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Unterstützung einer fundierten Urteilsfindung beschloss das Stammhaus in<br />

Berlin, eigens hierfür deutsche Japanexperten zu konsultieren. Der Ingenieur<br />

Hermann Rumschöttel, der im Rahmen der Planung des Eisenbahnbaus von<br />

1887 bis 1894 in Japan gearbeitet hatte, sah auch nach der Revision der<br />

„ungleichen Verträge“ den Aktienbesitz durch Ausländer skeptisch. 304<br />

Lönholm, ein Experte den Siemens Japan auf Wunsch der deutschen<br />

Muttergesellschaft heranzog, war mit dem japanischen Zivil- und<br />

Handelsgesetz sehr vertraut. 305 In seinem Gutachten sah er die<br />

Rahmenbedingungen für Investitionen zwar als günstig an, bewertete die<br />

Einsetzung eines Strohmanns jedoch als zu riskant. Lönholm befürchtete,<br />

dass es zu Problemen in der Nachfolge kommen könnte, falls der Strohmann<br />

einmal stürbe. Er empfahl, zunächst die Revision der „ungleichen Verträge“<br />

abzuwarten, um dann erneut einem geeignetes Verfahren zur Übernahme der<br />

Pferdebahn zu suchen. Aufgrund der erheblichen Bedenken Lönholms, wurde<br />

dies nicht mehr weiterverfolgt. 306<br />

Die Überlegungen hinsichtlich der Übernahme und des Betriebs der<br />

Pferdebahn wurden letztlich durch einen Beschluss des Stadtrats von Tokio<br />

hinfällig, den Betrieb der Bahn in städtischer Hand sowie mit einem neuen<br />

Antriebsverfahren umzusetzen. Es wurde zudem festgelegt, dass das<br />

Straßenbahnprojekt durch eine Anleihe finanziert werden sollte. 307 Auf diesen<br />

Rückschlag reagierte Siemens Japan im Spätsommer 1898 mit einem neuen<br />

Entwurf für das Straßenbahngeschäft. Erneut wurde Fischer mit der<br />

Ausarbeitung des Plans betraut. Zentral bei seinen Ausführungen war ein neu<br />

ausgearbeiteter und erweiterter Streckenplan. Darüber hinaus entwickelte er<br />

neue Ansätze hinsichtlich der Finanzierung und Kontrolle des Projekts.<br />

304 Vgl. SAA 20/Lk 368: Aktennotiz von Bödiker betr. Unterredung mit Schmidt-Leda, 16. Mai<br />

1898.<br />

305 Vgl. SAA 20/Lk 368: S&H Berlin an Siemens Japan, Information über die Japanexperten<br />

und Lönholm, 24. Mai 1898.<br />

306 Vgl. SAA 20/Lk 368: Siemens Japan an Siemens Berlin, Gutachten von Lönholm, 27. Juni<br />

1898.<br />

307 Vgl. Takenaka, Siemens, S. 155 ff.<br />

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