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Der zweite Grund für die volatile Geschäftsentwicklung in der Zeit bis zum<br />

Ersten Weltkrieg war die starke Reaktion des Geschäfts von Siemens Japan<br />

auf die konjunkturellen Schwankungen in dieser Zeit. In der wirtschaftlich<br />

angespannten Lage reagierten die Unternehmen in Japan naturgemäß<br />

deutlich zurückhaltender mit Investitionen als in Hochkonjunkturphasen. So<br />

stellt die Hochkonjunktur durch den russisch-japanischen Krieg den<br />

Wendepunkt nach dem Tief des Jahres 1907/1908 dar. Im Zusammenhang<br />

mit dem Rückgang von Aufträgen in konjunkturell schwachen Zeiten<br />

berichtete der Entsandte Wolff nach Berlin: „Wir geben uns zwar größte<br />

Mühe, an Aufträgen heranzuschaffen (…), aber der Bedarf ist an Anlagen ein<br />

geringerer, da jedermann die Hand auf der Tasche hält und zudem unsere<br />

Konkurrenz aus den gleichen Gründen ebenfalls zu nehmen, was sie kann,<br />

selbst wenn für sie kein Verdienst bleiben sollte.“ 347<br />

Von 1910/11 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs wuchs der Umsatz<br />

schließlich aufgrund einer zunehmenden Elektrifizierung Japans<br />

kontinuierlich. Den höchsten Umsatz erzielte Siemens mit dem Vertrieb von<br />

Generatoren, Motoren und Transformatoren. 348<br />

Trotz des in der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg insgesamt positiven<br />

Umsatztrends entwickelte sich der Gewinn deutlich unterproportional. So<br />

erwirtschaftete Siemens Japan zwar Gewinne, allerdings sehr überschaubare.<br />

Als der Marineskandal in der traditionsbewussten japanischen Gesellschaft<br />

publik wurde, brach der ohnehin geringe Gewinn vollständig ein. Die Verluste<br />

erklären sich durch die hohen Prozesskosten sowie vor allem durch die<br />

Stornierung zahlreicher staatlicher Aufträge.<br />

Deshalb lässt sich die Geschichte von Siemens in Japan bis zum Ersten<br />

Weltkrieg nur eingeschränkt als Erfolg bezeichnen.<br />

347 Vgl. SAA 68/Li 151: Auszug aus einem Privatschreiben von Herr Wolff an Hermann<br />

Keßler, 8. September 1908, S. 1.<br />

348 Vgl. Takenaka, Siemens, S. 108.<br />

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