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durch Hermann, sondern durch den Agenten Yoshida selbstständig<br />

vorgenommen worden war. Yoshida war von 1896 bis 1904 Angestellter bei<br />

Siemens Japan unter der Leitung Keßlers gewesen. Er hatte dann ein<br />

eigenes Agenturgeschäft für Importe. Im Jahr 1906 schloss Siemens Japan<br />

mit Yoshida einen Vertrag, demzufolge er für die Vermittlung von Geschäften<br />

an die japanische Marine 1 Prozent Kommission sowie 5 Prozent<br />

Extrakommission erhalten sollte. Diese 5 Prozent waren dem Gericht<br />

verdächtig, es konnten jedoch keine belastenden Beweise gefunden<br />

werden. 277 Trotz der unklaren Beweislage im Fall Yoshida erhängte sich der<br />

Beschuldigte während der Untersuchungshaft in seiner Zelle am 17. März<br />

1914. 278<br />

Hermann, der im Jahre 1911 als Direktor von Siemens Japan aufgerückt war,<br />

hatte das Agenturverhältnis mit Yoshida bei seinem Amtsantritt bestehen<br />

lassen. Da Hermann als Direktor in Japan über mehrere Zweigstellen und<br />

ungefähr 300 Mitarbeiter verfügte, prüfte er nicht jeden einzelnen<br />

Agenturvertrag. Die Anklage in diesem Punkt war absurd, hinzu kam, dass<br />

Hermann den Namen Sawasaki erstmals während der Anklage hörte. In dem<br />

am 14. Juli 1914 verkündeten Urteil wurde Hermann zu einer Haftstrafe von<br />

einem Jahr Gefängnis verurteilt, die jedoch für drei Jahre zur Bewährung<br />

ausgesetzt wurde. 279<br />

Die Aktivitäten des Japangeschäfts wurden durch den Beginn des Ersten<br />

Weltkriegs im Spätsommer 1914 deutlich reduziert, da Siemens in Japan<br />

während des Kriegs keine Geschäfte abschließen durfte und der Kontakt mit<br />

den Kunden durch politischen den Druck Großbritanniens erschwert wurde.<br />

Die Büros in Dalian, Seoul, Mojii und Kure mussten kurz nach Kriegsbeginn<br />

geschlossen werden. Die Werkstatt in Kobe wurde stillgelegt und<br />

schlussendlich werden. Es folgte die Schließung der Büros in Mojii im Herbst<br />

277 Vgl. SAA 8088: Voigt, Karl, Der Fall Siemens und der Marineskandal in Japan, Tokio 1962.<br />

278 Vgl. SAA 9411: The Japanese Adviser, 18. März 1914, und SAA 9411: The Japan Daily<br />

Herald, 18. März 1914.<br />

279 Vgl. SAA 8088: Voigt, Karl, Der Fall Siemens und der Marineskandal in Japan, Tokio 1962.<br />

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