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Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

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In der Folge kam es zu einer völligen Fragmentierung Chinas in verschiedene<br />

durch Warlords kontrollierte Herrschaftsbereiche. Dabei rivalisierten etwa ein<br />

Dutzend großer und mehrere Hundert kleinerer Kriegsherren miteinander und<br />

plünderten ihre Herrschaftsgebiete rücksichtslos aus. Es existierte zwar in<br />

Beijing eine Zentralregierung, die jedoch nur aus einem Kabinett der in der<br />

Hauptstadt ansässigen Warlords bestand und auch als außenpolitische<br />

Vertretung auftrat. Dabei waren zwei Lager zu unterscheiden. Während die<br />

Militärherrscher in Nord- und Zentralchina, in der Mehrzahl aus der<br />

ehemaligen kaiserlichen Beiyang-Armee von Yuan Shikai, um die Kontrolle<br />

der formal weiter bestehenden Pekinger Zentralregierung kämpften,<br />

stammten die meisten Kommandeure im Süden aus den revolutionären<br />

provinziellen Armeen, die bis 1916 gegen den ehemaligen Diktator gekämpft<br />

hatten. 623<br />

Die innenpolitischen Probleme schwächten das Land im Ersten Weltkrieg<br />

auch außenpolitisch. Dass die wichtigsten an China interessierten<br />

Großmächte an verschiedenen Kriegsschauplätzen gebunden waren,<br />

versuchte Japan für seine Ziele zu nutzen. Nachdem ein Ultimatum an die<br />

deutsche Regierung zur Übergabe des Pachtgebiets von Kiautschou nicht<br />

beantwortet worden war, eroberte das fernöstliche Kaiserreich im Herbst 1914<br />

die deutsche Niederlassung in Quingdao und erweiterte damit sein<br />

Einflussgebiet in China. 624 Zu Beginn des Jahres 1915 stellte Japan<br />

gegenüber China 21 Forderungen auf, deren Ziel eine weitestgehende<br />

Kontrolle des Landes war. Neben dem Transfer der deutschen Sonderrechte<br />

in Shandong forderte die japanische Regierung die Verlängerung der 1905<br />

von Russland übernommenen Gebiete in der Mandschurei. Zudem verlangten<br />

623 Vgl. Klein, Geschichte, S. 46.<br />

624 Vgl. Kindermann, Aufstieg, S. 112 ff. Gleichzeitig eroberten japanische Truppen die<br />

Gebiete der deutschen Marianen-, Marshall- und Karolinen-Inseln. Damit verfügte Japan<br />

über Inselstützpunkte als strategisches Gleichgewicht zu den amerikanischen<br />

Stützpunkten auf Hawaii, den Philppinen und in Guam.<br />

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