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Handelshauses lag vermutlich in der zunehmenden Konkurrenzsituation mit<br />

amerikanischen Handelshäusern in Japan begründet. Um weiterhin<br />

konkurrenzfähig zu sein, blieb dem Handelshaus keine andere Wahl, als auch<br />

im Kreditgeschäft aktiv zu werden. Obwohl die Verhandlungen unverzüglich<br />

wieder aufgenommen wurden, hatte in der Zwischenzeit die amerikanische<br />

Konkurrenz ihre Einstiegschance schon genutzt. Die beteiligten Parteien<br />

hatten zu viel Zeit verstreichen lassen, sodass letzten Endes das Kraftwerk in<br />

Japan durch GE gebaut wurde. 329<br />

1.2.3.4 Unternehmergeschäft: Anleihe für Furukawa<br />

Parallel zu den gescheiterten Verhandlungen mit der Tokyo Dento wurden im<br />

Sommer 1898 Gespräche mit dem langjährigen Kunden Furukawa<br />

aufgenommen. Die Firma Furukawa in Person des Bergwerksdirektors der<br />

Ashiomine Kondo Rikusaburo bat das deutsche Unternehmen, eine Anleihe<br />

über das Tochterunternehmen Siemens Japan bereitzustellen. Die<br />

finanziellen Reserven des Furukawa-Konzerns waren durch seine starke<br />

Expansionspolitik sowie Regresszahlungen, die durch einen Umweltskandal<br />

verursacht worden waren, stark eingeschränkt. Aus diesem Grund benötigte<br />

das Unternehmen dringend liquide Mittel von außen um eine geplante<br />

Modernisierung seiner japanischen Bergwerke durch führen zu können. 330<br />

Die Höhe der angefragten Anleihe hatte ein Wert von 4 Millionen Mark. Die<br />

Hälfte, also 2 Millionen Mark, wollte das japanische Konglomerat zur<br />

Umschuldung laufender Verbindlichkeiten benutzen. Eine Million Mark wollte<br />

Furukawa für ein Wasserkraftwerk in Nikko und die Übertragungstechnik nach<br />

329 Vgl. Takenaka, Siemens, S. 178 ff.<br />

330 Vgl. SAA 25/Lo 268: S&H Japan, Abteilung Bahn, Anfrage von Furukawa, 5. August 1898<br />

S. 1 ff., und Zöllner, Geschichte, S. 184 und S. 283 f. Der Ashio-Abwasserskandal<br />

vernichtete 1890 sowie 1896 große landwirtschaftliche Flächen. Auslöser waren Gifte, die<br />

bei der Kupferraffination in einem Kraftwerk Furukawas entstanden waren. Nach massiven<br />

öffentlichen Protesten musste Furukawa Kompensation bezahlen.<br />

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