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chinesische Industrie. 664 Dabei hielten England, Japan und Russland zwei<br />

Drittel der Firmen. Die ausländisch kontrollierten Unternehmen konzentrierten<br />

sich mit Ausnahme des Kohlebergbaus, der hauptsächlich in Hebei und der<br />

Mandschurei 665 angesiedelt war, auf Shanghai und die nördlichen<br />

Vertragshäfen.<br />

Von 1913 bis 1920 erstarkte in Folge des Ersten Weltkriegs die chinesische<br />

Wirtschaft. Die westlichen Importe sanken kriegsbedingt stark und<br />

begünstigten die lokale Wirtschaft. Zudem sorgte die Nachfrage der<br />

kriegsführenden Mächte vor allem nach Textilien für einen erheblichen<br />

Aufschwung. 666<br />

In der Zwischenkriegszeit setzte sich trotz der politischen Zersplitterung der<br />

wirtschaftliche Aufschwung fort. Sowohl der Außenhandel als auch der<br />

industrielle Sektor nahmen in der Zwischenkriegszeit erheblich zu. 667 Bereits<br />

vorhandene Industriezweige wurden erweitert und zahlreiche neue Betriebe<br />

gegründet. 668 Wichtigste Industriezweige blieben weiterhin die<br />

664 Vgl. Feuerwerker, Trends I, S .2–70, hier S. 28 ff.<br />

665 Die Minengesellschaften in der Mandschurei waren hauptsächlich in japanischer Hand und<br />

waren vor allem nach dem japanischen Sieg gegen Russland gegründet worden. Vgl.<br />

Feuerwerker, Trends I, S. 2–70, hier S. 32.<br />

666 Vgl. Wu, Account, S. 582–597, hier S. 590 ff. Begünstigt wurde diese Entwicklung noch<br />

durch einen Verfall des Silberpreises, der Exporte förderte.<br />

667 Vgl. Rawski, Excerpts, S. 546–582, hier S. 555 ff. Die chinesische Industrialisierung war<br />

dabei auf wenige Zentren beschränkt. So waren die Jiangsu-Provinz und die Mandschurei<br />

im Jahr 1933 für zwei Drittel des chinesischen Outputs verantwortlich. Dadurch war ein<br />

Großteil des Landes weiterhin von der Agrarwirtschaft geprägt.<br />

668 Vgl. Spence, Chinas, S. 405 und S. 499 ff. Die Mehrheit der Chinesen war auch in der<br />

Zwischenkriegszeit in der traditionellen Landwirtschaft sowie im Handwerk tätig. Dabei<br />

unternahm mindestens eine halbe Million Landarbeiter alljährlich Saisonwanderungen in<br />

die Mandschurei, um dort in großem Maße leichtverkäufliche Agrarprodukte wie<br />

Sojabohnen für den Weltmarkt anzubauen. Die Ernten wurden auf dem neuen<br />

mandschurischen Bahnnetz an die Küste befördert. Wichtige neue Industriezweige nach<br />

dem Ersten Weltkrieg waren die Zigarettenindustrie und das Bankenwesen.<br />

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