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gegründet, die ebenfalls über eine lokale Produktionsstätte verfügte. Ein<br />

Antrag für den Aufbau einer Kabelfabrik wurde allerdings vom Vorstand der<br />

Berliner Werke abgelehnt. 333<br />

In der Folgezeit etablierte sich jedoch eine lokale japanische Elektroindustrie,<br />

die immer mehr Marktanteile auf sich vereinigen konnte. Infolgedessen wurde<br />

im Juni 1906 überlegt wie der zunehmenden japanischen Konkurrenz im<br />

Markt begegnet werden könnte. Keßler legte in einer Marktstudie für die<br />

Berliner Kabelwerke eine Beurteilung des japanischen Kabelmarkts vor.<br />

Seiner Meinung nach stellte die japanische Konkurrenz eine konkrete und<br />

unmittelbare Bedrohung für Siemens dar. Die weitaus größte Gefahr sah er<br />

bei „Yabe Densen“ in Osaka sowie „Yokohama Densen“ in der Kanto-Region.<br />

Sollten diese Unternehmen ihren Wachstumstrend fortsetzen können, dann<br />

sei zu befürchten, dass Siemens sein gesamtes Absatzgebiet für die<br />

Kabelindustrie in Ostasien verliere. Um diese ungünstige Marktkonstellation<br />

zu verhindern gab Keßler die Empfehlung, einen der beiden japanischen<br />

Kabelproduzenten zu übernehmen. 334 „Die letzte Möglichkeit auf diesem<br />

Gebiete in Zukunft noch ein Geschäft zu machen, wäre nur die, sich durch<br />

Kapitalbeteiligung vorläufig einen Einfluss auf das eine oder andere dieser<br />

jap. Unternehmen zu verschaffen, (…) um die betr. Unternehmung später<br />

eventuell selbst in die Hand nehmen zu können.“ 335<br />

Angesichts dieser Situation nahm Siemens im Jahr 1907 Kontakt mit seinem<br />

langjährigen Kunden Furukawa auf, der in der Zwischenzeit die Kontrolle über<br />

333 Vgl. SAA 20/Lk 368: S&H, Berliner Werk an S&H Directorium, Kabelfabrik, 21. Juli 1899,<br />

S. 1, und SAA 20/Lk 368: Auszug aus dem Protokoll der 60. Directorium-Sitzung, 18.<br />

August 1899, S. 1, sowie Takenaka, Siemens, S. 193.<br />

334 Vgl. SAA 68/Li 151: Seeberger (Siemens Japan) an Hermann Keßler, Kabelfabriken, 17.<br />

Juni 1906, S. 1 ff., und SAA 68/Li 151: Siemens Tokio an Exportbüro SSW Berlin,<br />

Kabelwerk, 21. Juni 1906, S. 1 ff. Interessanterweise übernahm bald Furukawa die<br />

Kontrolle über diese Unternehmen. 1906 stieg Furukawa bei der Yokohama Densen und<br />

1910 bei der Yabe Densen ein.<br />

335 Vgl. SAA 68/Li 151: Siemens Tokio an Exportbüro SSW Berlin, Kabelwerk, 21. Juni 1906,<br />

S. 2.<br />

Seite | 113

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