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Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

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Dabei ist der Internationalisierungsprozess kein Phänomen unserer Zeit,<br />

sondern hat sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt. Im 19. Jahrhundert<br />

begann dieser Prozess mit der Industrialisierung in Europa und den USA, als<br />

die neuen Industrien nach weiteren Absatzmärktenfür ihre Produkte suchten<br />

und im Ausland fanden. Der aufkommende Liberalismus, die technisch-<br />

industrielle Revolution, die Entwicklung des Aktienrechts sowie insbesondere<br />

die Erfindung neuer Transport- und Kommunikationsmittel wie Eisenbahn,<br />

Telegraphen und Telefon begünstigten die Entwicklung moderner<br />

Großunternehmen. Der zunehmende Einsatz von Dampfmaschinen und<br />

später auch Fließbändern eröffnete massive Kostensenkungspotenziale durch<br />

Massenproduktionsvorteile, die die Ausweitung der Absatz- und<br />

Beschaffungsmärkte über die relativ kleinen nationalen Märkte Europas<br />

hinaus notwendig machte. 3 Dabei gelang es anfänglich vor allem englischen<br />

Unternehmungen, sich durch weltumspannende Handelsaktivitäten und die<br />

Gründung von Tochtergesellschaften eine Vormachtstellung in der<br />

Weltwirtschaft zu verschaffen. 4<br />

In den achtziger und neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts begannen<br />

jedoch auch viele deutsche Unternehmungen damit, ein weit verzweigtes Netz<br />

von Niederlassungen im Ausland aufzubauen, um ihre Produkte dort zu<br />

vertreiben sowie Kunden- und Finanzdienstleistungen anzubieten.<br />

Unter ihnen war auch das Unternehmen Siemens, das aufgrund seines<br />

Geschäftsengagements in Russland und Großbritannien sehr früh im Ausland<br />

investierte. Trotz des Verlusts der Auslandsdirektinvestitionen nach dem<br />

Ersten Weltkrieg entwickelte sich Siemens mit seinen beiden<br />

Stammgesellschaften Siemens & Halske und Siemens-Schuckert sowie<br />

3 Vgl. Holtbrügge, Management, S. 3.<br />

4 Vgl. dazu die Arbeit von Jones, Merchants. Amerikanische Unternehmungen begannen<br />

überwiegend erst nach dem Ersten Weltkrieg damit, ausländische Tochtergesellschaften<br />

in Europa und anderen Regionen der Welt zu errichten. Die Größe des amerikanischen<br />

Marktes erlaubte es ihnen, in ihrem Heimatland beträchtliche Massenproduktionsvorteile<br />

zu realisieren. Vgl. Wilkins, Emergence.<br />

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