Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

1. Themenhinführung und Problemstellung
„Mein leitender Gedanke (…) war der,
eine dauernde Firma zu stiften, welche
vielleicht mal später unter Leitung
unserer Jungens eine Weltfirma à la
Rothschild u.a. werden könnte.“ 1
Das beschleunigte Zusammenwachsen der verschiedenen nationalen Märkte
zu einem integrierten Weltmarkt stellt Unternehmen vor existentielle
Herausforderungen. Neue Strategien und Organisationsformen müssen
entwickelt sowie die gesamte unternehmerische Wertschöpfungskette global
ausgerichtet werden, damit ein erfolgreiches Unternehmen sich langfristig auf
dem Weltmarkt behaupten kann. Die internationale Ausrichtung der
Unternehmen hat zum Ende des 20. Jahrhunderts einen neuen Höhepunkt
erreicht, der sich sowohl qualitativ als auch intensitätsmäßig niederschlägt.
Dabei hat neben den traditionell wichtigen Weltwirtschaftsregionen Europa
und Nordamerika vor allem die Bedeutung des asiatisch-pazifischen
Wirtschaftsraums stark zugenommen. Aufgrund ihrer wirtschaftlichen
Dynamik wurde diese Region somit zum wichtigsten Pol der Weltwirtschaft. 2
Dieser beschleunigte Internationalisierungsprozess der Wirtschaft beschäftigt
insbesondere seitdem letzten Jahrzehnt Wirtschaftswissenschaftler und
Unternehmer, aber auch die breite Öffentlichkeit. Erklärungen werden
gesucht, aber auch Konzepte, wie ein Unternehmen international erfolgreich
expandieren kann. Die historische Perspektive dieser Entwicklung wurde
zumindest von der Öffentlichkeit bisher kaum zur Kenntnis genommen.
1 Vgl. SAA 60/Lh 303: Auszug: Matschoß, Conrad: Werner von Siemens, Ein kurzgefaßtes
Lebensbild nebst einer Auswahl seiner Briefe, Bd. 1, Berlin 1916, S. 218.
2 Vgl. Vgl. Holtbrügge, Management, S. 15 ff.
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