Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

durch die krisenbedingten schlechten Finanzlage wurden zudem keine
größeren Investitionen durchgeführt. Drittens traten Anfang der 1930er Jahre,
begünstigt durch einen neuen Zolltarif, erstmals auch chinesische Firmen als
ernsthafte Konkurrenten auf. Vor allem auf dem Starkstrom-Gebiet gewann
die lokale Produktion immer mehr an Bedeutung. So wurden beispielsweise
kleine Transformatoren, Schaltgeräte, Leitungszubehör und Glühlampen
zunehmend im Land selbst hergestellt. Auch bot die neu gegründete
Shanghaier Fabrik Asia Electric Motoren aus eigener Produktion auf dem
Shanghaier Markt und im Landesinneren an. Ferner wurden in staatlichen und
privaten Radiowerkstätten in Mukden, Shanghai und Canton drahtlose
Stationen verschiedener Größe gefertigt. Die Chinesen konnten auf diese
Weise sukzessive einen Teil der Elektroimporte durch die Produktion im
eigenen Land ersetzen. 681
in Prozent
35
30
25
20
15
10
5
0
1934 1935 1936 1937
Deutschland USA Großbritannien Japan
Abbildung 38: Anteile am chinesischen Elektroimport 1934 bis 1937
Auch wenn die Elektroimporte absolut gesehen sanken, lag Deutschland in
den Jahren 1935 bis 1937 als Elektroexporteur nach China an erster Stelle.
Während alle Hauptwettbewerbstaaten sinkende Elektroanteile verzeichneten,
681 Vgl. Mielmann, Handelsbeziehungen, S. 174 und S. 182 ff.
Jahr
Seite | 228