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Unternehmergeschäft einigen. Die Kooperation sollte Anfang Juni 1898<br />

beginnen. 318 Die Zusammenarbeit sah die langfristige Gründung einer<br />

Risikokapital-Gesellschaft für weitere elektrotechnische Projekte vor. Die<br />

Motive von Siemens für die Kooperation mit der AEG waren vielfältig.<br />

Einerseits verfügte das Unternehmen über erhebliche Kapitalmittel und wollte<br />

diese gewinnbringend einsetzen. Zum anderen hoffte das Unternehmen durch<br />

die Zusammenarbeit international effektiver gegen die amerikanische<br />

Konkurrenz vorgehen zu können. Parallel zu den Verhandlungen über Japan<br />

führten beide Parteien auch Gespräche über eine Zusammenarbeit in<br />

Südamerika. Daher muss die „Japan-Kooperation“ in einen größeren Rahmen<br />

eingeordnet werden, da die Führung der beiden Berliner Unternehmen bereits<br />

über weitere gemeinsame Expansionen in Übersee verhandelten. Sie<br />

vereinbarten eine Marge für das Japangeschäft von 30 Prozent und die<br />

Aufteilung der Maschinenproduktion. 319<br />

Mitte Juni 1898 kamen die beiden Berliner Unternehmen und Tokyo Dento zu<br />

weiteren Gesprächen zusammen. Die Verhandlungsführung übernahm für<br />

das deutsche Konsortium der AEG-Vertreter Hartogh. Während der<br />

Finanzkrise benötigte das japanische Unternehmen für die Erweiterung des<br />

Tokioer Kraftwerks insgesamt 1,5 Millionen Yen. Die japanischen Banken<br />

waren zu diesem Zeitpunkt nicht in der Lage, diese Finanzierungssumme<br />

aufzubringen. Die notwendigen finanziellen Mittel durch eine Erhöhung des<br />

Stammkapitals zu beschaffen, wurde aus unternehmensstrategischen<br />

Gründen ebenfalls abgelehnt.<br />

Angesichts der insgesamt ungünstigen Finanzsituation forderte das<br />

japanische Zaibatsu das deutsche Konsortium auf, einen Lieferantenkredit für<br />

318 Vgl. SAA 20/Lk 368: Protokoll der Direktoriumssitzung vom 8. Juni 1898, S. 1.<br />

319 Vgl. SAA 20/Lk 368: S&H Berlin an Deutsche Bank, Finanzierungsgeschäft Tokyo Dento,<br />

9. Juni 1898, S. 1 f., und Takenaka, Siemens, S. 170 ff. Am 9. Juli kam es zu einem<br />

Südamerika-Abkommen zwischen der AEG und Siemens.<br />

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