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1.3.1 Die Entwicklung der Fusi Denki K. K. bis zum Beginn des<br />

Zweiten Weltkriegs<br />

1.3.1.1 Die Gründung des Joint Venture und Probleme in den<br />

Anfangsjahren<br />

Nach Ende des Ersten Weltkriegs begann Siemens erneut, den japanischen<br />

Markt nach potentiellen Partnern zu sondieren. Hierfür waren drei Gründe<br />

maßgeblich: Erstens produzierte die japanische Elektroindustrie zusehends<br />

wettbewerbsfähigere Anlagen, zweitens vergab der japanische Staat Aufträge<br />

bevorzugt an die eigene Industrie und drittens war die japanischen Marine<br />

stark am Siemens-Know-how interessiert. Das deutsche Unternehmen<br />

verfügte über eine Reihe technologisch wichtiger Patente für die Ausrüstung<br />

von Kriegsschiffen und Unterseebooten. Vor dem Krieg war damit die<br />

deutsche Kriegsmarine ausgerüstet worden. Nach den Bestimmungen des<br />

Versailler Vertrags durften diese Geräte aber in Deutschland nicht mehr<br />

produziert werden, weshalb der japanische Markt als mögliche<br />

Produktionsstätte in den Fokus rückte. 366 Die japanische Marine, ihrerseits<br />

interessiert am neuesten Stand der Wehrtechnik, war der ideale Abnehmer für<br />

das Marinegeschäft, sodass Siemens auf diesem Gebiet eine Fertigung in<br />

Japan plante. 367<br />

Die ausländische Konkurrenz hatte diese Aspekte ebenfalls längst erkannt.<br />

GE, Western Electric und Westinghouse waren bereits mit japanischen<br />

Partnern Joint Ventures zur Produktion eingegangen oder befanden sich in<br />

fortgeschrittenen Verhandlungen. Vor diesem Hintergrund war Keßler von der<br />

Notwendigkeit einer eigenen Fabrik in Japan überzeugt und kommunizierte<br />

dies auch in mehreren Strategiesitzungen an die Verantwortlichen bei<br />

366 Vgl. Watanabe, History, S. 47–74, hier S. 52.<br />

367 Vgl. SAA 21/Lc 374: Strategiepapier zur Produktion in Japan, o. D., S. 1. So plante die<br />

japanische Regierung für das Jahr 1920 den Kauf von 80 Kriegsschiffen. Vgl. Kudo,<br />

Japanese, S.169.<br />

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