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für Kupfermaterialien und Stahlrohre war, ein Sachverhalt, der vor allem für<br />

Keßler von erheblicher Bedeutung war. Von diesen Beziehungen und dem<br />

Einfluss des japanischen Unternehmens hoffte der Japanexperte auch bei<br />

anderweitigen Regierungsaufträgen zu profitieren. Daher wurde im Mai 1913<br />

ein Treffen der Siemens-Vertreter Keßler, Herrmann und Drenckhahn und des<br />

zuständigen Generaldirektors von Sumitomo Suzuki Masaya in der Nähe von<br />

Kobe anberaumt. 339 Die Verhandlungen verliefen erfolgreich. Daher entsandte<br />

das japanische Unternehmen zu Beginn des Jahres 1914 den<br />

stellvertretenden Fabrikdirektor des bestehenden Kabelwerks Akiyama<br />

Takesaburo nach Europa. In Berlin gab es erneute Verhandlungen, die mit<br />

dem vorläufigen Beschluss eines Joint Ventures endeten.<br />

Demzufolge sollte ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem Grundkapital<br />

von 2 Millionen Yen gegründet werden. Davon waren 1,25 Millionen Yen für<br />

den Bau eines Kabelwerks eingeplant. Das Betriebskapital des neuen<br />

Unternehmens sollte 750.000 Yen betragen. 60 Prozent dieses Kapitals stellte<br />

Sumitomo, während Siemens die verbleibenden 40 Prozent aufbrachte. Im<br />

Gegenzug für einen geplanten Technologietransfer von Siemens sollte das<br />

Berliner Unternehmen einen noch nicht festgelegten Anteil der Sumitomo-<br />

Aktien erhalten. Im Rahmen dieses Transfers verpflichtete sich Siemens,<br />

Lizenzen und Know-how zur Verfügung zu stellen. Des Weiteren sagte<br />

Siemens zu, im Rahmen eines Ausbildungsvertrages japanische Mitarbeiter<br />

im deutschen Werk auszubilden. Die Führungsgremien der neuen Firma<br />

sollten im Verhältnis drei zu zwei zum Vorteil von Sumitomo besetzt werden.<br />

Ziel des Joint Ventures war der Aufbau einer Produktion von Kabeln für den<br />

Stark- und Schwachstrombereich. Das Geschäftsfeld der Tiefseekabel war<br />

aus Rücksicht auf Siemens Brothers ausgeklammert. Als Vertriebsgebiet<br />

versuchte das japanische Unternehmen die komplette asiatische Region<br />

sowie Sibirien und Australien durchzusetzen. Dies wurde von Siemens jedoch<br />

339 Vgl. SAA 15/La 56: Reisebericht von Keßler, 30. Juni 1913, und SAA 15/Ln 376: Referat<br />

von Keßler über das japanische Geschäft, 18. August 1913.<br />

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