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Zudem standen die Vertreter des deutschen Konsortiums dem geplanten<br />

Mittelsmann Aoki zunehmend misstrauisch gegenüber. Dieser hatte eine<br />

Absprache mit Keßler nicht eingehalten und die AEG aktiv zu Investitionen in<br />

Japan aufgefordert. Als weiteren Vertrauensbruch wertete der langjährige<br />

Leiter der Japan-Agency Keßler, dass Aoki als Vermittler während der<br />

Verhandlungen zugunsten der Tokyo Dento Partei bezogen hätte. Keßler riet<br />

auch Hartogh zur Vorsicht, der vom Japan-Experten Lönholm ein Gutachten<br />

über Aoki erstellen ließ. 323 Der Rechtsexperte sah Aoki ebenfalls kritisch und<br />

wies darüber hinaus auch auf rechtliche Probleme für die<br />

Hypothekensicherung im Falle seines Todes hin. 324 Infolgedessen einigten<br />

sich die beiden Berliner Unternehmen darauf, dass die Kreditsicherung nicht<br />

durch Aoki erfolgen sollte.<br />

Das Konsortium zog stattdessen in Erwägung, eine solvente Drittpartei an der<br />

Finanzierung des Projekts zu beteiligen. Diese sollte für die zu Verfügung<br />

gestellten liquiden Mittel einen Wechsel von der Tokyo Dento zur<br />

Kreditabsicherung erhalten. Der Wechsel könnte zu einem späteren Zeitpunkt<br />

möglicherweise in eine Hypothek umgewandelt werden. Auch das japanische<br />

Unternehmen befürwortete diesen Vorschlag. Als Drittpartei wurde das<br />

Handelshaus C. Illies & Co., mit dem Siemens bereits über eine<br />

Finanzierungsgesellschaft für das Straßenbahngeschäft verhandelt hatte,<br />

vorgeschlagen. Diese Entscheidung beruhte auf der starken Finanzkraft des<br />

Handelshauses, das über gute Verbindungen zur Hongkong Shanghai<br />

Banking Corp. verfügte. Nicht zuletzt deshalb trat Siemens mit dem<br />

Handelshaus Anfang Juli 1898 in konkrete Verhandlungen. 325 Allerdings<br />

lehnte C. Illies & Co., die bereits die Beteiligung an einer<br />

Finanzierungsgesellschaft für das Straßenbahngeschäft verweigert hatten,<br />

auch diesmal das Angebot mit Hinweis auf die zu diesem Zeitpunkt<br />

323 Vgl. Takenaka, Siemens, S. 174 ff.<br />

324 Vgl. SAA 68/Li 151: Gutachten Lönholm, 27. Juni 1898.<br />

325 Vgl. SAA 20/Lk 368: Aktennotiz von Salzmann betr. Besprechung mit Illies in Sachen<br />

Tokyo Electric Light Co., 8. Juli 1898, und Takenaka, Siemens, S. 175 f.<br />

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