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Agenten in den Kreisen der Regierung und durch den Ruf, welchen sie sich in
Japan erworben hat, uns die Wege bahnen helfen kann, wenn es sich etwa
darum handelt, die Erlaubnis für irgend eine Anlage zu bekommen oder
Bestimmungen zu umgehen, oder aus dem Wege zu räumen, welche für das
Erträgnis einer beabsichtigten Anlage eine Lebensfrage ist.“ 300
Das Handelshaus zeigte allerdings kein Interesse an der Gründung einer
gemeinsamen Finanzierungsgesellschaft. Zudem versprach sich das
Unternehmen von der Revision der „ungleichen Verträge“ keine
grundlegenden Änderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. 301
Obwohl die Planung für das Straßenbahngeschäft durch die Ausführungen
Fischers im März 1898 konkretere Formen annahm war der Erwerb der
Lizenz zum Betrieb der Pferdebahngesellschaft nach wie vor offen. Fischer
schlug den Kauf der Pferdebahn vor, denn er sah aufgrund des
Kapitalmangels in Japan gute Chancen, den Zukauf zu realisieren. Das dann
noch ausstehende Kapital für die Elektrifizierung der Bahn wollte er durch
Kapitalerhöhungen der Pferdebahn erhalten. Dieses Vorgehen barg jedoch
erhebliches Gefahrenpotential, denn im japanischen Handelsrecht war der
Besitz japanischer Unternehmensaktien bei Ausländern juristisch unklar.
Schon eine Woche nach dem Vorschlag Fischers musste Siemens Japan
eingestehen, dass aus juristischer Sicht einen Kauf der Pferdebahn nicht
möglich war. 302
Um die juristischen Hürden zu umgehen, die eine Übernahme japanischer
Unternehmen durch Ausländer untersagte, war Siemens Japan um die
Einsetzung eines vertrauenswürdigen „Strohmanns“ bemüht. 303 Zur
300 Vgl. SAA 68/Li 151: Abschrift eines Briefes von Fischer, 24. Februar 1898.
301 Vgl. SAA 68/Li 151: Aktennotiz von Schrimpff über Gespräch mit Illies und Takata, 28.
April 1898.
302 Vgl. SAA 20/Lk 368: Dokument, 1. April 1898, und Takenaka, Siemens, S. 145 ff.
303 Vgl. SAA 20/Lk 368: Schreiben Siemens Japan an Siemens Berlin, Einsetzung eines
Strohmannes, 7. Juli 1898, und SAA 20/Lk 368: Schreiben S&H Berlin an S&H Japan,
Neue Nachrichten über Strohmann, 24. August 1898.
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