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Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

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das Papier und der Buchdruck wurden in China erfunden. 654 Eine Reihe<br />

interner und externer Ereignisse sowie eine verfehlte Wirtschaftspolitik führten<br />

allerdings zu einem Niedergang der Wirtschaft. 655 Infolgedessen waren in<br />

China Mitte des 19. Jahrhunderts die Agrarwirtschaft und das Handwerk die<br />

wichtigsten Wirtschaftszweige. 656<br />

Der Außenhandel war bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts gesamtwirtschaftlich<br />

gesehen von eher nachrangiger Bedeutung und beschränkte sich auf den<br />

Hafen von Canton. 657 Mitte des 19. Jahrhunderts nahm die Bedeutung jedoch<br />

sukzessive zu, da vor allem England nach den Opiumkriegen eine Öffnung<br />

mehrerer Häfen für den Handel forderte. Diese und weitere „geöffnete<br />

Städte“, auch im Landesinneren, standen seit Ende der 1860er Jahre allen<br />

ausländischen Nationen gleichermaßen offen. In der Folge nahm<br />

654 Eine in der Wissenschaft, unter dem Schlagwort „Needham Puzzle“, vieldiskutierte Frage<br />

ist, warum die Industrielle Revolution trotz hervorragender Ausgangsbedingungen nicht in<br />

China stattfand. Hierfür existieren zahlreiche Theorien. Vgl. Lin, Needham Puzzle,<br />

S. 200–247.<br />

655 Vgl. Maddison, Performance, S. 13 f. und S. 40, und Barraclough, Atlas, S. 108 f.<br />

656 Vgl. Feuerwerker, trends I, S. 2–70, hier S. 29. Der landwirtschaftliche Sektor war<br />

dominierend (75 Prozent aller Beschäftigten). Die übrige Bevölkerung war vorwiegend im<br />

Handwerk, Handel oder Kleingewerbe tätig.<br />

657 Vgl. Mielmann, Handelsbeziehungen, S. 14 ff. Nach der Etablierung der Mandschu-<br />

Dynastie (1644–1911) verstärkte sich das Interesse, sich anderen Ländern zu öffnen. Der<br />

Kaiserhof gab einige Häfen für ausländische Schiffe frei, beschränkte jedoch den<br />

Außenhandel im Jahr 1757 auf den Hafen von Canton. Dabei unterlagen alle<br />

Handelsmächte besonderen Vorschriften. So war die Anzahl derer, die mit den Europäern<br />

Handel treiben durften, auf 13 chinesische Kaufleute, die sogenannten Hong Merchants,<br />

beschränkt. Ferner durften sich die Ausländer nur in den Wintermonaten September bis<br />

März in Canton aufhalten. Chinesische Lotsen, Bootsleute und anderes Personal, das für<br />

die Ausländer arbeitete, durften ihrer Tätigkeit nur mit besonderer Lizenz nachgehen.<br />

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