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internationale Unternehmenstätigkeit von Siemens in Ostasien zu
rekonstruieren, strukturiert darzustellen und zu analysieren. Dazu wird eine
Analyse der relevanten Aspekte im Zeitverlauf vorgenommen, da
Diskontinuitäten, Transformationsphasen und Kontinuitäten erst durch eine
umfassende chronologische Betrachtung deutlich werden. Eine
Unternehmensentwicklung kann dabei nicht losgelöst von
unternehmensexternen und -internen Einflussfaktoren erklärt werden. So
konnte eine umfassende Analyse der spezifischen Unternehmensentwicklung
in den beiden ostasiatischen Ländern nur vor dem Hintergrund der jeweiligen
zeitimmanenten wirtschaftlichen, politischen und branchenspezifischen
Rahmenbedingungen sowie der unternehmensspezifischen Einflussfaktoren
sinnvoll vorgenommen werden. Diese zu identifizieren und ihren Einfluss zu
bewerten, ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Untersuchung.
Als „Internationale Unternehmenstätigkeit“ sollen im weitesten Sinne
grenzüberschreitende Aktivitäten einer Unternehmung verstanden werden.
Der Begriff dient in dieser Arbeit als Sammelbegriff für eine Vielzahl von
Aktivitäten und Prozessen im Ausland. Dieser Ansatz, der auch von Dülfer 7
und Nellißen 8 verwendet wird, reicht vom Export über den Betrieb einer
Auslandsproduktionsstätte bis zur Internationalisierung weiterer
Funktionsbereiche des Unternehmens. Er deckt ein breites Spektrum an
Auslandsaktivitäten ab, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben. Räumlich
werden unter Ostasien Japan und China einschließlich ihrer damaligen
Kolonialgebiete Korea und Formosa verstanden. Die Untersuchung beginnt
mit den Anfängen des Ostasiengeschäfts in den 1860er Jahren und endet mit
dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1939, der im Ostasiengeschäft
eine harte Zäsur darstellt. Inhaltlich liegt der Schwerpunkt auf dem Japan- und
Chinageschäft des Hauses Siemens. Der Begriff „Haus Siemens“ bezeichnet
Siemens & Halske und die mit ihr durch Mehrheitsbeteiligungen verbundenen
7 Vgl. Dülfer, Management.
8 Vgl. Nellißen, Mannesmann-Engagement.
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