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Auch im Landesinneren bekam Siemens einen interessanten Auftrag. Zur<br />

Stromversorgung der aufstrebenden Region Yunnan gründete eine Gruppe<br />

von Kaufleuten und Bankiers in Yünnanfu die Elektrizitätsgesellschaft Yao<br />

Loong und bestellte bei Siemens im Jahr 1910 ein großes Kraftwerk. 737 Ziel<br />

war es, den wasserreichen, gefällstarken Abfluss (Drachenfluss) des etwa<br />

2.200 m hoch gelegenen Jünnansees für die Elektrizitätsgewinnung zu<br />

nutzen. Die Bauarbeiten begannen 1910. 1913 wurden die ersten<br />

Anlagenteile in Betrieb genommen. Das Kraftwerk wurde durch eine 35 km<br />

lange Hochspannungsleitung mit der Stadt Kunming verbunden. 738<br />

Ein weiteres großes Projekt im Landesinneren war der Bau eines Kraftwerks<br />

in Wuchang. 739 In folge eines wirtschaftlichen Aufschwungs fasste die Stadt<br />

den Plan, ein Kraftwerk für die Licht- und Kraftversorgung zu errichten.<br />

Nachdem chinesische Konsortien trotz Konzessionserteilung auf den Bau<br />

eines Kraftwerks verzichtet hatten, regte der damalige Vize-König von Hubei,<br />

für den Siemens bereits eine kleine Blockzentrale zur Beleuchtung seines<br />

Palasts errichtet hatte, den Erwerb der Konzession durch Siemens an. Dabei<br />

737 Vgl. SAA 20872: Siemens-Kraftanlagen in China, S. 3. Dabei ging die Gesellschaft ein<br />

hohes Risiko ein, da fraglich war, ob jemals genügend Strom von den Einwohnern<br />

abgenommen würde und eine Wirtschaftlichkeit der Anlage erzielt werden könnte.<br />

738 Vgl. SAA 10738: Bericht Karl Mosig: Aus dem Elektro-Ausbau Chinas. S.Z. 1927 Heft 10,<br />

S. 662–668, hier S. 663 ff., und SAA 10738: Berichtsbogen über das Wasserkraftwerk<br />

Yünannfu, 1944, S. 1. Aufgrund der kontinuierlichen Nachfrage nach elektrischer Energie<br />

kam es in den Jahren 1922/23 und 1932–38 zur Erweiterung dieser Wasserkraftanlagen.<br />

Auch diese Aufträge erhielt Siemens.<br />

739 Vgl. SAA La 792: Centrale Wuchang von Siemens, Berlin 8. Mai 1914, S. 1 ff. Die Stadt<br />

Wuchang, die am Zusammenfluss des Han&Yangtse Flusses lag, war die größte und<br />

wichtigste Stadt Zentral-Chinas. Sie war ein wichtiger Knotenpunkt der bedeutendsten<br />

Nord-Süd Bahn von Peking nach Kanton und der im Bau befindlichen Ost-West-Bahn<br />

zwischen Shanghai und Chonquing. Direkt am Ufer des jederzeit schiffbaren<br />

Han&Yangtse Flusses gelegen, bildete Wuchang mit dem gegenüberliegenden Hankow,<br />

den Umschlaghafen für die westlichen Provinzen Chinas. Wuchang war außerdem Sitz<br />

der Behörden und Provinzhauptstadt von Hubei.<br />

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