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zu verteidigen. So traten am 16. Oktober 1934 über 80.000 Menschen zum<br />

„Langen Marsch“ durch die Provinzen Südwestchinas in die nordwestliche<br />

Provinz Shaanxi an. Während des Marsches stieg Mao Zedong zur<br />

unumstrittenen Führungsperson auf. In der kleinen Stadt Yanan errichteten<br />

die Kommunisten nach hohen Verlusten 1936 ihr neues Hauptquartier. Es<br />

gelang ihnen schnell, sich zu etablieren und eine neue Streitmacht<br />

aufzubauen. 641<br />

Eine zunehmende Bedrohung für die Guomindang erwuchs auch durch den<br />

japanischen Imperialismus in Ostasien. Nachdem die Eroberung Liaodongs<br />

im chinesisch-japanischen Krieg am Widerstand des ostasiatischen Dreibunds<br />

gescheitert war, eroberte das fernöstliche Kaiserreich die Halbinsel nach dem<br />

Sieg über Russland im Jahr 1905. In diesem ressourcenreichen Gebiet<br />

gründeten die Japaner im November 1906 südlich von Changchun die<br />

südmandschurische Eisenbahngesellschaft. Entlang der Bahnzone wurde<br />

eine Schutztruppe stationiert, die seit April 1919 „Kwantung-Armee“ genannt<br />

wurde. 642<br />

Diese inszenierte eigenmächtig am 18. September 1931 einen<br />

Bombenanschlag auf die südmandschurische Eisenbahn in Mukden<br />

(Shenyang), an den sich Gefechte mit chinesischen Truppen anschlossen. 643<br />

Diesen Vorfall nahm die japanische Armeeführung als Vorwand zur<br />

Besetzung der Mandschurei. Hier gründeten die Japaner trotz scharfer<br />

internationaler Proteste im März 1932 den Staat Manzhougo (Mandschuko).<br />

An die Spitze wurde ab 1934 der letzte Kaiser von China Puyi gestellt. 644<br />

Dabei sah Japan die Mandschurei als Pufferzone gegenüber Russland und<br />

entwickelte in dem Gebiet eine Schwerindustrie, die den Ressourcenmangel<br />

des japanischen Inselreichs ausgleichen sollte. Parallel wurden japanische<br />

641 Vgl. Spence, Chinas, S. 485–495. Von den ursprünglich 80.000 Menschen, die Jianxi<br />

verlassen hatten, überlebten nur 8.000 bis 9.000 den Marsch.<br />

642 Vgl. Dabringhaus, Geschichte, S. 98.<br />

643 Vgl. Kindermann, Aufstieg, S. 181 ff.<br />

644 Vgl. Hsü, Rise, S. 550 f.<br />

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