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eschlossen. Bezüglich der kritischen Frage des Vertriebsgebiets, das in den<br />

Berliner Verhandlungen offengelassen worden war, wurde eine Einigung<br />

erzielt, die als Erfolg für Siemens gewertet werden konnte. Denn um Konflikte<br />

mit Siemens China zu vermeiden, wurde dieses Land regional aus dem<br />

Vertriebsgebiet ausgeklammert. Zusätzlich zu den Erfolgen bezüglich der<br />

Kapitalbeteiligung und des Absatzgebiets beabsichtigte Sumitomo, nicht nur<br />

die Produktionsanlagen für das Joint Venture, sondern zukünftig auch für den<br />

Gesamtkonzern bei Siemens zu erwerben. 341 Siemens und Sumitomo<br />

beschlossen, die neuen Vereinbarungen bis zum Mai 1914 vertragsfertig zu<br />

machen.<br />

Jedoch kündigte Sumitomo die laufenden Vereinbarungen im Mai 1914<br />

einseitig angesichts der im Zuge des Bestechungsskandals um Siemens<br />

publik werdenden Informationen. Das japanische Unternehmen erklärte, dass<br />

„Baron Sumitomo selbst aber möchte im derzeitigen Moment seinen Namen<br />

nicht mit dem Ihren verknüpfen.“ 342 Er fürchtete einen Imageschaden seines<br />

Hauses, das eng mit der japanischen Marine zusammenarbeitete. Angesichts<br />

der Tatsache, dass die Direktoren in den bisherigen Verhandlungen die<br />

Vorkommnisse als nicht so schwerwiegend erachtet hatten und das<br />

Unternehmen bereits seit mehreren Monaten nach der Aufdeckung des<br />

Skandals mit dem Berliner Elektrounternehmen verhandelte, scheint dies<br />

jedoch nur ein vorgeschobener Grund zu sein. Siemens Japan vermutete,<br />

dass es bei Sumitomo interne Widerstände gegen die Zusammenarbeit<br />

gegeben habe. So hatten die japanischen Ingenieure von Sumitomo erklärt,<br />

dass sie eigenständig den Bau und Betrieb einer rentabel arbeitenden<br />

Kabelfirma bewerkstelligen könnten. 343<br />

341 Vgl. Takenaka, Siemens, S. 211 ff.<br />

342 Vgl. SAA 68/Li 151: Vertraulicher Bericht an Hermann Keßler Sumitomo Kabel Fabrik, 21.<br />

Mai 1914, S. 1.<br />

343 Vgl. SAA 68/Li 151: Vertraulicher Bericht an Hermann Keßler Sumitomo Kabel Fabrik, 21.<br />

Mai 1914, S. 1 ff., und Takenaka, Siemens, S. 213.<br />

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