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Die Fertigstellung der Fabrik in Kawasaki und die Aufnahme der Produktion<br />

im April 1925 führten zu neuen finanziellen Problemen. 457 Zwar konnte die<br />

Fabrik etwas günstiger als zunächst geplant errichtet werden, doch die Höhe<br />

des geplanten betriebsnotwendigen Kapitals für die laufenden Kosten von<br />

Personal und Produktionsmaschinen war bei den Vorkalkulationen deutlich zu<br />

niedrig angesetzt worden. 458 Ein großes Problem waren darüber hinaus die<br />

hohen Gehälter der deutschen Angestellten. 459 So forderte ein japanischer<br />

Direktor in einem Schreiben vom 11. Juni 1927 den Abbau des deutschen<br />

Personals, dessen hohe Kosten er als „Krebsgeschwür der Fusi von Anfang<br />

an“ bezeichnete, sowie günstigere Einkaufspreise für Siemens-Produkte. 460<br />

Infolgedessen waren bereits Ende 1924 kurzfristige Bankverbindlichkeiten in<br />

Höhe von 1,5 Millionen Yen für den Geschäftsbetrieb entstanden. 461<br />

457 Vgl. SAA 17/La 812: 5. Geschäftsbericht der Fusi, S. 2.<br />

458 Vgl. SAA 17/La 812: 2. Geschäftsbericht der Fusi, handschriftliche Ergänzungen auf<br />

S. 1 f.<br />

459 Es finden sich in den Quellen keine Angaben über die Höhe des Gehalts eines deutschen<br />

und eines japanischen Angestellten. Auf der Grundlage der von Kajiyama erstellten<br />

Kalkulationen sind einfache Berechnungen möglich: So erhielt ein durchschnittlicher<br />

deutscher Angestellter im Vertrieb 11.600 Yen und ein durchschnittlicher deutscher<br />

Arbeiter der Fabrik 10.400 Yen im Jahr als Lohn („German staff in Business circle 12<br />

[persons]. Salary per Year 140.000“ und „German staff in works 36. Salary per Year<br />

375.000 Yen.“ Vgl. SAA 20/La 942: Schreiben von Kajiyama an Hirschnitz vom 11. Juni<br />

1927). Dagegen erhielt ein japanischer Arbeiter lediglich 950 Yen, ein japanischer<br />

Angestellter 2160 Yen. Vgl. SAA 17/La 812: Tabellen zur Fusi Fabrik von Zederbohm,<br />

1929. Aufbauend auf einer Frage Kajiyamas kann angenommen werden, dass deutsche<br />

Mitarbeiter ungefähr das Vierfache eines ähnlich qualifizierten Japaners verdienten: „Can<br />

a German accomplish four times as much as a Japanese can?“ Vgl. SAA 20/La 942:<br />

Schreiben von Kajiyama an Hirschnitz vom 11. Juni 1927.<br />

460 „The under-estimation of […] the enourmous expense for employment of German staff,<br />

both in Business Department and Factory were [...] the cancer of the new company from<br />

the beginning.” Vgl. SAA 20/La 942: Schreiben von Kajiyama an Hirschnitz vom 11. Juni<br />

1927.<br />

461 Vgl. SAA 9376: Protokoll über die Besprechungen mit der Fusi vom 19. bis 22. November<br />

1924, S. 2.<br />

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