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Textilindustrie 669 sowie der Bergbau. 670 Ferner wurde das Eisenbahnnetz mit<br />

Hilfe ausländischer Darlehen weiter ausgebaut. 671<br />

Auch in der Zwischenkriegszeit blieb der Anteil ausländischer Investitionen in<br />

den „modernen“ Sektoren beachtlich. Trotz des Ausbaus der chinesischen<br />

Industrie zwischen 1912 und 1923 lag die Auslandsbeteiligung an den<br />

Gesamtinvestitionen im Schiffstransport noch immer bei circa 77 Prozent, in<br />

der Baumwollspinnerei bei 45 Prozent und im Kohlebergbau bei 78 Prozent.<br />

Die ausländischen Firmen verfügten dabei über etwa 7.000 verschiedene<br />

Zweigniederlassungen und Filialen. 672<br />

In die Weltwirtschaftskrise wurde China erst mit Verzögerung eingezogen,<br />

geriet dann jedoch in ernsthafte ökonomische Schwierigkeiten. Die prekäre<br />

wirtschaftliche Lage wurde durch die die Besetzung der wirtschaftlich<br />

bedeutenden Mandschurei sowie mehrere Naturkatastrophen noch verschärft.<br />

Mitte der 1930er Jahre war der Tiefpunkt der Krise überwunden und die<br />

Infrastrukturprogramme der Nanking-Regierung brachten einen<br />

wirtschaftlichen Aufschwung. 673 Dieser sollte allerdings nur von kurzer Dauer<br />

669 Vgl. Spence, Chinas, S. 400 f. Weitere Textilzentren mit hoher chinesischer Beteiligung<br />

waren Wuhan, Kanton, Changsha und Tianjien.<br />

670 Vgl. Spence, Chinas, S. 400. Ein Hauptträger dieser Entwicklung war die Han-Ye-<br />

Gesellschaft in der Region Wuhan, die auch von Siemens beliefert wurde. Dieser unter<br />

dem Quing-Generalgouverneur Zhang Zhidong ins Leben gerufene Industriekomplex<br />

setzte sich aus einem bedeutenden Hüttenwerk in Hanyang, Eisenbergwerken in Daye<br />

und Kohlezechen an der Grenze zu Jianxi zusammen. Hier sammelten Mao Zedong und<br />

andere KPCh-Mitglieder ihre ersten Erfahrungen in der Arbeiterorganisation.<br />

671 Verfügte China im Jahr 1912 über 9618 Kilometer Eisenbahnstrecke, verdoppelte sich die<br />

Zahl bis 1938. Vgl. Feuerwerker, Trends II, S. 28–116, hier S. 93.<br />

672 Vgl. Spence, Chinas, S. 404. Bedeutende marktbeherrschende ausländische Firmen<br />

waren Jardine Matheson (Großbritannien) in Bankwesen, Schiffstransport und<br />

Textilindustrie (früher im Opiumgeschäft), der deutsche Krupp-Vertreter Carlowitz für<br />

schwere Maschinen und Waffen, der japanische Mitsui-Konzern auf dem<br />

Versicherungssektor und im Schiffstransport.<br />

673 Vgl. Wu, Account, S. 582–597, hier S. 590 ff. Ferner führte die Nanking-Regierung im Jahr<br />

1935 eine neue Währung ein.<br />

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