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und häufig auch bewusst erschwert. 748 Angesichts dieser Umstände konnte<br />

Siemens während der ersten Nachkriegsjahre häufig nur verdeckt am Markt<br />

agieren. 749 Als dritter Faktor ist die sich weiter verschärfende<br />

Wettbewerbssituation anzuführen, vor allem die aufstrebende japanische<br />

Konkurrenz, die zunächst besonders im Verkaufsgeschäft zu beachten war.<br />

Viertens hatten die politisch instabilen Zustände in China und Deutschland<br />

negative Auswirkungen auf die Geschäftssituation. Rohstoffmangel, Inflation,<br />

eingeschränkte Produktionsmöglichkeiten sowie Streiks führten zu<br />

Lieferausfällen und -verzögerungen. 750 Nicht zuletzt wurde der Wiederaufbau<br />

des China-Geschäfts durch die kritische Finanzlage des Siemens-Konzerns<br />

respektive der S.Ch.Co. 751 erschwert. Die S.Ch.Co. konnte in der ersten<br />

Nachkriegszeit nicht auf ihre gesamten Bankguthaben zurückgreifen, da sich<br />

nach der Beschlagnahmung des deutschen Eigentums ein Teil der<br />

Geldbestände in Hongkong weiterhin im Besitz der Kriegsgegner befand.<br />

aber erklärt, lieferunfähig zu sein. Vgl. SAA 50/Lm 312: Übersetzung eines am 15.10.1920<br />

in den North China Daily News erschienenen Zeitungsartikels, S. 1–4.<br />

748 So versuchten die Alliierten den Ruf der Deutschen in China zu schädigen. Ziel war es,<br />

das Vertrauen der Chinesen in deutsche Produkte zu erschüttern. Tatsächlich ließ sich bei<br />

einigen chinesischen Kunden und Kompradoren eine gewisse Verunsicherung<br />

beobachten. Vgl. SAA 15/Lp 168: Geschäftsbericht aus Hankow (Schreiben von S.Ch.Co.<br />

an CVU), Hankow 4.7.1920, S. 2.<br />

749 Vgl. SAA 12/Lh 638: Rabe, John H. D., Ein Vierteljahrhundert beim Siemens-Konzern in<br />

China. Plaudereien eines Siemens-Auslandsbeamten, Nanjing 1935, S. 148 f., und SAA<br />

50/Lm 312: Geschäftslage in China (Schreiben von CVU an S.Ch.Co.), Berlin 8.11.1919,<br />

S. 1 f. Die Gefahr, die ehemaligen Kriegsgegner zu provozieren und mit Sanktionen belegt<br />

zu werden, war bei offenem Auftreten zu hoch. In Peking wurden die Geschäfte<br />

beispielsweise unter dem Deckmantel der Yü Foong Co. abgeschlossen.<br />

750 Vgl. SAA 12/Lm 910a I: Informationen für Übersee No. 1. Kurze Mitteilungen über die<br />

Vorgänge in der AU im Stammhaus sowie über die Tätigkeit unserer Übersee-<br />

Organisation während des Kriegs, Berlin 12.8.1919, S. 5.<br />

751 Vgl. SAA 25/Lc 71: Gründung Tseng Hua und Umwandlung Siemens China Co.<br />

(Schreiben von CVU an S.Ch.Co.), Siemensstadt 3.10.1921, S. 12.<br />

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