Ausgabe 1 - NH Projektstadt
Ausgabe 1 - NH Projektstadt Ausgabe 1 - NH Projektstadt
ProPolis MAGAZIN FÜR STADTENTWICKLUNG, FLÄCHEN- UND IMMOBILIEN-MANAGEMENT Wohnen für die Generation 50+ Aktiv dem demografischen Wandel begegnen: in der Gesellschaft und im Städtebau Reanimation für die Städte Business Improvement Districts (BIDs) – Konzepte für vitale Innenstädte Nicht nur wegen Kyoto… Großprojekt statt Grenzregion: Erfolgsstory GITA Klimaschutz durch innovative Energiekonzepte bei Neubau und Modernisierung Ausgabe Dezember 2005 Die Entwicklung von Gewerbeflächen bietet neues Potential für Kommunen
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ProPolis<br />
MAGAZIN FÜR STADTENTWICKLUNG,<br />
FLÄCHEN- UND IMMOBILIEN-MANAGEMENT<br />
Wohnen für die Generation 50+<br />
Aktiv dem demografischen Wandel begegnen:<br />
in der Gesellschaft und im Städtebau<br />
Reanimation für die Städte<br />
Business Improvement Districts<br />
(BIDs) – Konzepte für vitale Innenstädte<br />
Nicht nur wegen Kyoto… Großprojekt statt Grenzregion:<br />
Erfolgsstory GITA<br />
Klimaschutz durch innovative<br />
Energiekonzepte bei Neubau und<br />
Modernisierung<br />
<strong>Ausgabe</strong> Dezember 2005<br />
Die Entwicklung von Gewerbeflächen<br />
bietet neues Potential<br />
für Kommunen
02 > IMMOBILIENANZEIGE<br />
Darmstadt-Edelsteinviertel<br />
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Editorial<br />
Liebe Leserinnen!<br />
Lieber Leser!<br />
Neuer Unternehmensverbund<br />
– neue Ausrichtung – neues<br />
Magazin!<br />
Anfang des Jahres 2005 hat die Nassauische<br />
Heimstätte Wohnungs- und<br />
Entwicklungsgesellschaft mbH die<br />
Wohnstadt Stadtentwicklungs- und Wohnungsbaugesellschaft<br />
Hessen mbH erworben.<br />
Durch den offiziellen Zusammenschluss<br />
im Januar 2006 avanciert<br />
unsere neue Unternehmensgruppe<br />
zu einem der führenden deutschen<br />
Wohnungsunternehmen. Einer der Gründe<br />
für die zu erwartende starke Marktstellung<br />
ist das beachtliche Gesamtvolumen<br />
von rund 65.000 Wohneinheiten<br />
in Hessen und Thüringen im eigenen<br />
Bestand.<br />
Aber auch die konsequente Bündelung<br />
des fachspezifischen Know-hows, das<br />
über Jahrzehnte in beiden Unternehmen<br />
gewachsen ist, spielt eine entscheidende<br />
Rolle bei der Neupositionierung.<br />
In Zukunft stehen unseren kommunalen<br />
und privaten Kunden und Kooperationspartnern<br />
für ihre maßgeschneiderten<br />
und bedarfsgerechten<br />
Lösungen noch größere Experten-<br />
Teams zur Verfügung. Die Kompetenzfelder<br />
rund um nachhaltige Stadt- und<br />
Projektentwicklung sind noch breiter<br />
gefächert. Städtebauliche Planungs-,<br />
Er-schließungs- und Entwicklungsvorhaben,<br />
Sanierungsträgerschaften, Konversionsprojekte,<br />
kommunaler Hochbau<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber<br />
Unternehmensgruppe<br />
Nassauische Heimstätte/Wohnstadt<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Schaumainkai 47<br />
60596 Frankfurt am Main<br />
Tel. 069 6069-0<br />
Fax. 069 6069-300<br />
E-Mail: post@naheimst.de<br />
www.naheimst.de<br />
sowie die Realisierung privater Eigentumsmaßnahmen<br />
sind schließlich schon<br />
seit Jahren unser Kerngeschäft – sowohl<br />
in Frankfurt als auch in Kassel.<br />
Die internationale Immobilien-Fachmesse<br />
EXPO REAL 2005 war die erste gemeinsam<br />
genutzte Plattform. An allen<br />
Messetagen verzeichneten wir regen<br />
Zuspruch auf unserem Messestand<br />
(mehr dazu auf Seite 13), zahlreiche<br />
Anfragen und konkrete Gespräche zu<br />
anstehenden Projekten.<br />
Unsere erste gemeinsame Publikation –<br />
das vor Ihnen liegende Magazin – wird<br />
Sie zukünftig zwei Mal im Jahr mit Artikeln<br />
und Reportagen über Aktivitäten in<br />
den Geschäftsfeldern, interessante Einzel-Projekte,<br />
Kooperationen und Innovationen<br />
informieren. Wir und die Redaktion<br />
freuen uns in den nächsten <strong>Ausgabe</strong>n<br />
auch auf Ihre Kommentare und<br />
Anregungen.<br />
Redaktion<br />
hd...s<br />
agentur für presse- und<br />
öffentlichkeitsarbeit, Wiesbaden<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Jens Duffner, Heiko Schimmelpfeng<br />
V.i.S.d.P. Jens Duffner<br />
Herzliche Grüße<br />
Bernhard Spiller<br />
Thomas Dilger<br />
Ernst Hubert von Michaelis<br />
Dirk Schumacher<br />
EDITORIAL < 03<br />
Am 1. Januar 2006 übernehmen die vier<br />
Geschäftsführer die Verantwortung für ihre<br />
jeweiligen Kompetenzfelder in Frankfurt<br />
und Kassel. (v.l.n.r.): Ernst Hubert von<br />
Michaelis, Thomas Dilger, Bernhard Spiller<br />
(Leitender Geschäftsführer), Dirk Schumacher<br />
Geschäftsführung der Unternehmensgruppe<br />
Nassauische Heimstätte /<br />
Wohnstadt<br />
Konzept und Gestaltung<br />
dasign GmbH, Darmstadt<br />
Fotos<br />
Nassauische Heimstätte/Wohnstadt<br />
Druck<br />
Druckerei …………
04 > MEINUNGEN<br />
Meinungen<br />
LIEBE LESERINNEN!<br />
LIEBE LESER!<br />
Diese Seite ist Ihre Seite: Welche Themen unseres Magazins sprechen Sie besonders<br />
an? Was möchten Sie gerne in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> lesen? Wie gefällt<br />
Ihnen unsere Publikation? Ob Anregungen, Kommentare, konstruktive Kritik oder<br />
auch positive Eindrücke: Ihre Meinung ist uns wichtig. Zukünftig möchten wir<br />
daher an dieser Stelle Ihre Leserpost veröffentlichen. Wir freuen uns schon jetzt<br />
auf Ihr Feedback!<br />
In der ersten <strong>Ausgabe</strong> nutzen wir diese Fläche, um Ihnen Aktuelles und Relevantes<br />
von der politischen Berliner Bühne zu präsentieren.<br />
Die Koalition und der Wohnungsmarkt<br />
Die neue Bundesregierung hat die<br />
volkswirtschaftliche Bedeutung der<br />
Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />
erkannt: Sie beabsichtigt, Wohnimmobilien<br />
ab dem 1. Januar 2007 verstärkt<br />
in die staatlich geförderte Altersvorsorge<br />
einzubeziehen. Ein Schritt, der einen<br />
ganz entscheidenden Impuls für eine<br />
neue Bewegung auf dem Wohnungsmarkt<br />
geben dürfte.<br />
Die drei Spitzenverbände der Immobilienwirtschaft<br />
(Bundesverband Freier<br />
Immobilien- und Wohnungsunternehmen<br />
BFW, der GdW Bundesverband deutscher<br />
Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />
sowie der Haus & Grund<br />
Deutschland) begrüßen diese Bemühungen.<br />
Sie forderten die Bundesregierung<br />
auf, auch das genossenschaftliche<br />
Wohnen in den Katalog der geförderten<br />
Projekte aufzunehmen. Um die Umsetzung<br />
der Koalitionsvereinbarungen zu<br />
unterstützen, gaben sie ein Gutachten<br />
in Auftrag. Dieses enthält konkrete Vorschläge<br />
für gesetzliche Regelungen zur<br />
gleichberechtigten Einbeziehung der<br />
Wohnimmobilie in die Altersvorsorge.<br />
Solche Überlegungen sind nicht nur im<br />
Hinblick auf den demografischen Wandel<br />
unserer Gesellschaft bedeutsam:<br />
Ab dem 1. Januar 2006 entfällt die Eigenheimzulage.<br />
Sie bewirkte bisher für<br />
eine Familie mit zwei Kindern eine finanzielle<br />
Entlastung von 2.850 Euro im<br />
Jahr. Auch wenn diese Fördermöglichkeit<br />
nun verschwindet, bleibt der Erwerb<br />
von Wohneigentum – dank neuer<br />
geplanter staatlicher Unterstützungen –<br />
weiterhin attraktiv und umsetzbar.<br />
Auf Kapitalanleger wirkte der Wohnimmobilienmarkt<br />
in Deutschland – nicht<br />
zuletzt wegen der noch niedrigen Zinsen<br />
und steigender Preise für Neubau-<br />
Immobilien – 2005 besonders anziehend.<br />
So entdeckten amerikanische<br />
Investmentfonds die deutsche Wohnimmobilie<br />
bereits für sich und erwarben<br />
im vergangenen Jahr rund 500.000<br />
Wohnungen.<br />
Die Situation am Immobilienmarkt ist jedoch<br />
im Wandel begriffen. Der aufkommende<br />
leichte Inflationsanstieg dürfte<br />
zu einem Preisanstieg führen. Um die<br />
aktuellen Chancen zu nutzen, bietet es<br />
sich daher an, gerade jetzt Wohneigentum<br />
– in kleinem und großem Stil – zu<br />
erwerben. Ab 2007 wird sich auch die<br />
beschlossene Mehrwertsteuer-Erhöhung<br />
um drei Prozent auf die Immobilienpreise<br />
auswirken. Die damit aktuell verbundene<br />
Belebung des Marktes kann der<br />
Wohnungswirtschaft nur gut tun.<br />
I<strong>NH</strong>ALT<br />
TITEL<br />
THEMEN<br />
RUBRIKEN<br />
EDITORIAL<br />
MEINUNGEN<br />
I<strong>NH</strong>ALT<br />
11<br />
Militärgelände im Wandel:<br />
Wittich- und Hindenburg-Kasernen<br />
in Kassel<br />
AKTUELLES<br />
Termine – Veranstaltungen – Informationen<br />
><br />
23<br />
21
Das Projekt „Forum Lebenshilfe“<br />
kombiniert Therapie-,<br />
Freizeitzentrum und Verwaltung<br />
<<br />
Vielseitiges Leben im Wohnhof:<br />
Europaviertel Wiesbaden<br />
03<br />
04<br />
05<br />
27<br />
WOHNEN FÜR DIE GENERATION 50+<br />
Der demografische Wandel und seine Folgen für die Wohnungswirtschaft<br />
BUCHBESPRECHUNG: DAS METHUSALEM-KOMPLOTT<br />
Das Werk des FAZ-Mitherausgebers Frank Schirrmacher<br />
zeichnet ein fundiertes gesellschaftliches Zukunftsbild unserer Gesellschaft<br />
MEHR ALS NUR LEBENSHILFE<br />
Das Frühförder- und Freizeitzentrum des Vereins Lebenshilfe e.V. bietet<br />
behinderten Menschen Raum zur Entfaltung<br />
ASIATISCHE WOHNKULTUR: FENG SHUI-HÄUSER FÜR VISIONÄRE<br />
Wie ideal fernöstliche Traditionen mit moderner westlicher Architektur<br />
harmonieren beweisen sechs Feng Shui-optimierte Häuser in Darmstadt<br />
EXPO REAL 2005:<br />
Nicht dabei zu sein, geht nicht<br />
REANIMATION FÜR DIE STÄDTE<br />
14<br />
Business Improvement Districts (BIDs): Eine gute Medizin für kränkelnde Innenstädte<br />
KNOW-HOW FÜR RUSSLAND<br />
Ein Modellprojekt revolutioniert die kommunale Energieversorgung im<br />
russischen Korolev<br />
NICHT NUR WEGEN KYOTO…<br />
Effizienter Einsatz von innovativen Umwelttechnologien im Wohnungsbestand –<br />
Energiekonzepte ganz im Sinne des Klimaschutzes<br />
GROSSPROJEKT STATT GRENZREGION: ERFOGSSTORRY GITA<br />
Nur 18 Kilometer von der thüringischen Hauptstadt entfernt liegt das neue<br />
Gewerbegebiet GITA<br />
VOM MILITÄRGELÄNDE ZUM PREISGEKRÖNTEN STADTTEIL<br />
Paradebeispiel „Kassler Modell“: Die Wittich- und Hindenburg-Kaserne<br />
„HOF HALTEN“ IST WIEDER IN<br />
Wohnhöfe feiern eine Renaissance – gerade ehemals militärisch genutzte Liegenschaften<br />
eignen sich besonders für die Architektur-Form<br />
06<br />
10<br />
10<br />
12<br />
13<br />
16<br />
18<br />
20<br />
21<br />
23<br />
Großes Engagement für den Klimaschutz:<br />
Achim Vandreike (l.), Bürgermeister<br />
der Stadt Frankfurt am Main,<br />
mit zwei der Geschäftsführer der<br />
Unternehmensgruppe Nassauische<br />
Heimstätte / Wohnstadt: Bernhard<br />
Spiller (m.) und Thomas Dilger (r.)<br />
I<strong>NH</strong>ALT < 05
Wohnen für die<br />
Generation 50+<br />
BEVÖLKERUNG AUS DEM GLEICHGEWICHT<br />
Auf je 100 Einwohner im Alter zwischen<br />
20 und 59 Jahren kommen:<br />
2001<br />
06 > WOHNFORMEN<br />
Das Thema ist derzeit in aller Munde: Unsere Gesellschaft altert zusehends.<br />
Die Problematik ist nicht neu sondern von Statistikern bereits<br />
seit den 70er Jahren vorausgesagt. Ins bewusste öffentliche Blickfeld<br />
rückte diese Entwicklung allerdings erst vor kurzer Zeit. Ausgelöst unter<br />
anderem durch Frank Schirrmachers Buch „Das Methusalem-Komplott“.<br />
Seitdem wird viel über den demografischen Wandel, seine Auswirkungen<br />
und Konsequenzen debattiert. Nun ist es endlich an der Zeit auch zu<br />
handeln… Es gilt, sich den Aufgaben und Herausforderungen der<br />
Zukunft zu stellen.<br />
44<br />
Alternde Gesellschaft<br />
Deutschland ist eine schnell alternde Gesellschaft.<br />
Kommen heute auf je 100 Bundesbürger<br />
im Erwerbsalter zwischen 20 und 59<br />
Jahren 44 Menschen im Rentenalter (60<br />
Jahre und älter), so werden es im Jahr<br />
2050 75 bis 80 Ältere sein. Die Lebenserwartung<br />
nimmt weiterhin zu. Dies und die<br />
niedrige Geburtenrate führen dazu, dass<br />
dann 75 bis 80 Älteren nur 34 bis 35 Jüngere<br />
(unter 20) gegenüberstehen werden.<br />
Heute ist das Verhältnis noch 44 zu 38. Die<br />
Bevölkerung altert nicht nur, ihre Zahl sinkt<br />
auch insgesamt. Diese Entwicklungen können<br />
zwar durch Zuwanderung etwas gedämpft,<br />
aber nicht aufgehalten werden.<br />
(Quelle: DIW Berlin)<br />
38<br />
2050 75 bis 80 34 bis 35<br />
Ältere: 60 und älter Jüngere: unter 20<br />
Schnellstwachsende Bevölkerungsgruppe:<br />
Die „Jungen Alten“ der<br />
Generation 50+<br />
Unsere Gesellschaft steht vor einer einschneidenden<br />
Veränderung. Schon in<br />
ein paar Jahren wird die Bevölkerungsstruktur<br />
aufgrund der demografischen<br />
Entwicklung aus dem Gleichgewicht geraten.<br />
Dann gibt es mehr Singles und<br />
alte Menschen als Familien, Jugendliche<br />
und Kinder. Dies ist nicht das Szenario<br />
eines Science-Fiction-Romans,<br />
sondern statistische Prognose. Details<br />
zu dieser Entwicklung hat der Mitherausgeber<br />
der Frankfurter Allgemeinen<br />
(FAZ) in seinem Buch „Das Methusalem-<br />
Komplott“ zusammengetragen. Der Autor<br />
beschreibt ausführlich die Auswirkungen<br />
einer Überalterung auf die Gesellschaft.<br />
Von der Politik jahrzehntelang<br />
ignoriert, steht nun auch in<br />
Deutschland ein Prozess bevor, der<br />
nicht mehr gestoppt werden kann.<br />
Selbst wenn heute mehr Kinder auf die<br />
Welt kämen, würde dies erst in frühestens<br />
75 Jahren effektiv etwas bewirken.<br />
Einzige – aber unrealistische – Alternative<br />
um die deutsche Gesellschaftspyramide<br />
von heute beizubehalten:<br />
Bis zum Jahr 2040 müssten mindestens<br />
180 Millionen Menschen<br />
zuwandern.<br />
Noch fehlt die Vorbereitung bei Kommunen<br />
und Investoren<br />
Vorab: Diese schlechte Nachricht hat<br />
auch etwas Gutes. So brachte es<br />
Schirrmacher auf dem Fachsymposium<br />
der Nassauischen Heimstätte Mitte Juli<br />
2005 in Frankfurt am Main auf den<br />
Punkt:<br />
Ab dem Jahr 2007 wird die Generation<br />
der 70-jährigen die schnellstwachsende<br />
Bevölkerungsgruppe in Deutschland<br />
sein.<br />
Ein heute 70 Jahre alter Mensch verfügt<br />
über die körperliche Leistungsfähigkeit<br />
eines Endvierzigers im Jahre<br />
1965.<br />
Die bisherige Altersdefinition ist bereits<br />
heute komplett überholt. Rüstiger und<br />
vitaler als je zuvor genießen die – so genannten<br />
– „Jungen Alten“ ihren Lebensabend.<br />
Dabei altern sie ganz anders als<br />
noch bis vor kurzem ihre Eltern und<br />
Großeltern. Diese Entwicklung bringe<br />
eine Veränderung mit sich, die vor<br />
nichts „halt machen“ wird, prognosti-
ziert Schirrmacher. Leider seien darauf<br />
die wenigsten Städte, Kommunen und<br />
privaten Investoren vorbereitet.<br />
So wurden und werden immer noch beispielsweise<br />
die Innenstädte vor allem<br />
auf eine jüngere Zielgruppe ausgerichtet.<br />
In spätestens zehn Jahren werden<br />
sich deswegen große Probleme zeigen:<br />
Denn dann gibt es zwar keine Jugendarbeitslosigkeit<br />
mehr, aber die Konsumenten<br />
für Kino, Kneipen und jugendliche<br />
Shopping-Meilen werden ausbleiben:<br />
Drei Millionen ausgebildete – und<br />
auch konsumfreudige – Jugendliche<br />
werden dann, so die Statistik, fehlen.<br />
„Mit 66 Jahren da fängt das<br />
Leben an…“<br />
Es ist dringend an der Zeit, ein neues<br />
Verständnis des Begriffs Alter zu etablieren.<br />
Fakt ist: Wer im 21. Jahrhundert<br />
ins Rentenalter eintritt, der gehört<br />
noch längst nicht zum „alten Eisen“ und<br />
wird für die Gesellschaft unbrauchbar.<br />
Unter dem Motto: Mann ist so alt (oder<br />
jung), wie man sich fühlt, wird der zukünftige<br />
Lebensabend oft noch mehrere<br />
Jahrzehnte lang sein. Experten sprechen<br />
mittlerweile sogar von einem neuen<br />
vierten Lebensabschnitt. Auch die<br />
aktuellen Ergebnisse des Max-Planck-<br />
Instituts für Hirnforschung bringen beachtliches<br />
zu Tage: Die geistige Fähigkeit<br />
eines Menschen nimmt nicht, wie<br />
bisher angenommen, zwangsläufig mit<br />
dem Alter ab. So kann ein trainierter<br />
Geist über lange Zeit auf einem sehr<br />
konstanten Niveau gehalten werden.<br />
Das eröffnet der Gesellschaft und speziell<br />
den Arbeitgebern neue Möglichkeiten<br />
und Perspektiven – auf die sie früher<br />
oder später sogar angewiesen sein<br />
werden.<br />
Runter vom Abstellgleis<br />
Mehr als die Hälfte der über 40-jährigen<br />
Deutschen hält Wohn- oder Hausgemeinschaften<br />
für ein gutes Mittel gegen<br />
Vereinsamung im Alter: Fast die<br />
Hälfte der Frauen und 32 Prozent der<br />
Männer glauben, dass dies die Wohnform<br />
der Zukunft für Senioren sein wird<br />
– so die aktuelle Erhebung einer Bausparkasse.<br />
WOHNFORMEN < 07<br />
AGILE SENIOREN WISSEN, WAS SIE WOLLEN<br />
– gewohnte Umgebung<br />
–Freunde und Nachbarn<br />
– Altersgerechte Wohn-Konzepte wie:<br />
Service-Wohnen, Barriere freies wohnen,<br />
Mehr-Generationen-Häuser oder<br />
Senioren-WGs
08 > WOHNFORMEN<br />
Seniorenwohnen<br />
ALLEIN ZU HAUSE<br />
In Deutschland leben 13,7 Millionen Menschen<br />
allein (= 17 % der Bevölkerung)<br />
Von je 100 Bundesbürgern in diesen Altersgruppen<br />
leben allein<br />
Frauen mit grauen Haaren<br />
Jung, eine Wohnung für sich allein, in der<br />
Großstadt leben und arbeiten – dieses Bild<br />
haben viele, wenn von Singles die Rede ist.<br />
Doch die meisten „Singles”, insbesondere<br />
Frauen, haben graue Haare. Von den über<br />
75-jährigen Frauen müssen zwei Drittel mit<br />
der Situation zurechtkommen, für sich allein<br />
zu leben und zu wirtschaften. Unter den jungen<br />
Frauen (25 bis 39 Jahre alt) sind es nur<br />
14 Prozent. Bei den Männern sieht es etwas<br />
anders aus. Männer jüngeren und mittleren<br />
Alters leben wesentlich häufiger allein<br />
als Frauen vergleichbaren Alters. Insgesamt<br />
leben in Deutschland 13,7 Millionen Menschen<br />
allein, jede fünfte Frau und jeder<br />
siebte Mann.<br />
Statistische Angaben:<br />
Statistisches Bundesamt<br />
Individuelles Mehr-Generationen-Wohnkonzept im Auftrag des Vereins<br />
„anders wohnen – anders leben e.V.“: Leuchte 35a in Frankfurt am Main/Bergen-Enkheim<br />
Weitere Studien belegen: Die meisten<br />
Senioren möchten am liebsten in der<br />
Stadt wohnen und das so lange wie<br />
möglich in den eigenen vier Wänden.<br />
Ein gutes soziales Umfeld sowie viele<br />
attraktive Freizeit- und Kulturangebote<br />
versprechen ihnen bis ins hohe Alter<br />
eine große Lebensqualität. Einer großen<br />
Nachfrage steht derzeit fast kein<br />
Angebot gegenüber. Überall mangelt<br />
es an altersgerechtem Wohnraum. Dabei<br />
sind die Ansprüche realistisch:<br />
großzügige Wohnungen in kleineren attraktiven<br />
Gebäuden mit guter Infrastruktur.<br />
Nassauische Heimstätte:<br />
„Wir sind das Zukunftslabor“<br />
Mit der Veränderung des Altersaufbaus<br />
und den damit verbundenen Auswirkungen<br />
auf den Wohnungsmarkt und die<br />
Stadtentwicklung befasst sich die Nassauische<br />
Heimstätte auch in der hauseigenen<br />
Statistik. Hier werden aktuelle<br />
Entwicklungen und Zukunftstrends aufgezeichnet<br />
und ausgewertet. „Wir begreifen<br />
uns sozusagen als Zukunftslabor<br />
des Wohnungswesens“, so<br />
Thomas Dilger, Geschäftsführer der<br />
Nassauischen Heimstätte. Das Wohnungsbau-Unternehmen<br />
verzeichnet<br />
einen deutlich erhöhten Anteil an Ein-<br />
Personen-Haushalten. Insgesamt leben<br />
in Deutschland 13,7 Millionen Menschen<br />
alleine, jede fünfte Frau und jeder<br />
siebte Mann. Die meisten von ihnen<br />
sind Frauen über 55 Jahre. Hier leben<br />
zwei Drittel allein. Zum Vergleich: Bei<br />
den jungen Frauen im Alter von 25 bis<br />
39 Jahre beträgt der Anteil der Singles<br />
gerade einmal 14 Prozent.<br />
„Das was zur Zeit im Wohnungsmarkt<br />
entsteht, passt gerade noch auf etwa<br />
zehn Prozent aller Haushalte.“ konstatiert<br />
Bernhard Spiller, leitender Geschäftsführer<br />
der Nassauischen Heimstätte.<br />
Er verweist auf aktuelle Ergebnisse<br />
seines Hauses. So leben in nur<br />
30 Prozent aller deutschen Haushalte<br />
Kinder – die Geburtenraten sind weiterhin<br />
rückläufig. Im Gegensatz dazu wird<br />
– aufgrund der demografischen Entwikklung<br />
– der Anteil der Single-Haushalte<br />
noch weiter wachsen. „Unbeirrt dieser<br />
Zahlen streben Investoren immer noch<br />
das herkömmliche Familien-Wohnmodell<br />
an. Sowohl der geförderte als auch der<br />
nicht geförderte Wohnungs- und Eigenheim-Bau<br />
beharren auf den alten und<br />
eingefahrenen Konzepten.“ kritisiert<br />
Spiller. Sein Kollege Dilger ergänzt:„Die<br />
Zeichen der Zeit erkennen und traditionelle<br />
Ansichten aufzubrechen, braucht<br />
natürlich Zeit und Mut. Wir müssen jetzt<br />
handeln und ausprobieren, was geht,<br />
herausfinden, wie die Menschen in Zukunft<br />
leben möchten und verschiedene<br />
Konzepte umsetzen.“<br />
Um aktuelle baulich-konzeptionelle<br />
Trends zu erforschen hat die Nassauische<br />
Heimstätte unter anderem einen<br />
Architektenpreis ausgelobt – den Ernst-<br />
May-Preis. Studenten der Technischen<br />
Universität Darmstadt können ihre Vorstellungen<br />
und Ideen von den Wohnmodellen<br />
der Zukunft einreichen. „Dieses<br />
Projekt ist für uns nur ein Schritt in die<br />
richtige Richtung. Am Interessantesten<br />
ist natürlich nicht die Theorie sondern<br />
die Praxis. Auch hier nehmen wir eine<br />
Vorreiterrolle ein“, so Dilger.
Neue Wege: anders wohnen –<br />
anders leben e.V.<br />
Als eine der ersten Wohnungs- und Entwicklungsunternehmen<br />
realisierte die<br />
Nassauische Heimstätte vor fünf Jahren<br />
ein Mehr-Generationen-Haus für<br />
Wohngruppen im Auftrag des Vereins<br />
„anders wohnen – anders leben e. V.“<br />
in Frankfurt/Bergen-Enkheim. Eine<br />
Gruppe von Familien, Singles und älteren<br />
Menschen lebt hier gemeinsam<br />
unter einem Dach. Die Jüngeren helfen<br />
den älteren Hausbewohnern. Letztere<br />
unterstützen die jungen Eltern bei der<br />
Kinderbetreuung. Das gemeinsame Miteinander<br />
ist in einem Gesellschaftsvertrag<br />
geregelt – sowohl die Privatsphäre<br />
als auch das Gemeinschaftsleben. Weitere<br />
Projekte dieser Art sind in der konkreten<br />
Planungsphase.<br />
Noch eine weitere Tendenz für die Zukunft<br />
zeichnet sich ab: Ballungsgebiete<br />
und Großstädte werden die beliebtesten<br />
Wohnregionen sein, denn das Arbeits-<br />
und Freizeitverhalten hat sich in<br />
den letzten Jahren enorm verändert.<br />
Die Menschen wollen in Zukunft vor Ort<br />
wohnen und auf teure lange Anfahrtswege<br />
verzichten. Dort wo es Arbeit und<br />
ein intaktes soziales und kulturelles<br />
Umfeld gibt, liegt die Zukunft für alt<br />
und jung gleichermaßen.<br />
Moderne Architektur für ein zukunftsweisendes<br />
Wohnkonzept<br />
Raum für individuelle Entfaltungsmöglichkeiten<br />
Fazit: Für Städte, Kommunen und private<br />
Investoren stellt die demografische<br />
Entwicklung in Deutschland eine besondere<br />
Herausforderung dar. Sie ist<br />
gleichzeitig aber auch eine einmalige<br />
Gelegenheit: Wird derzeit noch das<br />
Aussterben und die Verödung der<br />
Innenstädte beklagt, könnten diese<br />
bald vor einer gesellschaftlichen und<br />
merkantilen Renaissance stehen. Auch<br />
und gerade durch das Potential der Senioren.<br />
Eine heute noch leer stehende<br />
Gewerbe-Immobilie beherbergt morgen<br />
vielleicht schon eine moderne Senioren-<br />
Residenz und ein verwaister Spielplatz<br />
wird zum Generationen-Treffpunkt umgebaut.<br />
Eine gewaltige Aufgabe, die<br />
sich lohnen sollte. Denn: Mit 66 Jahren<br />
fängt das Leben doch erst an …<br />
WOHNFORMEN Seniorenwohnen < 09<br />
LEBEN UND ARBEITEN IN STADT UND LAND<br />
Großstädte<br />
Mittelstädte<br />
Kleinstädte<br />
große Landgemeinden<br />
kleine Landgemeinden<br />
In<br />
Deutschland<br />
gibt es<br />
69<br />
879<br />
Entwicklungszentren<br />
Hier leben<br />
so viel Prozent<br />
der Einwohner<br />
28,1<br />
34,4<br />
Die Städte sind der Motor der gesellschaftlichen<br />
und wirtschaftlichen Entwicklung. In<br />
ihnen lebt und arbeitet das Gros der Bevölkerung.<br />
Urbane Räume, also Städte mitsamt<br />
ihres verdichteten Umlands, beherbergen<br />
Unternehmenszentralen ebenso wie kulturelle<br />
Einrichtungen oder Hochschulen. In<br />
Deutschland leben über 60 Prozent der Bevölkerung<br />
in Groß- oder Mittelstädten, hier<br />
arbeiten drei Viertel aller Beschäftigten. Auf<br />
dem Lande wohnt dagegen nur jeder Vierte.<br />
Statistische Angaben:<br />
BM für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen<br />
Hier arbeiten<br />
so viel Prozent<br />
der Beschäftigten<br />
38,3<br />
37,3<br />
1068 13,4 10,0<br />
1068 14,5 8,8<br />
1750 9,6 5,6
10 > WOHNFORMEN<br />
BUCHBESPRECHUNG<br />
BUCHAUTOR<br />
MIT WEITBLICK:<br />
Frank Schirrmacher<br />
„Das Methusalem-Komplott“<br />
Das Methusalem-Komplott<br />
Die Lebenserwartung der heutigen Gesellschaft<br />
hat sich deutlich erhöht. Im Schnitt<br />
wird der Mensch etwa fünfmal so alt wie ein<br />
Mensch in der Steinzeit. Den demografischen<br />
Umbruch bezeugt die gegenwärtige Rentendebatte.<br />
Die Zahl der Alternden überschreitet<br />
die der Kinder und wächst stetig weiter.<br />
Dieser Prozess einer Überalterung der Gesellschaft<br />
wird für die nächsten 50 Jahre nicht<br />
mehr aufzuhalten sein. Älterwerden gilt dennoch<br />
als negativ. Die momentane Situation für<br />
Menschen jenseits der 60 ist denkbar<br />
schlecht. Obwohl die Forschung das negative<br />
Image des Alters bereits revidiert hat, sind<br />
Diskriminierung und der daraus resultierende<br />
Verlust an Selbstbewusstsein an der Tagesordnung.<br />
Eine Kulturwende ist nötig, denn wer<br />
heute jung ist und jetzt nicht gegensteuert,<br />
wird im „dritten Lebensabschnitt“ selbst zu<br />
kämpfen haben.<br />
Mit dieser kritischen Analyse und mutigen<br />
Thesen lädt Autor und FAZ-Mitherausgeber<br />
Frank Schirrmacher ein, das gängige Bild<br />
über Leben, Jugendkult und Altwerden grundlegend<br />
zu überdenken. Es sei an der Zeit Konsequenzen<br />
zu ziehen. Schirrmacher bietet<br />
dazu anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />
viele Anknüpfungspunkte.<br />
Das Buch „Das Methusalem-Komplott“, im<br />
Blessing Verlag erschienen, ruft auf zu einem<br />
Komplott gegen den biologischen und sozialen<br />
Terror der Altersangst und fordert eine generelle<br />
Änderung landläufiger Einstellungen<br />
zum Thema Alter.<br />
ISBN 3-89667-225-8, Preis ca. 16,00 Euro.<br />
Unter allen Lesern unseres Kundenmagazins<br />
verlosen wir fünf Bücher.<br />
Bitte senden Sie uns eine Mail unter:<br />
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Die ersten Fünf gewinnen.<br />
(Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)<br />
Mehr als „nur Lebenshilfe“<br />
Ohne Barrieren aktiv am Leben teilhaben. Für behinderte Menschen<br />
bis heute oftmals keine Selbstverständlichkeit. Mit einem<br />
körperlichen oder geistigen Handicap ist für sie meist die Ausgrenzung<br />
vom beruflichen und sozialen Leben verbunden. Dass<br />
es auch anders geht, zeigt das Projekt „Forum Lebenshilfe“ in<br />
Frankfurt am Main.<br />
Egal ob körperlich oder geistig behindert,<br />
die Integration derer, die in ihrem<br />
Alltag teilweise oder ganz auf fremde<br />
Hilfe angewiesen sind, ist auch im „aufgeschlossenen“<br />
21. Jahrhundert noch<br />
nicht selbstverständlich. Abgeschreckt<br />
von vielen Auflagen, Sicherheitsbestimmungen,<br />
bürokratischem und administrativem<br />
Mehraufwand halten sich private<br />
und kommunale Investoren mit ihrem<br />
Engagement für Behinderten-Einrichtungen<br />
zurück. Dabei kann den speziellen<br />
Lebensbedürfnissen problemlos<br />
entsprochen werden. Das nötige bauliche<br />
und technische Wissen steht längst<br />
zur Verfügung.<br />
Ein Beispiel für ein gelungenes Konzept<br />
ist das „Forum Lebenshilfe“ in Frankfurt<br />
am Main. Das Frühförder- und Freizeit-<br />
Zentrum war in der ursprünglichen<br />
Form als Erweiterung des Frankfurter<br />
Vereins Lebenshilfe e. V. gedacht. Hier<br />
sollten Menschen mit Behinderung die<br />
Möglichkeit zur Therapie, Beratung und<br />
Freizeitgestaltung erhalten.<br />
Klare Formensprache: Das Frühförder-<br />
und Freizeit-Zentrum inmitten<br />
der Fritz-Kissel-Siedlung in Frankfurt<br />
Architektur schafft<br />
Kommunikation<br />
In der Zwischenzeit hat sich das ehrgeizige<br />
Projekt zu viel mehr als einer sinnvollen<br />
Alternative zur klassischen Behindertenwerkstatt<br />
entwickelt. Es ist ein<br />
offenes Haus, ein Treffpunkt und ein<br />
Kommunikationszentrum für Menschen<br />
aus allen Altersstufen geworden. Günter<br />
Bausewein, Geschäftsführer des<br />
Vereins, beschreibt den Erfolg des Hauses<br />
so: „Das Forum Lebenshilfe bietet<br />
Menschen mit Förderungs- und Assistenzbedarf<br />
in allen Lebensaltern Raum<br />
zur Entfaltung. Hier werden soziale<br />
Kontakte geknüpft. Basis für das Miteinander<br />
ist das gemeinsame Erleben.<br />
Derzeit werden etwa 500 Personen –<br />
große und kleine, alte und junge, ratsuchende<br />
und ratgebende Menschen regelmäßig<br />
betreut. Maßgebend für die<br />
erfolgreiche Umsetzung des Betreuungskonzepts<br />
war und ist die außergewöhnliche<br />
Architektur des Gebäudes."
Dabei standen am Anfang nicht mehr<br />
als eine freie Fläche und eine gute<br />
Idee. Der Architekten-Entwurf und das<br />
Know-how der Nassauischen Heimstätte<br />
überzeugten die Auftraggeber. In Abstimmung<br />
mit der Frankfurter Denkmalschutzbehörde<br />
und dem Naturschutz<br />
begann das Vorhaben Anfang 2002.<br />
Die Nassauische Heimstätte hielt dabei<br />
die komplette „Projekthoheit" in den<br />
Händen: Architektur- und Baubetreuung,<br />
Projektsteuerung, Bau- und Gebäudemanagement,<br />
Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination<br />
usw. – alles aus<br />
einer Hand.<br />
Architektur ist ein Schlüssel zum<br />
Leben<br />
Innerhalb der denkmalgeschützten<br />
Fritz-Kissel-Siedlung mit der typischen<br />
Zeilen-Bebauung der 50er Jahre entstand<br />
schon in kurzer Zeit ein Einzelobjekt,<br />
das einen neuen städtebaulichen<br />
Akzent setzte. Zugleich entsprach es<br />
den Anforderungen der Behinderten in<br />
modernster Weise: Unter einem Dach<br />
befinden sich Büros, Räume für Therapie,<br />
Beratung, Werken und Kochen sowie<br />
ein Entspannungsraum. Die Kombination<br />
von Therapie-, Freizeitzentrum<br />
WOHNFORMEN < 11<br />
Setzt sichtbar städtebauliche Akzente:<br />
Das Gebäude der „Forum Lebenshilfe“<br />
und Verwaltung sorgt für die optimale<br />
Ausnutzung des Gebäudes. Tagsüber<br />
erfolgt die therapeutische Nutzung,<br />
nachmittags und abends ist genügend<br />
Raum für Freizeitaktivitäten vorhanden.<br />
Inzwischen ist das Gebäude ein fester<br />
Bestandteil des ganzen Viertels. Durch<br />
die offene kommunikative Bauweise haben<br />
auch die Menschen der Umgebung<br />
schnellen Zugang und Kontakt zur Einrichtung<br />
gefunden. Ein Erfolg, wie er<br />
schöner nicht sein könnte. Das Projekt<br />
wurde ausgewählt für den „Tag der<br />
Architektur 2004."<br />
Eine zeitgemäße Begegnungsstätte –<br />
nicht nur für Menschen mit körperlichem<br />
oder geistigem Handicap
12 > BAUEN<br />
Asiatische Wohnkultur:<br />
Feng Shui-Häuser für Visionäre<br />
Traditionelle chinesische Lehren finden auch in Europa zunehmend begeisterte<br />
Anhänger. Sei es in der sanften Medizin, gesunden Ernährung oder einem<br />
harmonischen Lebensumfeld im Sinne von Feng-Shui. Ein visionäres asiatisches<br />
Wohnprojekt steht in Darmstadt kurz vor der Fertigstellung: Unterhalb<br />
der Mathildenhöhe errichtet die Nassauische Heimstätte sechs exklusive<br />
Feng-Shui-optimierte Eigenheime.<br />
Noch wird kräftig Hand angelegt im Baugebiet<br />
mit den klangvollen Namen<br />
„Edelsteinviertel“ und „An der Rosenhöhe“.<br />
Auf einem ehemaligen Gewerbe-Areal<br />
soll in den nächsten Jahren Darmstadts<br />
beste Wohngegend heranwachsen.<br />
Dafür sorgt unter anderem auch die<br />
Nassauische Heimstätte Wohnungs- und<br />
Entwicklungsgesellschaft mbH, zu deren<br />
langjähriger Kompetenz das Thema<br />
Stadtentwicklung zählt. Doch hier beschreitet<br />
Hessens größte Wohnungsbaugesellschaft<br />
auch erstmalig Neuland. Im<br />
Rosenquarzweg – direkt am Südhang –<br />
errichtet sie im Rahmen eines innovativen<br />
Pilotprojekts derzeit sechs außergewöhnliche<br />
Einfamilienhäuser. Besonderes<br />
Merkmal: Alle sind Feng-Shui optimiert.<br />
Diese chinesische Lehre dürfte vielen,<br />
die sich näher mit der modernen Auslegung<br />
des Themas „Wohnen“ beschäftigt<br />
haben, bekannt sein. Feng-Shui ist „die<br />
Symbiose von fernöstlicher Lebensweisheit<br />
und modernster Architektur:<br />
Die Feng Shui-Häuser<br />
im Rosenquarzweg, Darmstadt<br />
Kunst und Wissenschaft vom Leben in<br />
Einklang mit der Umgebung“. Harmonische<br />
Gestaltung der Lebensräume wirkt<br />
sich demnach positiv auf das gesamte<br />
Leben aus. Das Ergebnis sind Glücksfaktoren<br />
wie Freude, Entspannung, Zufriedenheit<br />
und Erfolg.<br />
Energie für Körper und Geist<br />
Nach den Weisheiten der asiatischen<br />
Meister besteht das Umfeld eines Menschen<br />
aus mittelbaren und unmittelbaren<br />
Lebensräumen. Also nicht nur der eigene<br />
Wohnraum – auch die gesamte Umgebung<br />
sind relevant. Ein Grund weshalb<br />
die Wahl der Heimstätte-Fachleute auf<br />
das Edelsteinviertel fiel: Park, Botanischer<br />
Garten und Stadtzentrum sind zu<br />
Fuß zu erreichen. Nur ein paar Straßen<br />
weiter liegt der Woog – ein seltener Natursee<br />
– der im Sommer zum Baden einlädt.<br />
Wanderwege in den Odenwald, den<br />
Stadtwald oder zur Fasanerie starten direkt<br />
am Oberfeld. Dieses positive „energetische“<br />
Wohnumfeld schafft ideale<br />
Voraussetzung für ein Leben in Harmonie<br />
mit der Natur.<br />
Ebenso folgt jedes Grundstück selbst<br />
den Energieflüssen nach Yin & Yang.<br />
Entsprechend wurden die Grundrisse in<br />
Bagua Bereiche aufgeteilt. Nur spezielle<br />
Baumaterialien, wie Stein und Holz, kommen<br />
hier zum Einsatz. Ihre Anordnung<br />
ist – nach den Lehren des Feng-Shui –<br />
entscheidend.<br />
Tradition und Moderne im<br />
Einklang<br />
All das klingt für europäische Ohren<br />
zunächst sehr esoterisch... Wie gut sich<br />
aber über tausend Jahre alte Lebensweisheiten<br />
mit zeitgemäßer Architektur<br />
verbinden lassen, beweist das Ergebnis:<br />
Im Edelsteinviertel entstehen elegante<br />
Atriumhäuser mit einer klaren, schnörkellosen<br />
Form. Auf 160 Quadratmetern<br />
bestimmen Licht und Raum, Material<br />
und Farbe die Atmosphäre. Optische<br />
Großzügigkeit durch bodentiefe Fenster,<br />
freie Sichtachsen und gläserne Übergänge<br />
zwischen Atrium und Atelier unterstreichen<br />
ein freies und kreatives Wohngefühl.<br />
Entspannte Gelöstheit stellt sich<br />
auch auf der 30 Quadratmeter großen<br />
Süd-Dachterrasse im Obergeschoß ein.<br />
„Die Interesse für dieses außergewöhnliche<br />
Projekt war in Darmstadt unglaublich<br />
groß“, so Peter Klarmann, Unternehmensbereichsleiter<br />
Projektentwicklung.<br />
„Hier bauen wir zunächst aber nur sechs<br />
Unikate, die bereits alle verkauft sind<br />
und Ende 2006 schlüsselfertig übergeben<br />
werden.“ Aufgrund der positiven Resonanz<br />
sucht das Unternehmen nun weitere<br />
geeignete Grundstücke, um das erfolgreiche<br />
Pilotprojekt fortzusetzen.<br />
Weitere Infos<br />
zum Feng-Shui Haus:<br />
www.@naheimst.de
EXPO REAL 2005:<br />
Nicht dabei zu sein, geht nicht<br />
MARKETING < 13<br />
Vom 10. bis 12. Oktober 2005 trafen sich die Entscheider der Immobilienwelt auf der 8. EXPO<br />
REAL 2005 in München. Die internationale Fachmesse für Gewerbe-Immobilien überzeugte rund<br />
18.000 Besucher aus 60 Ländern durch große internationale Beteiligung und hochkarätige Aussteller.<br />
Auch die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt zeigte zusammen mit<br />
der GSW Gemeinnütziges Siedlungswerk GmbH Frankfurt/Main und der Bundesvereinigung der<br />
Landesentwicklungs- und Immobiliengesellschaften e.V. Präsenz.<br />
Der 100 Quadratmeter große Gemeinschaftsstand<br />
in Halle C1 zog zahlreiche<br />
Besucher an, die sich hier unter anderem<br />
bei den Experten der Unternehmensgruppe<br />
Nassauische Heimstätte/<br />
Wohnstadt über das aktuelle Top-Thema<br />
„Flächenentwicklung“ informierten.<br />
Besonders intensive Gespräche fanden<br />
auch im Rahmen des traditionellen<br />
„Hessentreffs“ am späten Dienstagnachmittag<br />
statt: Über 200 Gäste<br />
kamen, um sich angeregt über Messe-<br />
Eindrücke auszutauschen, neue Kontakte<br />
zu knüpfen, bestehende, geplante<br />
und zukünftige Projekte zu besprechen.<br />
„Wir als Entwicklungs- und Wohnungsgesellschaft<br />
haben neben der Kontaktpflege<br />
vor allem sehr erfolgreich die<br />
Gelegenheit nutzen können, unsere<br />
vielen kommunalen Kunden mit Partnern<br />
und Investoren aus der Wirtschaft<br />
zusammen zu bringen,“ berichtete<br />
Thomas Dilger, Geschäftsführer der<br />
Nassauischen Heimstätte Wohnungsund<br />
Entwicklungsgesellschaft mbH. Er<br />
betonte: „Die Entwicklung von Industriebrachen,<br />
Konversionsflächen aber auch<br />
innerstädtischen Problemlagen erfordert<br />
gemeinsame Aktivitäten – öffentlich<br />
und privat. Dafür ist die Messe<br />
unser Marktplatz.“<br />
An allen drei Messetagen herrschte<br />
reger Besuch am Gemeinschaftsstand<br />
in Halle C1<br />
Magnet der Immobilien-Branche<br />
Seit ihrer Premiere 1998 hat sich die<br />
EXPO REAL zu einer der führenden Fachmessen<br />
in Europa entwickelt. In vier Hallen<br />
zeigte die Veranstaltung das gesamte<br />
Spektrum der Immobilienwirtschaft<br />
und präsentierte über 100 Konferenz-<br />
Veranstaltungen. Sie versteht sich als Arbeits-<br />
und Kontaktmesse, bei der die<br />
Kommunikation zwischen Anbietern und<br />
Nutzern von Gewerbeimmobilien im<br />
Mittelpunkt steht. Diese Möglichkeit wurde<br />
verstärkt genutzt: Insgesamt 1.415<br />
Aussteller aus 35 Ländern – unter anderem<br />
aus USA, Russland und Polen – präsentierten<br />
sich auf einer Gesamtfläche<br />
von 42.000 Quadratmetern. Einen überproportionalen<br />
Zuwachs verzeichnete die<br />
Messe bei den internationalen Ausstellern,<br />
deren Zahl sich nun auf 293 erhöhte.<br />
Erstmals beteiligten sich Indonesien,<br />
Kroatien, Lettland, Rumänien, Slowakei<br />
und Zypern.
14 08 > STADTENTWICKLUNG<br />
Seniorenwohnen<br />
Viele deutsche Standorte beklagen einen<br />
negativen Trend in ihren Zentren: Innenstädte<br />
veröden, Kaufkraft wandert mehr<br />
und mehr auf die grüne Wiese, die klassische<br />
Vielfalt des Handels und der Dienstleistungen<br />
leidet. Das Ergebnis: Verödete<br />
Stadtzentren, die weder zum Verweilen<br />
noch Investieren einladen. Der öffentlichen<br />
Hand fehlt oftmals das Geld, um<br />
die marode Innenstadt-Infrastruktur in Angriff<br />
zu nehmen oder City-Immobilien zu<br />
sanieren und attraktive Freizeit- und<br />
Shopping-Angebote zu schaffen. Für die<br />
Kommunen und ihre Einwohner eine fatale<br />
Zukunftsentwicklung. Händler und Gewerbetreibende,<br />
Immobilien-Eigentümer<br />
– sie alle sind betroffen. Einrichtungen,<br />
die das pulsierende Leben einer Stadt<br />
bestimmen, stehen vor dem finanziellen<br />
Aus. Der Herzschlag der Städte verlangsamt<br />
sich…<br />
Two putrid chrysanthemums annoyingly<br />
tickled five cats. The JabberTwo<br />
putrid chrysanthemums annoyingly<br />
tickled five cats. The Jabber<br />
Reanimation für die Städte<br />
Ein Szenario unserer Zeit: eintönige Innenstädte mit leeren<br />
Fußgänger-Passagen. Zwischen Schnäppchenmärkten verfallen<br />
ganze Ladenzeilen. Geschlossene Kinos, zugeklebte Fassaden<br />
und schmutzige Plätze – immer mehr deutsche Innenstädte<br />
wandeln sich von einstigen lebendigen Mittelpunkten zu tristen<br />
City-Wüsten. Der Patient „Stadt“ muß an den Tropf – die rettende<br />
Medizin: BIDs – Business Improvement Districts.<br />
Business Improvement<br />
Districts – wie funktionieren sie?<br />
Was tun, um dem entgegen zu wirken?<br />
Das Modell der BIDs bietet hier eine<br />
erprobte Lösung: Basierend auf einer<br />
Initiative der lokalen Wirtschaft legen<br />
diese zunächst ein Maßnahmen- und<br />
Finanzierungskonzept fest – bezogen<br />
auf klar definierte innerstädtische<br />
Bereiche. Durch einen kommunalen<br />
Beschluss entsteht daraus für einen begrenzten<br />
Zeitraum von zumeist fünf<br />
Jahren ein Business Improvement<br />
District. Während dieser Zeit verpflichten<br />
sich die Grundeigentümer neben<br />
der Grundsteuer eine weitere feste Abgabe<br />
zu erbringen. Diese wird zur<br />
Finanzierung der nötigen Investitionen,<br />
Infrastruktur- und Marketing-Maßnahmen<br />
genutzt.<br />
Pilotprojekt in Deutschland:<br />
Hamburg<br />
Das Konzept wurde bereits in zahlreichen<br />
internationalen Metropolen erfolgreich<br />
eingesetzt. Um diese Möglichkeit<br />
zur Standortverbesserung zukünftig<br />
auch in Deutschland vermehrt einsetzen<br />
zu können, ist sowohl die Initiative der<br />
privaten wie auch der politischen Seite<br />
nötig. Die Hansestadt Hamburg hat hier<br />
eine Vorreiter-Position eingenommen: Als<br />
erstes deutsches Land hat Hamburg bereits<br />
innerhalb kürzester Zeit ein nur fünf<br />
Seiten umfassendes BID-Gesetz verabschiedet.<br />
Erste Maßnahmen sind bereits<br />
in Vorbereitung. Andere Bundesländer –<br />
wie zum Beispiel Hessen – zeigen ebenfalls<br />
großes Interesse. Auch sie streben<br />
an, zügig die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen.<br />
Verwaiste Innenstädte wirken sich fatal<br />
auf die Zukunft und Prosperität<br />
unserer Städte aus
INSGESAMT SIND DREI VERSCHIEDENE<br />
BID-TYPEN VORSTELLBAR:<br />
I Grundstückseigentümer III Gewerbetreibende<br />
und Grundstückseigentümer:<br />
I Grundstückseigentümer<br />
Mischtyp aus I und II.<br />
Kombination verlangt<br />
Spezifizierung der Rechte<br />
und Pflichten.<br />
II Gewerbetreibende<br />
BID-Experten-Runde in Weilburg<br />
Im Rahmen des „Hessentags 2005“ in<br />
Weilburg-Waldhausen lud die Nassauische<br />
Heimstätte als Hessens größte<br />
Wohnungsbau- und Entwicklungsgesellschaft<br />
interessierte Kommunalvertreter<br />
zum BID-Symposium mit Experten und<br />
politischen Vertretern. Rudolf Raabe, Leitender<br />
Ministerialrat im Hessischen Wirtschaftsministerium,<br />
erläuterte die aktuellen<br />
und zukünftigen städtebaulichen Fördermöglichkeiten<br />
des Landes. Er forderte<br />
des weiteren eine Korrektur der bisherigen<br />
Leitbilder der Stadtentwicklung.<br />
Neben den rechtlichen Rahmenprogrammen<br />
stünde den Kommunen ein Bündel<br />
an Instrumenten zur Verfügung, um die<br />
notwendigen Veränderungen in den<br />
Innenstädten voranzutreiben – dazu gehörten<br />
auch die Business Improvement<br />
Districts.<br />
Ursprünge und rund 35-jährige Erfolgsgeschichte<br />
der BIDs erläuterte Mario<br />
Bloehm, Geschäftsführer der d-plan,<br />
Deutsche Planungs- und Beratungsgesellschaft<br />
für Stadtentwicklung mbH, Hamburg.<br />
Sein Rat: Jeder Business Improvement<br />
District sollte eigene individuelle<br />
Konzepte entwickeln, die dem betroffenen<br />
Bezirk seine unverwechselbare Note<br />
verleihen – denn: Ein pauschales Erfolgskonzept<br />
gebe es nicht.<br />
Wie eine konkrete praktische Umsetzung<br />
aussehen kann, beleuchtete Hans Dettling.<br />
Als Leiter des Stadtplanungsamtes<br />
Gießen war – und ist – er maßgeblich an<br />
der Konzeption und Umsetzung des dortigen<br />
Pilotprojektes beteiligt. Möglichen<br />
negativen Entwicklungen kann nach seiner<br />
Meinung jedoch auch präventiv begegnet<br />
werden: „Gesetze sollten nicht<br />
nur zur Nachsorge einsetzen“, merkt<br />
Dettling an. Sein Fazit: Aus dem Stadterneuerungsrecht<br />
sollte ein Vorsorgerecht<br />
werden!<br />
Ein kanadisches Erfolgskonzept<br />
erobert die Städte rund<br />
um den Globus<br />
Im Jahr 1970 sah sich eine kleine Geschäftsstraße<br />
im Süden Torontos durch<br />
die U-Bahn-Anbindung mit dem Problem<br />
der abwandernden Kaufkraft konfrontiert.<br />
Zusätzlich sollte ein großes Shopping-Center<br />
in unmittelbarer Nähe entstehen.<br />
Aus dieser Not heraus schlugen die<br />
betroffenen Unternehmer der Stadtverwaltung<br />
von Toronto vor, innerhalb von<br />
fünf Jahren diese Straße in Eigenregie zu<br />
revitalisieren. Im Gegenzug sollte in diesem<br />
Zeitraum das vorgesehene Center<br />
nicht errichtet, die Baugenehmigung hierfür<br />
nicht erteilt werden. Das Vorhaben<br />
gelang. Der Erfolg überzeugte auch andere<br />
nordamerikanische Städte diesem<br />
Vorbild zur Innenstadt-Belebung auf private<br />
Initiative hin zu folgen.<br />
Flexible Lösung für weltweites<br />
Problem<br />
Aktuell existieren rund 1.200 dieser<br />
kommerziellen städtischen Zweckgemeinschaften<br />
in Nordamerika – davon<br />
allein 45 in New York City. Auch in Australien,<br />
Neuseeland, Südafrika, Jamaika<br />
oder Brasilien hat sich das Instrument<br />
bewährt. Nun müssen sich Kommunen<br />
im europäischen Raum mit wandelnden<br />
städtebaulichen Entwicklungen<br />
und den damit verbundenen Anforderungen<br />
auseinander setzen. So ist die<br />
– auch legislative – Implementierung<br />
von Business Improvement Districts neben<br />
Deutschland derzeit auch in England<br />
und Irland in Vorbereitung.<br />
STADTENTWICKLUNG Seniorenwohnen < 15 09<br />
Experten im ersten BID-Forum der Nassauischen Heimstätte (v.l.n.r.): Thomas Dilger, Geschäftsführer<br />
der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte / Wohnstadt; Hans Dettling,<br />
Leiter des Stadtplanungsamtes Gießen; Mario Bloehm, Geschäftsführer der d-plan, Deutschen<br />
Planungs- und Beratungsgesellschaft für Stadtentwicklung mbH, Hamburg; und Rudolf Raabe,<br />
Leitender Ministerialrat im hessischen Wirtschaftsministerium<br />
STADTTHERAPIE<br />
ZIELE VON BID-GESELLSCHAFTEN:<br />
Sauberkeit wieder herstellen<br />
Sicherheit gewährleisten<br />
Maßnahmen für Marketing und Werbung<br />
initiieren<br />
Besucher betreuen und binden<br />
Geschäftsbestände pflegen<br />
Öffentlichen Raum gestalten, managen<br />
und pflegen<br />
Parkplätze bewirtschaften<br />
Öffentlichen Nahverkehr verbessern<br />
Soziale Dienste bereitstellen<br />
Zukunftspläne entwickeln<br />
Investitionen finanzieren<br />
Quelle: BID-Symposium der Nassauischen<br />
Heimstätte am 21.Juni 2005 in Weilburg-Waldhausen.
08 16 > Seniorenwohnen<br />
ENERGIE<br />
Wissenschaftsstadt Korolev:<br />
Modellprojekt für Energiesparmaßnahmen<br />
in Russland<br />
Medienandrang beim Besuch des<br />
hessischen Staatssekretärs Bernd<br />
Abeln (re.) im Februar dieses Jahres<br />
Nicht nur im Sommer, auch im Winter<br />
stehen in Russlands Häusern die Fenster<br />
weit offen. Der Grund: Für die Bewohner<br />
ist es die einzige Möglichkeit,<br />
die Temperatur in der Wohnung zu regulieren.<br />
Das ist natürlich alles andere<br />
als ein effizienter Einsatz von Energie.<br />
Mit dem Know-how, das die Nassauische<br />
Heimstätte derzeit im Rahmen eines<br />
russischen Modellprojektes einbringt,<br />
soll dies bald anders werden.<br />
Man muss die Strukturen der russischen<br />
Energieversorgung kennen, um<br />
die Aufgabenstellung zu verstehen.<br />
Wolfgang Gebhart, Fachbereichsleiter<br />
Bauleitung, und Hans Fürst, Unternehmensbereichsleiter<br />
Stadtentwicklung und<br />
Der aktuelle Zustand der Bausubstanz<br />
Know-how für Russland<br />
Russisches Modellprojekt:<br />
Reorganisation der Energieversorgung<br />
Forschung bei der Nassauischen Heimstätte<br />
und im Projekt zuständig für die<br />
organisatorische Seite, beschreiben die<br />
Ausgangssituation: „Bei dieser Art der<br />
mustergültigen Sanierung geht es nicht<br />
um eine bessere Wärmedämmung – dafür<br />
braucht Russland kein deutsches<br />
Know-how. Woran das Projektkonsortium<br />
arbeitet, ist ein Modell für die Reorganisation<br />
der kommunalen Energieversorgung<br />
in Russland, welches als integralen<br />
Bestandteil die bauliche Umsetzung eines<br />
typischen Gebäudekomplexes enthält.“<br />
Als Kernkompetenz der Nassauischen<br />
Heimstätte ist daher die Erfahrung<br />
im Managen komplexer Prozesse mit vielen<br />
unterschiedlichen Partnern und Interessen<br />
sehr gefragt.<br />
Ungeregelte Wärme<br />
Eine verbrauchsabhängige Abrechnung<br />
der Heizkosten – es wird vor allem mit<br />
Erdgas geheizt – ist in Russland unbekannt.<br />
Die Kommunen erwerben ihr<br />
jährliches Kontingent beim staatlichen<br />
Gasversorger Gazprom. Gegen eine<br />
niedrige Pauschale kommt die Wärme<br />
über Fernleitungen aus den Heizkraftwerken<br />
direkt in die privaten Haushalte.<br />
Das bringt, wie Fürst erklärt, ein technisches<br />
Problem mit sich: „Den Vorlauftemperaturen<br />
von um die 100 Grad<br />
Celsius hält kein Thermostat stand, die<br />
Wärmezufuhr in den Wohnungen lässt<br />
sich nicht regeln.“
Politische Rückendeckung<br />
Das Umdenken im Bereich der Energieversorgung<br />
kommt von höchster politischer<br />
Stelle. So erklärte Präsident<br />
Wladimir Putin die zum Verwaltungsbezirk<br />
Moskau gehörende Stadt Korolev<br />
(gesprochen: Karaljof) per Dekret<br />
zur Wissenschaftsstadt für Wärmeenergieeinsparungen.<br />
Hier soll erprobt werden,<br />
wie eine dezentrale Energieversorgung<br />
nach westeuropäischem Muster<br />
organisiert werden könnte, und dafür<br />
braucht man die Unterstützung der<br />
deutschen Experten. Das „systembildende<br />
Innovationsprojekt zur Reformierung<br />
von Kommunal- und Wohnungswirtschaft<br />
der Stadt Korolev auf der<br />
Grundlage von ressourcen- und energiesparenden<br />
Technologien“ – so der offizielle<br />
russische Titel – läuft zunächst<br />
bis 2006 und könnte später die Standards<br />
für ganz Russland liefern. Die Bedingungen<br />
für die Arbeit des mittelständischen<br />
Konsortiums, das sich im Sommer<br />
2004 nach einem Delegationsbesuch<br />
des Landes Hessen unter Führung<br />
von Staatssekretär Bernd Abeln abschließend<br />
formiert hatte, sind günstig.<br />
Mit der Einrichtung einer vom zentralen<br />
Energieversorgungs-System unabhängigen<br />
Versorgungsgesellschaft nach dem<br />
Vorbild hiesiger Stadtwerke schaffte<br />
Korolevs Oberbürgermeister Aleksander<br />
Fedorowitsch Morosenko bereits<br />
die Voraussetzung für eine neue Abrechnungsstruktur.<br />
92 Prozent Einsparungspotenzial<br />
Gebhart beschreibt die Maßnahmen,<br />
die bei der Umstellung von einer pauschalen<br />
zu einer verbrauchsabhängigen<br />
Abrechnung notwendig sind: „Die Gründung<br />
der kommunalen Versorgungsgesellschaft<br />
ZAO Podlipki ermöglicht die<br />
Abkopplung des Modellprojektes vom<br />
zentralen System. Damit sind wir überhaupt<br />
erst in der Lage, in dem zu sa-<br />
nierenden Gebäude mit 72 Wohneinheiten<br />
Wärmeregler einzusetzen und ein<br />
Abrechnungssystem zu installieren.<br />
Erst, wenn das geschehen ist, machen<br />
Wärmedämmungsmaßnahmen Sinn.“<br />
Das Institut Wohnen und Umwelt und<br />
der TÜV Rheinland beziffern in einem<br />
gemeinsamen Gutachten die möglichen<br />
Energieeinsparungen mit 92 Prozent.<br />
Erfolgsfaktoren nutzen<br />
Keine Frage, die Umgestaltung der<br />
kommunalen Energieversorgung in<br />
Russland ist ein Mammutprojekt mit<br />
allen erdenklichen Unwägbarkeiten.<br />
Fürst ist dennoch zuversichtlich: "Was<br />
das Modellprojekt voranbringt, ist, dass<br />
eigentlich alle Beteiligten davon profitieren.<br />
Das fängt beim Energieversorger<br />
an und endet beim Verbraucher."<br />
Für den besteht der Hauptanreiz vor<br />
allem in zusätzlichem Komfort durch<br />
die Möglichkeit der Temperaturregelung.<br />
Noch muss sich ein Bewusstsein<br />
für den Wert der Energie erst entwickeln.<br />
Den Kommunen, die in der Regel<br />
auch bei privatisierten Wohnungen für<br />
die Heizungssysteme zuständig bleiben,<br />
fiele der kostspielige Part umfangreicher<br />
technischer Nachrüstungen zu.<br />
Als Anreiz winken Einnahmen über den<br />
Handel mit Emissionszertifikaten nach<br />
dem Kyoto-Protokoll. Zudem werden<br />
die Investitionen durch die Gazprom-<br />
Bank finanziert, die bereits zugesagt<br />
hat, die zu erwartenden Energieeinsparungen<br />
zu beleihen. Da mag mancher<br />
sich wundern, welches Interesse ein<br />
Energieversorger an der Einsparung<br />
seines Produktes haben kann. Die Erklärung<br />
ist denkbar einfach: die enormen<br />
Erdgasmengen werden auf dem<br />
russischen Energiemarkt zu einem Drittel<br />
des Weltmarktpreises verkauft. Die<br />
eingesparten Mengen ließen sich gewinnbringend<br />
ins Ausland verkaufen.<br />
Zudem würden die russischen Erdgasvorräte<br />
für viele Jahre gestreckt.<br />
Wolfgang Gebhart (2. v. li.), im Juni<br />
dieses Jahres als technischer Koordinator<br />
für die Nassauische Heimstätte<br />
vor Ort, im Austausch mit kommunalen<br />
Vertretern von Korolev<br />
Seniorenwohnen ENERGIE < 17 09<br />
PROJEKTPARTNER DER NASSAUISCHEN<br />
HEIMSTÄTTE IN KOROLOW:<br />
3 c Climate Change Consulting<br />
Frankfurt am Main<br />
Daimler Chrysler Services<br />
Berlin<br />
Deutsche Amphibolin-Werke<br />
GmbH+CoKG<br />
Ober-Ramstadt<br />
Hydrometer GmbH<br />
Ansbach<br />
IWU Institut<br />
Wohnen und Umwelt<br />
Darmstadt<br />
Service GmbH<br />
Krasnogorsk, Moskauer Gebiet<br />
Gasprom Bank<br />
Moskau<br />
Phoenix Dichtungstechnik GmbH<br />
Havelberg<br />
ZAO « KorporationPodlipki »<br />
Korolev<br />
OOO « Stream »<br />
Korolev<br />
Techem Energy Services<br />
GmbH+Co.KG<br />
Eschborn<br />
TÜV Rheinland Group<br />
Köln<br />
OOO Veka RUS<br />
Naro-Fominskij Rajon,<br />
Perwomaiskij s/o.d.Gubzevo<br />
Viessmann Werke<br />
Allendorf(Eder)<br />
OOO Astelcom<br />
Korolev, Prospekt Koroleva, 7<br />
Russicon GmbH<br />
Seelbach
08 18 > Seniorenwohnen<br />
ENERGIE<br />
Nicht nur wegen Kyoto…<br />
…wächst die Bedeutung von erneuerbaren Energien und innovativen Umwelt-<br />
Technologien. Der Schutz des globalen Klimas wird im 21.Jahrhundert eines der<br />
beherrschenden Themen sein. Der sich abzeichnende Klimawandel beschäftigt nicht<br />
nur Umweltorganisationen, sondern auch immer mehr Entscheider zum Beispiel in<br />
Banken, Versicherungen oder an den internationalen Börsen. Die stark ansteigenden<br />
Energiepreise machen uns die begrenzte Verfügbarkeit der fossilen Energieträger<br />
deutlich. Alternative Energiekonzepte und der sorgsame Umgang mit vorhandenen<br />
Ressourcen ist für die Immobilienwirtschaft mittlerweile ein Top-Thema.<br />
Gemeinsamer Einsatz für den Klimaschutz<br />
(v.l.n.r.): Die Geschäftsführer<br />
der Unternehmensgruppe Nassauische<br />
Heimstätte/Wohnstadt<br />
Thomas Dilger und Bernhard Spiller<br />
und Achim Vandreike, Bürgermeister<br />
der Stadt Frankfurt am Main<br />
Eine der größten Solar-<br />
Anlagen der Region<br />
Ein beispielhaftes Konzept für eine zukunftsorientierte<br />
Energie-Gewinnung verwirklichte<br />
die Nassauische Heimstätte in<br />
der Frankfurter Nordweststadt: Innerhalb<br />
von zehn Monaten plante und installierte<br />
sie eine der größten Photovoltaik-Anlagen<br />
der Region. Die dafür verwendeten<br />
zwölf Dachflächen im Gerhart-Hauptmann-Ring,<br />
Weisskirchener<br />
Weg und im Praunheimer Weg tragen<br />
nun insgesamt 1.200 (polykristalline)<br />
Photovoltaik-Elemente. Von diesen profitiert<br />
seit April 2005 sowohl der einzelne<br />
Verbraucher wie auch die Umwelt:<br />
Mit der erzielten Gesamtleistung<br />
von 203,54 Kilowatt peak – bzw. einer<br />
Jahresleistung von umgerechnet<br />
187.256,8 Kilowattstunden – könnten<br />
Fachmännische Begutachtung der<br />
neuen Photovoltaik-Anlage in der<br />
Frankfurter Nordweststadt mit einer<br />
Gesamtfläche von rund 6000 qm<br />
50 Haushalte vollkommen autark ein<br />
Jahr lang versorgt werden. Der Vorteil<br />
für die Natur: Durch diese Art der<br />
Stromgewinnung vermindert sich der<br />
Kohlendioxid-Ausstoß jährlich um 137<br />
Tonnen CO 2 .<br />
Das Engagement des Unternehmens<br />
harmoniert auch mit der ambitionierten<br />
Klimaschutzpolitik der Stadt Frankfurt.<br />
Die Main-Metropole ist Gründungsmitglied<br />
des Klima-Bündnisses europäischer<br />
Städte. Diese wollen gezielt den<br />
CO 2 -Ausstoß bis 2010 deutlich reduzieren.<br />
„Photovoltaik ist dabei ein wichtiger<br />
Baustein mit viel Potential für weitere<br />
Erfolge“, so Achim Vandreike, Bürgermeister<br />
der Stadt. Die Dachflächen<br />
der Stadt von über 2.000 Quadratmetern<br />
Größe bieten für die Solarnutzung<br />
eine Fläche von insgesamt über einer
MET, eine Tochter der Wohnstadt, versorgt<br />
1.400 Wohneinheiten mit Wärme<br />
über 22 Heizzentralen mit umweltfreundlicher<br />
Gas-Brennwert-Technik<br />
Million Quadratmeter. „Die angestrebten<br />
Ziele könnten wir ohne die großen<br />
Wohnungsbaugesellschaften wie die<br />
Nassauische Heimstätte gar nicht realisieren“,<br />
lobte der Ehrengast bei der offiziellen<br />
Inbetriebnahme der Anlage.<br />
Einmaliges Pilotprojekt in<br />
Babenhausen<br />
Ganz im Sinne des Klimaschutzes<br />
setzt die Nassauische Heimstätte<br />
schon seit einigen Jahren auf innovative<br />
Umwelttechnologien. Beispielhaft<br />
hierfür ist ein in Deutschland einmaliges<br />
Pilotprojekt eines ökologischen<br />
Energie-Konzeptes: Die Kombination<br />
von Solarthermie, Photovoltaik und einem<br />
Wärmedämm-Verbundsystem aus<br />
Eine zukunftsweisende Kombination<br />
innovativer Umwelttechnologien:<br />
Das Mehrfamilienhaus in Babenhausen<br />
verfügt über Solarthermie, Photovoltaik<br />
und ein wärmedämmendes Verbundsystem<br />
auf Hanfbasis<br />
dem nachwachsenden Rohstoff Hanf<br />
bewirkte bei der Sanierung eines Zwölf-<br />
Familien-Hauses in Babenhausen eine<br />
CO 2 -Einsparung von über fünf Tonnen<br />
pro Jahr. Ebenso setzte sie bei verschiedenen<br />
Baumaßnahmen bereits<br />
Sonnenkollektoren ein und verbesserte<br />
die Wärmedämmung im Zuge von Sanierungen<br />
ihres Bestandes.<br />
Passivhäuser in Eschborn<br />
Auch bei anders gearteten Projekten –<br />
wie etwa Einfamilienhäusern – achtet das<br />
Wohnungsbau-Unternehmen auf Technologien,<br />
die Umwelt und Ressourcen schützen.<br />
Noch in diesem Jahr beginnt daher<br />
der Bau von sechs Reihen-Eigenheimen in<br />
Passivhaus-Bauweise in Eschborn.<br />
Seniorenwohnen ENERGIE < 19 09<br />
Fachmännisches Anbringen der Hanf-<br />
Dämmplatten<br />
KYOTO-PROTOKOLL VEREINT<br />
141 STAATEN IM AKTIVEN UMWELT-<br />
SCHUTZ<br />
Das Kyoto-Protokoll ist ein internationales Abkommen<br />
der UN-Organisation: United Nations<br />
Framework Convention on Climate Change<br />
(UNFCCC). Es wurde 1997 auf der dritten internationalen<br />
Klimakonferenz in der japanischen<br />
Stadt Kyoto verhandelt und verabschiedet. Als<br />
wichtigstes globales Umweltabkommen legt diese<br />
Vereinbarung unter anderem globale Obergrenzen<br />
für die Emission von Treibhausgasen<br />
(THG) fest. Die teilnehmenden Länder sind verpflichtet<br />
zu konkreten Reduzierungen der Treibhausgas-Emissionen<br />
bis 2012. Ferner wird der<br />
Handel mit Emissionsrechten geregelt. Die Industrieländer<br />
verpflichten sich, innerhalb der ersten<br />
Reduktionsperiode von 2008 bis 2012 ihre<br />
gemeinsamen Emissionen der wichtigsten Treibhausgase<br />
um mindestens fünf Prozent unter das<br />
Niveau von 1990 zu senken. Das Kyoto-Protokoll<br />
trat am 16. Februar 2005 weltweit in Kraft. 141<br />
Staaten gingen diese völkerrechtlich verbindliche<br />
Klimaschutzvereinbarung bereits ein – unter Berücksichtigung<br />
ihrer jeweiligen Bedürfnisse und<br />
Möglichkeiten.
20 ><br />
GEWERBEFLÄCHEN<br />
Modern und in verkehrsgünstiger<br />
Ideal-Lage: Gewerbepark Ichtershausen-Thörey<br />
(GITA)<br />
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Ichtershäuser<br />
Ortsteil Thörey liegt das Industrie-<br />
und Gewerbegebiet GITA. Rund 18<br />
km von der thüringischen Landeshauptstadt<br />
Erfurt entfernt, direkt an der<br />
Schnittstelle der A4 und der Thüringer<br />
Waldautobahn A71, zeichnet sich der Gewerbepark<br />
durch eine überaus verkehrsgünstige<br />
Lage aus. Die unweit gelegenen<br />
Kreisstädte Arnstadt und Gotha tragen<br />
als Arbeitsstättenschwerpunkte ebenfalls<br />
zu dieser optimalen Situation bei.<br />
Großprojekt statt Grenzregion:<br />
Erfolgsstory GITA<br />
Zukunftspotential für Städte und Gemeinden bietet die Entwicklung<br />
von Gewerbeflächen. Neben Gewerbesteuer-Einnahmen für die<br />
öffentlichen Kassen schaffen sie Arbeitsplätze für die Bevölkerung<br />
und tragen damit zu einer wachsenden Attraktivität der Standorte<br />
bei. Ein Beispiel in Thüringen sei hier stellvertretend für viele Initiativen<br />
der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt<br />
näher geschildert: der Gewerbepark Ichtershausen-Thörey (GITA).<br />
Erfolgreich trotz schwieriger<br />
Startbedingungen<br />
Dieser positiven gegenwärtigen Beschreibung<br />
standen problematische<br />
Startbedingungen gegenüber, als die<br />
WOHNSTADT zu Beginn der 1990er<br />
Jahre mit der Entwicklung eines Gewerbeparks<br />
betraut wurde. Er sollte für Investoren<br />
in der strukturschwachen Region<br />
Thüringen ein interessantes Flächenangebot<br />
darstellen. Heute selbstverständliche<br />
Rahmenbedingungen wie<br />
Raumordnungs- und Flächennutzungsplan<br />
existierten vor dem Beschluss der<br />
Gemeinde Ichtershausen zur Aufstellung<br />
des Bebauungsplanes nicht. Entsprechend<br />
schwierig gestalteten sich die<br />
Abstimmungen mit den Aufsichtsbehörden<br />
sowie das Genehmigungsverfahren.<br />
Um das Großprojekt zügig zu realisieren,<br />
war auch ein rascher Kauf der<br />
in Frage kommenden Grundstücke von<br />
Nöten. Diese befanden sich in Privatbesitz.<br />
Die WOHNSTADT übernahm bei diesem<br />
für die Region zentralen Vorhaben die<br />
gesamte Projektsteuerung. Dazu zählten<br />
alle Abstimmungsverfahren, die Erstellung<br />
des Bebauungsplanes sowie<br />
die Steuerung der Durchführung sämtlicher<br />
Erschliessungsmaßnahmen. Dies<br />
umfasste auch das Flächen- und Fördermittelmanagement<br />
mit Investoren-Akquisition<br />
und aktiven Ansiedlungen.<br />
Trotz dieses Auftragsumfangs gelang<br />
es den beteiligten Mitarbeitern in nur<br />
zwei Jahren, aus der Idee eines Gewerbeparks<br />
ein beschlossenes, rechtskräftig<br />
genehmigtes und zur Baureife gebrachtes<br />
Projekt zu machen.<br />
Eine große Aufgabe: 120 ha<br />
Entwicklungsfläche<br />
Für die Erschließung des Areals waren<br />
ursprünglich 90 Hektar vorgesehen.<br />
Der Erfolg des Projektes führte jedoch<br />
zu einer Erweiterung des Bebauungsplanes<br />
in den Jahren 1994 bis 2003<br />
auf nunmehr 120 Hektar. Dabei wurde<br />
neben den Belangen der Gemeinde und<br />
des Landes Thüringen auch dem Naturschutz<br />
und der Landschaftspflege eine<br />
bedeutende Rolle beigemessen. In einem<br />
Retentionsraum von acht Hektar<br />
wurden die notwendigen Naturausgleichsflächen<br />
entwickelt.<br />
Für die Erschließung des Gewerbeparks<br />
wurden umgerechnet ca. 17,5<br />
Mio. € investiert. Dabei flossen Mittel<br />
der Europäischen Gemeinschaft sowie<br />
des Bundes und des Landes Thüringen<br />
in Planung und Realisierung ein.<br />
Mehr als 2.000 neue Arbeitsplätze<br />
Das vorgegebene Entwicklungsziel der<br />
Ansiedlung überwiegend produzierender<br />
Betriebe wurde zügig erreicht: Seit<br />
Baubeginn haben sich 42 Firmen<br />
niedergelassen, weit mehr als 2.000<br />
dauerhafte Arbeitsplätze entstanden.<br />
Damit ist der von der WOHNSTADT entwickelte<br />
Gewerbepark GITA heute ein<br />
langfristig tragfähiger und zukunftsorientierter<br />
Wirtschaftsstandort in<br />
Thüringen.
Vom Militärgelände zum<br />
preisgekrönten Stadtteil<br />
Nach aktuellen Plänen des Bundesverteidigungsministeriums soll<br />
die Truppenstärke der Bundeswehr bis 2010 von 280.000 Soldaten<br />
auf 250.000 sinken. Ebenso sollen 105 Garnisonen bundesweit<br />
geschlossen werden. Damit reduziert sich die Zahl der<br />
militärisch genutzten Standorte in Deutschland auf ca. 400. Die<br />
Planungshoheit über diese ehemals militärisch genutzten Liegenschaften<br />
fällt dann den Kommunen zu. Als zumeist großflächig<br />
angelegte Areale mit bestehender Immobilienstruktur bieten sie<br />
gerade für Stadt-Entwicklungsprojekte interessante Potentiale.<br />
Bei guter Infrastruktur in Stadt- oder Stadtrandlage eröffnen sich<br />
hier vom modernen Gewerbepark bis zur familienfreundlichen<br />
Wohnsiedlung facettenreiche Möglichkeiten.<br />
Mit der Konversion der ehemaligen<br />
Kasernen sind jedoch insbesondere<br />
kleinere Verwaltungen schnell überfordert.<br />
Neben der kostenintensiven Beseitigung<br />
etwaiger Umweltschäden sind<br />
enorme Anstrengungen nötig, um ein<br />
wirtschaftlich tragfähiges, langfristiges<br />
Nutzungskonzept umzusetzen. Die Unternehmensgruppe<br />
Nassauische Heimstätte/Wohnstadt<br />
hat seit Beginn der<br />
1990er Jahre zahlreiche Konversionsprojekte<br />
erfolgreich begleitet. Die Planungen<br />
im Zuge der jüngsten Bundeswehrreform<br />
rücken diese Sparte der<br />
Projektentwicklung wieder verstärkt in<br />
den Fokus.<br />
Paradebeispiel<br />
„Kasseler Modell“<br />
Im Jahr 1994 wurde die Wittich- und<br />
Hindenburg-Kaserne in Kassel von der<br />
Bundeswehr aufgegeben. Das städtebaulich<br />
attraktive Gelände mit 37 Hektar<br />
Fläche stand damit für eine zivile<br />
Nutzung zur Verfügung. Schnell wurde<br />
das Ziel definiert, aus dem Standort<br />
einen integrierten und gemischt genutzten<br />
Stadtteil werden zu lassen.<br />
Mit der Umsetzung dieses großvolumigen<br />
Entwicklungsvorhabens beauftragte<br />
die Kommune die WOHNSTADT.<br />
Seniorenwohnen KONVERSION < 09 21<br />
TRUPPENABBAU UND STANDORT-<br />
ENTWICKLUNG IN DEUTSCHLAND<br />
Das Ende des „kalten Krieges“ und die daraus<br />
resultierenden neuen Strukturen in Mittel- und<br />
Osteuropa leiteten Ende der 80er Jahre den<br />
massivsten Truppenabbau der Nachkriegszeit<br />
ein. Im Zuge dessen wurden weltweit mehr als<br />
8.000 Militärflächen mit einer Größe von über<br />
einer Million Hektar freigegeben. Allein in<br />
Deutschland führte diese Entwicklung zwischen<br />
1990 und 1997 zu einer Freigabe von<br />
386.000 Hektar ehemals militärischer Liegenschaften.<br />
Seither ist eine stetige Reform der<br />
Bundeswehr im Gange. Sie soll die Streitkräfte<br />
auf die Anforderungen des 21. Jahrhunderts<br />
zuschneidern. So veröffentlichte Verteidigungsminister<br />
Rudolf Scharping im Februar<br />
2001 ein „Ressortkonzept Stationierung“. Dieses<br />
sah im Kern eine Verringerung der deutschen<br />
Standorte von 621 auf 505 vor sowie<br />
eine Reduzierung des militärischen Personals<br />
von 340.000 Beschäftigen auf 285.000. Verteidigungsminister<br />
Dr. Peter Struck bestätigte<br />
im Mai 2003 in seinen „Verteidigungspolitischen<br />
Richtlinien“ diese Tendenz und führte<br />
sie mit einem Truppenabbauplan bis 2010<br />
konsequent weiter.<br />
Vorzeigeprojekt der WOHNSTADT:<br />
Umwandlung der Wittich- und<br />
Hindenburgkaserne zum Kasseler<br />
Stadtviertel Marbachhöhe
22 08 > KONVERSION<br />
Seniorenwohnen<br />
Das Wohnquartier verfügt über eine Vielzahl<br />
von Entfaltungsmöglichkeiten für Kinder – ausgezeichnet<br />
mit dem „Deutscher SPIEL-RAUM-<br />
Preis 1999/2000“<br />
Sie übernahm in Folge eine intensive<br />
Bestandsaufnahme, Masterplanung und<br />
die gesamte Projektsteuerung. Die Ergebnisse<br />
der Masterplanung wurden<br />
Grundlage der Bebauungspläne und<br />
eines städtebaulichen Vertrages zwischen<br />
der Bundesrepublik Deutschland,<br />
der Stadt Kassel und der Arbeitsgemeinschaft<br />
Marbachhöhe (WOHNSTADT<br />
und GWG Kassel). Der Kontrakt legte<br />
Art, Umfang, Durchführung und Finanzierung<br />
der erforderlichen Ordnungsund<br />
Erschließungsmaßnahmen (Verkehrs-<br />
und Grünflächen) fest. Aufgrund<br />
seines Pilot-Charakters fand er als<br />
„Kasseler Modell“ auch bundesweite<br />
Beachtung.<br />
Für Ordnungs- und Erschließungsmaßnahmen<br />
dieses Parade-Projekts wurden<br />
rund 12,5 Mio. Euro eingesetzt. Die im<br />
Zuge der Konversion der Marbachhöhe<br />
ausgelösten Gesamt-Investitionen betrugen<br />
rund 150 Mio. Euro.<br />
Frauenfreundliches Wohnen<br />
und Künstler-Ateliers in alten<br />
Panzerhallen<br />
Über die projektsteuernden Aufgaben<br />
hinaus trat die WOHNSTADT auf der<br />
Marbachhöhe auch als Bauherr auf: So<br />
wurden beispielsweise in einem bestehenden<br />
Mannschaftsgebäude im Rahmen<br />
des Modellvorhabens „Frauen- und<br />
familienfreundliches Wohnen“ 36 öffentlich<br />
geförderte Mietwohnungen geschaffen.<br />
Weiterhin eine mieterverwaltete<br />
Gästewohnung und mehrere großzügige<br />
Gemeinschaftsräume. Bereits<br />
früh – in der Planungs- und Umsetzungsphase<br />
– bezog die WOHNSTADT<br />
die künftigen Bewohnerinnen mit ihren<br />
Bedürfnissen und Wünschen ein.<br />
Zudem entstanden entlang des LandschaftsschutzgebietesMarbachsgraben<br />
vier architektonisch anspruchsvolle<br />
Stadtvillen als Kaufobjekte. In der Auguste-Förster-Straße<br />
fanden 34 öffentlich<br />
geförderte Miet-Reihenhäuser Platz.<br />
Auch mit der Umnutzung ehemaliger<br />
Panzerhallen zu Werkstädten und<br />
Künstlerateliers wurde ein wichtiger<br />
Beitrag zur kulturellen Identität des<br />
neuen Stadtteils geleistet.<br />
Prämierter Stadtteil mit<br />
bestem Ruf<br />
In den wenigen Jahren seines Bestehens<br />
hat sich die Marbachhöhe zu einem<br />
attraktiven und aktiven Viertel entwickelt,<br />
das aufgrund seiner Lebendigkeit<br />
über Kassel hinaus einen hervorragenden<br />
Ruf besitzt. Das geplante<br />
Mischkonzept ist aufgegangen: Neben<br />
über 600 Wohnungen durch Um- und<br />
Neubau sind in Betrieben und Einrich-<br />
Abschied von der Kaserne – Auftakt<br />
für ein attraktives Wohnviertel<br />
tungen vor Ort über 1.000 Arbeitsplätze<br />
entstanden. Aus zahlreichen Facetten<br />
hat sich eine Form urbanen Lebens<br />
entwickelt, das so immer noch Seltenheitswert<br />
besitzt.<br />
Auch die großzügigen öffentlichen Freiflächen<br />
werden intensiv genutzt. Eine<br />
durchgängig hohe Wohnqualität, die<br />
starke Identifikation der Bewohner mit<br />
ihrem Quartier und sein familienfreundliches<br />
Konzept brachten der Marbachhöhe<br />
auch eine gesellschaftliche Auszeichnung<br />
ein: Aufgrund „höchster funktionaler<br />
und gestalterischer Qualität“<br />
des öffentlichen Wohnumfelds erhielt<br />
sie den „Deutschen SPIEL-RAUM-Preis<br />
1999/2000“. Mit diesem Preis werden<br />
Projekte ausgezeichnet, die das Leben<br />
von Kindern, Jugendlichen und Familien<br />
im Wohnumfeld nachhaltig verbessern<br />
und durch ihren modellhaften Charakter<br />
Impulse für eine weitere Entwicklung<br />
hin zu einer familienfreundlichen Stadt<br />
oder Gemeinde geben.<br />
WEITER KONVERSIONS-<br />
PROJEKTE<br />
Die Entstehung der Marbachhöhe ist<br />
nur eine von zahlreichen Konversionsmaßnahmen,<br />
die von oder mit<br />
der WOHNSTADT durchgeführt worden<br />
sind. Auch bei folgenden Projekten<br />
war bzw. ist sie mit umfangreichen<br />
Leistungen (Projektsteuerung<br />
und -entwicklung, vorbereitende und<br />
verbindliche Bauleitplanung, Masterplanung,<br />
Hochbau, Sanierung sowie<br />
Umnutzung) beteiligt:<br />
Flak-Kaserne und DP-Lager<br />
Kassel-Hasenhecke<br />
McPheeters Barracks<br />
Bad Hersfeld<br />
Manteuffel-Kaserne Hofgeismar<br />
Olt.-Antoine-Kaserne Bad Arolsen<br />
Kleine Jägerkaserne und Tannenbergkaserne<br />
Marburg<br />
Kassel-Rothenditmold<br />
Bahnhof / Glashütte Immenhausen<br />
Stadtbahnhofsquartier Eschwege<br />
Bahnhofsgelände Bebra<br />
GUS-Wohnungen Weimar<br />
Kasernengelände Saalfeld-<br />
Beulwitz<br />
Schlotheim, Obermehler, Nohra,<br />
Ulla, Obergrunstedt, Tröbsdorf,<br />
Ohrdruf und Rudisleben
Die Verbindung von Haus und Hof kehrt<br />
zurück. Was Burg- und Bauernhöfe vorgemacht<br />
haben, gewinnt wieder an Bedeutung:<br />
Der verschließbare Innenraum<br />
ohne Abschluss nach oben, als geschützter<br />
Ort der Gemeinschaft und<br />
Privatsphäre – ohne Rücksicht auf Fragen<br />
der Generationszugehörigkeit und<br />
des sozialen Status. Im herkömmlichen<br />
Sinn ist ein Hof von mehreren Gebäuden<br />
mit verschiedenster Nutzung eingeschlossen.<br />
Er bietet den Bewohnern<br />
Schutz nach Außen, ist ein Ort der Gemeinschaft<br />
und Begegnung. Der Hof<br />
stellt geradezu den Idealtypus der<br />
„Welt im Kleinen“ dar. Im Gegensatz<br />
Seniorenwohnen KONVERSION < 09 23<br />
„Hof halten“ ist wieder in<br />
Wohnhöfe feiern ihre Renaissance. Dipl. Ingenieur und Architekt<br />
Stephan Kuger-Galys – Planer der Nassauischen Heimstätte –<br />
erläutert an Beispielen, warum militärisch genutzte Liegenschaften<br />
prädestiniert sind für diese Form von Architektur. Und warum<br />
gerade sie so sehr im Trend liegen.<br />
zum öffentlichen Platz, der allen Bürgern<br />
zur Verfügung steht, bietet er eine<br />
private Abgrenzung zur Außenwelt. Er<br />
ist ein eigenes kleines Universum…<br />
In den letzten zehn Jahren entstanden für<br />
die Nassauischen Heimstätte Wohnhof-<br />
Projekte in Wiesbaden, Frankfurt am<br />
Main und Schwalbach. Dabei stellt die<br />
Konzeption von Wohnhöfen einen ganz<br />
besonderen Reiz dar. Die Herausforderung<br />
Raum nicht nur als Innen- sondern<br />
gleichzeitig auch als Außenraum zu erfahren<br />
und zu gestalten, ist eine architektonische<br />
Verlockung. Gleichzeitig hat sie<br />
aber auch das konkrete Ziel in einer Ge-<br />
Eine „Welt im Kleinen“: Der Wohnhof<br />
in der Wiesbadener Jean-Monnet-/<br />
Robert-Schumann-Straße<br />
sellschaft, die zunehmend zur Isolation<br />
Einzelner neigt, nachhaltig wieder Gemeinschaft<br />
zu fördern.<br />
Eine gute Basis für solche Konzepte ist<br />
häufig auf ehemaligem Militärgelände<br />
zu finden: Schließlich war Gemeinschaft<br />
– wenn auch in anderer Form – auch<br />
dort ein wesentliches Element. Die Anordnung<br />
von Gebäuden und Hofflächen<br />
sowie der dort häufig vorgefundene<br />
alte Baumbestand sind beste Voraussetzungen,<br />
diese alten Konzepte den<br />
Bedürfnissen der Neuzeit anzupassen<br />
und Ungenutztes einem neuen Nutzen<br />
zuzuführen.
24 08 > KONVERSION<br />
Seniorenwohnen<br />
WOH<strong>NH</strong>ÖFE UND IHRE HISTORIE<br />
Den gemeinschaftlichen Mittelpunkt verkörperten<br />
Höfe bereits in weit zurückliegenden<br />
Jahren:<br />
Schon im Mittelalter zentralisiert sich das<br />
gesellschaftliche Leben in den Burghöfen<br />
der Königshäuser. Ob der Hofstaat im Hoftheater<br />
den Hofnarren bestaunte oder der<br />
Hofmarschall einer Dame den Hof machte,<br />
das öffentliche Leben aller Generationen,<br />
Stände und Berufe spielte sich im Burghof<br />
ab. Dort verbinden sich Wohnen und Arbeiten,<br />
arm und reich, Mensch und Natur.<br />
Wie vielfältig Höfe nutzbar sind, wird zu<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts wiederentdeckt:<br />
Läden, Wohnungen, Werkstätten und Höfe<br />
bilden eine zusammengehörende Einheit.<br />
Doch mit der Industrialisierung und den Veränderungen<br />
in der Gesellschaft zum Ende<br />
des 19. Jahrhunderts wechselt auch die<br />
Funktion der verschließbaren Außenräume:<br />
die Bauten werden immer höher, die Höfe<br />
dafür immer tiefer. In Berlin finden sich bis<br />
zu sieben Höfe hintereinander, deren Fläche<br />
im Extremfall auf den Drehkreis einer Feuerwehrleiter<br />
reduziert ist. Diese engen und<br />
dunklen Schluchten sind als Lebensraum<br />
kaum noch nutzbar. Seuchen und Brände,<br />
durch solch unmenschliche Bedingungen<br />
unterstützt, lassen die Blockrand-Bebauung<br />
zum Synonym für Menschen verachtende<br />
Stadtplanung werden.<br />
Im 20. Jahrhundert gilt wieder die Devise<br />
„Licht, Luft und Sonne“. In den 20er Jahren<br />
wird versucht, den nun reinen Wohnungsbau<br />
in Höfen zu organisieren, wie die Karl-Marx-<br />
Höfe in Wien demonstrieren. Generell geht<br />
das Interesse an Hofarchitektur aber zurück.<br />
Nach 1945 setzt sich aus wirtschaftlichen<br />
Gründen der Zeilenbau durch und in<br />
den 70er Jahren verdrängen Hochhaus-Bauten<br />
die Wohnhöfe. Erst die 80er Jahre bringen<br />
die Wende. Die Internationale Bauausstellung<br />
in Berlin regt an, wieder über<br />
Wohnhof-Konzepte nachzudenken. Seitdem<br />
erlebt die Blockrand- und damit Hofarchitektur<br />
eine Renaissance im Sinne der Gemeinschaftsförderung.<br />
Variabler Wohnhof:<br />
Europa-Viertel<br />
Der Wohnhof in der Wiesbadener Jean-<br />
Monet-/Robert-Schumann-Straße nutzt<br />
die städtebaulichen Vorgaben der ehemaligen<br />
MC Kinsey-Kaserne mit mächtigem<br />
Baumbestand.<br />
Er setzt sich aus vier Baukörpern zusammen,<br />
die Windmühlenflügel artig<br />
angeordnet sind. Jeweils zwei Gebäude<br />
bilden dabei eine inhaltliche Einheit mit<br />
einander zugewendeten Eingangsbereichen.<br />
Damit bilden sie gleichzeitig die<br />
Zugänge zum Hof und sind mittels einer<br />
Überdeckung im Erdgeschoss und<br />
einer Brücke im 3. Obergeschoss als<br />
„Tore“ markiert.<br />
In die Wabenstruktur sind elf verschiedene<br />
Grundriss-Typen baukastenartig<br />
integriert.<br />
Die 87 Wohneinheiten für eine bis fünf<br />
Personen, davon 54 (!) Maisonetten, 24<br />
Barriere freie und zwei rollstuhlgerechte<br />
Wohnungen sprechen verschiedenste<br />
Bewohner-Gruppen an. Weiteres Plus in<br />
dieser Hinsicht waren verschiedene<br />
Finanzierungsformen. Damit die Änderung<br />
der Familiensituation nicht einen<br />
Auszug aus der Gemeinschaft bedeutet,<br />
befindet sich ein großer Teil der Abstellräume<br />
nicht im Keller, sondern in<br />
den Wohnungen. Das hat den Vorteil,<br />
Der Wohnhof im Europaviertel erhielt<br />
den „aktionhessenhaus“-Preis 2004<br />
dass diese bei Bedarf nachträglich in<br />
Wohnfläche umgewandelt werden können.<br />
So erhalten beispielsweise die<br />
Drei-Personen-Maisonetten mit geringem<br />
Umbauaufwand ein weiteres Kinderzimmer.<br />
Zwei Gemeinschaftsräume stehen den<br />
Bewohnern für private und gemeinsame<br />
Anlässe zur Verfügung. Drei<br />
Arbeits- oder Büro-Einheiten erlauben in<br />
geringem Maße die Verbindung zwischen<br />
Wohnen und Arbeiten. Sie können<br />
bedarfsweise zugemietet werden.<br />
Der halböffentliche Wohnhof ist Treffpunkt<br />
und Handlungsraum für Bewohner<br />
und Besucher. Die Gestaltung der<br />
Freifläche ermöglicht sowohl den Rükkzug<br />
unter einen Platanenhain als auch<br />
Kindern das Spielen. Vom Hof aus erschließen<br />
sich die einzelnen Wohnungen:<br />
Erdgeschosswohnungen direkt,<br />
Wohnungen der 1. und 2. Geschosse<br />
über Freitreppen und die höher liegenden<br />
Wohnungen über Laubengänge.<br />
Ihr Vorteil: Individuelle Wohnungseingänge<br />
tragen im Sinne eines „begehbaren<br />
Hauses“ zur Identifikation mit dem eigenen<br />
Gebäude bei. Private Nutzflächen im<br />
Freien in Form von Mietergärten – auch<br />
für Obergeschoss-Wohnungen – und<br />
großzügigen Dachterrassen ermöglichen<br />
verantwortungsbewusstes Handeln über<br />
die eigenen vier Wände hinaus.
Vom Exerzierplatz zum<br />
idyllischen Wohnhof<br />
Auch der Platanenhof in Frankfurt-<br />
Höchst (Josef-Fenzl-Straße/Karl-Blum-<br />
Allee/Felsenbirnweg) profitiert von einer<br />
vormals militärischen Einrichtung:<br />
dem ehemaligen Exerzierplatz der Michael-/Mc-Near-Kaserne<br />
mit seinen<br />
mächtigen Platanen im Innenhof.<br />
Als Bindeglied zwischen Hauptkaserne<br />
und Neubaugebiet wird der Hof aus<br />
drei flankierenden Neubauten, vier aufgestockten<br />
ehemaligen Mannschaftsgebäuden<br />
und dem Haus des Kommandanten<br />
gebildet. Die Zugänge zum Hof<br />
sind in diesem Fall nicht betont, sondern<br />
erfolgen unauffällig über die Hofecken<br />
und zwischen den Altbauten.<br />
Die realisierten 87 Wohneinheiten für ein<br />
bis sechs Personen (14 Maisonnetten<br />
und 10 Barriere freie Wohnungen) spre-<br />
Die außergewöhnliche architektonische<br />
Lösung des Platanenhof war<br />
bereits zweimal im bundesweiten<br />
Programm des „Tag der Architektur“<br />
vertreten<br />
chen im besonderen Maße Familien an.<br />
Denn: Die Größe des Hofes ermöglichte<br />
das Anlegen eines großzügigen Spielplatzes.<br />
(Anmerkung: Die Hälfte der heutigen<br />
260 Bewohner sind Kinder).<br />
Zwölf Wohnungen tragen den Bedürfnissen<br />
allein erziehender Menschen Rechnung:<br />
Sie wurden speziell mit vergrößerter<br />
Wohnküche und zwei Schlafräumen<br />
konzipiert. Schiebewände zwischen den<br />
Kinderzimmern ermöglichen eine vielfältige<br />
Nutzung auch dann, wenn die Kinder<br />
einmal ausgezogen sind.<br />
Die Erschließung der Neubauten erfolgt<br />
über den Hof: Die Erdgeschoss-Wohnungen<br />
– mit eigenen Hausnummern, Haustüren,<br />
Briefkästen und Bänkchen –<br />
direkt, die Wohnungen darüber über Laubengänge.<br />
Vielfältige Blickbeziehungen<br />
von den Wohnküchen zum Hof – auch die<br />
Fenster an den Laubengängen lassen<br />
sich öffnen – ermöglichen Kontakt und<br />
Seniorenwohnen KONVERSION < 09 25<br />
Behagliches Wohnen auf einem ehemaligen<br />
Militärgelände: der Platanenhof in<br />
Frankfurt-Höchst<br />
Teilnahme am Geschehen. Sie erlauben<br />
den Kindern ungestört zu spielen. Mietergärten<br />
erweitern die Terrassen der Erdgeschoss-Wohnungen.<br />
Die aufgestockten Altbauten werden ausschließlich<br />
über individuelle Freitreppen<br />
von außen erschlossen. Sie bilden kleine<br />
differenzierte Unterhöfe für jeweils 11<br />
Wohneinheiten. Gemeinsames – wie<br />
Fahrrad-Abstellschuppen und Sandkästen<br />
– befinden sich hier unter den erhaltenen<br />
alten Hofbäumen.<br />
Bei diesem Projekt ermöglicht eine differenzierte<br />
Umgehensweise mit der Altbausubstanz<br />
(Neu-, Um- und Weiterbau) die<br />
Auseinandersetzung mit dem Ort. Rundbogenfenster<br />
der Altbauten kontrastieren<br />
mit den bodentiefen Fenstern der Aufstockungen.<br />
Auch Gemeinschaft entsteht<br />
in wechselnden Formen täglich immer<br />
wieder neu und passt sich ständig den<br />
veränderten Bedingungen an.
26 08 > KONVERSION<br />
Seniorenwohnen<br />
Wirkungsvolles Ensemble:<br />
Wohnhof in Schwalbach<br />
Dieser lang gezogene Wohnhof im Gärtnerweg<br />
und Mammolsheimerweg unterscheidet<br />
sich von den Bisherigen: Er ist<br />
nur dreiseitig bebaut und bildet mit<br />
mehreren Privathäusern eine Einheit.<br />
Zwischen Altstadt und Hochhaus-Siedlung<br />
gelegen, bilden die drei Gebäude<br />
mit unterschiedlichen Gebäudehöhen<br />
ein wirkungsvolles Ensemble. Die Hofzugänge<br />
liegen in den Hofecken bzw.<br />
den Grundstücksenden.<br />
Die 51 Ein- bis Vier-Personenwohnungen<br />
(32 Maisonnetten, 13 barrierefreie<br />
Wohnungen) ergänzt ein Gemeinschaftsraum.<br />
Auch sie haben die gleichen<br />
Erweiterungsmöglichkeiten wie<br />
der Wohnhof im Wiesbadener Europa-<br />
Viertel.<br />
Erstmals gelingt es hier, zwei Gebäude<br />
gänzlich ohne Treppenhaus vom Hof zu<br />
erschließen: Über Freitreppen erschlossene<br />
Maisonnetten wurden in den obe-<br />
ren Geschossen angeordnet und die<br />
Topographie ausgenutzt.<br />
Die Farbgestaltung der Gebäude unterstützt<br />
das Thema „Haus im Haus“ und<br />
interpretiert die benachbarten Reihenhäuser.<br />
Eine das Geländegefälle integrierende<br />
Freiflächen-Planung schafft mehrere<br />
verschiedenartige Freiräume für unterschiedliche<br />
Nutzer-Interessen.<br />
Plädoyer für diese Wohnform,<br />
vorläufiges Fazit und neue<br />
Projekte<br />
Gemeinschaft und Individualität schließen<br />
sich nicht aus, sondern bedingen sich<br />
gegenseitig. Wer Gemeinschaft fördern<br />
will, muss auch die Möglichkeit zum<br />
Rückzug und zur individuellen Aneignung<br />
über die Wohnung hinaus gewährleisten.<br />
Es lohnt sich, eine größtmögliche Nutzungsvielfalt<br />
anzustreben. Sowohl Wohnungstypen,<br />
Finanzierungsformen als<br />
auch das zusätzliche Angebot von Büros<br />
Das Spiel der Farben an der<br />
Außenfassade schafft eine ganz<br />
besondere Note<br />
oder Gemeinschaftsräumen erhöhen die<br />
Lebensvielfalt und sind letztendlich immer<br />
wieder Berührungspunkte einer Gemeinschaft.<br />
Die Einbindung bestehender Gebäude<br />
oder Bäume verleiht dem Hof eine Geschichte.<br />
Die Verbindung zwischen alt<br />
und neu entspricht der Beziehung zwischen<br />
jung und alt innerhalb einer Gemeinschaft.<br />
Je geschlossener die Anlage, desto<br />
mehr bekommt der Hof den Charakter eines<br />
Schutzraumes für die Bewohner.<br />
Fahrzeuge im Hof sind Störfaktoren, es<br />
empfiehlt sich das Parken an den Erschließungsstraßen<br />
(Platanenhof) oder in<br />
einer Tiefgarage (Wiesbaden und Schwalbach).<br />
Die nächsten Projekte stehen an: Noch<br />
im Winter 2005 startet der Bau eines<br />
Wohnhofes mit 46 Wohnungen, Gemeinschaftsräumen<br />
und einer ganzen Büroetage<br />
für den Bauverein in Darmstadt.<br />
Individuelles Wohnen – ganz im Sinne des Konzeptes<br />
„Haus im Haus“: Der Wohnhof im Gärtnerweg<br />
und Mammolsheimerweg in Schwalbach am Taunus
Liebe Leserinnen! Liebe Leser!<br />
Gerne möchten wir Sie an dieser Stelle über aktuelle Veranstaltungen<br />
informieren. Detaillierte Berichte und Hintergrund-Informationen<br />
hierzu finden Sie in der kommenden <strong>Ausgabe</strong> unseres<br />
Magazins.<br />
Bensheim – Modellstadt im<br />
Programm Stadtumbau in Hessen<br />
Bensheim: Stadtumbau<br />
konkret – Instrumente und<br />
Strategien aus der Praxis<br />
Im Rahmen des Förderprogramms<br />
Stadtumbau West möchte die Stadt<br />
Bensheim als Modellstadt Südhessens<br />
neue Wege gehen. Die durch die Projektleitung<br />
der Stadt initiierte Tagung<br />
bot einen fachlichen Einblick in die wesentlichen<br />
Arbeitsfelder des Stadtumbaus.<br />
Praxisnahe Referenten-Beiträge,<br />
moderierte Gesprächsforen und eine<br />
Führung durch das Stadtumbau-Gebiet<br />
in Bensheim vermittelten ein umfangreiches<br />
Bild dieser aktuellen Thematik.<br />
Termin:<br />
24. November 2005<br />
Ort:<br />
Bürgerhaus Bensheim<br />
Wohnen 2020 in der Region<br />
Rhein-Main<br />
Wie wird sich der Wohnungsmarkt in<br />
der Region Rhein-Main verändern? Antworten<br />
hierauf ermöglicht der Zukunfts-<br />
Dialog „Wohnen 2020 in der Region<br />
Rhein-Main“. Im Mittelpunkt der Veranstaltung<br />
stehen unter anderem folgende<br />
Themen:<br />
Klasse statt Masse – Trends als<br />
Grundlage für innovativen Wohnungsbau<br />
in der Region<br />
Der Wohnungsmarkt Rhein-Main auf<br />
dem Weg ins Gleichgewicht<br />
Qualitativer Wohnungsbau – Wie<br />
kann die Stadt für architektonische<br />
Qualität sorgen?<br />
Welche Wohnprojekte machen die<br />
Region zur Nr. 1?<br />
Endlich bezahlbarer Wohnraum auch<br />
in der City<br />
Zwischen Baukultur und Rendite –<br />
Wohnungswirtschaft im Umbruch<br />
Termine:<br />
30. Januar 2006: Besichtigungstour<br />
diverser interessanter Wohnungsbauprojekte<br />
in der Region<br />
31. Januar 2006: Dialog zwischen den<br />
Professionals<br />
Veranstaltungsort ist das Gebäude der<br />
Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Hellerhofstrasse,<br />
Frankfurt am Main<br />
Napoleon & Nassau<br />
Seniorenwohnen AKTUELLES < 09 27<br />
Vorab möchten wir Sie auch auf die<br />
Ausstellung „Napoleon & Nassau / 200<br />
Jahre Herzogtum Nassau“ der Wiesbadener<br />
Casino-Gesellschaft hinweisen:<br />
Auf dem Höhepunkt seiner Macht leitet<br />
der französische Kaiser Napoleon im<br />
Jahre 1806 eine neue Phase der europäischen<br />
Geschichte ein. Dadurch entstehen<br />
die rechtsrheinisch entlang der<br />
französischen Grenze gelegenen „Rheinbundstaaten“.<br />
Davon unmittelbar betroffen<br />
ist auch das Territorium zwischen<br />
Main, Rhein und Lahn, die mit<br />
Friedrich-August von Nassau-Usingen<br />
einen neuen Herzog erhalten.<br />
Die Veranstaltung gilt als das zentrale Ereignis<br />
zum Gründungsjubiläum des Herzogtums<br />
Nassau. Sie steht unter der gemeinsamen<br />
Schirmherrschaft seiner<br />
Königlichen Hoheit Guillaume Erbgroßherzog<br />
von Luxemburg und Erbprinz von<br />
Nassau sowie Roland Koch, Ministerpräsident<br />
des Landes Hessen. Zu den Sponsoren<br />
des kulturellen Events gehört auch<br />
die Nassauische Heimstätte Wohnungsund<br />
Entwicklungsgesellschaft mbH,<br />
deren über 80-jährige Geschichte ebenso<br />
beleuchtet wird.<br />
Termine:<br />
18. März bis 30. Juni 2006<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di - So: 10.00 -18.00 Uhr<br />
Fr: 10.00 - 20.00 Uhr<br />
Ausstellungsort:<br />
Wiesbadener Casino-Gesellschaft<br />
Friedrichstraße 22<br />
65185 Wiesbaden
Unternehmensgruppe<br />
Nassauische Heimstätte/Wohnstadt<br />
Schaumainkai 47<br />
60596 Frankfurt am Main<br />
Tel. 069 6069-0<br />
Fax 069 6069-300<br />
E-Mail post@naheimst.de<br />
www.naheimst.de<br />
Wolfsschlucht 18<br />
34117 Kassel<br />
Tel. 0561 1001-0<br />
Fax 0561 1001-10200<br />
E-Mail mail@wohnstadt.de<br />
www.wohnstadt.de