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Sun Yatsen hielt sich während des Aufstands im Ausland auf. Er wurde im<br />

Dezember in Nanjing von Vertretern von 17 Provinzen zum provisorischen<br />

Präsidenten der Republik China gewählt. Nach der Abdankung des Kaisers<br />

drohte dem Land allerdings erneut ein Bürgerkrieg. Auf der einen Seite<br />

standen die revolutionären Truppen in Südchina, auf der anderen Seite die<br />

ehemaligen kaiserlichen Truppen unter Yuan Shikai. Daher verzichtete Sun<br />

Yatsen nach der Abdankung des Kaisers im Februar 1912 zugunsten von<br />

Yuan Shikai auf das Präsidentenamt. Mit der Machtübergabe an den Führer<br />

der Nordprovinzen trat am 10. März 1912 eine provisorische Verfassung in<br />

Kraft. Sie garantierte allen Chinesen unter anderem Gleichheit und Schutz<br />

von Person und Eigentum. Ferner forderte sie die Wahl eines legitimierten<br />

Parlaments innerhalb von zehn Monaten. Nach den Wahlstatuten waren<br />

jedoch nur circa zehn Prozent der Bevölkerung wahlberechtigt. Für die Wahl<br />

ordnete Yuan Shikai die Umwandlung seiner revolutionären Allianz in die<br />

demokratische politische Partei Nationale Volkspartei (Guomindang) an.<br />

Diese erreichte bei der Wahl im Januar eine deutliche Mehrheit. Damit war die<br />

Guomindang gemäß der provisorischen Verfassung für die Ernennung von<br />

Premier und Kabinett zuständig. 620 Allerdings wollte Yuan Shikai seine Macht<br />

nicht verlieren und beendete deshalb vorerst die parlamentarische<br />

Entwicklung in China. Er ließ die engsten Vertrauten von Sun Yatsen in<br />

Shanghai ermorden und die Guomindang verbieten. Zu Beginn des Jahres<br />

1914 wurden das Parlament und alle Provinzversammlungen aufgelöst. 621<br />

Die außenpolitische Schwäche und der Versuch, sich zum Kaiser ausrufen zu<br />

lassen, führten schließlich zum Ende der Diktatur Yuan Shikais, der letztlich<br />

auch die Unterstützung der Militärs verlor. Er hinterließ bei seinem Tod im<br />

Juni 1916 einen politischen Trümmerhaufen. 622<br />

Unabhängigkeit Tibets nur bis in die 1950er Jahre bestehen, doch entstand aus der<br />

äußeren (nördlichen) Mongolei mit sowjetischer Hilfe ein unabhängiger Staat.<br />

620 Vgl. Spence, Chinas, S. 343 ff.<br />

621 Vgl. Gray, Rebellions, S. 145 ff., und Dabringhaus, Geschichte, S. 76 f.<br />

622 Vgl. Klein, Geschichte, S. 46 ff.<br />

Seite | 210

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