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eventueller Verlust der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie. Darüber hinaus<br />

beabsichtigte die japanische Regierung nach Kriegsende den Ausbau sowie<br />

die Modernisierung von Industrie und Armee. Eine wiederholte Abwertung des<br />

Yen in einem System flexibler Wechselkurse hätte die notwendigen Importe<br />

von Kriegsmaterial und Industrieausrüstung verteuert.<br />

Nach der Einführung des Goldstandards und dem eingeleiteten militärisch-<br />

wirtschaftlichen Entwicklungsprogramm stiegen die Importe stark an. Gold<br />

strömte ab und die Handelsbilanz wies ein großes Defizit auf. Die japanische<br />

Zentralbank setzte nach den allgemeinen international anerkannten Regeln<br />

des Goldstandards auf eine Politik der Deflation. 289 Die Zahlungsbilanz konnte<br />

damit zwar ausgeglichen werden, jedoch wurden die liquiden Mittel immer<br />

knapper und verhältnismäßig teuer. Die Deflationspolitik wurde erst Anfang<br />

1902 wieder aufgegeben und der Goldstandard der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung geopfert. 290<br />

1.2.3.2 Unternehmergeschäft: Das Bahnprojekt in Tokio<br />

Obwohl der verkehrstechnische Sektor bei Siemens in der ersten Dekade der<br />

Japan-Agency eher als Randgeschäft bezeichnet werden musste, hoffte das<br />

Berliner Unternehmen darauf, den Absatz in den 1890er Jahren merklich<br />

ausbauen zu können. 291 Ausschlaggebend hierfür waren technische<br />

289 Vgl. Neumann, Volkswirtschaftslehre, S. 292 ff.<br />

290 Vgl. Hentschel, Wirtschaftsgeschichte 1, S. 152 ff.<br />

291 Vgl. Feldenkirchen, Werkstatt, S. 59 ff. Nach der Entdeckung des dynamoelektrischen<br />

Prinzips im Jahre 1867 wurde bei Siemens überlegt, elektrische Bahnen neben dem<br />

Bergbau auch für den Personenverkehr einzusetzen. Die erste elektrische Lokomotive<br />

wurde 1879 auf der Berliner Gewerbeausstellung präsentiert. Auch wenn die Bahn ein<br />

Publikumsmagnet war und zahlreiche ausländische Großstädte sie für Messen als<br />

Transportmittel anforderten, blieb der Absatz trotz erheblichem Werbeaufwand gering.<br />

Lediglich drei elektrische Bahnen wurden in den 1880er Jahren gebaut und verkauft. Die<br />

erste elektrische Eisenbahn nahm am 16. Mai 1881 ihren Probebetrieb in Berlin-<br />

Lichterfelde auf. Einen technischen Schwachpunkt der elektrischen Bahnen stellte die<br />

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