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Entwicklungen und die veränderte Geschäftspolitik des Stammhauses
hinsichtlich des Unternehmergeschäfts. Dies galt auch für das
verheißungsvolle Absatzgebiet in Ostasien. Dort wurde mit dem Bau der
Straßenbahn von Peking das erste große Bahnprojekt Ostasiens abgewickelt.
Bereits 1893 zog Keßler mithilfe von Aoki Shuzo erste Erkundigungen
hinsichtlich des Baus einer elektrischen Straßenbahn in Tokio ein. 292 Als
Siemens im Jahr 1896 erfuhr, dass die Thomas-Houston-Gruppe eine
Straßenbahn in Kyoto gebaut hatte, wurde das Interesse an dem Tokio-
Projekt noch größer. 293 Die Funktionsweise der Bahn stieß auf große
Resonanz der Bevölkerung, sodass auch andere japanische Großstädte
planten, ähnliche Projekte durchzuführen. 294 Für die Durchführung dieses
Projekts erwog Siemens Japan zunächst eine japanische Kapitalbeteiligung.
Nach Rücksprache des Stammhauses mit einem Vertreter der Deutschen
Bank mussten die Beteiligten jedoch einsehen, dass im japanischen
Bankensystem kein adäquater Partner für ein solches Geschäft gefunden
werden konnte. 295
Obwohl die Finanzierungsfrage noch nicht geklärt war, verfasste Fischer am
14. März 1898 einen Bericht über das Geschäftspotential von Straßenbahnen.
Stromzuführung durch eine Mittelschiene dar. Daher scheiterten viele Projekte an den
Sicherheitsbedenken kommunaler Behörden. Erst Mitte der 1880er Jahre fand der
Amerikaner Frank Sprague eine Lösung mithilfe einer Stange und einer Kontaktrolle
gefunden. Die Nutzungsrechte für Deutschland hatte allerdings die AEG. Erst 1889
entwickelte der Siemens-Ingenieur Walter Reichel einen funktionsfähigen Schleifbügel und
verbesserte damit die Absatzmöglichkeiten für elektrische Bahnen von Siemens.
292 Vgl. SAA 25/Lo 268: Schreiben Keßler an S&H, 27. Oktober 1893.
293 Vgl. SAA 25/Ln 142: Schreiben S&H Japan an S&H Berlin, SAA 25/Ln 142: Projekt Tokio,
22. März 1898, und SAA 20/Lk 368: Schreiben S&H, AbtB an S&H Centralstelle, 12.
Februar 1898, sowie Takenaka, Siemens, S. 143.
294 Vgl. SAA 25/Lo 268: Bericht über Straßenbahnbau in Kyoto, 4. Juni 1896.
295 Vgl. SAA 20/Lk 368: Schreiben S&H Berlin an Deutsche Bank, Secretariat, 12. Februar
1898, und SAA 20/Lk 368: S&H Berlin an S&H Japan, Telegramm Beteiligung Banken, 15.
Februar 1898.
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