Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

nach längeren Verhandlungen mit dem Tsung-li-yamen das Verbot mit der
Bedingung zurückgezogen, dass an den Übergängen der Hauptstraßen nur
Kabel zur Verwendung kommen. Bis zur Beschaffung derselben wurde an
den Straßenübergängen provisorische Freileitung an 30 Fuß hohen Masten
gestattet, sofern wir uns verpflichteten, dieselben später durch Kabel zu
ersetzen. Dies ist den Behörden einstweilen zugesagt worden, doch steht zu
hoffen, dass wenn sich die Bevölkerung erst an die Freileitung gewöhnt hat,
von dieser immerhin sehr lästigen Bestimmung ganz Abstand genommen
wird.“ 724
Das zweite Jahr brachte hinsichtlich des Geschäftsumfangs keine
wesentlichen Neuerungen. Der Bau des Kraftwerks wurde fortgesetzt. Es gab
jedoch Verzögerungen im Bauprojekt aufgrund von Lieferproblemen, da aus
Deutschland eingetroffene Maschinen aufgrund mangelhafter
Verkehrsinfrastruktur nur mit Verzögerung nach Peking gebracht werden
konnten. Daraufhin wurde das Kraftwerk vorerst provisorisch in Betrieb
genommen. 725 Der erfolgreiche Aufbau der Geschäftstätigkeit der CEG und
der Betrieb des Kraftwerkes wurden durch den Boxeraufstand beendet. „Der
Betrieb war, von wenigen Unterbrechungen abgesehen, zufriedenstellend,
konnte aber infolge der sich entwickelnden Boxer-Unruhen leider nicht lange
aufrecht erhalten werden. Am 20. Juni 1900 wurde anlässlich der Belagerung
der europäischen Gesandtschaft in Peking die Centrale vollständig zerstört,
ebenso gerieten die noch unterwegs befindlichen Maschinen etc. in
Verlust.“ 726
724 Vgl. SAA 5251-2: Bericht über das erste Geschäftsjahr der Chinesischen Elektrizitäts-
Gesellschaft, Berlin 1900.
725 Vgl. Mielmann, Handelsbeziehungen, S. 62. Die ersten Kunden waren die Hongkong und
Shanghai-Bank, die Russo-Chinese-Bank, die Lager von Imbeck und Kiernoff, das Peking
Hotel sowie die österreichische Gesandtschaft. Des Weiteren wurden für die
Gesandtschaftsstraße drei Bogenlampen zu Reklamezwecken aufgestellt.
726 Vgl. SAA 5251-2: Bericht über das zweite Geschäftsjahr der CEG, Berlin 1901.
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