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Erschwert wurde die Gesamtsituation für den Berliner Elektrokonzern noch<br />

durch das Fehlen dringend benötigten Materials zur Verarbeitung und durch<br />

Lieferzeiten. 710 Wo immer es möglich war, wurde improvisiert und mit<br />

Fremdmaterial gearbeitet. In einigen Fällen wurden alte Maschinen „recycelt“.<br />

Zudem wurden die Lager vollständig geräumt. So reduzierte sich in Shanghai<br />

der Lagerbestand zwischen 1915 und 1919 von einem Wert von 170.000<br />

Mark auf 25.000 Mark. 711<br />

Die Kommunikation mit dem Stammhaus wurde zudem immer<br />

problematischer. So gelangten einige Briefe über Stockholm und Sibirien,<br />

andere über Amerika in den Fernen Osten. Die Verlustrate war allerdings sehr<br />

hoch. 712 Großbritannien versuchte außerdem das Geschäft von Siemens in<br />

China zu behindern und vor Ort eine antideutsche Stimmung zu erzeugen. 713<br />

China Co. seit Kriegsbeginn, 4. Juni 1919, und SAA 13/Lc 332: T.B. Shanghai an Siemens<br />

Berlin, 1. Dezember 1914, S. 1 ff., sowie SAA 29/Lp 530: Personalbestand der<br />

Überseeischen Bureaus per 31. Mai 1916, S. 1 ff.<br />

710 Vgl. SAA 15/La 610: Allgemeiner geschäftlicher Jahresbericht zur Bilanz 1915/1916, S. 1<br />

ff., und SAA 15/La 610: Bilanz per 31. Mai 1915, Allgemeiner geschäftlicher Jahresbericht<br />

für alle Büros der Siemens China Co., S. 1–5. Es kam zu einem zunehmenden Verkauf<br />

von Lagerware; fehlende Bauteile für Installations- und Montagezwecke wurden teilweise<br />

bei der Konkurrenz eingekauft. Zudem wurde auf Produkte aus spanischer Produktion<br />

zurückgegriffen, die aber preislich nicht konkurrenzfähig waren. Mit zunehmender<br />

Kriegsdauer waren auch Lieferungen aus spanischen und englischen Siemens-<br />

Produktionsstätten sowie von Konkurrenten nahezu unmöglich. Einzig über die japanische<br />

Niederlassung gelang gelegentlich der Bezug von Material wie Maschinen und<br />

Transformatoren.<br />

711 Vgl. SAA 16486: Mutz, Internationalisierung, S. 38, und SAA 15/La 610: Bilanz per 31. Mai<br />

1915, Allgemeiner geschäftlicher Jahresbericht für alle Büros der Siemens China Co., S.<br />

1–5. So wurde die Erweiterung der Shanghai City Tramway Co. vom Siemens-Ingenieur<br />

Kocher, der inzwischen Meyer als technischen Direktor abgelöst hatte, mit<br />

amerikanischem Material durchgeführt.<br />

712 Vgl. SAA 50/Lm 312: Keßler an Erhardt, Tauchbootbrief, 13. Januar 1917, S. 1 ff.<br />

713 Vgl. SAA 16486: Mutz, Internationalisierung, S. 36, und SAA 50/Lm 312: Rabe:<br />

Vierteljahrhundert, S. 51. So wurde am Ufer eines Parks an der Uferpromenade in<br />

Shanghai ein Warnschild mit dem Hinweis „Dogs and Germans not allowed“ angebracht.<br />

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