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Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

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Nachdem die unmittelbaren Nachkriegsschwierigkeiten überwunden waren,<br />

erfolgte Anfang der 1920er Jahre ein zügiger Wiederaufbau der<br />

Geschäftstätigkeit. Zur Lösung der finanziellen Probleme und um einen<br />

besseren Marktzugang zu erhalten wurde die S.Ch.Co. – bis dahin eine<br />

GmbH der SSW mit Sitz in Berlin – im Jahr 1921 in eine deutsch-chinesische<br />

Gesellschaft chinesischen Rechts (Limited Liability Company) mit Sitz in<br />

Shanghai umgewandelt.<br />

Dabei kam es allerdings zu<br />

Meinungsverschiedenheiten zwischen der S.Ch.Co. und dem Stammhaus in<br />

Berlin über die Höhe der chinesischen Kapitalbeteiligung. So wollte die<br />

Leitung der S.Ch.Co. im Gründungsvertrag eine möglichst hohe<br />

Kapitalbeteiligung der Chinesen festlegen, die ihren Anteil bar einzahlen<br />

sollten, um sofort über größtmögliche Liquiditätsreserven zu verfügen. Dafür<br />

musste eine relativ hohe Beteiligung des chinesischen Konsortiums von 45<br />

Prozent in Kauf genommen werden. 754 Die Leitung der CVU befürchtete<br />

allerdings einen zu großen Einfluss der chinesischen Anteilseigner und setzte<br />

schließlich eine Reduzierung durch. 755 Der Anteil chinesischer Kapitalgeber<br />

am Stammkapital von 0,5 Millionen mexikanischen Dollar 756 betrug schließlich<br />

30 Prozent. 757<br />

754 Vgl. SAA 25/Lc 71: Umwandlung der Siemens China Co. in eine deutsch-chinesische<br />

Gesellschaft (Schreiben von S.Ch.Co. an CVU), Shanghai 21.7.1921, S. 2 und S. 5 f.<br />

755 Vgl. SAA 25/Lc 71: Gründung Tseng Hua und Umwandlung Siemens China Co.<br />

(Schreiben von CVU an S.Ch.Co.), Siemensstadt 3.10.1921, S. 13.<br />

756 In China gab es zur damaligen Zeit verschiedene Währungen. Seit Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts war der mexikanische Silber-Dollar das am häufigsten genutzte<br />

Zahlungsmittel bei Handels-geschäften. In den 20er und 30er Jahren wurde schließlich<br />

auch von China selbst eine Silberwährung herausgegeben. Neben dem mexikanischen<br />

Dollar hatte der Shanghai-Tael eine gewisse Bedeutung. Sein Wert basierte auf<br />

Silberreserven, welche von chinesischen Banken gehalten wurden. Vgl. Suleski,<br />

Government, S. 13 f.<br />

757 Das Stammkapital setzte sich folgendermaßen zusammen: 150.000 mexikanische Dollar<br />

wurden von den Chinesen eingezahlt. Der Wert der Aktiva (Grundstücke etc.), die von der<br />

alten an die neue Gesellschaft übergingen, wurde auf 50.000 mexikanische Dollar<br />

geschätzt. Weitere 225.000 mexikanische Dollar wurden für die immateriellen<br />

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