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Er sah die Rahmenbedingungen für elektrische Bahnen als sehr günstig an,<br />

„weil Pferde relativ selten sind in Japan und für Traditionszwecke nicht die<br />

Rolle spielen wie bei uns.“ 296 Als entscheidenden Vorteil sah Fischer die<br />

zunehmende Ausdehnung der japanischen Städte an, wobei wiederum die<br />

enge Straßenführung ihm einige Sorgen bereitete.<br />

Fischer vertrat bei seinen Ausführungen die Ansicht, dass zuerst Tokio in<br />

Betracht käme, da dort eine äußerst erfolgreiche Pferdebahngesellschaft<br />

bestand, die bereits die Umwandlung auf elektrischen Betrieb ins Auge<br />

gefasst hatte. 297 Aufgrund dieser Rahmenbedingungen erarbeitete Fischer<br />

Ende März 1898 einen konkreten Entwurf, der die Elektrifizierung der<br />

Pferdebahn in Tokio vorsah. 298<br />

Nach diesem Vorschlag sollte Siemens die unternehmerische Kontrolle über<br />

die Pferdebahngesellschaft erlangen und sie elektrifizieren.<br />

Eigens dafür hatte Fischer im Rahmen einer Ist-Analyse unter anderem das<br />

Streckennetz, das Passagieraufkommen und die Bahnanlagen untersucht.<br />

Daraus entwickelte er eine detaillierte Investitionsrechnung. Das gesamte<br />

benötigte Investitionskapital belief sich auf 5 Millionen Yen. Davon entfielen<br />

3,32 Millionen Yen für den Kauf der Pferdebahngesellschaft und 1,64<br />

Millionen für die Elektrifizierung und den Ausbau der Strecke. Die jährlichen<br />

Unterhaltskosten für den laufenden Betrieb wurden mit 603.000 Yen<br />

veranschlagt, während auf der Einnahmeseite mit einer Million Yen gerechnet<br />

wurde. Somit sollte sich ein kalkulierter Reingewinn von 397.000 Yen<br />

ergeben. 299 Mangels finanzieller Mittel empfahl Fischer, das Handelshaus C.<br />

Illies & Co. als Partner für in das Projekt aufzunehmen. Das etablierte<br />

Handelshaus unterhielt enge Verbindungen zu Siemens Japan. „Der Nutzen<br />

könnte darin liegen, dass die verbündete kaufmännische Firma durch ihre<br />

296 Vgl. SAA 25/Lo 268: Schreiben Fischer an S&H Berlin, Abteilung Bahn, 14. März 1898.<br />

297 Vgl. SAA 25/Lo 268: Schreiben Fischer an S&H Berlin, Abteilung Bahn, 14. März 1898.<br />

298 Vgl. SAA 20/Lk 368: Schreiben Fischer an S&H Berlin, Projekt Tokio, 22. März 1898.<br />

299 Vgl. SAA 20/Lk 368: Schreiben Fischer an S&H Berlin, Projekt Tokio, 22. März 1898.<br />

Seite | 99

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