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1.3 Das Japangeschäft in der Zwischenkriegszeit<br />

Die Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit von Siemens in Japan bestand<br />

zunächst im Vertrieb im Stammhaus hergestellter Produkte. Zwischen 1919<br />

und Jahr 1923 bot die SSDKK wie schon vor dem Krieg sämtliche Produkte<br />

des Hauses Siemens an. 349 Das erste Büro der SSDKK unter der Leitung von<br />

Mohr konnte 1920 in Osaka eröffnet werden. 350 Da nach dem Krieg allerdings<br />

keine Vorräte vorhanden waren, konnte zunächst kein Lagergeschäft<br />

betrieben werden. Alle Waren mussten direkt in Deutschland bestellt werden.<br />

Aufgrund der nach dem Krieg in Deutschland herrschenden Unruhen und der<br />

damit einhergehenden unsicheren Versorgungslage mit Rohstoffen betrugen<br />

die Lieferzeiten selbst für Standardmotoren teilweise 9 Monate, für<br />

Nichtstandardprodukte über 12 Monate. Die Lieferfristen waren damit<br />

ungefähr doppelt so hoch wie vor dem Ersten Weltkrieg. Zusätzlich traten bei<br />

349 Vgl. SAA 10108: Geschäftsbericht der SSDKK für die Geschäftsjahre 1920/21 bis 1922/23.<br />

Im Jahr 1921 wurde infolge der Gründung der Siemens-Rheinelbe-Schuckert-Union eine<br />

Stahl- und Elektrochemieabteilung eingerichtet, die bis zu ihrer Auflösung 1927 gute<br />

Umsätze erzielte. Einzige Ausnahme bildete der Telefunken-Vertrieb. Hier strebte<br />

Siemens ein gemeinsames Vorgehen mit der AEG an und verhandelte seit Februar 1922<br />

mit der Okura & Co., einer japanischen Tochterfirma der AEG. In Japan sollte bei der<br />

Nippon Musen Denschin K. K. eine Scheinfabrik – lediglich zur Montage vorgefertigter<br />

Komponenten – errichtet werden, um rigide japanische Bestimmungen zu umgehen und<br />

durch ein einheimisches Produkt einen Vorteil vor der amerikanischen Konkurrenz zu<br />

haben. Der Telefunken-Vertrieb wurde 1923 auf die Nippon Musen Denshin Denwa K. K.<br />

übertragen. Vgl. SAA 9482: Aktennotiz über eine Besprechung mit der Telefunken vom 28.<br />

Februar 1922.<br />

350 Vgl. SAA 10108: Geschäftsbericht der SSDKK für die Geschäftsjahre 1920/21 bis 1922/23,<br />

S. 1, und SAA 68/Li 151: L. Schoen, Siemens in Japan, 1979, S. 9, sowie SAA 17/Lc 320:<br />

Geschäftsbericht der SSDKK 1920/21, S. 2. Das Gebäude des Hauptbüros der SSDKK in<br />

Tokio wurde nach dem Ersten Weltkrieg enteignet, nur die Hälfte des Kaufpreises wurde<br />

der SSDKK ausbezahlt. Vgl. SAA 68/Ls 913: Chronology of SSDKK, S. 20. Als weitere<br />

Vorstände waren Keßler, Fessel und Reyss eingetragen, die von Berlin aus arbeiteten.<br />

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