30.08.2013 Aufrufe

Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Vorfeld erteilte Zusage, über eine Bankbürgschaft wieder zurückgezogen.<br />

Infolge dessen war es der japanischen Unternehmung unmöglich, die von<br />

Siemens geforderte Bürgschaft in absehbarer Zukunft zu erbringen. 475 Die<br />

Fusi bat in der Folge um zeitlichen Aufschub für die Bezahlung der<br />

Lieferverbindlichkeiten, bis zumindest erste ausstehende Zahlungen von<br />

Kunden eingegangen waren. 476<br />

Am 19. April 1927 entschied Keßler, Hirschnitz von der<br />

Zentralfinanzverwaltung nach Japan zu entsenden, um den Anleihevertrag<br />

abzuschließen. 477 Die Lieferverbindlichkeiten der Fusi hatten inzwischen die<br />

3 Millionen Yen Grenze erreicht und Keßler mahnte an, die Sanierung<br />

unverzüglich voranzutreiben. Hirschnitz traf am 16. Mai 1927 in Tokio ein und<br />

war damit betraut, die Verhandlungen vor Ort zu führen. 478 Versuche, die<br />

Mitsui-Bank doch noch zu der zuvor zugesagten Bürgschaft zu bewegen,<br />

scheiterten in der Folgezeit. 479 Nachdem Hirschnitz in dieser Richtung auch<br />

keinerlei Verhandlungserfolg erwartet hatte, drängte er die<br />

Unternehmensleitung der Fusi zur Einforderung des ausstehenden<br />

Aktienkapitals. 480 Um seine Verhandlungsposition zu verbessern, wies er an,<br />

Bankruns in Tokio stattfanden. Anfang April musste die Suzuki die Zahlungen einstellen<br />

und damit wurde auch die Taiwan-Bank von der Panik ergriffen. Die Regierung wollte<br />

zunächst mit Staatsgarantien helfen, wurde aber nach Protesten zum Rücktritt<br />

gezwungen. Die Taiwan-Bank stellte die Zahlungen ein und weitere Großbanken mussten<br />

schließen. Es folgte ein wilder Run auf alle kleinen und mittleren Banken und am 21. April<br />

1927 wurden auf staatliche Anweisung hin alle Banken für drei Tage geschlossen. Die<br />

Regierung gab den Banken Vorschüsse von 1,5 Miliarden Yen, um die Lage zu<br />

entspannen, dennoch mussten viele Banken schließen. Vgl. SAA 20/La 942: Schreiben<br />

von Mohr an CVU vom 26. April 1927.<br />

475 Vgl. SAA 20/La 942: Schreiben von Natori an CVU vom 25. April 1927, und SAA 20/La<br />

942: Schreiben von Mohr an CVU vom 26. April 1927.<br />

476 Vgl. SAA 20/La 942: Schreiben der Fusi an CVU vom 19. April 1927.<br />

477 Vgl. SAA 20/La 942: Schreiben von Keßler, CVU an Natori, Fusi vom 19. April 1927.<br />

478 Vgl. SAA 20/La 942: Telegramm der SSDKK an CVU vom 16. Mai 1927.<br />

479 Vgl. SAA 20/La 942: Telegramm von CVU an Hirschnitz vom 24. Mai 1927.<br />

480 Vgl. SAA 20/La 942: Telegramm von Hirschnitz an CVU vom 25. Mai 1927.<br />

Seite | 161

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!