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Ausbeutung des Reichs der Mitte. Russland pachtete im Jahr 1898 die beiden
eisfreien Häfen Port Arthur (Lüshun) und Dairen (Dalian), strategisch wertvolle
Stützpunkte an der Südspitze der Liaondong-Halbinsel. Ferner sicherte sich
das Zarenreich weitreichende Rechte für den Bau von Eisenbahnen in der
Mandschurei. Auch Großbritannien profitierte von dieser Entwicklung. Für die
Erweiterung Hongkongs sicherte es sich die New Territories von 1898 an für
99 Jahre. Das Einzugsgebiet des Yangtse wurde unter britischen Einfluss
gestellt und ein Marinestützpunkt in Weihaiwei in Nordshandong (gegenüber
von Port Arthur) errichtet. Ein anglo-japanisches Bündnis sicherte letztlich den
Erwerb ab 1902. 607
Frankreich war mit seinen territorialen Forderungen zurückhaltender und
sicherte sich die wenig vielversprechende Hafenstadt Guangzhouwan am Golf
von Tongking. Darüber hinaus erlangte Frankreich Einfluss auf die
südwestlichen Provinzen Yunnan, Guanxi und Guandong. 608 Das Interesse an
den Einflusszonen ergab sich durch den Übergang des Chinahandels zu
anderen Formen wirtschaftlicher Durchdringung wie beispielsweise dem
Erwerb von Bergbaurechten, der Konzession für Eisenbahnen sowie der
Bereitstellung von Krediten.
Die Gefahr einer Aufteilung durch die imperialistischen Mächte wurde jedoch
im Jahr 1899 durch den amerikanischen Außenminister John Hay gestoppt. In
der Open-door-Note ließ sich der Amerikaner von den in China aktiven
Staaten zusichern, dass Angehörige aller Nationen den Zugang zum
chinesischen Markt erhalten sollten. 609
607 Vgl. Osterhammel, China, S. 205 ff.
608 Vgl. Brötel, Frankreich, S. 493. Bereits 1883 musste die chinesische Regierung die
Herrschaft Frankreichs über den Norden Vietnams nach einer Kriegsniederlage
anerkennen und seine Truppen abziehen. Vgl. Kindermann, Aufstieg, S. 58–63.
609 Vgl. Klein, Geschichte, S. 40 f.
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