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1.2.3.3 Unternehmergeschäft: Das Kraftwerksprojekt in Tokio<br />

Neben dem Straßenbahnprojekt war das geplante Unternehmergeschäft mit<br />

der Tokyo Dento das bedeutendste für Siemens Japan. Der erste Kontakt zu<br />

dem aufstrebenden japanischen Unternehmen ergab sich über die AEG.<br />

Tokyo Dento war seit 1894 die Vertretung der AEG in Japan und hatte extra<br />

hierfür Maschinen zum eigenen Gebrauch importiert. 314<br />

Das expandierende Unternehmen beabsichtigte den Ausbau eines soeben<br />

fertiggestellten Kraftwerks in Tokio aufgrund der immer weiter steigenden<br />

Stromnachfrage in der Stadt. 315 Dieses Vorhaben ließ sich jedoch nicht ohne<br />

Weiteres realisieren, da vor allem die mangelnde eigene Liquidität und der in<br />

Japan herrschende Kapitalmangel den Spielraum des Tokioer Unternehmens<br />

einengten. Im April 1898 schlug der nach Japan entsandte AEG-Ingenieur<br />

Hartogh eine Kooperation zwischen Siemens und der AEG bezüglich des<br />

Unternehmergeschäfts vor. 316 Bereits einen Monat später kam es in Berlin zu<br />

Gesprächen hinsichtlich der „Verständigung mit der AEG über<br />

Finanzierungsgeschäfte auf Rathenaus Antrag“. 317 Die beiden Parteien<br />

konnten sich in den Verhandlungen auf eine Zusammenarbeit im<br />

Protokoll der Directoriums-Sitzung, 8. Mai 1901, sowie HDtB S 490: Bericht von Keßler<br />

über das Tokio-Straßenbahnprojekt, 16. April 1901. Neben dem beschriebenen Projekt<br />

untersuchte Siemens den Bau einer elektrischen Eisenbahn von der Hafenstadt Kobe in<br />

die Ausländerenklave Hyogo. Dazu sollte eine Eisenbahngesellschaft mit einem Kapital<br />

von 750.000 Yen gegründet werden. Voraussetzung für den Bauauftrag der Behörden<br />

war, dass das Unternehmen von einem Japaner geführt wurde. Die Federführung für<br />

dieses Projekt lag bei Fischer, der auch die Entwürfe für die Verhandlungen mit der<br />

Tokioer Stadtbahn angefertigt hatte. In seinem Entwurf bat er im Januar 1900 das<br />

Stammhaus um Unterstützung bei der Deutschen Bank. Doch wieder sollte das Projekt<br />

abgelehnt werden. Vgl. SAA 25/Lo 268: Fischer an S&H, Berlin, 6. Februar 1900.<br />

314 Vgl. SAA 25/Lk 939: S&H an S&H, JA 12. November 1896.<br />

315 Das Kraftwerk stand in Asakusa, einem Stadtteil Tokios.<br />

316 Vgl. SAA 20/Lk 368: Siemens Tokio an S&H Centralstelle, Gemeinsames Vorgehen, 20.<br />

April 1898.<br />

317 Vgl. SAA 20/Lk 368: Schreiben S&H Berlin an S&H Tokio, 28. Mai 1898, S. 1.<br />

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