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Gleichzeitig kam es zu einer Polarisierung und der Akzeptanz einer linken
Politik, die in der Gründung der Kommunistischen Partei Chinas im selben
Jahr mündete. 630 Beide politischen Bewegungen wurden durch das Ausland
unterstützt. Vor allem die junge Sowjetunion war in der Angelegenheit sehr
aktiv. Auf dem zweiten Weltkongress der Kommunistischen Internationale im
Sommer 1920 beschlossen die Bolschewiki, nationalrevolutionäre Gruppen zu
unterstützen. Infolgedessen sah die Komintern in der Guomindang neben der
von ihr initiierten KPCh einen wichtigen Partner und nahm Gespräche mit
verschiedenen Führungskräften auf. 631
Schließlich wurde im Jahr 1923 ein Abkommen zwischen Sun und dem
Komintern-Vertreter Adolf Joffe geschlossen und eine Einheitsfront zwischen
der Guomindang und den Kommunisten gegründet. 632 Ferner baute Sun die
Partei nach sowjetischem Vorbild um. 633 Hervorzuheben ist besonders, dass
die Sowjetunion die Guomindang nicht nur politisch, sondern auch militärisch
unterstützte. Dazu gründete sie auf der 16 km flussabwärts gelegenen Insel
Whampoa eine Militärakademie, die der Freund Sun Yatsens, Chiang Kai
Shek, leiten sollte. Die Kadetten wurden von sowjetischen Militärberatern gut
ausgebildet und mit den Prinzipien des chinesischen Nationalismus vertraut
gemacht. 634
Nach dem Tod Sun Yatsens im März 1925 in Peking, übernahm nach einer
kurzen Übergangszeit Chiang Kai Shek als sein Nachfolger die Führungsrolle
630 Vgl. Pilz, Nationalstaat, S. 67–89, hier S. 74.
631 Vgl. Kindermann, Aufstieg, S. 121–125. In der Guomindang war Sun nicht unumstritten. Im
Jahr 1922 kam es zu einem Putsch des Generals Chen Chiung-ming, den Sun nur knapp
überlebte.
632 Vgl. Van De Ven, War, S. 70 ff.
633 Vgl. Hsü, Rise, S. 519.
634 Vgl. Spence, Chinas, S. 413 ff. Chiang Kai Shek hatte als Mitglied einer Sonderdelegation
einen mehrmonatigen Militärlehrgang in Moskau absolviert.
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