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Im Zuge dessen schlossen das in Shanghai ansässige Handelshaus Carlowitz<br />

& Co. und Siemens Berlin einen Vertretungsvertrag. 686 Im Mittelpunkt der<br />

Agententätigkeit stand der Vertrieb von Telefonapparaten, Wassermessern<br />

und Telegrafenanlagen. 687 Dabei erwies sich die anfängliche<br />

Markterschließung angesichts amerikanischer Konkurrenz und fehlender<br />

Service-Technikern vor Ort als schwierig. 688 Jedoch wurden in den<br />

und in Folge dessen hat die chinesische Verwaltung einem deutschen Hause in Shanghai<br />

(früherem Konsul Deutschlands in China) den Wunsch ausgedrückt, Lichtmaschinen von<br />

uns zu beziehen. Die Leute fazilierten auch das Kruppsche Geschäft. Sie nehmen<br />

Bestellungen der Regierung (ausschließlich) entgegen und vermitteln die Ablieferung an<br />

dieselbe für 5 Prozent. Bezahlt wird bei Verschiffung hier. Die Sache kann man ja mal<br />

probieren. Braucht die Regierung Monteure usw., so werden die auf ihre Kosten geschickt.<br />

Die ungeheuren Profite der englischen Zwischenhändler sollen die chinesische Regierung<br />

zu dem Entschluss gebracht haben, künftig nur mit dem Fabrikanten zu verkehren! Kann<br />

uns nur angenehm sein.“ Vgl. SAA 68/Li 190: Werner Siemens an Carl Siemens, 11. März<br />

1879, S. 3.<br />

686 Wie es zur Übertragung der Siemens-Vertretung an Carlowitz kam, wird aus einem Brief<br />

vom 3. Oktober 1879 von Werner Siemens an Carl Siemens deutlich: „Der Chef des<br />

Hauses, Carlowitz, kam mit dem chinesischen Gesandten zu uns, und wir haben<br />

denselben für einige Artikel (Telephone und Wassermesser für die Europäer) faktisch zu<br />

unserem Agenten gemacht und ihm weitere Agenturen in Aussicht gestellt, wenn er uns<br />

faktische Geschäftsofferten übermittelt. Sie wollen dann jemand herüberschicken, um sich<br />

in der Lichtmaschinentechnik zu instruieren, oder von hier jemand engagieren.“ Vgl. SAA<br />

68/Li 190: Werner Siemens an Carl Siemens, 3. Oktober 1879, S. 1 ff.<br />

687 Es waren vor allem die zukünftigen Geschäftschancen - das laufende Chinageschäft<br />

wurde eher pessimistisch gesehen - auf denen die Hoffnungen der Geschäftsleitung<br />

ruhten. Vgl. SAA 68/Li 190: Werner Siemens an Carl Siemens, 3. Oktober 1879, S. 1 ff.,<br />

und SAA 68/Li 190: Werner Siemens an Carl Siemens, 11. März 1879, S. 1 ff.<br />

688 Daher empfahl Werner von Siemens am 29. Oktober 1879 in einem Brief an Carlowitz den<br />

Schwerpunkt des Vertriebs auf das Telefongeschäft zu legen, das er im Vergleich mit den<br />

englischen Produkten als besonders wettbewerbsfähig ansah. Er begründete dies mit der<br />

Bedienungsfreundlichkeit auch für Nichttechniker. Kritik an den nach Carlowitz zu hohen<br />

Preisen wies Werner Siemens zurück. Vgl. SAA 68/Li 190: S&H an Carlowitz, Berlin 29.<br />

Oktober 1879, S.1 ff., und Mielmann, Handelsbeziehungen, S. 42 ff.<br />

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