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Angesichts der fünf geschilderten Faktoren ist es umso beachtlicher, dass die<br />

verbliebenen deutschen Siemens-Mitarbeiter Kocher (Shanghai), Müller,<br />

Amann (jeweils Peking) und Bolte (Hankow) sowie die Kompradoren Kwan<br />

(Shanghai) und Pao (Peking) in der Lage waren, einzelne Geschäfte in den<br />

Jahren von 1919 bis 1921 weiterzuführen, wichtige Kundenbeziehungen 752<br />

aufrechtzuerhalten und dem Stammhaus weiterhin über die Geschäftslage<br />

Bericht zu erstatten. 753<br />

752 Vgl. SAA 12/Lm 910a I: Informationen für Übersee No. 1. Kurze Mitteilungen über die<br />

Vorgänge in der AU im Stammhaus sowie über die Tätigkeit unserer Übersee-<br />

Organisation während des Kriegs, Berlin 12.8.1919, S. 5 f. In mehreren <strong>Dokument</strong>en<br />

berichteten Siemens-Mitarbeiter, dass die chinesischen Kunden den Deutschen auch nach<br />

dem Krieg freundlich gegenüberstanden. Dies lässt sich u.a. damit erklären, dass<br />

Deutschland nach dem Krieg seine Vertragsgebiete und die Eigengerichtsbarkeit in China<br />

aufgeben musste. Nach dem Verlust dieser Vorrechte konnte sich zu den Deutschen ein<br />

partnerschaftlicheres Verhältnis entwickeln als beispielsweise zu den Engländern. Vgl.<br />

SAA 47/Lp 178: Mosig, Karl, Aus dem Elektro-Ausbau Chinas; in: Siemens-Zeitschrift,<br />

10/1927, S. 662–668, hier S. 662.<br />

753 Vgl. SAA 15/Lp 168: Geschäftslage in China (Schreiben von S.Ch.Co. an CVU), Shanghai<br />

28.7.1919, und SAA 15/Lp 168: Allgemeiner Geschäftsbericht (Handschriftlicher Bericht<br />

von S.Ch.Co. an CVU), Peking 24.10.1919, sowie SAA 15/Lp 168: Geschäftsbericht aus<br />

Hankow (Schreiben von S.Ch.Co. an CVU), Hankow 4.7.1920. Besonders hervorzuheben<br />

ist in diesem Zusammenhang die Arbeit von Kocher, Kwan und Pao. Unter der Leitung<br />

Kochers waren noch zu Kriegszeiten ein Hochofenwerk für die Wou Ching Co. gebaut und<br />

eine aus Amerika gelieferte Turboanlage für die Shanghaier Straßenbahn aufgestellt<br />

worden. Als Berater der Shanghaier Straßenbahn gelang es ihm unmittelbar nach<br />

Kriegsende, 1919, Siemens einen Erweiterungsauftrag für diese zu sichern. Der im<br />

gleichen Jahr erteilte Auftrag zum Bau eines Elektrizitätswerks in Tungchow war Resultat<br />

der Kontakte Kochers zum Großindustriellen Chang Chien, dem ehemaligen Minister für<br />

Ackerbau und Handel. Kwan konnte Siemens nach Kriegsende einen Auftrag für zwei<br />

Turboaggregate an Spinnereien in Chung und Wusieh vermitteln. Dabei machte er sich<br />

den Umstand zunutze, dass er mit Anteilseignern der Unternehmen befreundet war. Pao<br />

stellte die Weichen für die später durchgeführten Geschäfte bei den Ihsein-Gruben. Vgl.<br />

dazu: SAA 25/Lc 71: Zur Organisation in China (Schreiben von S.Ch.Co. an CVU),<br />

Shanghai April 1922, S. 1.<br />

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