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Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

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Mit der Ablösung der Ming-Dynastie im Jahr 1644 durch die aus der<br />

Mandschurei stammenden Kaiser, die das Land bis 1911 regierten, kam es zu<br />

einer Zäsur in der chinesischen Geschichte. Die Mandschus verfolgten eine<br />

Expansionspolitik, die sich bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts<br />

fortsetzte. Damit einher gingen ein enormer wirtschaftlicher Aufschwung und<br />

ein stetiges Bevölkerungswachstum. So wuchs die Bevölkerung von 100<br />

Millionen im Jahre 1650 auf 420 Millionen im Jahr 1850 an. Das Reich der<br />

Mandschus war damit zu dieser Zeit das bevölkerungsreichste Land der<br />

Welt. 590<br />

Wachsende ökonomischen Schwierigkeiten, eine unfähigen Staatsverwaltung<br />

sowie der zunehmende Druck der westlichen Mächte, die den chinesischen<br />

Markt für ihre Produkte öffnen wollten, führten schließlich zu Beginn des 19.<br />

Jahrhunderts zu einer Krise der Mandschu-Dynastie. Ihren Höhepunkt<br />

erreichte sie, nachdem die chinesischen Bemühungen zur Unterbindung des<br />

illegalen Opiumhandels mit der Niederlage im ersten Opiumkrieg (1839 bis<br />

1842) endeten. Mit dem daraus resultierenden Vertrag von Nanking begann<br />

das System der „Ungleichen Verträge“. 591<br />

Nach dem zweiten Opiumkrieg (1856 bis 1860), nach dessen Ende die<br />

Privilegien des Nanking-Vertrags noch erweitert wurden, trat die Schwäche<br />

Chinas im Vergleich zu Europa offen zu Tage. 592 Am 13. Oktober 1860<br />

besetzten britische Truppen Peking. Mit der erneuten Niederlage wurden zwei<br />

weitere Reihen von Verträgen, 1858 in Tiantsien und 1860 in Peking,<br />

verabschiedet. Diese bildeten die Basis für die Wandlung Chinas in eine<br />

Halbkolonie, bei der das Reich der Mitte stark an Souveränität verlor. Zu den<br />

Bestimmungen gehörte unter anderem die Einrichtung ausländischer<br />

Vertretungen in Peking. Elf Vertragshäfen, von denen einige sich am Lauf des<br />

590 Vgl. Barraclough, Atlas, S. 106.<br />

591 Vgl. Kindermann, Aufstieg, S. 29–34, und Dabringhaus, Geschichte, S. 54–58.<br />

592 Vgl. Wong, Dreams, S. 487 ff.<br />

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