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erklärte sich auf dringende Bitte das Wiener Werk zur Abgabe seiner eigenen<br />

Fertigungsmaschinen an das Japanwerk bereit. 448 Unmittelbar nach dem<br />

Erdbeben hofften die Verantwortlichen auf einen steigenden Umsatz im<br />

Lagergeschäft, da durch die Zerstörungen infolge des Bebens verschiedenste<br />

elektrotechnische Geräte dringend benötigt wurden. Um mit ihrem<br />

Lagergeschäft vom Wiederaufbau zu profitieren, kaufte die Fusi 1924 Pumpen<br />

und kleine Elektromotoren im Wert von 375.000 Yen bei Siemens in<br />

Deutschland. 449 Aufgrund der Tatsache, dass diese Waren jedoch teilweise<br />

von minderwertiger Qualität waren, stiegen die Umsätze nicht wie erwartet.<br />

Zusätzlich sanken sie nach Preissenkungen von Mitbewerbern auch im<br />

Wert. 450 Um die Lagerbestände zu veräußern, wurde schließlich im Tokioter<br />

Stadtteil Kyobashi ein Verkaufsladen eröffnet. 451 Doch auch hier verlief der<br />

Verkauf schleppend und die Waren konnten nur mit großen Abschlägen<br />

veräußert werden. 452<br />

Der zweite Faktor, der für die mangelhafte Liquidität der Fusi verantwortlich<br />

war, betraf die nur langsame Einzahlung des Aktienkapitals durch die<br />

Aktionäre. Laut Gründungsvertrag mussten die Anteilseigner zunächst<br />

448 Das Erdbeben zerstörte große Teile Tokios und Yokohamas und kostete mehrere<br />

hunderttausend Menschen das Leben. Auch die Telefonfabrik der Furukawa Denki war<br />

beim Erdbeben schwer beschädigt worden. Die Produktion ruhte seitdem. Im November<br />

1924 bot die Furukawa Denki der Fusi die Übernahme der Fabrik an. Angesichts der<br />

angespannten Liquiditätslage lehnten die deutschen Fusi-Direktoren dieses Angebot ab.<br />

Vgl. SAA 12/Lh 759: Le Vrang, Das Japanwerk, Fusi Denki Kabushiki Kaisha<br />

1921–1945, Bericht von 1952, S. 18, und SAA 9376: Besprechung mit der Fusi vom<br />

19. bis 22. November 1924, S. 11.<br />

449 Vgl. SAA 9376: Protokoll über die Besprechungen mit der Fusi vom 19. bis 22. November<br />

1924, S. 11. Zusätzlich hatte die Fusi einen Lagerbestand von 110.000 Yen von der<br />

SSDKK übernommen.<br />

450 Vgl. SAA 9376: Protokoll über die Besprechungen mit der Fusi vom 19. bis 22. November<br />

1924, S. 11. Siemens übernahm von den 56.000 Yen Verlust an Lagerware 36.000 Yen.<br />

451 Vgl. SAA 17/La 812: 2. Geschäftsbericht der Fusi, S. 2.<br />

452 Vgl. SAA 17/La 812: Schreiben von Mohr, Fusi an CVU vom 10. Juli 1926, S. 4.<br />

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