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«LEM_EN» («CAT_EN» / «MV_EN») [«VERB» - «NOUN» - «ADJ»]

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Definiciones de términos alemán 1<br />

abdomen<br />

Abdomen n. / m. / Abdomina<br />

= Bauch, Unterleib<br />

unterer Teil des Rumpfes zwischen Zwerchfell und Becken Duden)<br />

e.g. Das zum Zwerchfell Gesagte zeigt, daß die Muskulatur der Bauchdecke ebenfalls an der Atmung<br />

beteiligt ist. (...) Die Bauchmuskulatur ist außerdem erheblich an der Körperhaltung beteiligt. (...)<br />

Ihre Entspannung ist Voraussetzung für die Einatmung. Eine verkrampfte und angespannte<br />

Bauchdecke macht eine lockere Bauchatmung und damit freies, unegehindertes Sprechen oder<br />

Singen ebenso unmöglich wie eine vornübergekrümmte Körperhaltung. In beiden Fällen werden<br />

Atmung und damit Stimme gepreßt. (Deckert)<br />

~ Abdominalatmung<br />

abdominal breathing<br />

Abdominalatmung c. / f. / (-en)<br />

= Bauchatmung, Zwerchfellatmung, Tiefatmung<br />

die Einatmung erfolgt vor allem durch Kontraktion des Zwerchfelles.Die<br />

Zwerchfellbewegungen werden auf die vordere Bauchwand übertragen Wirth)<br />

e.g. Diese Atemform ist physiologisch und fördert etwa 2/3 des Atemvolumens. Die Bauchatmung<br />

wird auch Tiefatmung genannt. (Böhme)<br />

~ Brustatmung, Schlüsselbeinatmung, Atmung, Mischatmung<br />

In der deutschen Literatur werden die Begriffe "Zwerchfellatmung" und "Bauchatmung" synonym für die<br />

physiologische "Abdominalatmung" verwendet.<br />

abduction of vocal fold<br />

Abduktion der Stimmlippen c. / f. / -en - -<br />

= Öffnungsphase der Stimmlippen, Öffnungsphase<br />

in der Atmungs- oder Respirationsstellung sind die Ary-Knorpel weitauseinander<br />

geglitten und ihre Stimmbandfortsätze ganz nach außen gedreht. Die Stimmritze ist weit<br />

geöffnet, um der Atmung möglichst wenig Widerstand entgegenzusetzen, und ergibt von<br />

oben betrachtet eine rautenähnliche Form Deckert)<br />

e.g. Bei hoher Stimmlippenspannung (hohe Frequenzen) ist die relative Öffnungsdauer der<br />

Stimmritze (Öffnungsquotient = ÖQ) größer als bei niedriger Spannung. (...) Mit zunehmendem<br />

subglottischen Luftdruck nimmt der ÖQ im Modell ab, dementsprechend finden sich bei einer<br />

Lautstärkenerhöhung relativ verlängerte Schließungsphasen. (Biesalski, Frank)<br />

~ Adduktion der Stimmlippen, Stimmlippenschwingung, myoelatisch-aerodynamisch<br />

Theorie<br />

abductor<br />

Abduktor n. / m. / -en [abduzieren]<br />

= Abziehmuskel, abspreizender Muskel<br />

(von der Medianebene des Körpers) abziehender Muskel Pschyrembel)<br />

e.g. Die Innenmuskeln des Kehlkopfes werden nach ihrer Funktion in Erweiterer (Abduktoren) und<br />

Verenger (Adduktoren) der Stimmritze unterteilt. (Wirth)<br />

~ Adduktor, Abduktorentyp der spasmodischen Dysphonie<br />

abductor spastic dysphonia<br />

Abduktorentyp der spasmodischen Dysphonie c. / m. / kein Plural<br />

Lt. dysphonia spastica abductio


Definiciones de términos alemán 2<br />

die spasmodische Dysphonie vom Abduktorentyp ist durch einen verhauchten und zum<br />

Teil aphonischen Stimmklang gekennzeichnet. Während der Phonation kommt es zu<br />

Abduktionsbewegungen, ein Glottisschluß tritt nicht ein Böhme)<br />

e.g. Am häufigsten wird der Adduktortyp einer spasmodischen Dysphonie beobachtet. Seltener und<br />

oft nicht erkannt findet sich ein Abduktortyp (der spasmodischen Dysphonie) bzw. eine<br />

Mischform. (Böhme)<br />

~ Abduktor, spasmodische Dysphonie, intermittierende Aphonie<br />

aberrant motor function<br />

abweichende motorische Funktion c. / f. / - - -en<br />

Funktionsstörung der vom zentralen Nervensystem kontrollierten Bewegungsabläufe<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Bei infantiler Zerebralparese kommt es durch Schädigung des kindlichen Gehirns zu prä-, peri-,<br />

postnatal auftretenden motorischen Bewegungsstörungen, mit folgenden Formen:<br />

1) spastische Form<br />

2) hypotone Form<br />

3) ataktische Form<br />

4) dyskinetische Form (Franke)<br />

~ motorische Funktionsstörung, Abweichung<br />

"Motorische Funktionsstörung" und "abweichende motorische Funktion" werden in der deutschsprachigen<br />

Literatur synonym verwendet.<br />

aberration<br />

Abweichung n. / f. / - - n<br />

= Aberration<br />

Lage- oder Entwicklungsanomalien (von Organen oder Gewebe) Duden, Das<br />

Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Dysplastische Dysphonien beruhen auf genetisch bedingten oder erworbenen Abweichungen von<br />

der anatomischen Struktur des Kehlkopfs. (Böhme)<br />

~ Deviation<br />

ability<br />

Fähigkeit n. / f. / - en [- - fähig]<br />

Fähigkeit ist das gegenwärtig verfügbare Potential, etwas zu leisten Zimbardo)<br />

e.g. Chomsky nimmt an, dass Sprache sich aus angeborenem sprachlichen Wissen entwickelt.<br />

Andere vor- oder nichtsprachliche Fähigkeiten des Kindes sind nicht notwendig. (Wirth)<br />

~ Leistung<br />

achievement<br />

Leistung n. / f. / - en [leisten]<br />

Leistung bezieht sich auf die bisherigen Erfolge bei der Bewältigung von Aufgaben<br />

Zimbardo)<br />

e.g. Leistungstests dienen der Erfassung spezieller Leistungen auf motorischem, sensorischem oder<br />

intellektuellem Gebiet. (Remschmidt)<br />

~ Fähigkeit<br />

acoustic<br />

akustisch adj. / / [- Akustik]


Definiciones de términos alemán 3<br />

a) die Akustik betreffend; b) klanglich Duden)<br />

e.g. Für das Ohr ist die Schallwelle der adäquate Reiz. Ihre physikalische Beschreibung heißt Akustik.<br />

Anatomische, biochemische und physiologische Vörgange beim Hören werden hingegen als<br />

auditorisch oder auditiv bezeichnet. (Schmidt)<br />

~ Bandpaßfiltereffekt, elektroakustischer Filter, akustische Impedanz, akustische Phonetik<br />

acoustic filter effect<br />

Bandpaßfiltereffekt c. / m. / -e<br />

= akustischer Filtereffekt<br />

durch Kombination eines Hoch- und Tiefpaßfilters kann man nur einen Filter herstellen,<br />

der Sinusschwingungen nur in einem bestimmten Frequenzband durchläßt (Bandpaß)<br />

Schüler-Duden)<br />

e.g. Ein Bandpaßfiltereffekt ist dann gegeben, wenn in einem eng umschriebenen Frequenzbereich<br />

(Frequenzband) zwischen einer unteren und einer oberen Grenzfrequenz maximale Energie<br />

wirksam wird und außerhalb nur gering oder überhaupt nicht. Im mechanischen Geschehen des<br />

Innenohres tritt ein solcher Effekt (...) auf. (...) Die neben der Frequenz-Orts-Abbildung zweite<br />

wichtige Eigenschaft für die Informationsverarbeitung im Innenohr, nämlich die hohe<br />

Empfindlichkeit infolge aktivem Bandpaßfiltereffekt, ist nur zu erklären durch einen aktiven<br />

Prozeß (negative Dämpfung bzw. Verstärkung), der im Bereich der Haarzellen<br />

/Tektorialmembran zu suchen ist. (Biesalski)<br />

acoustic filter phenomenon<br />

elektroakustischer Filter c. / m. / elektroakustische -<br />

elektroakustische Geräte oder Moduln, (können) (...) eine eingegebene<br />

Sinusschwingung durchlassen oder unterdrücken (...). Je nach Einstellung des Filters<br />

werden Schwingungen hoher Frequenz (Hochpaß) oder tiefer Frequenz (Tiefpaß)<br />

durchgelassen Duden)<br />

e.g. Mit dem Suvag werden schallverstärkende und zugleich vibratorische Reize für das<br />

Hörsprachtraining bei hochgradigen Hörausfällen benutzt. Dabei können Hoch- bzw. Tiefpaßfilter<br />

dem Restgehör entsprechend eingesetzt werden (Holm 1979). (Biesalski)<br />

~ Hörgerät<br />

acoustic impedance<br />

akustische Impedanz c. / f. / - -en<br />

Widerstand, der sich der Schallausbreitung entgegenstellt, auch der, den das<br />

Trommelfell u. das Mittelohr einem Schallsignal entgegenstellt Franke)<br />

e.g. Die Anpassung der unterschiedlichen Schallwellenwiderstände (Impedanzanpassung) zwischen<br />

dem Medium Luft und den Innenohrflüssigkeiten und damit die Vermeidung zu großer<br />

Energiereflektionen wird dabei einmal durch die unterschiedlich großen Flächen von Trommelfell<br />

und Steigbügelfußplatte erreicht. Da Druck= Kraft / Fläche ist, ergibt sich so eine Druckerhöhung<br />

ca. um den Faktor 18. Zusätzlich tritt durch das Hebelsystem der Gehörknöchelchen noch ein<br />

Faktor 1,3 hinzu, so daß insgesamt ein Gewinn von ca. 20* 1g 1,3* 18 =27 dB bewerkstelligt wird.<br />

Durch die Messung des mechanischen Übertragungsverhaltens mit Hilfe eines kleinen in den<br />

Gehörgang eingebrachten Mikrophons bei unterschiedlichen Beschallungsfrequenzen können die<br />

Eigenschaften des Mittelohrsystems für Funktionsprüfungen durch Messung der Refexionen<br />

zahlenmäßig erfaßt werden (Impedanzaudiometrie, Tympanometrie). (Biesalski)<br />

acoustic phonetics<br />

akustische Phonetik c. / f. / (- -en)<br />

= Gennematische Phonetik


Definiciones de términos alemán 4<br />

die akustische Phonetik beschreibt die physikalische Struktur der Laute, die sich nach<br />

der Artikulation als akustische Signale fortpflanzen. Sie beschreibt die Laute nach<br />

Frequenz´, Dauer und Intensität Gadler)<br />

e.g. Die akustische Phonetik erfuhr nach 1930 einen großen Aufschwung (a) durch Einsatz<br />

elektrischer, später elektronischer Apparate von großer Präzision zur Erzeugung, Verstärkung,<br />

Übertragung, Speicherung und Wiedergabe von Sprachlauten; (b) aufgrund der wirtschaftlichen<br />

Nutzbarkeit der Sprachsynthese (Spracherkennung) für die linguistische Datenverarbeitung.<br />

(Bußmann)<br />

acoustic reflex<br />

Stapediusreflex c. / m. / -e<br />

= akustikofazialer Reflex<br />

die Binnenohrmuskeln (M. tensor tympani und M. stapedius) kontrahieren sich<br />

reflektorisch unter Einwirkung von lautem Schall und erhöhen die Impedanz des<br />

Mittelohres. Obwohl der M. tensor tympani nicht vom N.stapedius innerviert wird, hat<br />

sich die Bezeichnung Stapediusreflex eingebürgert Wendler)<br />

e.g. Neben dem Mittelohrdruck ist das Verhalten des Stapediusreflexes für die pädaudiologische<br />

Diagnostik besonders bedeutungsvoll. Die vermutbare Hörschwelle, z.B. bei der<br />

Differentialdiagnose von Schalleitungsschwerhörigkeiten, ein Lautheitsausgleich (Rekruitment)<br />

und der Dynamikbereich des Gehörs sind die wichtigsten Diagnostischen Daten der<br />

Stapediusreflexschwelle. (Biesalski)<br />

◊ Stapediusreflexprüfung<br />

acoustic stimulation<br />

akustische Stimulation c. / f. / - -en<br />

= akustische Reizung<br />

das Hörorgan wird durch Schallwellen, d.h. durch mechanische Schwingungen eines<br />

bestimmten Frequenzbereiches, gereizt (obere Tongrenze etwa 20000 Hz, untere<br />

Tongrenze 16 Hz). Die Schallwellen gelangen über die Luft oder - unter bestimmten<br />

Voraussetzungen - über die Schädelknochen in das eigentliche Perceptionsorgan das<br />

Innenohr. Nach diesem Schalltransport erfolgt die Schalltransformation in der Schnecke<br />

und die Reizfortleitung im Nerven Boenninghaus)<br />

e.g. Im Tonaudiogramm erfolgt die akustische Reizung mit reinen Sinusschwingungen. Die<br />

Empfindlichkeit des Gehörs wird gemessen, indem die Hörschwelle bestimmt wird. (Probst,<br />

Grevers, Iro)<br />

acquired<br />

erworben adj. /<br />

nicht angeboren; bezieht sich zum Beispiel auf Körperfehler Duden, Das Stilwörterbuch)<br />

e.g. Bei genetisch bedingten und frühzeitig erworbenen Hörschädigungen ist bereits im ersten<br />

Lebensjahr eine Hörgeräteanpassung sowie eine Hör-Sprachtherapie als Funktionstraining<br />

erforderlich. (Böhme)<br />

~ erworbene Hörstörung<br />

◊ erworbene Hörstörung<br />

Ggs: angeboren<br />

acquired hearing impairment<br />

erworbene Hörschädigung c. / f. / - -en


Definiciones de términos alemán 5<br />

1. pränatal: - Röteln der Mutter (2. - 5. Schwangerschaftsmonat, überwiegend<br />

hochgradige Hörstörungen). - Infektionen mit Toxoplasmose, Listeriose, Lues, Herpes,<br />

Mumps. - Sauerstoffmangel mit Embryopathien, Blutungen. - Seltene Ursachen:<br />

Diabetes, Röntgenbestrahlungen, Mangelernährung, Alkoholismus. 2. paranatal: -<br />

Frühgeburt unter 1500g. - Asphyxie (Apgar 1-3). - Mechanische Geburtsschäden, lang<br />

dauernde Geburt. - Hyperbilirubinämie (Icterus gravis). 3. postnatal: Menengitis,<br />

Enzephalitis. - Ototoxische Medikamente, Masern, Keuchhusten, Mumps. - Otitis media,<br />

Labyrinthitis. - Kopftraumen Biesalski)<br />

e.g. Frühkindlich erworbene Hörstörungen (...) Befund: Taubheit oder alle Grade der<br />

Schallempfindungsschwerhörigkeit, im Tonaudiogramm vom panchochleären Typ, oft isolierte<br />

Hörverluste im mittleren Frequenzbereich oder Hochtonverluste. Frühzeitige Untersuchung aller<br />

"Risikokinder". Diagnose: Pädaudiologische Untersuchung mit dem Ziel der Früherfassung, der<br />

Früherkennung und der Frühbetreuung schwerhöriger Kinder. Therapie: Je nach Grad der<br />

Hörstörung u. U. Schwerhörigenschulen oder Gehörlosenschulen (früher<br />

Taubstummenanstalten). Sprachanbildung: Hörreste werden durch Hörgeräte ab dem Alter von 6<br />

Monaten ausgenutzt, um dadurch die Ausbildung funktionstüchtiger Synapsen in den<br />

Hörbahnkernen und der Hörrinde während der Reifung der zentralen Hörbahn innerhalb der<br />

ersten 2 Jahre zu fördern. Hörtraining (bzw. Hörerziehung), pädaudiologische Beratung und<br />

hausspracherziehung, "Absehen vom Mund" (Lippenlesen) üben. Bei Taubheit Cochlea-<br />

Implantat. (Boenninghaus)<br />

adaptation<br />

Adaptation n. / f. / kein Plural<br />

= Adaptationseffekt, Adaption, Adaptionseffekt<br />

bei mehrmaligem Lesen (Sprechen des gleichen Sprachmaterials) gehen die Symptome<br />

zurück. Die Relation der Symptomanzahl des ersten Lese- bzw. Sprechversuchs zur<br />

Symptomanalyse des zweiten Versuchs ergibt den Adaptationswert. Hohe Adaptation<br />

wird als große Situationsabhängigkeit der Symptome interpretiert; sie ist prognostisch<br />

günstiger als eine niedrige Adaptation Wirth)<br />

e.g. Der Adaptationseffekt besagt, dass sich beim wiederholten Lesen einer Textstelle eine Abnahme<br />

der Stotterhäufigkeit zeigt. (Fiedler / Standop)<br />

~ Stottern<br />

◊ Adaptationseffekt<br />

adduction of vocal fold<br />

Adduktion der Stimmlippen c. / f. / -en - -<br />

= Schließungsphase der Stimmlippen, Schlußphase, Schließungsphase<br />

In der Phonationsstellung ist die Stimmritze durch Gleiten und Drehung der Stellknorpel<br />

nach innen geschlossen. Die Stellknorpel stehen unmittelbar nebeneinander und die<br />

Stimmfortsätze berühren sich auf ganzer Länge, so daß die Stimmritze die Form eines<br />

geraden Strichs erhält. Deckert)<br />

e.g. Schließungsphase. (...) Zu Beginn der Schließungsphase stehen die oberen Teile der<br />

Stimmlippen am weitesten auseinander: die unteren (subglottischen) Teile werden bereits<br />

angesaugt. Somit legen sich die Stimmlippen von unten nach oben aneinander. Die Glottis ist<br />

während einer halben Schwingungsphase geschlossen. Der Glottisschluß erfolgt immer in dorsoventraler<br />

Richtung. (...) Die Dauer des Glottisschluß wird immer kürzer bei zunehmender<br />

Tonhöhe, d.h. zunehmender Stimmlippenspannung und Schwingungsfrequenz. (Wirth)<br />

~ Glottisschluß<br />

adductor<br />

Adduktor n. / m. / -en [adduzieren]


Definiciones de términos alemán 6<br />

= Anziehmuskel<br />

Adduktion (Heranführen eines Gliedes nach der Mittellinie des Körpers) bewirkender<br />

Muskel Pschyrembel)<br />

e.g. Die Innenmuskeln des Kehlkopfes werden nach ihrer Funktion in Erweiterer (Abduktoren) und<br />

Verenger (Adduktoren) der Stimmritze unterteilt. (Wirth)<br />

adductor spastic dysphonia<br />

Adduktorentyp der spasmodischen Dysphonie c. / m. / kein Plural<br />

Lt. dysphonia spastica adductio<br />

bei der spasmodischen Dysphonie vom Adduktorentyp besteht eine stöhnend-ächzende,<br />

angespannt gequetschte Stimmgebung, die von einer extremen Spannung des<br />

gesamten Phonationsapparats begleitet wird. Zusätzlich stellen sich besonders bei<br />

Vokaleinsätzen, Unterbrechungen der Phonation ein Böhme)<br />

e.g. Beim häufigeren Adduktorentyp klingt die Stimme infolge von Spasmen der Stimmuskulatur stark<br />

gepreßt, scheppernd, sakkadierend und kanrrend.Sie wird wechsleweise lauter und leiser. Die<br />

häufigen Unterbrechungen erinnern an eine Stimme aus dem Lautsprecher, der einen<br />

Wackelkontakt hat (Wackelkontaktphänomen). Als Ursache für die ständigen<br />

Stimmunterbrechungen, den Stimmtremor, lassen sich lupenlaryngoskopisch und stroboskopisch<br />

irreguläre, unter Stimm-Sprech-Belastung zunehmende Zitterbewegungen der Stimmlippen und<br />

supraglottische Strukturen erkennen; die Schwingungsamplituden sind extrem gering. Häufig<br />

werden die Pausen zwischen den hervorgequetschten Lauten immer länger bis zu<br />

gelegentlichem Verstummen (intermittierendes Stimmversagen, laryngeales Stottern). (Wendler)<br />

adenoid<br />

Adenoide n. / n. / immer Plural [- - adenoid]<br />

= drüsenähnliche Wucherung, adenoide Vegetation, Rachenmandelhyperplasie, im<br />

Volksmund: "Polypen", "Wucherungen"<br />

Hyperplasie der Rachenmandel (...) überdurchschnittliche Volumenzunahme des<br />

lymphoepithelialen Gewebes Pschyrembel)<br />

e.g. Sogenannte adenoide vegetation (Adenoide), im Volksmund als "Polypen" oder "Wucherungen"<br />

bezeichnet: Durch Verlegung des Nasenrachenrachenraumes bei Kindern kommt es in typischer<br />

Weise a) zu behinderter Nasenatmung mit offenstehendem Mund (Mundatmung) und<br />

dümmlichem Gesichtsausdruck, dabei oft hoher spitzer Gaumen; b) zu Schnarchem, schlechtem<br />

Schlaf (und dadurch mäßigen schulischen Leistungen), geringem Appetit, Teilnahmslosigkeit,<br />

Rhinophonia clausa; c) zu behinderter Luftdurchgängigkeit der Ohrtuben mit Tubenkatarrhen,<br />

Trommelfellretraktionen, Schallleitungsschwerhörigkeit, rezidivierenden akuten<br />

Mittelohrentzündungen, "Leimohr" (Seromucotympanum); d) bei gleichzeitigen entzündlichen<br />

Prozessen des adenoiden Gewebes (Adenoiditis) zu Schleimabsonderung aus der Nase und in<br />

den Rachen, chronische Rhinitis, Sinusitis und Bronchitis sowie regionären<br />

Lymphknotenschwellungen hinter dem M. sternocleidomastoideus. (Boenninghaus)<br />

~ Rhinophonia clausa, Rhinolalia clausa<br />

adult aphasia<br />

Erwachsenen-Aphasie n. / f. / (-n) [- Aphasiker/in - aphasisch]<br />

= Aphasie im Erwachsenenalter<br />

)<br />

~ amnestische Aphasie, globale Aphasie, Broca-Aphasie, Wernicke-Aphasie,<br />

transitorische Aphasie, syntaktische Aphasie, motorische Aphasie, traumatische Aphasie<br />

Diese Form der Aphasie ist in der deutschsprachigen Literatur nicht explizit benannt. Im Gegensatz zur "Aphasie<br />

der Erwachsenen" wird bei der "kindlichen Aphasie" nicht eine fertige, sondern die in Entwicklung begriffene<br />

Sprache betroffen.


Definiciones de términos alemán 7<br />

aerodynamics<br />

Aerodynamik c. / f. / kein Plural [- - aerodynamisch]<br />

die Lehre von der Bewegung gasförmiger Stoffe, bes. der Luft Duden, Das<br />

Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Die wesentlichen aerodynamischen Größen ( für die Stimmgebung) sind der subglottische<br />

Luftdruck, die Strömungsgeschwindigkeit und der Glottiswiderstand. (Böhme)<br />

aetiology<br />

Ätiologie n. / f. / (-n) [- - ätiologisch]<br />

= Lehre von den Krankheitsursachen<br />

Ursachen einer Störung oder Faktoren, die mit deren Entwicklung zusammenhängen<br />

Zimbardo)<br />

e.g. Ätiologie: Es besteht nicht nur bei der juvenilen, sondern auch bei der adulten Papillomstosis eine<br />

virusbedingte Genese. (Böhme)<br />

affricate<br />

Affrikate n. / f. / - n<br />

= Verschlussengelaut<br />

verzögerte Verschlußlösung von Explosivlauteinstellungen. Charakteristisch ist der<br />

Anfangsverschluss, der sich in eine Enge umwandelt. Affrikaten sind pf, ts, tsch und ks<br />

(plosives und frikatives Geräusch) Wirth)<br />

e.g. Die Verbindung eines Verschlusslautes mit einem folgenden homorganen Frikativ. (Gadler)<br />

~ Phonetik, Artikulation, Affrizierung, Verschluss<br />

age of onset<br />

Alter bei Krankheitsbeginn c. / n. / kein Plural<br />

= Ausbruch<br />

Alter bei Krankheitsbeginn / Zeitpunkt des Ausbruchs der Krankheit Langenscheidts<br />

Fachwörterbuch Medizin)<br />

e.g. Die Chorea major manifestiert sich zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr, selten vor dem 10.<br />

oder nach dem 60. Lebensjahr. (Masuhr / Neumann)<br />

agnosia<br />

Agnosie n. / f. / (-n) [- Agnostiker/in - agnostisch]<br />

= Wahrnehmungsstörung, Perzeptionsstörung<br />

Lt. agnosias<br />

die klassische Agnosie wird als ein Nichterkennen optischer, akustischer oder taktiler<br />

Sinnesreize bei erhaltener Funktion des Sinnesorgans aufgefaßt. Die Einordnung der<br />

agnostischen Phänomene ist umstritten. Eine Agnosie kann nur diagnostiziert werden,<br />

wenn nicht gleichzeitig eine aphasische Benennstörung vorliegt Masuhr / Neumann)<br />

e.g. Die meisten Patienten mit Prosopagnosie haben keine Schwierigkeiten beim Objekterkennen.<br />

Umgekehrt haben jedoch die meisten Patienten, bei denen eine visuelle Objektagnosie<br />

angenommen wurde, auch Schwierigkeiten beim Gesichtererkennen. (Poeck)<br />

~ akustische Agnosie, Autotopagnosie<br />

◊ akustische Agnosie, Autotopagnosie, Prosopagnosie, räumliche Agnosie, taktile<br />

Agnosie, visuelle Agnosie


Definiciones de términos alemán 8<br />

agrammatism<br />

Agrammatismus n. / m. / kein Plural [- - agrammatisch]<br />

kurze, syntaktisch oft unvollständige Äußerungen von meist ein bis drei Wörtern sowie<br />

das Fehlen oder Vertauschen von Funktionswörtern oder Flexionsformen Böhme)<br />

e.g. Allgemein versteht man unter agrammatischer Spontansprache eine Sprechweise, die durch<br />

folgende Merkmale gekennzeichnet ist:<br />

- kurze Sätze<br />

- einfache Sätze<br />

- häufige Auslassungen von Funktionswörtern<br />

- Auslassungen von Flexionsfomen<br />

- Auslassungen des finiten Teils des Verbs (Schlenck / Schlenck / Springer)<br />

~ Broca-Aphasie<br />

agraphia<br />

Agraphie n. / f. / (-n) [- - agraphisch]<br />

= reine Agraphie<br />

es handelt sich um eine Störung der Fähigkeit, seine Gedanken in einer syntaktisch<br />

richtigen Weise in schriftlicher Form niederzulegen. Die Paragraphie ist eine leichtere<br />

Form der Agraphie. Es bestehen nur Störungen auf der Wortebene, also<br />

Vertauschungen von Buchstaben (literale oder phonematische Paragraphie) oder von<br />

Wörtern (verbale oder semantische Paragraphie Wirth)<br />

e.g. Die Störungen bei reiner Agraphie betreffen weder das alphabetische Wissen noch die Fähigkeit,<br />

Wörter lautlich zu segmentieren. Die Patienten können vorgesprochene Wörter korrekt verbal<br />

buchstabieren oder lautierend vor sich hin sprechen. (Poeck)<br />

~ Alexie, Aphasie<br />

◊ literale Agraphie, konstruktive Agraphie<br />

air ingestion<br />

Luftaufnahme c. / f. / (-en)<br />

mit Hilfe spezieller logopädischer Techniken (wird) Luft in den Ösophagus deponiert<br />

Böhme)<br />

e.g. Die Ösophagusstimme beruht auf der Fähigkeit des Laryngektomierten, Luft in der Speiseröhre<br />

anzusammeln und kontrolliert wieder herauszupressen; man spricht deswegen auch von der<br />

"Rülpsstimme". (Grohnfeldt)<br />

air-bone gap<br />

Air Bone Gap c. / n. / (- - -s)<br />

= Luft-Knochen-Lücke<br />

Luft-Knochen-Lücke. Differenz zw. Knochen- und Luftleitungskurve im Audiogramm,<br />

zeigt Innenohrleistung an Franke)<br />

e.g. Eine Schallleitungsschwerhörigkeit zeigt sich an einer Differenz zwischen der Hörschwellenkurve<br />

für Knochenleitung und der für Luftleitung, die schlechter liegt, d.h. für die größere Lautstärken<br />

benötigt werden (air-bone gap). Der Hörverlust über Luftleitung, angegeben in Dezibel (dB), ist<br />

größer als über Knochenleitung. Bei einer Schallempfindungsschwerhörigkeit (z.B.<br />

Altersschwerhörigkeit) besteht keine Differenz zwischen der Schwelle für Luft- und<br />

Knochenleitung. (Boenninghaus)<br />

airflow


Definiciones de términos alemán 9<br />

Luftstrom c. / m. / Luftströme<br />

= Atemstrom<br />

zur Erzeugung eines Atemstroms ist eine Druckdifferenz zwischen Alveolen und Mund<br />

notwendig Biesalski)<br />

e.g. (Es) wird durch den aufsteigenden Luftstrom und dessen Kraft erreicht, daß die Stimmlippen<br />

getrennt werden. Gleichzeitig kommt es neben diesen aufsteigenden Druckphänomenen auch zu<br />

Sogvorgängen oberhalb der Glottis. Solange der Luftstrom anhält, wird dieses Wechselspiel<br />

periodisch ablaufen und zu einer bestimmten Zahl der Stimmlippenschwingungen pro Sekunde<br />

führen. (Grohnfeldt)<br />

akinetic mutism<br />

akinetischer Mutismus c. / m. / kein Plural<br />

= apallisches Syndrom<br />

Mimik, Gestik und sprachlicher Ausdruck sind entdifferenziert, während Vigilanz und<br />

kognitive Fähigkeiten erhalten bleiben Masuhr / Neumann)<br />

e.g. Apallisches Syndrom: Funktionelle Trennung von Hirnstamm und Cortex infolge eines<br />

Hirntraumas. Nach einiger Zeit Wachzustand (Coma vigile), wobei die Augen zwar offen sind, der<br />

Patient aber ins Leere blickt. Abwehr- und Schmerzreflexe auslösbar, aber keine<br />

Ausdrucksbewegungen, kein verbaler Kontakt möglich. (Franke)<br />

~ elektiver Mutismus, totaler Mutismus, Mutismus, psychogener Mutismus, traumatischer<br />

Mutismus, funktioneller Mutismus><br />

Mutismus, totaler Mutismus, elektiver Mutismus, selektiver mutismus<br />

alexia<br />

Alexie n. / f. / (-n)<br />

= reine Alexie<br />

Störung der Fähigkeit, geschriebene oder gedruckte Mitteilungen zu lesen und<br />

sinngerecht zu erfassen Wirth)<br />

e.g. Die Patienten mit reiner Alexie erkennen einzelne Buchstaben oft falsch und versuchen, das Wort<br />

aufgrund einiger sicher erkannter Buchstaben zu erraten. (Poeck)<br />

~ Aphasie, Agraphie, Dyslexie<br />

◊ literale Alexie, verbale Alexie, syntaktische Alexie, Wortformalexie,<br />

allophone<br />

Allophon n. / n. / - e<br />

= Stellungsvariante<br />

klangliche Variante eines Phonems, die keine Bedeutungsänderung hervorruft Wirth)<br />

e.g. So sind im Deutschen der sogenannte "Ich-Laut" und der "Ach-Laut" Allophone, was so viel<br />

heisst wie: Es handelt sich um den gleichen Laut des Systems, er realisiert sich aber regulär (je<br />

nach lautlicher Umgebung) entweder auf die eine oder andere Weise. (Linke/<br />

Nussbaumer/Protmann/Neimeyer)<br />

~ Phonologie, Phon<br />

alveolar<br />

Alveolar n. / m. / - e [- - alveolar]<br />

= Zahndammlaut, Zahnlaut<br />

artikuliert die Zungenspitze oder das Zungenblatt gegen den Innenrand der oberen<br />

Schneidezähne, bzw. Alveolen, entstehen die Alveolaren Linke)


Definiciones de términos alemán 10<br />

e.g. Dentale oder Alveolare im Deutschen:<br />

/d/, /t/, /z/, /s/, /sch/, /dj/, /l/, /n/, /r/ (Gadler)<br />

~ Phonetik, Artikulation, Alveolen, alveolar-koronal, Alveolarisierung, palato-alveolar, postalveolar<br />

alveolar ridge<br />

Alveolen n. / f. / immer Plural [- Alveolar - alveolar]<br />

= Zahndamm<br />

Wulst hinter den oberen Schneidezähnen. Artikulationsstelle der Alveolarlaute<br />

Bußmann)<br />

e.g. Für die Artikulation wichtig ist die Unterteilung (von vorne nach hinten) in Alveolen, harten<br />

Gaumen und weichen Gaumen. (Gadler)<br />

~ Phonetik, Alveolar<br />

ambidexterity<br />

Ambidextrie n. / f. / kein Plural [- Ambidexter]<br />

= Beidhändigkeit, Ambilateralität<br />

Beidhändigkeit, gleich ausgebildete Geschicklichkeit beider Hände Duden,<br />

Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Das Sprachzentrum des Rechtshänders liegt in der linken Hemisphäre, dasselbe gilt für<br />

Ambidexter. (Masuhr/ Neumann)<br />

~ Lateralisation<br />

amplification<br />

Amplifikation n. / f. / -en [erweitern]<br />

= Erweiterung, Ausdehnung, Vergrößerung<br />

in seinem Umfang vergrößern Duden)<br />

e.g. Einteilung nach Ausdehnung (Staging) (z.B.Kehlkopfkarzinom): TNM-System= Tumor, Nodulus,<br />

Metastase (...) (Stadium I): T1N0M0 = Tumor auf einen Unterbezirk begrenzt. (...) (Stadium IV):<br />

T4N0-1M0 = Tumor hat die Grenzen des Organs verlassen oder ist in den Knorpel eingebrochen.<br />

(Boenninghaus)<br />

amyotrophic lateral sclerosis<br />

amyotrophische Lateralsklerose c. / f. / kein Plural<br />

= ALS<br />

die ALS ist eine rasch progrediente degenerative Erkrankung unbekannter Ätiologie. Als<br />

Kombination von atrophischen Paresen und Faszikulationen und spastischen<br />

Symptomen wurde sie erstmals von J.M. Charcot (1869) beschrieben. Pathologischanatomisch<br />

liegt der ALS eine Degeneration des ersten und zweiten motorischen<br />

Neurons zugrunde. Sind die bulbären Hirnnervenkerne betroffen, entspricht das<br />

klinische Bild dem der progressiven Bulbärparalyse, bei Befall der Vorderhornzellen dem<br />

der spinalen Muskelatrophie. Der Begriff "Lateralsklerose" bedeutet Degeneration der<br />

Rückenmarkseitenstränge Masuhr/ Neumann)<br />

e.g. Die progressive Bulbärparalyse kann als eine Sonderform der amyotrophischen Lateralsklerose<br />

aufgefaßt werden. Danach wäre die progressive Bulbärparalyse der nukleäre Verlauf der ALS.<br />

(Böhme)<br />

~ Dysarthrie, gemischte Dysarthrie, bulbäre Dysarthrie, motoneuronale Krankheit


Definiciones de términos alemán 11<br />

anarthria<br />

Anarthrie n. / f. / (-n) [- - anarthrisch]<br />

= Dysarthrie<br />

schwerste Form der Dysarthrie. Durch Schädigung der subkortikalen Nervenbahnen und<br />

-zentren ist der motorische Vorgang des Sprechens total verhindert Franke)<br />

e.g. Die wichigste Unterscheidung (zur globalen Aphasie) ist zu treffen gegen die Anarthrie<br />

(Unfähigkeit zu jeder mündlichen Sprachäußerung), die in der Literatur auch als subkortikale<br />

motorische Aphasie oder reine Wortstummheit bezeichnet wird. (Poeck)<br />

~ Aphasie<br />

angular gyrus<br />

Gyrus angularis c. / m. / Gyri -<br />

= Lesezentrum<br />

der Gyrus angularis legt sich um das Ende des Sulcus temporalis herum, wird aber noch<br />

zum Parietallappen gerechnet und nimmt die Area 39 nach Brodmann ein. Er spielt bei<br />

der linken Hemisphärenseite eine zentrale Rolle bei der Verknüpfung visueller Impulse<br />

und deren Zuordnung zu sprachlichen Begriffen Trepel)<br />

e.g. Die Hirnschädigungen bei lexikalischer Dyslexie/Dysgraphie liegen im Versorgungsgebiet der<br />

hinteren Mediaäste. In der Regel ist auch die Wenicke-Region betroffen. Umfaßt die Läsion auch<br />

den Gyrus angularis -Dejerines (1891) klassisches Schriftzentrum -, dann liegen in der Regel<br />

schwerere Störungen des einzelheitlichen Verarbeitens vor. (Poeck)<br />

~ Alexie, Dyslexie<br />

anomia<br />

amnestische Aphasie c. / f. / kein Plural<br />

= Anomie (amerk.), verbale Amnesie, nominale Aphasie, anomische Aphasie<br />

Standardsyndrom mit den am wenigsten schwerwiegenden Symptomen. Das<br />

Leitsymptom der amnestischen Aphasie sind die Wortfindungsschwierigkeiten. Dabei<br />

kommt es zu Wortwahlschwierigkeiten, sowie zu einigen semantischen und<br />

phonematischen Paraphasien. Die Sprachproduktion ist meist flüssig. Die Syntax ist in<br />

der Regel nicht primär gestört. Wegen der Wortfindungsschwierigkeiten kann es aber zu<br />

Suchverhalten und Umwegstrategien kommen, die für Satzabbrüche und leichte<br />

Unflüssigkeiten verantwortlich sind. Das Sprachverständnis und die Artikulation sind nur<br />

geringfügig gestört Böhme)<br />

e.g. Bei der amnestischen Aphasie kann es sich auch um Frühsymptome frontaler, temporaler oder<br />

parietaler Tumoren sowie Schläfenlappenabzessen oder eines hirnatrophischen Prozesses der<br />

sprachdominanten Hemisphäre handeln. (Wirth)<br />

~ Aphasie, Broca-Aphasie, Wernicke-Aphasie, globale Aphasie, syntaktische Aphasie,<br />

motorische Aphasie<br />

antagonist<br />

Antagonist n. / m. / - en<br />

= Gegenspieler<br />

Gegenspieler, meist in bezug auf Muskelgruppen. Auch Gegenmittel in der<br />

Pharmokologie Franke)<br />

e.g. Funktion des M. sternothyreoideus: Zug des Kehlkopfes nach unten, Kippen des Schildknorpels<br />

nach hinten, passive Entspannung der Stimmlippen. Antagonist des M. cricothyreoideus.<br />

Unterstützung der Tonhöhensenkung im unteren Drittel des Stimmumfanges. (Wirth)<br />

~ Agonist


Definiciones de términos alemán 12<br />

Ggs. Agonist, Synergist<br />

anterior seal<br />

vorderer Abschluß der Mundhöhle c. / m. / (vordere Abschlüsse - -)<br />

= vordere Begrenzung, vorderer Verschluß<br />

die Mundhöhle wird vorne durch die Lippen, (...) verschlossen Weerda)<br />

e.g. Nach vorn setzt sich der Rachenraum in die Mundhöhle fort, die nach oben durch den weichen<br />

und harten Gaumen begrenzt wird. Durch das heben und Senken des weichen Gaumens ist die<br />

Passage zum Nasenraum entweder versperrt oder geöffnet. (...) Seitlich erfolgt die Begrenzung<br />

des Ansatzrohres durch den aufsteigenden Unterkieferast und die Wangen, nach untern durch<br />

den Mundboden mit der Zunge. Den vorderen Abschluß der Mundhöhle bilden die Lippen.<br />

(Spiecker-Henke)<br />

anteroposterior<br />

anteroposterior adj. / / [- Anteroposterius]<br />

von vorne nach hinten reichend, Vorder- und Hinterseite betreffend Bunjes)<br />

e.g. Die Kieferbewegungen gehen in folgende Richtungen (Grundbewegungsmuster des Kauens):<br />

inferior-superior (unten-oben), medial-lateral (Mitte-Seite) und anterior-posterior (vor-zurück), und<br />

zwar während, vor und nach dem Zahnkontakt. (Bartolome)<br />

anticipatory avoidance reaction<br />

erwartete Vermeidungsreaktion c. / f. / - -en<br />

die das Vermeidungsverhalten bedingtenden Erwartungsängste richten sich zum<br />

Beispiel auf Laute, Wörter und vielfältige Merkmale in Gesprächssituationen Fiedler /<br />

Standop)<br />

e.g. Je nachdem welche Erfahrungen der Stotternde gemacht hat, wird er entsprechend darum<br />

bemüht sein, das erwartete Stottern zu vermeiden, und dies umso mehr, je größer seine Angst<br />

davor ist. (Fiedler / Standop)<br />

~ Erwartungskampf, Stottern, Vermeidung<br />

anticipatory struggle behaviour<br />

Erwartungskrampf c. / m. / (Erwartungskrämpfe)<br />

= Stottern als Stotter-Erwartungs-K(r)ampf, anticipatory struggle reaction<br />

Stottern ist ein Sprechkrampf, der aus einem Sprechenwollen trotz zu erwartenden<br />

Stotterns resultiert Fiedler / Standop)<br />

e.g. Theorien des Erwartungskrampfes besagen, dass die Erwartung von Schwierigkeiten beim<br />

Sprechen zum Stottern führe. Das Stottern bestehe somit eigentlich daraus, was die Person<br />

unternehme, um nicht zu stottern. (Natke)<br />

~ Stottern<br />

anxiety<br />

Angst n. / f. / Ängste [- - ängstlich]<br />

= Furcht, Sorge<br />

Gefühlszustand oder -affekt, der einer unbestimmten Lebensbedrohung und<br />

Beklemmung entspricht, im Unterschied zur objektbezogenen Furcht dtv-Brockhaus)<br />

e.g. Sowohl von den tiefenpsychologisch, lerntheoretisch wie auch konflikttheoretisch orientierten<br />

Forschern wurde und wird die Ansicht vertreten, dass soziale Ängste zu wichtigen Determinanten<br />

des Stotterns zählen. (Fiedler / Standop)


Definiciones de términos alemán 13<br />

~ systematische Desensibilisierung<br />

aperiodic<br />

aperiodisch adj. / / [- Aperiodizität]<br />

= unregelmäßig, unperiodisch<br />

nicht periodisch (regelmäßig auftretend, wiederkehrend) Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Die (Schall-)Wellen unserer tönenden Stimmgabel verlaufen periodisch, d.h. innerhalb eines<br />

Zeitraumes in gleichmäßiger Wiederkehr. Aus der Periodizität des Vorgangs erwächst der<br />

Eindruck einer bestimmten Klangempfindung mit definierbarer Tonhöhe. Unperiodische<br />

Schwingungsvorgänge sind indifferent, wir hören sie als Geräusche. (Habermann)<br />

◊ aperiodische Stimmlippenschwingung<br />

aperture<br />

Apertur n. / f. / -en [öffnen- - offen]<br />

= Öffnung<br />

Stelle, an der etwas offen ist (so daß jmd./ etwas hindurchkann) Duden)<br />

e.g. Die Dauer der Glottisöffnung wird immer kürzer bei zunehmender Lautstärke ( infolge<br />

Beschleunigung der Schließbewegung der Stimmlippen durch die größeren aerodynamischen<br />

und elastischen Rückstellkräfte). Die Öffnungszeit kann individuell in Abhängigkeit von der<br />

Technik der Stimmgebung variieren.<br />

Der M. cricoarytaenoideus posterior ist ... der einzige Erweiterer der Stimmritze.Deckert S. 126 (Wirth)<br />

◊ Stimmlippenöffnung<br />

aphasia<br />

Aphasie n. / f. / (-n) [- Aphasiker/in - aphasisch]<br />

Aphasien sind zentrale Sprachstörungen, die sich als Beeinträchtigung aller<br />

Komponenten des Sprachsystems (Phonologie, Semantik, Syntax und Morphologie)<br />

äußern können und die dabei prinzipiell in allen expressiven und rezeptiven sprachlichen<br />

Verarbeitungsmodalitäten (Sprechen, Verstehen, Schreiben, Lesen) nachzuweisen sind<br />

Böhme)<br />

e.g. Die Einteilung nach Poeck mit Broca-, Wernicke-, globaler und amnestischer Aphasie sowie den<br />

Sonderformen Leitungsaphasie und transkortikaler Aphasie hat sich insbesondere wegen der<br />

weiten Verbreitung des Aachener Aphasie-Tests (AAT) und der guten Begründungen zur<br />

Syndromklassifikation durchgesetzt. (Biniek)<br />

~ amnestische Aphasie, globale Aphasie, Broca-Aphasie, Wernicke-Aphasie,<br />

transitorische Aphasie, syntaktische Aphasie, motorische Aphasie, traumatische Aphasie<br />

◊ globale Aphasie, amnestische Aphasie, Wernicke-Aphasie, Broca-Aphasie<br />

aphonia<br />

Aphonie n. / f. / (-n) [- - aphon]<br />

= Stimmlosigkeit, Tonlosigkeit<br />

Stimmlosigkeit. Verhauchtes oder flüsterndes Sprechen. Selten organisch bedingt<br />

(Recurrensparese beidseitig, Papillombefall o.ä.). Meist ohne organischen Befund,<br />

wobei Vitalfunktionen möglich sind (Husten, Räuspern) Franke)<br />

e.g. Psychogene Aphonie (...) Überwiegend sind Frauen betroffen. Sie entsteht durch<br />

Schreckerlebnisse, Streßreaktionen, untragbar erscheinende psychische Belastungen,<br />

Depression, Neurose. Ursächlich wird oft ein Kehlkopfkatarrh angegeben mit entsprechenden


Definiciones de términos alemán 14<br />

subjektiven Symptomen, wobei sich die Stimme über eine Dysphonie zur Aphonie verschlechtert<br />

haben soll. Es treten folgende Formen auf: hyperfunktionelle Form und hypofunktionelle Form<br />

(Wirth)<br />

~ Psychogene Dysphonie<br />

apical<br />

apikal adj. / / [- Apex]<br />

Artikulation, bei der die Zungenspitze beteiligt ist; Zungenspitzenartikulation Gadler)<br />

e.g. Ein Apikallaut ist ein nach dem Artikulationsorgan, der Zungenspitze (Apex), bezeichneter<br />

Sprachlaut. (Bußmann)<br />

~ Artikulation, Phonetik<br />

approximant<br />

Approximant n. / m. / -en [- Approximation]<br />

= Öffnungslaut<br />

nach der Artikulationsart bezeichneter Sprachlaut, der mit pulmonaler oder pharyngealer<br />

Luft gebildet wird und bei dem es in der Mundhöhle weder einen Verschluss noch eine<br />

Enge mit Reibung (Frikativ) gibt Bussmann)<br />

e.g. Ein spezieller Fall von Approximanten sind Laterale, bei denen der Kanal für den Luftstrom nicht<br />

wie sonst in der Mitte des Ansatzrohres verläuft, sondern wo eine Enge seitlich zwischen dem<br />

Zungenrand und Molaren gebildet wird, so dass ein schwaches Frikationsgeräusch entsteht, das<br />

vom Stimmklang übertönt wird. (Linke)<br />

~ Approximation, Artikulation, Phonetik, Halbvokal<br />

approximation<br />

Approximation n. / f. / kein Plural<br />

= Annäherung<br />

Annäherung an einen bestimmten Zielort Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />

~ Approximant, Artikulation, Phonetik<br />

apraxia<br />

Apraxie n. / f. / (-n) [- Apraktiker / in - apraktisch]<br />

Apraxie ist eine zentrale Störung integrierter Bewegungsabläufe und Handlungen bei<br />

erhaltener Motorik und Koordination. Damit verwandt sind räumliche<br />

Orientierungsstörungen. Apraxien beruhen meist auf Läsionen der Parietalregion<br />

Masuhr / Neumann)<br />

e.g. Apraxie tritt nur nach Läsionen der sprachdominanten Hemisphäre bzw. der Kommissurenfasern<br />

(zwischen den beiden Hemisphären im vorderen Teil des Balkens verlaufend) aus dieser<br />

Hemisphäre auf. Liegt die Sprachregion rechts, kommt es nach rechtsseitiger Hirnschädigung zur<br />

Apraxie. (Wirth)<br />

~ Sprechapraxie, bukkofaziale Apraxie, artikulatorische Dyspraxie, Praxie<br />

◊ orale Apraxie, bukkofaziale Apraxie, ideomotorische Apraxie, ideatorische Apraxie,<br />

konstruktive Apraxie<br />

articulation<br />

Artikulation n. / f. / -en [artikulieren- - artikulatorisch]<br />

= Lautbildung, Lautproduktion


Definiciones de términos alemán 15<br />

Bildung der Sprachlaute mit Hilfe der Sprechwerkzeuge Wirth)<br />

e.g. Der Luftstrom aus der Lunge wird durch den Kehlkopf oder ein Hindernis in der Mundhöhle in<br />

Schwingungen versetzt. Die Vielfalt der sprachlichen Laute entsteht dadurch, daß die<br />

verschiedenen Stellungen der beteiligten Organteile zueinander und deren variable Kombination<br />

diese Schwingungen modifizieren. Formveränderungen im Ansatzrohr zum Ziele der Lautbildung<br />

bewirken also die Artikulation. (Habermann)<br />

◊ Artikulationsstörung, artikulatorische Übung, kompensatorische Artikulation<br />

articulators<br />

Artikulator n. / m. / -en [artikulieren- - artikulatorisch]<br />

= artikulierendes Organ, Artikulationsorgan<br />

die Artikulatoren (d.h. die beweglichen Teile des Ansatzrohres) bestehen aus: der Zunge<br />

(lingua), den Lippen (labia), dem Unterkiefer (mandibulum), dem Gaumensegel (velum)<br />

mit dem Zäpfchen (uvula) sowie- in eingeschränkter Form - dem Rachen (pharynx) und<br />

der Glottis Pompino-Marschall)<br />

e.g. Die große Zahl möglicher Laute werden nach Artikulationsort (Artikulationsstelle,<br />

Artikulationsgebiet), Artikulationsorgan (Artikulator) und Artikulationsart (Artikulationsmodus)<br />

identifiziert. (Biesalski)<br />

articulatory difficulty<br />

phonetisch-artikulatorische Störung c. / f. / - -en<br />

= phonetische Störung<br />

bei phonetischen Störungen können bestimmte Sprachlaute nicht entsprechend der<br />

altersüblichen Erwartungsnorm gebildet werden (Grohnfeldt 1990; Beispiel: Sigmatismus<br />

interdentalis) Böhme)<br />

e.g. In der klassischen Dyslalietherapie (der phonetisch orientierten Therapie) steht der Einzellaut und<br />

dessen Produktion im Vordergrund. Dieses einzellautliche Vorgehen wurde insbesondere von<br />

Van Riper und Irwin (1994) geprägt. (...) Sobald das Kind den Ziellaut isoliert produzieren kann,<br />

wird er gefestigt (...). Anschließend erfogt die Stabilisierzung des Gelernten in unterschiedlichen<br />

phonetischen Kontexten und in den relevanten Wortpositionen auf Silben-, Wort- und<br />

Satzebene.(...) Am Ende der Therapie steht die Automatisierung und generalisierung des Lautes<br />

(...). (Jahn)<br />

Es ist wichtig anzumerken, daß in der deutschsprachigen Literatur wird zwischen phonetischen und<br />

phonologischen Artikulationsstörungen unterschieden wird, da Diagnostik und Therapie sich sehr<br />

unterschiedlich gestalten.<br />

articulatory disorder<br />

phonetisch-phonologische Störung c. / f. / -en [- - artikulationsgestört]<br />

= Dyslalie, Stammeln, Artikulationsstörung<br />

Das Stammeln, die Dyslalie, wird als eine Störung der Artikulation bezeichnet, bei der<br />

einzelne Laute oder Lautverbindungen fehlen oder durch andere ersetzt oder falsch<br />

gebildet werden. Anstelle des Begriffs Artikulationsstörung kann auch von einer<br />

phonetisch-phonologischen Störung gesprochen werden. Böhme)<br />

e.g. Die Artikulationstherapie dient dazu, Fehlartikulationen durch normgerechte Bildung der<br />

betreffenden Sprachlaute zu ersetzen. Bei Stammelfehlern handelt es sich jedoch um<br />

Schwierigkeiten, die über die Unfähigkeit bestimmte Sprachlaute normgerecht zu bilden und<br />

aufzufassen, weit hinausgehen. (Wirth)<br />

articulatory practice<br />

Artikulationsübung c. / f. / -en


Definiciones de términos alemán 16<br />

= artikulatorische Übung<br />

Artikulationsübungen, sie können von zwei grundsätzlich verschiedenen Positionen aus<br />

ansetzen: 1. Das Erlernen eines völlig neuen Lautes, 2. Korrektur des falschen Lautes<br />

Wendler)<br />

e.g. Die Reihenfolge, in der die Sprachlaute erarbeitet werde, richtet sich z.B. nach der<br />

Entwicklungsreihenfolge der Laute, ihrer Stimulierbarkeit und Vorkommenshäufigkeit und<br />

gegebenenfalls nach vorhandenen Schlüsselwörtern, in denen der Laut bereits richtig gebildet<br />

wird. Die Sprachlauterarbeitung kann über aktive und passive Methoden erfolgen. (Biesalski)<br />

articulatory skills<br />

artikulatorische Geschicklichkeit c. / f. / (- -en)<br />

= artikulatorische Fähigkeit<br />

sprechmotorische , d.h. phonetisch-artikulatorische, Fähigkeiten Böhme)<br />

e.g. Der Erwerb des phonologischen Sytems erfolgt durch das schrittweise Überwinden der<br />

phonologischen Prozesse, wobei der dazu benötigte Zeitraum individuell unterschiedlich sein<br />

kann.(Hacker und Weiss 1986) (...) Parallel zu dieser phonologischen Entwicklung erfolgt die<br />

Weiterentwicklung sprechmotorischer , d.h. phonetisch-artikulatorischer, Fähigkeiten. Allgemein<br />

wird angenommen, daß die Fähigkeit zur rezeptiven Lautdiskrimination der der Lautproduktion<br />

vorausgeht (Schaner-Wolles 1994). (Böhme)<br />

Der Begriff "Fertigkeit" wird im Deutschen normalerweise nicht verwendet, man spricht vielmehr von der<br />

"Geschicklichkeit" oder "Fähigkeit" etwas zu tun.<br />

artificial larynx<br />

apparative Sprechhilfe c. / f. / - -n<br />

= künstlicher Kehlkopf, apparative Ersatzstimme<br />

Apparat zur Tongebung nach Laryngektomie, als pneumatischer Flötentyp u. als<br />

elektronischer Typ Franke)<br />

e.g. Externe elekrtoakustische Schallgeber produzieren batteriegetrieben ein als Ersatzstimme<br />

nutzbares Geräusch. Dies kann vibratorisch mit einem schwingenden Schallgeber über die<br />

halshaut in den resonanzraum des Ansatzrohres übertragen werden. (...) Eine andere Möglichkeit<br />

der extraoralen Schallführung besteht durch einen Schlauch, dessen Spitze in der Mundhöhle<br />

liegt. Grundsätzlich ist es möglich den elektroakustischen Schallgeber auch intraoral, z.B. in der<br />

Oberkeiferprothese, unterzubringen (...) Bei der pneumatischen Sprechhilfe wird die<br />

Ausatmungsluft vom Tracheostoma in einen Schallgeber geleitet, der ähnlich wie eine Pfeife oder<br />

Schnarre funktioniert. Das entstehende Geräusch wird mit einem Schlauch , der im Mundwinkel<br />

gehalten wird, in die Mundhöhle geleitet. (Böhme)<br />

~ elektronische Sprechhilfe<br />

aryepiglottic fold<br />

Plica aryepiglottica c. / f. / -e -e<br />

= aryepiglottische Falte<br />

Lt. plica aryepiglottica<br />

Plica aryepiglottica: Schleimhautfalte von der Stellknorpelspitze zum seitl.<br />

Kehldeckelrand Pschyrembel)<br />

e.g. Der M. aryepiglotticus setzt den Verlauf des M. arytaenoideus obliquus zur Epiglottis fort, verläuft<br />

in einer Schleimhautfalte, Plica aryepiglottica, und hilft durch Senken des Kehldeckels bei der<br />

Verengung des Kehlkopfeinganges. (Kahle)<br />

arytenoid cartilage<br />

Cartilago arytaenoidea n. / m. / Cartilagines arytaenoidae


Definiciones de términos alemán 17<br />

= Aryknorpel, Stellknorpel, , Ary-Knorpel<br />

Lt. cartilago arytenoida<br />

die kleinen Knorpelpyramiden sitzen der Ringknorpelplatte auf und sind mit ihr durch<br />

Dreh-Gleitgelenke verbunden. An der Basis der Pyramide dient der nach vorn gerichtete<br />

Processus vocalis als Ansatz für den M. vocalis, der nach lateral gerichtete Processus<br />

muscularis als Ansatz für die Mm. Cricoarytaenoidei. Auf der Spitze der Pyramide sitzen<br />

die funktionel bedeutungslosen WRISBERG- und SANTORINI-Knorpel Boenninghaus)<br />

e.g. Aryknorpelluxation. Als Folge einer Intubation oder Gastroskopie, aber auch nach einem<br />

stumpfen Halstrauma (wie z.B. Würgen) kann eine Aryknorpelluxation entstehen. (Sataloff et al.<br />

1994) (Böhme)<br />

aspiration<br />

Aspiration n. / f. / -en [aspirieren- - aspirierend]<br />

1. [Aussprache eines Verschlußlautes mit] Behauchung (Sprachw.); 2. (Med.) a) das<br />

Eindringen von Flüssigkeiten od. festen Stoffen in die Luftröhre od. Lunge; b)<br />

Ansaugung von Luft, Gasen, Flüssigkeiten u.a. beim Einatmen Duden)<br />

e.g. Bei drei Viertel der Patienten, die im Rahmen der interdisziplinären Arbeitsgruppe für<br />

Schluckstörungen wegen einer neurologischen Grunderkrankung untersucht wurden, bestand<br />

eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Aspiration. Wegen der unterschiedlichen Pathogenese<br />

und dem daraus resultierenden Therapieansatz werden drei Formen der Aspiration abgegrenzt:<br />

1. Die "prädeglutive" Aspiration vor der Triggerung des Schluckreflexes. 2. Die "intradeglutive"<br />

Aspiration, die während der Triggerung des Schluckreflexes auftritt. 3. Die "postdeglutive"<br />

Aspiration nach Triggerung des Schluckreflexes. (Bartolome)<br />

assessment<br />

Diagnostik n. / f. / - en [diagnostizieren- - diagnostiziert]<br />

= Test(verfahren)<br />

Sammelbezeichnung für Verfahren, die zur Abklärung einer Gesundheitsstörung bzw.<br />

Beratungssache angewandt werden; insbesondere Befragung (Anamnese) , körperliche,<br />

ggf. apperative und Laboruntersuchungen Pschyrembel)<br />

e.g. Schwerpunkt der logopädischen Diagnostik bei kindlichen Sprach- und Sprechauffälligkeiten ist<br />

die Einschätzung des sprachlichen Entwicklungsstandes. (Dickmann / Flossmann / Klasen /<br />

Schrey-Dern / Stiller/ Tockuss)<br />

~ Diagnose, Screening<br />

assimilation<br />

Assimilation n. / f. / -en [assimilieren- - assimiliert]<br />

= Angleichung<br />

Vorgang und Ergebnis der artikulatorischen Anpassung eines Sprachlautes an einen<br />

benachbarten Laut in bezug auf ein oder mehrere Merkmale Bußmann)<br />

e.g. Ein Merkmal aus einem Laut wird auf einen benachbarten übertragen. Die Aussprache einzelner<br />

Laute variiert oft unter dem Einfluss ihrer Umgebung: In der Nachbarschaft von vorderen Vokalen<br />

werden Konsonanten oft weiter vorne artikuliert als in der Nachbarschaft hinterer Vokale. Der<br />

Laut [d] wird in d i e weiter vorne artikuliert als in d u . (Clément)<br />

~ Phonetik, Artikulation, progressive Assimilation, regressive Assimilation, Merkmal<br />

◊ progressive Assimilation, regressive Assimilation, totale Assimilation, partielle<br />

Assimilation, reziproke Assimilation<br />

assistive listening device


Definiciones de términos alemán 18<br />

Kommunikationshilfe für Hörgeschädigte c. / f. / -n - -<br />

Zusatzgeräte an Hörgeräten bringen einen gewünschten Schall näher, überbrücken oder<br />

vermindern Störschall (Blankenhahn 1993). Mit Hilfe eines Audioanschlusses werden<br />

Zusatzgeräte an das Hörgerät angekoppelt Böhme)<br />

e.g. Herausragende Bedeutung für die Versorgung im Kindesalter hat die Ausstattung der Hörgeräte<br />

mit Audioeingang zum direkten, galvanischen Anschluß von externen Zusatzeinrichtungen<br />

erlangt. Durch die kurze Distanz zwischen Sprecher und Mikrofon ("Nahaufsprache" bei<br />

Klassenverstärkeranlagen, persönlichen Sender-Empfänger-Systemen und externen Mikrofonen)<br />

oder durch selektive Verstärkung des Nutzsignals (Radio-, Fernseh-, HiFi-Geräte, Telefone etc.)<br />

wird eine signifikante Verbesserung des Signal-Rausch-Abstands erreicht und damit das<br />

Kommunikationsvermögen und die Integration schwerhöriger Kinder gefördert. Aufgrund dieser<br />

Erfahrungen müssen Audioeingänge heute als unverzichtbarer Bestandteil bei der Versorgung<br />

von Kleinkindern, Kindern im Vorschulalter wie auch bei hörgeschädigten Schülern in Regel- oder<br />

Sonderschulen angesehen werden. (Kießling, Kollmeier, Diller)<br />

ataxia<br />

Ataxie n. / f. / (-n) [- - ataktisch]<br />

= Koordinationsstörung<br />

die Koordination ist gestört, wenn das geordnete Zusammenspiel der Muskeln<br />

verlorengeht. Das Mass und die Geschwindigkeit der Bewegungen geraten außer<br />

Kontrolle. Zielbewegungen, Haltung, Stand und Gang werden unsicher.<br />

Koordinationsstörungen treten vor allem bei Läsionen des Kleinhirns (zerebellare<br />

Ataxie), der Hinterstränge (spinale Ataxie), der Stammganglien und des<br />

Vestibularapparates auf Masuhr / Neumann)<br />

e.g. Die Sprechstörung (bei zerebellärer Dysarthrie) kommt durch eine Ataxie (Unordnung) der<br />

Atemmuskulatur und der bukkofazialen Muskulatur zustande. (Wirth)<br />

~ ataktische Dysarthrie<br />

◊ ataktische Dysarthrie,ataktische Dysphonie<br />

ataxic dysarthria<br />

ataktische Dysarthrie c. / f. / (- -n)<br />

= zerebelläre Dysarthrie<br />

diese tritt bei spinozerebellärer Erkrankung (Friedrich-Ataxie), hereditärer zerebellärer<br />

Atrophie (Marie-Krankheit), Trauma, Kleinhirntumor und vaskulärer Störung auf. Die<br />

zerebelläre Dysarthrie ist durch eine Verlangsamung des Sprechtempos sowie eine<br />

skandierende Sprechweise gekennzeichnet. Dabei ist auch die Stimmgebung und<br />

manchmal auch die Sprechatmung beeinträchtigt. Eine andere Verlaufsform einer<br />

zerebullären Sprechstörung äußert sich in einer verwaschenen Artikulation Böhme)<br />

e.g. Patienten mit ataktischer Dysarthrie sprechen langsam, monoton und skandierend, mit rauher<br />

Stimme, gelegentlichem Stimmzittern, gelegentlichen Lautstärke- und Tonhöhenschwankungen<br />

sowie mit stark unpräziser Artikulation von Konsonanten und Vokalen und unregelmäßigen<br />

artikulatiorischen Zusammenbrüchen. Leitsymptome sind das skandierende Sprechen und die<br />

artikulatorischen Zusammenbrüche. (Poeck)<br />

~ Ataxie, Dysarthrie, gemischte Dysarthrie, pseudobulbäre Dysarthrie<br />

athetosis<br />

Athetose n. / f. / (-n) [- - athetotisch]<br />

häufig nach perinataler Hirnschädigung auftretendes, extrapyramidales Syndrom mit<br />

unaufhörlichen, langsam schraubenden Hyperkinesen. Morphologisch finden sich vor<br />

allem degenerative strio-pallidäre Veränderungen Masuhr / Neumann)


Definiciones de términos alemán 19<br />

e.g. Es gibt fünf Formen der Zerebralparesen: Spastik, Athetose, Ataxie, Hypotonie und Mischformen.<br />

Am häufigsten sind Spastizität und Athetose. (Wirth)<br />

~ Zerebralparese, Dysarthrie<br />

atonality<br />

Atonalität n. / f. / kein Plural [- - atonal]<br />

atonale Musik (Atonalität) [griechisch]: Kompositionsprinzip innerhalb der Neuen Musik,<br />

das nicht mehr auf den herkömmlichen Gesetzen der Tonalität beruht Duden)<br />

e.g. Die nach 1910 aufgekommene Bezeichnung war ursprünglich polemisch gemeint und richtete<br />

sich gegen die Kompositionen der Wiener Schule (Schönberg, Berg, Webern). Obgleich auch die<br />

damit gemeinten Komponisten ihn ablehnten, hat er sich dennoch durchgesetzt. Die atonale<br />

Musik ist letztlich nur eine Fortsetzung der im 19 Jahrhundert einsetzenden Erweiterung und<br />

Auflösung der Tonalität. Während hier die Beziehung der harmonischen Abläufe durch Spannung<br />

und Auflösung, Konsonanz und Dissonanz geregelt und funktional (Dominante - Tonika) einander<br />

zugeordnet bzw. auf ein tonales Zentrum bezogen war, ist in der Atonalität die Beziehung auf<br />

einen Grundton verloren gegangen, der Gegensatz Konsonanz - Dissonanz besteht nicht mehr.<br />

(Duden, Sachlexikon der Musik)<br />

atresia<br />

Atresie n. / f. / -n<br />

angeb. Verschluß von Hohlorganen od. natürlichen Körperöffnungen; z.B. Darmatresie,<br />

Ösophagusatresie, Choanalatreisie, Gallengangatresie Pschyrembel)<br />

e.g. Man teilt die Mißbildungen des äußeren Ohres in drei Schweregrade: (...) Dysplasie III. Grades<br />

(Mikrotie III. Grades und Antotie): Häufig findet man zusätzlich eine Atresia auris congenita (nicht<br />

angelegter Gehörgang). (Weerda)<br />

attention<br />

Aufmerksamkeit n. / f. / kein Plural [- - aufmerksam]<br />

ist definiert als ein Zustand konzentrierter Bewußtheit, begleitet von einer Bereitschaft<br />

des zentralen Nervensystems, auf Stimulation zu reagieren Zimbardo)<br />

e.g. Bei Störungen der Aufmerksamkeit und Konzentration ist die Fähigkeit beeinträchtigt, die<br />

Wahrnehmung in vollem Umfang den durch die Sinne vermittelten Eindrücken zuzuwenden bzw.<br />

die Wahrnehmung auf einen bestimmten Sachverhalt zu konzentrieren. (Möller / Laux / Deister)<br />

~ Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom<br />

◊ Aufmerksamkeitsstörung, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom<br />

attention deficit disorder<br />

Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom c. / n. / kein Plural<br />

= attention deficit disorder (AAD), Zappelphilipp-Syndrom, hyperkinetisches Syndrom,<br />

Strauß-Syndrom<br />

Verhaltensstörung mit Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung, Impulsivität,<br />

mangelnder Frustrationstoleranz und eventuell Hyperaktivität Pschyrembel)<br />

e.g. Es besteht eine stark verkürzte Konzentrationsspanne, die Kinder sind nicht in der Lage, ihre<br />

Aufmerksamkeit für die notwendige Zeit an ein Objekt zu binden. Dies äußert sich in vermehrter<br />

Ablenkbarkeit und geht oft mit psychomotorischer Unruhe (Hyperaktivität) einher. Obgleich die<br />

allgemeine Intelligenz normal sein kann, ist die schulische Entwicklung hierdurch unter<br />

Umständen gefährdet. (von Harnack / Koletzko)<br />

~ Hyperkinese, Aufmerksamkeit, Verhaltensstörung


Definiciones de términos alemán 20<br />

attitude<br />

Einstellung n. / f. / - en [- - eingestellt]<br />

= Haltung<br />

Einstellungen sind Prädispositionen, auf eine bestimmte Weise zu reagieren. Es sind<br />

erlernte Haltungen zu Handlungen, die bestimmten Menschen oder Fragestellungen<br />

gegenüber angemessen sind Zimbardo)<br />

e.g. Einstellungen sind Sonderformen von Stellungsnahmen. Der Ausdruck Einstellung ist eine<br />

umfassende Bezeichnung für relativ konstante, durch Umwelteinflüsse und soziales Lernen<br />

entstandene Systeme von Meinungen, Ansichten und Überzeugungen, die meist emotional<br />

verankert sind und unser Verhalten wesentlich beeinflussen. (Remschmidt)<br />

◊ positve Einstellung, negative Einstellung<br />

audibility<br />

Hörbarkeit n. / f. / kein Plural [- - hörbar]<br />

= Vernehmbarkeit<br />

hörbar: mit dem Gehör wahrnehmbar Duden, Das Bedeutungswörterbuch)<br />

e.g. Der Mensch hört Frequenzen zwischen 20 und etwa 160000 Hz und empfindet Lautstärkepegel<br />

zwischen 4 und 130 phon. Die Frequenzen und Lautstärken der menschlichen Sprache sind ein<br />

Teil des gesamten Hörbereichs. (Schmidt)<br />

audiogram<br />

Audiogramm n. / n. / -e<br />

Abbildung des Verlaufs einer Hörkurve, rechts in Rot, links in Blau eingezeichnet<br />

Franke)<br />

e.g. Für den klinischen Alltag hat sich jedoch die Aufzeichnung der gekrümmten physikalischen<br />

Hörschwellenkurve (in dB SPL) als unpraktisch erwiesen. Zur Lösung des Problems hat man die<br />

beim Durchschnitt gesunder Jugendlicher meßbare Hörschwelle für die wichtigsten Frequenzen<br />

bestimmt und ihr willkürlich den praktischen Pegelwert 0 dB HL ("hearing level") gegeben. Die<br />

Folge ist, daß die klinische Hörschwellenkurve eine übersichtliche Gerade wird, die sich im<br />

klinischen Alltag bewährt. Diese Form der Darstellung wird als Ton(schwellen)audiogramm<br />

bezeichnet. Im Tonaudiogramm weicht die Meßlinie eines Schwerhörigen im Vergleich zum<br />

Gesunden um einen bestimmten Betrag in Dezibel von der Normalhörschwelle nach unten ab.<br />

(Schmidt)<br />

audiology<br />

Audiologie n. / f. / kein Plural [- - audiologisch]<br />

= Otologie, Wissenschaft des Hörvorgangs<br />

Teilgebiet der Hals- Nasen-Ohren-Heilkunde, das sich mit der Funktion u. den<br />

Störungen des Gehörargans befaßt Pschyrembel)<br />

e.g. Pädaudiologie: Wissenschaf, Klinik u. Therapie der kindlichen Hörstörungen. Syn.:<br />

Pädoaudiologie. (Franke)<br />

audiometer<br />

Audiometer c. / n. / - [- - audiometrisch]<br />

elektroakustische Tongeneratoren, die Einzelfrequenzen m. definierter Lautstärke,<br />

erzeugen (Audiometer) Pschyrembel)<br />

e.g. Früher übliche Prüfungen mit Stimmgabelreihen, um z.B. die obere und untere Tongrenzen<br />

festzustellen, werden heute durch die tonaudiometrischen Untersuchungen ersetzt. Das am


Definiciones de términos alemán 21<br />

meisten verwendete Tonaudiometer (Tongenerator) erzeugt reine Töne in Oktav- oder<br />

Halboktavabständen von C bis c (hoch 6) (ca. 62 Hz bis 8000 Hz = 8 kHz), die durch<br />

Lautstärkeregler von der Hörschwelle bis zur Unbehaglichkeitsschwelle verstärkt werden können.<br />

Die Töne werden für jedes Ohr einzeln - gegebenenfalls bei größerer Seitendifferenz des Gehörs<br />

unter Ausschaltung des anderen Ohr durch Vertäubung - zunächst mittels Kopfhörer über<br />

Luftleitung und anschließend mit einem Knochenleitungshörer (aufgesetzt auf den<br />

Warzenfortsatz) über Knochenleitung gegeben. (Boenninghaus)<br />

audiometry<br />

Audiometrie n. / f. / kein Plural [- - audiometrisch]<br />

= Gehörmessung<br />

Verfahren zur Prüfung der Gehörfunktion m. Hilfe von elektroakust. Tongeneratoren, die<br />

Einzelfrequenzen m. definierter Lautstärke erzeugen (Audiometer) : 1. Tonaudiometrie,<br />

Tonschwellenaudiometrie: für bestimmte Frequenzen im Bereich von 0,125 - 12 kHz<br />

werden die Lautstärken in Dezibel (dB) bestimmt, die beim Pat. gerade eine<br />

Hörempfindung hervorrufen.(...); 2. Überschwellige Tonaudiometrische Prüfungen:<br />

ermöglichen bei einer Schallempfindungsschwerhörigkeit die Differenzierung zw. einer<br />

Schädigung der Haarzellen des Labyrinths (Knalltrauma, Ototoxikose) od. des<br />

Hörnerven (Akustikusneurinom) (...); 3. Sprachaudiometrie: Prüfung des<br />

Sprachverständisses (...); 4. Simulationsproben, z.B. in Begutachtungsfällen (...); 5.<br />

Objektive Hörprüfung: akustische Reize führen zu akustisch evozierten Potentialen und<br />

Veränderungen in einem gleichzeitig abgeleiteten EEG Boenninghaus)<br />

e.g. Die klinische Hörprüfung, die Audiometrie, besteht letztlich aus der mehr oder weniger<br />

komplizierten Messung der Veränderungen psychophysischer Empfindungsgrößen. So mißt die<br />

wichtige Tonschwellenaudiometrie die bei einer Schädigung vorliegende Schwellenerhöhung in<br />

Abhängigkeit von der Beschallungsfrequenz bei Luft- und Knochenleitungsübertragung. Der<br />

Vergleich zwischen beiden Messungen erlaubt, da die Knochenleitung den Mittelohrtransport<br />

nicht benötigt, logischerwiese eine Unterscheidung zwischen Schalleitungsstörung und<br />

Innenohrschwerhörigkeit.(...) Letztlich sollte die Sprachaudiometrie, also das Anbieten von<br />

gespeicherten Zahlwörtern, genormten Silben und Sätzen, ohne und mit Störgeräuschen das<br />

günstigste Testverfahren für die Funktion des gesamten Gehörs in Hinblick auf Schädigung und<br />

möglichst frühzeitiger Hörhilfeanpassung darstellen. (Biesalski)<br />

auditory<br />

auditiv adj. /<br />

= auditorisch<br />

1. a) das Gehör betreffend, zum Gehörsinn od. -organ gehörend (Med.); b) fähig,<br />

Sprachlaute wahrzunehmen u. zu analysieren (in Bezug auf das menschliche Gehör;<br />

Med.). 2. Vorwiegend mit Gehörsinn begabt (Psychol.) Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Für das Ohr ist die Schallwelle der adäquate Reiz. Ihre physikalische Beschreibung heißt Akustik.<br />

Anatomische, biochemische und physiologische Vorgänge beim Hören werden hingegen als<br />

auditorisch oder auditiv bezeichnet. (Schmidt)<br />

auditory agnosia<br />

akustische Agnosie c. / f. / (- -n)<br />

= auditive Agnosie<br />

bei der auditiven Agnosie handelt es sich um die angeborene völlige oder teilweise<br />

Unfähigkeit, Schallereignisse an ihrem Klang zu erkennen und zu verstehen, trotz<br />

ausreichendem peripheren Hörvermögen und normaler Intelligenz. Der Begriff auditive<br />

Agnosie wird sowohl bei Ausbleiben der Sprachentwicklung infolge angeborener


Definiciones de términos alemán 22<br />

Hirnläsionen verwendet als auch beim Erwachsenen infolge von erworbenen Herden im<br />

linken oder in beiden Schläfenlappen. Wirth)<br />

e.g. Die klassische, heute nicht merh als eigenständiges Phänomen aufgefaßte akustische Agnosie<br />

ist durch die Unfähigkeit charakterisiert, die Bedeutung eines Geräusches oder einer Melodie zu<br />

identifizieren. (Masuhr / Neumann)<br />

~ Agnosie, Autotopagnosie<br />

auditory aphasia<br />

Wernicke-Aphasie c. / f. / (- -n)<br />

= sensorische Aphasie, akustische Aphasie<br />

das Leitsymptom dieses Syndroms ist der Paragrammatismus, bei dem es in der<br />

sequentiellen Abfolge von Sätzen und Satzteilen zu Verdopplungen und<br />

Verschränkungen kommt. Es gibt viele Satzabbrüche. Flexionsendungen und<br />

Funktionswörter werden häufig verwechselt oder ganz ausgelassen. Die<br />

Sprachproduktion ist dabei trotz zum Teil starker phonematischer Schwierigkeiten<br />

flüssig. Es kommt zu vielen semantischen Paraphasien und Neologismen. Das<br />

Sprachverständnis ist erheblich gestört, so dass die Kommunikationsfähigkeit stark<br />

eingeschränkt ist Böhme)<br />

e.g. Der Name dieser Aphasieform erinnert an den deutschen Arzt Carl Wernicke, der 1874 erstmals<br />

korrekt annahm, dass bei dieser Form der Aphasie das hintere Sprachzentrum betroffen ist.<br />

(Huber / Poeck / Springer)<br />

~ Aphasie, syntaktische Aphasie, Wernicke- Sprachzentrum, amnestische Aphasie,<br />

globale Aphasie, Broca-Aphasie<br />

Im deutschsprachigen Raum ist die Einteilung von Poeck (Poeck, 1983, 1975, Huber, 1983) besonders<br />

hervorzuheben, da sie besonders weite Verbreitung nicht zuletzt durch den Aachener Aphasie-Test<br />

gefunden hat.<br />

auditory brainstem response<br />

akustisch evoziertes Potential c. / f. / - evozierte Potentiale<br />

= AEP, EFP<br />

die unter periodischer akustischer Reizeinwirkung entstehenden sinnesspezifischen<br />

elektrischen Potentialschwankungen der Hörbahn (AEP = Akustisch Evozierte<br />

Potentiale) lassen sich durch die computergestützte Mittelungstechnik (Averaging) vom<br />

überlagerten reizunabhängigen EEG trennen. Bei der nichtinvasiven BERA (Brainstem<br />

Electric Response Audiometrie) werden über Oberflächenelektroden an Vertex und<br />

Mastoid die klinisch wichtigen frühen Potentiale (FEAP) aus Hörnerv und Hirnstamm<br />

abgeleitet Boenninghaus)<br />

e.g. Für die Kinderaudiometrie hat sich die BERA (Brainstem-ERA) durchgesetzt, weil sie<br />

reprodizierbar und zuverlässig ist sowie bei überschwelliger Stimulation auch topodiagnostische<br />

Aussagen ermöglicht.Gewisse Rückschlüsse lassen sich aus den Potentialen auch auf den<br />

Reifungszustand der Hörbahn ziehen (Lippert 1990). (Biesalski)<br />

auditory comprehension<br />

auditives Sprachverständnis c. / n. / kein Plural<br />

= auditives Sprachverstehen<br />

Teilprozeß der Sprachverarbeitung, in dem der Hörer aufgrund der wahrgenommenen<br />

Lautstruktur einer Äußerung (Sprachwahrnehmung) sowohl ihre zugrundeliegende<br />

Proposition als auch die Sprecherintention rekonstruieren und im Gedächtnis speichern<br />

kann Bußmann)<br />

e.g. Das Sprachverständnis entwickelt sich im dritten Vierteljahr, also während der 2. Lallperiode.<br />

Assoziationen zwischen Dingen und den zugehörigen Sprachelementen treten auf. (Wirth)


Definiciones de términos alemán 23<br />

auditory deficit<br />

auditives Defizit c. / n. / auditive -e<br />

- auditiv: 1a) das Gehör betreffend, zum Gehörsinn od. -organ gehörend (Med.); b) fähig<br />

Sprachlaute wahrzunehmen u. zu analysieren (in Bezug auf das menschliche Gehör;<br />

Med.). - Defizit: Mangel Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Verschiedene Autoren (z.B. Wurm-Dinse, 1992) weisen darauf hin, daß zentral-auditiv<br />

verarbeitungsgestörte Kinder ihre Defizite über den Kanal der visuellen Verarbeitung zu<br />

kompensieren versuchen. Deuster und Kley (1981) hingegen konnten in einer Studie feststellen,<br />

daß sich die visuelle Verarbeitung bei den untersuchten Kindern um so beeinträchtigter zeigte, je<br />

stärker die auditive Verarbeitung gestört war. (Lauer)<br />

auditory discrimination<br />

auditive Diskrimmination c. / f. / - -en<br />

die Diskrimination bzw. Differenzierung ist die Fähigkeit, Ähnlichkeiten und Unterschiede<br />

zwischen auditiven Stimuli, insbesondere Sprachlauten, zu erkennen Lauer)<br />

e.g. Prüfung der auditiven Differenzierungsfähigkeit (beinhaltet:) Prüfung des Erkennens<br />

unterschiedlicher Geräuschqualitäten (...); Prüfung der Unterscheidungsfähigkeit bei<br />

Sprachlauten (...); Prüfung des Erkennen von Intensitätsunterschieden (...); Prüfung des<br />

Erkennen von Unterschieden in der Tonlänge (...); Prüfung der Fähigkeit zur<br />

Tonhöhenunterscheidung; Prüfung der Fähigkeit zur Selektivität (...); Prüfung der Simulatneität<br />

(...); Prüfung der Figur-Hintergrund-Unterscheidung (...); Prüfung des Erkennens auditiver<br />

Sequenzen und Symbolfolgen (...); Prüfung der Fähigkeit akustische und optische Signale zu<br />

verstehen (...); Prüfung der Synthese und Analyse (...); Prüfung der Ergänzungsfähigkeit(...).<br />

(Wirth)<br />

auditory disorder<br />

Hörstörung c. / f. / -en [- - hörgestört]<br />

= Schwerhörigkeit, Hörverlust<br />

Man unterscheidet eine Schalleitungsstörung, eine sensoneurale oder<br />

Schallempfindungsstörung und eine kombinierte Schwerhörigkeit (die Kombination aus<br />

Schalleitungs- und Schallempfindungsschwerhörigkeit). (...) Der Hörverlust ist immer ein<br />

Hinweis auf eine Erkrankung des Gehörs (vom äußeren Ohr bis zur Hirnrinde), wenn<br />

man von der Simulation (Vortäuschung einer Hörstörung), Aggravation (Patient gibt<br />

bereits vorhandenen Hörschaden bewußt größer an, als er tatsächlich ist) und der<br />

psychogenen Hörstörung (nichtorganischer Hörschaden) absieht<br />

je nach zugrundeliegendern Fragestellungen werden Hörstörungen unterschiedlich eingeteilt:<br />

nach Lokalisation, Äthiologie oder Schweregrad Wendler<br />

Einteilung in Schallleitungs- u. Schallempfindungsschwerhörigkeit sowie zentrale<br />

Hörstörungen Franke Berghaus, Rettinger, Böhme)<br />

e.g. Aufgrund der Komplexität des Hörargans und der für ein normales Hören notwendigen<br />

Verarbeitungsmechanismen können eine Reihe von Störungen auftreten. Obwohl deren Ursache<br />

unterschiedlich sein kann ( z.B. Lärmeinwirkung, Stoffwechselstörungen, altersbedingte<br />

Degeneration, Durchblutungsstörungen, Tumoren) ist die jeweilige Auswirkung auf den<br />

Hörvorgang relativ ähnlich: von der Art der Hörstörung kann deshalb nur grob auf das<br />

zugrundeliegende Krankheitsbild geschlossen werden. (Kießling)<br />

Im Deutschen werden die Begriffe "Hörstörung" und "Hörschädigung" oft nicht genau verwendet, wobei die<br />

Hörstörung eigentlich die Folge der Hörschädigung darstellt.


Definiciones de términos alemán 24<br />

auditory impairment<br />

Hörschädigung c. / f. / -en [- - hörgeschädigt]<br />

Hörschäden sind erblich bedingt oder prä-, peri- und postnatal erworben bzw. Folge von<br />

erblich und exogen verursachten Mißbildungen der Hörorgane. Sie treten als<br />

Schalleitungsschwerhörigkeit durch Mißbildungen und Erkrankungen des äußeren und<br />

Mittelohres, als Schallempfindungsschwerhörigkeiten durch Störungen in der Schnecke<br />

oder als retrolabyrinthäre Schäden (Hornerv, Kochleariskerne, zentral) sowie auch als<br />

kombinierte Schalleitungs- Schallempfindungsschwerhörigkeiten auf<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation)<br />

e.g. Das Ziel der auditiven Rehabilitation ist im allgemeinen die Wiederherstellung oder sie<br />

Verbesserung der auditiven Kommunikation. Die spezifischen Maßnahmen richten sich nach dem<br />

Ausmaß des Hörschadens, den Bedürfnissen des Hörgeschädigten und den Anforderungen des<br />

individuellen Umfelds. (Probst, Grevers, Iro)<br />

Im Deutschen werden die Begriffe "Hörstörung" und "Hörschädigung" oft nicht genau verwendet, wobei die<br />

Hörstörung eigentlich die Folge der Hörschädigung darstellt.<br />

auditory processing<br />

auditive Verarbeitung c. / f. / (- -en)<br />

= periphere und zentrale Verarbeitung akustischer Stimuli<br />

im peripheren System wird die auditorische Information möglichst naturgetreu als<br />

Gesamtbild erfaßt und weitergeleitet, so daß sie das ZNS als komplexe Signalmischung<br />

erreicht. Die Aufgabe des zentralen Hörsystems ist es, die auditorischen Signale zu<br />

trennen und zu erkennen Probst, Grevers, Iro)<br />

e.g. Zu den Leistungen des auditiven Systems gehören im wesentlichen die Verarbeitung von<br />

Lautstärken und Tonhöhen, die Verarbeitung zeitlicher Verhältnisse, die Lokalisation von<br />

Schallquellen, die Verarbeitung von Musik (Töne, Klänge, Rhythmus) sowie der Verarbeitung von<br />

Sprache (Schmidt, Thews, 1995). (...) Je zentraler die Verarbeitungsebene liegt, desto komplexer<br />

ist die Verarbeitung der akustischen Signale.(...) Die letztliche Analyse komplexer<br />

Schallereignisse vollzieht sich im auditorischen Cortex. (Lauer)<br />

auditory processing skill<br />

auditive Verarbeitungsfertigkeit c. / f. / ( - -en)<br />

--> siehe auditive Verarbeitung, zentral-auditive Verarbeitung )<br />

Der Begriff "Fertigkeit" ist im Deutschen nicht üblich. Die "auditive Verarbeitung" wird deswegen nicht gegen die<br />

"auditive Verarbeitungsfähigkeit" abgegrenzt. Wenn die Fertigkeit nicht vorhanden ist, spricht man im<br />

Deutschen von Störungen der Funktion.<br />

auditory recognition<br />

Schallbilderkennung c. / f. / (-en)<br />

= auditives Erkennen, Schallidntifikation, auditorische Mustererkennung<br />

die Schallbilderkennung mit Benennun und Identifikation einer Schallquelle ist eine<br />

kognitive Großhirnfunktion, die auf Erfahrungen und Erlernen beruht. Sie ist auf die<br />

vorhergehende neurale Verarbeitung der Schallinformation in der Kochlea und im<br />

Hirnstamm angewiesen, die eine Schalllokalisation einschließt. (...) Die<br />

Schallidntifikation oder Schallbilderkennung schließt die Trennung von "erwünschten"<br />

auditorischen Informationen oder Schallquellen gegenüber "störenden" ein, wobei<br />

störende Schallquellen gemeinhin als "Lärm" bezeichnet werden. (...) die auditorische<br />

"Bildererkennung" ist hauptsächlich dynamisch und transitorisch Probst, Grevers, Iro)<br />

e.g. Die Erkennung von Sprachlauten und deren Zusammensetzung zu Silben, Wörtern, Phrasen und<br />

Sätzen ist in Zusammenhang mit der menschlichen Kommunikation das wichtigste Beispiel für


Definiciones de términos alemán 25<br />

die Erfassung von schnell wechselnden Schallmustern. Musik kann als spezialisierte Art der<br />

Schallbilderkennung aufgefaßt werden. Auditorische Halluzinationen oder Illusionen sind<br />

Schallbilderkennung ohne physikalisches Korrelat in der Außenwelt, wohingegen beim Tinnitus<br />

zwar das physikalische Korrelat in der Außenwelt ebenfalls fehlt, aber keine Bilderkennung<br />

stattfindet. Es entsteht nur "Lärm". (Probst, Grevers, Iro)<br />

auditory response<br />

otoakustische Emissionen c. / n. / immer Plural<br />

= OAE<br />

nach akustischem Reiz können vom gesunden Ohr "aktive" otoakustische Emissionen<br />

(OAE, akustische Geräuschaussendung) registriert werden, entstanden wahrscheinlich<br />

durch Kontraktionen äußerer Haarzellen Boenninghaus)<br />

e.g. Grundsätzlich werden spontane (SOAE) von evozierten otoakustischen Emissionen (EOAE)<br />

unterschieden. SOAE entstehen ohne Stimulation, EOAE werden erst nach Stimulation des<br />

Ohres mit einem Schallsignal meßbar. Während die SOAE für die klinische Pädaudiologie<br />

bedeutungslos geblieben sind, haben die EOAE seit 1988 die Früherkennung kindlicher<br />

Schwerhörigkeit methodisch wesentlich erweitert. (...) Zwei Anwendungen der EOAE werden<br />

voneinander abgegrenzt: transitorische EOAE (TEOAE) und Distorsionsprodukt EOAE<br />

(DPEOAE). (Wendler)<br />

auditory retention span<br />

auditive Merkspanne c. / f. / (- -n)<br />

= auditive Speicherung, Hörmerkspanne, akustische Merkfähigkeit<br />

die Fähigkeit, auditive Stimuli kurzfristig im Gedächtnis zu speichern, wird als<br />

Speicherung oder auditive Merkspanne bezeichnet Lauer)<br />

e.g. Die akustische Merkfähigkeit wird durch das Nachsprechenlassen von Zahlen-, Silbenketten oder<br />

Sätzen überprüft, deren Länge mit dem Alter zunimmt. (Wendler)<br />

auditory sensitivity<br />

auditive Empfindung c. / f. / - -en<br />

= Schallempfindung<br />

)<br />

e.g. Nicht alle Schwingungs- bzw. Schallfrequenzen können vom menschlichen Hörorgan<br />

wahrgenommen werden. (...) (bei einem jungen Erwachsenen) tritt unterhalb von 16 und oberhalb<br />

von 16000 Schwingungen pro Sekunde (Hertz =Hz) keine Schallempfindung (auf). (...) Man sieht,<br />

daß zwischen den Frequenzen von 2000 und 5000 Hz unser Gehörsinn am empfindlichsten ist<br />

und daß der Schalldruck unterhalb und oberhalb dieser Frequenzen erheblich verstärkt werden<br />

muß, damit wir eine ähnlich starke Schallempfindung haben. (Bartels, Bartels)<br />

auditory sequential memory<br />

sequentiell-auditives Gedächtnis c. / f. / (sequentiell-auditive -se)<br />

= seriell-auditives Merkspanne<br />

bei der Teilfunktion Sequenz handelt es sich um die z.T. auch als Raumlagefixierung<br />

bezeichnete Fähigkeit, die richtige Reihenfolge auditiver Stimuli zu erfassen (und diese)<br />

(...) kurzfristig im Gedächtnis zu speichern Lauer)<br />

e.g. Im sprachlichen Bereich ist die Reihenfolge von Lauten bzw. Silben in Wörtern und Wörtern in<br />

Sätzen bedeutungsunterscheidend. Die Sequenz stellt eine Erweiterung des Bereiches der<br />

Speicherung dar, da nun auch die Speicherung der Reihenfolge auditiver Stimuli notwendig ist.<br />

(Lauer)


Definiciones de términos alemán 26<br />

auditory stimulus<br />

auditiver Stimulus c. / m. / auditive Stimuli<br />

= auditiver Reiz<br />

für das Ohr ist die Schallwelle der adäquate Reiz (Stimulus, der eine Reaktion auslöst)<br />

Schmidt)<br />

e.g. Bahnung und Reifung der Hörbahn sind stark davon abhängig, ob das Gehör adäquate Reize zur<br />

Verfügung hat. Bahnung und Reifung finden in "sensiblen Phasen" statt, Zeitabschnitten, in<br />

denen fehlende oder richtige Hörreize den entscheidenden Einfluß auf das Wachstum der<br />

Hörbahn nehmen. Fehlt während der sensiblen Phasen die adäquate Stimulation, so schließt die<br />

Hörbahnreifung auf einem zu niedrigen Niveau ab.<br />

Die Verarbeitung verbaler Stimuli vollzieht sich auf der höchsten Ebene des Gehirns, wohingegen<br />

außersprachliche Stimuli - je nach Komplexität - bereits auf den davorliegenden Ebenen<br />

verarbeitet werden können. Das akustische Signal wird somit auf dem Weg über die zentrale<br />

Hörbahn mehrfach umcodiert (Schmidt, Thews, 1995)Lauer S. 6 (Wendler)<br />

auditory system<br />

auditives System c. / n. / (auditive -e)<br />

= Hörsystem<br />

das Hör-(...)organ(system) besteht aus einem peripheren und einem zentralen Teil. Der<br />

periphere Abschnitt umfaßt äußeres, mittleres und inneres Ohr und den N.<br />

vestibulocochlearis (statoacusticus), der am Kleinhirnbrückenwinkel in den Hirnstamm<br />

eintritte. Die peripheren Neurone des N. cochlearis enden an den Nuclei cochleares in<br />

der Medulla, hier beginnt die zentrale Hörbahn. Der zentrale Abschnitt des Gehörs<br />

besteht aus der Hörstrahlung sowie den primären und sekundären Hörfeldern Franzen)<br />

e.g. Zu den Leistungen des auditiven Systems gehören im wesentlichen die Verarbeitung von<br />

Lautstärken und Tonhöhen, die Verarbeitung zeitlicher Verhältnisse, die Lokalisation von<br />

Schallquellen, die Verarbeitung von Musik (Töne, Klänge, Rhythmus) sowie die Verarbeitung von<br />

Sprache (Schmidt, Thews, 1995). (Lauer)<br />

auditory training<br />

Schulung der auditiven Wahrnehmung in der Stimmtherapie c. / f. / -en - - - - - -<br />

Schulung der auditiven Wahrnehmung, eines analytischen Hörvermögens für<br />

Stimmfunktion, Artikulation und Sprechablauf; folgt primär zwei Schwerpunkten: das<br />

Hören von Geräuschen, Klängen und fremden Stimmen (Fremdhören) sowie das Hören<br />

der eigenen Stimme (Eigenhören) Spieker-Henke)<br />

e.g. Hörtraining in der Therapie bei Stimmstörungen: Es baut auf der Erkenntnis auf, daß die<br />

begrenzte Schwelle für Stimmübungserfolge in erster Linie das analytische Hörvermögen für<br />

Stimm- und Sprachqualitäten darstellt. (...) Das Ziel des Hörtrainings liegt in der auditiven<br />

Sensibilisierung in den aufeinander aufbauenden Bereichen: 1. Erkennen einfacher musikalischer<br />

Bewegungsmerkmale; 2. Erkennen formaler sprachlicher Bewegunsmerkmale; 3. Erkennen<br />

pathologischer und physiologischer Qualitätsmerkmale der Stimme und Sprache; 4.<br />

Kurzzeitgedächtnis für stimm-sprachliche Qualitäten und Bewegunsabläufe; 5.<br />

Langzeitgedächtnis für stimm-sprachliche Qualitäten und Bewegunsabläufe; 6. Vorstellen der<br />

Qualitäten und bewegunsabläufe anhand graphischer Darstellungen und terminologischer<br />

Bezeichnungen; 7. Aufbau eines neuen stimm-sprachlichen Selbstbildes. (Grohnfeldt)<br />

Im deutschsprachigen Raum wird der Begriff auditives Training oder Hörtraining hauptsächlich im<br />

Zusammenhang mit Hörübungen für schwerhörig gewordene Erwachsene, bzw- die Hörerziehung als<br />

Förderung schwerhöriger Kinder benutzt.<br />

autism


Definiciones de términos alemán 27<br />

Autismus n. / m. / kein Plural [- - autistisch]<br />

= Asperger-Syndrom, Kanner-Syndrom<br />

der frühkindliche Autismus (Kanner-Syndrom) ist eine schwerwiegende<br />

Kommunikationsstörung, die zumeist vor dem dritten Lebensjahr auftritt. Es kommt zu<br />

einer interpersonellen Kontaktstörung im seelischen Bereich und zu einer retardierten<br />

Persönlichkeitsentwicklung. Davon abgrenzbar ist das Asberger-Syndrom (autistische<br />

Psychopathie) , das sich zumeist im Schulalter mit schwerer Kontaktstörung manifestiert<br />

Böhme)<br />

e.g. Die qualitativen Veränderungen durch Autismusim Entwicklungsprozess zeigen sich in der<br />

sogenannten Verhaltenstriade:<br />

- einer schweren Beeinträchtigung der zwischenmenschlichen Interaktion<br />

- der non-verbalen sozialen Kommunikation und der Vorstellungskraft<br />

sowie<br />

- in einem Muster an Aktivitäten, die beherrscht sind von wiederholten, stereotypen Routinen. (Wirth)<br />

◊ psychogender Autismus, somatogener Autismus<br />

automatique speech technique<br />

automatisiertes Sprechen c. / n. / kein Plural<br />

= automatisierte Reihen<br />

hochüberlernte oder automatisierte Äußerungen (wie Zahlenfolgen, Wochentage,<br />

Begrüßungsfloskeln) Böhme)<br />

e.g. Manche Patienten (globale Aphasiker) können automatisierte Reihen (Gebete, Lieder, die<br />

Zahlenreihe, Wochentage, Monate) weiterführen. (Kittel)<br />

~ Aphasie, globale Aphasie<br />

Diese Technik wird auch beim Stottern als "Reihensprechen" angewendet; "Reihensprechen" gelingt symptomfrei<br />

autotopagnosia<br />

Autotopagnosie c. / f. / (-n) [- - autotopagnostisch]<br />

= Körperorientierunsstörung, Körperschemastörung<br />

unter einer Autotopagnosie ist eine Orientierungsstörung am eigenen Körper zu<br />

verstehen Masuhr /, Neumann)<br />

e.g. In allen Fällen, die in der Literatur beschrieben worden sind, läßt sich die gestörte Orientierung<br />

am eigenen Körper, Autotopagnosie, entweder auf Aphasie oder auf räumliche<br />

Orientierungsstörung oder auf akute oder chronische globale Beeinträchtigung der geistigen<br />

Tätigkeit zurückführen. (Poeck)<br />

~ Agnosie, akustische Agnosie<br />

babbling<br />

Lallen n. / n. / kein Plural<br />

zunächst zufällig entstehende Lautbildungen ab dem 2. Lebensmonat Wirth)<br />

e.g. In der ersten Lallperiode besteht ein mehr spielerisches Umgehen des Säuglings mit seinen<br />

Lautproduktionen. Dies findet etwas im zweiten bis vierten Lebenmonat statt.<br />

Ab etwa dem sechsten Entwicklungsmonat gelangtt der Säugling allmählich in die zweite Lallperiode.<br />

Jetzt tritt bereits eine Differenzierung des Lallens ein, und es sind bereits erste<br />

Lautnachahmungen zu beobachten. (Böhme)<br />

~ Sprachentwicklung, Gurren<br />

◊ primäres Lallen, sekundäres Lallen, erste Lallphase, zweite Lallphase<br />

back assimilation


Definiciones de términos alemán 28<br />

Velarassimilation c. / f. / - en<br />

Harmonisierungsprozesse betreffen Vorgänge, bei denen Laute innerhalb einer<br />

Lautreihe einander angegleichen werden (in diesem Fall andere Laute den Velaren)<br />

Baumgartner / Füssenich)<br />

e.g. Velarassimilation: "Stock" wird zu "Gock". Sowohl Art als auch Ort der Artikulation können<br />

angeglichen werden. (Franke)<br />

~ Velar, phonologischer Prozess, Assimilation, Velarisierung<br />

back sound<br />

hinterer Laut c. / m. / hintere -e<br />

(sinngemäß:) Laut, der im hinteren Bereich der Mundhöhle bzw. mit dem hinteren Teil<br />

der Zunge gebildet wird, z.B. Hinterzungenvokale, Hintergaumenlaute )<br />

e.g. Zur Fixierung der Artikulationsstelle eignet sich das Gaumengebiet, das man nach Oberlippe,<br />

Zähne, Zahndamm, vorderer Gaumen (Präpalatum), hinterer Gaumen (Postpalatum), vorderes,<br />

hinteres Velum und Zäpfchen (Uvula) einteilt. Dannach unterscheidet man Lippenlaute (Labiale;<br />

bilabiale: b,p; labiodentale: pf, v, f), Zahnlaute (Dentale und Zahndammlaute oder Alveolare (d, t,<br />

ts, z, s, n, l, r1), Gaumenlaute (Palatale): j, s, c), Gaumensegellaute (Velare: g, k, x, nj),<br />

Zäpfchenlaute (Uvulare: r2), Rachenlaute und Kehllaute. Nach dem artikulierenden Organ<br />

ergeben sich bilabiale, labiodentale, dentale, alveolare/postdentale, koronale<br />

(Zungenvordersaum), prädorsale (vordere Zungenoberfläche), mediodorsale (mittlere Z.),<br />

postdorsale (hintere Z.) und laryngeale (Stimmlippen) Laute. (Lewandowski)<br />

Die Unterscheidung zwischen forderen Lauten und hinteren Lauten wird in der deutschsprachigen Literatur nicht<br />

benutzt, man beschreibt die Artikulationsorte bzw. Artikualtionsorgane in differenzierteren Kategorien. Siehe<br />

Kontext.<br />

background noise<br />

Hintergrundgeräusch c. / n. / -e<br />

(akust.) unerwünschte akust. Begleiterscheinungen, z.B. Lärm, schlechte Raumakustik,<br />

Eigenrauschen Franke)<br />

e.g. Selektionsstörung Akustisch relevante Informationen können von Neben- und<br />

Hintergrundgeräuschen nicht effektiv getrennt werden. Dadurch ist es für die Betroffenen<br />

schwierig, die für sie relevanten Stimuli kontinuierlich aufzunehmen, ohne von den<br />

Umgebungsgeräuschen abgelenkt zu werden. (Lauer)<br />

backing<br />

Velarisierung n. / f. / (-en)<br />

= Rückverlagerung<br />

Velarisierung beinhaltet die Ersetzung vorderer Konsonanten durch Velare Baumgartner<br />

/ Füssenich)<br />

e.g. Rückverlagerung: vordere Laute werden durch hintere ersetzt, z.B. "Fisch" zu "Fich" (Jahn)<br />

~ Velar, Phonologie, Palatalisierung, Velarassimilation<br />

Velarisierung kann sich auch auf den "Umlaut" beziehen. Prozess und Ergebnis der Angleichung des Vokals der<br />

Haupttonsilbe an den Vokal der folgenden Silbe. Dabei kann zwischen Palatalisierung, Velarisierung,<br />

Hebung und Senkung unterschieden werden.<br />

bandwidth<br />

Bandbreite c. / f. / (-n)<br />

die Differenz zwischen zwischen größter und kleinster Frequenz in einem<br />

zusammenhängenden Bereich von Schwingungen unterschiedl. Frequenzen Meyers)


Definiciones de términos alemán 29<br />

e.g. In der Nachrichtentechnik bezeichnet man als Bandbreite im allg. die Breite eines<br />

Frequenzbandes zw. zwei Grenzfrequenzen, für die die übertragene oder von einem Bandfilter<br />

hindurchgelassenen Leistung auf die Hälfte, die Spannung um den Faktor 1/2 * Wurzel aus 2<br />

absinkt. (Meyers)<br />

behaviour<br />

Verhalten n. / n. / (Verhaltensweisen) [verhalten]<br />

die Gesamtheit der nach außen sichtbaren Bewegungen und Handlungsabläufe<br />

Remschmitdt)<br />

e.g. Nun folgt auch das Verhalten von Personen, die mit Stotternden im Gespräch sind, zumeist ganz<br />

typischen Regelhaftigkeiten: So wird von den meisten Bezugspersonen immer wieder die Ansicht<br />

vertreten, Stotternde stotterten aus Nervosität; deshalb bräuchten sie Beruhigung. (Fiedler /<br />

Standop)<br />

~ Verhaltensstörung, verbales Verhalten, Verhaltenstest, Verhaltenstherapie,<br />

Verhaltenssyndrom<br />

◊ Verhaltensmodifikation, Verhaltensstörung, Verhaltensprobleme,<br />

Verhaltensbeobachtungsaudiometrie, Verhaltenstest, Verhaltenssyndrom<br />

behaviour modification<br />

Verhaltenstherapie c. / f. / - n<br />

= Verhaltensmodifikation<br />

die Verhaltenstherapie befaßt sich mit der direkten Beeinflussung des Verhaltens. Direkt<br />

heißt, dass das vorliegende Krankheitssymptom ohne Umwege über seine<br />

verschiedenen Entstehungsbedingungen gezielt angegangen wird Remschmitdt)<br />

e.g. Insbesondere die Verhaltenstherapie hat in den vergangenen Jahren (...) zu belegen versucht,<br />

dass eine erfolgreiche Kontrolle symptomatischer Verhaltensweisen durch den Klienten selbst die<br />

besten Voraussetzungen für einen langfristigen Therapieerfolg (in der Stottertherapie) schafft.<br />

(Fiedler / Standop)<br />

~ Verhalten, Verhaltensstörung<br />

behavioural observation audiometry<br />

Beobachtungsaudiometrie c. / f. / kein Plural<br />

= Verhaltensbeobachtungsaudiometrie<br />

bei jüngeren Kindern beobachtet man die Reaktion auf die Hörprüfsignale<br />

(Kopfwendereaktion, manchmal kleine und kleinste Gesichtsverziehungen und andere).<br />

Es erfordert langjährige, umfangreiche Erfahrung, diese Reaktionen richtig zu beurteilen.<br />

Manche der Reaktionen stellen bedingte Reflexe dar (z.B. Auropalpebralreflex), die ab<br />

einem Lebensalter von 1,6 Jahren immer schwächer werden. Ab diesem Alter können<br />

Kinder willkürlich auf akustische Stimulation reagieren. Die Verfahren werden -<br />

unabhängig von reflektorischer oder willkürlicher Reaktion - unter der Kategorie<br />

Reaktionsaudiometrie zusammengefaßt Wendler)<br />

e.g. Kinderaudiometrie im Rahmen der Pädaudiologie. Erste Reaktionen auf Schallreize zeigen Feten<br />

ab dem 6. Schwangerschaftsmonat. Um Hörstörungen beim Kleinkind früh aufzudecken, an die<br />

bei "Risikokindern", bei Ohrmißbildungen oder Entwicklungsstörungen der Sprache zu denken ist,<br />

bedient man sich zur Hörprüfung der objektiven Audiometrie (BERA und otoakustische<br />

Emissionen) oder - je nach Alter des Kindes- a) der Reflexaudiometrie bis zum 2. Lebensjahr: Bei<br />

akustischen Reizen kommt es zum auripalpebralen Reflex (Lidschlag) oder zum Blick- bzw.<br />

Kopfwenden zur Schallquelle (Verhaltensaudiometrie); b) der Spielaudiometrie ab dem 2. Bis<br />

zum 4. Lebensjahr, wobei das Kind beim Hören eines Tones einen Baustein zu anderen legen<br />

oder ein neues Märchendiapositiv einschalten darf ("Peep-Show"). (Boenninghaus)


Definiciones de términos alemán 30<br />

behavioural problem<br />

Verhaltensstörung c. / f. / - en [- - verhaltensgestört]<br />

Verhaltensstörung bedeutet nichts anderes als ein Mißverhältnis zwischen<br />

Verhaltenserwartung an das Kind und dessen Anpassungsleistung oder -bereitschaft<br />

Tölle)<br />

e.g. Nach Auffassungen der Lerntheorien werden die Symptome von Verhaltensstörungen und<br />

Neurosen, wie fast alles menschliche Verhalten, erlernt. (Remschmidt)<br />

~ Verhalten, Aufmerksamkeitsstörung, Verhaltenstherapie, Verhaltenstest<br />

behavioural syndrome<br />

Verhaltenssyndrom c. / n. / (- e)<br />

Verhaltens- oder psychisches Syndrom bedeutet das (gestörte) Merkmalsmuster, das<br />

bei einer Person vorliegt Zimbardo)<br />

e.g. Die Kardinalsymptome des hyperkinetischen Syndroms sind Hypermotorik, Störungen der<br />

Aufmerksamkeit, der Impulskontrolle und der psychosozialen Anpassung. (Möller / Laux / Deister)<br />

~ Syndrom, Verhalten, Verhaltensstörung<br />

behavioural test<br />

Verhaltenstest c. / m. / - s<br />

psychologische Tests sind Verfahren, die unter definierten Bedingungen der Entnahme<br />

einer repräsentativen Stichprobe aus dem Denken, dem Erlebens- und<br />

Verhaltensrepertoire einer Person dienen sollen Wendler / Seidner / Kittel / Eysholdt)<br />

~ Verhalten, Verhaltenstherapie, Verhaltenssyndrom<br />

In der deutschsprachigen Literatur spricht man von Leistungstest, Intelligenztest oder Entwicklungstests, bei<br />

denen das Verhalten in die Wertung miteinbezogen wird.<br />

Bernouilli effect<br />

Bernoulli Effekt c. / m. / (- -e)<br />

= Bernoulli Strömungsgesetz<br />

zur Erklärung der Stimmlippenfunktion kann das Bernoulli-Strömungsgesetz für<br />

Flüssigkeiten und Gase angewendet und auf den Kehlkopf übertragen werden. Danach<br />

besitzt der die Glottis passierende Luftstrom nicht nur die Kraft die Stimmlippen zu<br />

trennen, sondern erzeugt gleichzeitig die Kraft, sie wieder zusammenzuführen. Es<br />

kommt im Bereich der Glottis zu Druck-, Sog- und Wirbelbildungen Böhme)<br />

e.g. Diesem aerodynamischem Gesetz unterliegt auch der Durchgang des Luftstroms durch den<br />

Kehlkopf und damit auch die Schwingung der Stimmlippen. Es tritt also im Luftstrom, sobald bei<br />

der Phonation die Stimmritze ein wenig gesprengt ist, unter erhöhter Geschwindigkeit des<br />

Luftstroms ein Druckabfall ein, der die eben gesprengten Stimmlippen wieder zusammensaugt.<br />

Dieses Wechselspiel muß sich streng periodisch wiederholen, solange die Luft nachströmt und<br />

die Stimmlippen in Phonationsstellung bleiben. (Habermann)<br />

~ Stimmlippenschwingung<br />

bilabial<br />

bilabial adj. / / [- Bilabial]<br />

Artikulation, bei der beide Lippen beteiligt sind Gadler)<br />

e.g. Das Allophon [b] läßt sich als Bündel der Merkmale [explosiv, bilabial, stimmhaft] beschreiben.<br />

(Kürschner)


Definiciones de términos alemán 31<br />

~ Phonetik. Artikulation, Labial<br />

◊ bilabialer Laut<br />

bilateral<br />

bilateral adj. /<br />

= beidseitig, zweiseitig<br />

zweiseitig Franke)<br />

e.g. Etwa 70 % der Linkshänder zeigen bei der Sprache ebenfalls eine Dominanz der linken<br />

Gehirnhälfte. Bei den anderen 5% der Rechtshänder und bei 15% der Linkshänder wird die<br />

Sprache von der rechten Gehirnhälfte kontrolliert. Für weitere 15% von Linkshändern sind die<br />

sprachlichen Funktionen auf beide Gehirnhälften verteilt. Man nennt dies bilateral]e<br />

Sprachkontrolle. (Zimbardo)<br />

~ bilaterale Repräsentation, bilaterale Hörschädigung<br />

◊ bilaterale Repräsentation, bilaterale Hörschädigung<br />

bilateral hearing impairment<br />

bilaterale Hörstörung c. / f. / - -en<br />

= beidohrige Schwerhörigkeit, beidseitige Hörschädigung, beidohrige Hörstörung<br />

bilateral: beidseitig; Hörstörung: Einteilung in Schalleitungs- u.<br />

Schallempfindungsschwerhörigkeit sowie zentrale Hörstör. Franke)<br />

e.g. Zweitens wird die Rolle des binauralen Hörens bei der Versorgung mit Hörgeräten leider noch<br />

immer nicht gebührend beachtet. Vordergründig scheint es trivial, daß beidohrige Hörstörungen<br />

mit hörgeräteforderndem Ausmaß der beidseitigen Versorgung bedürfen (Markides 1977). Doch<br />

obwohl mehr als 90% aller Hörgerätekandidaten unter beidohrigen Hörstörungen leiden, nur bei<br />

einem geringen Prozentsatz Kontraindikationen für eine beidseitige Versorgung bestehen und die<br />

beidohrige Anpassung in Deutschland als Regelversorgung anerkannt ist, sind beidohrige<br />

Versorgungen noch immer unterrepräsentiert. (Kießling, Kollmeier, Diller)<br />

bilateral representation<br />

bilaterale Repräsentation c. / f. / (- -en)<br />

= beidseitige Repräsentation, bilaterale Lokalisation<br />

topographische Zuordnung von Funktionen zu anatomischen Strukturen im Gehirn<br />

(bezieht sich hier auf die beiden Hemisphären, die gleichzeitig aktiviert sind)<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Bei gemischter Händigkeit oder Mehrsprachigkeit findet sich eine beidseitige Lokalisation der<br />

Sprachfunktion. (Wirth)<br />

~ Hemisphäre, bilateral<br />

bilingualism<br />

Bilingualismus n. / m. / kein Plural [- - bilingual]<br />

= Zweisprachigkeit<br />

Zweisprachigkeit, die (kompetente) Anwendung von zwei Sprachen durch eine Person<br />

Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Von einer ausgewogenen {Zweisprachigkeit, (balanced Bilingualism) ist dann die Rede, wenn<br />

eine Person beide Sprachen so beherrscht, dass jede der Sprachen in allen wichtigen<br />

Lebensbereichen verfübgar ist. (Wendlandt)<br />

binaural hearing aid


Definiciones de términos alemán 32<br />

binaurale Hörgeräteversorgung c. / f. / (- -en)<br />

= beidseitige Hörgeräteversorgung, beidohrige Hörgeräteversorgung<br />

bisher gibt es lediglich für die periphere Ebene eine seperate Kompensation der Störung<br />

des rechten und des linken Ohres (...) Eine echte binaurale Hörhilfe wird die<br />

nachfolgende zentrale binaurale Signalverarbeitung unterstützen müssen, die dem<br />

pathologischen Gehör verloren gegangen sind Kießling, Kollmeier, Diller)<br />

e.g. Da nach physiologischen Vorstellungen und audiologischen Erfahrungen beidohriges Hören für<br />

die Erlernung der Lautsprache und für die Registrierung und Verarbeitung der akustischen<br />

Umwelt bei Hörstörungen von größter Bedeutung ist, sollte die Hörgeräteversorgung stets<br />

binaural vorgenommen werden. Voraussetzung der binauralen Hörgeräteanpassung ist, daß die<br />

Differenz des Hörverlustes beider Seiten über 30 dB möglichst nicht hinausgeht und daß eine<br />

weitgehend seitenadäquate Einstellung der Geräte erfolgt. (Biesalski)<br />

biofeedback<br />

Biofeedback c. / n. / kein Plural<br />

zum Zweck der Beeinflussung sicht- oder hörbar gemachter körperliche Vorgänge, die<br />

normalerweise unbemerkt ablaufen Franke)<br />

e.g. Dieser Zugang, Biofeedback, ist dem Einsatz besonderer Apparate zu verdanken, die die<br />

Reaktionen, die verändert werden, aufzeichnen sollen und per visueller oder auditiver<br />

Wiedergabe über Veränderungen von Körperprozessen wie Muskelkontraktionen, Gehirnwellen,<br />

Temperatur und Blutdruck informieren. (Zimbardo)<br />

~ Biofeedback-Behandlung, nasale Anemometrie<br />

◊ Biofeedback-Behandlung<br />

biofeedback treatment<br />

Biofeedback-Behandlung c. / f. / (- - en)<br />

= Biofeedback-Therapie<br />

suggestives Verfahren zur Kontrolle autonomer, vom Menschen sonst kaum<br />

wahrgenommener Körperfunktionen (z.B. Blutdruck, Herzfrequenz, Hirnwellen) über<br />

Apparate, an die der Patient angeschlossen ist und an denen er die entsprechenden<br />

Funktionen ablesen und dann beeinflussen kann Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Ein Biofeedback bei Hyperrhinophonie kann mit Hilfe eines Sonagraphen, eines Speech Viewers,<br />

Nasometers oder der elektromagnetischen Artikulographie erfolgen. (Böhme)<br />

~ Biofeedback<br />

blocking<br />

tonisches Stottern c. / n. / kein Plural<br />

= Sprechblockade, Block<br />

tonisches Stottern ist gekennzeichnet durch relativ lang andauernde Verkrampfungen<br />

der Sprechmuskulatur. Dies führt zu oftmals stummen Preßversuchen, die dem Beginn<br />

oder dem Weitersprechen des Wortes vorausgehen. Fiedler / Standop)<br />

e.g. Je nach Symptomatik kann man die Unterbrechungen im Redefluß als tonisches] oder klonisches<br />

{Stottern bezeichnen. (...) Im angloamerikanischen Schrifttum werden Begriffe wie tonisches<br />

und/oder klonisches Stottern nicht unterschieden. (Böhme, G. Band 1 S. 91)<br />

~ Stottern, klonisches Stottern<br />

In der englischsprachigen Literatur wird nicht explizit zwischen "tonischem" und "klonischem" Stottern<br />

unterschieden.<br />

bone conduction


Definiciones de términos alemán 33<br />

Knochenleitung c. / f. / (-en)<br />

Aufnahme der Schallwellen über den Schädelknochen direkt ins Innenohr ohne<br />

Mitbeteiligung von äußerem und Mittelohr Franke)<br />

e.g. Eine zusätzliche Schallübertragung auf die flüssigkeitsgefüllte Innenohrschnecke kann bei<br />

höheren Frequenzen durch direkte Kompression der Schneckenwand auftreten, und zwar infolge<br />

Schwingung der eingebetteten, knöchernen Substanz des Schädels (Felsenbein), welche stets<br />

im Druckbauch der komplexen Gesamtschädelschwingungen liegt. Diese Knochenleitung<br />

(Prüfung mit aufgesetzter Stimmgabel: Rinne- und Weber-Versuch oder mit Vibrator:<br />

Knochenleitungshörer) enthält auch Komponenten von Trägheitsbewegungen der<br />

Gehörknöchelchenkette und der Innenohrflüssigkeiten. (Biesalski)<br />

breathiness<br />

Behauchtheit n. / f. / [behauchen- - behaucht]<br />

= Verhauchung<br />

Heiserkeit aufgrund ausgeprägter Schlußschwächen der Stimmlippen Wendler)<br />

e.g. Verschiedene Autoren wie Nessel (1965), Isshiki u. Takeuchi (1970), Habermann (1967),<br />

Klingholz (1986), Wendler u. Mitarb. (1986) haben versucht, anhand von Adjektiven die<br />

Klangeigenschaften der Heiserkeit zu charakterisieren bzw. durch psychoakustische Kategorien<br />

zu systematisieren. (...) Klingholz unterscheidet z.B. zwei psychoakustische Kategorien der<br />

Heiserkeit, nämlich Rauhigkeit ("Roughness" und Verhauchung ("Breathiness"). (...) Dennoch<br />

halten die meisten Autoren alle auditiven Beurteilungsschemata bis heute für<br />

Kompromißvorschlage für die Praxis, die schwer zu systematisieren sind. (Spiecker-Henke)<br />

breathing<br />

atmen v. / / [- Atmung - atmend]<br />

1. Luft einziehen [und ausstoßen] (...); 2. Einatmen Duden, Das Bedeutungswörterbuch)<br />

e.g. In Ruhe erfolgen Inspiration und Expiration durch die Nase. Nur Kinder atmen auch in Ruhe<br />

vielfach durch den Mund, da die Nasenatmung durch Adenoide behindert ist. Beim Sprechen und<br />

beim Singen wird auch durch den Mund rasch, geräuschlos und tief geatmet. (Biesalski)<br />

~ Atmung, Einatmung, Ausatmung<br />

breathing cycle<br />

Atemrhythmus c. / m. / Atemrhythmen [- - atemrhythmisch]<br />

die Atmung geschieht in einem dreiphasigen Rhythmus, der sich aus Einatmung,<br />

Ausatmung und Pause zusammensetzt, wobei die Übergänge der Phasen fließend sind.<br />

Die Längen der Phasen können unterschiedlich sein Böhme)<br />

e.g. Atemrhythmisch angepaßte Phonation bedeutet die Anpassung der Phrasenlänge bei der<br />

Phonation an den individuellen Atemrhythmus, so daß die Atemmittellage eingehalten werden<br />

kann. (Brügge , Mohs)<br />

~ Atmung, Einatmung, Ausatmung<br />

breathing rate<br />

Atemfrequenz c. / f. / -en<br />

Zahl der Atemzüge pro Minute Pschyrembel)<br />

e.g. Die Atemfrequenz ist von zahlreichen Faktoren wie Alter, Geschlecht, Psyche, Körpergewicht,<br />

Training usw. abhängig. (Böhme)<br />

breathing therapy


Definiciones de términos alemán 34<br />

Atemtherapie c. / f. / -n<br />

physiotherapeutisches Behandlungsverfahren, bes. zur Ökonomisierung der Atemarbeit<br />

und Bronchialdrainage; Ind.: v.a. bei bronchopulmonalen Erkrankungen, Thorax- u.<br />

Wirbelsäulendeformitäten, prophylaktisch auch prä- und postoperativ, sowie i.R. der<br />

Schwangerengymnastik; kann neben Atemschulung u. -gymnastik, physik. Therapie<br />

auch pharmak. u. apparative Hilfsmaßnahmen umfassen ... Zus. mit meditativen<br />

Techniken auch in Form der Körpertherapie Pschyrembel)<br />

e.g. Die logopädischen Inhalte im Bereich der Atmung basieren auf der Arbeit an Tonus und Intention<br />

und beinhalten nach unserer Auffassung nicht das Trainieren bestimmter Atemfunktionen,<br />

sondern zielen ab auf ein ungehindertes Geschehenlassen der physiologischen Atmung.<br />

(Böhme)<br />

broad phonetic transcription<br />

phonemische Transkription c. / f. / - -en<br />

= weite Transkription, grobe Transkription, broad transcription, Phonemumschrift<br />

weite, grobe Transkription, die phonemisch (Phonem) orientiert ist. Sie enthält nicht viel<br />

mehr als das Minimum an lautlicher Information, das für eine eindeutige Identifikation<br />

notwendig ist Gadler)<br />

e.g. In Anlehnung an D. Jones [1914] unterscheidet man hinsichtlich des Grades der Differenziertheit<br />

zwischen der sogen. >>engen< und der sogen. >weiten< Umschrift (engl. narrow vs. broad). In<br />

neuerer Zeit wurden auf der Basis des IPA für spezielle Bedürfnisse modifizierte und erweiterte<br />

Transkriptionssysteme entworfen. (Bußmann)<br />

~ Lautschrift, phonetische Umschrift<br />

broad-band noise<br />

Breitbandrauschen c. / n. / kein Plural<br />

aus dem weißen Rauschen herausgeschnittenes breitfrequentes Rauschen Franke)<br />

e.g. Wenn ein Ohr besser hört als das andere, kann das Prüfsignal für das schlechtere Ohr trotz<br />

Verwendung geschirmter Kopfhörer vom besserhörenden Ohr wahrgenommen werden<br />

("Überhören"). Ist man an der Hörleistung des schlechteren Ohrs interessiert, muß man die<br />

Reaktion des besseren Ohres ausschalten, indem man es mit Schmal- oder Breitbandrauschen<br />

beschallt, während die Prüfsignale auf das schlechrtere Ohr gegeben werden. Die Technik heißt<br />

Vertäubung oder Maskierung und ist eine gängige Praxis bei der Audiometrie Erwachsener.<br />

(Wendler)<br />

buccal speech<br />

Parabuccale Stimme c. / f. / (-n)<br />

= Wangensprache<br />

Parabuccale Ersatzstimme. Zwischen Wage und Kiefer wird eine Luftblase gebildet.<br />

Durch Muskelkontraktionen wird die Luft durch eine kleine Öffnung zwischen oder hinter<br />

den Zähnen in den Mund gepreßt und so ein Geräusch erzeugt Wirth)<br />

e.g. Form der Ersatzstimmbildung. Typ: buccal; Aktivator: Wagentasche; Vibrator:<br />

Wangenschleimhaut/ Zahnreihe; durchschnittl. Stimmqualität: schlecht; Besonderheiten:<br />

körpereigen, praktisch keine Anwendung. (Böhme)<br />

~ Pharynxstimme, Ösophagusetsatzstimme<br />

burst<br />

Burst n. / m. / kein Plural<br />

bei der Verschlußlösung auftretendes Geräusch Pompino -Marschall)


Definiciones de términos alemán 35<br />

e.g. Die für den Hörer wichtigsten Hinweise auf die Indentität des vorliegenden Plosivs liegen jedoch<br />

in dem bei der Verschlußlösung auftretenden Geräusch ('burst') und wohl noch wesentlicher -<br />

den z.B. durch artikulatorische Bewegung hin zur offenen Ansatzrohrstellung für einen Folgeokal<br />

bewirkenden erneuten Formantenbewegungen. (Pompino -Marschall)<br />

cartilage<br />

Cartilago n. / m. / Cartilagines [- - knorpelig]<br />

= Knorpel<br />

Lt. cartilago<br />

Cartilago; druckfestes (1,5 kg/ mm²) Stützgewebe, das aus wasserreichen Knorpelzellen<br />

(Chondrozyten) u. Interzellulärsubstanz (homogene Grundsubstanz u. Fasern) besteht;<br />

je nach Beschaffenheit der Zwischensubstanz unterscheidet man: 1. Hyaliner K. (...) 2.<br />

Elastischer K. (...) 3. Faser- u. Bindegewebeknorpel (...) Pschyrembel)<br />

e.g. Das Kehlkopfgrundgerüst besteht aus dem Schild- und dem Ringknorpel sowie aus den<br />

Stellknorpeln. Die Knorpel sind durch Gelenke, Bänder, Membranen und Muskeln miteinander<br />

verbunden. (Biesalski)<br />

case management<br />

Fallbehandlung c. / f. / - en<br />

Abklärung und Behandlung einer Gesundheitsstörung eines von dem Arzt bekannten<br />

Patienten, die entweder bereits als


Definiciones de términos alemán 36<br />

die zentral-auditive Verarbeitung ist die nach der durch das Hörorgan erfolgenden<br />

peripheren Aufnahmen akustischer Reize stattfindende zentral-zerebrale Verarbeitung<br />

außersprachlicher und sprachlicher Stimuli. Auf kortikaler Ebene werden die<br />

Verarbeitungsprozesse in verschiedene Teilfunktionen unterteilt Lauer)<br />

e.g. Verarbeitungsaufgaben hörerer zentralnervöser Zentren: Die Komplexität der<br />

Vielfachvermaschung zwischen einzelnen zentralnervösen Schichten des akustischen Systems<br />

erlaubt es nicht, eindeutige Zuordnungen hinsichtlich der Funktion der einzelnen<br />

Verarbeitungsebenen zu treffen. (Biesalski)<br />

central vowel<br />

Schwa-Laut c. / m. / - -e<br />

= Zentralvokal, Murmellaut<br />

mit neutraler Zungenstellung gebildeter Vokal Bußmann)<br />

e.g. z.B. /e/ in haben, loben, Ende (Kürschner)<br />

~ Phonetik, Vokal<br />

In der englischsprachigen Literatur wird der "Schwa-Laut" als "neutral vowel" bezeichnet.<br />

cerebellum<br />

Zerebellum n. / n. / Cerebella [- - zerebellär]<br />

= Zerebellum, Kleinhirn<br />

das Zerebellum ist ein wesentliches Steuerzentrum der Motorik. Es koordiniert<br />

Bewegung und Haltung und ist an der Bewegungsprogrammierung beteiligt Silbernagl /<br />

Despopoulos)<br />

e.g. Die häufigsten Verlaufsformen eines neurodegenerativen Prozesses des Kleinhirns, Zerebellums,<br />

sind die Friedrich-Ataxie, die zerebelläre Heredoataxie (Nonne-Marie-Krankheit) sowie die olivoponto-zerebelläre<br />

Verlaufsform. (Böhme)<br />

~ zerebral, ataktische Dysarthrie<br />

◊ zerebelläre Dysarthrie<br />

cerebral<br />

zerebral adj. / / [- Cerebrum]<br />

= cerebral<br />

das Großhirn betreffend Franke)<br />

e.g. Die zerebrale Diplegie mit Adduktorenspasmus und Spitzfußstellung ist die häufigste Form der<br />

infantilen Zerebralparese. (Masuhr / Neumann)<br />

~ Zerebellum, Zerebralparese<br />

◊ Zerebralparese, Zerebralsklerose<br />

cerebral palsy<br />

Zerebralparese c. / f. / - n<br />

= infantile Zerebralparese, Zerebrallähmung, Little-Krankheit, Cerebralparese<br />

Zerebralparesen sind Ausdruck einer hirnorganischen Schädigung, welche das Kind<br />

vorwiegend während der Schwangerschaft (pränatal), durch den Geburtsvorgang<br />

(perinatal) oder während der ersten Lebensjahre (postnatal) betroffen hat. Die<br />

Symptomatik ist weitgehend von der Lokalisation der Hirnschädigung abhängig und<br />

zeigt keine Progredienz. Klinisch werden Läsionen im pyramidalen, extrapyramidalen<br />

und zerebellaren System beobachtet Böhme)


Definiciones de términos alemán 37<br />

e.g. Es gibt fünf Hauptformen der Zerebralparesen: Spastik, Athetose, Ataxie, Hypotonie und<br />

Mischformen. Am häufigsten sind Spasizität und Athetosen. (Wirth)<br />

~ cerebral, Parese<br />

◊ infantile Zerebralparese<br />

cerebrovascular lesion<br />

zerebrovaskuläre Läsion c. / f. / - -en<br />

= cerebrovaskuläre Läsion<br />

Verletzung von Gehirngefäßen Pschyrembel)<br />

e.g. Die Haupterkrankungen des zerebralen Gefäßsystems sind der ischämische Infarkt und die<br />

Hirnblutung. Intrazerebrale Blutungen sind meist Folge einer arteriellen Hypertonie; weitere<br />

Ursachen sind Angiome und Aneurysmen. Unter den Patienten, die einen Schlafanfall überlebt<br />

haben, sind in der Akutphase etwa 35% dysarthrisch, im chronischen Stadium noch etwa 15%.<br />

(Ziegler)<br />

~ cerebral, Aphasie<br />

cerumen<br />

Cerumen n. / n.(m.) / kein Plural<br />

= Zerumen, Ohrenwax, Ohrenschmalz<br />

Cerumen, sog. Ohrenschmalz; gelblich.bräunliches Sekret der Talg- u. Schweißdrüsen<br />

(Glandulae ceruminosae) des äußeren Gehörgangs mit der Aufgabe, abgeschilferte<br />

Epithelien, Haare u. Schmutzpartikel einzuhüllen u. nach außen zu transportieren<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Die Zeruminal- und Talgdrüsen des Gehörgangs produzieren eine gelbliche bis braune Masse,<br />

die den Gehörgang teilweise oder ganz (Cerumen obturans) verlegen kann. Bei mangelhafter<br />

Selbstreinigung des Gehörgangs sollte dem Patienten davon abgeraten werden, den Gehörgang<br />

mit irgendwelchen Instrumenten (z.B. Q-Tips oder Büroklammern) zu reinigen, da dies zu<br />

Verletzungen des Gehörgangs und des Trommelfells und zur Dislokation der Gehörknöchelchen<br />

führen kann. (Weerda)<br />

cerumen impaction<br />

Cerumen obturans c. / m. / Cerumina obturantia<br />

= Ohrenschmalzverkeilung, Ohrenschmalzpropf, Zeruminalpropf, Zerumenpropf<br />

Zerumen (...) kann als Zerumenpropf (Cerumen obturans) den Gehörgang völlig<br />

verlegen; Sympt.: dumpfes Gefühl im Ohr, Schwerhörigkeit; Ther.: bei intaktem<br />

Trommelfell Spülung des äußeren Gehrögangs mit 37 C warmen Wasser, sonst<br />

instrumentelle Reinigung unter Sicht Pschyrembel)<br />

e.g. Gelbbraune Talgmassen können den Gehörgang durch Quellen (z.B. beim Baden) vollständig<br />

verlegen = Ohrschmalzpropf, Cerumen obturans. Das baktericide Cerumen wandert<br />

normalerweise mit abgeschilfertem Epithel zum Gehörgangseinagn (Migration). Durch<br />

Reinigungsversuche wird es häufig erst in die Tiefe des Gehörgangs praktiziert. Das tägliche<br />

Auswischen des Gehörgangs mit Wattestäbchen ist zu unterlassen. (Boenninghaus)<br />

childhood apraxia<br />

Sprechapraxie c. / f. / (-n)<br />

die Sprechapraxie ist eine zentralmotorische Störung des Sprechens, bei der eine<br />

Störung der Programmierung von Sprechbewegungen angenommen wird Böhme)<br />

e.g. Eine Sprechapraxie kann u.a. bei frühkindlichen Entwicklungsstörungen, zerebrovaskulären<br />

Insulten, Schädel-Hirn-Traumen und zerebralen Degenerationen auftreten. (Böhme)


Definiciones de términos alemán 38<br />

~ Apraxie, bukkofaziale Apraxie, Broca-Aphasie<br />

Der Begriff "Sprechapraxie" entspricht nicht genau dem der englischen "childhood apraxia", kommt ihm inhaltlich<br />

aber am nächsten. Diese Störung kann auch bei älteren Menschen (z.B. nach einem Schlafanfall) auftreten.<br />

choral speaking<br />

Chorsprechen c. / n. / kein Plural<br />

das gemeinsam simultane Sprechen in einer Gruppe Fiedler, Standop)<br />

e.g. Beim Simultan- und Chrosprechen ist in aller Regel eine erhebliche Reduktion des Stotterns bis<br />

hin zum fließenden Sprechen zu beobachten. Allerdings ist beim simultanen Lesen oder<br />

Sprechen oft das erste Wort eines Satzes problematisch, daß der Stotternde zunächst allein<br />

intonieren muß. Das Simultansprechen wurde für die Sprechbehandlung aufgrund der<br />

Beobachtung attraktiv, daß Stotternde zumindest kurzzeitig flüssig weitersprechen, wenn der<br />

Simultansprecher verstummt.Sie lesen nach einer gewissen Zeit des parallen Lesens flüssig<br />

weiter, wenn der Simultansprecher zu einem anderen Text überwechselt, während der Stotternde<br />

den ursprünglichen Text weiterliest (Cherry und Sayers 1956). (Fiedler, Standop)<br />

chorea<br />

Chorea n. / f. / kein Plural [- - choreatisch]<br />

= Veitsstanz, Chorea major (Huntington), Chorea>minor (Sydenham), Chorea Huntington,<br />

Morbus Huntington<br />

die Chorea major wurde erstmals von C.O. Waters (1841) beschrieben, jedoch von G.<br />

Huntington (1872) benannt, der sie als Erbkrankheit von der Chorea minor abgrenzte.<br />

Es handelt sich um eine heredogenerative Erkrankung mit choreatischen Hyperkinesen,<br />

psychiotischen Symptomen und Demenz Masuhr / Neumann)<br />

e.g. Als Frühsymptom der Chorea major kann sich eine hyperkinetische Dysarthrie einstellen.<br />

Orofazial sind rasche, flüchtige Zuckungen einzelner Muskeln oder Muskelgruppen nachweisbar.<br />

(Böhme)<br />

~ Dysarthrie, choreatische Dysphonie<br />

◊ Chorea minor (Sydenham), Chorea major (Huntington), Chorea Huntington<br />

choreic dysphonia<br />

choreatische Dysphonie c. / f. / kein Plural<br />

bei Chorea: Stimme heiser, tief, ermüdet rasch. Wechselnde hyperkinetische Funktion<br />

der Kehlkopfmuskulatur. Unwillkürliche Aktionen der Stimmlippen. Überwiegend der<br />

Funktion der Stimmritzenschließer, daher laute schreiende Stimme Wirt)<br />

e.g. Die Huntingington-Krankheit beginnt im mittleren Lebensalter mit raschen choreatischen<br />

Hyperkinesen von Extremitäten, Kopf und Rumpf mit ruckartiger Hyperlordosierung, so daß das<br />

Gehen unmögliche werden kann. Auch eine Dysarthrophonie aufgrund unwillkürlicher<br />

Kontraktionen der Sprech- und Atemmuskulatur gehört zu den Frühsymptomen.<br />

Zentralbedingte Bewegungsstörungen: Es handelt sich um parakinetische Stimmlippenbewegungen,<br />

Perseverationen der Stimmlippen (Öffnen der Glottis bei Phonationsversuch, Annähern der<br />

Stimmlippen bei Respiration). Sie können bei einer Reihe neurologischer Erkrankungen auftreten,<br />

aber auch psychogen bedingt sein.Grohnfeldt S.97 (Masuhr)<br />

chronic<br />

chronisch adj. /<br />

langsam sich entwickelnd, langsam verlaufend Franke)


Definiciones de términos alemán 39<br />

e.g. Aus einer akuten Laryngitis kann bei mangelnder Stimmschonung und ungenügender<br />

Behandlung eine chronische Laryngitis entstehen. (...) Bei länger als drei- bis vierwöchiger<br />

Heiserkeit sollte unbedingt ein Carcinom oder eine spezifische Entzündung durch Probeexcision<br />

ausgeschlossen werden. (Bönninghaus)<br />

◊ chronische Laryngitis, chronische Pharyngitis<br />

Ggs. Akut<br />

circumlocution<br />

Umschreibung n. / f. / -en [umschreiben- - umschreibend]<br />

etwas mit Worten beschreiben (ohne es explizit zu nennen) Duden, Das Stilwörterbuch)<br />

e.g. Bei vielen sprachentwicklungsgestörten Kindern ist eine nichtsprachliche Erkenntnis bereits<br />

vorhanden, doch fehlen ihnen die sprachlichen Kategorien, sie zu benennen. In diesen<br />

Situationen wählen sie Umschreibungen. Dies möchte ich an einem Beispiel zeigen: Im<br />

Einkaufsspiel ist dem Kind das Wort "Kamillentee" unbekannt. Statt dessen greift es auf das<br />

Aussehen zurück und kauft "...den da mit den gelben Blumen". (Baumgartner / Füssenich)<br />

~ Sprachentwicklung<br />

clause<br />

Satz n. / n. / Sätze<br />

nach sprachspezifischen Regeln aus kleineren Einheiten konstruierte Redeeinheit, die<br />

hinsichtlich Inhalt, grammatischer Struktur und Intonation relativ unvollständig und<br />

unabhängig ist Bußmann)<br />

e.g. Zunächst bildet das Kind koordinierende Satzkonstruktionen mit "und" und "oder", die noch keine<br />

komplexe Satzstruktur darstellen: "Max baut einen Turm und Anna fährt mit dem Auto." (Böhme)<br />

~ Syntax, Grammatik<br />

◊ Satzglied, Kernsatz, Aussagesatz, Fragesatz, Wunschsatz<br />

clavicular breathing<br />

Klavikularatmung c. / f. / kein Plural<br />

= Schlüsselbeinatmung, Schulteratmung, Hochatmung<br />

es handelt sich hierbei um eine extrem ausgeprägte kostale Atmung. Sie ist<br />

pathologisch. Sie kommt bei forcierter Atmung vor. Während der Einatmung wird hier der<br />

gesamte Schultergürtel gehoben, z.B. beim Asthma bronchiale. Die Klavikularatmung<br />

kann Ursache von Stimmstörungen sein Wirth)<br />

e.g. Am ungünstigsten ist die kostoklavikuläre Atmung zu bewerten. Diese wird oft mit<br />

Verspannungen der Hals- Schultergürtel-Muskulatur begleitet. Eine Aussage über die<br />

unphysiologische kostklavikuläre Atmung (manchmal auch als Hochatmung bezeichnet) sollte<br />

immer mit einer Beurteilung der Muskulatur zum Ausschluß von Verspannungen und<br />

Myogelosen, verknüpft werden. Periphere Atembewegungen sind bei Untersuchungen der<br />

Stimmfunktion häufig überbewertet worden (Wendler et al. 1996). (Böhme)<br />

~ Bauchatmung, Zwerchfellatmung, Brustatmung<br />

cleft lip<br />

Labium fissum c. / f. / Labia fissa<br />

= Lippenspalte<br />

syn. Labium fissum, sog. Hasenscharte; Hemmungsfehlbildung im Bereich der<br />

Oberlippe, i.a. seitl. der Mittellinie (ein- od. beidseitig), häufig in Komb. mit Kiefer- und<br />

Gaumenspalte


Definiciones de términos alemán 40<br />

Eine L. läßt sich durch op. Methoden kosmetisch und funktionell einwandfrei schließen; der<br />

Eingriff sollte bei einem gesunden Säugling möglichst frühzeitig, jedoch nicht vor dem<br />

dritten Lebensmonat erfolgen Pschyrembel)<br />

e.g. Durch die Operation der einseitigen und doppelseitigen Lippenspalte im 12.-15. Monat sind die<br />

notwendigen Voraussetzungen für die Nahrungsaufnahme und präverbale Sprachentwicklung<br />

gegeben. (Böhme)<br />

cleft palate<br />

Palatum fissum c. / f. / Palata fissa<br />

= Gaumenspalte, Palatoschisis, Uranoschisis, Uranokoloboma<br />

syn. Palatoschisis, Uranoschisis, Palatum fissum, Uranokoloboma; Gesichtsspalte mit<br />

angeb. Spaltbildung des Gaumens, die entweder nur den weichen Gaumen (sog.<br />

Velumspalte) od. zusätzl. auch den harten Gaumen (typische G.) betreffen kann, evtl. in<br />

Komb. mit Lippen- und Kieferspalte (Lippenkiefergaumenspalte, sog. Wolfsrachen);<br />

Sympt.: u.U. erhebliche Ernährungsproblemebeim Säugling, rezidivierende Inf. Im<br />

Bereich der Atemwege, Sprachstörungen; Ther.: evtl sofortige Einlage einer<br />

Kunststoffplatte (Obturator), möglichst frühzeitig op. Verschluß durch Uranoplastik (meist<br />

im 2. bis 3. Lj.); im Jugendalter kieferorthopäd. Korrektur der stets vorhandenen<br />

Kieferanomalien, logopäd. Übungsbehandlung Pschyrembel)<br />

e.g. Gaumenspalten treten auf 1500 Geburten 1x auf (1:1500); das weibliche Geschlecht ist häufiger<br />

betroffen. (...) Ursachen (sind:) - Überwiegend Vererbung (12-40%). Bei LKG-Spalten meist<br />

rezessiver Erbgang. - Intrauterin erworben. Embryopathien (Viruserkrankungen der Mutter,<br />

stoffwechselpathologische Einwirkungen, Sauerstoffmangel, toxische Schäden, z.B.<br />

Medikamente). - Intrauterine Blutungen. - Mechanische Faktoren. - Höheres Lebensalter der<br />

Mutter. - Mit Syndromen in Zusammenhang stehende Spalten kommen in 2 Formen vor: (a)<br />

Kombination mit abweichendem Chromosomensatz (...). (b) Entstehung aus mutierten Genen<br />

(selten). (Wirth)<br />

cleft uvula<br />

Velum fissum c. / f. / Vela fissa<br />

= Velumspalte, Gaumensegelspalte<br />

Velumspalte angeb. Gaumenspalte, die sich auf d. weichen Gaumen beschränkt<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Totale Velumspalten. Sie beginnen am hinteren Rand des knöchernen Gaumens und<br />

durchziehen das Gaumensegel bis zum gespaltenen Zäpfchen. Der hintere Nasenstachel (Spina<br />

nasalis posterior) ist ebenfalls gespalten. Die Gaumensegelhälften sind ebenfalls normal<br />

entwickelt, evtl. sogar überlang. Partielle Velumspalten. Sie beginnen am Gaumensegel und<br />

setzen sich evtl. unter der Schleimhaut bis zum Hartgaumen fort. (Wirth)<br />

click<br />

Klick n. / m. / - s<br />

= Klicklaut, Schnalz(laut), Avulsiv<br />

Sprachlaut, der durch die plötzliche Öffnung einer oralen Luftkammer ensteht, wobei<br />

umgehende Luft in diese einströmt Bußmann)<br />

e.g. Schnalzlaute finden sich in mehreren Sprachen des südlichen Afrika. (Bußmann)<br />

~ Laut, Phonetik<br />

client/clinician ratio<br />

Arzt-Patient-Verhältnis c. / n. / kein Plural


Definiciones de términos alemán 41<br />

gemeint ist das Verhältnis der Anzahl von Patienten, die von einem Arzt behandel<br />

werden )<br />

In der deutschsprachigen Literatur gibt es keinen entsprechenden Begriff.<br />

clinical<br />

klinisch adj. /<br />

bezieht sich auf die gesamte Symptomatik und den Verlauf einer Erkrankung<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Klinisch auffällig (bei der progressiven Bulbärparalyse) sind Dysarthrie, Dysphonie, Dysphagie,<br />

Amimie, pathologisches Weinen und Lachen, letzteres als motorisches Enthemmungsphänomen.<br />

(Masuhr / Neumann)<br />

~ klinisches Syndrom, klinisches Beispiel<br />

◊ klinische Psychologie, klinische Linguistik, klinisches Beispiel<br />

clinical counterpart<br />

klinisches Beispiel c. / n. / klinische -e<br />

= Falldarstellung<br />

die klinischen Beispiele zeigen charakteristische Symptome und Befunde eines<br />

Krankheitsbildes Möller / Laux / Deister)<br />

e.g. Klinisches Beispiel. Eine 16 jähriger Türkin, die von ihrem Ehemann wegen ständiger<br />

psychomotorischer Unruhe in der neurologischen Ambulanz angemeldet wird, kommt mit<br />

tänzelnden Schritten un zuckenden Bewegungen der Arme in die Sprechstunde. Sie lächelt und<br />

grimmasiert, streckt häufig die Zunge wie in einer Schnalzbewegung heraus, spitzt die Lippen<br />

und versucht, Hyperkinesen durch Verlegenheitsbewegungen zu kaschieren. Die Muskulatur ist<br />

hypoton. Es fallen blitzartige, z.T. schleudernde Bewegungen der Hände, besonders der Zeige-<br />

und Mittelfinger auf. Die Anamnese ist abgesehen von einer intakten Gravidität unauffällig.<br />

Diagnose: Chorea gravidarum (Masuhr / Neumann)<br />

~ klinisch<br />

clinical syndrome<br />

klinisches Syndrom c. / n. / klinische -e<br />

klinisch bedeutsame Verhaltensmuster, die mit aktuellen Beschwerden (z.B. einem<br />

schmerzhaftem Symptom), einer Behinderung (Einschränkung in einem oder mehreren<br />

Funktionsbereichen), einem bedeutsam erhöhten Risiko, Tod, Schmerz oder<br />

Behinderung zu erleiden oder einen wichtigen Verlust an Frieden zu erfahren,<br />

verbunden sind Zimbardo)<br />

e.g. Das Parkinsonsyndrom ist charakterisiert durch Tremor, Rigor, Akinese. Es stellt ätiologisch<br />

keine Einheit dar, findet sich jedoch am häufigsten im Rahmen der Parkinson-Erkrankung.<br />

(Masuhr / Neumann)<br />

~ klinisch, Syndrom<br />

clonic-type dysfluency<br />

klonisches Stottern c. / n. / kein Plural<br />

= klonische Unflüssigkeiten, Klonus<br />

klonisches Stottern ist charakterisiert durch kürzere, rasch aufeinanderfolgenden<br />

Kontraktionen der Sprechmuskulatur. Es kommt zu typischen "hämmernden"<br />

Wiederholungen von Lauten, Silben, und Wörtern, denen beim endgültigen Aussprechen<br />

der Wörter Wortdehnungen folgen können Fiedler / Standop)


Definiciones de términos alemán 42<br />

e.g. Das Auftreten von vermehrten Repititionen von Lauten und Silben zeigt bei Kindern den<br />

Übergang vom physiologischen Wiederholungsstottern zum klonischen Stottern an. (Wirth)<br />

~ Stottern, tonisches Stottern<br />

closure<br />

Verschluss n. / m. / Verschlüsse<br />

kurzzeitiges Blockieren des Luftstroms Gader)<br />

e.g. Verschlusslaut: Nach der Artikulationsart bezeichneter Sprachlaut, bei dem mit der Glottis oder in<br />

der Mundhöhle mindestens ein Verschluss gebildet wird. (Bußmann)<br />

~ Phonetik, Artikulation, Affrikate, Plosiv<br />

◊ Verschlusslaut<br />

cluster<br />

Konsonantenverbindung c. / f. / - en<br />

= Cluster<br />

Folge von aufeinander folgenden ungleichen Konsonanten Duden, Das<br />

Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Der Sigmatismus beruht im weiteren Sinne auf einer Sprechstörung der Reibelaute /s/, /sch/ und<br />

/ch/ und deren Konsonantenverbindungen (z.B. /schl/, /str/, /sp/, /schw/). (Böhme)<br />

~ Konsonant, KVK-Verbindung, KV-Verbindung<br />

cluster reduction<br />

Reduktion von Mehrfachkonsonanz c. / f. / (-en - -)<br />

= RMK<br />

die häufigste Erscheinungsform ist die Auslassung eines Konsonanten aus einer<br />

zweigliedrigen Konsonantenfolge Gadler)<br />

e.g. Allgemein gilt bei der Reduktion von Mehrfachkonsonanz die Regel, dass bevorzugt das<br />

Segment ausgelassen wird, welches auch als Einzelkonsonant entwicklungsmäßig gegenüber<br />

dem anderen später in Erscheinung tritt. (Gadler)<br />

~ Konsonantenverbindung, Phonologie, phonologischer Prozess<br />

cluttering<br />

Poltern n. / n. / kein Plural [poltern- - polternd]<br />

Redeflußstörung mit sehr schnellem überstürztem Sprechablauf, impulsübersteigerter<br />

Artikulationsmotivation, die nicht synchron mit den langsameren Exspirations- und<br />

Phonationsbewegungen geht Franke)<br />

e.g. Poltern zeichnet sich durch ein hohes Sprechtempo mit intra- und interverbalen Akzelerationen,<br />

Wort- und Satzverschränkungen, Auslassungen und Satzteil-, Wort- und Silbenwiederholungen<br />

aus, wobei Blockierungen oder Zeichen für andere Tonuserhöhungen fehlen. (Böhme)<br />

~ Stottern<br />

coarticulation<br />

Koartikulation n. / f. / - en [koartikulieren- - koartikulierend]<br />

in der Phonetik Bezeichnung für die antizipierenden Bewegungsabläufe bei der<br />

Artikulation Bußmann)<br />

e.g. Im zusammenhängenden Sprechen bereiten die nicht unmittelbar beteiligten Organe bereits die<br />

Position der folgenden Laute vor. Unter Koartikulation versteht man daher lautübergreifende


Definiciones de términos alemán 43<br />

Prozesse der Sprechbewegungen im Gegensatz zur isolierten Lautbildung. Die einzelnen Laute<br />

werden somit von der Lautumgebung modifiziert und erreichen nicht immer ihre Idealform. (Wirth)<br />

~ Assimilation, Artikulation, Phonetik<br />

cochlea<br />

Cochlea n. / f. / Cochleae<br />

= Hörschnecke, Schnecke, Kochlea<br />

Schnecke des Innenohres, Hörorgan, in dem die Scala vestibuli u. tympani, liegen.<br />

Innervation durch den N. cochlearis Franke)<br />

e.g. In der Schnecke wird mechanische in elektrische Energie umgewandelt. Vorwiegend im Bereich<br />

des Amplitudenmaximums der Wanderwelle wird das akustische Reizmuster durch Anregung der<br />

Haarzellen in Nerveneinzelentladungen transformiert. (Boenninghaus)<br />

cognitive<br />

kognitiv adj. / / [- Kognition]<br />

die Erkenntnis betreffend, erkenntismäßig Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Nach dem kognitiven Modell sind Kognitionen der primäre Gegenstand der Psychologie. Der<br />

Begriff umfaßt alle Prozesse und Strukturen, die traditionellerweise mit dem Etikett geistig<br />

versehen wurden, also etwa die Prozesse des Wahrnehmens, Schlußfolgerns, Erinnerns,<br />

Denkens, Problemlösens und Entscheidens und die Strukturen des Gedächtnisses, der Begriffe<br />

und Einstellungen. (Zimbardo)<br />

~ kognitive Entwicklung, kognitives Konstrukt<br />

Ggs. Emotional<br />

cognitive construct<br />

kognitives Konstrukt c. / n. / kognitive -e<br />

bezieht sich auf die Prozesse des Wahrnehmens, Schlußfolgerns, Erinnerns, Denkens,<br />

Problemlösens und Entscheidens und die Strukturen des Gedächtnissen, der Begriffe<br />

und Einstellungen (...) und auf den Prozess, durch den Menschen ihre Empfindungen<br />

und Wahrnehmungen in organisierte Eindrücke der Realität umwandeln Zimbardo)<br />

e.g. Menschen reagieren nicht auf die Realität, wie sie als objektiv beschreibbare materielle Welt vor<br />

liegt, sondern wie sie sich ihnen als subjektive Realität darstellt. (Zimbardo)<br />

~ kognitiv<br />

cognitive development<br />

kognitive Entwicklung c. / f. / (kognitive -en)<br />

= geistige Entwicklung<br />

kognitive Entwicklung umfaßt die Veränderung der Erkenntnisprozesse und des Wissens<br />

- der Wahrnehmung, des Denkens, der Vorstellung und des Problemlösens. Zimbardo)<br />

e.g. Nach Piaget sind an der kognitiven Entwicklung zwei elementare Prozesse beteiligt: Assimilation<br />

und Akkomadation. (Zimbardo)<br />

~ kognitiv<br />

communication<br />

Kommunikation n. / f. / kein Plural [kommunizieren- - kommunikativ]<br />

im weiteren Sinne: jede Form von wechselseitiger Übermittlung von Information durch<br />

Zeichen/Symbole zwischen Lebewesen (Menschen, Tieren) oder zwischen Menschen


Definiciones de términos alemán 44<br />

und datenverarbeitenden Maschinen. (...) Im engeren (sprachwissenschaftlichen) Sinn:<br />

zwischenmenschliche Verständigung mittels sprachlicher und nichtsprachlicher Mittel<br />

wie Gestik, Mimik, Stimme u.a. Bußmann)<br />

e.g. Sprachgestörte Kinder brauchen gute Zuhörer um zu erleben, dss die Mitmenschen offen sind für<br />

ihre Kommunikation und dass ihre Sprechbemühungen Interesse auslösen. (Wendlandt)<br />

~ non-verbal, verbale Kommunikation, non-verbale Kommunikation, vorsymbolische<br />

Kommunikation, vorsprachliche Kommunikation<br />

◊ vorsymbolische Kommunikation, vorsprachliche Kommunikation, verbale<br />

Kommunikation, non-verbale Kommunikation<br />

compensatory articulation<br />

kompensatorische Artikulation c. / f. / (- -en)<br />

= ausgleichende Artikulation<br />

kompensatorische Ausgleichsbewegungen (bei der Artikulation) (...). Das Maß der<br />

Kompensation hängt von der motorischen Geschicklichkeit (...) ab Biesalski)<br />

e.g. Sprechtherapie bei der Behandlung der Dysarthrie bedeutet im wesentlichen eine Maximierung<br />

kompensatorischer sprechmotorischer Fähigkeiten (Rosenbek und LaPointe, 1991). (Ziegler)<br />

comprehension<br />

Sprachverständnis n. / n. / kein Plural<br />

Teilprozess der Sprachverarbeitung, in dem der Hörer aufgrund der wahrgenommenen<br />

Lautstrukturen einer Äußerung sowohl ihre zugrundeliegende Proposition als auch die<br />

Sprecherintention rekonstruieren und im Gedächtnis speichern kann Bußmann)<br />

e.g. Das Sprachverständnis ist beim Kind immer weiter entwickelt als die Fähigkeit, Sprache selbst zu<br />

verwenden. Das Kind versteht mehr, als es ausdrücken kann. (Wendlandt)<br />

~ Sprachverständnisstörung, Sprachverstehensstrategie, Sprachproduktion<br />

◊ Sprachverständnistest, eingschränktes Sprachverständnis, Sprachverständnisstörung<br />

comprehension deficit<br />

Sprachverständisstörung c. / f. / - en<br />

die Bedeutung von Wörtern und Sätzen wird oft nicht verstanden. Die<br />

Sprachverständnisstörung fällt im Alltag oft nicht auf, weil die Patienten (hier sind Kinder<br />

gemeint) sich am Situationszusammenhang und an der Mimik und Gestik des<br />

Gegenübers orientieren Wendlandt)<br />

e.g. Das Sprachverständnis ist bei Wernicke-Aphasikern grob gestört, schon Einzelwörtern verstehen<br />

diese Patienten deutlich schlechter als amnestische und Broca-Aphasiker. (Biniek)<br />

~ Sprachverständnis<br />

comprehension strategy<br />

Sprachverstehensstrategie c. / f. / - n<br />

= Sprachverständnisstrategie<br />

Der Prozess des Sprachverstehens wird von Clark (1977) als ein spezieller Typ des<br />

Problemlösens - nämlich des Problems, was der Sprecher mit einer Äußerung meint -<br />

interpretiert Bongartz)<br />

e.g. Wir bauen in sogenannten aufsteigenden Prozessen das, was der Sprecher unserer Erwartung<br />

nach sagt, innerhalb unserer zentralen Programmiersysteme sozusagen im Rückwärtsgang auf:<br />

von Lauten über Wörter zu Sätzen und Äußerungen. Gleichzeitig filtern wir in sogenannten


Definiciones de términos alemán 45<br />

absteigenden Prozessen alles aus, was unserer - von der Situation, dem Sinnzusammenhang<br />

und unserem Weltbild gesteuerten - Erwartung nicht entspricht. (Lutz)<br />

~ Sprachverständnis<br />

compulsive nasal breather<br />

zwanghafter Nasenatmer c. / m. / (zwanghafte -)<br />

)<br />

e.g. Das menschliche Neugeborene beginnt sein extrauterines Leben mit einem Stimmtrakt, der<br />

anatomisch dem des erwachsenen Schimpansen und des Neandertalers vergleichbar ist<br />

(Liebermann, 1984) und in dem die phonatorischen und artikulatorischen Möglichkeiten noch<br />

erheblich eingeschränkt sind. Er erlaubt jedoch dem Neugeborenen als obligatem Nasenatmer,<br />

mit vergleichsweise geringem Risiko gleichzeitig zu trinken und zu atmen (Liebermann, Crelin &<br />

Klatt, 1972). Der Vokaltrakt ist beim Neugeborenen in seinen supralaryngealen Anteilen relativ<br />

kürzer als beim Erwachsenen und verläuft nicht rechtwinklig, sondern in einem flachen Bogen.<br />

Der Kehlkopf steht hoch und setzt sich in einem fast gradlinigen Tubensystem in den Nasenraum<br />

fort, das gegenüber dem Nahrungstrakt durch Gaumensegel, Zäpfchen und Epiglottis doppelt<br />

versiegelt wird.Die Transformation des Stimmtraktes mit dem Deszensus des Kehlkopfes beginnt<br />

bereits in den ersten drei Lebensmonaten und ist mit 4 bis 6 Monaten weitgehend<br />

abgeschlossen. Durch zunehmende Abwinklung zwischen oberem Respirationstrakt und<br />

Mundhöhle und Verlängerung des Rachenraumes entsteht ein Zwei-Tuben-System.Der dadurch<br />

geschaffene Supralaryngealraum bietet die Voraussetzung, im Zusammenwirken mit der Zunge<br />

Vokale zu produzieren, und zwar den durch die Vokale /a/, /i/ und /u/ begrenzten Vokalraum, der<br />

allen meschlichen Sprachen gemeinsam ist (Kent & Murray, 1982; Liebermann, 1973;<br />

Liebermann, Crelin & Klatt, 1972; Oller, 1980; Sasaki et al., 1977) (Papusek)<br />

Das im Englischen beschriebene Störungsbild eines "zwanghaften Nasenatmers" wird in der deutschen Literatur<br />

nicht erwähnt. Eine in diese Richtung zielende Aussage wird über das physiologische Atemmuster der<br />

Negeborenen als "obligate Nasenatmer" gemacht.<br />

concept<br />

Begriff n. / m. / - e [- - begrifflich]<br />

durch Abstraktion gewonnenes gedankliches Konzept, durch das Gegenstände und<br />

Sachverhalte aufgrund bestimmter Eigenschaften und/oder Beziehungen klassifiziert<br />

werden Bußmann)<br />

e.g. Die Bedeutung von Begriff und Bedeutung ist so eng, dass wir uns der Trennung oft gar nicht<br />

bewußt werden. Aber sie wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass Gehörlose und auch<br />

Kinder, die noch nicht die entsprechenden Wörter erworben haben, Begriffe haben mögen, die<br />

nicht -oder noch nicht- verbal enkodiert sind. (Szagun)<br />

~ Semantik<br />

◊ abstrakter Begriff<br />

concordance<br />

Konkordanz n. / f. / -en<br />

= Übereinstimmung<br />

bezieht sich auf Eigenschaften, die Zwillingspaare gemeinsam haben Zimbardo)<br />

e.g. phänomenologische Übereinstimmung wichtiger Merkmale bei Zwillingen, z.B. Haarfarbe und -<br />

form, Augenfarbe, Sommersprossen. (Pschyrembel)<br />

◊ Konkordanzrate<br />

Ggs.: Diskordanz<br />

conductive hearing impairment<br />

Schallleitungsschwerhörigkeit c. / f. / -en


Definiciones de términos alemán 46<br />

(Lindner, Becker/Sovak). Hörverlust durch Stör. an Ohrmuschel, im äußeren Gehörgang,<br />

Trommelfell, Mittelohr. Urs.: Mißbildung, Cerumen, Trommelfellperforation od. -<br />

verwachsungen, Adenoide, Tubenmittelohrkatarrh, Einschränkungen der<br />

Gehörknöchelchenbeweglichkeit, Otosklerose u.a. Befund: Luftleitung bis 50 dB<br />

Hörverlust, Knochenleitung normal, Rinne-Versuch negativ, Weber-Versuch im kranken<br />

Ohr gehört, kein Diskriminationsverlust u. verschobene Sprachverständnisschwelle im<br />

Sprachaudiogramm Franke)<br />

e.g. Bei einer Schallleitungsschwerhörigkeit ist die akustische Information abgeschwächt, bei einer<br />

Schallempfindungsschwerhörigkeit ist sie verstümmelt. (Boenninghaus)<br />

confused language<br />

Schizophasie n. / f. / kein Plural<br />

Schizophasie (Sprachverwirrtheit) nennt man ein schizophrenes Krankheitsbild, das von<br />

einer ausgeprägten Sprachstörung bestimmt wird: Man hört von den Kranken kaum eine<br />

sinnvolle Äußerung, Antworten auf Fragen sind beziehungslos und unverständlich Tölle)<br />

e.g. Die Schizophasie ist durch Verbigerationen, Neologismen und Agrammatismus gekennzeichnet,<br />

wobei die psychischen Leistungen nur geringgradig beeinträchtigt sind. (Böhme)<br />

~ Schizophrenie, Neologismus<br />

In der deutschsprachigen Literatur gibt es keinen entsprechenden Begriff, "Schizophasie" kommt der Bedeutung<br />

nahe, ist aber nicht inhaltich gleichwertig.<br />

congenital<br />

kongenital adj. /<br />

= angeboren<br />

angeboren, ob vererbt oder in der Embryonalphase erworben Franke)<br />

e.g. Das kongenital verkürzte Velum kann den kraniofazialen Fehlbildungssyndromen zugeordnet<br />

werden. (Böhme)<br />

~ kongenitale Hörstörung<br />

◊ kongenitale Aphasie, kongenitale Hörstörung<br />

congenital aphasia<br />

Alalie n. / f. / (Alalien)<br />

= veraltete Synonyme: kongenitale Aphasie, Audimutistas, Hörstummheit, Alalia<br />

idiopathica<br />

hochgradige Sprachentwicklungsverzögerung des normalhörenden, nicht geistig<br />

behinderten Kindes aufgrund von Umweltfaktoren oder organischen Störungen .<br />

Verständigung weitgehend durch normale Kommunikationsmittel Franke)<br />

e.g. Hierbei handelt es sich um das Ausbleiben der Sprachentwicklung, eine extreme Form der<br />

Sprachentwicklungsstörung liegt vor; das Kind beherrscht keine bzw. sehr wenige Wörter oder<br />

verwendet sehr stereptyp immer wieder nur dieselben Lautgebilde. (Wendlandt)<br />

~ Sprachentwicklungsstörung<br />

◊ idiopathische Alalie<br />

congenital hearing impairment<br />

kongenitale Hörstörung c. / f. / - -en<br />

= angeborene Schwerhörigkeit, angeborene Hörschädigung


Definiciones de términos alemán 47<br />

die zusammenfassend als "angeborene" Schwerhörigkeit, Taubheit bezeichnete<br />

Funktionsstörungen des Innenohres können pränatal, perinatal oder postnatal (innerhalb<br />

der ersten 6 Lebensmonate) entstanden sein Arnold, Ganzer)<br />

e.g. Folgen angeborener und frühkindlicher Hörstörungen: Das schwerhörige Kind hat<br />

Schwierigkeiten in der Sprachentwicklung, in seinen kommunikativen Möglichkeiten und somit<br />

beim Lern- und Sozialverhalten. (...) Je nach dem Grad der Schwerhörigkeit wechselt das<br />

Ausmaß dieser Störungen. Nicht selten findet man Mehrfachbehinderungen. Neben<br />

Mißbildungen, etwas Ohr- oder Gesichtsdysplasien, bei denen eine Hörstörung häufig<br />

angetroffen wird, weisen eine fehlende Blickwendung bei Geräuschen oder eine fehlende,<br />

verzögerte oder untypische Sprachentwicklung auf eine Hörstörung hin. Eine frühe Diagnose in<br />

den ersten Lebensmonaten ermöglicht durch gezielte Maßnahmen wir Hörgeräteversorgung,<br />

Elternberatung, spezielle Kindergärten oder Schulen etc., eine gezielte Förderung des Kindes<br />

(...). (Weerda)<br />

congenital laryngeal stridor<br />

kongenitaler Stridor laryngis c. / m. / kongenitale Stridores laryngis<br />

= kongenital-inspiratorischer Stridor<br />

Symptom bei kongenitalen Anomalien im Bereich des Kehlkopfes oder der Trachea<br />

(Atresien und Membranen. Durch Verwachsungen, fehlerhafte Anlage oder<br />

Membranbildung entstehen Stenosen der oberen Luftwege.): Inspiratorischer Stridor bis<br />

zu Apnoe mit frustranen Atemexkursionen bei komplettem Lumenverschluß Franzen)<br />

e.g. Am häufigsten finden sich angeborene Bildungsstörungen der Epiglottis. Sie kann rinnenförmig,<br />

hufeisenförmig oder sehr schmal ausgebildet sein. Zusammen mit einer besonderen Weichheit<br />

beim Säugling ist sie dann Ursache eines inspiratorischen kongenitalen Stridors.(...) Segelbildung<br />

(Diaphragma) in der vorderen Kommissur zwischen den Stimmbändern führt ebenfalls zu<br />

kongenitalem Stridor.<br />

(Kongenitale Synechie der Processus vocales<br />

Symptom: Stridor<br />

Therapie: Endoskopische Durchtrennung; danach normale Abduktion der Stimmlippen möglich)??? Ist<br />

das gleiche =SegelbildungWirth S.259 (Boenninghaus)<br />

~ kongenitales Diaphragma laryngis<br />

congenital laryngeal web<br />

kongenitales Diaphragma larygis c. / n. / kongenitale Diaphragmen laryngis<br />

angeborenes segel- oder keilförmiges Diaphragma im Bereich der ligamentären<br />

Stimmlippenanteile. Stimmlippen bei ausgeprägter Synechie nicht immer abgrenzbar.<br />

Diaphragmen kommen auch supraglottisch (selten) und subglottisch (häufiger) vor<br />

Segelbildung zwischen den StimmlippenWirth S.258 Naumann, Scherer)<br />

e.g. Symptome bei angeborenem Diaphragma: Heiserkeit oder Tonlosigkeit von Geburt an, in- und<br />

expiratorischer Stridor. Befund: Weißliche Membran, die sich zwischen den reizlosen<br />

Stimmlippen bei Respiration von der orderen Kommissur über die ganze Fläche im Niveau der<br />

Stimmlippen spannt und hinten eine kleine erbsgroße, scharfrandige Öffnung freiläßt. Bei<br />

Phonation fächerförmiges Zusammenlegen der Membran, die subglottisch verschwindet. Meist<br />

keilförmig, d.h. freier Rand, hinten dünn, vorn dick.Therapie: (...) Abtragung (...) Neuerdings auch<br />

Durchtrennung mit dem Laserstrahl. (Wirth)<br />

consonant<br />

Konsonant n. / m. / - en [- - konsonantisch]


Definiciones de términos alemán 48<br />

= Mitlaut, Hemmlaut<br />

ein Sprachlaut, der durch Behinderungen des Luftstroms durch Verschlüsse und<br />

Verengungen gebildet wird Gadler)<br />

e.g. Konsonanten bestehen aus Geräuschen oder Klanggemischen im Frequenzbereich von 200-<br />

8000 Hz. Einteilung in 1) stimmhaft und stimmlos, 2) Art des Überwindungsmodus der Luft, 3) Ort<br />

der Lautbildung, Artikulationsorgan und Artikulationsmodus (Franke)<br />

~ Laut, Phonetik, Konsonantenverbindung, Vokal, reduzierte Konsonantenartikulation,<br />

KVK-Silbe, KV-Silbe<br />

◊ Konsonantenverbindung, Konsonantenauslassung<br />

consonant deletion<br />

Konsonantenauslassung c. / f. / - en<br />

= Elision<br />

Wegfall eines oder mehrere Laute Kürschner)<br />

e.g. Elision: Auslassung, z.B. "tul" statt "Stuhl" (Wirth)<br />

~ Konsonant, Dyslalie, phonologische Störung<br />

consonant harmony<br />

Harmonisierungsprozess c. / m. / - e<br />

Harmonisierungsprozesse betreffen Vorgänge, bei denen Laute innerhalb einer<br />

Lautreihe einander angeglichen werden Baumgartner / Füssenich)<br />

e.g. Harmonisierungsprozesse: 1. Labialassimilation, 2. Velarassimilation, 3. Prävokalische<br />

Stimmgebung (Baumgartner / Füssenich)<br />

~ phonologische Störung, Assimilation, Phonologie<br />

consonant imprecision<br />

reduzierte Konsonantenartikulation c. / f. / kein Plural<br />

= gestörte Konsonantenbildung<br />

Störung der Artikulation von Konsonanten; betroffen sind die Parameter<br />

Bewegungsstärke und Bewegungsumfang (bei Dysarthrie) Poeck)<br />

e.g. Reduzierte Konsonantenartikulation: lenisierte Plosive, Frikative mit reduziertem<br />

Frikationsgeräusch, Konsonanten zu Halbvokalen reduziert. (Ziegler)<br />

~ Artikulation, Dysarthrie<br />

"Reduzierte Konsonantenartikulation" ist in der deutschsprachigen Literatur kein feststehender Begriff, es gibt<br />

mehrere Ausdrücke, die die ungenaue Konsonantenbildung beschreiben.<br />

constriction<br />

Konstriktion n. / f. / -en [konstringieren- - konstringierend]<br />

= Zusammenziehung<br />

Zusammenziehung; 1. Kontraktion eines Hohlorgans oder Ringmuskels, z.B.<br />

Bronchokonstriktion; 2. (genet.) Einschnürung an best. Stellen v. Chromosomen<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Die pharyngeale Kontraktion, eine Muskelkontraktion von oben nach unten, beginnend im<br />

unteren Teil des oberen Pharynxkonstriktors, treibt das Bolusende aus. (Bartolome)<br />

~ Konstriktor<br />

constrictor


Definiciones de términos alemán 49<br />

Konstriktor n. / m. / -en [konstringieren- - konstringierend]<br />

= Zusammenzieher<br />

Schließmuskel (Med.) Duden)<br />

e.g. Der Muskelschlauch des Pharynx wird durch die Mm. constrictores pharyngis, die<br />

"Schlundschnürer" gebildet. Man unterscheidet den M. constrictor pharyngis superior, medius<br />

und inferior. (Bartolome)<br />

contact ulcer<br />

Kontaktulkus c. / n. / Kontaktulzera<br />

= Kontaktpachydermie, Kontaktgranulom<br />

es handelt sich um pachydermische Verdickung eines Processus vocalis, dem auf der<br />

Gegenseite eine schüsselförmige Pachydermie entspricht<br />

gleichseitig an beiden Stimmlippen befindliches Geschwür, das chron. Heiserkeit mit<br />

auffallend hartem Stimmeinsatz, u.U. auch Fremdkörpergefühl u. Schmerzen hervorruft.<br />

Ther.: u.a. Stimmeinsatz-, Summ-Crescendo-Übungen, PhonorhythmikFranke Biesalski)<br />

e.g. Hauptsymptome: Heiserkeit, harter Stimmeinsatz, Schmerzen beim Schlucken auf der<br />

betroffenen Seite. Gelegentlich etwas Blut im Sputum, Fremdkörpergefühl im Hals. Ursachen:<br />

Zusammenschlagen der Aryknorpel bei sekundär hyperfunktioneller Dysphonie bei<br />

Männerstimmen. Diagnostische Schritte: Laryngoskopisch Internusschwäche der meistens<br />

auffallend langen, schmalen Stimmlippen, Seitendifferente Adduktion der Stimmlippen (...)<br />

Stroboskopisch häufig neben der hypofunktionellen Grundsymptomatik hyperfunktionelle<br />

Kompensation.<br />

Dieses Kontaktulkus der amerikanischen Literatur weist tatsächlich nur ausnahmsweise eine<br />

Ulzeration mit Granulationsgewebe auf, wenn sich entzündliche Veränderungen im Bereich der<br />

Pachydermie abspielen. Auch die Stimmlippen sind in der Regel frei von pathologischen<br />

Veränderungen. Betroffen sind meist Männer in mittleren Jahren, selten Frauen. (...) Ursächlich<br />

wird ein hammereffekt der aufeinanderschlagenden Processus vocales bei besonders festem<br />

Stimmschluß für die Pachydermieentstehung angenommen. (...) Die Stimme kann behaucht bis<br />

rauh sein, sie kann aber auch unauffällig sein. (...) Nur bei ausgedehnten pachydermischen<br />

Veränderungen un bei Verdacht auf Präkanzerose bei Malignom ist eine operative Abtragung<br />

erforderlich.Biesalski, S.246 (Naumann, Scherer)<br />

context-sensitive voicing<br />

phonetische Assimilation c. / f. / - en<br />

phonetische Assimilation (Angleichung):(1) Lautvertauschung u. -veränderung im Wort.<br />

Vorwegnehmend z.B. Eibenbahn; zurückgreifend z.B. Kaffeetaffe. (2) Durch<br />

Koartikulation veränderte Lautfolge, artikulatorische Angleichung des vorhergegangenen<br />

Lauts auf den nächsten (progressive Assimilation); Einwirkung des folgenden Lautes auf<br />

den vorhergegangenen (regressive Assimilation) Franke)<br />

e.g. Vorgang und Ergebnis der artikulatorischen Anpassung eines Sprachlautes an einen<br />

benachbarten Laut in Bezug auf ein oder mehrere Merkmale. Die Assimilation kann sich<br />

beziehen auf (a) das Artikulationsorgan, vgl. dt. umgangssprachliches [zemjf] >Senf mit<br />

orthoepischem (normgerechtem) [senf], (b) auf die Artikulationsstelle, vgl. [ge :m] geben mit [ge<br />

:ben], (c ) auf die Artikulationsart (vgl. mhd. Elne mit nhd. Elle), (d) auf das Verhalten der<br />

Stimmbänder (vgl. dt. [das'salts] das Salz mit [ das'zalts]; vgl. auch [zd] an Stelle von [sd] in frz.<br />

[yntazde'te] une tasse de the´ eine Tasse Tee oder (e) auf das Verhalten des Gaumensegels (vgl.


Definiciones de términos alemán 50<br />

frz. [la~g] langue, Sprache mit lat. Lingua). Je nach Einflußrichtung der Assimilation in der<br />

Lautfolge unterscheidet man zwischen perseverierender [auch progressiver] Assimilation, bei der<br />

der zweite Sprachlaut sich dem vorausgehenden angleicht (vgl. z.B. nhd. Zimmer mit mhd.<br />

Zimber), und antizipierender Assimilation, bei der der vorausgehende Sprachlaut sich dem<br />

folgenden angleicht(vgl. z.B. umgelautetes ahd. Gesti Gäste mit gasti). Man spricht von totaler<br />

oder vollständiger Assimilation, wenn eine vollständige Angleichung zweier Sprachlaute erfolgt<br />

(z.B. in Zimmer gegenüber zimber), von partieller Assimilation, wenn die Angleichung wie bei<br />

[uemjf] nicht alle Merkmale betrifft. (Bußmann)<br />

Für die ausschließliche Angleichung in Stimmhaftig- bzw. Stimmlosigkeit an benachbarte Laute gibt es im<br />

Deutschen keinen Begriff, deswegen wird hier die auch andere phonetische Merkmale umfassende<br />

phonetische Assimilation beschrieben.<br />

contingent<br />

kontingent adj. /<br />

= bedingt<br />

bezieht sich auf einen Reflex, der auf der Kopplung eines zwischen einem<br />

unkonditionierten


Definiciones de términos alemán 51<br />

dieser operante Erklärungsansatz geht von der Annahme aus, dass es einen<br />

kontinuierlichen Übergang von normalen bis hin zu auffälligen zu solchen als Stottern zu<br />

diagnostizierenden Sprechunflüssigkeiten gibt Fiedler / Standop)<br />

e.g. Beim Stottern können kontinuierliche Übergänge, aber auch zwei unterschiedliche Prototypen<br />

angenommen werden. Diese Kontinuitätstheorie bei Redeflußstörungen ist somit eine weitere<br />

Möglichkeit, Entwicklungsunflüssigkeiten und chronisches Stottern im Vorschulalter abzugrenzen.<br />

(Böhme)<br />

~ Stottern<br />

convergent thinking<br />

konvergentes Denken c. / n. / kein Plural<br />

Denken, das Information und Wissen zusammenbringt oder synthetisiert in Richtung auf<br />

eine korrekte Lösung für ein bestimmtes Problem Zimbardo)<br />

e.g. Die meisten Intelligenztests mit ihren gut definierten Problemen und objektiv besten Antworten<br />

konzentrieren sich primär auf konvergentes Denken. (Zimbardo)<br />

Ggs. Divergentes Denken<br />

conversion aphonia<br />

Konversionsaphonie c. / f. / kein Plural<br />

= psychogene Aphonie, funktionelle Aphonie<br />

es handelt sich um eine Tonlosigkeit der Stimme; der Patient kann nur noch flüstern.<br />

Überwiegend sind Frauen betroffen. Sie entsteht durch Schreckerlebnisse,<br />

Streßreaktionen, untragbar erscheinende psychische Belastungen, Depressionen,<br />

Neurose. Ursächlich wird oft ein Kehlkopfkatarrh angegeben mit entsprechenden<br />

subjektiven Symptomen, wobei sich die Stimme über eine Dysphonie zur Aphonie<br />

verschlechtert haben soll Wirth)<br />

e.g. Einige funktionelle Stimmstörungen lassen sich ausschließlich unter neurosepathogenetischen<br />

Aspekten interpretieren. (...) Sie (funktionelle Aphonie) nimmt unter den psychogenen<br />

Krankheitsbildern insoweit eine Sonderstellung ein, als viele psychotherapeutische Verfahren,<br />

insbesondere die Gesprächstherapie keine Anwendung finden kann, da der Patient nicht spricht,<br />

bzw. nicht kommunizieren will. Das therapeutische Erreichen einer tönenden Stimme ist somit<br />

Voraussetzung für die oft erforderliche seelische Behandlung.<br />

Dagegen ist der Hustenstoß tönend und vollklingend, das Lachen stimmhaft, ein lautes Räuspern ist<br />

möglich. Vorwiegend erkranken Frauen zwischen dem 17. Und 25. Sowie dem 45. Und 55.<br />

Lebensjahr. Dagegen ist eine psychogene Aphonie beim männlichen Geschlecht eher selten und<br />

tritt vorwiegend währnd oder kurz nach der Pubertät auf. (...) Im Vordergrund stehen<br />

psychosoziale Aspekte. Das Krankheitsbild verweist auf heterogene Charakterstrukturen bzw.<br />

psychopathologische Syndrome. Bei der Hälft der Patienten kann ein grippaler Infekt<br />

vorausgegangen sein. Dabei handelt es sich um die organische Schiene im Sinne einer<br />

Organwahl für den gleichzeitig vorhandenen psychodynamischen Konflikt (Kinzl 1991). Böhme S.<br />

143 (Grohnfeldt)<br />

~ intermittierender Stimmverlust<br />

In der deutschen Literatur wird nicht unterschieden zwischen einer Konversionsaphonie und einer psychogenfunktionellen<br />

Aphonie.<br />

conversion voice disorder<br />

Konversionsdysphonie c. / f. / kein Plural<br />

= Konversionsstimmstörung, Phononeurosen, psychogene Dysphonie<br />

hierbei handelt es sich um die extreme Form der hyperfunktionellen Stimmstörung.<br />

Überwiegend wird diese Stimmstörung als psychisch bedingt angesehen<br />

(Konversionssymptom). Manche Patienten sind Grenzfälle zur Psychose Grohnfeldt)


Definiciones de términos alemán 52<br />

e.g. Bei fast allen Krankheitsbildern einer psychogenen Dysphonie oder Aphonie steht eine<br />

inadäquate Bewältigung von Konflikten und Streßsituationen im Vordergrund. Daher ist neben<br />

der Verbesserung der Phonation das therapeutische Gespräch und die Verarbeitung der<br />

auslösenden Konfliktsituationen aus Familie und Arbeitsbereich ein bedeutender therapeutischer<br />

Faktor. Häufig ist es notwendig, einen Psychotherapeuten hinzuzuziehen. (Biesalski)<br />

In der deutschen Literatur wird zwischen einer Konversionsstimmstörung und einer psychogenen Stimmstörung<br />

nicht unterschieden.<br />

convulsion<br />

Krampf n. / m. / Krämpfe [- - konvulsiv]<br />

= Konvulsion, Zuckung, Krampfanfall, Anfall<br />

unwillkürliche Muskelkontraktionen; Formen: nach Ausdehnung und Ablauf werden<br />

unterschieden: 1) klonische, 2) tonische, 3) tonisch-klonische, 4) lokalisierte Krämpfe<br />

einzelner Muskeln oder Muskelgruppen und 5) Beschäftigungkrämpfe) Pschyrembel)<br />

e.g. Auffällige motorische Merkmale eines tonischen Krampfes sind: Erstarren der Mimik und<br />

Übergang in eine Version (Blick- und Kopfwendung, Elevation des Arms) bis zur Rotation des<br />

Rumpfs. (Masuhr / Neumann)<br />

~


Definiciones de términos alemán 53<br />

nach dem Zungenkranz oder -saum als dem Artikulationsorgan bezeichneter Sprachlaut<br />

Bußmann)<br />

e.g. Bsp: [s] - Stimmloser alveolar-koronaler Engelaut: essen, was, Skala (Wirth)<br />

~ Phonetik, Artikulation, Alveolar, alveolar-koronal<br />

◊ alveolar-koronal<br />

covert assessment<br />

verdeckte Untersuchung c. / f. / - -en<br />

bei dieser Untersuchung weiß der Patient/in nicht, dass er/sie untersucht wird (z.B sitzt<br />

er in einem Raum hinter einem Einwegspiegel) )<br />

~ offene Untersuchung<br />

In der deutschsprachigen Literatur findet sich keine Entsprechung für diesen Begriff.<br />

cranial<br />

kranial adj. /<br />

= kraniell<br />

zum Schädel gehörig Franke)<br />

e.g. Die wichtigste apperative Untersuchung (bei Hirnquetschung), die unmittelbar nach der<br />

Erstversorgung des Patienten vorgenommen wird, ist die kraniale Computertomographie.<br />

(Masuhr / Neumann)<br />

~ Hirnnerv, kraniofazial<br />

◊ kraniale Computertomographie<br />

cranial nerve<br />

Hirnnerv c. / m. / - en<br />

= Kranialnerv<br />

die Hirnnerven treten aus dem Gehirn aus und versorgen den Kopf- und Halsbereich<br />

Trepel)<br />

e.g. Hirnnerven: Nervus olfactorius, opticus, oculomotorius, trochlearis, trigeminus, abducens,<br />

faciales, vestibulcochlearis, glossopharyngeus, vagus, accessorius, hypoglossus. (Franke)<br />

~ kranial<br />

craniofacial<br />

kraniofazial adj. /<br />

= kraniofacial, craniofazial<br />

bezieht sich auf den Schädel (kranio-) und das Gesicht Pschyrembel)<br />

e.g. Unter anderem werden Lippen-Kiefer-Gaumenspalten den kraniofazialen Fehlbildungssyndromen<br />

zugeordnet. (Böhme)<br />

~ kranial<br />

◊ kraniofaziale Therapie, kraniofaziales Fehlbildungssyndrom<br />

cricoid cartilage<br />

Cartilago cricoidea c. / m. / Cartilagines -e<br />

= Ringknorpel<br />

ein siegelringähnlicher hyaliner Knorpel mit der Platte hinten Boenninghaus)


Definiciones de términos alemán 54<br />

e.g. Die Luftröhre ist eine 2-3 cm weite Röhre, deren Wand durch zahlreiche Knorpelringe, die hinten<br />

offen sind, gestützt wird. Der oberste dieser Knorpelringe ist besonders verdickt, ist in sich<br />

geschlossen und hat eine siegelringähnliche Form mit nach rückwärts gewendeter Platte. Er<br />

heißt daher auch Ringknoprel. Auf ihm sitzt beiderseits der vorn und seitlich einem Kampfschild<br />

ähnliche Schildknorpel auf. (Habermann)<br />

crossbite<br />

Kreuzbiß c. / m. / (Kreuzbisse)<br />

= verkehrter Überbiß<br />

im Seitenzahnbereich gibt es einen verkehrten Überbiß einzelner Antagonisten, für den<br />

die herkömmliche Bezeichnung Kreuzbiß Anwendung findet Schmuth)<br />

e.g. Eine häufig auftretende Anomalie in transversaler Richtung, die gar nicht so selten mit<br />

Funktionsstörungen einhergeht, ist der ein- bis beidseitige Kreuzbiß. In den meisten Fällen wird<br />

er durch einen schmalen Oberkiefer verursacht. (Koeck)<br />

cross-sectional analysis<br />

Querschnittsuntersuchung c. / f. / - en<br />

= Querschnittsanalyse<br />

Untersuchung verschiedener Individuen zum gleichen Zeitpunkt, für Vergleiche und<br />

Gegenüberstellungen Franke)<br />

e.g. Die meisten entwicklungspsychiologischen Untersuchungen sind Querschnittsunteruchungen, in<br />

welchen Gruppen von Vpn unterschiedlichen chronologischen Alters zu einem bestimmten<br />

Erhebungstermin beobachtet und verglichen werden. (Zimbardo)<br />

~ Längsschnittuntersuchung<br />

Ggs. Längsschnittuntersuchung<br />

cue<br />

Cue n. / m. / - s<br />

= Hinweis<br />

als Cue wird ein spezifisches Merkmal innerhalb eines komplexen Wahrnehmungsfeldes<br />

oder eines Reizmusters bezeichnet, das als Signal für eine bestimmte Handlung gilt und<br />

auf das ein Lebewesen gelernt hat zu reagieren Wirth)<br />

e.g. Um die Entkopplung semantischer Einträge von den entsprechenden Lautformen im<br />

phonologischen Output-Lexikon überwinden zu können, werden Benennungsübungen<br />

durchgeführt, bei denen phonematische Cues (z.B. durch Vorgabe des Lautes) oder semantische<br />

Hinweise (z.B. durch Angabe von situativ-funktionalen Kontexten) zur Hilfestelllung verwendet<br />

werden. (Böhme)<br />

~ Aphasie, Stottern, gestischer Cue, taktiler Cue<br />

◊ visueller Cue, gestischer Cue, taktiler Cue<br />

cul-de-sac resonation<br />

Rhinophonia mixta c. / f. / Rhinophonien -e<br />

= gemischtes Näseln<br />

Rhinophonia mixta (gemischtes Näseln) bei Kombination von verlegter Nasenatmung<br />

und Gaumensegelschwäche Boenninghaus)<br />

e.g. Gemischtes Näseln: Es kann auftreten, wenn gleichzeitig Ursachen für einen offenen und einen<br />

geschlossenen Näselklang bestehen. Es kommt am häufigsten bei starker Hyperplasie der<br />

gaumentonsillen vor, wenn dadurch die Beweglichkeit des Gaumensegels behindert und<br />

gleichzeitig der Nasopharynx, wie z.B. durch adenoide Vegetationen, eingeengt ist. (Biesalski)


Definiciones de términos alemán 55<br />

In der deutschsprachigen Literatur wird der Begriff Cul-de-sac-Resonanz nicht verwendet, er kommt jedoch<br />

inhaltlich der Rhinophonia mixta gleich.<br />

CVC-syllable<br />

KVK-Silbe c. / f. / - -n<br />

= CVC-Silbe, KVK-Folge<br />

Silbenstruktur mit Konsonant-Vokal-Konsonant-Kombination Baumgartner / Füssenich)<br />

e.g. Neben den genannten Strukturtypen lassen sich in weit geringerer Häufigkeit (bei den ersten<br />

Wörtern von Kindern) auch Formen der Strukturen KVK ("da" - "ded"), VKV ("Vater"- "ata") sowie<br />

KVKVK ("mumum") entdecken. (Baumgartner / Füssenich)<br />

~ Silbe, Phonologie, KV-Silbe, Konsonant, Vokal<br />

CV-syllable<br />

KV-Silbe c. / f. / - n<br />

= CV-Silbe, KV-Folge<br />

Silbenstruktur mit Konsonant-Vokal-Folge Baumgartner / Füssenich)<br />

e.g. Allgemein dominiert beim überwiegenden Teil der ersten Wörter von Kindern die Struktur KV wie<br />

in den Äußerungen "da, de ga, ta, bä". (Baumgartner / Füssenich)<br />

~ Silbe, Phonologie, KVK-Silbe, Konsonant, Vokal<br />

cyst<br />

Zyste n. / f. / -n<br />

= Cyste, Kyste, Kystom<br />

ein- oder mehrkammerige, durch eine Kapsel abgeschlossene sackartige Geschwulst<br />

mit dünn- od. dickflüssigem Inhalt Pschyrembel)<br />

e.g. Zysten können überall im Bereich des Larynx auftreten und gehen von den kleinen<br />

Schleimdrüsen der Kehlkopfschleimhaut aus. Die Größe ist sehr unterschiedlich, die Lokalisation<br />

oft im Bereich der Taschenfalte. (...) Eine primäre Stimmtherapie bleibt bei Stimmlippenzysten<br />

immer erfolglos. Primär sollte ein mikrochirurgischer Eingriff erfolgen. (Böhme)<br />

DAF<br />

VAR c. / f. / kein Plural<br />

= Delayed Auditory Feedback, DAF, verzögerte akustische Rückkopplung, , verzögerte<br />

auditive Rückkopplung<br />

Bei VAR werden dem Sprecher die eigenen Lautäußerungen (wie ein Echo) über<br />

Kopfhörer mit einer kurzen zeitlichen Verzögerung wiedergegeben. Unter dem Einfluss<br />

dieser verzögerten Rückmeldung der eigenen Äußerungen wird das eigene Sprechen<br />

erheblich gestört Fiedler / Standop)<br />

e.g. Die verzögerte auditive Rückkopplung, VAR beruht auf dem Lee-Effekt. Wenn bei einem<br />

gesunden Sprecher die eigene Sprache über eine Mikrophon-Kopfhörer-Verbindung verzögert<br />

zurückgeführt wird,kommt es aufgrund der zeitlichen Verschiebung zu einer Veränderung der<br />

Sprechflüssigkeit. (...) Mit Hilfe dieses Verfahrens kann beim Stotterer unter einer optimalen<br />

auditiven Verzögerungszeit eine Besserung der Redeflussstörung auftreten. (Böhme)<br />

~ Stottern<br />

dB<br />

dB n. / n. / -s<br />

= Dezibel


Definiciones de términos alemán 56<br />

Dezibel (dB): 1/10 Bel. Gibt die Verhältnisse von Spannungen, Leistungen, Strömen od.<br />

Schalleindrücken zueinander od. zu einem genormten Bezugswert an. In der<br />

Audiometrie Maß für die Hörschwellenmessung Franke)<br />

e.g. Die große dynamische Breite des menschlichen Ohres führt bei Angabe von Schallintensität und<br />

Schalldruck zu umständlich großen Zahlen. Daher wird in der Medizin in der Regel der<br />

Schalldruckpegel angegeben. Seine Maßeinheit ist das Dezibel (dB), das praktisch anwendbare<br />

Zahlenwerte zwischen 0 und 120 dB ergibt. (Schmidt)<br />

dB HL<br />

dB HL c. / n. / -s -<br />

man (hat) die beim Durchschnitt gesunder Jugendlicher meßbare Hörschwelle für die<br />

wichtigsten Frequenzen bestimmt und ihr willkürlich den praktischen Pegelwert 0 dB HL<br />

("hearing level") gegeben. Schmidt)<br />

e.g. Die Folge ist, daß die klinische Hörschwellenkurve eine übersichtliche Gerade wird, die sich im<br />

klinischen Alltag bewährt hat. Diese Form der Darstellung wird als Ton(schwellen)audiogramm<br />

bezeichnet. (Schmidt)<br />

deaffrication<br />

Deaffrizierung n. / f. / -en [deaffrizieren- - deaffrizierend]<br />

(phonologischer Prozess), Affrikaten werden i.d.R. durch Frikative ersetzt, z.B. Katze --><br />

/kase/ Jahn)<br />

e.g. Die Aufstellung des Systems dieser phonologischen Abweichungsprozesse impliziert die<br />

Annahme, daß das Kind in einer regelgeleiteten Weise das phonologische System der<br />

Erwachsenen zumeist "simplifiziert". Typische Beispiele für solche Vereinfachungsprozesse sind<br />

Reduktionen (z.B. Auslassungen von Endkonsonanten oder Konsonantenauslassung bei<br />

anlautenden Konsonantengruppen, Auslassungen in Konsonantenverbindungen), Substitutionen<br />

(Ersetzung velarer Konsonanten durch labiale oder dentoalveolare Konsonanten) oder<br />

Assimilationen (z.B. Angleichung eines anlautenden Konsonanten an den folgenden<br />

nachvokalischen Konsonanten). (Grohnfeldt)<br />

declarative clause<br />

Aussagesatz c. / m. / -sätze<br />

= Deklarativsatz, Behauptungssatz, Feststellungssatz<br />

Satz, mit dem etwas mitgeteilt wird. Typischerweise werden dafür Verb-Zweit-Sätze mit<br />

dem Prädikat im Indikativ und fallender Intonation benutzt Kürschner)<br />

e.g. Als Satztypen gelten (nach traditioneller Grammatik) Frage-, Aufforderungs-, Wunsch-,<br />

Exklamativ- und Aussagesatz. (Bußmann)<br />

~ Satz, Syntax, Grammatik<br />

decoding-encoding dichotomy<br />

Dekodierungs- und Enkodierungs- Dichotomie c. / m. / (- - -n)<br />

= Perzeptions- und Produktionszweiteilung<br />

die Dekodierung bezeichnet den Prozess, der mit dem Wahrnehmen von Lauten oder<br />

Schriftzeichen beginnt und mit ihrem Verstehen endet. (...) Die Encodierung ist der<br />

komplementäre Vorgang zur Dekodierung. Sie umfaßt verschiedene Prozesse, die mit<br />

der Intention ein bestimmtes Wort auszudrücken beginnen und mit der phonetischen<br />

Realisation des Wortes enden


Definiciones de términos alemán 57<br />

dekodieren: [eine Nachricht] mit Hilfe eines Kodes entschlüsseln, Erkennen von (akust.,<br />

visuellen, taktilen) Informationen und Zeichen, aber noch nicht deren inhaltsmäßige<br />

Erfassung<br />

kodieren:[eine Nachricht] mit Hilfe eines Kodes verschlüsseln; Gedanken/Informationen in<br />

Symbole/ Codes umsetzen<br />

Dichotomie: (...) 2a) Zweiteilung, Gliederung (z.B. eines Gattungsbegriffs in zwei Arten); 2b)<br />

Gliederung eines Oberbrgriffs in einen darin enthaltenen Begriff und dessen<br />

GegenteilDuden Jahn)<br />

e.g. Produktions- und Perzeptionsstörung - Auf den ersten Blick unterstellt diese Dichotomie eine<br />

getreue Wiedergabe der Gegebenheiten unseres Modells. Betrachtet man die Sache jedoch<br />

genauer, dann wird man feststellen können, daß beispielsweise reine Perzeptionsstörungen<br />

beinahe nicht existieren: sie haben meistens eine Produktionsstörung zur Folge (z.B. im Falle von<br />

Taubheit). Auch umgekehrt trifft man selten reine Produktionsstörungen an: bei<br />

psychopathologischen Störungen, bei Stottern und bei bestimmten Formen der Aphasie etwa<br />

sind perzeptiv und produlktiv bedingte Störfaktoren nur sehr schwer zu entwirren (siehe z.B.<br />

Crystal 1980).<br />

Dazu (für die Dekodierung) müssen zunächst die relevanten Einheiten, die Wörter, aus dem<br />

Sprachfluss herausgefiltert werden (...). Dieser Vorgang wird als Diskrimmination oder<br />

Differenzierung beschrieben.Er beruht auf der Fähigkeit Ähnlichkeiten und Unterschiede<br />

zwischen auditiven Reizen zu erkennen. Dabei sind insbesondere die suprasegmentalen<br />

Merkmale , wie Betonungsmuster und Silbenstrukturen eines Wortes, von Bedeutung. (...) Nach<br />

Butterworth erfordert die Enkodierung eines bekannten Wortes zunächst die Aktivierung einer<br />

phonologisch-lexikalischen Repräsentation (PLR). Das heißt der semantischen Bedeutung eines<br />

Wortes werden entsprechende phonologisch-lexikalische Merkmale zugeordnet. (...) Die<br />

phonologisch-lexikalische Repräsentation enthält Informationen über die Silbenstruktur, die<br />

Betonungsmuster und den Lautbestand des Wortes. (...) Um diese Informationen zu<br />

entschlüsseln, bedarf es entsprechender Subsysteme die unter anderem Informationen über die<br />

phonologischen regeln einer Sprache enthalten ( z.B. Auslautverhärtung im Deutschen).Jahn S.<br />

7,8 (Vieregge)<br />

deep articulation test<br />

differenzierte Lautanalyse c. / f. / - -n<br />

um die Phonemkapazität eines Kindes/Jugendlichen/Erwachsenen phonetischphonologisch<br />

fundiert beurteilen zu können, ist es nötig die verschiedenen Ebenen des<br />

Sprechens zu hinterfragen. Diese unterschiedlichen komplexen linguistischen Ebenen<br />

sind: Text - Satz - Wort - Silbe - Konsonantverbindungen - Einzellaut. Dabei erscheint es<br />

notwendig nicht nur auf artikulatorische und koartikulatorische Effekte im engeren Sinne<br />

zu achten, sondern auch suprasegmentale Einflüsse, also phonemübergreifende<br />

Merkmale des Sprechens zu registrieren.<br />

(...) Gefordert werden "repräsentative Sprachproben" (van Riper/ Irwin 1976,62), worin auch<br />

"Spontansprachproben" enthalten sein sollen Grohnfeldt)<br />

e.g. Lautprüfverfahren ermöglichen eine Basisdiagnostik bei Sprachentwicklungsstörungen und<br />

Dyslalien. Die Palette der bekannten Lautprüfverfahren ist außerordentlich breit gefächert. Die<br />

Lautprüfverfahren sind überwiegend phonologisch orientiert. Die rein lautorientierte (phonetische)<br />

Überprüfung muß durch eine Beurteilung der phonologischen Prozesse (Substitutionen,<br />

Assimilationen auf Silbenstrukturprozesse) ergänzt werden. Allerdings könne die phonologischen<br />

Systeme verschiedener Kinder beträchtlich variieren (Hacker 1994). Das Vor- und Nachsprechen<br />

kann zu einer Nachahmung des Wortklangbildes und damit zu einer fehlerhaften Diagnostik<br />

führen. Spiel- und Verhaltensbeobachtungen unterstützen die phonetisch- phonologische<br />

Beurteilung. (...) eine alleinige Diagnostik von Einzellauten (Phonemen) ist unvollständig. Es<br />

sollten zum Beispiel Lautgruppen mit komplexen Koartikulationsmechanismen untersucht<br />

werden. (Böhme)


Definiciones de términos alemán 58<br />

In der deutschen Literatur wird die Bezeichnung "vertiefender Artikulationstest" nicht verwendet. Sinngemäß ist<br />

eine genaue Analyse der phonetischen und phonologischen Prozesse im Gegensatz zu einem "richtigfalsch"-Lautinventar-Screening<br />

gemeint.<br />

delay<br />

Verzögerung n. / f. / - en [verzögern- - verzögert]<br />

Verlangsamung, Hemmung; verzögerte Reaktion Duden, Das Stilwörterbuch)<br />

e.g. Bei der verzögerten akustischen Rückkopplung (VAR, englisch: Delayed Auditory Feedback)<br />

werden dem Sprecher die eigenen Lautäußerungen (wie ein Echo) über Kopfhörer mit einer<br />

kurzen zeitlichen Verzögerung wiedergegeben. (Fiedler / Standop)<br />

~ VAR<br />

◊ Sprachentwicklungsverzögerung<br />

"Verzögerung" wird in der deutschsprachigen Literatur nicht als Fachbegriff verwendet.<br />

denasalization<br />

Denasalisation n. / f. / -en [denasalieren- - denasaliert]<br />

die Nasale (werden) durch die stimmhaften Plosive ersetzt, die aus der gleichen<br />

Zungenstellung heraus gebildet werden Biesalski)<br />

e.g. Einzelne phonologische Prozesse berühren die Aussprache eines Kindes im unterschiedlichen<br />

Maße. So haben sie strukturell gesehen beispielsweise Einfluß auf das Verhalten weniger oder<br />

auch sehr vieler Konsonanten, wenn man die Prozesse der Denasalierung und der Plosivierung<br />

miteinander vergleicht. (Baumgartner, Füssenich)<br />

dental<br />

dental adj. / / [- Dental]<br />

die Zähne betreffend Pschyrembel)<br />

e.g. Dental(laut) [lat. Dens Zahn] Nach der Artikulationsstelle (oberere Schneidezähne) bezeichneter<br />

Sprachlaut, z.B. [f], [l], [t] in dt. (...). Meist allerdings betrachtet man als Dentale i.e.S. nur Apiko-<br />

und Interdentale, z.B. [l] und [t], nicht aber [f]. - In der Regel bezeichnen die Buchstaben n, d, t, l,<br />

d in der dt. Orthographie (im Unterschied zum Engl.) Dentallaute, nur in bestimmten<br />

Umgebungen Alveolar(laut)e, z.B. n in Schnee. (Bußmann)<br />

dental arch<br />

Arcus dentalis c. / m. / Arcus dentales<br />

= Zahnbogen<br />

die Zähne stehen in Ober- und Unterkiefer in je einem Zahnbogen, Arcus dentalis.Der<br />

Bogen des Oberkiefers hat die Form einer halben Ellipse, der des Unterkiefers die Form<br />

einer Parabel, die Zähne stehen also nicht genau übereinander. Ihre Stellung entspricht<br />

den verschiedenen Aufgaben der Schneide-, Eck-, Backen- und Mahlzähne Kahle)<br />

e.g. Abnorme Entwicklungsverläufe können schon während der Embryonalzeit zu einer atypischen<br />

Alveolarbogenform führen. Der erbliche Schmalkiefer mit Spitzfront zeigt sich gelegentlich schon<br />

beim Neugeborenen. Normalerweise haben zu diesem Zeitpunkt beide Alveolarbögen etwa<br />

Halbkreisform. (Schmuth)<br />

desensitisation therapy<br />

Desensibilisierungstherapie c. / f. / -n<br />

Phase des Behandlungsprogrammes von Van Riper (1973) vor Beginn eines<br />

Sprechtrainings. Es werden vornehmlich Ängste des Klienten thematisiert und mit


Definiciones de términos alemán 59<br />

verschiedenen Desensibilisierungstechniken behandelt. Van Riper bevorzugt vielfach<br />

die direkte in-vivo-Konfrontation mit den Alltagsschwierigkeiten Fiedler / Standop)<br />

e.g. Ziele: Offene Auseinandersetzung mit der Behinderung, unempfindlicher werden gegenüber<br />

Unflüssigkeiten und Streß, der meist vom Zuhörer ausgeht. Verminderung von Ängsten und<br />

anderen negativen Gefühlen durch allmähliche Annäherung an angstbesetzte Situationen, die mit<br />

dem Stottern verknüpft scheinen. (Wirth)<br />

~ Stottern, Therapie<br />

Die Therapie gehört zu den "non-avoidance"- (Nicht-Vermeidungs-)Therapien; die überlappenden Phasen sind: 1.<br />

Identifikation, 2. Desensibilisierung, 3. Modifikation, 4.Stabilisierung.<br />

development<br />

Entwicklung n. / f. / (-en) [entwickeln- - entwickelnd]<br />

der Begriff Entwicklung ist eine sehr umfassende Bezeichnung für die fortschreitende<br />

Veränderung körperlicher und seelischer Merkmale, bezogen auf einen bestimmten<br />

Zeitabschnitt Remschmidt)<br />

e.g. Meilenstein in der sprachlichen Entwicklung ist zuerst die lautliche Entwicklung, also die im<br />

Bereich der phonetisch-phonologischen Ebene. (Böhme)<br />

~ Sprachentwicklung, kognitive Entwicklung, Entwicklungsstörung<br />

◊ Sprachentwicklung, kognitive Entwicklung, motorische Entwicklung,<br />

Entwicklungsstörung, Sprachentwicklungsverzögerung, Sprachentwicklungsstörung<br />

developmental disability<br />

Entwicklungsstörung c. / f. / - en<br />

Auffälligkeiten beim Erwerb von kognitiven, sprachlichen, motorischen und sozialen<br />

Fähigkeiten. Die Störung kann sich in einer generell verzögerten Entwicklung<br />

ausdrücken (geistige Behinderung), in einer verzögerten oder blockierten Entwicklung<br />

beim Erwerb spezifischer Fähigkeiten (umschriebene Entwicklungsstörungen), oder aber<br />

in den verschiedensten Bereichen, in denen qualitative Abweichungen von der normalen<br />

Entwicklung feststellbar sind Zimbardo)<br />

e.g. Entwicklungsstörungen sind durch drei Merkmale gekennzeichnet:<br />

- einen Beginn im Kleinkindesalter oder in der Kindheit<br />

- Verzögerungen und Entwicklungseinschränkungen, die eng mit der biologischen Reifung des ZNS<br />

zusammenhängen, und<br />

- einen kontinuierlichen Verlauf, der nicht durch die bei vielen psychiatrischen Erkrankungen<br />

bekannten "Rückfälle" gekennzeichnet ist. (Remschmidt)<br />

~ Entwicklung, Teilleistungsstörung<br />

developmental language delay<br />

Sprachentwicklungsverzögerung c. / f. / - en<br />

= SEV<br />

die Sprachentwicklung verläuft in allen vier Bereichen (Sprachverständnis, Artikulation,<br />

Wortschatz, Grammatik) zeitlich verzögert. Es wird angenommen, dass die sprachliche<br />

Verzögerung in absehbarer Zeit aufgeholt werden kann Wendlandt)<br />

e.g. Es werden die expressiven und impressiven verbalen Leistungen beschrieben, die nicht der<br />

Altersnorm entsprechen und verzögert auftreten. (Böhme)<br />

~ Sprachentwicklung, Sprachentwicklungsstörung<br />

developmental language disorder<br />

Sprachentwicklungsstörung c. / f. / -en


Definiciones de términos alemán 60<br />

= SES<br />

Eine Sprachentwicklungsstörung beruht auf Veränderungen des Spracherwerbs im<br />

Sprachsystem und /oder entsteht infolge verlangsamten Einsetzen der kindlichen<br />

Sprache. Als Gründe finden sich dafür nichtorganische und/oder organische Korrelate<br />

Böhme)<br />

e.g. Eine Sprachentwicklungsstörung liegt vor, wenn die folgenden vier Auffälligkeiten gemeinsam<br />

auftreten: Sprachverständnisstörung, Dyslalie, eingschränkter Wortschatz, Dysgrammatismus.<br />

(Wendlandt)<br />

~ Sprachentwicklung, Sprachentwicklungsverzögerung<br />

deviation<br />

Deviation n. / f. / - en<br />

= Abweichung<br />

Lage- oder Entwicklungsanomalien (von Organen oder Gewebe) Duden, Das<br />

Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Die bei allen Angehörigen der weißen Rasse mehr oder weniger starke Verbiegung der<br />

Nasenscheidewand (Septumsdeviation) ist bedingt durch unterschiedliche Wachstumszeiten der<br />

knorperligen und knöchernen Anteile und durch Einengung des Raumes zwischen Nasendach<br />

und Gaumen beim Menschen infolge der Abknickung der vorderen Schädelbasis und eines<br />

hochstehenden harten Gaumens. (Boenninghaus)<br />

~ Abweichung<br />

◊ Septumsdeviation<br />

devoicing<br />

Desonorisierung n. / f. / -en [entstimmen- - entstimmt]<br />

= Entstimmung, Entstimmhaftung, Stimmtonverlust, Entsonorisierung, Entstimmlichung<br />

stimmhafte werden durch stimmlose Laute ersetzt, z.B. Blume --> /plu:me/ Jahn)<br />

e.g. (Ein Beispiel für normgerechte Entstimmhaftung im Deutschen ist die) Auslautverhärtung:<br />

(Fiukowski) Ausspracheregel, die besagt, daß im Wort- od. Silbenauslaut Verschluß- u.<br />

Reibelaute als stimmlose Fortes zu sprechen sind. (Franke)<br />

diacritic<br />

diakritisches Zeichen c. / n. / -e -<br />

Zusätze an oder in Schriftzeichen, mit denen bestimmte Unterscheidungen getroffen<br />

werden sollen. Als ökonomische Hilfszeichen haben diakritische Zeichen die Funktion,<br />

den Bestand an phonetischen Grundzeichen möglichst klein und übersichtlich zu halten<br />

Bußmann)<br />

e.g. Diakritische Zeichen werden auch zur Kennzeichnung fehlgebildeter Zungen- und Lippenstellung,<br />

Stimmgabe, Luftführung und zu Phonemdauer, Stimmeinsatz und Stimmlage verwendet.<br />

(Grohnfeldt)<br />

~ Phonetik<br />

"Diakritsche Zeichen" werden auch in Transliterationssystemen und in phonetischen Transkriptionen verwendet.<br />

diadochokinesia<br />

Diadochokinese n. / f. / - n [- - diadochokinetisch]<br />

= Wechselbewegung<br />

Fähigkeit, eine Reihe von antagonistischen Bewegungen in schneller Folge auszuführen<br />

Franke)


Definiciones de términos alemán 61<br />

e.g. Sprechgeschwindigkeit und -rhythmus werden -ebenso wie die Artikulation- auch durch schnelle<br />

Silbenwiederholungen (Diadochokinese) untersucht. (Poeck)<br />

~ Artikulation, Antagonist<br />

Ggs.: Adiadochokinese<br />

diagnosis<br />

Diagnose n. / f. / - n [diagnostizieren- - diagnostisch]<br />

zweifelsfreie Zuordnung von Symptomen zu einem Krankheitsbegriff; im weiteren Sinne<br />

Bezeichnung für eine Symptomatik bzw. für einen Verdacht Pschyrembel)<br />

e.g. Die Diagnose bei dem sechsjährigen Martin ergab, dass er zwar über ein ausreichendes<br />

Vokabular verfügte, aber Schwierigkeiten hatte, eine schnelle und situationsangemessene<br />

Gegenstandsbezogenheit vorzunehmen. Bei der Benennung von Bildkarten im Rahmen der<br />

Diagnose von Aussprachestörungen stellte sich heraus, dass er spontan oft nicht die richtige<br />

Zuordnung vornehmen konnte. (Baumgartner / Füssenich)<br />

~ Diagnostik, Screening<br />

◊ Differentialdiagnose<br />

diaphragmatic breathing<br />

Abdominalatmung c. / f. / kein Plural<br />

= Bauchatmung, Zwerchfellatmung, Tiefatmung<br />

die Einatmung erfolgt vor allem durch Kontraktion des Zwerchfells. Die<br />

Zwerchfellbewegungen werden auf die vordere Bauchwand übertragen Wirth)<br />

e.g. Diese Atemform ist physiologisch und fördert etwa 2/3 des Atemvolumens. Die Bauchatmung<br />

wird auch Tiefatmung genannt. (Böhme)<br />

In der deutschen Literatur werden die Begriffe "Zwerchfellatmung" und "Bauchatmung" synonym für die<br />

physiologische "Abdominalatmung" verwendet.<br />

diaphragmatic-intercostal breathing<br />

Kostoabdominalatmung c. / f. / kein Plural<br />

= Mischatmung<br />

die Erweiterung des Brustkorbes und damit die Einatmung erfolgt hierbei in erster Linie<br />

durch Kontraktion und Tieftreten des Zwerchfelles, in zweiter Linie durch das Heben der<br />

Rippen Wirth)<br />

e.g. Diese gemischte Atmung gilt als physiologische Atemform. (Böhme)<br />

differential diagnosis<br />

Differentialdiagnose c. / f. / - n [- - differentialdiagnostisch]<br />

Abgrenzung und Unterscheidung einander ähnelnder Krankheitsbilder Franke)<br />

e.g. Differentialdiagnose. Die spasmodische Dysphonie vom Adduktortyp kann mit einer<br />

hyperfunktionellen Dysphonie verwechselt werden. Der Abduktortyp erinnert laryngologischphoniatrisch<br />

an eine psychogene Dysphonie bzw. an eine hypofunktionellle Dysphonie. (Böhme)<br />

~ Diagnose, Diagnostik<br />

diphtong<br />

Diphthong n. / m. / -e [- - diphtongisch]<br />

= Doppellaut, Zwielaut


Definiciones de términos alemán 62<br />

eine Folge von zwei Vokalen, die derselben Silbe angehören, wobei die zweite<br />

unsilbisch ist Gadler)<br />

e.g. Im Deutschen gibt es drei Diphtonge: ai, au, oi (Wirth)<br />

~ Phonetik, Diphthongierung, Vokal<br />

◊ fallender Diphtong, steigender Diphtong<br />

Ggs. Monophthong<br />

diphtongization<br />

Diphthongierung n. / f. / - en<br />

Lautveränderung, bei der einfache (lange) Vokale aufgrund allmählicher<br />

Artikulationsverschiebung oder phonologischen Druckes zu variablen Vokalen<br />

(Diphtongen) werden Bußmann)<br />

e.g. Neuhochdeutsche Diphthongierung:<br />

Ersetzung der mittelhochdeutschen Langvokale [i:], [y:], [u:] durch die Diphthonge [ai], [eu] und [au].<br />

(Kürschner)<br />

~ Diphthong, Phonetik, Artikulation<br />

Ggs. Monophthongierung<br />

diplophonia<br />

Diplophonie n. / f. / (-n) [- - diplophon]<br />

Doppeltönigkeit des Stimmklanges Wirth)<br />

e.g. Zweistimmigkeit im Stimmklang einer Person (ist ein) Symptom bei hyperkinetischer od.<br />

hypokinetischer Dysphonie. (Franke)<br />

~ hyperkinetische Dysphonie, hypokinetische Dysphonie<br />

diplopia<br />

Diplopie n. / f. / (-n)<br />

= Doppeltsehen, Doppelsichtigkeit, Doppelbilder<br />

Auftreten von pathologischen Doppelbildern Pschyrembel)<br />

e.g. Doppelsehen Diplopie wird vor allem von jüngeren MS-Kranken gelegentlich als Erstsymptom<br />

angegeben. (Masuhr / Neumann)<br />

~ Multiple Sklerose<br />

◊ monokuläre Diplopie, binokuläre Diplopie<br />

direct laryngoscopy<br />

direkte Laryngoskopie c. / f. / - -n<br />

= direkte Kehlkopfspiegelung<br />

in Rückenlage des Patienten wird in Intubationsnarkose ein selbsthaltendes<br />

beleuchtetes Laryngoskop bis zum Kehlkopfeingang vorgeschoben. Betrachtung der<br />

Stimmlippen unter dem Mikroskop Wirth)<br />

e.g. Auf diese Weise sind die Erkennung feiner Stimmlippenveränderungen(z.B. Zysten, höckerige<br />

Oberfläche, Leukoplakien usw.) sowie eine mikrochirurgische Abtragung von Polypen,<br />

Stimmlippenknötchen usw. möglich. (Wirth)<br />

~ Laryngoskopie, Laryngoskop<br />

direct observation<br />

direkte Beobachtung c. / f. / - -en


Definiciones de términos alemán 63<br />

eine direkte Beobachtung wird mit "bloßem Auge" gemacht. Das Verhalten, das den<br />

Forscher interessiert, ist klar erkennbar und zugänglich und kann leicht in schriftlichen<br />

Protokollen oder auf einem Videoband festgehalten werden Zimbardo)<br />

e.g. Teil jeder logopädischen Befunderhebung sind eine oder mehrere Spiel- oder<br />

Gesprächsituationen mit dem Kind oder Jugendlichen. Hierbei ist eine orientierende<br />

Einschätzung mehrerer Bereiche möglich. (Dickmann)<br />

~ Beobachtung<br />

disorientation<br />

Desorientierung n. / f. / kein Plural [- - desorientiert]<br />

= Orientierungsstörung, Verwirrtheit<br />

Sinneseindrücke und Informationen können nicht für eine gewisse Zeit im Gedächtnis<br />

gespeichert werden. Man verliert die Orientierung für Raum, in der Zeit und schließlich<br />

auch für die eigene Person Töller)<br />

e.g. Früher als den Alzheimer-Patienten selbst fällt den Angehörigen eine zeitliche und örtliche<br />

Desorientierung sowie die Unfähigkeit auf, sich richtig zu bekleiden. (Masuhr / Neumann)<br />

~ Aphasie<br />

Ggs. Orientierung<br />

disrhythmic phonation<br />

unrhythmische Phonation c. / f. / (- -en)<br />

Von Yairi und Ambose (1999) werden Dehnungen, Blockierungen und Wiederholungen<br />

von Lauten oder Silben unter dem Begriff unrhythmische Phonation zusammengefaßt<br />

Sandrieser / Schneider)<br />

~ Stottern, Phonation<br />

In der deutschsprachigen Literatur werden diese Begriffe einzeln verwendet; außerdem bezieht sich "Phonation"<br />

im Deutschen ausschließlich auf die Stimmgebung.<br />

dissociation<br />

Dissoziation n. / f. / - en [- - dissoziiert]<br />

krankhafte Entwicklung, in deren Verlauf zusammengehörende Denk-, Handlungs- und<br />

Verhaltensabläufe in Einzelheiten zerfallen, wobei deren Auftreten weitgehend der<br />

Kontrolle des Einzelnen entzogen bleibt (z.B. Gedächtnisstörungen, Halluzinationen)<br />

Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Dissoziative Störungen sind psychische Störungen, bei denen das Individuum plötzlich eine<br />

zeitweilige Veränderung des Bewußtseins in Form eines schweren Gedächtnissverlustes oder<br />

Verlustes der persönlichen Identität erfährt (z.B. bei multipler Persönlichkeit) (Zimbardo)<br />

dissolution<br />

Dissolution n. / f. / - en<br />

= Auflösung<br />

Auflösung Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />

Der Begriff "Dissolution" wird in diesem Sinne in der Aphasiologie nicht verwendet..<br />

distinctive-feature system<br />

distinktives Merkmalssystem c. / n. / distinkitve -e<br />

Klassifikationssystem von Lauten nach phonologischen Merkmalen Gadler)


Definiciones de términos alemán 64<br />

e.g. Distinktive Merkmale ergeben sich bei der weiteren Analyse des Phonems; sie sind die Elemente<br />

des Sprachlauts, die für seine phonologische Funktion relevant werden, also die Komponenten<br />

des Phonems bilden, das so als Bündel distinktiver Merkmale aufgefaßt werden kann und durch<br />

eine entsprechende Matrix dargestellt werden kann. (Lewandowski)<br />

~ Phonologie, Artikulation, Merkmal, Matrix, Markiertheitstheorie<br />

distortion<br />

Distorsion n. / f. / -en<br />

= Verzerrung, Fehlbildung<br />

bestimmte Sigmatismusformen sowie alle Laute, die in einer bestimmten Weise verzerrt<br />

oder dem Standardlaut nur angenähert sind und ihn noch nicht voll repräsentieren<br />

Franke)<br />

e.g. Ein Sigmatismus stridens klingt spitz und wird pfeifend gelispelt. (Böhme)<br />

~ Artikulation, Dyslalie<br />

divergent semantic thinking<br />

divergentes Denken c. / n. / kein Plural<br />

Denken, das sich in viele Richtungen bewegt, um unterschiedliche Aspekte zur Lösung<br />

einer Aufgabe beizutragen. Es ist gekennzeichnet durch Einfallsreichtum und<br />

Flüssigkeit. Es ist der Kreativität ähnlich Zimbardo)<br />

~ konvergentes Denken<br />

Ggs. Konvergentes Denken<br />

dorsum<br />

Dorsum n. / m. / Dorsa<br />

= Rücken<br />

Dorsum; wird kranial von einer Horizontalen durch die Protuberantia occipitalis externa,<br />

seitlich durch den Rand des M. trapezius, durch die Ausdehnung der Scapula, durch die<br />

Lendengegend u. kaudal durch die Spitze des Steißbeins, die Gesäßmuskulatur u. den<br />

Darmbeinkamm begrenzt Pschyrembel)<br />

e.g. Eine freie und aufrechte, im Gleichgewicht ruhende Körperhaltung mit aufgerichtetem Brustkorb<br />

ist für eine gute Atemführung beim Singen wichtig. Der Brustkorb ist dabei leicht nach vorn<br />

gewölbt und steht fast senkrecht über dem Becken. Eine für die Sängeratmung günstige Haltung<br />

zeigt zudem die Tendenz zur Streckung der Wirbelsäule und leichter Anspannung der<br />

Rückenmuskulatur. (Habermann)<br />

~ Thorax<br />

dorsum of the tongue<br />

Dorsum linguae c. / m. / Dorsa -<br />

= Zungenrücken<br />

an der Oberfläche der Zunge (Zungenrücken) finden sich die Papillae fungiformes,<br />

filiformes und foliatae (Geschmacksknospen) Boenninghaus)<br />

e.g. Nach J. Cook et al. (1989) gibt es zwei Schlucktypen: den Schneidezahntyp (incrisor-type) und<br />

den Schöpflöffeltyp (dipper-typ). Der Schöpflöffeltyp positioniert den Bolus im vorderen<br />

Mundbereich unter der Zunge (vorderer Unterzungensulkus), während der Schneidezahntyp ihn<br />

auf dem Zungenrücken rundherum umschlossen mit der Zungenspitze an den Alveolen oder an<br />

der Hinterseite der oberen Schneidezähne hält. (Bartolome)<br />

~ Cavitas oris, Frenulum linguae, Sigmatismus


Definiciones de términos alemán 65<br />

Down Syndrome<br />

Down-Syndrom c. / n. / kein Plural<br />

= Trisomie 21, Langdon-Down-Syndrom, Mongolismus (Volksmund), Morbus Down<br />

chromosomal bedingte Behinderung mit teilweise massiven Beeinträchtigungen, wie<br />

Intelligenzdefizite, Lern- und Anpassungsstörungen, allgemeine Retardierung<br />

(körperlich, sozial, sprachlich) Franke)<br />

e.g. Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen sind beim Down-Syndrom fast immer feststellbar.<br />

Zusätzlich können Hörstörungen auftreten. (Böhme)<br />

~ geistige Behinderung<br />

dysarthria<br />

Dysarthrie n. / f. / (- n) [- Dysarthriker/in - dysarthrisch]<br />

= Dysarthrophonie<br />

Dysarthrien beruhen auf einer Störung der zentralen Sprechmotorik. Es können neben<br />

der verwaschenen und unpräzisen Artikulation Veränderungen der Stimmqualität sowie<br />

der Sprechatmung auftreten, so dass man dann von Dysatrophonien spricht. Zusätzlich<br />

kann eine Dysprosodie nachweisbar sein Böhme)<br />

e.g. Dysarthrien stören im Gegensatz zu den Dysglossien den gesamten Sprechvorgang , d.h.<br />

Artikulation, Stimmgebung, Atmung (Dysarthrophonie). (Wirth)<br />

~ Sprechstörung, Chorea, Parkinson-Krankheit, pseudobulbäre Dysarthrie, ataktische<br />

Dysarthrie, amyothrophische Lateralsklerose, gemischte Dysarthrie<br />

◊ zerebelläre Dysarthrie, bulbäre Dysarthrie, kortikale Dysarthrie, extrapyramidale<br />

Dysarthrie, ataktische Dysarthrie, spastische Dysarthrie, schlaffe Dysarthrie, gemischte<br />

Dysarthrie, pseudobulbäre Dysarthrie<br />

dysfluency<br />

Sprechunflüssigkeit n. / f. / - en [- - unflüssig, non fluent]<br />

= Unflüssigkeit, Disfluency<br />

(1) Interjektionen, die sich vom Kontext abheben, (2) Wiederholungen von Wortteilen,<br />

Lauten, Silben, (3) Wiederholungen von Wörtern und Phrasen, (4) Dehnungen, (5)<br />

Revisionen Franke)<br />

e.g. Typische Sprechunflüssigkeiten von Erwachsenen sind vor allem Einschübe, Überarbeitungen,<br />

unvollständige Phrasen und Wortwiederholungen. Sie gestalten die Rede stockend, fahrig,<br />

zerrissen, dem Gegenteil von gleichmäßig, anstrengungslos, zungenfertig und redegewandt.<br />

(Baumgartner / Füssenich)<br />

~ Stottern, Flüssigkeit, Broca-Aphasie, normale Unflüssigkeit, Sprechflüssigkeit<br />

Ggs. Fluency / Sprechflüssigkeit<br />

dysfunction<br />

Dysfunktion n. / f. / - en<br />

Funktionsstörung Pschyrembel)<br />

e.g. Eine Person, die psychotisch beschrieben wird, leidet an einer gravierenden organischen oder<br />

psychischen Dysfunktion, weshalb sie auf sehr abweichende Art fühlt, denkt und/oder handelt.<br />

(Zimbardo)<br />

~ Dyskinesie, Schädigung, motorische Dysfunktion<br />

◊ psychische Dysfunktion, organische Dysfunktion


Definiciones de términos alemán 66<br />

dyskinesia<br />

Dyskinesie n. / f. / (- n) [- - dyskinetisch]<br />

motorische Fehlfunktion; Gesamtheit der motorischen Störungen durch Mißbildungen,<br />

Traumen oder Krankheit des Gehirns verursacht Franke)<br />

e.g. Fast alle Neuroleptika können paroxysmale Früh- und Spätdyskinesien verursachen. Häufig sind<br />

Hyperkinesen unter L-Dopa-Therapie des M. Parkinson, selten nach hochdosierter Gabe von<br />

Antiepileptika. (Masuhr / Neumann)<br />

~ Artikulation, Motorik, orofaziale Dyskinesie, Dysfunktion<br />

◊ pharmakogene Dyskinesie, tardive Dyskinesie, orofaziale Dyskinesie, paroxysmale<br />

Dyskinesie<br />

dysphagia<br />

Dysphagie n. / f. / (- n) [- - dysphagisch]<br />

= Schluckstörung<br />

unter einer Dysphagie versteht man eine Störung des Schluckens fester und/oder<br />

flüssiger Nahrung vom Mund zum Magen Böhme)<br />

e.g. Der Verlust des velaren Abschlusses (bei amyotrophischer Lateralsklerose) bewirkt beim<br />

Schlucken eine nasale Penetration, als Zeichen der Insuffizienz pharyngealer Bewegungen<br />

können Nahrungsreste an den Rachenwänden verbleiben. Als Resultat verschiedener<br />

Pathomechanismen finden sich in vielen Fällen Öffnungsstörungen des oberen<br />

Speiseröhrenshinkters mit Nahrungsstau im unteren Rachen. (Bartolome et al.)<br />

~ Dysarthrie, amyotrophische Lateralsklerose<br />

◊ neurogene Dysphagie, ösophageale Dysphagie<br />

dysphasia<br />

Dysphasie n. / f. / (- n) [- - dysphasisch]<br />

1. Störung der bereits ausgebildeten Sprache, des Sprechvermögens und des<br />

Sprachverständnisses aufgrund erworbener Läsionen im Cortex, im deutschsprachigen<br />

Raum im Allgemeinen als Aphasie bezeichnet. 2. Kindliche Sprachentwicklungsstörung,<br />

besonders betroffen ist der strukturelle Bereich, Grammatik und Syntax. Intelligenz,<br />

Gehör, psychische Entwicklung normal. Meist Dyslalie und feinmotorische Störung<br />

Franke)<br />

e.g. Es ist sinnvoller, Entwicklungsdysphasie anstelle von Dysgrammatismus als Klassifikationsbegriff<br />

zu verwenden, da er zum Ausdruck bringt, dass es sich um ein sprach- und nicht nur<br />

grammatikspezifisches Phänomen handelt. (Baumgartner / Füssenich)<br />

~ Aphasie, Dysgrammatismus<br />

Einige deutsche Autoren (Clahsen, 1989; Grimm & Weinert, 1990) gebrauchen in ihren englischsprachigen<br />

Publikationen den Begriff "Entwicklungsdysphasie" für "Dysgrammatismus".<br />

dysphonia<br />

Dysphonie c. / f. / -n<br />

= Stimmstörung<br />

Heiserkeit, Stimmunreinheit und Stimmrauhigkeit werden mit dem Begriff "Dysphonie"<br />

bezeichnet, Überbegriff für alle Arten von Stimmstörungen Wirth)<br />

e.g. Die Veränderungen des Stimmklanges, die Heiserkeit (Dysphonie) bzw. Tonlosigkeit (Aphonie),<br />

sind als Symptom anzusehen. Dabei kann es sich um organische oder funktionelle sowie<br />

gemischte organische-funktionelle Veränderungen desLarynx handeln. (...) Der übergeordnete<br />

Begriff Stimmstörung (hat) in der Phoniatrie weitgehend Verbreitung gefunden. (Böhme)<br />

~ Stimmstörung, funktionelle Dysphonie, neurogene Dysphonie, endokrine Dysphonie


Definiciones de términos alemán 67<br />

In der deutschen Literatur bestehen Uneinigkeiten darüber, was der Begriff Dysphonie genau bezeichnet. Manche<br />

Autoren sehen ihn als Oberbregriff, manche setzen ihn mit Heiserkeit gleich. Der deutsche Begriff<br />

Stimmstörung gilt eindeutig als Oberbegriff.<br />

dysplasia<br />

Dysplasie n. / f. / (- n) [- - dysplastisch]<br />

= Fehlentwicklung<br />

durch Keimschäden oder Wachstumsstörung verursachte Mißbildung Franke)<br />

e.g. Dysplastische Dysphonien beruhen auf genetisch bedingten oder erworbenen Abweichungen von<br />

der anatomischen Struktur des Kehlkopfs. (Böhme)<br />

~ Entwicklung, Fehlbildung<br />

◊ dysplastische Dysphonie<br />

dyspnea<br />

Dyspnoe n. / f. / kein Plural<br />

= Atemstörung, Atemnot<br />

mit subjektiver Atemnot einhergehende Erschwernis der Atemtätigkeit, i. d. R. mit<br />

sichtbar verstärkter Atemarbeit. (...) Als Ausdruck einer Atmungsinsuffizienz<br />

unterschiedlicher Genes; Urs.: 1. mechanisch (...) 2. pulmonal (...) 3. kardial (...) 4.<br />

metabolisch (...) 5. zerebral (...) Pschyrembel)<br />

e.g. In allen diesen Fällen (Lungentumoren, Lungenemphysem, Herz- und Gefäßerkrangungen,<br />

Asthma bronchiale, Morbus Brechterew) ist die Tonhaltedauer (...) verringert, d.h. es muß in<br />

kurzen Abständen eingeatmet werden (respiratorische Dyspnoe). Bei Lähmungen der<br />

Kehlkopfmuskeln mit unvollständigem Stimmlippenschluß sowie bei Gaumenspalten mit<br />

vermehrtem Luftabfluß durch die Nase und bei entzündlichen Stimmlippenveränderungen muß<br />

ebenfalls in kurzen Abständen eingeatmet werden (phonatorische Dyspnoe). (Wirth)<br />

dysprosody<br />

Dysprosodie n. / f. / (-n) [- - dysprosodisch]<br />

= Prosodieschädigung<br />

unter einer Dysprosodie werden Abweichungen bei der Intonation, Akzentuierung oder<br />

im Rhythmus verstanden Böhme)<br />

e.g. Wenn etwa steigende und fallende Tonmuster nicht mehr entsprechend eingestzt werden<br />

können, so führt das zusammen mit der auch sonst eingeschränkten Syntax dazu, daß der<br />

Patient nicht mehr fähig ist Fragen zu stellen. Das bedeutet, daß auch auf die Funktion der<br />

prosodischen Elemente innerhalb des sprachlichen Systems geachtet werden muß. (Gadler)<br />

dysrhythmia<br />

Dysrhythmie n. / f. / -n [- - dysrhythmisch]<br />

= Rhythmusstörung<br />

1. (neurolog.) diffuse bzw. paroxysmale Dysrhythmie: Elektroenzephalographie; 2.<br />

(biolog.) Störung des zirkadianen Rhythmus v. Körperfunktionen (Schlaf-Wach-<br />

Rhythmus) insbes. Durch Flugreisen über mehrere Zeitzonen hinweg (engl. Jet lag) ;<br />

Zyklusstörungen bei Frauen; 3. Kardiale Dysrhythmie: Herzrhythmusstörungen<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Störungen der Gliederung des zeitl. Ablaufes von Musik od. Sprache unter Berücksichtigung von<br />

Takt, Tempo und Betonung. Gestörter Sprechrhythmus: Sympt. bei Poltern, Dysarthrie, bes.<br />

extrapyramidalen Erkrankungen. (Franke)


Definiciones de términos alemán 68<br />

dystonia<br />

Dystonie n. / f. / (-n) [- - dystonisch]<br />

= Fehlspannung<br />

Lt. dystonia<br />

fehlerhafter Spannungszustand (Tonus) von Muskeln, Gefäßen oder vegetativen<br />

Nervensystem Pschyrembel)<br />

e.g. Die generalisierte Dystonie ist durch unwillkürliche, bizarre, stereotype Drehbewegungen<br />

unterschiedlich großer Muskelgruppen der Glieder, des Rumpfs oder des Nackens<br />

charakterisiert. (Mauhr / Neumann)<br />

~ dystonische Dysphonie<br />

◊ idiopathische Dystonie, generalisierte Dystonie<br />

dystonic dysphonia<br />

dystone Dysphonie c. / f. / - -n<br />

die laryngeale Dystonie, spasmodische Dysphonie tritt bei Innervation zum Sprechen<br />

auf. Sie äußert sich als angestrengtes, wie erstickt klingendes Sprechen mit<br />

Unterbrechungen in der Stimmführung (spastische Form) oder Versiegen der Phonation<br />

(flüsternde Form) Poeck)<br />

e.g. Bei Dystonien lassen sich fokale, segmentale und generalisierte Formen unterscheiden, mit<br />

sowohl repetitiven als auch anhaltenden hyperkinetischen Symptomen. Eine Sonderform der<br />

fokalen Dystonien, welche ausschließlich die Kehlkopfmuskulatur betrifft, ist die spasmodische<br />

Dysphonie. (Ziegler)<br />

~ Spasmodische Dysphonie<br />

ear canal<br />

Meatus acusticus c. / m. / - acutici<br />

= Gehörgang<br />

der äußere Gehörgang besteht aus einem äußeren knorpeligen, mit dem<br />

Ohrmuschelknorpel zusammenhängenden und einem inneren knöchernen Teil<br />

Boenninghaus)<br />

e.g. Der äußere Gehörgang ist insgesamt 3 -3,5 cm lang, am Übergang vom knorpeligen zum<br />

knöchernen Teil findet sich eine Enge (Isthmus). An dieser Stelle zeigt der Gehörgang eine<br />

Krümmung. Durch Ziehen der Ohrmuschel nach hinten oben läßt sich der knorpelige Teil des<br />

Gehörgangs anheben und mit dem von hinten oben außen nach vorn unten innen verlaufenden<br />

starren knöchernen Teil in eine Achse bringen (wichtig bei Spiegeluntersuchung des<br />

Trommelfells und der Ohrspülung!). (Boenninghaus)<br />

ear wax impaction<br />

Cerumen obturans c. / f. / Cerumina obturantia<br />

= Zerumenpropf, Ohrenschmalzpropf, Ohrenschmalzverkeilung, Zeruminalpropf<br />

Zerumen (...) kann als Zerumenpropf (Cerumen obturans) den Gehörgang völlig<br />

verlegen; Sympt.: dumpfes Gefühl im Ohr, Schwerhörigkeit; Ther.: bei intaktem<br />

Trommelfell Spülung des äußeren Gehrögangs mit 37 C warmen Wasser, sonst<br />

instrumentelle Reinigung unter Sicht Pschyrembel)<br />

e.g. Gelbbraune Talgmassen können den Gehörgang durch Quellen (z.B. beim Baden) vollständig<br />

verlegen = Ohrschmalzpropf, Cerumen obturans. Das baktericide Cerumen wandert<br />

normalerweise mit abgeschilfertem Epithel zum Gehörgangseinagn (Migration). Durch<br />

Reinigungsversuche wird es häufig erst in die Tiefe des Gehörgangs praktiziert. Das tägliche<br />

Auswischen des Gehörgangs mit Wattestäbchen ist zu unterlassen. (Boenninghaus)


Definiciones de términos alemán 69<br />

early stuttering<br />

beginnendes Stottern c. / n. / kein Plural [stottern]<br />

für ein beginnendes Stottern typische Eigenschaften sind: Lautverlängerungen an<br />

Wortanfängen; Besonderheiten bei Silbenwiederholungen, Zittern von Unterkiefer und<br />

Lippen ohne einen Laut herauszubringen, erkennbare Mühe beim Aussprechen eines<br />

Wortes, zunehmendes Vermeiden von Sprechen und Sprechsituationen Fiedler /<br />

Standop)<br />

e.g. Allerdings liegt bei Kindern mit einem beginnenden Stottern nicht immer ein Bewusstsein von der<br />

Gestörtheit des eigenen Sprechens vor und selbst wenn ein solches Störungsbewusstsein<br />

existiert, verhalten sich viele stotternde Kinder (zumindest in der ersten Zeit) noch völlig<br />

unbefangen ihrem eigenen unflüssigen Sprechen gegenüber. (Wendlandt)<br />

~ Stottern<br />

earphone<br />

Kopfhörer c. / m. / -<br />

elektroakust. Wandler zur Umwandlung tonfrequenter Wechselspannungen in akust.<br />

Schwingungen, die direkt ins Ohr abgestrahlt werden; meist als Doppel-Kopfhörer<br />

ausgebildet und durch einen Bügel an die Ohren gedrückt Meyers)<br />

e.g. elektroakust. Wandler zur Umwandlung tonfrequenter Wechselspannungen in akust.<br />

Schwingungen, die direkt ins Ohr abgestrahlt werden; meist als Doppel-Kopfhörer ausgebildet<br />

und durch einen Bügel an die Ohren gedrücktMeyersDie Schalleistung (vom Kopfhörer) ist, da<br />

sich die abstrahlenden Teile direkt am Ohr befinden, gering; da im Unterschied zum Lautsprecher<br />

die schwingenden Teile klein sind, treten nur geringe Verzerrungen und sonstige, beim<br />

Lautsprecher übliche Übertragungsprobleme auf. Das "Kopfhören" kann größere Klangillusionen,<br />

v.a. bei stereophonen Effekten, verschaffen.Duden, Die Musik<br />

Hochtonverluste werden im freien Schallfeld oft schlechter ermittelt als mit Kopfhörern; (...).Biesalski<br />

(Duden, Die Musik)<br />

In der deutschen Sprache wird nur der Begriff Kopfhörer verwendet, auch wenn Schallabgeber nicht mit einem<br />

Bügel über dem Kopf verbunden sind.<br />

echolalia<br />

Echolalie n. / f. / (-n) [- - echolalisch]<br />

wörtliche oder leicht abgewandelte spontane Wiedergabe von Gehörtem. 1.<br />

Physiologisch in der kindlichen Sprachentwicklung zwischen 1 und 2 Jahren. 2. Bei<br />

geistig Behinderten z.B. Down-Syndrom. 3. Bei Aphasie. 4. Bei psychiatrischen<br />

Erkrankungen, hier Echophrasie oder psychotische Echolalie Töller)<br />

e.g. Die kindliche Echolalie ist dagegen dem gehörten Wortschatz der Umgebung entnommen. Bei<br />

der Echolalie werden Wörter zum Vergnügen wiederholt, ohne damit etwas zu bezwecken.<br />

(Wirth)<br />

~ Sprachentwicklung, Aphasie, Down-Syndrom<br />

◊ psychotische Echolalie<br />

electrolaryngography<br />

Elektroglottographie c. / f. / -n<br />

die Elektroglottographie gestattet eine Beurteilung des Larynx ohne indirekte Inspektion<br />

und behindert weder die Phonation noch die Artikulation Böhme)<br />

e.g. In Höhe der Stimmlippen werden zwei Elektroden auf die Haut über den Schildknorpelplatten<br />

angelegt und mit hochfrequentem Strom von geringer Intensität gespeist. Der Strom fließt durch<br />

den Kehlkopf, wird durch phonatorisch oder respiratorisch hervorgerufenen


Definiciones de términos alemán 70<br />

Widerstandsänderungen amplitudenmoduliert und gibt ein Abbild des Bewegungsablaufes der<br />

Stimmlippen. (...) Ein pathologischer Schwingungsmechanismus führt nicht zwangsläufig zu<br />

einem pathologischen Glottogramm. (...) Ein diagnostischer Wert des Verfahrens (ist)<br />

gegenwärtig nicht gegeben. (Wendler, Seidner, Kittel, Eysholdt)<br />

electronic mouth resonator<br />

elektroakustische Sprechhilfe c. / f. / - -n<br />

= Elektrolarynx, elektronische Sprechhilfe<br />

kleiner batteriebetriebener Tongenerator mit vibrierender Platte (Körperschallgeber), der<br />

auf den Mundboden oder den äußeren Hals aufgesetzt wird. Die akustische Energie<br />

pflanzt sich durch die Weichteile fort. Mit der in Schwingung versetzten Luft im<br />

Ansatzrohr (Rachen, Mund, Nase) wird artikuliert. Aus dem Summton werden<br />

Sprachlaute<br />

mit Hilfe elektroakustischen Sprechhilfen werden Schallschwingungen von der Halshaut auf<br />

den Vokaltrakt fortgeleitet und durch Artikulation in eine Ersatzstimme (ohne Larynx)<br />

umgewandeltBöhme 198 Boenninghaus)<br />

e.g. Durch entsprechende Einstellungen der Ansatzräume läßt sich der Schall (des Elektrolarynx) zu<br />

den verscheidenen Vokalklängen modulieren. Die Bildung von Konsonanten erweist sich<br />

dagegen als schwieriger, weil dafür nur die Luft des Mund- und Rachenraumes zur Verfügung<br />

steht. (...) Zu bedenken ist immer, daß die Sprechweise sehr unnatürlich klingt und fast nicht<br />

moduliert werden kann. Der Patient fällt außerdem durch eine Prothese auf, die ständig eine<br />

Hand zur Bedienung benötigt. (Wendler, Seidner, Kittel, Eysholdt)<br />

~ apparative Sprechhilfe<br />

electropalatography<br />

Elektropalatographie c. / f. / -n<br />

zeitliche Veränderungen in den Zungen-Gaumen-Kontakten registriert die<br />

Elektropalatographie. Hierbei erhält die Versuchsperson einen speziell angefertigten,<br />

sehr dünnen künstlichen Gaumen, in den eine größere Zahl von Edelmetallelektroden<br />

mit gegeneinander isolierten dünnen Drähten eingelassen sind. Diese Drähte werden<br />

gebündelt links und rechts aus dem Gaumen herausgeführt, so daß sie an den<br />

Mundwinkeln aus dem Mund hängen und beim Sprechen wenig behindern. Ein<br />

hochfrequentes schwaches elektrisches Signal wird dann über einen Leiter, den der<br />

Proband in der Hand hält, in den Körper gegeben. Überall dort wo die Zunge durch<br />

Gaumenkontakt Elektroden berührt, werden so Stromkreise geschlossen. Nach<br />

Verstärkung können die einzelnen Ströme Lämpchen zugeführt werden, die auf einer<br />

Schautafel in Form des Gaumens angeordnet sind und durch ihr wechselndes<br />

Aufleuchten die Dynamik des Sprechens demonstrieren. Bedeutsamer ist die EDV-<br />

Aufzeichnung und -Auswertung der Kontaktsignale Kohler)<br />

e.g. Im Bedarfsfall kann eine Palatographie die diagnostischen Ergebnisse bei Dyslalien erweitern<br />

(Hardcastle et al. 1991). Die Palatographie kann zur Untersuchung der sich in der Mundhöhle<br />

beim Sprachen vollziehenden Zungenbewegungen angewendet werden. Ein Palatogramm<br />

repräsentiert am Gaumen das Profil des wesentlichsten Zungen-Gaumen-Kontakts. Dabei<br />

werden die Bewegungen der Zunge anhand ihrer Kontaktstellen am Gaumen sichtbar gemacht.<br />

Der Stellenwert und die Einsatzhäufigkeit der Palatographie sind allerdings im deutschsprachigen<br />

Raum eher sekundärer Natur.<br />

Mit elektromyographischen Ableitungen lassen sich einerseits die Aktivitäten verschiedener am<br />

Schluckvorgang beteiligter Muskeln und ihre zeitliche Abfolge registrieren.<br />

Oberflächenableitungen an Mundboden, Kiefermuskulatur, supra- und infralaryngealer<br />

Muskulatur können zudem als Biofeedback- Verfahren genutzt werden.Bartolome (Böhme)


Definiciones de términos alemán 71<br />

elide<br />

elidieren v. / / [- Elision]<br />

= wegfallen<br />

Wegfall eines oder mehrerer Laute am Wortanfang, am Wortende oder im Wortinnern;<br />

im engeren Sinne wird der Wegfall eines auslautenden Vokals (Akope) vor dem<br />

anlautenden Vokal eines Folgewortes verstanden Kürschner)<br />

e.g. Elision: nhd. /geben/ - [ge:bm]; /mache das/ - [max das] (Bußmann)<br />

~ Phonologie<br />

embedding<br />

Einbettung n. / f. / kein Plural [- - eingebettet]<br />

syntaktische Relation im Rahmen der generativen Transformationsgrammatik, in der<br />

abhängige Sätze zu übergeordnetern Sätzen, den Matrixsätzen (Trägersatz) stehen,<br />

wenn der abhängige Satz als unmittelbarer Teil des Matrixsatzes in diesen "eingebettet"<br />

ist. Damit wird in der traditionellen Grammatik übliche Unterscheidung zwischen Haupt-<br />

und Nebensatz in die Unterscheidung von Matrixsatz und Konstituentensatz<br />

(eingebetteter Satz) übergeleitet Bußmann)<br />

e.g. Beispiel: Als er von drüben das beruhigende "Klack" der ersten Karambolagen vernahm<br />

(eingebetteter Satz im folgenden Trägersatz), warf er die Skripte wieder hin. (Trägersatz für den<br />

vorher eingebetteten Satz). (Kürschner)<br />

~ Syntax, Grammatik, Satz<br />

eingebetteter Satz = abhängiger Satz<br />

encode<br />

enkodieren v. / / [- Enkodierung - enkodiert]<br />

= encodieren<br />

Gedanken/Informationen in Symbole/Codes umsetzen Franke)<br />

e.g. Enkodierte Information wird leicht verloren, wenn sie nicht unter Nutzung bereits gepeicherter<br />

Information aufbewahrt werden kann. Je öfter jedoch eine Informationseinheit wiederholt oder<br />

"geübt" wird, um so wahrscheinlicher ist es, dass sie behalten wird. (Zimbardo)<br />

~ Langzeitgedächntis, Kurzzeitgedächtnis, Speicher, Abruf<br />

endocrine voice disorder<br />

endokrine Dysphonie c. / f. / - -en<br />

= hormonelle Stimmstörung<br />

endokrin bedingte Dysphonie z.B. bei Hypothyreose, Hypogonadismus, Hormontherapie<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Die menschliche Stimme und damit der Kehlkopf als sekundäres Geschlechtsmerkmal werden<br />

während des ganzen Lebens von physiologischen hormonellen Vorgängen beeinflußt. Damit ist<br />

zu erklären, daß pathologische Erscheinungen im Hormonhaushalt Stimmhöhe, Klangfarbe,<br />

Dynamik und Stimmumfang beeinträchtigen können. (Böhme)<br />

endolymphatic hydrop<br />

Morbus Menière c. / f. / kein Plural<br />

= Menière-Krankheit, Menièrsche Krankheit<br />

durch eine erhöhte Endolymphmenge, meist aufgrund einer Resorptionsstörung (z.B.<br />

durch Verschluß des Ductus endolymphaticus) entsteht ein Hydrops des häutigen<br />

Labyrinths. (...) Die Menièrsche Symptomtrias besteht aus: Drehschwindelattacken


Definiciones de términos alemán 72<br />

(Minuten bis Stunden andauernd), Ohrensausen (oft tieffrequent), und einer<br />

fluktuierenden (=schwankenden) Innenohrschwerhörigkeit (Bei Rezidiven sind<br />

irreversible Schäden bis hin zur Ertaubung möglich)<br />

Hydrops des häutigen Labyrinthes infolge quantitativ (oder qualitativ) fehlerhafter<br />

Endolymphproduktion - möglicherweise durch Störungen der Elektrolytregulation (auf<br />

dem Boden vasomotorischer Störungen?) - oder gestörter Resorption der Endolymphe<br />

im Saccus endolymphaticus oder eines Verschlusses des Ductus<br />

endolymphaticusBoenninghaus S. 140 Weerda)<br />

e.g. In zeitlich sehr variablen Abständen (bis 15 Jahre) treten Minuten bis Stunden dauernde Anfälle<br />

mit Drehschwindel (95%), meist begleitet von vegetativen Symptomen (starke Übelkeit mit<br />

Erbrechen), einseitiger Schwerhörigkeit (95%), Völlegefühl des Ohres und meist tieffrequentem<br />

Tinnitus. Die Erkrankung ist anfangs oft monosymptomatisch. (...) Die kausale Behandlung ist<br />

nicht möglich, auch eine Sponatnheilung wurde nicht beobachtet. (...) Die Arbeitsfähigkeit der<br />

Patienten wird in Abhängigkeit der Anfallshäufigkeit eingeschränkt, Höhenarbeit ist immer zu<br />

vermeiden. Das Führen von Kraftfahrzeugen ist nicht möglich. (Franzen)<br />

endotracheal intubation<br />

endotracheale Intubation c. / f. / - -en<br />

Einführung eines Endotrachealtubus a) durch den Mund (orotracheale I.) oder b) durch<br />

die Nase (nasotracheale I.) Ind.: Beatmung während der Narkose oder Intensivtherapie,<br />

Verhinderung einer Aspiration bei bewußtlosen, Überbrückung akuter Kehlkopfstenosen<br />

(inf. Larynx- oder Glottisödem) Pschyrembel)<br />

e.g. Sofortfolgen nach endotrachealer Intubation. Entzündliche Stimmlippenrötung mit Fibrinbelag,<br />

Stimmlippenödem, subglottische Schleimhautödeme, Stimmlippenabriß, kleine<br />

Schleimhauteinrisse oder Stimmlippenhämatom. Ursachen. Reizung der Schleimhaut durch den<br />

Tubus, Verminderung der Schleimsekretion durch die Prämedikation (Intubations-<br />

Laryngotracheitis), Prellung, Überdehnung oder Abschürfung durch ungeschicktes Vorgehen bei<br />

Einführung des Tubus, durch ungenügende medikamentöse Relaxation, zu großen Tubus oder<br />

zu weit vorstehendes Führungsrohr. (...) Syptom. Postoperative Dysphonie. (Wirth)<br />

endotracheal tube<br />

Endotrachealtubus c. / m. / -en oder -se<br />

Beatmungstubus für die orale od. nasale endotracheale Intubation; eine<br />

Tubusmanschette (sog. Cuff) am trachealen Ende dient zur Abdichtung der Trachea<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Durch eine orotracheale Intubation kann eine Atemstörung vorübergehend für einge Tage<br />

überbrückt werden (Langzeitintubation bei Kindern mit Kunststofftuben nasotracheal auch wenige<br />

Wochen). Kontrolle der Kehlkopf- und Trachealschleimhaut mit dünnen flexiblen Endoskopen<br />

durch den liegenden Tubus. Beim Auftreten von Schleimhautschäden, die subglottischen<br />

Kehlkopfstenosen oder Trachealstenosen zur Folge haben können, wird eine Tracheotomie<br />

erforderlich. (Boenninhaus)<br />

enunciate<br />

aussprechen v. / / [- Aussprache]<br />

= deutlich artikulieren, formulieren<br />

1. ausdrücken, aussprechen, 2. Formulieren Langenscheidts Englisch Wörterbuch)<br />

e.g. Werden die s-Laute durch andere Phoneme ersetzt- wird zum Beispiel "Tasse" deutlich zu "Tatte"<br />

ausgesprochen- handelt es sich um einen Parasigmatismus. (Böhme)<br />

~ Artikulation


Definiciones de términos alemán 73<br />

environmental deprivation<br />

umweltbedingte Deprivation c. / f. / (- -en) [- - depriviert]<br />

= milieubedingte Deprivation<br />

Summe der seelischen und motorischen Entwicklungsrückstände und<br />

Fehlentwicklungen (Verhaltensstörungen), die auf der unzulänglichen Betreuung des<br />

Kindes durch wechselnde Bezugspersonen (und schädigende psychosoziale Umstände)<br />

beruht Franke)<br />

e.g. Deprivierte Kinder nehmen später zumeist wahllos flüchtig Kontakte auf (Affekthunger), sind in<br />

ihrer Identifikations- und Bindungsfähigkeit eingeschränkt und bei der Steuerung und<br />

Differenzierung ihres Verhaltens beeinträchtigt. (Sitzmann)<br />

epiglottic overhang<br />

epiglottischer Überhang /<br />

)<br />

~ Epiglottis, Dysplasie<br />

Ein Phänomen, das dem Begriff "epiglottic overhang" entspricht, wird in der deutschen Literatur nicht beschrieben<br />

epiglottis<br />

Epiglottis n. / m. / Epiglottiden<br />

= Kehldeckel<br />

löffelförmiger, durchlöcherter, elastischer Knorpel, dessen Stiel (Petiolus) über der<br />

vorderen Stimmlippenkommissur liegt. Der freie Epiglottisrand reicht bis in Höhe der<br />

Mitte des Zungengrundes nach oben Boenninghaus)<br />

e.g. Aus der eingeknickten Mitte des oberen Schildknorpelrandes erhebt sich schuhlöffelförmig der<br />

Kehldeckel (Epiglottis) als ein nach oben ragender beweglicher Knorpel. Beim Schlucken legt<br />

sich der Kehldeckel durch Heben des Kehlkopfes und Druck vom Zungengrund her flach auf den<br />

Kehlkopfeingang und läßt die Speisen in die hinter der Luftröhre liegende Speiseröhre gleiten.<br />

(...) Je weiter der Kehldeckel sich aufrichtet, desto leichter erfolgt die Abstrahlung des in der<br />

Glottisebene entstehenden ursprünglichen Stimmschalls, wodurch im Rahmen der endgültigen<br />

Klangbildung im Ansatzrohr schon hier dessen Qualitäten gefördert werden. (Habermann)<br />

epilepsy<br />

Epilepsie n. / f. / - n [- Epileptiker/in - epileptisch]<br />

= zerebrales Anfallsleiden, Morbus Sacer, Fallsucht<br />

Epilepsien sind Anfallskrankheiten mit paroxysmalen Spontanentladungen zentraler<br />

Neurone. Klinisch-phänomenologisch, elektroenzephalographisch und ätiologisch<br />

unterscheidet man hauptsächlich generalisierte und fokale Epilepsien Masuhr /<br />

Neumann)<br />

e.g. Die akuten Sprachsymptome sind überwiegend vor einem, während eines und nach einem<br />

epileptischen Anfall zu beobachten. Die häufigsten Sprachbefunde sind aphasische Störungen.<br />

Manchmal lassen sich auch Dysarthrien feststellen. Die Aura, Anfangsstadium eines<br />

epileptischen Anfalls, kann zu Wortfindungsstörungen und Sprachverständnisstörungen führen.<br />

(Böhme)<br />

~ Krampf, myoklonische Epilepsie, Paroxysmus, partieller Anfall, Status epilepticus,<br />

Landau-Kleffner-Syndrom<br />

◊ fokale Epilepsie, generalisierte Epilepsie, kryptogene Epilepsie, idiopathische Epilepsie,<br />

Spätepilepsie, myoklonische Epilepsie, tonisch-klonische Epilepsie<br />

epithelium


Definiciones de términos alemán 74<br />

Epithel n. / n. / -gewebe<br />

= Epithelgewebe, Epithelium<br />

geschlossener ein- oder mehrschichtiger Zellverband, der innere oder äußere<br />

Körperoberflächen bedeckt Pschyrembel)<br />

e.g. Reincke-Ödem der Stimmlippen. Es stellt eine Sonderform der chronischen hyperplastischen<br />

Laryngitis dar. Es handelt sich um ein auf die Stimmlippenoberfläche begrenztes subepitheliales<br />

Ödem, d.h. um eine Wassereinlagerung zwischen Epithel und Bindegewebe der Stimmlippe.<br />

(Wirth)<br />

Eustachian tube<br />

Tuba auditiva Eustachii c. / f. / -e -e -<br />

= Ohrtrompete, Eustachische Röhre, Tuba pharyngotympanica<br />

die Ohrtrompete (Tuba auditiva EUSTACHII, Tuba pharyngotympanica) ist ca. 3,5 cm<br />

lang und bsteht aus einem vorderen medialen knorpeligen Teil (2/3 der Länge) und<br />

einem hinteren, im Felsenbein liegenden lateralen knöchernen Teil (1/3 der Länge). Sie<br />

verbindet den Nasenrachenraum mit der Paukenhöhle Boenninghaus)<br />

e.g. Eine ungehinderte Beweglichkeit des Trommelfells in laterale und mediale Richtung ist<br />

Voraussetzung für die Schallübertragung auf die Ossikulakette. Hierzu muß der Luftdruck im<br />

äußeren Gehörgang und im Mittelohr gleich sein, was durch den Druckausgleich über die Tuba<br />

auditiva ermöglicht wird. Jede Tubenfunktionsstörung kann Druckunterschiede zwischen Außen-<br />

und Mittelohr, Resoption der eingeschlossenen Luft und auf Dauer Flüssigkeitsansammlungen<br />

(Sero- und Mukotympanon) im Mittelohr verursachen, die die Trommelfellbeweglichkeit<br />

einschränken und damit durch Reibung zu Energieverlusten bei Schallübertragung führen. Das<br />

entspricht dem klinischen Symptom der Schalleitungsschwerhörigkeit. (Wendler)<br />

evoked-response audiometry<br />

evozierte otoakustische Emissionen c. / f. / immer Plural<br />

= EOAE<br />

Otoakustische Emissionen (OAE) sind Schalle, die in der Cochlea entstehen, über<br />

Mittelohr und Trommelfell-Gehörknöchelchen-Apparat in den äußeren Gehörgang<br />

übertragen und dort mit einem empfindlichen Mikrofon gemessen werden können. Sie<br />

werden durch normal funktionsfähige äußere Haarzellen erzeugt und sind Ausdruck<br />

eines aktiven, biochemischen Vorgangs im Innenohr. (...) Evozierte otoakustische<br />

Emissionen (EOAE) treten bei externer Stimulation (durch Klick = TEOAE; zwei Töne =<br />

DPOAE und einen Ton = SFOAE, SEOAE) auf<br />

EOAE (evozierte otoakustische Emissionen) werden erst nach Stimulation des Ohres mit<br />

eine Schallsignal meßbar. (...) Der Gehörgang wird mit einer Meßsonde abgedichtet, in<br />

die ein Lautsprecher und ein Mikrophon eingebaut sind. Über den Lautsprecher wird ein<br />

kurzer akustischer Reiz (Klick) von -5 dB SL -40 dB SL abgestrahlt. Das Mikrophon<br />

wandelt das akustische Signal aus dem Gehörgang in ein elektrisches Signal und leitet<br />

es in einen RechnerWendler Berghaus, Rettinger, Böhme)<br />

e.g. Der Nachweis otoakustischer Emissionen im Gehörgang setzt eine normale Funktion des<br />

Mittelohres voraus, da sonst die kochleären Vibrationen nicht nach außen gelangen können. (...)<br />

Die wichtigste Anwendung der otoakustischen Emissionen ist die Screeninguntersuchung der<br />

kochleären Funktion bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern. TEOAE und DPOAE<br />

ermöglichen einfach und schnell - ohne Sedierung und Narkose - einen Überblick über die<br />

kochleäre Funktion. Die Früherkennung von Schwerhörigkeiten wird damit vereinfacht. (Probst,<br />

Grevers, Iro)<br />

expressive aphasia


Definiciones de términos alemán 75<br />

Broca-Aphasie c. / f. / kein Plural [- Broca-Aphasiker/in]<br />

= expressive Aphasie, verbale Aphasie, motorische Aphasie<br />

meist erheblich verlangsamter Sprachfluß mit großer Sprachanstrengung bei meist<br />

schlechter Artikulation (Dysarthrie) und stark gestörter Prosodie. Reichlich<br />

phonematische Paraphasien, Agrammatismus, Sprachverständnis mäßig beeinträchtigt.<br />

Kommunikationsfähigkeit vorwiegend aufgrund der expressiven Sprachstörung stark<br />

eingeschränkt Poeck)<br />

e.g. Häufig leiden Patienten mit Broca-Aphasie unter sprechmotorischen Symptomen. Die Probleme<br />

bei der Sprachproduktion sind meistens deutlich ausgeprägter als die im Sprachverständnis.<br />

(Böhme)<br />

~ Aphasie, Wernicke-Aphasie, amnestische Aphasie, globale Aphasie, syntaktische<br />

Aphasie, motorische Aphasie<br />

expressive language deficit<br />

expressive Sprachstörung c. / f. / - -en<br />

Störung der Sprachproduktion. Diese gliedert sich in Konzeptualisierung (Planung und<br />

Repräsentation eines zu vermittelnden Inhalts) , in die Formulierung (Prozesse, die den<br />

konzeptuellen Inhalt in eine sprachliche Form übersetzen) und in die Artikulation<br />

Grohnfeld)<br />

e.g. Leitsymptome der Broca-Aphasie sind meist erheblich verlangsamter Sprachfluss mit großer<br />

Sprachanstrengung bei meist schlechter Artikulation und stark gestörter Prosodie. Reichlich<br />

phonematische Paraphasien, Agrammatismus, Sprachverständnis mäßig beeinträchtigt. Die<br />

Kommunikationsfähigkeit ist vorwiegend aufgrund der expressiven Sprachstörung stark<br />

eingeschränkt. (Poeck)<br />

~ Sprachstörung, Sprachproduktion<br />

exteriorized stutterer<br />

extrovertierter Stotterer c. / m. / extrovertierte -<br />

)<br />

~ introvertierter Stotterer, Stottern<br />

Diese Einteilung nach Persönlichkeitsmerkmalen und Temperament werden in der deutschsprachigen Literatur<br />

nicht übernommen<br />

facial paralysis<br />

Fazialisparese c. / f. / -n<br />

= Fazialislähmung, Gesichtslähmung<br />

Lt. facioplegia<br />

man unterscheidet einenperipheren und zentralen Lähmungstyp. Die Gesichtslähmung<br />

nach peripherer Schädigung des VII. Hirnnervs bzw. des Kerngebiets erstreckt sich auf<br />

die gesamte mimische Muskulatur. (...) Die zentrale Bewegungsstörung betrifft<br />

vorwiegend die orale mimische Gesichtsmuskulatur Masuhr / Neumann)<br />

e.g. Die einseitige Fazialisparese mit Beteiligung des Mundastes führt in der Mehrzahl nur zu<br />

subjektiven Beschwerden des Patienten beim Sprechen. Artikulatorische Störungen der<br />

Labiallaute fehlen im Spätstadium oder sind vereinzelt nur bei S-Lauten festzustellen. (Böhme)<br />

~ Parese<br />

◊ periphere Fazialisparese, einseitige Fazialisparese, beidseitige Fazialisparese, faziale<br />

Parese<br />

Zentrale Lähmung der Gesichtsmuskeln heißt korrekt "faziale Parese", der Begriff "zentrale Fazialisparese" ist<br />

falsch, wird aber häufig irrtümlich gebraucht.


Definiciones de términos alemán 76<br />

false vocal fold<br />

Plica vestibularis c. / f. / -e vestibulares<br />

= Taschenfalte, falsche Stimmbänder, Ligamentum vestibularia<br />

die Membrana quadrangularis (...) formt an ihrem unteren Ende die sog. "falschen<br />

Stimmbänder ", die Taschenbänder, Ligg. vestibularia. Sie werfen im Schleimhautrelief<br />

die Taschenfalten auf, die in den Luftweg ragen und zwischen sich eine Ritze, die<br />

Vorhofspalte, freilassen Deckert)<br />

e.g. Normalerweise verhalten die Taschenfalten sich bei der Phonation passiv. Werden sie zur<br />

Stimmgebung (Taschenfaltenstimme) benutzt, besteht ein pathologisches Phonationsmuster.<br />

Allerdings können Taschenfalten auch eine Ersatzfunktion übernehmen, wenn die Stimmlippen<br />

durch Operationen oder Trauma so geschädigt sind, daß sie für die normale Stimmgebung nicht<br />

mehr verwendbar sind. (Böhme)<br />

falsetto<br />

Falsett n. / n. / -e<br />

= Fistelregister, Falsettregister<br />

bei Männern (...) (eines der) drei Hauptregister(...), ein hohes Register (Falsett; loft,<br />

falsetto) Wendler, Seidner, Kittel, Eysholdt)<br />

e.g. Es wird unterschiedlich definiert. Manche Autoren fassen es als Pianoform des Kopfregisters auf.<br />

Falsett bedeutet "falsche Stimme", d.h. Männerstimme mit weiblichem Klangcharakter. Aus dem<br />

Falsett läßt sich beim lyrischen Tenor die Kopfstimme entwickeln. Der Stimmklang ist<br />

obertonarm. Nur die vorderen 2/3 der Stimmlippen schwingen. Ein Glottisschluß ist wieder<br />

vohanden. (Wirth)<br />

fasciculation<br />

Faszikulation n. / f. / - en [faszikulieren- - faszikulierend]<br />

= Faszikulieren, Muskelzucken<br />

sichtbare, regellose, blitzartige Kontraktion von Muskelbündeln ohne Bewegungseffekt<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Initialsymptome der amyotrophen Lateralsklerose sind neben Schmerzen vor allem<br />

Faszikulationen der Muskulatur und atrophische Lähmungen, die sich häufig zunächst auf die<br />

kleinen Handmuskeln beschränken. (Msuhr / Neumann)<br />

~ amyotrophe Lateralsklerose, Muskel<br />

feature<br />

Merkmal n. / n. / -e<br />

linguistisch relevante Eigenschaften von phonologischen, semantischen oder<br />

syntaktischen Einheiten. Merkmale sind begriffliche Bezeichnungen, innerlinguistisch<br />

wichtige kleinste Beschreibungselemente, die sich auf Sachverhalte der<br />

außersprachlichen Wirklichkeit beziehen, nicht aber mit ihnen identisch sind Bußmann)<br />

e.g. Das Allophon [b] läßt sich als Bündel der Merkmale [explosiv, bilabial, stimmhaft] beschreiben.<br />

(Kürschner)<br />

~ Phonetik, Semantik, Phonologie, Matrix, distinktives Merkmalsystem, Komponente<br />

◊ distinkitves Merkmal, phonologisches Merkmal, semantisches Merkmal, distinktives<br />

Merkmalsystem<br />

feature matrix<br />

Matrix n. / f. / -zen/-ces


Definiciones de términos alemán 77<br />

= Merkmalsmatrix<br />

aus der Geometrie übernommene zweidimensionale, tabellarische Darstellungsform zur<br />

Beschreibung phonologischer, syntaktischer, semantischer u.a. Einheiten auf der Basis<br />

von Merkmalen Bußmann)<br />

e.g. In der Matrix fehlt noch ein Vokal, nämlich der sogenannte "Schwa"-Laut. Es handelt sich dabei<br />

um einen unbetonten Zentralvokal mit folgender Merkmalsspezifizierung:<br />

- konsonantisch<br />

+ silbisch<br />

- hoch<br />

- niedrig<br />

- vorn<br />

- rund<br />

- lang<br />

+zentralisiert (Gadler)<br />

~ Merkmal, Phonologie, distinktives Merkmalssystem<br />

festination<br />

Propulsion n. / f. / -en [- - propulsiv]<br />

= unwillkürliche Sprechbeschleunigung, Festination<br />

nach-vorne-Schießen, z.B. von Körperteilen oder des Sprechantriebs beim Poltern und<br />

Parkinsonismus, (zahnmedizinisch): Vorbiß, vorstehender Oberkiefer Franke)<br />

e.g. Das klinische Phänomen einer Propulsion des Gangs kann auch am Sprechvorgang erkannt<br />

werden. Dabei kann eine Pause bestehen, bevor die Sprechfunktion in Gang kommt. Manche<br />

Parkinson-Kranke können ihren Redefluß nicht abbremsen. (Böhme)<br />

~ Parkinson-Krankheit, Poltern<br />

final consonant deletion<br />

Auslassung finaler Konsonanten c. / f. / -en - -<br />

= AFK<br />

ein Silbenstrukturprozess (Konsonanten) (...) Auslassung finaler Konsonanten, z.B.<br />

Gabel --> /ga:be/ Jahn)<br />

e.g. Strukturelle Vereinfachungen wie die Auslassung finaler und initialer Konsonanten bzw. initialer<br />

Konsonantverbindungen werden ebenfalls recht früh überwunden, d.h. bis zum Alter von etwa<br />

drei Jahren. (Jahn)<br />

~ phonologische Prozesse<br />

flaccid dysphonia<br />

hypotone Dysphonie c. / f. / - -n<br />

= schlaffe Stimmstörung, nukleäre (bulbäre) Stimmlippenlähmungen<br />

bei der Hypotonen Dysphonie sind die Leitsymptome eine behauchte Stimme mit<br />

gelegentlich stimmloser Phonation als Zeichen eingeschränkter Adduktionsfähigkeit der<br />

Stimmbänder. Die Patienten sprechen durchgehend sehr leise und sind meist leicht<br />

ermüdbar Ziegler, Cramon)<br />

e.g. Laryngoskopisch zeigt sich die paretische Stimmlippe schlaff, eventuell exkaviert, die<br />

Beweglichkeit ist eingeschränkt bis aufgehoben, der Glottisschluß ist bei der Phonation und bei<br />

reflektorischen Bewegungen unvollständig. Stroboskopisch zeigen sich irreguläre Schwingungen<br />

und erweiterte Amplituden (Wendler et al. 1996). Daraus resultieren die behaucht und rauhe<br />

Stimmqualität, die reduzierte Lautstärke, meist eine erniedrigte Sprechstimmlage und ein<br />

reduzierter Tonhöhenumfang. (...) Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß<br />

Hirnnervenkernläsionen (also intrakraniellen Läsionen) dasselbe Erscheinungsbild der<br />

Stimmlippe resultieren kann wie bei Läsionen des N. vagus bzw. N.recurrens.Häufig sind dabei


Definiciones de términos alemán 78<br />

jedoch zusätzlich Symptome gestörter Pharynx- und Ösophagussphinkterfunktion vorhanden<br />

(Schröter-Morsch 1993). (Ziegler)<br />

flaccid-spastic dysphonia<br />

hypoton-hypertone Dysphonie c. / f. / - -n<br />

= schlaff-spastische Stimmstörung<br />

zeigt gleichzeitig die (phonatorischen) Symptome verschiedener (schlaffer + spastischer)<br />

Dysarthrophonietypen (z.B. bei amyotropher Lateralsklerose (ALS)) Ziegler, Cramon)<br />

e.g. Die auditiven Merkamale der spastischen Dysarthire wurden von Darley et al. (1975) aus der<br />

Analyse der Sprechstörung bei Patienten mit Suprabulbärparalyse hergeleietet. Mischformen mit<br />

anderen Syndromen treten beispielsweise bei Erkrankungen des motorischen Neurons<br />

(spastisch-schlaff) (...) auf. Die im Hinblick auf die Dysarthrie wichtigste Erkrankung des<br />

motorischen Neurons ist die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Sie betrifft sowohl das zentrale<br />

als auch das periphere motorische Neuron, dementsprechend koexistieren häufig<br />

Muskelschwäche, Atrophie und Faszikulationen (als periphere Anzeichen) mit Tonuserhöhung<br />

und gesteigerter Reflexaktivität (als zentrale Zeichen). (...) Je nach Ausmaß der Schädigung<br />

zentraler und peripherer Strukturen können die Symptome einer schlaffen und einer spastischen<br />

Dysarthrie koexistieren.<br />

Übergreifende und multilokuläre Läsionen bedingen in vielen Fällen Kombinationen der<br />

Störungsbilder, bei denen sowohl der erste als auch der zweite motorische Neuron betroffen sein<br />

kann, beispielsweise bei amyotropher Lateralsklerose (ALS), Encephalitis disemeinata, nach<br />

Schädel-Hirn-Trauma oder bei ausgedehnten zerebrovaskulär bedingten Schädigungen. Daraus<br />

ergibt sich die Notwendigkeit, alle Funktionskreise einer eingehenden Einzelprüfung im Hinblick<br />

auf die Art der Bewegungsstörung zu unterziehen. Ziegler S. 68<br />

Bei gemischten Dsyarthrien sind Läsionen oder Fehlschaltungen in mehreren motorischen Systemen<br />

vorhanden, z.B. beim Schlaganfall. Hier sind auch andere Erkrankungen zu nennen, z.B. die<br />

amyotrophe Lateralsklerose und die multiple Sklerose. (...) bei multipler Sklerose (...) wird<br />

berichtet über: Ermüdung beim Sprechen, Skandieren (bei zerebellären Läsionen), Dysarthrien<br />

mit Lähmungen im bereich von Gaumensegel und Stimmlippen, respiratorische Störungen,<br />

Monotonie. Bei amyotrophischer (myatrophischer) Lateralsklerose (...) kann man nach<br />

Mumenthaler Störungsbilder der Bulbärparalyse sowie Suprabulbärparalyse von jeweils<br />

unterschiedlichem Ausmaß feststellen.Pascher, Bauer S. 310 (Ziegler)<br />

~ neurogene Stimmstörung, Stimmstörung, hypotone Dysphonie<br />

flat hearing loss<br />

pantonaler Hörverlust c. / m. / pantonale -e<br />

= pancochleärer Hörverlust<br />

pantonale, den gesamten Frequenzbereich erfassende Schwerhörigkeit (= pancochleär),<br />

z.B. nach Hörsturz Hülse, Bachmann)<br />

e.g. Innenohrschwerhörigkeit: Knochenleitungs- und Luftleitungskurve verlaufen nahezu<br />

deckungsgleich. Nach dem Hörverlust unterscheidet man - Innenohrhochtonschwerhörigkeit (=<br />

cochleobasal = häufigste Form der Innenohrschwerhörigkeiten): Während bei der<br />

Altersschwerhörigkeit der Hörverlust zu den hohen Frequenzen hin stetig zunimmt, weist die<br />

Lärmschwerhörigkeit im Anfangsstadium regelmäßig eine 4000 Hz-Senke auf; -<br />

Tieftonschwerhörigkeit (= cochleoapikal) (z.B. Menie`re'sche Krankheit); -pantonale, den<br />

gesamten Frequenzbereich erfassende Schwerhörigkeit (= pancochleär), z.B. nach Hörsturz; -<br />

mediocochleäre Innenohrschwerhörigkeit: Sie erfaßt nur den mittleren Frequenzbereich und<br />

findet sich meist bei angeboren, hereditären Schwerhörigkeiten. (Hülse, Bachmann)<br />

fluctuating hearing impairment<br />

fluktuierende Hörstörung c. / f. / - -en


Definiciones de términos alemán 79<br />

= schwankende Hörstörung, fluktuierendes Gehör<br />

in der Regel stehen beim fluktuierenden Gehör nicht die Hörstörung, sondern andere<br />

Beschwerden im Vordergrund der Symptomatik. Bei einer fluktuierenden<br />

Mittelohrschwerhörigkeit sind es Otorrhoe, Schmerz oder Mißeempfindungen wir<br />

Juckreiz und Völlegefühl. Bei einer fluktuierenden Innenohrschwerhörigkeit steht in der<br />

Regel der Schwindel im Vordergrund Naumann, Scherer)<br />

e.g. Zum Komplex des M. Menière muß nach heutigen Vorstellungen auch der isolierte fluktuierende<br />

Innenohrhörverlust gerechnet werden. (Beck)<br />

fluency<br />

Flüssigkeit n. / f. / kein Plural [- - flüssig]<br />

logopädische Bezeichnung zur Beschreibung des Sprechens, also flüssigen Sprechens.<br />

Durchschnittliche Phrasenlänge von mehr als 5 Wörten bei wenigen Unterbrechungen<br />

und bei normaler Sprechgeschwindigkeit Franke)<br />

e.g. Flüssig sprechen ist für uns im Alltag eine Fähigkeit, die wir ziemlich mühelos, ohne besondere<br />

Bewußtseinleistung beherrschen. (...) Unser Sprechen ist flüssig, wenn es mit normaler<br />

Kontinuität, Kraft und Geschwindigkeit geschieht. (Baumgartner / Füssenich)<br />

~ Stottern, Sprechunflüssigkeit<br />

Ggs.: Unflüssigkeit<br />

formant frequency<br />

Formant n. / m. / -en<br />

= Formantfrequenz<br />

als Formant wird ein Partialtongebiet besonderer Intensität bezeichnet, welches die<br />

Klangfarbe eines Vokales bewirkt.(...) Die Lage der Formanten in der Tonskala bleibt bei<br />

den einzelnen Vokalen unverändert, d.h. sie ist unabhängig von der Tonhöhe, in der der<br />

Vokale gesungen oder gesprochen wird. Die Formanten sind nur abhängig von der<br />

Hohlraumgestaltung des Ansatzrohres Wirth)<br />

e.g. So muß unser Gehör bei der Erfassung der kleinsten Einheit der Sprache, dem Phonem (....)<br />

unmittelbar anschließend an die frequenzmodulatorischen Übergänge (Transienten) zwischen<br />

Konsonant und Vokalbereich, die zum Teil nur 10 Millisekunden dauern können, (...) eine Analyse<br />

der charakteristischen Frequenzen (Formantfrequenzen) des folgenden Vokals, während einer<br />

mittleren Dauer von ungefähr 300 - 400 Millisekunden notwendig. (Biesalski)<br />

free morpheme<br />

freies Morphem c. / n. / freie -e<br />

freie Morpheme sind Morpheme, die als eigenständige Wortform auftreten können Linke)<br />

e.g. Von ihrer Stellung her können die Morpheme in freie und gebundene eingeteilt werden. Freie<br />

Morpheme sind solche, die ohne ein weiteres Morphem ein Wort bilden können. Z.B. "-tisch" in<br />

"Schreibtisch". (Gadler)<br />

~ Morphem, Phonologie, Morphophonologie<br />

Ggs.: gebundenes Morphem<br />

frequency<br />

Frequenz n. / f. / -en [frequentieren- - frequent]<br />

= Häufigkeit<br />

die Frequenz gibt die Häufigkeit eines periodischen Vorgangs (z.B. einer Schwingung)<br />

pro Zeiteinheit an Pschyrembel)


Definiciones de términos alemán 80<br />

e.g. Die Frequenz in Hz ist gleich dem reziproken Wert der Schwingungsdauer. (...) Unser Ohr nimmt<br />

Frequenzen verschiedener Hz-Zahlen als Tonhöhenunterschied wahr. Nicht jeden Schall kann<br />

man hören. Erfolgt der Schwingungsvorgang besonders schnell oder besonders langsam, so ist<br />

unser Ohr nicht imstande, solche Reize aufzunehmen. Zwischen diesen Grenzen, im Bereich von<br />

16 - 16000Hz, befindet sich der Bereich menschlicher Perzeptionsmöglichkeit, der Hörschall.<br />

(Habermann)<br />

fricative<br />

Frikativ n. / m. / -e [- - frikativ]<br />

= Engelaut, Riebelaut, Frikativum, Spirant, Konstriktiv<br />

nach der Artikulation bezeichneter Sprachlaut, der mit pulmonaler oder mit pharyngealer<br />

Luft gebildet wird und bei dem es in der Mundhöhle mindestens eine Enge gibt, an der<br />

die ausströmende Luft eine Reibung erzeugt Bußmann)<br />

e.g. Geräuschlaute wie [s] und [f], die durch Engebildung entstehen, nennen wir Frikative. (Linke)<br />

~ Affrikate, Verschluss, Plosiv, Phonetik<br />

front sound<br />

vorderer Laut c. / m. / vordere -e<br />

(dem Sinn nach:) Laut, der im vorderen Bereich der Mundhöhle bzw. mit dem vorderen<br />

Teil der Zunge gebildet wird; z.B. am vorderen Gaumen oder mit dem<br />

Zungenvordersaum )<br />

e.g. Zur Fixierung der Artikulationsstelle eignet sich das Gaumengebiet, das man nach Oberlippe,<br />

Zähne, Zahndamm, vorderer Gaumen (Präpalatum), hinterer Gaumen (Postpalatum), vorderes,<br />

hinteres Velum und Zäpfchen (Uvula) einteilt. Dannach unterscheidet man Lippenlaute (Labiale;<br />

bilabiale: b,p; labiodentale: pf, v, f), Zahnlaute (Dentale und Zahndammlaute oder Alveolare (d, t,<br />

ts, z, s, n, l, r1), Gaumenlaute (Palatale): j, s, c), Gaumensegellaute (Velare: g, k, x, nj),<br />

Zäpfchenlaute (Uvulare: r2), Rachenlaute und Kehllaute. Nach dem artikulierenden Organ<br />

ergeben sich bilabiale, labiodentale, dentale, alveolare/postdentale, koronale<br />

(Zungenvordersaum), prädorsale (vordere Zungenoberfläche), mediodorsale (mittlere Z.),<br />

postdorsale (hintere Z.) und laryngeale (Stimmlippen) Laute.<br />

(...) die ungerundeten Vorderzungenvokale /i/, /e/, /ä/ bewirken ebenso wie die gerundeten<br />

Vorderzungenvokale /ü/, /ö/ die vorderen k1,g1 und ch1(...) -Phonemvarianten. Dies hat bspw. in<br />

der Therapie gravierende Auswirkungen auf die Wahl der entsprechenden Übungswörter.<br />

Grohnfeldt S. 39 (Lewandowski)<br />

Die Unterscheidung zwischen forderen Lauten und hinteren Lauten wird in der deutschsprachigen Literatur nicht<br />

benutzt, man beschreibt die Artikulationsorte der Laute in differenzierteren Lautkategorien. Siehe Kontext<br />

fronting<br />

Palatalisierung n. / f. / kein Plural<br />

assimilatorisch bedingte Veränderung des Artikulationsortes von Konsonanten und<br />

Vokalen in Richtung des harten Gaumen Bußmann)<br />

e.g. (Im Sinne der sekundären Artikulation:) Annäherung der Vorderzunge an den vorderen harten<br />

Gaumen. (Bußmann)<br />

~ Velarisierung, Artikulation, palatal<br />

Die"Palatalisierung" kann im Sinne der sekundären Artikulation oder der Assimilation verstanden werden.<br />

function word<br />

Funktionswort c. / n. / -wörter<br />

= Synsemantika


Definiciones de términos alemán 81<br />

Präpositionen, Konjunktionen, Artikel und Pronomen werden als Funktionswörter<br />

(geschlossene Klasse) bezeichnet Linke)<br />

e.g. Funktionswörter werden auch "grammatische" Wörter im Unterschied zu "lexikalischen" genannt.<br />

(Clément)<br />

~ Grammatik, Aphasie, Wort<br />

Ggs.: Inhaltswort<br />

functional articulation disorder<br />

funktionelle Dyslalie c. / f. / - -en<br />

= funktionelle Artikulationsstörung, funktionelles Stammeln<br />

(eine Störung der Artikulation ohne daß) pathologische Veränderungen an den Zentren<br />

sowie den perzeptiven und expressiven Leitungsbahnen und Erfolgsorganen<br />

nachweisbar (sind) Wirth)<br />

e.g. Aus der Sicht der medizinisch orientierten Diagnostik stellt sich die Dyslalie sehr oft als<br />

Sammeltopf zahlreicher Krankheitsbilder dar, obwohl sicherlich die (funktionell) nichtorganisch<br />

bedingten Stammler weitaus in der Mehrzahl sind (...). Audiogen bedingtes Stammeln (audiogene<br />

Dyslalie) beruht auf klinisch und audiologisch nachweisbaren beidseitigen Schalleitungs- und/<br />

oder Schallempfindungsschwerhörigkeiten. (...) Dyslalie bei Erkrankungen der<br />

Artikulationsorgane: Infolge von Mißbildungen, Lähmungen, Verletzungen oder operativen<br />

Befunden kann die Lautbildung erschwert und unmöglich sein. Diese peripheren<br />

Artikulationsstörungen infolge organischer Veränderungen werden auch als Dysglossien<br />

bezeichnet.(...) Zentrale Dyslalien können bei zentralorganischen Erkrankungen festgestellt<br />

werden. (Böhme)<br />

functional dysphonia<br />

funktionelle Dysphonie c. / f. / - -n<br />

= funktionelle Stimmstörung<br />

Funktionelle Dysphonien sind Krankheiten der Stimme, die durch eine Störung des<br />

Stimmklanges, vorwiegend im Sinne von Heiserkeit, und/oder eine Einschränkung der<br />

stimmlichen Leistungsfähigkeit gekennzeichnet sind, ohne daß sich krankhafte primär<br />

organische Veränderungen der an der Stimmbildung beteiligten anatomischen<br />

Strukturen erkennen lassen Wendler)<br />

e.g. Funktionelle Dysphonien sind das Resultat einer Dyskoordination im Bewegungsablauf des<br />

Phonationsapparats. (...) Immer muß auf die Verflechtung zwischen psychischen und<br />

organischen Faktoren geachtet und ihre Abgrenzung angestrebt werden. Funktionelle<br />

Abweichungen der Stimmgebung können im Sinne eines "Zuviel" als hyperfunktionelle<br />

Dysphonien oder im Sinne eines "Zuwenig" als hypofunktionelle Dysphonien auftreten. Eher<br />

seltener finden sich gemischte Dysphonien (Dysphonia mixta), bei denen hyperfunktionelle und<br />

hypofunktionelle Symptome in Kombination vorhanden sein können. (Böhme)<br />

functional mutism<br />

funktioneller Mutismus c. / m. / kein Plural<br />

Mutismus mit funktioneller Ätiologie, im Gegensatz zu einer organischen Ätiologie<br />

Böhme)<br />

e.g. Der funktionelle Erklärungsansatz bei Mutismus differenziert zwischen psychoanalytischem,<br />

lerntheoretischem und milieutheoretischem Aspekt. (Böhme)<br />

~ elektiver Mutismus, totaler Mutismus, traumatischer Mutismus, psychogener Mutismus,<br />

Mutismus<br />

In der deutschsprachigen Literatur wird vorwiegend zwischen totalem und elektivem Mutismus unterschieden.<br />

gag reflex


Definiciones de términos alemán 82<br />

Würgreflex c. / m. / -e<br />

Schutzreflex gegen das Eindringen zum Schlucken ungeeigneter Substanzen, bei<br />

Berührung der hinteren Mundhöhle bzw. Rachenhinterwand Kontraktion von Pharynx,<br />

Anhebung des Gaumensegels, Kehlkopfverschluss und -anhebung Bartolome)<br />

e.g. Ein fehlender Würgreflex ist keinesfalls bedeutungsvoll für die Voraussage einer Aspiration.<br />

Vielmehr empfiehlt sich bei neurologisch ausgelösten Dysphagien eine Videoendoskopie<br />

und/oder Videofluoroskopie. (Böhme)<br />

~ Dysphagie, Palatalreflex<br />

gestalt therapy<br />

Gestalttherapie c. / f. / -en [- Gestalttherapeut - gestalttherapeutisch]<br />

von F. Perls entwickelte Therapie und Selbsterfahrungsmethode, bei der es um<br />

Vereinigung und Integration psychischer Teilbereiche geht Franke)<br />

e.g. Fritz Perls (1969), der Begründer der Gestalttherapie, forderte die Teilnehmer auf, Phantasien,<br />

die mit Konflikten und starken Gefühlen zu tun hatten, auszuagieren und ihre Träume, die als<br />

verdrängte Anteile der Persönlichkeit gelten, neu zu erschaffen. (Zimbardo)<br />

~ Psychotherapie<br />

gestural cue<br />

gestischer Cue c. / m. / gestische -s<br />

= gestischer Hinweis<br />

Hinweis (Cue), der gespeichert ist, um dabei zu helfen, genau das abzurufen, was von<br />

all dem Verfügbaren gerade gewünscht wird; (in diesem Fall ein gestischer Hinweis)<br />

Zimbardo)<br />

e.g. Ein weiterer Störungsmechanismus ist der gestörte lexikalische Zugriff, obwohl das konzeptuelle<br />

Wissen über die entsprechende Bedeutungsstruktur erhalten ist. Die Aphasiker können dann die<br />

Zielitems durch Gesten verdeutlichen. (Böhme)<br />

~ Cue, taktiler Cue<br />

gesture<br />

Geste n. / f. / - n [- Gestik - gestisch]<br />

= Gebärde<br />

die Rede begleitende Ausdrucksbewegung des Körpers, besonders der Arme und<br />

Hände Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Gestische Reorganisation. Die gestische Faszilitierung umfaßt alle Hand-, Arm- oder<br />

Körpergesten, die entweder direkt mit der Bedeutung einer verbalen Äußerung (Zeichensprache)<br />

oder mit ihrem Rhythmus un mit der Bewegung einer artikulatorischen Lautbildung<br />

korresponieren. (Böhme)<br />

~ non-verbale Kommunikation<br />

Gilles de la Tourette's syndrome<br />

Gilles-de-la-Tourette-Syndrom c. / n. / kein Plural<br />

= Brissaud-Syndrom, maladie des tics (frz.)<br />

meist in der Kindheit oder Jugend sich manifestierende Erkrankung mit unklarer<br />

Ätiologie; familiäre Häufung, Androtopie: Symptome: plötzliche ticartige Zuckungen vor<br />

allem im Gesichtsbereich (Augenzwinkern, Mundverzerren, Zungenschnalzen) sowie im<br />

Bereich des Halses (ruckartige Kopfdrehungen) und der Schultern, Zwangshandlungen<br />

wie Echopraxie, Klazomanie oder Koprolalie Pschyrembel)


Definiciones de términos alemán 83<br />

e.g. Tic-Phänomene kommen in einer großen Vielfalt beim Gilles-de-la-Tourette-Syndrom vor.<br />

(Masuhr / Neumann)<br />

~ Koprolalie<br />

Gilles de la Tourette, Neurologe, Paris 1857-1904<br />

glide<br />

Halbvokal c. / m. / -e [- - halbvokalisch]<br />

= Semivokal, Halbkonsonant, Gleitlaut, Sonant<br />

vornehmlich phonologisch definierte Unterklasse von Approximanten. Ein Halbvokal<br />

fungiert phonologisch wie ein Konsonant, d.h. nicht als Silbenträger Bußmann)<br />

e.g. Bilabialer Halbvokal: Englisches w; verschiedene Arten des r, l, stimmhaftes j. (Wirth)<br />

~ Phonetik, Konsonant, Vokal, Approximant, Diphtong, Liquide<br />

Im Englischen kann "glide" auch den nicht-silbischen Diphthongteil (Bußmann) bezeichnen; "Gleitlaut" bezeichnet<br />

im Deutschen auch das [h] oder den zweiten Laut in einem Diphthong (z.B. bei au, ei , eu).<br />

gliding<br />

Gliding n. / n.<br />

)<br />

~ Halbvokal, Liquid Gliding, phonologischer Prozess<br />

Dieser Begriff bezieht sich auf einen phonologischen Prozess, der in der deutschsprachigen Literatur nicht<br />

benannt wird.<br />

global aphasia<br />

globale Aphasie c. / f. / kein Plural [- Globalaphasiker/in]<br />

= totale Aphasie, expressiv-rezeptive Aphasie, grande aphasie de Broca<br />

bei der globalen Aphasie liegt die schwerste Form der Sprachbeeinträchtigung mit<br />

sowohl stark gestörter Sprachproduktion als auch ausgesprägten<br />

Sprachverständnisstörungen vor Biniek)<br />

e.g. Das Leitsymptom der globalen Aphasie sind die sprachlichen Automatismen, d.h. verständliche<br />

und/oder unverständliche sprachliche Äußerungen, die Patienten gegen ihre Intention äußern.<br />

(Böhme)<br />

~ Aphasie, Dysphasie, Broca-Aphasie, Wernicke-Aphasie, amnestische Aphasie,<br />

syntaktische Aphasie, motorische Aphasie<br />

glossopharyngeal<br />

glossopharyngeal adj. /<br />

zu Zunge und Schlund gehörend Pschyrembel)<br />

e.g. IX. Hirnnerv Glossopharyngeus: Hauptgeschmacksnerv der Zunge, Nerv für die Empfindlichkeit<br />

und Beweglichkeit des Schlundes. Er führt Parasympatikusfasern für die Ohrspeicheldrüse (Nerv<br />

des 3. Schlundbogens). (Faller)<br />

glottal attack<br />

pathologischer Glottisschlag c. / m. / pathologische Glottisschläge<br />

= Sprengeinsatz, harter Stimmeinsatz<br />

die fest verschlossene Stimmritze - beide Stimmlippen sind in ihrer ganzen Länge<br />

aufeinander gepreßt - wird plötzlich geöffnet Böhme)<br />

e.g. Forchhammer (1921) prägte für diese Art des Stimmeinsatzes den Ausdruck "Sprengeinsatz". Er<br />

findet fast immer im Zusammenhang mit hyperfunktionellen Stimmerkrankungen, psychisch


Definiciones de términos alemán 84<br />

angespannten Sprechsituationen, forciert akzentuierter Kraftstimme sowie nach pharyngeal<br />

verlagerter Artikulationsbasis und dadurch bedingter Rachenenge. (Spiecker-Henke)<br />

glottal channel<br />

Stimmritze c. / f. / (-n)<br />

= (Glottis)<br />

Spalt zwischen den Stimmlippen Franke)<br />

e.g. Durch eine Veränderung der Stimmlippenposition kann die Form und Größe der Öffnung der<br />

Stimmritze (Glottis) zwischen den beiden Stimmlippen verändert werden. (Probst, Grevers, Iro)<br />

Einige deutschsprachige Autoren verwenden die Begriffe Stimmritze und Glottis synonym, andere definieren<br />

unter Glottis nur die Stimmlippen, nicht jedoch den Raum zwischen ihnen.<br />

glottal closure<br />

Glottisschluß c. / m. / Glottisschlüsse<br />

= Stimmlippenschluß<br />

zur Stimmbildung und Husten wird die Stimmritze zunächst geschlossen - Glottisschluß,<br />

Phonationsstellung Kahle)<br />

e.g. Unmittelbar vor der Stimmgebung - beim Sprechen oder Singen - wird sie (die Stimmritze)<br />

verengt oder ganz geschlossen. Je nach Art der Bewegung wird nur der Bandteil der Stimmritze<br />

geschlossen, verengt oder geöffnet oder auch zusätzlich ihr knorpeliger Anteil. Verengung,<br />

Verschluß oder aber Öffnung der Stimmritze wird durch Ein- wie Auswärtsdrehung der<br />

Stimmfortsätze der Stellknorpel und durch deren Auseinanderrücken wie ihre Annäherung<br />

zueinander bewirkt, infolge der Kontraktion oder aber Erschlaffung bestimmter Muskeln und<br />

Muskelgruppen. (Habermann)<br />

glottal coup<br />

Glottisschlag c. / m. / Glottisschläge<br />

= Coup de glotte<br />

"Coup de Glotte". Darauf erfolgt eine explosionsartige Öffnung der fest<br />

aneinandergepreßten Stimmlippen. Dabei kommt es zu einem leichten Knall, dem<br />

sogenannten Glottisschlag. Böhme)<br />

e.g. Glottisschlag ist die deutsche Übersetzung für den von dem Gesangspädagogen Garcia<br />

geprägten Begriff "coup de glotte", der allerdings mit stimmschädigender Wirkung gleichgesetzt<br />

wird. Es sind jedoch zwei Formen zu unterscheiden: 1. Der physiologische Glottisschlag,<br />

synonym mit festem Stimmeinsatz und 2. der pathologische Glottisschlag, synonym mit hartem<br />

Stimmeinsatz. (...) Forchhammer (1921) prägte für diese Art des (pathologischen)<br />

Stimmeinsatzes den Ausdruck "Sprengeinsatz". (...) Der physiologische Glottisschlag wird<br />

vielfach als stimmbildendes Element verwendet, nachdem er von Schilling und Fernau-Horn als<br />

"Ventiltönchen" in die Stimmtherapie eingeführt wurde. (Spiecker-Henke)<br />

In der deutschen Literatur werden die Begriffe "Coup de glotte", "Glottisschlag" und "Ventiltönchen" sowie<br />

"Abknall" zum Teil kontrovers verwendet, um sehr ähnliche Phänomene zu beschreiben. Der Unterschied<br />

liegt in der Stärke des Stimmlippenschlusses.<br />

glottal fry<br />

Strohbaßregister c. / n. / -<br />

= Kehlregister, Vocal fry, Stimmknarren, Puls-Register, Strohbaß<br />

unter einem vocal fry versteht man einen Stimmgebrauch im Frequenzbereich unterhalb<br />

des Brustregisters. Damit sind auffallend tiefe, knarrende Stimmveränderungen gemeint<br />

Böhme)


Definiciones de términos alemán 85<br />

e.g. Der Stimmklang ist pulsartig, knarrend; nur wenig Tonhöhenmodulationsfähigkeit (...) Die<br />

Verschlußzeit ist im Strohbaßregister lang und beträgt mehr als 50% der Dauer des<br />

Schwingungszyklus. Der Tonus der inneren Kehlkopfmuskulatur ist schlaff, die Stimmlippen<br />

spannungslos. (...) Die Stimmlippen müssen deshalb durch Kontraktion der Abduktoren des<br />

glottalen und supraglottalen Sphinkters zum Schluß gebracht werden. (Wirth)<br />

glottal plosive<br />

glottaler Plosiv c. / m. / glottale Plosive<br />

= laryngialer Plosiv, Kehlkopfverschlußlaut, Kehlkopflaut, Stimmritzenlaut,<br />

Glottisverschlußlaut, Knacklaut<br />

glottaler Verschlußlaut. Kehlkopfverschlußlaut. Ein Laut der durch die Öffnung des<br />

vollkommenen Verschlusses der Glottis entsteht Gadler)<br />

e.g. Den Endpunkt bildet schließlich mit der glottalen Artikulationsstelle der Kwehlkopfverschlußlaut ,<br />

der in vielen Sprachen einen eigenen distinktiven Laut darstellt, im Deutschen aber nur in nichtdistinktiver<br />

Funktion durchgängig vor wort- und morphemanlautenden Vokalen geäußert wird. In<br />

der IPA-Tabelle ist der glottale Plosiv als nur stimmlos produzierbar gekennzeichnet. (Pompino-<br />

Marschall)<br />

~ Plosivlaut<br />

Der "glottale Plosiv" ist die liguistische Bezeichnung für den " Glottischlag".<br />

glottal stricture<br />

Larynxstenose c. / f. / -n<br />

= Kehlkopfstenose, Larynxstriktur, glottale Stenose, glottale Striktur<br />

Verengung des Kehlkopfes inf. eines Kehlkopfödems, einer Pseudomembran, durch<br />

Kehlkopftumoren od. Synechie der Glottis nach Verletzung Pschyrembel)<br />

e.g. Der Stridor bei einer Stenose im Bereich der Glottis ist immer inspiratorisch und oft auch<br />

expiratorisch, es besteht Heiserkeit bis Aphonie. (Naumann, Scherer)<br />

glottic efficiency<br />

Glottiseffizienz c. / f.<br />

= Leistungsfähigkeit der Stimmlippen<br />

Leistungsfähigkeit der Glottis. Diese läßt sich anhand der Stimmlippenschwingung<br />

bezogen auf die Zeit erkennen: In 1 Sekunde finden bei 200 Hz 200<br />

Stimmlippenschwingungen statt. (...) In 2 Stunden finden bei 200 Hz 1440000<br />

Stimmlippenschwingungen statt Böhme)<br />

e.g. Die klinische Standarddiagnostik kann durch eine Stimmfeldmessung ergänzt werden. Als<br />

"Stimmfeld" bezeichnet man die frequenzabhängige Schallpegelregistrierung. Die Verbindung der<br />

Meßpunkte (obere und unteren Stimmgrenze) liefert die Fläche, innerhlab derer eine normale<br />

Stimmgebung möglich ist. Je größer die Fläche, desto "leistungsfähiger" ist die Stimme. (Probst,<br />

Grevers, Iro)<br />

glottic space<br />

glottischer Raum c. / m. / glottische Räume<br />

nach der Definition der Anatomen erstreckt sich der glottische Raum vom unteren Rand<br />

der Taschenfalten bis zum oberen Rand der Stimmbänder (Plice vocales, auch<br />

Stimmfalten oder Stimmlippen genannt) einschließlich der Ventricel. Nach hals-nasenohrenärztlicher<br />

Definition reicht der glottische Raum vom Stimmlippenoberrand bis ca. 1<br />

cm kaudalwärts zum Stimmlippenunterrand Wirth)


Definiciones de términos alemán 86<br />

e.g. Im Frontal- bzw. Sagittalschnitt können drei Etagen des kehlkopfes unterschieden werden. Das<br />

obere Stockwerk (Supraglottis) entspricht dem Vestibulum laryngis und reicht vom Aditus laryngis<br />

bis zum sagittalen Spalt zwischen den Plicae vestibulares (Taschenfalten). Das mittlere<br />

Stockwerk ist die Glottis (glottischer Raum), die von der Rima vestibuli bis zur Rima glottidis (von<br />

den Stimmlippen gebildete Stimmritze) reicht, die in eine Pars intermembranacea und eine Pars<br />

intercartilaginea unterteilt werden kann. Das untere Stockwerk entspricht der Subglottis. Sie liegt<br />

unterhalb der Stimmritze und geht am Unterrand des Ringknorpels in die Trachea über.<br />

(Berghaus, Rettinger, Böhme)<br />

Die Begriffe glottischer Raum und Glottis werden in der deutschen Literatur teilweise synonym verwedet.<br />

Teilweise wird der Begriff Glottis jedoch nur auf die Stimmlippen und die von ihene gebildete Stimmritze<br />

bezogen.<br />

glottis<br />

Glottis vocalis n. / f. / Glottides vocales [- - glottisch]<br />

= Glottis<br />

eigentlich Glottis vocalis (...); der aus bd. Stimmbändern bestehende Stimmapparat od.<br />

auch nur die v. ihnen gebildete Stimmritze Pschyrembel)<br />

e.g. Primär übt die Glottis reflektorisch eine Sphinkterfunktion aus zum Schutze der Luftwege vor<br />

eindringenden Fremdkörpern, Sekreten oder fehlgeschluckten Nahrungsbestandteilen. (...)<br />

Sekundär dient die Glottis der Stimmerzeugung. (Wendler)<br />

~ Glottischer Raum Stimmritze<br />

Der Begriff Glottis wird im Deutschen nicht einheitlich verwendet. Manche Autoren bezeichnen damit die<br />

Stimmlippen und den Raum zwischen ihnen, andere definieren damit nur die Stimmlippen oder nur den<br />

glottischen Raum.<br />

glottogram<br />

Glottogramm n. / n. / -e<br />

Darstellung der zeitlichen Abläufe von Öffnungs- und Schließbewegungen der Glottis,<br />

zur Differenzierung der Ursachen muskulärer Bewegungsstörungen, z.B. Lähmungen<br />

der Kehlkopfmuskulatur Habermann)<br />

e.g. Im Glottogramm, das die schneller Glottisschließung als steile Flanke abbildet und die<br />

langsamere Öffnung als flache Flanke, sind also lediglich die zeitlichen Änderungen des<br />

Stimmlippenkontaktes sichtbar. Dadurch lassen sich weder Öffnung- noch Schließungszeit exakt<br />

bestimmen. Auch der Beginn der Glottisöffnung kann nur ungenau erfaßt werden. Abgesehen<br />

davon, daß man Seitendifferenzen nicht erkennt, wirken sich verschiedene Faktoren auf die<br />

Kurvenform aus: Vokalisation, Lautstärke, Tonhöhe, Register, Bauart der Geräte, Ort und Art der<br />

Elektrodenplazierung. Wegen der widersprüchlichen Angaben, die vor allem bei funktionellen<br />

Stimmstörungen erhoben wurden - ein pathologischer Schwingungsmechanismus führt nicht<br />

zwangsläufig zu einem pathologischen Glottogramm -, ist ein diagnostischer Wert des Verfahrens<br />

gegenwärtig nicht gegeben. (Wendler)<br />

~ Elektroglottographie<br />

Goo stage<br />

Gurren n. / n. / kein Plural<br />

= Gurrperiode<br />

ab der 6. Woche treten Gurrlaute auf, z.B. erre, grr bei Zufriedenheit und in gesättigtem<br />

Zustand. Die Artikulationsstelle der Konsonanten wandert von hinten nach vorne, die der<br />

Vokale von vorn nach hinten. Dauer der Phase des reflektorischen Schreiens und<br />

Gurrens bis zur 7. - 8. Woche Wirth)<br />

e.g. Während beim Schreien noch jegliche Artikulation fehlt, wird beim Gurren bereits unregelmäßig<br />

und diskoordiniert artikuliert. (Biesalski / Friedrich)<br />

~ vorsprachliche Vokalisation, Lallen, Sprachentwicklung, infantile Vokalisation


Definiciones de términos alemán 87<br />

grammar<br />

Grammatik n. / f. / -en [- - grammatisch]<br />

Sprachbeschreibung; Beschreibung der Regularitäten für die Kombination sprachlicher<br />

Einheiten. Der Begriff Grammatik kann aufgefaßt werden als<br />

1) Lehrbuch oder Handbuch, das die Struktur einer Sprache beschreibt<br />

2) ein bestimmtes Modell der Beschreibung einer Sprache<br />

3) Teilgebiet der Linguistik, das die Bereiche Morphologie und Syntax umfaßt<br />

4) das unbewußte Regelsystem, das jeder "native speaker" einer Sprache internalisiert hat<br />

und das beim Sprechen, Hören, Verstehen und Schreiben aktiviert wird Gadler)<br />

e.g. Innerhalb des Gebiets der Grammatik können wir eine theoretische Unterscheidung treffen: die<br />

Unterscheidung zwischen Morphologie und Syntax. (Gadler)<br />

~ Syntax<br />

◊ generative Grammatik, Schulgrammatik, Transformationsgrammatik, traditionelle<br />

Grammatik, funktionale Grammatik, deskriptive Grammatik, Dependanzgrammatik<br />

grommet<br />

Paukenröhrchen c. / n. / -<br />

bei zähem, schleimigem Sekret anschließend (an Parencentese und Absaugen des<br />

Seromucotympanums) Einsetzen eines kragenknopfähnlichen Kunststoffröhrchens in<br />

das Trommelfell zur Belüftung und Trockenlegung der Paukenhöhlenschleimhaut<br />

(Paukendrainage) Boenninghaus)<br />

e.g. Ein Paukenröhrchen wird in hartnäckigen Fällen (eines chronischen Tuben-Mittelohrkatarrhs)<br />

gelegt, wenn Adenotomie und Parenzentese keinen Therapieerfolg zeigten. In den vorderen oder<br />

hinteren, unteren Quadranten des Trommelfells (sonst Verletzung der Ossikel) wird nach der<br />

Parazentese ein kragenknopfförmiges, kleines Silikonröhrchen eingelegt. Diese Röhrchen bleibt<br />

wochen- bis monatelang, im Einzelfall auch jahrelang liegen. (Weerda)<br />

hard palate<br />

Palatum durum c. / m. / Palata dura<br />

= harter Gaumen<br />

der vordere harte Gaumen (Palatum durum) besteht aus den Gaumenfortsätzen der<br />

Maxilla (Processus palatini maxillae), dem Zwischenkieferknochen (Os incisivum) sowie<br />

nach dorsal aus Anteilen des Gaumenbeins (Laminae horizontales ossis palatini) Probst,<br />

Grevers, Iro)<br />

e.g. Das vom Kieferothopäden in den ersten Lebensstunden (des Säuglings mit Lippen-Kiefer-<br />

Gaumensegelspalte) zu fertigende Gaumenplättchen dient einerseits dazu, den Defekt im<br />

Bereich des harten und weichen Gaumens so weit abzudecken, daß der für die Saugfunktion<br />

nötige Unterdruck in der Mundhöhle gebildet werden kann. Zweitens werden damit die<br />

gespaltenen knöchernen Anteile des Kiefers und des Gaumens so aufeinander zubewegt, daß<br />

der spätere operative Verschluß bessere Voraussetzungen hat. (Böhme)<br />

headphone<br />

Kopfhörer c. / m. / -<br />

elektroakust. Wandler zur Umwandlung tonfrequenter Wechselspannungen in akust.<br />

Schwingungen, die direkt ins Ohr abgestrahlt werden; meist als Doppel-Kopfhörer<br />

ausgebildet und durch einen Bügel an die Ohren gedrückt Meyers)<br />

e.g. Die Schalleistung (vom Kopfhörer) ist, da sich die abstrahlenden Teil direkt am Ohr befinden,<br />

gering; da im Unterschied zum Lautsprecher die schwingenden Teile klein sind, treten nur


Definiciones de términos alemán 88<br />

geringe Verzerrungen und sonstige, beim Lautsprecher übliche Übertragungsprobleme auf. Das<br />

"Kopfhören" kann größere Klangillusionen, v.a. bei stereophonen Effekten, verschaffen.<br />

Hochtonverluste werden im freien Schallfeld oft schlechter ermittelt als mit Kopfhörern; (...).Biesalski<br />

(Duden, Die Musik)<br />

In der deutschen Sprache wird nur der Begriff Kopfhörer verwendet, auch wenn Schallabgeber nicht mit einem<br />

Bügel über dem Kopf verbunden sind.<br />

hearing aid<br />

Hörgerät c. / n. / -e<br />

besteht aus Mikrofon, Verstärker, Hörer, Batterie u. individuellen Zusatzeinrichtungen<br />

wie Lautstärke-, Klangregler. Frequenzverstärkung zw. 200 und 5000 Hz,<br />

Dynamikverstärkung bis ca. 120 dB. Annäherung an individuelle Hörverlustkurve durch<br />

Klangblenden. Arten: Taschengerät, Hörbrille, IdO-Gerät, HdO-Gerät. Zu verordnen ab<br />

ca. 40 dB Hörverlust. Breitbandgeräte verstärken einen großen Frequenzbereich mit<br />

verminderter Dynamik bei steigender Frequenz. Leistungsgeräte haben eine begrenzten<br />

Frequenzbereich, darin aber große Verstärkung (für umschriebenen, begrenzten<br />

Hörverlust) Franke)<br />

e.g. Die Versorgung eines schwerhörigen Kindes mit Hörgeräten ist immer dann notwendig, wenn das<br />

binaurale Sprachverständnis eingeschränkt ist und die Schwerhörigkeit nicht durch vertretbare<br />

konservative oder operative Methoden ausgeglichen werden kann. (Wendler)<br />

hearing impairment<br />

Hörverlust c. / m. / -e<br />

bei einer Schädigung (des auditiven Systems) vorliegende Veränderung<br />

psychophysischer Empfindungsgrößen und damit eine Schwellenerhöhung in<br />

Abhängigkeit von der Beschallungsfrequenz bei Luft- und Knochenleitungsübertragung<br />

Biesalski)<br />

e.g. Ein audiometrisch meßbarer Hörverlust stellt immer eine Schädigung der körperlichen Integrität<br />

dar (WHO: "Impairment"). Ob der Schaden zu einer Beeinträchtigung im täglichen Leben führt,<br />

hängt unter anderem vom Ausmaß des Hörverlusts ab, aber auch von individuellen auditiven<br />

Bedürfnissen und Anforderungen. (Probst, Grevers, Iro)<br />

hearing screening<br />

Hörscreening c. / n. / -s<br />

das Neugeborenenscrenning wird mit objektiven audiometrischen Tests durchgeführt,<br />

deren Methodik den Anforderungen des Screenings angepaßt werden muß. Brauchbar<br />

sind die Messung der otoakustischen Emissionen (OAE) oder der auditorisch evozierten<br />

Hirnstammpotentiale (frühe AEP). (...) Bei älteren Kindern werden beim Screening<br />

neben den erwähnten Methoden auch die Reaktionsaudiometrie oder im Vorschul- und<br />

Schulalter verhaltensaudiometrische Methoden (Screening-Tonaudiogramm) eingesetzt<br />

Probst, Grevers, Iro)<br />

e.g. Aus otologischer und pädaudiologischer Sicht wird eine Verbesserung des Hörscreenings bei<br />

Neugeborenen oder zumindest bei Risikokindern gefordert. Jede Diagnostik einer Hörstörung<br />

jenseits des sechsten Lebensmonat ist bereits eine Zuspätdiagnostik. Um die Früherfassung,<br />

Frühdiagnostik und Frühbehandlung bei hörgeschädigten Kindern zu verbessern, ist eine<br />

flächendeckende Hördiagnostik neben den pädiatrischen Vorsorgeuntersuchungen erforderlich.<br />

Parallel ist ein altersabgestuftes System für Hörprüfungen von der Geburt zumindest bis zur<br />

Einschulung notwendig. (Böhme)<br />

hearing sensitivity


Definiciones de términos alemán 89<br />

Hörempfindung c. / f. / -en<br />

= Schallempfindung<br />

im Innenohr ist ein schneckenartiges Organ, das auf einer gewundenen Membran<br />

unterschiedlicher Breite Rezeptoren trägt. Bei Erregung gelangen Impulse über Nerven<br />

zum Gehirn und lösen dort eine Gehörempfindung aus. (...) unterhalb von 16 und<br />

oberhalb von 16000 Schwingungen pro Sekunde (Hertz =Hz) (tritt) keine<br />

Schallempfindung auf. (...) zwischen Frequenzen von 2000 bis 5000 Hz ist unser<br />

Gehörsinn am empfindlichsten und (...) der Schalldruck unterhalb und oberhalb dieser<br />

Frequenzen (muß) erheblich verstärkt werden, damit wir eine ähnlich starke<br />

Schallempfindung haben Bartels/ Bartels S. 261)<br />

e.g. Das Hörsystem ist in der Lage, Schallschwingungen ab einer bestimmten Mindestlautstärke<br />

wahrzunehmen. Dabei ist diese Mindestlautstärke interindividuell unterschiedlich. Diese Grenze,<br />

bei der der Schall für das Ohr hörbar wird, wird als Hörschwelle bezeichnet. Sie stellt eine<br />

subjektive Grenze dar. Die Mindestlautstärke ist von der Frequenzzusammensetzung abhängig.<br />

Verfahren zur Prüfung der Gehörfunktion m. Hilfe von elektroakust. Tongeneratoren, die<br />

Einzelfrequenzen m. definierter Lautstärke erzeugen (Audiometer): 1. Tonaudiometrie,<br />

Tonschwellenaudiometrie: für bestimmte Frequenzen im Bereich von 0,125 - 12 kHz werden die<br />

Lautstärken in Dezibel (dB) bestimmt, die beim Pat. gerade eine Hörempfindung hervorrufen.(...);<br />

2. Überschwellige Tonaudiometrische Prüfungen: ermöglichen bei einer<br />

Schallempfindungsschwerhörigkeit die Differenzierung zw. einer Schädigung der Haarzellen des<br />

Labyrinths (Knalltrauma, Ototoxikose) od. des Hörnerven (Akustikusneurinom) (...); 3.<br />

Sprachaudiometrie: Prüfung des Sprachverständisses (...); 4. Simulationsproben, z.B. in<br />

Begutachtungsfällen (...); 5. Objektive Hörprüfung: akustische Reize führen zu akustisch<br />

evozierten Potentialen und Veränderungen in einem gleichzeitig abgeleiteten EEG Boenninghaus<br />

Methoden zur Messung des Hörvermögens: Schwellena., Reflexa., Spracha., Kindera. (objektive u.<br />

subjektive Audiometrie)Franke<br />

Hörfähigkeiten lassen sich in Anhängigkeit von Intensität und Frequenz in sechs Hauptgruppen<br />

einteilen (...): Von einer Normalhörigkeit spricht man, wenn der mittlere Hörverlust (mHv) auf dem<br />

besseren Ohr nicht mehr als 20 dB beträgt. Dabei werden die Angaben für die Frequenzen 500,<br />

1000 und 2000 Hz zugrunde gelegt und durch drei dividiert. Eine leicht- bis gringradige<br />

Schwerhörigkeit liegt bei einem Hörverlust von 30 dB vor. Bei einem mittleren Hörverlust von<br />

mehr als 30 dB und weniger als 60 dB liegt eine mittelgradige Schwerhörigkeit vor. Um eine<br />

hochgradige Schwerhörigkeit handelt es sich bei einem mittleren Hörverlust zwischen 60 dB und<br />

90 dB. Liegt der mittlere Hörverlust zwischen 75 dB (Löwe 1974) [80 dB] und 90 dB [95 dB],<br />

spricht man von einer an Taubheit grenzenden Schwerhörigkeit oder Hörrestigkeit. (Die Zahlen in<br />

eckigen Klammern beziehen sich auf die Angaben des Bundesministeriums für Arbeit und<br />

Sozialordnung 1983). "Beträgt der Hörverlust eines Kindes im Frequenzbereich von 125 bis 500<br />

Hz mehr als 60 dB und ist der mittlere Hörverlust innerhalb des Frequenzbereichs von 500 bis<br />

2000 Hz im besseren Ohr größer als 90 dB, spricht man von Gehörlosigkeit oder Taubheit..."<br />

(Löwe 1974) Kießling, Kollmeier, Diller S. 133<br />

Jede Frequenz wird vom Untersuchten erst ab einem bestimmten, beim Gesunden sehr niedrigen<br />

Schalldruckpegel wahrgenommen. Dieser Schalldruckpegel heißt Hörschwelle.Schmidt (Lauer<br />

S.9)<br />

hearing test<br />

Hörtest c. / f. / -s<br />

= Hörprüfung<br />

mit verschiedenen Tests kann die Funktion des Schalltransportes im Gehörgang und im<br />

Mittelohr sowie der Schallempfindung im Innenohr (und die der Reizweiterleitung und -<br />

verarbeitung retrocochleär) festgestellt werden Weerda)


Definiciones de términos alemán 90<br />

e.g. Methoden der Hörprüfung heißen subjektiv, wenn sie auf die Reaktion des Probanden<br />

angewiesen sind. Als objektive Hörprüfungen bezeichnet man solche Methoden, bei denen der<br />

Proband nicht aktiv mitarbeiten muß. (Wendler)<br />

hemianopia<br />

Hemianopsie c. / f. / (-n) [- - hemianoptisch]<br />

= Halbseitenblindheit<br />

Halbseitenblindheit. Gesichtsfeldausfall durch Schädigung and Sehbahnen,<br />

Sehstrahlung oder Sehrinde Franke)<br />

e.g. Bei 15% der Aphasiker findet sich eine Einschränkung des Gesichtsfeldes rechts lateral und links<br />

medial und somit ein Ausfall des indirekten Sehens derjenigen Buchstaben und Wörter, welche<br />

denen im Bereich des deutlichsten Sehens folgen. Daher ist nur langsames oder<br />

buchstabierendes Lesen möglich. Besonders schwer wirkt sich eine Hemianopsie aus, wenn der<br />

Bereich des zentralen Sehens, also die Makulagegend, auch ausgefallen ist. (Wirth)<br />

~ Aphasie<br />

◊ homonyme Hemianopsie, heteronyme Hemianopsie<br />

hemiparesis<br />

Hemiparese c. / f. / (- n) [- - hemiparetisch]<br />

= Halbseitenlähmung<br />

leichte Halbseitenlähmung als Folge einer Schädigung der gegenseitigen Hirnhälfte<br />

Franke)<br />

e.g. Ebenso können beispielweise Gliedmaßenapraxien der rechten oberen Extremität und<br />

brachiofaciale Hemiparesen für Schreibstörungen verantwortlich sein und visuelle<br />

Beeinträchtigungen wie Hemianopsien und Hemineglect zu Lesestörungen führen, die von<br />

aphasisch bedingten Defiziten bei der Verarbeitung von Schriftsprache abzugrenzen sind.<br />

(Böhme)<br />

~ Aphasie, Hemiplegie, Parese<br />

hemiplegia<br />

Hemiplegie c. / f. / (-n)<br />

vollständige Lähmung einer Körperhälfte Pschyrembel)<br />

e.g. Bei Blutung in die Capsula interna (Kapselblutung) tritt innerhalb kurzer Zeit eine kontralaterale<br />

Hemiparese bzw. Hemiplegie auf. (Masuhr / Neumann)<br />

~ Hemiparese, Aphasie, Triplegie, rechtsseitige Hemiplegie<br />

◊ rechtsseitige Hemiplegie<br />

hemisphere<br />

Hemisphäre c. / f. / -n<br />

= Gehirnhälfte<br />

Halbkugel, z.B. des Gehirns Pschyrembel)<br />

e.g. Die sprachdominante Hemisphäre ist bei Rechtshändern etwa zu 95% die linke<br />

Großhirnhemisphäre. (Böhme)<br />

~ Kernspintomographie<br />

◊ Hemisphärendominanz<br />

Hertz


Definiciones de términos alemán 91<br />

Hertz n. / n. / -<br />

= Hz<br />

[nach dem deutschen Physiker Heinrich Hertz (*1857, + 1894)], Abk. HZ: die<br />

gebräuchlichste Maßeinheit der Frequenz Duden)<br />

e.g. Schall ist für Menschen hörbar im Frequenzband von 20 Hz bis 20 kHz (das entspricht<br />

Wellenlängen von 17 m bis 1,7 cm bei einer Phasengeschwindigkeit von 344 m/s in Luft).<br />

(Wendler)<br />

high back vowel<br />

Hinterzungenvokal c. / m. / - e<br />

= dunkler Vokal, hinterer Vokal, postdorso-palataler Vokal<br />

Vokale, die mit der Zungenstellung hinten artikuliert werden Kürschner)<br />

e.g. Nach der Artikulationsstelle wird (grob) unterschieden zwischen vorderen (prädorso-palatalen),<br />

mittleren (mediodorso-palatalen) und hinteren (postdorso-palatalen) Vokalen. Man spricht auch<br />

von Vorder- , Mittel- und Hinterzungenvokalen. (Bußmann)<br />

~ Phonetik, Vokal, Vorderzungenvokal, Artikulation<br />

high frequency word<br />

hochfrequentes Wort c. / n. / hochfrequente Wörter<br />

häufig gebrauchtes Wort Kotten)<br />

e.g. Aktivierung in Abhängigkeit der Gebrauchsfrequenz: Typisch ist, daß häufig gebrauchte Wörter<br />

leichter gefunden oder ohne Probleme verstanden werden. Die Störung wird erst bei selteneren<br />

Wörtern deutlich. Hier steckt ein Problem, das oft übersehen wird: Häufigkeit meint nicht nur, wie<br />

oft ein Wort (hier: "Lautfolge") im Alltag erwähnt wird. Häufihkeit meint auch, wie oft eine<br />

bestimmte Lautform mit einer bestimmten Bedeutung verbunden wird. Dies läßt sich gut an<br />

Wörtern mit zwei Bedeutungen erklären (vgl. Ellis u. Mitarb. 1992): So verwenden wir z.B. das<br />

Wort Mutter sehr viel häufiger, um ein Verwandschaftsverhältnis zu bezeichnen als um einen Teil<br />

eines Werkzeugs zu benennen. (Kotten)<br />

high front vowel<br />

Vorderzungenvokal c. / m. / - e<br />

= heller Vokal, vordere Vokal, prädorso-palataler Vokal<br />

Vokale, die mit der Zungenstellung vorn artikuliert werden Kürschner)<br />

e.g. Nach der Artikulationsstelle wird (grob) unterschieden zwischen vorderen (prädorso-palatalen),<br />

mittleren (mediodorso-palatalen) und hinteren (postdorso-palatalen) Vokalen. Man spricht auch<br />

von Mittel- , Hinter- und Vorderzungenvokalen. (Bußmann)<br />

~ Hinterzungenvokal, Phonetik, Vokal, Artikulation<br />

high-tone deafness<br />

Hochtonverlust c. / m. / -e<br />

normales oder annähernd normales Hören in Tieffrequenzen, Steilabfall im<br />

Hochfrequenzbereich Franke)<br />

e.g. (bei) Altersschwerhörigkeit: Presbyakusis; (beobachtet man eine) meist beidseitige<br />

Beeinträchtigung des Hörvermögens zunächst für hohe, im weiteren Verlauf auch für mittlere<br />

Frequenzen, die sich häufig zw. dem 50. Und 60. Lj. Manifestieret; Urs.: degenerative Prozesse<br />

im Bereich von Striatum vascularis, Corti-Organ od. kochleären Neuronen, Schädigung des<br />

Innenohrs durch Lärm, Hypertonie, Diabetis mellitus u.a.; Sympt.:v.a. Beeinträchtigung des<br />

Hörvermögens für Sprache, wenn gleichzeitig Nebengeräusche auftreten; Diag.: Nachweis einer<br />

Schallempfindungschwerhörigkeit in der Audiometrie; Ther.: Hörgeräte. (Pschyrembel)


Definiciones de términos alemán 92<br />

hoarse<br />

heiser adj. / / [- Heiserkeit]<br />

alle Stimmklänge mit auditiv wahrnehmbaren pathologischen Geräuschanteilen Wendler,<br />

Seidner, Kittel, Eysholdt)<br />

e.g. Die adjektivischen Umschreibungen einer Heiserkeit sind zahlreich (z.B. brüchig, rauh) und<br />

keineswegs immer wieder klar zu reproduzieren. Das japanische Komitee für<br />

Stimmfunktionsuntersuchungen hat deshalb eine Einteilung in fünf Parameter vorgeschlagen, die<br />

GRBAS-Skala (Hirano 1989, Sakata et al. 1994): 1. G (grade): repräsentiert den Grad der<br />

Heiserkeit (klare Stimme, Heieserkeit, Tonlosigkeit). 2. R (rough): Rauheit der Stimme durch<br />

Geräuschanteile im tieferen Anteil des Stimmspektrums (...). 3. B (breathy): Verhauchtheit der<br />

Stimme durch frequente Geräuschanteile (z.B. durch "wilde Luft"). 4. A (asthenic): Verlust an<br />

Klangfülle (durch Kraftlosigkeit). 5. S (strained): hyperfunktionelle bzw. gepreßte Stimmfunktion.<br />

(Böhme)<br />

homorganic<br />

homorgan adj. / / [- Homorgane]<br />

bezieht sich auf Sprachlaute, die mit dem gleichen Artikulationsorgan gebildet werden<br />

Bußmann)<br />

e.g. Affrikaten: Konsonantenverbindungen aus einem stimmlosen Explosiv und einem stimmlosen, an<br />

der gleichen Artikulationsstelle gebildeten (homorganen) Frikativ: [pf], [ts] (Kürschner)<br />

~ Phonetik, Artikulation, Affrikate<br />

◊ homorgane Sprachlaute<br />

hyperactivity<br />

Hyperkinese c. / f. / (-n) [- - hyperaktiv]<br />

= Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Strauß Syndrom, Hyperkinesie<br />

pathologisch gesteigerte Motorik vor allem der Skelettmuskulatur mit zum Teil<br />

unwillkürlich ablaufenden Bewegungen; Vorkommen: Bei Erkrankungen des<br />

extrapyramidalen Systems (Athetose, Ballismus, Chorea), Störungen der Psychomotorik<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Ein besonderes Problem stellten bei manchen Patienten die Hyperkinesen dar. Sie sind immer<br />

ein Zeichen einer zentralen motorischen Störung und besonders häufig bei Patienten mit<br />

Hirnstammläsionen. (Bartomlome)<br />

~ Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom<br />

hyperadduction<br />

Hyperadduktion c. / f. / -en [hyperadduzieren- - hyperadduziert]<br />

die Hyperadduktion der Stimmlippen ist mit gepreßter Stimmqualität verbunden und wird<br />

als Folge eines zu hohen Tonus der Adduktorenmuskeln interpretiert. Sie tritt häufig<br />

zusammen mit erhöhtem Muskeltonus der Rumpf- und Halsmuskulatur auf.<br />

Hyperadduktion kann sich auch als Folge einer Luftknappheit (bedingt durch zu geringes<br />

Atemvolumen, hohen phonatorischen oder artikulatorischen Luftverlust) oder als<br />

Reaktion auf laryngeale Hyperkinesen (Tremor, Myoklonien) einstellen Böhme)<br />

e.g. Bei primärer Hyperadduktion besteht das Bündel der Maßnahmen aus allgemeiner oder auf die<br />

Gesichts- und Sprechmuskeln fokussierter Entspannung (Brookshire, 1992; McClosky, 1977),<br />

Haltungskorrektur zur Tonusminderung und Verbesserung der Atmung (Netsell u. Rosenbek,<br />

1985) sowie Modifikation der Atemmuster (Murdoch et al. 1997). (Ziegler)


Definiciones de términos alemán 93<br />

hyperfunctional tension voice disorder<br />

hyperfunktionelle Dysphonie c. / f. / - -n<br />

= hyperfunktionelle Stimmstörung<br />

es handelt sich um eine unabsichtliche, übertreibene Kontraktion der<br />

Phonationsmuskulatur einschließlich der Atem-, Artikulations- und Halsmuskulatur Wirth)<br />

e.g. Die hyperfunktionelle Dysphonie ist die häufigste funktionelle Stimmstörung. Es besteht ein<br />

unökonomischer Stimmgebrauch. (...) Oft ist eine hyperfunktionelle Dysphonie auch nach<br />

entzündlichen Erkrankungen der oberen und unteren Respirationsorgane nachweisbar und kann<br />

zu jahrelang rezidivierenden Dysphonien führen. Dies kann ganz besonders oft bei<br />

Intensivsprechberufen beobachtet werden. (Böhme)<br />

hyperkinetic dysphonia<br />

hyperkinetische Dysphonie c. / f. / - -n<br />

= hyperkinetische Stimmstörung<br />

unwillkürliche Stimmlippenbewegungen (spontane Hyperkinesen), die kontinuierlich oder<br />

intermittierend auftreten. Sie äußern sich in rhythmisch alternierenden Ab- und<br />

Adduktionsbewegungen von unterschiedlicher Amplitude. Schnelle<br />

Adduktionsbewegungen und langsame Abduktionsphase. Die Hyperkinesen<br />

(Myoklonien) sind sowohl in Ruhe als auch bei reflektorischen und intendierten<br />

Stimmlippenbewegungen vorhanden. (...) Stimme zittrig, unwillkürliche Tonhöhen- und<br />

Lautstärkeveränderungen.(...) Hyperkinesen verursachen meist ein kompensatorisches<br />

Preßverhalten im Kehlkopfbereich<br />

Chorea: Stimme heiser, tief, ermüdet rasch. Wechselnde hyperkinetische Funktion der<br />

Kehlkopfmuskulatur. Unwillkürliche Aktionen der Stimmlippen. Überwiegen der Funktion<br />

der Stimmritzenschließer, daher laute oder schreiende Stimme. Wirth S. 297 Wirth)<br />

e.g. Seltener sind die Hyperkinetischen Dysphonien, die sich in einen langsamen (Typ I) und einen<br />

schnellen Untertyp (Typ II) klassifizieren lassen. In Typ I kommt es infolge episodisch<br />

einschießender Bewegungen zu häufigen unwillkürlichen Lautäußerungen, zu Stimmabbrüchen,<br />

Tonhöhensprüngen und unkontrollierten Lautstärkeänderungen. Durch den ständig wechselnden<br />

Tonus der laryngealen Muskulatur kann ein regelmäßiger Schwingungsablauf nicht<br />

aufrechterhalten werden - es kommt zu einer vorwiegend rauhen Stimmqualität. In Typ II der<br />

hyperkinetischen Dysphonie treten Tremor oder Myoklonien auf, die sich auditiv als Stimmzittern<br />

bemerkbar machen. Auch hier kann die laryngeale Konfiguration nicht stabil gehalten werden; es<br />

kommt wiederum zu unkontrollierten Tonhöhen- und Lautstärkeänderungen und<br />

Tonhöhensprüngen (v. Cramon & Vogel, 1984) (Ziegler, Cramon)<br />

~ neurologische Stimmstörung<br />

hyperlexia<br />

Hyperlexie n. / f. / (-n)<br />

bedeutet überdurchschnittliche Lesefähigkeit trotz Retardierung bei Kindern )<br />

Dieser Begriff ist in der deutschsprachigen Literatur nicht gebräuchlich, es existiert auch kein ähnlicher Ausdruck<br />

für dieses Phänomen.<br />

hypernasality<br />

Hypernasalität n. / f. / kein Plural [hypernasalieren- - hypernasal]<br />

= pathologische Nasalität<br />

Lt. rhinolalia aperta<br />

Störung des Stimmklangs (...) beim offenen Näseln durch eine zu starke Nasenresonanz<br />

mit Luftaustritt durch die Nase bei der Bildung von Orallauten Biesalski)


Definiciones de términos alemán 94<br />

e.g. Als Hyperrhinophonie bezeichnet man die Aussprache oraler Laute mit nasaler Klangfärbung.<br />

Dies geschieht situationsbedingt, gewohnheitsmäßig oder aus organischen Gründen<br />

(pathologische Nasalität). (Wirth)<br />

~ offenes Näseln, Hyperrhinophonie, Rhinophonia aperta, Rhinolalia aperta, Dysglossia<br />

palatalis<br />

hypertrophy<br />

Hypertrophie n. / f. / -n [hypertrophieren- - hypertrophiert]<br />

= einfache Hypertrophie<br />

Vergrößerung von Geweben oder Organen durch Zunahme des Zellvolumens bei<br />

gleichbleibender Zellzahl. Eine Hypertrophie wird durch Anpassung an eine physiol.<br />

funktionelle Mehrbelastung (sog. Aktivitätshypertrophie, z.B. Leistungsherz) od. pathol.<br />

Überbelastung verursacht (z.B. Herzhypertrophie bei pathol. Volumen- od.<br />

Druckbelastung des Herzens). Nach Wegfall des Stimulus ist die Hypertrophie<br />

weitgehend reversibel Pschyrembel)<br />

e.g. Bei der autosomal rezessiven Form der Myotonia congenita, die P.E. Becker (1964) von der<br />

dominanten Form abgrenzte, manifestieren sich die Symptome zwischen dem fünften und elften<br />

Lebensjahr, bei der mehr als die Hälfte der Patienten, zuerst an den Beinen, im weiteren Verlauf<br />

an den Händen und der Kaumuskulatur. Man spricht von rezessiv generalisierter Myotonie. In<br />

jedem zweiten Fall besteht eine Myotonie der Zunge. Bei 75% der Patienten findet man eine<br />

Muskelhypertrophie. Hinzu kommt eine periodische Muskelschwäche, die unter Muskelaktivität<br />

wieder nachläßt. (Masuhr, Neumann)<br />

~ Hyperplasie<br />

hypofunctional tension voice disorder<br />

hypofunktionelle Dysphonie c. / f. / - -n<br />

= hypofunktionelle Stimmstörung<br />

eine Schwäche der Kehlkopfmuskulatur mit dadurch bedingtem unvollständigem<br />

Stimmlippenschluß Wirth)<br />

e.g. Die Stimme ist behaucht bis verhaucht und leise mit geringer dynamischer Modulation,<br />

insbesondere geringer oder aufgehobener Steigerungsfähigkeit. Sie trägt nicht und ist von der<br />

Klangfarbe her matt (...). Dem Stimmklang entspricht der gesamtkörperliche Aspekt, das<br />

Auftreten des Patienten. (Biesalski)<br />

hypokinetic dysphonia<br />

hypokinetische Dysphonie c. / f. / - -n<br />

= hypokkinetische Stimmstörung, rigide Dysphonie, hypokinetisch-hypertone Dysphonie,<br />

rigid-hypokinetische Dysphonie<br />

erschwerte und ungenügende Adduktion der Stimmlippen, d.h. rasches<br />

Auseinanderweichen, jedoch nur langsame Annäherung. Diese kann nicht<br />

aufrechterhalten werden. Tremor der Stimmlippen, evtl. auch der Epiglottis, des<br />

Gaumensegels und der Zunge. Phonationsdauer stark verkürzt. Stimme monoton,<br />

schwach, leise. Physiologischer Asynchronismus zwischen den thorakalen und<br />

abdominalen Atembewegungen fehlt, statt dessen gleichmäßige Koordination der<br />

Atembewegung<br />

Hypertonisch-hypokinetische Form: Starrheit der Musk. u. eingeschränkte Beweglichkeit<br />

bewirken eine Bradyarthrie, Mimik und Gestik ausdruckslos. Geströter Atemrhythmus u.<br />

Atemmuskulaturbeweglichkeit. MontonieFranke Wirth)


Definiciones de términos alemán 95<br />

e.g. Eine hypokinetische Dysarthrie entsteht bei Läsionen des extrapyramidalen Systems. In diese<br />

Gruppe ist z.B. der Parkinsionismus einzureihen. (...) Das klinische Bild (des Parkinson-<br />

Syndroms) ist durch ein a- bis hypokinetisch-hypertones Bewegunsmuster und Tremor<br />

gekennzeichnet.Lippen, Zunge und Unterkiefer werden beim Sprechen kaum bewegt, so daß<br />

eine verwaschene und undeutliche Artikulation resultiert. Durch Fehlinnervationen des<br />

Gaumensegels beim Sprechen kann zusätzlich ein offenes Näseln auftreten. Die Stimme klingt<br />

leise, monoton und kraftlos (Hypokinese der Kehlkopfmuskulatur). Das Sprechtempo ist<br />

verlangsamt, kann aber auch immer schneller werden (Sprechpropulsionen). Dadurch können<br />

Wiederholungen von Wörtern und Satzteilen auftreten (Palilalie). Der Tremor kann gleichzeitig<br />

Stimmlippen, Epiglottis, Zunge und Gaumensegel befallen. Das Zusammenspiel von Atmung,<br />

Stimmgebung und Artikulation verläuft unkoordiniert. (Pascher)<br />

hyponasality<br />

Hyponasalität n. / f. / kein Plural [hyponasalieren- - hyponasaliert]<br />

= Denasalität<br />

Lt. rhinolalia clausa<br />

Störung des Stimmklanges (...) beim geschlossenen Näseln durch eine zu geringe<br />

Nasenresonanz mit zu geringem oder fehlendem Luftaustritt aus der Nase bei den<br />

Nasallauten Biesalski)<br />

e.g. Die Stimme klingt dumpf und verstopft, die erforderliche Nasalierung der Laute /n/, /m/ und /ng/<br />

bleibt aus. (Wendler)<br />

~ Hyporhinophonie, Rhinophonia clausa, Rhinolalia clausa, geschlossenes Näseln,<br />

Dysglossia nasalis<br />

hypopharynx<br />

Hypopharynx c. / m. / Hypopharyngen<br />

= Kehlkopfrachen, Laryngopharynx, Pars laryngea pharyngis, Schlund<br />

der Hypopharynx reicht von der Epiglottisoberkante bis zum unteren Rand der<br />

Ringknorpelplatte des Larynx und geht dort in den Ösophagus über. Die hintere<br />

Begrenzung wird durch den 3. - 6. Halswirbel gebildet, die Vorderwand besteht aus der<br />

Rückseite des Kehlkopfes, der sich in den Hypopharynx vorwölbt und zu Ausbildung<br />

zweier, seitlich gelegener Schleimhauttaschen (Sinus piriformes) führt, die sich erst in<br />

Höhe des Ösophagusmundes wieder vereinen Probst, Grevers, Iro)<br />

e.g. Mit dem Eintritt des (Nahrungs-) Bolus in den Oropharynx macht die Hinterzunge eine schnelle<br />

Kolbenartige Rückwärtsbewegung, um den Bolus in den Hypopharynx zu befördern (Hamlet et<br />

al., 1989; McConnel et al., 1989; Mendelsohn, 1983; Shawker et al., 1983). Dieser Mechanismus<br />

kann, da er Druck erzeugt, mit einer Pumpe verglichen werden. (...) Die daraus entstehende<br />

Erweiterung des Hypopharynx ermöglicht die Boluspassage. (Bartolome)<br />

hypotonia<br />

Hypotonie n. / f. / -n [- - hypotonisch]<br />

= verminderter Tonus, Tonusmangel<br />

1. Hypotonie des Blutdrucks 2. Hypotonie der Muskulatur: Herabsetzung des Ruhetonus<br />

eines Muskels oder der gesamten Muskulatur (d.h. des Dehnungswiderstands bei<br />

passiver Bewegung eines Muskels) Pschyrembel)<br />

e.g. Stimmstörungen beruhen meist auf einer Störung des vegetativen Gleichgewichts. Vegetative<br />

Tonusverschiebungen können sich als Hypertension (Verkrampfung) oder Hypotension<br />

(Erschlaffung) zeigen. "Mit der vegetativen Tonuslage sind die psychophysischen<br />

Gesamtzustände und der vornehmlich diencephal gesteuerte stimmlich-affektive Ausdruck bzw.<br />

die Tonuslage der Atemmuskulatur und des Zwerchfells, ferner die gesamte Phonations- und


Definiciones de términos alemán 96<br />

Artikulationsmuskulatur und die Rhythmik der Atembewegungen mehrfach korreliert" (Weihs<br />

1961,141). (Grohnfeldt)<br />

~ hypotone Dysphonie<br />

idiopathic<br />

idiopathisch adj. /<br />

idiopathisch sind Krankheiten, die selbständig auftreten, eine eigentümliche, oft<br />

unbekannte Ursache haben Franke)<br />

e.g. Idiopathische Epilepsien sind nicht durch andere Krankheiten bedingt, d.h. angeboren. Sie haben<br />

keine bekannte oder vermutete Ätiologie außer einer möglichen familiären Disposition. (Masuhr /<br />

Neumann)<br />

◊ idiopathische Kehlkopflähmung, idiopathische Epilepsie<br />

Griechisch: "idios"= selbst, eigen<br />

illocutionary<br />

illokutionär adj. / / [- Illokution]<br />

= illokutionärer Akt, die Illokution betreffend, illokutiver Akt<br />

intendierte Funktion des Sprechaktes Linke)<br />

e.g. Man spricht jemanden mit einer bestimmten Intention an: man will ihn informieren, grüssen, ihn<br />

warnen, ihm drohen, ihm etwas versprechen, ihn von etwas überzeugen. Austin und Searle<br />

nennen es die Illokution oder den illokutionären Akt. (Linke)<br />

~ lokutionär, perlokutionär, Äußerung<br />

impairment<br />

Schädigung n. / f. / -en [schädigen- - geschädigt]<br />

= Störung<br />

beobachtbare Störungen physischer und psychischer Funktionen Böhme)<br />

e.g. Auf der Ebene der Schädigung (impairment) werden bei Dysarthrien die durch die neurologische<br />

Erkrankung verursachten sprechmotorischen Symptome erfaßt und nach pathophysiologischen<br />

Kriterien wie Bewegungseinschränkung, Verlangsamung, Tonuserhöhung etc. charakterisiert. Die<br />

Dysarthrien sind auf dieser Ebene also als Bewegungsstörungen gekennzeichnet. (Böhme)<br />

~ neuromotorische Schädigung, Dysfunktion<br />

◊ neuromotorische Schädigung, Hörschädigung<br />

Die Klassifikation beruht auf dem von der Weltgesundheitsorganisation entwickeltem ICIDH-Modell (International<br />

Classification of Impairments, Disabilities and Handicaps) (WHO, 1995) zur Folgeerscheinung einer<br />

Erkrankung<br />

impedance<br />

Impedanz n. / f. / -en<br />

1. Wechselstromwiderstand einer elektron. Schaltung, die sich aus Ohm-Widerständen,<br />

Kondensatoren od. Spulen zusammensetzen kann; 2. Akustische Impedanz: Bez. F. den<br />

Wellenwiderstand bzw. die Dämpfung eines Mediums bei der Ausbreitung von<br />

Schallwellen, z.B. im Ohr durch Trommelfell und Gehörknöchelchen, wodurch es<br />

frquenzabhängig zur Abschwächung der Schallwellen kommt Pschyrembel)<br />

e.g. Impedanzänderungen (...) werden bewirkt a) durch Kontraktion der Mittelohrmuskeln<br />

(reflektorisch) mit Versteifung der Gehörknöchelchenkette und b) durch Änderung des<br />

Luftdruckes im äußeren Gehörgang und dadurch bedingter veränderter Spannung des<br />

Trommelfell-Gehörknöchelchenapparates. (Boenninghaus)


Definiciones de términos alemán 97<br />

impedance audiometry<br />

Impedanzaudiometrie c. / f. / kein Plural<br />

Tonaudiometrie zur Prüfung der akustischen Impedanz m. Tympanometrie und<br />

Stapediusreflexmessung Pschyrembel)<br />

e.g. Sie (die Impedanzaudiometrie) dient der objektiven Funktionsdiagnostik des<br />

Schalleitungsapparates. Bei normalem Trommelfell und Mittelohr wird der größte Teil der<br />

auftreffenden Schallenergie absorbiert und dem Innenohr zugeführt. Ein kleiner Teil wird durch<br />

den akustischen Widerstand (= Impedanz) des Trommelfells und des Mittelohres reflektiert.<br />

(Boenninghaus)<br />

~ Tympanometrie, akustischen Impedanz, Tympanometrie, Stapediusreflex<br />

impulsivity<br />

Impulsivität n. / f. / kein Plural [- - impulsiv]<br />

jemand mit einem impulsivem Wesen; aus einem plötzlichen, augenblicklichen Impuls<br />

heraus handelnd, einer Eingebung sogleich folgend, spontan Duden, Das<br />

Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Als hyperkinetisch wird ein Kind bezeichnet, das eine für sein Alter inadäquate Aufmerksamkeit,<br />

eine erhöhte Impulsivität und einen Überschuß an kaum steuerbarer und zielgerichteter<br />

motorischer Aktivität sowie emotianal und sozial störende Verhaltensweisen aufweist, oft in Form<br />

erhöhter Erregbarkeit und Irritierbarkeit. (Möller / Laux / Deister)<br />

~ Hyperaktivität<br />

incipient stuttering<br />

/<br />

)<br />

infant vocalization<br />

infantile Vokalisation c. / f. / - -en [vokalisieren- Vokalisieren - vokalisierend]<br />

= kindliche Vokalisation<br />

erste stimmliche, nicht-sprachliche Äußerungen eines Kindes Böhme)<br />

e.g. In den frühesten Phasen lassen sich zwei Typen von Vokalisation unterscheiden:<br />

- Das Schreien als allererste Form der Kommunikation<br />

- Zusammen mit dem ersten Lächeln treten ab der 6. - 8. Woche Äußerungen der Zufriedenheit auf,<br />

die als Gurren bezeichnet werden. (Biesalski / Friedrich)<br />

~ Gurren, Sprachentwicklung, vorsprachliche Vokalisation, nicht-sprachliche Vokalisation<br />

infection<br />

Infektion n. / f. / -en [infizieren- Infekt - infiziert]<br />

Übertragung, Haftenbleiben und Eindringen von Mikroorganismen (Viren, Bakterien,<br />

Pilzen, Protozoen u.a.) in einen Makroorganismus (Pflanze, Tier, Mensch) und<br />

Vermehrung in ihm. Infektion bildet die Grundlage für eine Infektionskrankheit<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Die Poliomyelitis ist eine Virusinfektion, die die Motoneurone des Hirnstammes und des<br />

Rückenmarks befällt umd mit Schluckstörungen einhergehen kann, heute jedoch in Europa<br />

infolge der Impfungen nur noch selten auftritt. (Bartolome)<br />

~ Entzündung<br />

inflammation


Definiciones de términos alemán 98<br />

Entzündung n. / f. / -en [entzünden- - entzündet, entzündlich]<br />

(Abwehr-)reaktion des Organismus und seiner Gewebe gegen verschiedenartige<br />

(schädigende) Reize (...) lokale Entzündungszeichen sind Rubor (Rötung), Calor (Hitze),<br />

Tumor (Schwellung), Dolor (Schmerz) und Functio laesa (gestörte Funktion)<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Chronisch-atrophische Laryngitis. Die atrophische, zumeist trockene Verlaufsform der glottischen<br />

Entzündung geht regelmäßig mit einer Stimmstörung einher. Es findet sich eine eher blasse<br />

Schleimhautveränderung. Die Stimmlippen erscheinen schmal und sind nicht verdickt wie bei der<br />

chronischen Verlaufform. (Böhme)<br />

~ Infektion, Laryngitis, chronisch, Meningitis<br />

◊ chronische Entzündung, eitrige Entzündung, seriöse Entzündung, Entzündungsreaktion<br />

inflection<br />

/<br />

)<br />

infraglottal<br />

infralottal adj. /<br />

= subglottisch<br />

(anat.) unterhalb der Stimmritze gelegen Franke)<br />

e.g. Nach anatomischer Sicht reicht der subglottische Raum vom oberen Rand der Stimmlippen bis<br />

zum unteren Rand des Ringknorpels. Nach hals-nasen-ohrenärztlicher Definition erstreckt sich<br />

der subglottische Raum vom unteren Rand der Stimmlippen bis zum unteren Rand des<br />

Ringknorpels. (Wirth)<br />

inhalatory stridor<br />

inspiratorischer Stridor c. / n. / kein Plural<br />

= inhalatorisches Atemziehen<br />

(lat. Zischen, Pfeifen): pfeifendes Atemgeräusch bei Verengung od. Verlegung der<br />

oberen Luftwege (...) inspiratorisch (bei der Einatmung) z.B. bei Pseudokrupp<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Eine Verlegung des Atemwegs, besonders im Bereich von Pharynx, Laryx und<br />

Tracheobronchialsystem, verursacht eine Stenoseatmung, das Leitsymptom ist der Stridor. (...)<br />

Eine Stenose im Pharynx und/oder im suporaglottischen Bereich verursacht in der Regel einen<br />

scheppernden, sonoren inspiratorischen Stridor, wobei die Stimme normal sein kann. Der Stridor<br />

bei einer Stenose im Bereich der Glottis ist immer insiratorisch und oft auch expiratorisch, es<br />

bestehen Heiserkeit bis Aphonie. Bei einer subglottischen Stenose kommt es zu in- und<br />

expiratorischem Stridor, der von einem bellenden Husten unterbrochen sein kann. Die Stimme<br />

kann normal sein. (Naumann, Scherer)<br />

inner ear<br />

Auris interna c. / n. / Aures -e<br />

= Innenohr, Labyrinth<br />

Auris interna, Labyrinth; zwei Anteile werden unterschieden: Das knöcherne Labyrinth<br />

entspricht den Knochenkanälchen im Felsenbein. Diese werden ausgekleidet vom<br />

häutigen Labyrinth, das die Schnecke einschl. des Corti-Organs als<br />

Schallaufnahmeapparat sowie für die Gleichgewichtsempfindung Sacculus, Utriculus u.<br />

die drei Bogengänge enthält Pschyrembel)


Definiciones de términos alemán 99<br />

e.g. Äußeres Ohr, Trommelfell und das Mittelohr werden funktionell als Schalleitungsapparat<br />

zusammengefaßt und als solcher der Einheit aus Innenohr, Hörnerv und Hörbahn<br />

gegenübergestellt, die der Schallempfindung dient. (Berghaus, Rettinger, Böhme)<br />

inner language<br />

innere Sprache c. / f. / kein Plural<br />

Sprachform, die nicht zu verbaler Kommunikation, sondern als Vehikel des Denkens<br />

dient Bußmann)<br />

e.g. Die innere Sprache arbeitet im Geheimen- wir bemerken sie nicht, während wir sprechen, und<br />

außerhalb der Fachkreise ist über sie wenig bekannt. (Lutz)<br />

~ Sprachentwicklung, Sprache<br />

inspiration<br />

Inspiration n. / f. / (-en) [einatmen- - einatmend]<br />

= Einatmung<br />

die Erweiterung des Brustraumes nach allen Seiten erfolgt, (...) wodurch ein<br />

luftverdünnter Raum in den Alveolen geschaffen wird. Dieser wird dann dadurch<br />

ausgeglichen, daß Luft durch die Luftröhre in die Lungen einströmt; das nennt man die<br />

Einatmung Habermann)<br />

e.g. In der Stimmtherapie ist eine intensive, aber unwillkürliche Einatmung besonders wichtig. Sie<br />

gewährleistet, daß die Luft in der angemessenen Dosierung das Stimmband erreicht. (Grohnfeldt)<br />

intelligibility<br />

Verständlichkeit n. / f. / kein Plural [- - verständlich]<br />

Parameter zur Beurteilung von Sprach- und Sprechstörungen bei Aphasie, Dysarthrie<br />

und Dyslalie Franke)<br />

e.g. Die Störung der Artikulationsfähigkeit wird bei den meisten Dysarthrien als Hauptursache für eine<br />

eingeschränkte Verständlichkeit gesehen. (Böhme)<br />

~ Dysarthrie, Aphasie, Dyslalie<br />

interdisciplinary consultation<br />

interdisziplinäre Zusammenarbeit c. / f. / kein Plural<br />

= interdisziplinäre Beratung<br />

Zusammenarbeit mehrere Disziplinen Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Für eine optimale Behandlung der Aphasien ist das interdisziplinäre Zusammenspiel zwischen<br />

Ärzten, Neuropsychologen, Logopäden und Neurolinguisten (bzw. Sprachheilpädagogen)<br />

wünschenswert. (Böhme)<br />

interiorized stutterer<br />

introvertierter Stotterer c. / m. / introvertierte -<br />

)<br />

~ Stottern, extrovertierter Stotterer<br />

Diese Einteilung nach Persönlichkeitsmerkmalen und Temperament wurde in der deutschsprachigen Literatur<br />

nicht übernommen<br />

intermittent aphonia


Definiciones de términos alemán 100<br />

intermittierende Aphonie c. / m. / intermittierende -n<br />

= sprunghafter Stimmverlust<br />

ein plötzlich oder rasch entstehender, mitunter rezidivierender Stimmverlust, bei dem die<br />

relektorische Stimmgebung in den meisten Fällen weitestgehend erhalten ist Pascher)<br />

e.g. Psychogene Aphonie (...) Für den psychogenen Charakter sprechen das plötzliche Auftreten<br />

sowie das plötzliche Verschwinden der akuten Stimmstörung. (Böhme)<br />

Spasmodische Dysphonie (...) Im Sprechverlauf Zunahme der Symptomatik bis hin zum<br />

intermittierenden Stimmversagen und völliger körperlicher Erschöpfung. (Naumann) (Böhme;<br />

Naumann)<br />

~ psychogene Aphonie<br />

Eine intermittierende Aphonie, bzw. das sprunghafte Auftreten eines Stimmverlustes wird in der<br />

deutschsprachigen Literatur als Symptom der psychogene Aphonie teilweise auch der spasmodischen<br />

Dysphonie beschrieben, jedoch nicht extra definiert.<br />

intervention<br />

Intervention n. / f. / -en [intervenieren- - intervenierend]<br />

Therapiemaßnahme, die auf das Leben eines Menschen ausgerichtet ist und die<br />

entworfen wurde, um eine Veränderung herbeizuführen Zimbardo)<br />

e.g. Von indirekter Therapie wird dann gesprochen, wenn die Interventionen nicht direkt an der<br />

Verhaltensklasse Stottern oder am Sprechmuster ansetzen, wobei es Therapieansätze gibt, die<br />

völlig darauf verzichten, mit dem Kind selbst therapeutisch zu arbeiten, indem sie sich<br />

ausschließlich auf die Bezugspersonenarbeit konzentrieren. (Böhme)<br />

~ Therapie, Behandlungsziel<br />

intervention goal<br />

Behandlungsziel c. / n. / -e<br />

= Therapieziel<br />

angestrebte Veränderung mit Hilfe therapeutischer Maßnahmen Franke)<br />

e.g. Therapeutisches Ziel einer interaktionalen und integrativen Stimmtherapie ist es, unangepaßte<br />

kompensatorische Funktions- und Verhaltensmuster durch angepaßte und physiologische zu<br />

ersetzen. (Böhme)<br />

~ Intervention<br />

intonation<br />

Intonation n. / f. / -en [intonieren- - intonierend]<br />

die Gesamtheit aller suprasegmentalen und prosodischen Elemente (Merkmale); oft wird<br />

allerdings unter Intonation nur der Tonhöhenverlauf in einem Satz verstanden Gadler)<br />

e.g. Pathologische Veränderungen im psychischen Bereich, die sich auch auf den Gesamtorganismus<br />

auswirken, können sich über die Beeinflussung von Hirnstammzentren als Intonationsstörung<br />

manifestieren, (...). (Grohnfeldt)<br />

intonation pattern<br />

Intonationsmuster c. / n. / -<br />

= Tonmuster<br />

phonologisch distinktive Tonhöhenbewegung. In Tonsprachen besteht diese<br />

Distinktivität auf der lexikalischen Ebene, in Intonationssprachen auf der syntaktischen<br />

und pragmatischen Ebene Bußmann)


Definiciones de términos alemán 101<br />

e.g. Eine Tonhöhenbewegung mit bedeutungsunterscheidender Funktion. Im System des Deutschen<br />

können wir drei Tonmuster feststellen, die zueinander in einem Oppositionsverhältnis stehen:<br />

fallend, steigend und gleichbleibend. (Gadler)<br />

intraoral air pressure<br />

intraoraler Luftdruck c. / m. / (intraorale Luftdrücke)<br />

= Luftdruck innerhalb des Mundes<br />

ein höherer bzw. geringerer intraloraler Druck spielt während der Verschlußbildung eine<br />

Rolle, der sich seinerseits in eine größere oder geringere Schallintensität im Moment der<br />

Verschlußlösung und damit im Einsetzen des nachfolgenden Voakls abbildet Kohler)<br />

e.g. Wegen der oben angesprochenen phonetischen Realisierung der Stimmhaft-stimmlos-Opposition<br />

z.B. im Deutschen Anlaut ist auch eine Unterscheidung der beiden Plosivkategorien nach den<br />

Merkmalen fortis (lat. stark angespannt) und lenis (lat. Schwach, ungespannt) vorgeschlagen<br />

worden, der artikulatorisch ein höherer bzw. niedriger intraoraler Druck sowie eine stärkere und<br />

schwächere Verschlußbildung zugrundeliegen könnte.<br />

Technisch einfacher zu realisieren und in der Anwedung für die Patienten eher zumutbar sind<br />

Apparaturen zur Messung des supraglottischen Luftdrucks. Hier werden in aller Regel oraler und<br />

nasaler Luftdruck erfaßt. Die weiteste Verbreitung besitzen Systeme mit Gesichtsmasken mit<br />

eingelassenen kleinen Schläuchen, die senkrecht zum Luftstrom plaziert werden. Ziegler S. 88<br />

Untersuchungen mit Miniaturdruckwandlern haben nachgewiesen, wie bedeutsam eine wirkungsvolle<br />

Resonanzabstimmung in den Ansatzräumen für die Klangfarbe ist. Aus den Ergebnissen kann<br />

abgeleitet werden, daß die zeitlichen Verhältnisse zwischen Schluß- und Offenphase der Glottis<br />

und die auftretenden Druckverläufe bedeutungsvoll sind. Ein in dieser Hinsicht ungünstiges<br />

Verhalten kann die Resonanzabstimmung mit den Ansatzräumen sehr nachteilig<br />

beeinflussen.Wendler (Pompino-Marschall)<br />

intubation<br />

Intubation n. / f. / -en [intubieren- - intubiert]<br />

Einführen eines Spezialtubus in die Trachea od. einen Hauptbronchus; Formen:<br />

1. Endotracheale Intubation: Einführung eines Endotrachealtubus a) durch den Mund<br />

(orotracheal) od. b) durch die Nase (nasotracheal) in die Trachea (...). 2. Endobronchiale<br />

Intubation: Einführen eines Doppellumentubus od. Endobronchialtubus in einen<br />

Hauptbronchus zur seitengetrennten Belüftung der Lunge Pschyrembel)<br />

e.g. Direkt oder indirekt auf eine Intubation zurückzuführende Schädigungen am Kehlkopf, die sich<br />

unmittelbar oder mit zeitlicher Verzögerung nach der Extubation bemerkbar machen. (...) Nach<br />

der Extubation fällt bei unmittelbaren Larynxläsionen, z.B. einer Aryluxation, eine Heiserkeit auf,<br />

die länger als üblich bestehenbleibt, seltener tritt sofort Luftnot auf. Intubationsgranulome<br />

entwickeln sich oft erst innerhalb der ersten Wochen nach der Exturbation, narbige Stenosen<br />

Wochen bis Monate danach. (Berghaus, Rettinger, Böhme)<br />

jargon<br />

Jargon n. / m. / kein Plural<br />

gehäuftes Auftreten von phonematischen bzw. semantischen Paraphasien, so dass die<br />

Sprache unverständlich wird Böhme)<br />

e.g. Die phonematische Entstellung der Wörter kann soweit gehen, dass lange Passagen aus<br />

Lautfolgen bestehen, die nicht mehr in Zusammenhang mit bekannten Wörtern gebracht werden<br />

können (phonematischer Jargon). (Biniek)


Definiciones de términos alemán 102<br />

~ Aphasie, Jargon-Aphasie, Wernicke-Aphasie<br />

◊ Jargon-Aphasie<br />

jargon aphasia<br />

Jargon-Aphasie c. / f. / kein Plural<br />

= Jargonparaphasie<br />

von Jargon-Aphasie spricht man, wenn die Rede durch Paraphasien und Neologismen<br />

so entstellt ist, dass sie über weite Strecken nicht mehr verständlich ist Poeck)<br />

e.g. Die phonematische Entstellung der Wörter kann soweit gehen, dass lange Passagen aus<br />

Lautfolgen bestehen, die nicht mehr in Zusammenhang mit bekannten Wörtern gebracht werden<br />

können (phonematischer Jargon). (Biniek)<br />

~ Aphasie, Jargon<br />

kinesics<br />

Kinesik n. / f. / kein Plural [- - kinesisch]<br />

im Bereich non-verbale Komunikation die Untersuchung von Struktur und Funktion nichtphonetischer<br />

Kommunikationsmittel wie Gesichtsausdruck, Gestik, Mimik,<br />

Körperhaltung, Blickkontakt u.a. Bußmann)<br />

e.g. Kinesik ist die Wissenschaft, die sich mit der Erforschung non-verbaler Kommunikation befaßt.<br />

(Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />

~ non-verbale Kommunikation<br />

labial<br />

Labial n. / m. / -e [- - labial]<br />

= Lippenlaut<br />

systematisch mehrdeutige Bezeichnung für Sprachlaute, an deren Artikulation primär die<br />

Lippen beteiligt sind Bußmann)<br />

e.g. Labiale Zone: Die Lautbildung erfolgt zwischen Ober- und Unterlippe (bilabial). Labiale: m, p und<br />

b (Wirth)<br />

~ bilabial, Phonetik, Artikulation, Labiodental, Labialassimilation<br />

labial assimilation<br />

Labialassimilation c. / f. / -en<br />

Vorgang und Ergebnis der artikulatorischen Anpassung eines Sprachlautes an einen<br />

benachbarten Laut (in diesem Fall einen Labial) Bußmann)<br />

e.g. Harmonisierungsprozesse betreffen Vorgänge, bei denen Laute innerhalb der Lautreihe einander<br />

angeglichen werden:<br />

1. Labialassimilation LAS<br />

2. Velarassimilation VAS<br />

3. Prävokalische Stimmgebung PST (Baumgartner / Füssenich)<br />

~ Phonetik, Erfassung phonologischer Prozesse, Artikulation, Assimilation, Labial<br />

labiodental<br />

Labiodental c. / m. / -e [- - labiodental]<br />

= Lippenzahnlaut<br />

Artikulation, bei der die Unterlippe und die oberen Schneidezähne beteiligt sind Gadler)<br />

e.g. Labiodentale Laute: f, w, v. (Wirth)


Definiciones de términos alemán 103<br />

~ Labial, Bilabial, Dental, Phonetik, Artikulation<br />

Landau Kleffner syndrome<br />

Landau -Kleffner -Syndrom c. / n. / kein Plural<br />

= Aphasie-Epilepsie-Syndrom<br />

es handelt sich um eine besondere Form erworbener Kinderaphasie: Zuerst<br />

zunehmende rezeptive Sprachstörungen, dann expressive Sprachstörung, bis der<br />

Zustand einer globalen Aphasie erreicht ist; epileptische Anfälle, Ätiologie unbekannt<br />

Wirth)<br />

e.g. Bei ungeklärten Sprachentwicklungsstörungen oder einer Aphasie im Kindesalter kann in<br />

seltenen Fällen an das Landau-Kleffner-Syndrom gedacht werden. (Böhme)<br />

~ Aphasie, Epilepsie, Syndrom<br />

language<br />

Sprache n. / f. / -n [sprechen- - sprachlich]<br />

auf kognitiven Prozessen basierendes, gesellschaftlich bedingtes, historischer<br />

Entwicklung unterworfenes Mittel zum Ausdruck bzw. Austausch von Gedanken,<br />

Vorstellungen, Erkenntnissen und Informationen sowie zur Fixierung und Tradierung von<br />

Erfahrung und Wissen Bußmann)<br />

e.g. Die Sprache eines Kindes mit ihren drei Bereichen (Artikulation, Wortschatz, Grammatik) kann<br />

sich nur dann entwickeln, wenn eine Reihe grundlegender Fähigkeiten angemessen ausgebildet<br />

ist (z.B. das Sehen, Hören und die Feinmotorik) und bereits Sprachverständnis und Motivation<br />

zum Sprechen vorliegen. (Wendlandt)<br />

~ Sprachentwicklung, Sprachstörung, innere Sprache, Spracherwerb, Sprachintention,<br />

Sprachtherapie<br />

◊ innere Sprache, Sprachentwicklungsstörung, Sprachentwicklungsverzögerung,<br />

Sprachstörung, Spracherwerb, Sprachproduktion<br />

language acquisition<br />

Spracherwerb c. / m. / kein Plural<br />

erste entscheidende Reifungsphase der kindlichen Kommunikation und<br />

Symbolkompetenz im Zeitraum zwischen der frühen non-verbalen Mutter-Kind-<br />

Interaktion und der Entdeckung des Symbolcharakters der Sprachzeichen Franke)<br />

e.g. Voraussetzung für die normale Sprach- und Sprechentwicklung ist eine differenzierte fein- und<br />

grobmotorische Koordination. Deshalb ist die normale Schluck- und Saugfunktion von<br />

wesentlicher Bedeutung für den Sprech- und damit für den Spracherwerb. (Böhme)<br />

~ Sprachentwicklung, Sprache<br />

◊ Spracherwerbsstörung<br />

language assessment<br />

logopädische Befunderhebung c. / f. / - -en<br />

= logopädische Beurteilung, Sprachuntersuchung<br />

die logopädische Beurteilung erfaßt im Rahmen sprachsystematischer Prüfverfahren<br />

nicht nur den sprachlichen, sondern auch den nicht-sprachlichen Entwicklungsbereich.<br />

Einbezogen werden also das Anamnesegespräch sowie eine Einschätzung der<br />

Spontansprache, des Verhaltens sowie des allgemeinen Entwicklungsstandes Böhme)<br />

e.g. Aufgrund der in der logopädischen Befunderhebung gewonnenen Ergebnisse, ihrer Analyse und<br />

Interpretation wird ein Therapieplan erstellt. (Dickmann et al.)


Definiciones de términos alemán 104<br />

Die "logopädische Befunderhebung" geht über die bloße "Sprachuntersuchung" hinaus.<br />

language development<br />

Sprachentwicklung c. / f. / kein Plural<br />

nach gewissen Gesetzmäßigkeiten (zeitlich und inhaltlich) u.v.a. in der Interaktion mit<br />

wichtigen Bezugspersonen initiierte und sich entwickelnde sprachlicher und<br />

sprechtechnischer Fähigkeiten des Kindes Franke)<br />

e.g. Die Kindersprachforschung unterscheidet grundsätzlich zwei Phasen in der Sprech- und<br />

Sprachentwicklung: Das vorsprachliche (prälinguale) und verbale (linguale) Stadium. (Böhme)<br />

~ Spracherwerb, Sprache, Sprachentwicklungsverzögerung, Sprachentwicklungsstörung<br />

◊ Sprachentwicklungsstörung, Sprachentwicklungsverzögerung<br />

language impairment<br />

Sprachstörung c. / f. / -en [- - sprachgestört]<br />

bei einer Sprachstörung bestehen unterschiedlich ausgeprägte Auffälligkeiten im<br />

Bereich der Syntax und Morphologie, aber auch der Semantik. Hinzu kommen<br />

außersprachliche Probleme in der Fein- und Grobmotorik sowie Defizite in den<br />

Wahrnehmungsbereichen auditiv, visuell, taktil-kinästhetisch Böhme)<br />

e.g. Aphasien sind zentrale Sprachstörungen. Aphasische Störungen erstrecken sich auf alle<br />

expressiven und rezeptiven sprachlichen Modalitäten, d.h. auf Sprechen, Verstehen, Lesen,<br />

Schreiben. (Wirth)<br />

~ expressive Sprachstörung, Sprache<br />

◊ expressive Sprachstörung<br />

language intent<br />

Sprachintention c. / f. / (-en)<br />

= Sprachabsicht<br />

normale seelische Spannung (beim Sprechen), die Absicht und Zielgerichtetheit<br />

beinhaltet Franke)<br />

e.g. Das Erkennen der Intention des Sprechers stellt auch die Basis für den Erwerb der Sprache<br />

durch das kleine Kind dar. (Szagun)<br />

~ Sprache<br />

language therapy<br />

Sprachtherapie c. / f. / -n [- Sprachtherapeut/in - sprachtherapeutisch]<br />

Sprachtherapie ist die Gesamtheit der auf Beseitigung von Sprachstörungen und -<br />

behinderungen gerichtete Tätigkeiten. Entsprechend der vielfältigen Bedingtheit von<br />

Sprache und Sprachtstörungen fällt die Sprachtherapie in den Zuständigkeitsbereich<br />

verschiedener Fachgebiete, z.B. der Sprachheilpädagogik, der Medizin, der<br />

Psychologie, der Logopädie Knura / Neumann)<br />

e.g. Aufgabe der Sprachtherapie ist es, sprachliche Lernprozesse in Gang zu setzen. (Biesalski /<br />

Friedrich)<br />

~ Therapie, Sprachstörung<br />

LARSP<br />

LARSP c. / / kein Plural<br />

= Language Assessment Remediation and Screening Procedure


Definiciones de términos alemán 105<br />

Screening zur systematischen Erfassung und grammatischen Analyse von<br />

Spontansprache, entwickelt von Crystal et al. (1976) Grohnfeldt)<br />

e.g. Das Verfahren besteht im Wesentlichen aus einem Profilbogen, auf dem die einzelnen Phasen<br />

des Grammatikerwerbs dargestellt sind. (...) Damit dient LARSP zum einen der Beurteilung des<br />

sprachlichen Entwicklungsstandes eines Kindes, zum anderen aber auch der Beschreibung<br />

abweichender Strukturen und Erwerbsverläufe sprachauffälliger Kinder. Ein auf der Idee des<br />

LARSP basierendes diagnostisches Verfahren für das Deutsche liegt seit 1986 in Form der<br />

Profilanalyse (Clahsen, 1986) vor. (Grohnfeldt)<br />

~ Grammatik, Diagnostik<br />

laryngeal airway<br />

laryngealer Atemweg c. / m. / laryngeale Atemwege<br />

= laryngealer Luftweg<br />

der Kehlkopf dient (...) als Atemweg (Stimmlippen geöffnet = Respirationsstellung) und<br />

trennt bei Nahrungsaufnahme Speise- und Luftweg voneinander. Der Kehlkopf stellt (...)<br />

die engste Stelle der oberen Luftwege dar Probst, Grevers, Iro)<br />

e.g. In der Architektur des Larynx lassen sich drei "Verschlußventile" der Atemwege abgrenzen<br />

(Lagemann, 1983): 1. Die Epiglottis mit den aryepiglottischen Falten. 2. Die Taschenbänder. 3.<br />

Die Stimmbänder. (Bartolome)<br />

laryngeal carcinoma<br />

Larynxkarzinom c. / n. / -e<br />

= Kehlkopfkarzinom<br />

häufigster maligner Tumor im Halsbereich (histol. Plattenepithelkarzinome), der v.a. ab<br />

dem 50. Lj. und bei Männern auftritt (m:w=5:1); (...) Einteilung nach der Lokalisation in<br />

supraglottisches (ca. 30%), glottisches (ca. 60%) und subglottisches (selten) K.; als<br />

transglottischer Tu. wird ein K. mit Beteiligung aller drei Etagen bezeichnet<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Der Tumor wird seit den dreißiger Jahren häufiger beobachtet als früher, offenbar nicht nur durch<br />

eine verbesserte Diagnostik und eine längere Lebenserwartung, sondern auch wegen der<br />

Zunahme äußerer Noxen (Syncarcinogenese). Vor allem das Zigarettenrauchen ist Schuld daran,<br />

daß die Carcinome der Atemwege heute an erster Stelle der Häufigkeitsstatistik stehen. (...)<br />

Vorerkrankungen des Carcinoms können erfahrungsgemäg sein: lange andauernde, chronische<br />

Laryngitis,Pachidermien, Leukoplakien, Papillome des Erwachsenen. (Boenninghaus)<br />

laryngeal mirror<br />

Laryngoskop c. / m. / -e<br />

= Kehlkopfspiegel<br />

1. Kehlkopfspiegel zur indirekten Laryngoskopie; 2. Lupenlaryngoskop; Stabendoskop<br />

zur indirekten Laryngoskopie; 3. Stützlaryngoskop; auf dem Sternum des Patienten<br />

abgestütztes starres Laryngoskop, das (in Komb. mit einem binokulären<br />

Auflichtmikroskop) zur direkten Laryngoskopien (Mikrolaryngoskopie) verwendet wird<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. In traditioneller Art erfolgt die Untersuchung mit dem abgewinkelten, angewärmten Spiegel, mit<br />

dem bei herausgestreckter und vom Untersucher gehaltener Zunge das Gaumensegel<br />

aufgeladen und der Kehlkopf seitenrichtig betrachtet wird. (Franzen)<br />

~ Laryngoskopie<br />

laryngeal muscle cramping


Definiciones de términos alemán 106<br />

Kehlkopfmuskelverkrampfung c. / f. / -en<br />

= Laryngospasmus<br />

)<br />

~ Laryngospasmus<br />

Die Unterscheidung zwischen der "Kehlkopfmuskelverkrampfung" und dem "Laryngospasmus" wird in der<br />

deutschen Literatur nicht vorgenommen. Deswegen siehe bei "Laryngospasmus".<br />

laryngeal muscle tension<br />

laryngeale Muskelspannung c. / f. / - -en<br />

= Kehlkopfmuskulaturspannung<br />

der Spannapparat des Kehlkopfes wirkt durch den knorpeligen Rahmen (Schild- und<br />

Ringknorpel) und das Zusammenspiel zweier Muskelpaare: Mm. Cricothyroidei und Mm.<br />

Vocales. (...) kommt (es) zur Verlängerung und Anspannung der Stimmlippen und damit<br />

zu einer Steigerung der Tonhöhe. (...) An der unteren Grenze des Tonhöhenumfanges<br />

erfolgt die Entspannung und Verkürzung der Stimmlippen Wendler)<br />

e.g. Besonders Kehlkopf und Zungenbein, die keine knöchenre Verbindung mit dem übrigen Skelett<br />

haben, sind in ausgeprägtem Maße dem muskulären Wechselspiel von Hebern und Senkern<br />

unterworfen. Damit ist speziell die Phonation von günstigen oder ungünstigen Situationen auch in<br />

weiter entfernt liegenden Körperbereichen abhängig und dementsprechnd von dort beeinflußbar.<br />

(...) Desgelichen kann eine kraniomandibuläre Dysfunktion, die mit Bewegungsgeräuschen im<br />

Kiefergelenk und mit palpationsempfindlicher Kaumuskulatur einhergeht, nicht nur durch<br />

Bewegungseinschränkung des Unterkiefers eine mangelhafte Artikulation mit sich bringen,<br />

sondern auch im ganzen Pharynx- und Larynxbereich eine deutliche Tonussteigerung, des<br />

öfteren sogar mit Beeinflussung der Stimmleistung. (Spiecker-Henke)<br />

laryngeal spasm<br />

Laryngospasmus c. / m. / Laryngospasmen<br />

= Kehlkopfkrampf, Spasmus laryngis, Laryngismus stridulus (bei Kindern)<br />

krampfartige Kontraktion der Kehlkopfmuskulatur, mit Einengung der Glottis, häufig<br />

psychogen mit Dysphonie od. v. a. bei Tetanie im Kindesalter mit inspirator. Stridor u.<br />

Zyanose Pschyrembel)<br />

e.g. Hauptsymptome: nach starkem Husten, nach heftiger Schreckreaktion, nach Aspiration eines<br />

Fremdkörpers oder bei Extubation nach Narkose plötzlicher reflektorischer Verschluß der Glottis.<br />

Beginn des Erstickens u.U. bis zur Bewußtlosigkeit, in der sich der Spasmus dann in aller Regel<br />

wieder löst. (...) Ursachen: Vermutlich sehr niedrige Reizschwelle der endolaryngealen<br />

Schutzreflexe. (Naumann, Scherer)<br />

laryngeal web<br />

Diaphragma laryngis c. / n. / Diaphragmata laryngis<br />

Segelbildung mit glatter, zarter Schleimhautbedeckung zwischen den vorderen<br />

Stimmlippenbereichen kommen als seltene angeborene Mißbildungen vor; sie<br />

entwickeln sich aber auch als derbe Narbenplatten nach beidseitigen Eingriffen in oder<br />

nahe der vorderen Kommissur, insbesondere nach Papillomabtragungen, beidseitigen<br />

Dekrotisationen und Traumen (Synechien) Wendler)<br />

e.g. Je nach Größe dieses Segels kommt es zu inspiratorischem und expiratorischem Stridor sowie<br />

zu einer Heiserkeit bis Tonlosigkeit (...). Die Diagnose erfolgt durch eine laryngoskopische<br />

Untersuchung des Kehlkopfes, zu Therapie ist eine Durchtrennung des Segels erforderlich.<br />

(Grohnfeldt)<br />

laryngectomee


Definiciones de términos alemán 107<br />

Laryngektomierter n. / m. / Laryngektonierte [- - kehlkopflos]<br />

= Kehlkopfloser<br />

kehlkopftotalexstirpierter Patient Weerda)<br />

e.g. Die Rehabilitation kehlkopfloser Patienten ist zwar stets als komplexer Prozeß zu verstehen,<br />

jedoch ergibt sich als zentrale Aufgabe, eine gebrauchfähige Sprechweise anzubilden. Der Erfolg<br />

der Wiedereingliederung in Familie, Beruf und andere soziale Strukturen wird entscheidend vom<br />

Grad der sprachlichen Kommunikationsfähigkeit bestimmt. (Wendler)<br />

~ Luftaufnahme<br />

laryngectomy<br />

Laryngektomie n. / f. / (-n) [laryngektomieren- - laryngektomiert]<br />

= Kehlkopfexstirpation<br />

Absetzen des Kehlkopfes einschließlich des Zungenbeins vom Hypopharynx und von<br />

der oberen Trachea. Damit Trennen der des Luft- und Speiseweges. Das<br />

Pharyngostoma wird verschlossen, der Stumpf der Trachea wird als Tracheostoma in<br />

die Halshaut eingenäht Boenninghaus)<br />

e.g. Die Kehlkopfexstirpation führt zu erheblichen Veränderungen der vitalen Atem- und<br />

Schluckfunktionen. Gleichfalls kommt es zu einem Ausfall der Stimmfunktion. (...) Von dem<br />

operativen Eingriff bleiben die orofacialen Funktionen Funktionen (Artikulation) und der obere Teil<br />

des Vokaltrakts weitgehend verschont. (Böhme)<br />

~ künstlicher Kehlkopf, Stoma, Ösophagusstimme, Neck dissection<br />

laryngitis<br />

Laryngitis c. / f. / Laryngitiden<br />

= Kehlkopfentzündung<br />

Kehlkopfentzündung, evtl in Komb. mit Pharyngitis auftretend; Formen: 1. Akute<br />

Laryngitis: (...) häufig im Zus. mit Erkrankungen der oberen Luftwege (...), Sympt.:<br />

Schmerzen, Heiserkeit, Fieber, Aphonie; Diagn.: in der Laryngoskopie gerötete<br />

Stimmlippen; Ther.: Stimmschonung, allg. Kopfdamfbäder (...), Antbiotika, (...); 2.<br />

Chronische Laryngitis: über Wo. bis Mon. persistierende, meist durch ständige<br />

Überbeanspruchung der Stimme (Lehrer, Sänger) od. exogene Noxen verursachte<br />

Laryngitis (...); Sympt.: Heiserkeit, Stimmstörung, Globusgefühl, evtl. Husten, seltener<br />

Schmerzen; Diagn.: laryngoskopische Rötung und Verdickung der Stimmlippen (...);<br />

Ther.: Elimination exogener Noxen (Rauchen), Antiphlogistika, logopädische<br />

Behandlung Pschyrembel)<br />

e.g. Ein großer Teil der Erkrankungen des Kehlkopfes beruht auf entzündlichen Ursachen. Damit ist<br />

die Laryngitis die häufigste Ursache einer Dysphonie in der laryngologischen Praxis. Es handelt<br />

sich aus phoniatrischer Sicht um sekundäre Stimmstörungen. (Böhme)<br />

~ Stimmruhe<br />

laryngomalacia<br />

Laryngomalazie n. / f. / kein Plural<br />

die Laryngomalazie beruht auf der fehlenden Reife und damit auf der Instabilität des<br />

Kehlkopfknorpels und der Epiglottis. Sofort nach der Geburt oder mit Latenz tritt ein<br />

inspiratorischer Stridor unterschiedlichen Ausmaßes mit zunehmender Zyanose auf.<br />

Manchmal sind interkostale Einziehungen sichtbar Weerda)<br />

e.g. Die Laryngomalazie ist die häufigste Ursache (60-75%) eines kongenitalen Stridors.<br />

Insbesondere die supraglottischen Strukturen (Epiglottis, Aryknorpel) sind abnorm weich und<br />

verformbar, so daß sie bei Insiration angesaugt werden. Neurogene und infektiöse Ursachen<br />

werden darüber hinaus diskutiert. (...) Der Stridor verschwindet ohne Therapie innerhalb der


Definiciones de términos alemán 108<br />

ersten beiden Lebensjahre, nachdem sich das Kehlkopfskellet gefestigt hat. In sehr seltenen<br />

Fällen kann jedoch eine passagere Tracheotomie erforderlich werden. Besondere bedeutung<br />

kommt der sorgfältigen Aufklärung der beunruhigten Eltern über diese meist harmlose Anomalie<br />

zu. (Probst, Grevers, Iro)<br />

laryngopharyngectomy<br />

Pharyngolaryngektomie c. / f. / (-n)<br />

bei einer Pharyngolaryngektomie muß (neben dem Larynx) auch der Hypopharynx<br />

entfernt werden Böhme)<br />

e.g. Die freie Dünndarm-Implantation zur chirurgischen Stimmrehabilitation nach<br />

Pharyngolaryngektomie in Form eines Jejunum-Sprechsiphons wird von Ehrenberger et al.<br />

(1985) empfohlen. (...) Damit entsteht eine Siphonwirkung und in 80% eine gut verständliche<br />

Siphonstimme (Denk et al. 1992). (Böhme)<br />

~ Laryngektomie Neck-dissection<br />

laryngopharynx<br />

Hypopharynx c. / m. / Hypopharyngen<br />

= Kehlkopfrachen, Laryngopharynx, Schlund<br />

der Hypopharynx reicht von der Epiglottisoberkante bis zum unteren Rand der<br />

Ringknorpelplatte des Larynx und geht dort in den Ösophagus über. Die hintere<br />

Begrenzung wird durch den 3. - 6. Halswirbel gebildet, die Vorderwand besteht aus der<br />

Rückseite des Kehlkopfes, der sich in den Hypopharynx vorwölbt und zu Ausbildung<br />

zweier, seitlich gelegener Schleimhauttaschen (Sinus piriformes) führt, die sich erst in<br />

Höhe des Ösophagusmundes wieder vereinen Probst, Grevers, Iro)<br />

e.g. Mit dem Eintritt des (Nahrungs-) Bolus in den Oropharynx macht die Hinterzunge eine schnelle<br />

Kolbenartige Rückwärtsbewegung, um den Bolus in den Hypopharynx zu befördern (Hamlet et<br />

al., 1989; McConnel et al., 1989; Mendelsohn, 1983; Shawker et al., 1983). Dieser Mechanismus<br />

kann, da er Druck erzeugt, mit einer Pumpe verglichen werden. (...) Die daraus entstehende<br />

Erweiterung des Hypopharynx ermöglicht die Boluspassage. (Bartolome)<br />

laryngoscopy<br />

Laryngoskopie c. / f. / -n [laryngoskopieren- - laryngoskopisch]<br />

= Kehlkopfspiegelung<br />

instrumentelle Inspektion des Kehlkopfes; 1. Indirekte Laryngoskopie: a)<br />

Kehlkopfspiegelung; die Zunge wird vorsichtig vorgezogen u. ein planer Spiegel bis zur<br />

Uvula vorgeschoben, dabei seitenrichtige Wiedergabe des Bildes b)<br />

lupenendoskopische Laryngoskopie nach Einführen eines Laryngoskops in den Mund<br />

bis zur Rachenhinterwand (...) 2. Direkte Laryngoskopie: syn Autoskopie; a) endoskop.<br />

Inspektion des Larynx nach Einfürhung eines Stützlaryngoskops in Intubationsnarkose;<br />

b) Mikrolaryngoskopie unter Verwendung eines mit einem Auflichtmikroskop<br />

verbundenen starren Laryngoskops; ermöglicht endolaryngeale mikrochirurgische u.<br />

laserchirurgische Eingriffe<br />

b) Mikrolaryngoskopie ... ermöglicht endolaryngeale mikrochirurgische und laserchirurgische<br />

Eingriffe Pschyrembel)<br />

e.g. Bei der Laryngoskopie werden die Farbe der Schleimhaut, lokale od. diffuse Veränderungen,<br />

Auflagerungen und Beweglichkeit der Stimmlippen beurteilt. (Pschyrembel)<br />

larynx<br />

Larynx c. / m. / Laryngen


Definiciones de términos alemán 109<br />

= Kehlkopf<br />

kranialer Teil der Luftröhre mit der Doppelfunktion als Pförtner der unteren Luftwege u.<br />

Apparat der Stimmbildung; besteht aus einem Gerüst von Knorpeln, die durch Gelenke,<br />

Bänder und Membranen beweglich verbunden sind Pschyrembel)<br />

e.g. Im Verlauf der Phylogenese besaß der Kehlkopf zunächst nur eine Verschlußfunktion<br />

(Sphinkterfunktion), da sich unmittelbar über dem Kehlkopf Luft- und Speiseweg kreuzen. Der<br />

menschliche Kehlkopf entwickelte sich aus dem primitiven Ringmuskelverschluß des urzeitlichen<br />

Lungenfisches. Erst später kam die Stimmgebung hinzu. Daher die Doppelfunktion des<br />

Kehlkopfes: Atmung und Stimmgebung. (Wirth)<br />

lateral<br />

lateral adj. / / [- Lateral]<br />

= seitlich<br />

seitlich, auswärts, weg von der Mittellinie Franke)<br />

e.g. Laterale (Seitenlaute): Luft strömt an einer oder beiden Seiten an der an den gaumen gelegten<br />

Zunge vorbei: [l] (Gadler)<br />

lateral plane<br />

laterale Ebene c. / f. / - -n<br />

= seitliche Ebene<br />

von der Medianebene weg Kahle)<br />

e.g. Röntgenaufnahmen des Schädels und der Wirbelsäule werden grundsätzlich in zwei Ebenen,<br />

sagittal und seitlich angefertigt. (Masuhr)<br />

lateral seal<br />

seitlicher Abschluß der Mundhöhle c. / m. / (seitliche Abschlüsse - -)<br />

= seitliche Begrenzung der Mundhöhle<br />

die Zähne und die Wangen bilden die seitliche Begrenzung des Mundhohlraumes<br />

Pétursson, Neppert)<br />

e.g. Nach vorn setzt sich der Rachenraum in die Mundhöhle fort, die nach oben durch den weichen<br />

und harten Gaumen begrenzt wird. Durch das Heben und Senken des weichen Gaumens ist die<br />

Passage zum Nasenraum entweder versperrt oder geöffnet. (...) Seitlich erfolgt die Begrenzung<br />

des Ansatzrohres durch den aufsteigenden Unterkieferast und die Wangen, nach untern durch<br />

den Mundboden mit der Zunge. Den vorderen Abschluß der Mundhöhle bilden die Lippen.<br />

(Spiecker-Henke)<br />

learning disability<br />

Lernstörung c. / f. / -en [- - lerngestört]<br />

umschriebene Lernschwäche als mögliches Störungsbild einer Teilleistungsschwäche;<br />

das Kind verfügt über normale Intelligenz, keine Sinnesschädigungen oder eine<br />

umschriebene neurologische Störung Wirth)<br />

e.g. Von den schulbezogenen umschriebenen Leistungsstörungen stehen die Störungen bei Erwerb<br />

der Schriftsprache zahlenmäßig im Vordergrund gegenüber den Rechenstörungen. (Von Harnack<br />

/ Koletzko)<br />

~ Teilleistungsstörung, Lese-Rechtschreib-Schwäche<br />

Lernstörungen sind Folgen der Schwächen in der Perzeption, in Verstehen und einsichtiger Verarbeitung sowie in<br />

der Sprache oder in der Motorik und in produktiv-konstruktiven Leistungen (häufig auch LRS).<br />

legato speech


Definiciones de términos alemán 110<br />

Legato n. / n. / kein Plural<br />

= Legato-Sprechen, Legato-Technik<br />

die Legato-Technik beginnt mit einem weichen Stimmeinsatz, versucht dann aber die<br />

Entspannung des Kehlkopfs dadurch aufrechtzuerhalten, dass die aufeinanderfolgenden<br />

Wörter eines Satzes fließend ineinander übergehend gesprochen werden Fielder /<br />

Standop)<br />

e.g. Solche Sprechhilfen, ob fraktionierendes Sprechen, Legato, metrisches Sprechen, betontes<br />

Sprechen, Stoppen, Anblasen, easy onset, stressed und streched speech, cancellation, pull outs<br />

oder airflow-Techniken, können, da Sprechen aus Sprechatmung, Stimmgebung und Artikulation<br />

besteht, nur an einer oder mehreren dieser Teilkomponenten ansetzen. (Böhme)<br />

~ Stottern<br />

lesion<br />

Läsion n. / f. / -en<br />

= Verletzung<br />

Schädigung, Verletzung, Störung Pschyrembel)<br />

e.g. Eine Atrophie der Sprechmuskulatur, besonders der Zunge, verweist gemeinsam mit einer<br />

Bewegungsstörung eindeutig auf eine periphere Läsion. (Böhme)<br />

~ zerebro-vaskuläre Läsion, Trauma<br />

◊ periphere Läsion, zentrale Läsion<br />

lethargy<br />

Lethargie n. / f. / (-n) [- - lethargisch]<br />

= Schlafsucht<br />

Form der Bewußtseinstörung mit Schläfrigkeit und Verlangsamung der psychischen<br />

Aktivität; Vorkommen bei posttraumatischer Hirnleistungsschwäche,<br />

Hirndruckssteigerung, Encephalitis lethargica sive epidemica und andere Pschyrembel)<br />

e.g. Die träge schläfrige Teilnahmslosigkeit kommt zum Beispiel bei einer Encephalitis vor. (Franke)<br />

leukoplakia<br />

Leukoplakie c. / f. / kein Plural<br />

= Weißschwielenkrankheit<br />

Bezeichnung für weiße, nicht abwischbare flache oder papillomatöse<br />

Schleimhautveränderungen Pschyrembel)<br />

e.g. Die häufigsten Präkanzerosen im Bereich von Lippen und Mundhöhle sind Leukoplakien. Es<br />

handelt sich hierbei häufig um Zufallsbefunde, die keine Beschwerden verursachen. Äthiologisch<br />

werden vor allem exogene Reizfaktoren wie Prothesedruck oder Alkohol- bzw. Nikotinabusus<br />

angeschuldigt. Wegen ihrer morphologischen Ähnlichkeit zu In-situ bzw. invasiven Karzinomen<br />

und der fakultativen Entartungsgefahr sollte bei diesem Krankheitsbild immer eine diagnostische<br />

Abklärung mittels Probeexision erfolgen. Die Therapie der Wahl ist die komplette chirurgische<br />

Entfernung der Neubildung. (Probst, Grevers, Iro)<br />

~ Mukosa<br />

Leukoplakien können auch laryngeal auftreten.<br />

lexical accessing problem<br />

lexikalische Zugriffsstörung c. / f. / - -en<br />

= Wortabrufstörung, Wortfindungsstörung


Definiciones de términos alemán 111<br />

Wortfindungsstörungen, die sowohl beim freien Sprechen als auch beim Benennen<br />

auftreten. Dabei scheint die Verbindung von Lautgestalt und Bedeutung gestört zu sein<br />

Gadler)<br />

e.g. Ein weiterer Störungmechanismus (bei semantisch-lexikalischen Störungen) ist der gestörte<br />

lexikalische Zugriff, obwohl das konzeptuelle Wissen über die entsprechenden<br />

Bedeutungsstrukturen erhalten ist. (Böhme)<br />

~ Aphasie<br />

lexical acquisition<br />

Lexikonerwerb c. / m. / kein Plural<br />

= Vokabelerwerb, Wortschatzerwerb<br />

Sprachentwicklung im Sinne erster sinnbezogener Wortäußerungen - auch<br />

Einwortschöpfungen Kittel)<br />

e.g. Eine neue Phase der phonologischen Entwicklung eines Kindes beginnt, wenn es einzelne<br />

Wörter aus der sprachlichen Umgebung herausgreift und diese zu äußern beginnt. Zumeist<br />

geschieht dies im Alter von 10 -13 Monaten. (Baumgartner / Füssenich)<br />

~ Lexikonentwickung<br />

lexical development<br />

Lexikonentwicklung c. / f. / kein Plural<br />

= Wortschatzentwicklung, Entwicklung des Vokabulars<br />

bezieht sich auf den Vokabelerwerb von Kindern sowie die Art und Anzahl und mit<br />

welcher Schnelligkeit die Wörter erworben werden Szagun)<br />

e.g. Es ist eine beeindruckende Leistung, dass normalentwickelte Kinder bereits mit 1 1/2 Jahren<br />

durchschnittlich 50 wortähnliche Äußerungen von sich geben. (Baumgartner / Füssenich)<br />

~ Lexikonerwerb<br />

lexical processing<br />

lexikalische Verarbeitung c. / f. / kein Plural<br />

= lexikalische Prozessierung<br />

eine Reihe von Prozessen führt zu dem gesuchten Eintrag im mentalen Lexikon (der<br />

benannt, gelesen, verstanden, nachgesprochen oder geschrieben wird) Kotten)<br />

e.g. Störungen der lexikalischen Verarbeitung gehören zum charakteristischen Störungsbild aller<br />

aphasischen Patienten. Bei vielen Patienten bilden semantische Fehler einen hohen Anteil des<br />

Gesamtfehleraufkommens oder stehen sogar im Mittelpunkt der Symptomatik. (Blanken)<br />

~ Aphasie<br />

lingual fraenum<br />

Frenulum linguae c. / n. / Frenula -<br />

= Zungenbändchen<br />

Frenulum, verbindet Zunge mit Mundboden, hat keinen Einfluß auf artikulatorische<br />

Fähigkeiten Franke)<br />

e.g. Unbedingte Notwendigkeit der operativen Verlängerung eines zu kurzen Zungenbädchens<br />

besteht aus sprachlicher Hinsicht nicht. Aus kieferorthopädischer Sicht ist sie jedoch zu<br />

empfehlen, da sonst ein Reiz auf das Paradontium besteht mit Schleimhautreaktion. Weiterhin<br />

Oberkieferkompression wegen Tieflage der Zunge insbesondere beim Schlucken. Folge eines<br />

verkürzten Zungenbändchens: Diastema mediale. (Wirth)


Definiciones de términos alemán 112<br />

lingual-alveolar<br />

alveolar-koronal adj. / / [- Alveolar]<br />

Lautbildung mit dem Zungensaum (Zungenkranz) am Zahnwulst (Alveolaren) Wirth)<br />

e.g. stimmhafter alveolar-koronaler Nasal: matt, Kanne, wenn (Wirth)<br />

~ Phonetik, Artikualtion, Alveolar, Alveolen, koronal<br />

Im Deutschen wird "alveolar" häufig synonym verwendet, die Bezeichnung "lingual-alveolar" wird in der<br />

deutschsprachigen Literatur nicht verwendet.<br />

linguistic component<br />

Komponente n. / f. / -n<br />

1) in der Semantik Synonym für semantisches Merkmal<br />

2) im Rahmen der generativen Transformationsgrammatik Teilbereich des grammatischen<br />

Modells, das aus einer syntaktischen Komponente (Basiskomponente) sowie aus einer<br />

semantischen und einer phonologischen Komponente besteht Bußmann)<br />

e.g. Die Form "wirst gebunden haben" ist eine zusammengesetzte, finite Verbform, und zwar die 2.<br />

Person Singular Futur II Indikaiv Aktiv des Hauptverbs "binden". Sie besteht aus den<br />

Komponenten "wirst" und "gebunden haben". "gebunden haben" besteht aus den Komponenten<br />

"gebunden" und "haben". (Kürschner)<br />

~ Merkmal<br />

◊ Komponentenanalyse<br />

linguistic impairment<br />

linguistische Störung c. / f. / - -en<br />

= linguistische Schädigung<br />

linguistische Beeinträchtigung in den verschiedenen Komponenten des Sprachsystems<br />

(Phonologie, Lexikon, Syntax, Semantik) Bongartz)<br />

e.g. Phonologie, das System der Anwendung von Sprachlauten ist genau wie Syntax, Morphologie,<br />

Semantik und Pragmatik ein Teil der Sprache und nicht des Sprechens. Damit ist die motorische<br />

Realisierung eines Wortes lediglich ein Aspekt der Umsetzung des gedachten Wortes in eine<br />

hörbare Sprachäußerung. Wir können somit einen motorischen (artikulatorischen) Aspekt<br />

(Artikulationsstörung) und phonologischen (linguistischen) Aspekt (phonologische Störung)<br />

unterscheiden. (Böhme)<br />

~ Linguistik<br />

In der deutschsprachigen Literatur wird die "Sprachstörung" als Störung des Sprachaufbaus oder -vermögens<br />

abgegrenzt von den "Sprechstörungen".<br />

lip configuration<br />

Lippenstellung c. / f. / -en<br />

= Lippenformung, Lippenhaltung<br />

die Lippenstellung bezieht sich auf eine 'Mehr' an Vergrößerung bzw. Verkleinerung des<br />

Raumes zwischen den Lippen, als phonetisch notwendig ist. Lippenspreizung -<br />

Lippenrundung (...) Der neutrale Punkt liegt dazwischen und kann als 'weder<br />

Lippenrundung noch Lippenspreizung' gekennzeichnet werden<br />

die Mundlippen (Labium, Pl. Labia). Sie bestehen aus dem Musculus orbicularis oris, dessen<br />

Fasern den Mund kreisförmig umschließen. Der Orbicularis oris schließt die Lippen und<br />

steuert auch das Vorstülpen der Lippen. Die Lippenstellung wird außerdem durch eine<br />

ganze Reihe von Gesichtsmuskeln mitgestaltet Pe´tursson, Neppert S. 85


Definiciones de términos alemán 113<br />

die Lippen, Labia oris, sind seitlich im Mundwinkel verbunden. Die Oberlippe reicht bis zur<br />

Basis der äußeren Nase und zur Nasen-Lippen-Furche, Sulcus nasolabialis, die<br />

Unterlippe bis zur Kinn-Lippen-Furche, Sulcuas mentolabialis, der Grenze zum Kinn.<br />

Philtrum heißt die Rinne, die über die Mitte der Oberlippe von der Nase herabzieht und<br />

in deren Verlängerung die Oberlippe einen beerenförmigen Wulst besitzt, der in eine<br />

Furche der Unterlippe paßtKahle S. 176 Vieregge)<br />

e.g. Die Lippen können verschiedene Formen annehmen, sich spreizen, runden oder vorstülpen<br />

Sie sind an der Bildung vieler Vokale und einiger Konsonanten entscheidend mitbeteiligt. Wenn sie<br />

sich vorstülpen, bilden sie vor den Schneidezähnen einen zusätzlichen Resonanzraum, die<br />

Lippenhöhle. (Schubiger)<br />

lip rounding<br />

Lippenrundung c. / f. / -en<br />

Lippenstellung gerundet (...) in 'Frontalansicht' (...) Lippen in Form eines Ovales oder<br />

Kreises Grohnfeldt)<br />

e.g. Lippenrundung ('lip rounding') geschieht meistens mit simultaner Lippenvorstülpung, wodurch das<br />

Ansatzrohr in seiner Länge zunimmt. Auch die Verkürzung desselben kann erreicht werden,<br />

indem eine Lippenrundung ohne Lippenvorstülpung erfolgt. (Vieregge)<br />

lip spreading<br />

Lippenspreizung c. / f. / -en<br />

= Lippenbreitziehen<br />

Lippenstellung gespreizt (...) in 'Frontalansicht' (...) Lippen in Form eines Striches;<br />

Lippenspreizung Grohnfeldt)<br />

e.g. Die vielfältigen Lippenbewegungen, die neben den hier interessierenden konsonantischen<br />

labialen Artikulationen sowie der Lippenrundung/ Lippenspreizung bei der Vokalartikulation<br />

hauptsächlich dem facialen Ausdrucksverhalten dienen, werden durch (vielfältige) Muskeln<br />

vollzogen. (Pompino-Marschall)<br />

~ Lippenrundung Lippenstellung<br />

liquid gliding<br />

Liquid Gliding c. / n. / - -s<br />

)<br />

~ Halbvokal, Gliding<br />

Dieser phonologische Prozess ist in der deutschsprachigen Literatur nicht beschrieben.<br />

liquids<br />

Liquide n. / m. / - [- - liquid]<br />

= Fließlaute<br />

Konsonanten, die durch Hemmung der fließend strömenden Luft entstehen, wie l, j, r<br />

Franke)<br />

e.g. Die Mutä entsprechen den Explosiven (Verschlusslauten), die Halbvokale den restlichen<br />

Konsonanten, d.h. den Frikativen (Spiranten, Reibelauten) und den unter der Bezeichnung<br />

Liquide zusammengefaßten Nasalen (Nasenlaute), Laterale (Seitenlaute) und Intermittierenden<br />

(Schwinglauten). (Kürschner)<br />

~ Phonetik, Artikulation<br />

In der deutschsprachigen Literatur werden z.T. auch "Halbvokale" mit "Liquide" gleichgesetzt.<br />

lisp


Definiciones de términos alemán 114<br />

Sigmatismus n. / m. / (Sigmatismen)<br />

= Lispeln, S-Stammeln, Parasigmatismus<br />

hier handelt es sich um eine spezielle Form der Artikulationsstörung (Dyslalie), die bei<br />

Kindern häufig auftritt: Die S-Laute bzw. Zischlaute werden fehlerhaft gebildet (z.B. mit<br />

der Zunge zwischen den Zähnen statt hinter den Zähnen) Wendlandt)<br />

e.g. Eine besondere Verlaufsform phonetisch-phonologischer Störungsbilder ist die multiple<br />

Interdentalität mit und ohne Sigmatismus. Neben den S-Lauten können auch noch andere Laute<br />

interdental gebildet werden. (Böhme)<br />

~ Dyslalie, Artikulation<br />

◊ Sigmatismus interdentalis, Sigmatismus addentalis, Sigmatismus lateralis<br />

listening skill<br />

auditive Aufmerksamkeit c. / f. / kein Plural<br />

der Bereich der Aufmerksamkeit umfaßt die Fähigkeit, sich - in diesem Fall auditiven -<br />

Stimuli zuzuwenden und diese bewußt wahrzunehmen. Er bildet die Basis für die<br />

anderen Teilfunktionen, da ohne Aufmerksamkeit keine komplexere Verarbeitung<br />

stattfinden kann Lauer)<br />

e.g. Als Vorbereitung auf die Behandlung der sprachlichen Ebene, sollte insbesondere bei jüngeren<br />

Kindern sowie bei Kindern mit umfassenden Sprachentwicklungsstörungen, zunächst die auditive<br />

Wahrnehmung im nicht-sprachlichen Bereich gefördert werden. Das Ziel liegt zunächst darin, die<br />

Aufmerksamkeit des Kindes auf auditive Reize zu lenken. (Jahn)<br />

Der Begriff "Zuhörfertigkeit" wird im Deutschen nicht verwendet. Die zentral-auditive Teilfunktion der<br />

"Aufmerksamkeit" entspricht dem englischen Eintrag "listening skill" von den zentral-auditiven Teilfunktionen<br />

am ehesten.<br />

locutionary<br />

lokutionär adj. / / [- Lokution]<br />

= lokutionärer Akt, die Lokution betreffend, lokutiver Akt<br />

eigentliche Produktion sprachlicher Laute Clément)<br />

e.g. In J.L. Austins (1962) Sprechakttheorie Teilhandlung jeder Sprechhandlung, die die Artikulation<br />

von Sprachgebilden, die Produktion von Wörtern und Wortketten in bestimmter grammatischer<br />

Ordnung und die Bezugnahme mittels Sprache auf Objekte und Sachverhalte in der Welt<br />

vollzieht. (Bußmann)<br />

~ illokutionär, perlokutionär, Äußerung<br />

long-term memory<br />

Langzeitgedächtnis c. / n. / kein Plural<br />

= Altgedächtnis, LZG<br />

das Langzeitgedächtnis bewahrt Informationen für den Abruf zu irgendeinem späteren<br />

Zeitpunkt auf. Die Informationen im Langzeitgedächtnis bilden unser Weltwissen<br />

Zimbardo)<br />

e.g. Bei den Gedächtnisstörungen handelt es sich um Störungen der mnestischen Funktionen<br />

(Merkleistung und Langzeitgedächtnis). Von besonderer klinischer Bedeutung sind die retrograde<br />

und anterograde Amnesie. (Masuhr / Neumann)<br />

~ Kurzzeitgedächtnis, Speicher, Abruf, Speicherung<br />

loud speaker<br />

Lautsprecher c. / m. / -


Definiciones de términos alemán 115<br />

ein Gerät, das elektrische Schwingungen in mechanische umwandelt und entsprechend<br />

Schall abstrahlt Duden, Die Musik)<br />

e.g. Im Idealfall schwingt die Lautsprechermembran proportional zu den Spannungsschwankungen,<br />

die dem Lautsprecher vom Verstärker zugeführt werden. Die Abstrahlung ist nicht unabhängig<br />

von der Frequenz der Schwingung; daher meist unterschiedlich dimensionierte Lautsprecher<br />

(Hoch-, Mittel- und Tieftöner) miteinander kombiniert. (Duden, Die Musik)<br />

loudness<br />

Lautheit c. / f. / kein Plural<br />

subjektive Empfindung eines Schalldrucks, ist abhängig von der Frequenz eines Tones,<br />

Maß ist Phon, es wird bezogen auf einen Ton von 1000Hz. Unterscheidungsschwelle für<br />

die Lautstärke ist abhängig von Frequenz und Lautstärke Franke)<br />

e.g. Wird ein Ton mit einem bestimmten Schalldruck angeboten, so empfindet der Zuhörer diesen mit<br />

einer bestimmten subjektiven Lautstärke. Wird der Schalldruck erhöht, steigt die empfundene<br />

Lautstärke; bei Schalldruckabfall nimmt die Lautstärke ab. Wird nun bei unverändertem<br />

Schalldruck die Tonhöhe geändert, dann wird vom Zuhörer erwartungsgemäß auch eine andere<br />

subjektive Tonhöhe wahrgenommen. Gleichzeitig ändert sich aber auch immer die subjektiv<br />

empfundene Lautstärke, obwohl der physikalische Druck unverändert bleibt. Die subjektive<br />

Lautstärke ist also frequenzabhängig. Bei gleichem Schalldruck werden Schallereignisse<br />

zwischen 2000 und 5000 Hz lauter wahrgenommen als höher- oder niederfrequentere Töne. Soll<br />

der Patient alle Tonhöhen gleichlaut ("isophon") hören, so muß der Schalldruck in Abhängigkeit<br />

von der Frequenz angepaßt werden. Dadurch entstehen Kurven gleicher Lautstärkepegel<br />

(Isophone). (Schmidt)<br />

low frequency<br />

tieffrequent adj. / / [- tiefe Frequenz]<br />

das Gehör für mittlere und hohe Frequenzen (>1kHz) (-->tiefe Frequenzen 1kHz) Probst,<br />

Grevers, Iro)<br />

e.g. Die Hörschwelle im Tonaudiogramm kann typische Verläufe zeigen, die auf die Natur der<br />

Hörstörung hinweisen, so z.B. die Senkenbildung im Bereich von 4-6 kHz bei der<br />

Lärmschwerhörigkeit, die Tieftonschwerhörigkeit zu Beginn der Ménière-Krankheit oder neben<br />

einer Schalleitungsschwerhörigkeit eine Senkenbildung im mittleren Frequenzbereich (Carhart-<br />

Senke) bei der otosklerotischen Stapesfixation. (Probst, Grevers, Iro)<br />

In der deutschen Literatur wird nicht genau definiert, ab welcher Frequenz der "tieffrequente" Bereich beginnt.<br />

maladaptive response<br />

fehlangepaßte Reaktion c. / f. / - -en<br />

fehlangepaßtes


Definiciones de términos alemán 116<br />

gestörter Anpassungsprozess nach einer einschneidenen Lebensveränderung oder<br />

nach belastenden Lebensereignissen mit unterschiedlichen affektiven Symptomen und<br />

sozialer Beeinträchtigung. Alte Bezeichnung für Störungen mit vorwiegend sozial<br />

schädlichen Verhaltensweisen Möller / Daux / Deister)<br />

e.g. In der Fortentwicklung der Störung erkennt das Kind sehr bald, dass die Bewältigung des<br />

Stotterns über seine Kräfte geht. Es ist stark verunsichert, weil ihm keine Handlungs- und<br />

Lösungsperspektiven offenstehen. Es beschreibt sich selbst als überfordert und seinem Symptom<br />

ausgeliefert. Das ständige Bemühen, das dauernde Einsetzen erfolgloser Bewältigungsversuche<br />

führt zu Erlebnissen und Gefühlen der Erfolglosigkeit, Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit. (Fiedler /<br />

Standop)<br />

~ Stottern<br />

Die "Anpassungsstörung" wurde in den modernen Diagnosesystemen erstmals definiert; frühere Ansätze zur<br />

Beschreibung und Definition solcher Beschwerdebilder waren sehr uneinheitlich.<br />

malformation<br />

Fehlbildung n. / f. / -en [- - mißgebildet]<br />

= Mißbildung<br />

Entwicklungsfehler einzelner bzw. mehrerer Organe oder Körperabschnitte, der auf eine<br />

Störung der intrauterinen Entwicklung zurückzuführen ist Pschyrembel)<br />

e.g. Die submuköse Gaumenspalte tritt etwa in 2% der Spalten des sekundären Gaumens auf und ist<br />

vielfach mit anderen Fehlbildungen assoziiert. (Böhme)<br />

~ Dysplasie<br />

◊ kongenitale Fehlbildung, Fehlbildungssyndrom<br />

malignant<br />

maligne adj. / / [- Malignität]<br />

= bösartig, malignant<br />

malignant, bösartig (meist bezogen auf Tumoren) Pschyrembel)<br />

e.g. Die Einteilung nach Ausdehnung der malignen Tumoren erfolgt nach dem TNM-System: Tumor,<br />

Nodulus (Lymphknotenmetastase), Metastase (Fernmetastase).<br />

Beispiel: T1, N0, M0 bedeutet: Tumor auf Stimmlippe begrenzt. Stimmlippe beweglich, keine<br />

Halslymphknoten- oder Fernmetastasen. (Wirth)<br />

~ Tumor, Metastase<br />

◊ maligner Tumor, Malignität<br />

Ggs. Benigne<br />

malocclusion<br />

Malokklusion c. / f. / -en<br />

= Okklusionsstörung, okklusale Störung<br />

Anomalien der Okklusion (normale Schlußbißstellung der Zähne) Diedrich)<br />

e.g. Okklusale Störungen bilden oft auslösende Faktoren der Muskelhypertonie. Besonders in Frage<br />

kommen sogenannte vorzeitige Kontakte und Gleithindernisse im mandibulären<br />

Exkursionsbereich. (Koeck)<br />

mandible<br />

Unterkiefer n. / m. / - [- - mandibular]<br />

= Mandibula<br />

Lt. inferior maxilla, submaxilla<br />

Unterkiefer Franke)


Definiciones de términos alemán 117<br />

e.g. Für die Mahlbewegungen des Kauens sind seitliche Drehungen des Unterkiefers wichtig. Für die<br />

Sprache sind nur vertikale Kieferbewegungen von Bedeutung. (Wirth)<br />

~ Oberkiefer, mandibuläre Retrognathie<br />

mandibular retrognathia<br />

mandibuläre Retrognathie c. / f. / - -n<br />

Mandibula: Unterkiefer, retro- : Wortteil mit der Bedeutung zurück, hinter<br />

(Rückverlagerung des Unterkiefers) Pschyrembel)<br />

e.g. Robin-Syndrom: Fehlbildungskomplex mit Mikroretrognathie, Glossoptose, evt. Mikroglossie und<br />

Gaumenspalte, evtl. in Kombination mit Herzfehler, Extremitätenfehlbildungen und<br />

Choanenalatresie. Die Neugeborenen sind durch die Atmungsbehinderung und<br />

Aspirationsmöglichkeit sehr gefährdet. (Pschyrembel)<br />

~ Unterkiefer. Mikrognathie<br />

markedness theory<br />

Markiertheitstheorie c. / f. / kein Plural<br />

von der Prager Schule (Trubetzkoy, Jakobson) entwickelter Ansatz zur Bewertung der<br />

Glieder eines Oppositionspaares als "markiert" (merkmalhaltig) oder "unmarkiert"<br />

(merkmallos) Bußmann)<br />

e.g. Nach dem Vorbild der Prager Schule stellen Chomsky / Halle (1968) in entwickelter Form das<br />

natürliche Auftreten von Beobachtunsdaten durch den Ansatz einer Markiertheitstheorie dar,<br />

wobei die Klassen der als Ausnahmen auftretenden Daten markiert werden.<br />

Z.B. ist das unmarkierte Glied der Opposition "rund" versus "nicht-rund" für vordere Vokale "nichtrund"<br />

und für hintere Vokale "rund", so dass gemäß dieser Markiertheitsregel /y/, ein runder<br />

vorderer Vokal, markierter ist als /u/, ein runder hinterer Vokal. (Lewandowski)<br />

~ Merkmal, Linguistik, Phonologie, distinktives Merkmalsystem<br />

Die jeweiligen Merkmalssysteme - auf akustischer Ebene (Jakobson/Halle, 1956) und auf artikulatorischer Ebene<br />

(Chomsky/Halle, 1968)- weisen zwar gewisse Gemeinsamkeiten auf, aber auch wesentliche Unterschiede.<br />

masking<br />

Vertäubung n. / f. / (-en) [vertäuben- - vertäubt]<br />

= Maskierung<br />

(audiol.) zum Vermeiden von Überhören wird weißes Rauschen od.<br />

Schmalbandrauschen auf das bessere Ohr gegeben. Nötig, wenn der Unterschied<br />

beider Luftleitungen mehr als 40 dB, der der Knochenleitungen mehr als 10 dB, der<br />

Unterschied zw. Knochenleitung des einen und Luftleitung des anderen Ohres 40 dB<br />

und mehr beträgt. Max. Vertäubung der Luftleitung: 40 dB Franke)<br />

e.g. Wenn ein Ohr besser hört als das andere, kann das Prüfsignal für das schlechtere Ohr trotz<br />

Verwendung geschirmter Kopfhörer vom besserhörenden Ohr wahrgenommen werden<br />

("Überhören"). (...) Einerseits soll nur dann vertäubt werden, wenn es erforderlich ist, andererseits<br />

soll eine unerwünschte Rückwirkung des vertäubten Ohres auf das untersuchte Ohr vermieden<br />

werden (Übervertäubung). (...) Zur Vertäubung benutzt man den Luftleitungshörer mit<br />

Schmalbandrauschen. Als Startwert der Vertäubung hat sich bewährt, bei Knochenleitung 10 dB<br />

über der Luftleitung, bei Luftleitung mit 20 dB über der Luftleitung des Gegenohres zu beginnen.<br />

Die vertäubung wird im Audiometrieformular vermerkt. (Wendler)<br />

masking noise<br />

Vertäubungsgeräusch c. / n. / -e<br />

"weißes Rauschen" (Vertäubungsgeräusch, daß alle hörbaren Frequenzen in gleicher<br />

Stärke enthält) Boenninghaus)


Definiciones de términos alemán 118<br />

e.g. Rauschen: Geräusch zur Hörprüfung. Weißes Rauschen: gleichmäßiges, über sämtliche<br />

Frequenzen mit gleichem Schalldruck verteiltes Geräusch, aus dem Breitband- und<br />

Schmalbandrauschen herausgeschnitten werden können. (Franke)<br />

master schedule<br />

Verstärkungsplan c. / m. / -pläne<br />

Verstärkungsmuster (Festlegung des Zeitpunkts und der Dauer von Verstärkern im<br />

Lernexperiment), die mit operanten Reaktionen gekoppelt sind, werden als<br />

Verstärkungspläne oder Bestrafungspläne bezeichnet Zimbardo)<br />

e.g. Verstärker können entweder nach einer bestimmten Anzahl von Reaktionen gegeben werden -<br />

bezeichnet als Quotenplan - oder nach einer bestimmten Zeitspanne und unabhängig von der<br />

Reaktionsrate eines Organismus - bezeichnet als Intervallplan. In beiden Fällen gibt es entweder<br />

ein konstantes (festes) oder ein unregelmäßges (variables) Verstärkungsmuster. (Zimbardo)<br />

~ Reiz, Verstärkung<br />

maxilla<br />

Oberkiefer n. / m. / - [- - maxillar]<br />

= Maxilla<br />

Lt. supramaxilla<br />

Oberkiefer. Paariger Gesichtsknochen, besteht aus Körper und vier Fortsätzen Franke)<br />

e.g. Nach kieferorthopädischen und kieferchirurgischen Gesichtspunkten lassen sich<br />

Sprechstörungen bei Veränderungen des Kiefer- und Zahnsystems entsprechend ihrer Häufigkeit<br />

einteilen in:<br />

1. Kiefer - und Gebißfehlbildungen<br />

2. Maxillo-dento-faziale Anomalien<br />

3. Zahnersatz (Prothesen)<br />

4. Zustand nach Oberkieferresektion. (Böhme)<br />

~ Unterkiefer, Mikrognathie<br />

mean length of utterance<br />

mittlere Äußerungslänge c. / f. / - -n<br />

= MLU, durchschnittliche Äußerungslänge<br />

gilt als generelles Maß der syntaktischen Komplexität der Äußerung eines Kindes. Dabei<br />

werden die Morpheme der ersten 50 verständlichen Äußerungen gezählt Franke)<br />

e.g. Als Maßstab für die Grammatikentwicklung wurde die durchschnittliche Äußerungslänge einer<br />

jeweiligen Sprachstichprobe genommen, sie wird in Morphemen gemessen. (Szagun)<br />

~ Sprachentwicklung, Grammatik, Äußerung<br />

medial<br />

medial adj. /<br />

= mittig, mittelwärts, einwärts<br />

nach der Mittelebene des Körpers zu gelegen Pschyrembel)<br />

e.g. Durch folgende Faktoren wird das Rückschwingen der Stimmlippen erreicht:<br />

- Der Luftstrom saugt die medialen Flächen der Stimmlippen wieder zusammen (Bernoulli-effekt)<br />

- Eigenelastizität der Stimmlippen (Wirth)<br />

~ peripher<br />

medulla


Definiciones de términos alemán 119<br />

Medulla n. / f. / -e oder -s<br />

= Medulla oblongata<br />

verlängerter Teil des Rückenmarks, Teil des Rautenhirns, in dem sich Atem- und<br />

Kreislaufzentrum befinden, die auch von höheren Zentren des Gehirns beeinflußt<br />

werden. Hier kreuzen sich die meisten Leitungsbahnen Franke)<br />

e.g. Bulbäre Dysarthrie. Sie beruht auf Schädigungen der Hirnnervenkerne im Bereich der Medulla<br />

oblongata und ist somit peripher lokalisiert. (Böhme)<br />

~ Neurologie, neuroanatomisch, Dysarthrie<br />

melodic intonation therapy<br />

Melodische IntonationsTherapie c. / f. / (- - -n)<br />

= MIT, Melodic Intonation Therapy<br />

Therapieprogramm nach Sparks für schwere Aphasien, wobei Sätze aus dem<br />

Alltagsleben von zunehmender Länge über ihre zugrundeliegende melodischrhythmische<br />

Struktur erarbeitet werden Franke)<br />

e.g. Für aphasische Patienten, die sich kaum (oder nur mit starker Sprachsanstrengung) äußern<br />

können, schlagen Sparks et al. (1986) eine Therapiemethode vor, mit der man auf eine<br />

rhythmisch-melodische Stimulierung abzielt: die Melodic Intonation Therapy. (Böhme)<br />

~ Aphasie<br />

membrane<br />

Membran n. / f. / -en<br />

= Membrana<br />

Lt. membrana<br />

zarte Haut; (physiologisch) Grenzfläche Pschyrembel)<br />

e.g. An den Synapsen findet die Erregungsübertragung von einem Neuron zum nächsten statt. Das<br />

geschieht dadruch, dass eine an den Endköpfchen ankommende Erregung zu einem Einstrom<br />

von Kalziumionen an der präsynaptischen Zellmembran führt. (Trepel)<br />

◊ Membrana tympani, Zellmembran<br />

memory storage<br />

Speicherung n. / f. / kein Plural [speichern- Speicher]<br />

Speicherung ist die Aufbewahrung des enkodierten Materials über die Zeit Zimbardo)<br />

e.g. Unter Gedächtnis verstehen wir die Eigenschaft unseres Gehirns, Informationen zu speichern,<br />

die wir aus den Speichern wieder hervorholen können. (Remschmidt)<br />

~ Langzeitgedächtnis, Speicher, Kurzzeitgedächtnis, Abruf<br />

meningitis<br />

Meningitis n. / f. / Meningitiden [- Meningen - meningitisch]<br />

= Hirnhautentzündung<br />

Entzündung der Meningen (Hirnhäute), durch verschiedene Erreger hervorgerufen, oft<br />

als Komplikation von Infektionskrankheiten mit meist schwerem Verlauf. Häufig<br />

Defektheilung verschiedener Grade mit unter Umständen starken Lern- und<br />


Definiciones de términos alemán 120<br />

mental retardation<br />

geistige Behinderung c. / f. / - -en [- geistig Behinderte/r - geistig behindert]<br />

= geistige Retardierung<br />

als geistig behindert gilt, wer infolge einer Schädigung des zentralen Nervensystems<br />

oder anderweitig bedingter Beeinträchtigungen der Intelligenzfunktionen in seinem<br />

Lernverhalten ein dauerndes Vorherrschen des anschauend-vollziehenden Aufnehmens,<br />

Verarbeitens und Speicherns zeigt und in seiner seelisch-geistigen Gesamtentwicklung<br />

trotz regulärer Erziehungsbemühungen im Verhältnis zur lebensaltersgemäßen<br />

Durchsschnittserwartung wesentlich, das heißt mehr als 40-50% zurückbleibt Wirth)<br />

e.g. Während vor allem das tetraspastische Syndrom mit geistiger Behinderung verbunden ist, ist nur<br />

bei etwa einem Viertel der Kinder mit spastischer Diplegie und kaum jemals bei Kindern mit rein<br />

hyperkinetischem Syndrom die intellektuelle Entwicklung deutlich gestört. (Masuhr / Neumann)<br />

metabolism<br />

Stoffwechsel n. / m. / - [- - metabolisch]<br />

= Metabolismus<br />

die Gesamtheit der chemischen Reaktionen des Organismus, die an Abbau und<br />

Umwandlung von aufgenommenen Stoffen (Nahrungsmittel, Sauerstoff) sowie Auf-, Um-<br />

und Abbau kürpereigener Substanzen beteiligt sind Pschyrembel)<br />

e.g. Metabolische Prozesse des Zentralnervensystems, die auf genetischen Enzymdefekten beruhen,<br />

manifestieren sich meist schon früh im Kindesalter mit gravierenden neurologischen Ausfällen,<br />

Epilepsie und psychomotorischer Retardierung. (Masuhr / Neumann)<br />

◊ oxidativer Metabolismus, intermediärer Stoffwechsel, Stoffwechselanomalie,<br />

Stoffwechselstörung<br />

metastasis<br />

Metastase n. / f. / - n [- Metastasierung - metastasieren]<br />

(allgemein) als Folge der Verschleppung bestimmter Faktoren aus einem lokalen<br />

(primären) Krankheitsherd, (im engeren Sinne) Geschwulstmetastase insbesondere<br />

maligner Tumoren (Karzinom, Sarkom..) durch Verschleppung von Tumorzellen<br />

(sogenanntes Tochtergeschwulst) Pschyrembel)<br />

e.g. Die Einteilung nach Ausdehnung der malignen Tumoren erfolgt nach dem TNM-System: Tumor,<br />

Nodulus (Lymphknotenmetastase), Metastase (Fernmetastase).<br />

Beispiel: T1, N0, M0 bedeutet: Tumor auf Stimmlippe begrenzt. Stimmlippe beweglich, keine<br />

Halslymphknoten- oder Fernmetastasen. (Wirth)<br />

~ Tumor, maligne<br />

◊ Fernmetastase, lokale Metastase, hämotogene Metastase, lymphogene Metastase<br />

metronomes<br />

Metronom n. / n. / -e<br />

Taktmesser; uhrenähnliches Gerät, mit dem das Tempo eines Musikstücks kontrolliert<br />

wird. Das Metronom enthält ein von Federkraft angetriebenes Pendel, dessen<br />

Schwingungsdauer (Anzahl der Schläge in der Minute) durch ein verschiebbares<br />

Laufgewicht eingestellt werden kann. Die Schläge sind durch ein regelmäßiges Ticken<br />

und, bei manchen Metronomen, zusätzlich durch ein Läuten in bestimmten Abständen<br />

(z.B. auf jedem 2., 3. oder 4. Schlag) hörbar Duden, Die Musik)<br />

e.g. Das Metronom wurde 1816 von J.N. Mälzel (unter Benutzung vieler früherer Konstruktionen)<br />

entwickelt; an ihn erinnert die Abkürzung M.M. (Metronom Mälzel), die mit Notenwert und Zahl


Definiciones de términos alemán 121<br />

das vom Komponisten (zuerst L. van Beethoven, Sonate op. 106, 1817/18) oder Herausgeber<br />

festgelegte Zeitmaß angibt (z.B. M.M. Viertelnote= 120 bedeutet 120 Viertelschläge in der<br />

Minute). (Duden, Die Musik)<br />

microcephaly<br />

Mikrocephalus n. / m. / kein Plural<br />

Lt. microcephalia<br />

kleiner Schädel, oft Teil eines Mißbildungssyndroms mit mangelnder Hirnentwicklung<br />

Franke)<br />

e.g. vermindertes Hirnwachstum (Mikrocephalus) kann Folge einer genetisch bedingten Störung,<br />

nach pränataler Infektion, durch Strahlen und Chemikalien entstehen. (Sitzmann)<br />

~ Geistige Behinderung, Fehlbildung<br />

Gegenteil: Makrocephalus<br />

micrognathia<br />

Mikrognathie n. / f. / -n<br />

= Brachygnathie<br />

abnorm kleiner Oberkiefer, angeborene Unterentwicklung Pschyrembel)<br />

e.g. Typischer Aspekt eines reifen Neugeborenen mit Pierre-Robin-Syndrom: Retro- und Mikrognathie<br />

und zusätzliche Gaumenspalte. (von Harnack / Koletzko)<br />

~ Oberkiefer<br />

middle ear<br />

Auris media c. / n. / Aures mediae<br />

= Mittelohr<br />

Lt. auris media, cavitas tympanica, cavum tympani<br />

das Mittelohr ist eine funktionelle Einheit eines Systems lufthaltiger Zellen und Räume,<br />

die mit Schleimhaut ausgekleidet sind. Zu diesen Strukturen gehören das Trommelfell<br />

(Membrana tympani), die Pauke (Tympanon) mit den drei Gehörknochelchen (Hammer/<br />

Malleus, Amboß/Inkus, Steigbügel/ Stapes), die pneumatischen Räume des<br />

Warzenfortsatzes (Processus mastoideus, Mastoid) und die Tube (Tiba auditiva) als<br />

Verbindung zum Nasenrachenraum Keidel) Auris media mit Paukenhöhle,<br />

Gehörknöchelchen, Trommelfell, Tuba Eustachii, pneumatischen Räumen, Aufgabe des<br />

Mittelohres: Drucktransformationn bzw. -verstärkung, Anpassung der<br />

Schallwellenwiderstände, Schallschutz Franke Wendler)<br />

e.g. Ohne das Mittelohr würde der Schall kaum in das Innenohr eindringen, sondern reflektiert<br />

werden. (Schmidt)<br />

~ Gehörknöchelchen Stapesiusreflex<br />

middle ear muscle reflex<br />

Stapediusreflex c. / m. / (-e)<br />

= akustikofazialer Reflex<br />

die Binnenohrmuskeln (M. tensor tympani und M. stapedius) kontrahieren sich<br />

reflektorisch unter Einwirkung von lautem Schall und erhöhen die Impedanz des<br />

Mittelohres. Obwohl der M. tensor tympani nicht vom N.stapedius innerviert wird, hat<br />

sich die Bezeichnung Stapediusreflex eingebürgert Wendler)<br />

e.g. Neben dem Mittelohrdruck ist das Verhalten des Stapediusreflexes für die pädaudiologische<br />

Diagnostik besonders bedeutungsvoll. Die vermutbare Hörschwelle, z.B. bei der<br />

Differentialdiagnose von Schalleitungsschwerhörigkeiten, ein Lautheitsausgleich (Rekruitment)


Definiciones de términos alemán 122<br />

und der Dynamikbereich des Gehörs sind die wichtigsten diagnostischen Daten der<br />

Stapediusreflexschwelle. (Biesalski)<br />

~ Gehörknöchelchen Mittelohr<br />

middle ear ossicle<br />

Ossiculum auditus c. / n. / Ossicula -<br />

= Gehörknöchelchen, Ossiculum auditoria<br />

Lt. ossicula auditus<br />

In der Paukenhöhle befinden sich die von Schleimhaut überzogenen drei<br />

Gehörknöchelchen. Der Hammer (Malleus) bestehtn aus Griff (Stiel), kurzem Fortsatz,<br />

vorderem Fortsatz, Hals und Kopf. Der Hammergriff und der kurze Fortsatz sind in die<br />

Pars tensa des Trommelfells eingelassen (...) Hammer und Amboß verbindet ein<br />

Sattelgelenk. Der Amboß (Incus) besteht aus Körper, kurzem Schenkel und langem<br />

Schenkel. Letzterer reicht in das meso tympanum herab und ist an seinem Processus<br />

lenticularis durch ein Gleitgelenk mit dem Steigbügelköpfchen verbunden. Der<br />

Steigbügel (Stapes) besteht aus Köpfchen, vorderem und hinterem Schenkel und der<br />

Fußplatte im ovalen Fenster Boenninghaus)<br />

e.g. Aufgabe der Gehörknöchelchen ist es, die niedrige Impedanz der Luft an die hohe Impedanz der<br />

Innenohrflüssigkeiten anzupassen. Sind die Gehörknöchelchen nämlich unterbrochen, wie dies<br />

bei chronischen Mittelohrentzündungen der Fall sein kann, dann muß der Luftschall direkt auf das<br />

ovale Fenster auftreffen, um gehört zu werden. Da Luft jedoch im Vergleich zum<br />

flüssigkeitsgefüllten Innenohr eine niedrigere Impedanz hat, kann die Schallwelle der Luft die<br />

Flüssigkeit im Innenohr kaum in Bewegung versetzen. Vielmehr werden rund 98% der<br />

Schallenergie reflektiert. (Schmidt)<br />

~ Mittelohr Stapediusreflex<br />

midline of the tongue<br />

Sulcus medianus lingualis c. / f. / (Sulci mediani linguales)<br />

= Mittellinie der Zunge<br />

(longitudinale) Mittelrinne des Zungenrückens Faller)<br />

e.g. Normale S-Bildung. Mediane Rillenbildung der Zunge durch Heben der seitlichen Partien bis zu<br />

den Alveolen der oberen Molaren; dadurch erfolgt eine Konzentrierung des Luftstrahls auf die<br />

Hinterfläche der oberen Schneidezähne. (...) Die Zungenspitze nähert sich entweder den oberen<br />

Schneidzähnen (kein Kontakt) oder bildet eine mediane Rinne (apikales oder Zungenspitzen-S).<br />

(Wirth)<br />

mild hearing impairment<br />

geringgradige Schwerhörigkeit c. / f. / (- -en)<br />

= Schwerhörigkeit leichten Grades, geringradiger Hörverlust<br />

geringgradige Schwerhörigkeit. Hörschwelle 26-40 dB Wirth)<br />

e.g. Folgen sind meist nur unwesentliche Störungen der Sprachentwicklung, jedoch Schwierigkeiten<br />

bei differenzierter sprachlicher Kommunikation (z.B. in der Schule). Die Redundanz der Sprache,<br />

d.h. ihr überreichlicher Informationsgehalt, kommt solchen leicht schwerhörigen Kindern zugute.<br />

Flüstersprache wird freilich ebenso wie manche leisen Umweltgeräusche nur schlecht oder gar<br />

nicht verstanden. (Biesalski)<br />

In der deutschsprachigen Literatur gibt es keine einheitliche Einteilung der Schwerhörigkeitsgrade in dB. Zur<br />

Beurteilung der Erwerbsunfähigkeit wird häufig eine Einteilung mit prozentualem Hörverlust gegenüber dem<br />

Normalhörigen vorgenommen.<br />

minimal pair


Definiciones de términos alemán 123<br />

Minimalpaar c. / n. / -e<br />

zwei Zeichen (mit unterschiedlichen Bedeutungen = Inhalten), deren Ausdrucksseiten<br />

sich nur in einer Einheit unterscheiden, (z.B. Hund und Mund) Kürschner)<br />

e.g. Zur Förderung der phonematischen Diskriminationsfähigkeit (Eigen- und Fremdwahrnehmung)<br />

wird das rezeptive Diskriminieren von Minimalpaaren vorgeschlagen. (Böhme)<br />

~ Phonologie, Aphasie, Phonologischer-Prozess Ansatz<br />

◊ Minimalpaar- Therapie<br />

Minimum Response Level<br />

minimales Reaktionslevel c. / n.(m.) / minimale -<br />

bei jüngeren Kindern (bis 2 1/2 Jahre) beobachtet man die Reaktion auf die<br />

Hörprüfsignale (Kopfwendereaktionen, manchmal kleine und kleinste<br />

Gesichtsverziehungen und andere). (...) Der Reizpegel wird dabei bis an die<br />

Reaktionsschwelle erniedrigt Wendler)<br />

e.g. Die Prüfung von Kindern in der Neugeborenenzeit, während der 1. und 2. Lebenswoche, hat den<br />

Vorteil, daß fast alle Kinder erfaßt werden können. (...) Die Bedenken gehen davon aus, daß ein<br />

noch unreifes Funktionssystem geprüft wird und daß daher relativ große Reizintensitäten<br />

eingesetzt werden müssen (80 - 100 dB), um die erwarteten Reflexe bzw. Reaktionen<br />

auszulösen. (...) Säuglinge nach dem 3. Monat reagieren bereits mit Orientierungsverhalten zu<br />

Schallquelle hin und bei einer Intensität von ca. 50 dB. (...) Im Kindergartenalter können<br />

motivierende Spielsituationen zu Hörprüfung herangezogen werden. Allmählich lernen die Kinder<br />

auch zu lauschen, und es lassen sich schwellennahe Befunde ermitteln. (Biesalski)<br />

~ Audiogramm Hörscreening<br />

mixed dysarthria<br />

gemischte Dysarthrie c. / f. / kein Plural<br />

Kombination der verschiedenen (dysarthrischen) Störungsbilder, bei denen sowohl das<br />

erste alsauch das zweite motorische Neuron betroffen sein kann Ziegler et al.)<br />

e.g. Klinisch kann somit bei einer amyothrophischen Lateralsklerose eine bulbäre Dysarthrie als<br />

Frühsymptom feststellbar sein. Es findet sich als Ausdruck einer bulbären Erkrankung eine<br />

Muskelatrophie der Zunge. Zusätzlich kann eine Spasitzität der orofazialen Muskulatur aufgrund<br />

der Pyramidenbahnbeteiligung nachweisbar sein. Daraus resultiert eine gemischte Dysarthrie.<br />

(Böhme)<br />

~ Dysarthrie, Multiple Sklerose, amyothrophische Lateralsklerose, ataktische Dysarthrie,<br />

pseudobulbäre Dysarthrie<br />

moderate hearing impairment<br />

mittelgradige Schwerhörigkeit c. / f. / - -en<br />

= mittelgradiger Hörverlust, Schwerhörigkeit mittleren Grades<br />

mittelgradige Schwerhörigkeit im Bereich von 40 - 70 dB Wirth)<br />

e.g. Folgen sind eine Verzögerung der Sprachentwicklung, audiogenes Stammeln,<br />

Dysgrammatismus. Eine normale Beschulung, mit Hörgerät, ist in günstig gelagerten Fällen<br />

möglich. Andernfalls Sonderschulen für Hörgeschädigte. Die mittelgradige Schwerhörigkeit<br />

verursacht stets Verständigungsschwierigkeiten, die von den Eltern oft erst nach Jahren mit einer<br />

Schwerhörigkeit in Verbindung gebracht werden. Hörgeräteversorgungen kommen daher<br />

verspätet für diese Kinder. (Biesalski)<br />

~ mittel- bis hochgradige Schwerhörigkeit, hochgradige bis an Taubheit grenzende<br />

Schwerhörigkeit, Schwerhörigkeit, Hörstörung, Hörgerät<br />

In der deutschsprachigen Literatur gibt es keine einheitliche Einteilung der Schwerhörigkeitsgrade in dB. Zur<br />

Beurteilung der Erwerbsunfähigkeit wird häufig eine Einteilung mit prozentualem Hörverlust gegenüber dem<br />

Normalhörigen vorgenommen.


Definiciones de términos alemán 124<br />

moderately severe hearing impairment<br />

mittel- bis hochgradige Schwerhörigkeit c. / f. / - - - -en<br />

= mittel- bis hochgradiger Hörverlust, Schwerhörigkeit mittleren bis schweren Grades<br />

mittel - bis hochgradige Schwerhörigkeit. Hörschwelle von 56 - 70 dB Wirth)<br />

e.g. In dieser Gruppe bestehen auch mit Hörgeräten schon Schwierigkeiten in der Kommunikation,<br />

die durch ein notwendiges Sprach- und Hörtraining kompensiert werden können. (Wirth)<br />

~ mittelgradige Schwerhörigkeit, hochgradige bis an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit,<br />

Schwerhörigkeit, Hörstörung, Hörgerät<br />

In der deutschsprachigen Literatur gibt es keine einheitliche Einteilung der Schwerhörigkeitsgrade in dB. Zur<br />

Beurteilung der Erwerbsunfähigkeit wird häufig eine Einteilung mit prozentualem Hörverlust gegenüber dem<br />

Normalhörigen vorgenommen.<br />

modification<br />

Modifikation n. / f. / -en [- - modifiziert]<br />

= Verhaltensmodifikation<br />

allgemeine Bezeichnung für jegliche Veränderung bei therapeutischen Vorgängen.<br />

Basiert auf der Lerntheorie und den Prinzipien der Konditionierung Franke)<br />

e.g. Bei der Behandlung von Dyslalien mit phonologischem Störungsschwerpunkt liegen die<br />

Therapieschwerpunkte in den Bereichen der auditiven Wahrnehmung und Aneignung des<br />

Lautsystems. Es geht in der Therapie um die Behandlung einer sprachsystematischen Störung,<br />

nämlich der Modifikation des kindlichen phonologischen Systems. (Böhme)<br />

~ Verhalten, Therapie<br />

◊ Verhaltensmodifikation<br />

monitoring ability<br />

Monitoring n. / n. / kein Plural [- Monitor]<br />

= Fähigkeit zum Monitoring<br />

kognitiven Kontrolle beim Sprechen und Verstehen der eigenen sowie der<br />

Gesprächspartneräußerungen ; verglichen wird, ob das, was gesagt oder innerlich<br />

formuliert wurde, mit dem intendierten Mitteilungsinhalt übereinstimmt. Zusätzlich<br />

vergleicht der "Monitor" die abgeleitete Botschaft mit den Standardkriterien der<br />

Sprachproduktion im Hinblick auf sprachstrukturelle Abweichungen Bongartz)<br />

e.g. Die Leitungsaphasie ist gekennzeichnet durch paraphasische Spontansprache, geringe<br />

Verständnisstörung und schwere Beeinträchtigung des Nachsprechens. Ihre funktionale Basis<br />

wird heute in einer Störung von Monitoring- und Korrekturprozessen gesehen. (Kittel)<br />

~ Aphasie<br />

Der Begriff "Monitor" bezieht sich auf das Sprachverarbeitungsmodell von Levelt (1983, 1989).<br />

monoloudness<br />

Monodynamik c. / f. / kein Plural<br />

sich nicht verändernde Lautstärke der Stimme Franke)<br />

e.g. Symptome der rigid-hypokinetischen Dysarthrie finden sich auch bei Patienten nach schwerem<br />

Schädel-Hirn-Trauma. (...) Als besonders charakteristisch erscheint uns eine Beeinträchtigunder<br />

Fähigkeit, Länge und Spannung der Stimmlippen zu verändern. Dieses Phänomen dürfte eine<br />

Ursache der Reduktion von Tonhöhen- und Lautstärkevariation und mitverantwortlich für die<br />

Monotonie sein (Schröter-Morasch u. von Deuster, 1998). (Ziegler et al.)<br />

~ Monotonie Sprechen auf gleicher Tonhöhe, Prosodie, Dysarthrie


Definiciones de términos alemán 125<br />

monopitch<br />

Sprechen auf gleicher Tonhöhe c. / n. / kein Plural<br />

geringste Tonhöhenunterschiede der Sprechmelodie Franke)<br />

e.g. Minimaler Umfang ('minimised range') bzw. maximaler Umfang ('extensive range') beziehen sich<br />

auf die Minimalisierung bzw. Maximalisierung der Tonhöhenbewegung. Verharrt ein Sprecher<br />

während des Sprechens konstant in einer bestimmten Tonhöhe, ohne von anderen Tonhöhen<br />

Gebrauch zu machen (er spricht also relativ monoton), so ist dies der Fall von Minimalisierung.<br />

(Vieregge)<br />

~ Monotonie Monodynamik, Sprechmelodie, Intonationsmuster, Dysarthrie<br />

monosyllabic<br />

einsilbig adj. / / [- Einsilber]<br />

(Wort) mit nur einer Silbe Duden, Die Grammatik)<br />

e.g. Die wenigen spontanen Äußerungen (bei globaler Aphasie) bestehen überwiegend aus stereotyp<br />

wiederkehrenden Redefloskeln oder Automatismen, in Einzelfällen aus aneinandergereihten<br />

Einsilbern, auch als "recurring utterances" bezeichnet, wie z.B. "dododododo", oder aus<br />

festgefügten und wenig variablen Wörtern oder sogar Phrasen. (Biniek)<br />

~ Silbe, mehrsilbig<br />

monotony<br />

Monotonie n. / f. / kein Plural [- - monoton]<br />

geringste Tonhöhenunterschiede der Sprechmelodie, eintöniges Sprechen Franke)<br />

e.g. Parkinson-Krankheit (...) Die Dysprosodie bei extrapyramidalen Erkrankungen, speziell bei der<br />

Parkinson-Krankheit stellt sich folgendermaßen dar: Die Dynamik (...) , die rhythmischen und<br />

zeitlichen Akzente (...) sowie die Sprachmelodie können betroffen sein. (...) Treten die<br />

melodischen Akzente in den Hintergrund, resultiert eine Monotonie. (Böhme)<br />

~ Monodynamik, Sprechen auf gleicher Tonhöhe, Sprechmelodie, Prosodie, Dysprosodie,<br />

Intonationsmuster, Dysarthrie<br />

morpheme<br />

Morphem n. / n. / -e [- Morphologie]<br />

kleinste bedeutungstragende und klassifizierte Einheit Gadler)<br />

e.g. Im Wort "Tage" gibt es zwei Morpheme, "Tag" und "e". "Tag" stellt den Begriff einer Zeiteinheit<br />

dar, "e" vermittelt die Bedeutung der Mehrzahl. (Wirth)<br />

~ freies Morphem, Morphophonologie<br />

◊ lexikalisches Morphem, grammatisches Morphem, freies Morphem, gebundenes<br />

Morphem<br />

morphological marker<br />

morphologisches Merkmal c. / n. / morphologische -e<br />

die die Flexion (d.h. Konjugations- und Deklinationsform) einer Sprache bezeichnenden<br />

Merkmale, z.B. die Angabe von Person, Numerus, Tempus u.a. bei Verben, Kasus- und<br />

Genuskennzeichnung bei Nomen Bußmann)<br />

e.g. Störungen der Deklination usw. werden als "morphologische" Störungen bezeichnet. Zuweilen<br />

wird unterschieden: - Dysgrammatismus: Unfähigkeit, die Gedanken durch deklinatorisch und<br />

konjugatorisch richtig gebrauchte Wörter auszudrücken. - Dyssyntaxie: Verstoß gegen die Regeln<br />

der Wortfolge oder der Satzfügung. (Wirth)<br />

~ Morphologie, Morphem, Dysgrammatismus


Definiciones de términos alemán 126<br />

morphonemic rule<br />

morphophonematische Regel c. / f. / - -n<br />

die phonologischen Regularitäten im Rahmen der Morphologie, speziell die<br />

systematischen phonologischen Varianten von Morphemen und die Bedingungen ihres<br />

Auftretens Bußmann)<br />

e.g. Die wichtigsten Fälle morphophonemischen Wechsels sind: Auslautverhärtung, Umlaut, E/I-<br />

Wechsel, Ablaut. (Kürschner)<br />

~ Morphophonologie, Morphologie, Phonologie, Morphem, Phonem<br />

morphophonology<br />

Morphophonologie c. / f. / kein Plural<br />

= Morphonologie, Morpho-Phonologie, Morphonemik, Morphophonemik, Phon-<br />

Morphologie<br />

Morphonologie u. Morphophonologie: Teilgebiet der Linguistik, das sich mit den<br />

Beziehungen zwischen Phonologie und Morphologie befaßt Duden)<br />

e.g. Intermediäre Analyseebene zwischen Phonologie und Morphologie, auf der die phonologischen<br />

Regularitäten im Rahmen der Morphologie, speziell die sytematischen phonologischen Varianten<br />

von Morpehmen (Allomorph) und die Bedingungen ihres Auftretens beschrieben werden. (...)<br />

Diese auf N.Trubetzkoy zurückführende Annahme einer der konkreten Äußerungsform<br />

zugrundeliegenden abstrakten phonologischen Ebene wird im Rahmen der generativen<br />

Transformationsgrammatik von N. Chomsky u.a. systematisch ausgebaut, indem regeln<br />

angesetzt werden, die die Überführung der abstrakten morphophonologischen (Tiefen)-Struktur<br />

(auch. systematisch phonemische Ebene) in die konkrete phonetische Realisierung der<br />

Oberflächenstruktur gewährleisten. (Bußmann)<br />

~ Phonologie, Morphologie, Phonem, Morphem, morphophonematische Regel<br />

motokinaesthetic<br />

kinästhetisch adj. / / [- Kinästhetik]<br />

die Kinästhesie betreffend;Bewegungsgefühl, Muskelsinn, Wahrnehmung von Stellung,<br />

Bewegung, Eigengewicht, Widerstand der Körperteile. Wichtig für Koordination und<br />

Steuerung von Bewegungsabläufen Franke)<br />

e.g. Die taktil-kinästhetische Stimulation kann das direkte Führen der Artikulatoren oder berühren der<br />

Artikulationsstellen sowie Körperwahrnehmungsübungen beinhalten. (Böhme)<br />

~ Wahrnehmung, motokinästhetischer Ansatz<br />

◊ taktil-kinästhetisch, kinästhetische Wahrnehmung<br />

motokinesthetic approach<br />

motokinästhetischer Ansatz c. / m. / kein Plural<br />

Ansatz nach Stinchfield-Hawk und Young (1938) zur Entwicklung der korrekten<br />

artikulatorischen Bewegungsmuster, die durch Stimulation und Manipulation durch den<br />

Therapeuten angebahnt und gefestigt werden Franke)<br />

e.g. Der Ansatz beruht auf der Annahme, dass korrekte kinästhetische und taktile Empfindungsmuster<br />

durch Manipulation geformt und dadurch entsprechende Artikulationsmuster angebahnt werden<br />

können. (Franke)<br />

~ kinästhetisch<br />

motor aphasia


Definiciones de términos alemán 127<br />

motorische Aphasie c. / f. / kein Plural<br />

= Broca-Aphasie, expressive Aphasie, output-Aphasie<br />

Störung in Phonologie, Syntax und Lexikon sowie beim Benennen, Lesen, Schreiben.<br />

Oft verbunden mit Dysarthrie. Leitsymptom Agrammatismus. Oft gestörte Prosodie.<br />

Läsion im vorderen Teil der Sprachregion Franke)<br />

e.g. Die Therapie bei motorischer Aphasie ist wegen des ausreichenden Sprachverständnisses<br />

leichter; durch Einsicht in den Zweck der Maßnahmen kann der Patient zu größerer Aktivität<br />

angeregt werden. (Wirth)<br />

~ Aphasie, Broca-Aphasie<br />

"Motorische Aphasie" ist die ältere Bezeichnung für "Broca-Aphasie". Bei einer "Broca-Aphasie" ist allerdings nie<br />

nur eine motorische oder expressive Störung vorhanden. Stets sind die Störungen auch mit<br />

Sprachverständnisschwierigkeiten verbunden.<br />

motor dysfunction<br />

motorische Dysfunktion c. / f. / - -en<br />

= motorische Funktionsstörung<br />

Funktionsstörung der vom zentralen Nervensystem kontrollierten Bewegungsabläufe<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Die vier motorischen Kardinalsymptome des Parkinsonsyndroms sind Bradykinese, Rigor,<br />

Tremor und Störung gleichgewichtserhaltener Reflexe. (Poeck / Hacke)<br />

~ Dysfunktion<br />

motor inco-ordination<br />

motorische Koordinationsstörung c. / f. / - -en<br />

fehlerhafte Abstimmung und Zusammenwirken von Funktionen der Muskulatur bei<br />

Bewegungsabläufen, z.B. bei Ataxie, Gangstörungen, Dysmetrie, treten nach<br />

Schädigung des Gehirns, Rückenmarks oder peripheren Nervensystems auf<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Bei Kindern mit mittel- oder hochgradiger Sprachentwicklungsstörung zeigten 40 % altersgemäße<br />

und 60 % unterdurchschnittliche Leistungen der motorischen Koordination. (Böhme)<br />

~ Muskulatur<br />

motor neuron disease<br />

motoneuronale Krankheit c. / f. / kein Plural<br />

diese heterogene Gruppe von Krankheiten ist dadurch gekennzeichnet, dass nur das<br />

motoneuronale System beteiligt ist. Es können das 1. Motoneuron, das 2. Motoneuron<br />

oder beide Systeme in Kombination degenerieren Poeck / Hacke)<br />

e.g. Bei der progressiven Bulbärparalyse besteht eine Atrophie motorischer Hirnnervenkerne in der<br />

Medulla oblongata mit Paresen der Zungen-, Kehlkopf-, Schluck- und Kaumuskulatur. (Masuhr /<br />

Neumann)<br />

~ amyothrophische Lateralsklerose, Läsion des Motoneurons<br />

motor neuron lesion<br />

Läsion des Motoneurons c. / f. / -en - -<br />

= Verletzung des Motoneurons, Läsion der motorischen Neurone<br />

Verletzung des motoneuralen Systems, bestehend aus 1. Motoneuron (Pyramidenzellen<br />

des motorischen Kortex und Pyramidenbahn) und 2. Motoneuron (motorische<br />

Vorderhornzelle oder Hirnnervenkern mit motorischem Nerv und davon versorgte<br />

Muskeln) Poeck / Hacke)


Definiciones de términos alemán 128<br />

e.g. Zentrale Paresen bei Läsion des ersten motorischen Neurons sind abhängig von der kortikalen<br />

Repräsentation der Funktionen in der vorderen Zentralwindung und der topischen Anordnung der<br />

Fasern im Verlauf der absteigenden Bahnen. (Masuhr / Neumann)<br />

~


Definiciones de términos alemán 129<br />

Mukosa c. / f. / Mukosen<br />

= Schleimhaut<br />

die das Innere von Hohlorganen auskleidende Schicht, wird durch Drüsensekrete feucht<br />

gehalten; besteht aus Epithel u. der darunter gelegenen bindegewebigen Lamina propria<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Zusätzlich zu dieser Grundbewegung (des M. vocalis und dem Ligamentum vocale) und<br />

weitgehend unabhängig von ihr erfolgt die Randkantenverschiebung, eine Eigenbewegung der<br />

gegenüber Muskelköper und Stimmband verschieblichen Schleimhaut. Dabei rollt die<br />

Schleimhaut ellipsenförmig ab und zeigt in bestimmten Schwingungsphasen auch<br />

entgegengestzte Bewegungstendenzen. (Wendler)<br />

~ Leukoplakie<br />

multiphonemic approach<br />

multiphonemischer Ansatz c. / m. / kein Plural<br />

strukturorientierte Behandlung phonetischer Störungen im Gegensatz zur traditionellen<br />

Laut-für-Laut-Behandlung Grohnfeldt)<br />

e.g. Die Erfassung phonologischer Prozesse ermöglicht es, an ganzen Lautklassen zu arbeiten, z.B.<br />

indem bei dem phonologischen Prozess "Plosivierung von Frikativen" die distinktiven Merkmale<br />

"plosiv" und "frikativ" gegenübergestellt werden. Damit können mehrere Laute, in diesem Fall<br />

verschiedene Frikative, gleichzeitige behandlet werden. (Jahn)<br />

~ Artikulation, phonologische Störung, Phonologischer- Prozess Ansatz<br />

multiple sclerosis<br />

multiple Sklerose c. / f. / kein Plural<br />

= MS, Encephalomyelitis dissaminata, disseminierte Sklerose, Polysklerose<br />

schubförmig oder chronisch verlaufende Entmarkungskrankheit von Gehirn und<br />

Rückenmark unbekannter Ätiologie. J.M. Charcot (1868) beschrieb erstmals die Trias:<br />

Nystagmus, skandierendes Sprechen und Intentionstremor. Neben diesen zerebellaren<br />

Symptomen verursachen die disseminierten Entmarkungsherde vor allem spastisch


Definiciones de términos alemán 130<br />

die fleischigen Teile des Körpers, die durch Zusammenziehen und Erschlaffung<br />

Bewegungen vermitteln Pschyrembel)<br />

e.g. M. buccinator (Wangenmuskel: Er bildet die muskuläre Grundlage der Wange. Sein<br />

Ursprungslinie ist hufeisenförmig. Sie beginnt am Processus alveolaris des Oberkiefers in Höhe<br />

des ersten Mahlzahnes. Sie endet an der gleichen Stelle an der Pars alveolaris des Unterkiefers.<br />

Der Muskel verläuft zum Mundwinkel und den Lippen. (Wirth)<br />

~ Muskeldystrophie, Muskulatur, Muskeltonus<br />

◊ Muskelgewebe, Muskelatrophie, Muskeltonus, Muskeldystrophie, Muskelschwäche<br />

muscle tone<br />

Muskeltonus c. / m. / kein Plural<br />

= Ruhetonus, Reflextonus<br />

der durch Einfluß der Gammaneurone bedingte Spannungszustand der Muskeln<br />

(Reflextonus) Pschyrembel)<br />

e.g. Skelettmuskeln sind außer im Schlaf nie völlig entspannt. Es laufen immer einige<br />

Kontraktionswellen ab. Mann nennt diese ohne Willkürinnervation vorhandene Spannung<br />

Muskeltonus. Er kann bei Erregung sehr hoch werden. Wir sind "verspannt". Die Befestigung der<br />

Muskeln am Skelett durch Sehnen bringt bei fast allen Körperstellungen die Muskeln unter einen<br />

gewissen Zug oder eine Vorspannung, was für die Kontraktionsfähigkeit von Bedeutung ist. Im<br />

Experiment kann man zeigen, daß ein nicht gedehnter Muskel ebenso wie ein zu stark gedehnter<br />

Muskel bei der Kontraktion weniger Kraft entwickeln kann als bei mittlerer Dehnung. Wir machen<br />

bei manchen Bewegungen, die viel Kraft erfordern, davon Gebrauch und "dehnen vor", wir holen<br />

zum Schlag aus. (Bartels, Bartels)<br />

~ muskuloskelettäre Spannung, Muskel<br />

Der "Ruhetonus" der Muskeln kann euton, hyperton (angespannt), hypoton (schlaff) sein.<br />

muscular dystrophy<br />

Muskeldystrophie c. / f. / -n [- - dystrophisch]<br />

= progressive Muskeldystrophie, Dystrophia musculorum progressiva, Muskeldystrophie<br />

erblich, meist im Kindesalter beginnende, langsam fortschreitende Myopathie mit<br />

Schwäche und Atrophie der Muskeln an Gliedmaßen, Rumpf und im Gesicht. Masuhr /<br />

Neumann)<br />

e.g. Bei der okulopharyngealen Muskeldystrophie des mittleren bis höheren Erwachsenenalters ist die<br />

Muskelschwäche vorwiegend im Bereich der Augen und des Pharynx lokalisiert. (Bartolome)<br />

~ myotonische Dystrophie, Muskel, Myopathie<br />

◊ X-chrosomal-rezessive Muskeldystrophie, autosomal-rezessive Muskeldystrophie,<br />

autosomal-dominante Muskeldystrophie<br />

musculature<br />

Muskulatur n. / f. / kein Plural [- Muskel - muskulär]<br />

= Muskelgewebe<br />

mit wenigen Ausnahmen (Irismuskeln, Myoepithel) aus dem Mesoderm<br />

hervorgegangene Gewebeart, die in bes. Maße die Eigenschaft der Kontraktilität besitzt<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Die Muskulatur des Kehlkopfes läßt sich funktionell unterteilen in: - Erweiterer der Stimmritze (...)<br />

- Schließer der Stimmritze (...) - Spanner der Stimmlippen (...). (Biesalski)<br />

~ Musculus, Muskeltonus, muskuloskelettäre Spannung, Sprechmuskulatur<br />

◊ Sprechmuskulatur, Kehlkopfmuskulatur


Definiciones de términos alemán 131<br />

musculoskeletal tension<br />

muskuloskelettäre Spannung c. / f. / (- -en)<br />

= Spannung der Skelettmuskulatur<br />

die Muskeln werden durch Erregung motorischer Nerven zur Kontraktion veranlaßt. (...)<br />

Bei Erregung der kurzen Muskelfasern wird nur Spannung entwickelt, sie bleiben gleich<br />

lang, isometrisch, bei Erregung der langen Muskelfasern, bleibt die Spannung gleich,<br />

isotonisch, aber sie verkürzen sich. (...) Auch der ruhende Muskel hat eine bestimmte<br />

Spannung, einen Ruhetonus. Bartels, Bartels)<br />

e.g. Der physiologische Spannungszustand der Skelett-Muskulatur (Ruhetonus und kontraktiler<br />

Tonus) wird durch Schädigungen zerebraler und zerebellarer Bahnen verändert (Hypertonus<br />

bzw. Hypotonus). Ein Ausfall des ersten Motoneurons führt zur spastischen, des zweiten Neurons<br />

zur schlaffen Lähmung. Demgegenüber sind Tonusveränderungen bei extrapyramidalen<br />

zerebellaren Störungen nicht mit Paresen verbunden. (Masuhr)<br />

~ Muskeltonus, Musulus, Muskulatur<br />

Im Gegensatz zum Eintrag "Muskeltonus" bzw. "Ruhetonus" der Muskeln ist bei dem Begriff "muskuloskelettäre<br />

Spannung" sowohl die kontraktile Spannung als auch die Ruhespannung der Skelettmuskeln gemeint.<br />

mutational falsetto<br />

Mutationsfistelstimme c. / f. / (-n)<br />

die Mutationsfistelstimme stellt eine postmutationelle Stimmstörung dar. (...) Diese<br />

akustisch auffällige Mutationsstörung wird Fistelstimme genannt, die sich durch ein<br />

störend-schrilles Kopfregister auszeichnet. Sie wird häufig von Heiserkeit, Knarrstimme<br />

und ähnlichem begleitet Vieregge)<br />

e.g. Dauert die Mutation länger als zwei Jahre nach dem erfolgten Abschluß des Kehlkopfwachstums,<br />

spricht man von einer Mutations-Stimmstörung. Besonder charakteristisch ist die sogenannte<br />

Mutationsfistelstimme, bei der junge Männer unnatürlich kindlich hoch sprechen, bei nicht<br />

mitteilender Stimme (also beim Husten, Lachen, Räuspern usw.) jedoch zu altersentsprechender<br />

Stimmhöhe zurrückkehren. Die Prognose ist gut. Die Behandlung gliedert sich in eine<br />

Stimmübungsbehandlung zur Erreichung der normalen, tiefen Stimmlage und in eine zweite<br />

Phase, in der diese Stimmlage in das Alltagsleben der Betroffenen umgesetzt werden muß.<br />

(Grohnfeldt)<br />

~ Stimmmutation, Stimmstörung, heiser, Stimmtherapie<br />

mutism<br />

Mutismus n. / m. / kein Plural [- - mutisitsch]<br />

= Aphrasia voluntaria<br />

der Mutismus ist ein vollständiges oder partielles Nichtsprechen bei erhaltener<br />

Sprechfähigkeit und abgeschlossener Sprachentwicklung. Der periphere und zentrale<br />

Sprechapparat sowie das Hörvermögen sind normal Böhme)<br />

e.g. Bei erhaltener Hör- und Sprechfähigkeit kann die Sprechverweigerung total sein (totaler<br />

Mutismus) oder nur gegenüber bestimmten Personen oder in bestimmten Situationen auftreten<br />

(elektiver Mutismus). (Wendlandt)<br />

~ elektiver Mutismus, totaler Mutismus, traumatischer Mutismus, funktioneller Mutismus,<br />

psychogener Mutismus<br />

◊ totaler Mutismus, elektiver Mutismus, traumatischer Mutismus, funktioneller Mutismus,<br />

psychogener Mutismus<br />

myasthenia gravis<br />

Myasthenia gravis c. / f. / kein Plural<br />

= Myasthenia gravis pseudoparalytica, Erb-Goldflam-Krankheit


Definiciones de términos alemán 132<br />

Autoimunkrankheit mit Störung der neuromuskulären Reizübertragung (...) Sympt.:<br />

belastungsabhängige Ermüdung der quergestreiften Muskulatur, insb. der okulo-faziopharyngealen<br />

Muskeln. Als Kompikationen. besonders gefürchtet sind Schluck- u.<br />

Atemlähmung (...) Pschyrembel)<br />

e.g. Als definierte Erkrankung des Muskelsystems manifestiert sie sich auch im Larynx. Die Stimme<br />

wird bei Gebrauch zunehmend energiearm, unrein und hyperrhinophon. Ihre Leistungsfähigkeit<br />

kann soweit zurückgehen, daß sie z.B. beim Vorlesen allmählich völlig erlischt. Nach wenigen<br />

Minuten kehren muskuläre Normalfunktion und Stimme für kurze Zeit zurück (...) (Wendler)<br />

~ Dysphagie, Dysarthrie, neurogene Dysphonie, neurodegenerativ<br />

myelination<br />

Myelinisierung n. / f. / -en [- Myelin]<br />

= Markscheidenbildung<br />

Umhüllung des Neurits mit Myelin zur schnelleren Reizweiterleitung, Vorgang etwa<br />

abgeschlossen mit 12 Jahren Franke)<br />

e.g. Die Markscheidenbildung (Myelinisierung) des ZNS durch Oligodendrozyten ist ein später Teil der<br />

Entwicklung. Sie beginnt erst unter dem Reiz neuronaler Impulse im 6. Embryonalmonat und hält<br />

bis ins Erwachsenenalter hinein an. (Trepel)<br />

~ Nervensystem, Nerv, multiple Sklerose<br />

myocarditis<br />

Myokarditis n. / f. / Myocarditiden [- Myokard]<br />

= Herzmuskelentzündung<br />

Herzmuskelentzündung Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Ursachen:<br />

1. Rheumatische Myokarditis<br />

2. Para- und postinfektiöse Myokarditis<br />

3. Allergische Myokarditis<br />

4. Sarkoidose<br />

5. Idiopathische Myokarditis (Pschyrembel)<br />

~ Muskel<br />

◊ rheumatische Myokarditis, allergische Myokarditis, idiopathische Myokarditis<br />

myoclonic epilepsy<br />

myoklonische Epilepsie c. / f. / (- -n)<br />

Lt. myoclonica epileptica<br />

bei myoklonischen Epilepsien des Kleinkindesalters stellen kurze myoklonische Anfälle<br />

die vorherrschende Anfallsform dar und treten gehäuft über den Tag hinweg auf. Nicht<br />

selten sind die myoklonischen Anfälle auch mit anderen Anfallsformen kombiniert,<br />

insbesondere mit atonischen Anfällen und generalisierten tonisch-klonischen Anfällen<br />

von Harnack / Koletzko)<br />

e.g. Nach der internationalen Klassifikation gibt es folgende Formen:<br />

benigne myoklonische Epilepsie des Kleinkindesalters, juvenile myoklonische Epilepsie (Impulsivpetit-mal),<br />

Epilepsie mit myoklonisch-astatischen Anfällen (Lennox-Gastaut-Syndrom), schwere<br />

myoklonische Epilepsie des Kleinkindalters, Myoklonusepilepsie (Typ Lundborg),<br />

Myoklonusepilepsie (Typ Lafora). (Pschyrembel)<br />

~ Epilepsie, Myoklonie<br />

◊ myoklonische Epilepsie des Kleinkindesalters, juvenile myoklonische Epilepsie,<br />

kryptogene myoklonische Epilepsie


Definiciones de términos alemán 133<br />

Im Deutschen gibt es kein einheitliches Krankheitsbild der "myoklonischen Epilepsie"; der Begriff bezieht sich auf<br />

die Formen des Kleinkindes- oder Jugendalters, kann aber auch andere myoklonische Formen der Epilepsie<br />

meinen (siehe Kontext).<br />

myoelastic-aerodynamic theory<br />

Myoelastisch-aerodynamische Theorie c. / f. / (- -n)<br />

die klassische myoelastisch-aerodynamische Theorie (van den Berg 1958) geht davon<br />

aus, daß die Glottis durch einen erhöhten subglottalen Druck geöffnet wird: Wenn der<br />

erhöhte subglottische Druck den durch die adduzierten Stimmlippen hervorgerufenen<br />

Widerstand überwindet, wird die Glottis geöffnet, und Luft strömt hindurch. Durch eine<br />

kombinierte Wirkung kommt es nachfolgend wieder zum Glottisschluß: 1. Die<br />

entweichende Luft senkt den subglottalen Druck unter den Schwellenwert für die<br />

Öffnung, 2. Die elastischen Kräfte in den Stimmlippen führen zur Schließung, 3. Der<br />

Bernoulli-Effekt unterstützt die Schließungsfunktion Wendler)<br />

e.g. Neben dem subglottischen Anblasedruck haben auch Masse, Spannung, Länge und Stellung der<br />

Stimmlippen zueinander, die weitgehend durch das Zentralnervensystem gesteuert werden,<br />

Einfluß auf die Stimmerzeugung. Da mit der myoelastischen Theorie nicht alle mechanischen<br />

Vorgänge bei der Stimmlippenschwingung zu erklären sind, ergänzte Tonndorf (1925) diese<br />

durch aerodynamische Gesetzmäßigkeiten. Diese Überlegungen konnten erklären, durch welche<br />

Vorgänge die Stimmlippen wieder in ihre ursprüngliche Ausgangslage gebracht werden.<br />

Berücksichtigung zur Mechanik der Stimmlippenfunktion finden die Bernoullischen<br />

Strömungsgesetze, die für Flüssigkeiten und Gase gelten. (Grohnfeldt)<br />

~ Stimmlippenschwingung, Glottis, Glottisschluß, Abduktion der Stimmlippen, Adduktion<br />

der Stimmlippen<br />

myoneural junction<br />

motorische Endplatte c. / f. / - -en<br />

= neuromuskuläre Synapse<br />

Kontaktstelle von Muskel und Nerv Lippert)<br />

e.g. Endigungsbereich einer motorischen Nervenfaser auf einer Muskelfaser; die marklose<br />

Nervenendigung mit myofibrillenfreier Sarkoplasmazone enthält zahlreiche Mitochondrien und<br />

Vesikel, in denen Acetylcholin gepeichert ist, das bei Erregung der motorischen Endplatte<br />

freigesetzt wird und zur Erregung der Muskelmembran führt. (Pschyrembel)<br />

~ neuromuskuläre Transmission, Muskel, Nerv, Synapse<br />

myopathy<br />

Myopathie n. / f. / -n [- - myopathisch]<br />

= Muskelerkrankung<br />

degenerative Muskelerkrankung; im engeren Sinne Bezeichnung für systemartige,<br />

einzelne Muskelgruppen oder die gesamte Muskulatur erfassende, häufig progredient<br />

verlaufende Erkrankung, die primär vom Muskel selbst ausgehen Pschyrembel)<br />

e.g. Das Kardinalsymptom der Myopathien ist die Muskelschwäche. Hinzu kommen fakultativ<br />

Schmerzen (Myalgien) und Muskelschwund. (Mauhr / Neumann)<br />

~ Muskel, myotonische Dystrophie, Muskulatur<br />

myotonic dystrophy<br />

myotonische Dystrophie c. / f. / - -n<br />

= Myotone Dystrophie, Myotonia dystrophica, Dystrophische Myotonie, Dystrophia<br />

myotonica, Curschmann-Batten-Steinert-Syndrom


Definiciones de términos alemán 134<br />

Die myotonische Dystrophie ist eine von H. Steinert (1909) erstmals beschriebene<br />

dominant erbliche Myopathie mit umschriebener Muskeldystrophie, myotoner Reaktion<br />

und vielfältigen Begleit-Symptomen wie Katarakt und Gonadenatrophie. Man<br />

unterscheidet eine kongenitale und adulte Form Masuhr / Neumann)<br />

e.g. Die myotonische Dystrophie Curschmann-Steinert-Batten ist eine Muskelerkrankung, die sehr<br />

häufig mit einer Dysphagie einhergeht. (Bartolome)<br />

~ Myopathie, Muskel, Muskeldystrophie<br />

myringotomy<br />

Parazentese /<br />

= Paracentese<br />

Inzision desTrommelfells im hinteren od. vorderen unteren Quadranten; v.a. bei<br />

purulenter Otitis media od. Tubenkatarrh Pschyrembrel)<br />

e.g. (bei akuter Mittelohrentzündung) In der regel wird eine sofortige Antibiotikatherapie durchgeführt,<br />

obwohl eine spontane Besserung 1-2 abgewartet werden kann. 8...) Bei fehlendem Ansprechen<br />

oder Verschlechterung des Zustandes innerhalb der von 48 Stunden muß ein Antibiotikawechsel<br />

vorgenommen werden. Falls die Besserung ungenügend bleibt, muß eine Parazentese mit<br />

bakteriologischer Untersuchung des Sekrets durchgeführt werden. (Probst, Grevers, Iro)<br />

~ Membrana tympany, Tuba auditive, Otitis media, Paukenröhrchen, Membrana tympany<br />

Perforation<br />

narrow-band noise<br />

Schmalbandrauschen c. / n. / kein Plural<br />

(audiologisch) frequenzabhängiges Rauschen im Tief-, Mittel- oder Hochtonbereich zur<br />

Vertäubung Franke)<br />

e.g. Ist man an der Hörleistung des schlechteren Ohres interessiert, muß man die Reaktion des<br />

besseren Ohres ausschalten, indem man es mit Breit- oder Schmalbandrauschen beschallt,<br />

während die Prüfsignale auf das schlechtere Ohr gegeben werden. (Wendler)<br />

~ Breitbandrauschen, Vertäubung, Audiometrie<br />

nasal<br />

nasal adj. / / [nasalieren- Nasal]<br />

1. auf die Nase bezogen; 2. Nasal. Ein durch die Senkung des Velums und durch die<br />

Nase ausströmende Luft, bei gleichzeitiger Blockade des Mundausganges, produzierter<br />

Laut (z.B. [m], [n]) Gadler)<br />

e.g. Bei den Nasallauten /m, n, ng/ ist das Gaumensegel gesenkt, so daß der Nasenraum als<br />

zusätzlicher Resonanzraum genutzt werden kann. (Spiecker-Henke)<br />

~ Nasalität, Cavitas nasi, Nasenresonanz, Phonetik, Nasalierung<br />

nasal anemometry<br />

Rhinomanometrie c. / f. / -n<br />

= nasale Luftstrommessung<br />

Messung der Druckdifferenz (...) zwischen Naseneingang und Nasenrachenraum bei der<br />

Einatmung und bei der Ausatmung durch automatisch registrierte Manometer, wobei<br />

gleichzeitig die Strömungsgeschwindigkeit (...) gemessen wird. Die gemessenen Werte<br />

geben Auskunft über den respiratorischen Funktionszustand der Nase Boenninghaus)<br />

e.g. Es besteht eine direkte Korrelation zwischen Näseln und Meßdaten der nasalen Luftströmung.<br />

(Böhme)


Definiciones de términos alemán 135<br />

~ Rhinophonia aperta, Rhinophonia clausa, Nasalität, Cavitas nasi, Atmung, obere<br />

Atemwege<br />

nasal assimilation<br />

Nasalassimilation c. / f. / -en<br />

= nasale Angleichung<br />

weitverbreitete phonologische Regularität, bei der ein Nasal im Silbenauslaut den<br />

Artikulationsort einnimmt, an dem der folgende Konsonant im gleichen Wort gebildet<br />

wird: lat. Inperfectus --> imperfectus (>unvollkommen); dt. (auch wenn im Schriftbild<br />

nicht gekennzeichnet): Senf gesprochen /semf/; Anke gesprochen /angke/.<br />


Definiciones de términos alemán 136<br />

In der dt. Literatur wird der "nasale Durchschlag" beschrieben und z.B. von Vieregge dem englischen Begriff<br />

"nasal emission" gleichgesetzt wird. Die englischen Einträge "nasal snort" und "nasal emission" werden im<br />

Deutschen deswegen synonym verwendet.<br />

nasal flaring<br />

Nasenflügelatmung c. / f. / kein Plural<br />

heftige Bewegung der Nasenflügel bei Atemnot Pschyrembel)<br />

e.g. (Hertel) Bei schwerer Lungenerkrankung und Herzinsuffizienz kommt es zur Weitstellung der<br />

Nasenflügel während der Inspiration. (Franke)<br />

~ Dyspnoe, Nase, Atmung<br />

nasal regurgitation<br />

nasale Penetration c. / f. / - -n<br />

Nahrung tritt in die Nase ein Bartolome)<br />

e.g. Der velopharyngeale Abschluss wird durch die Velumelevation gewährleistet, die das Eindringen<br />

des Bolus in die Nase, also eine nasale Penetration, verhindert. (Bartolome)<br />

~ Dysphagie, Gaumenspalte, Regurgitation<br />

nasal resonation<br />

Nasenresonanz c. / f. / -en<br />

mehr oder weniger starkes Mitschwingen der in den Nasenräumen vorhandenen Luft in<br />

der Frequenz der Stimmlippen Wirth)<br />

e.g. Die Nase und auch die Nasennebenhöhlen dienen beim Sprechen als Resonanzraum. Die<br />

Konsonanten m, n und ng (sog. Resonanten oder Rhinophone) werden gesprochen, ohne daß<br />

der Nasenrachenraum durch das Gaumensegel abgeschlossen ist. Die Luft strömt durch die<br />

Nase aus. (Boenninghaus)<br />

~ Nasal, Nasalität, Nasalierung, Velum<br />

nasal snort<br />

nasaler Durchschlag c. / n. / (nasale Durchschläge)<br />

= nasales Schnaufen, nasale Durchschlaggeräusche<br />

der nasale Durchschlag (nasales Schnaufen, 'nasal escape, nasal emission') stellt ein<br />

hörbares, nasales Entweichen von Druck bei nicht nasalen Segmenten dar, meist bei mit<br />

Druck erzeugten Segmenten wie [p, s] Vieregge)<br />

e.g. Er (der nasale Durchschlag) kann bei allen mit relativ starkem Druck erzeugten Lauten auftreten:<br />

bei Plosiven, Frikativen und manchmal auch bei Vibranten. Bei nicht sehr sorgfältigem<br />

Artikulieren kann dieses Phänomen auch bei normalen Sprechern in Erscheinung treten, ist aber<br />

vorwiegend denjenigen pathologischen Sprechern vorbehalten, die eine insuffiziente<br />

Schließfunktion des Velums haben (z.B. Gaumen- und/ oder Lippenspaltenträgern). (Vieregge)<br />

~ Palatum fissum, Velum fissum, velopharyngeale Insuffizienz<br />

In der dt. Literatur wird der "nasale Durchschlag" beschrieben und z.B. von Vieregge dem englischen Begriff<br />

"nasal emission" gleichgesetzt wird. Die englischen Einträge "nasal snort" und "nasal emission" werden im<br />

Deutschen deswegen synonym verwendet.<br />

nasalisation<br />

Nasalierung n. / f. / -en [nasalieren- - nasal]<br />

dem Klang der Vokale und dem Klang bzw. dem Geräusch der Konsonanten wird nasale<br />

Resonanz hinzugefügt = Nasalierung = nasaler Anteil eines Lautes Wirth)


Definiciones de términos alemán 137<br />

e.g. Es gibt eine Reihe spezifischer Krankheitsbilder, bei denen Probleme im Erwerb der Aussprache<br />

naheliegen. (...) Hierzu gehören beispielsweise Kinder mit Makroglossien ebenso wie solche mit<br />

Lippen-Kiefer-Gaumenspalten. Letztere neigen infolge von Insuffizienzen des Gaumensegels<br />

häufig zu starken Nasalierungen. (Hacker) (Baumgartner, Füssenich)<br />

~ Nasalität, Nasal, Nasenresonanz, Hypernasalität<br />

Als "Nasalierung" bezeichnet man im Deutschen auch den Vorgang der Ersetzung oraler Laute durch Nasale<br />

(z.B. Licht ---> /nlicht/. Siehe z.B. Jahn<br />

nasality<br />

Nasalität n. / f. / [nasalieren- - nasal]<br />

bei der Nasalität ("nasaler Beiklang", "gesunde Nasalität") besteht eine bewußt gebildete<br />

erhöhte Nasenresonanz, die ein klangverbesserndes Ziel verfolgt, die Tragkraft der<br />

Stimme erhöht und die Anstregung der Kehlkopfmuskeln verhindert Böhme)<br />

e.g. Das pathologische Näseln ist von der erwünschten Nasalität zu unterscheiden, die beim Singen<br />

und Sprechen durch ein gewisses Maß an Nasenresonanz zur Stimmästhetik beiträgt. (Biesalski)<br />

~ Nasenresonanz, Nasal, Nasalierung, Hyponasalität, Hypernasalität, Rhinophonia aperta,<br />

Rhinophonia clausa, Rhinophonia mixta<br />

◊ Hyponasalität, Hypernasalität<br />

nasogastric tube<br />

nasogastrale Sonde c. / f. / - -n<br />

die Einführung erfolgt über die Nase durch den Pharynx und Ösophagus in Magen oder<br />

Duodenum/Jejunum Bartolome)<br />

e.g. Aus diesen Gründen kann eine nasogastrale Sonde sowohl Auslöser einer Dysphagie mit<br />

Aspitation sein als auch eine solche erheblich verstärken. (Bartolome)<br />

~ Dysphagie<br />

nasopharyngoscopy<br />

Nasopharyngoskopie n. / f. / -n<br />

Untersuchung des Nasenrachenraumes mit einem Spiegel (Postrhinoskopie) oder einer<br />

Nasenoptik Boenninghaus)<br />

e.g. Besonders schwierig zu spiegelnde Patienten werden mit dem flexiblen Nasopharyngoskop über<br />

die weitere Nasenseite untersucht. (Biesalski / Friedrich)<br />

~ Dysphagie, Nasopharynx<br />

nasopharynx<br />

Epipharynx c. / m. / Epipharyngen<br />

= Nasenrachen, Nasopharynx, Pars nasalis pharyngis<br />

Epipharynx, Nasopharynx; Pars nasalis pharyngis; Raum zwischen Nasenhöhle und<br />

Rachen Pschyrembel)<br />

e.g. Der Nasopharynx (Nasenrachen, Epipharynx) ist nach vorn über die Choanen zur Nase geöffnet.<br />

Die vordere untere Wand besteht aus der Rückseite des weichen Gaumens. Das Dach wird von<br />

einem Teil der Schädelbasis, der unteren Fläche des keilbeinkörpers, gebildet. Am Rachendach<br />

und der hinteren oberen Pharynxwand sitzt (bei Kindern) die Rachenmandel. Seitlich findet sich<br />

rechts und links die Tubenöffnung mit dem sie oben und hinten umgreifenden Tubenwulst, der<br />

durch den Tubenknorpel gebildet wird. (Boenninghaus)<br />

~ Cavitas nasi, Pharynx, Velum, Tuba auditiva


Definiciones de términos alemán 138<br />

naso-tracheal intubation<br />

nasotracheale Intubation c. / f. / - -en<br />

in Narkose oder ohne Betäubung bei Bewußtseinsverlust wird durch (...) die Nase ein<br />

Tubus in die Luftröhre eingeführt Wirth)<br />

e.g. endotracheale Intubation: Einführen eines Endotrachealtubus (...) durch die Nase (nasotracheale<br />

Intubation) in die Trachea; Ind.: Beatmung während der Narkose od. Intensivtherapie,<br />

Verhinderung einer Aspiration bei Bewußtlosen, Überbrückung akuter kehlkopfstenosen (inf.<br />

Larynx- od. Glottisödem). (Pschyrembel)<br />

~ Intubation, Aspiration, Larynxtraumen, Stimmlippenverletzung<br />

natural constraint<br />

Phonotaktik n. / f. / kein Plural<br />

Lehre von den für eine bestimmte Sprache zugelassenen Laut- und<br />

Phonemkombinationen. Für jede Sprache gibt es spezifische phonotaktische Regeln, die<br />

die Verbindbarkeit von Phonemen in verschiedenen Positionen (An-, Laut- und Auslaut)<br />

beschreiben Bußmann)<br />

e.g. Phoneme lassen sich nicht beliebig kombinieren. Zum Beispiel können /a/, /h/, /l/, /t/ nur in der<br />

Reihenfolge /h/, /a/, /l/, /t/ (=halt) miteinander verbunden werden. (Duden, Die Grammatik)<br />

~ Phonetik<br />

Der Begriff "Phonotaktik" entspricht nicht genau dem Ausdruck "natural constraint". Die "natürlichen<br />

Begrenzungen" ergeben sich durch die Phonotaktik. In der deutschsprachigen Literatur gibt es keinen<br />

Fachbegriff dafür.<br />

natural phonology theory<br />

natürliche Phonologie-Theorie c. / f. / (- -n)<br />

Theorie der phonologischen Entwicklung. Stampe (1979) nimmt universelle<br />

Gesetzmäßigkeiten innerhalb des Spracherwerbs an. Die phonologische Entwicklung<br />

wird dabei als eine allmähliche Überwindung physiologisch bedingter universell gültiger<br />

phonologischer Prozesse verstanden. (...) Ziel der Prozesse ist eine Vereinfachung der<br />

Sprachproduktion Jahn)<br />

e.g. Stampe (1979) geht davon aus, dass die kindliche Lautproduktion zunächst durch eine Vielzahl<br />

ungeordneter phonologischer Prozesse gekennzeichnet ist, die eine fast vollständige<br />

Neutralisation phonologischer Oppositionen bewirken. Jede neue phonologische Opposition, die<br />

das Kind lernt, führt zu einer fortschreitenden Unterdrückung, Begrenzung und Ordnung von<br />

angeborene Prozessen. (Jahn)<br />

~ Phonologie, phonologische Störung<br />

neologism<br />

Neologismus n. / m. / Neologismen<br />

= Wortneubildung<br />

Wortneubildungen, die entweder für bestehende Begriffe oder neue Begriffe und<br />

Vorstellungen gebraucht werden. Es ist ein in der Sprache nicht vorkommendes Wort,<br />

das zumeist aus anderen Wörtern zusammengezogen oder gebildet wird. (...) Man<br />

unterscheidet einen phonematischen und einen semantischen Neologismus Böhme)<br />

e.g. Wernicke-Aphasie. Leitsymptome sind u.a.:<br />

- Erheblich gestörtes Sprachverständnis<br />

- Reichlich semantische und/oder phonematische Paraphasien, die z.T. vom Zielwort grob abweichen;<br />

- Neologismen, phonematischer und semantischer Jargon (...) (Wirth)<br />

~ Aphasie, Sprachentwicklung, globale Aphasie, Wernicke-Aphasie, Schizophasie


Definiciones de términos alemán 139<br />

neonatal period<br />

Neugeborenenperiode c. / f. / kein Plural<br />

= Neugeborenen-Phase<br />

die Neugeborenenperiode im weiteren Sinne umfaßt die ersten 4 Lebenswochen von<br />

Harnack / Koletzko)<br />

e.g. Als Antwort auf einen adäquaten (Schall)reiz lassen sich beim Neugeborenen zahlreiche Reflexe<br />

und reflexähnliche Antworten auslösen, von denen einige hier aufgeführt sind: Auropalpebral-<br />

Reflex, Moro-Reflex, Startle-Reflex, akusikofazialer Reflex (Kittel)<br />

~ Entwicklung<br />

nerve<br />

Nerv n. / m. / -en [- - nervös]<br />

der aus parallel verlaufenden Nervenfasern mit bindegewebiger Umhüllung bestehende<br />

Anteil des peripheren Nervensystems Pschyrembel)<br />

e.g. Als Dysglossie bezeichnet man Artikulationsstörungen infolge organischer Erkrankungen im<br />

Bereich der peripheren Nerven und Muskeln einschließlich des knöchernen Systems der<br />

Sprechwerkzeuge. (Böhme)<br />

~ Neurologie, Neuron, neural, neurologisch, Nervensystem, Nervenläsion, Nervenkern<br />

◊ Sinalnerv, Fazialisnerv, Nervensystem, Nervenläsion, Nervenkern<br />

nerve lesion<br />

Nervenläsion c. / f. / -en<br />

= Nervenverletzung<br />

Schädigung/Verletzung der Nerven Pschyrembel)<br />

e.g. Bei der einseitigen nukleären oder peripheren Fazialisparese ist die ganze ipsilaterale<br />

Gesichtsmuskulatur gelähmt. Zusätzlich kann es, abhängig von der Höhe der Läsion des<br />

peripheren Nerven, zu Begleitsymptomen wie Störungen des Geschmackssinnes, der Tränen-<br />

und Speichelsekretion sowie zu Hörstörungen kommen. (Bartolome)<br />

~ Nerv, Läsion<br />

nerve nucleus<br />

Nervenkern c. / n. / -e<br />

= Nucleus nervis, Hirnnervenkern<br />

Ansammlung von Nervenzellen im ZNS Pschyrembel)<br />

e.g. Die progressive Bulbärparalyse beruht auf einer Degeneration der kaudalen motorischen<br />

Hirnnervenkerne im Bereich der Medulla oglongata. (Böhme)<br />

~ Nervensystem, Nerv, Hirnnerv<br />

◊ Hirnnervenkern<br />

nervous system<br />

Nervensystem c. / n. / -e<br />

Gesamtheit des Nervengewebes als morphologisch und funktionelle Einheit mit der<br />

Befähigung der Reizaufnahme in den Endapparaten (Rezeptoren), der spezifischen<br />

Erregungsbildung in den Rezeptoren, der Weiterleitung der Erregung, deren<br />

Verarbeitung im Zentralnervensystem und Reizbeantwortung zu den peripheren<br />

Empfängern (Effektoren); Einteilung: 1. topographisch: Zentralnervensystem (Gehirn und<br />

Rückenmark), peripheres Nervensystem (Hirnnerven, Rückenmarknerven und periphere


Definiciones de términos alemán 140<br />

Ganglien); 2. Funktionell: animales Nervensystem, vegetatives (autonomes)<br />

Nervensystem Pschyrembel)<br />

e.g. Das neurogene Stottern im Erwachsenenalter kann primär nach einem Schädel-Hirn-Trauma,<br />

einem zerebralen Insult oder bei degenerativen Erkrankungen des Zentralnervensystems<br />

beobachtet werden. (Böhme)<br />

~ Neurologie, Nerv<br />

◊ vegetatives Nervensystem, peripheres Nervensystem, zentrales Nervensystem<br />

neural<br />

neural adj. /<br />

= nervlich<br />

Nerven-, durch Nerven bedingt Pschyrembel)<br />

e.g. Lokal findet sich (bei der Presbyphonie) oft eine reduzierte Spannung der Stimmlippen mit einem<br />

organischen Internus-Transversus-Spalt bei der Phonation. Diese lokalen Veränderungen sind<br />

Ausdruck biochemischer, endokrinologischer und neuraler Veränderungen. (Böhme)<br />

~ Neurologie, Nerv, Neuron<br />

◊ Neuralgie<br />

neuroanatomical<br />

neuroanatomisch adj. / / [- Neuroanatomie]<br />

die Anatomie der Nerven bzw. des Nervensystems betreffend Duden, Das<br />

Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Die neurologische (neuroanatomische) Dysarthrie-Einteilung kann lediglich zur Systematisierung<br />

angewendet werden, da reine Verlaufsformen eher selten sind und Mischformen überwiegen.<br />

(Böhme)<br />

~ Nervensystem, Neurologie, neurologisch<br />

neurobehavioral<br />

neurobehavioral adj. /<br />

bezieht sich auf das beschreibbare Verhalten bei der neurologischen Untersuchung<br />

Poeck / Hacke)<br />

e.g. Das grundlegende Merkmal organisch psychischer Störungen ist eine psychische Auffälligkeit<br />

oder Verhaltensauffälligkeit, die mit einer vorübergehenden oder permanenten Funktionsstörung<br />

des Gehirns einhergeht. (Möller / Laux / Deister)<br />

~ neurologischer Status<br />

neurochronaxic theory<br />

neurochronaxische Theorie c. / f. / (- - n)<br />

(dem) Gesetz der allgemeinen Nervenphysiologie folgend (wird) jede einzelne<br />

Bewegung der Stimmlippen durch gezielte, vom Hirn ausgehende und auf die<br />

Vokalismuskulatur gerichtete Innervationsstöße bewirkt (...). Die Stimmlippen schwingen<br />

nach solchen Vorstellungen, indem sie "coup par coup" auf Aktionspotentiale reagieren,<br />

die ihnen vom N. recurrens zufließen. Der subglottische Druck und die Luftströmung<br />

durch die Glottis hindurch erweitern dabei lediglich die Amplitude. Die Stimmfrequenz<br />

aber hänge von derjenigen der Rekurrensimpulse ab, und die letzteren erhalten ihre<br />

Rhythmik von zentralen Zellgruppen Habermann)<br />

e.g. R. Husson stellte 1950 seine Neurochronaxische Theorie der Myoelastischen Theorie gegenüber.<br />

Diese hebt als souveränes Element die Kehlkopfinnervation hervor. Nach seinen<br />

Untersuchungen sollte der Grundton der Stimmlippenschwingung der gleiche sein wie die


Definiciones de términos alemán 141<br />

Frequenz der Aktionsströme, welche über den Nervus recurrens den Musculus vokalis<br />

innervieren. Eine Vielzahl von Autoren, die sich eingehend mit dieser Theorie beschäftigt haben,<br />

sind jedoch zu einer vollständigen Ablehnung dieser Stimmbildungstheorie gekommen (J.van<br />

Berg, 1954, 1957, 1958; M. Hast 1961, 1966; F. Wustrow, 1970; B. Vallancien 1972; K. Ishizaka<br />

und M. Matsudaira 1972; M. Hirano, 1977; C.R. Larson und G.B. Kempster 1983; R.S. McGowan<br />

1987; I.R. Titze 1988 und andere). (Grohnfeldt)<br />

~ Myoelastisch-aerodynamische Theorie, Phonation, Stimmlippenschwingung, Abduktion<br />

der Stimmlippen, Adduktion der Stimmlippen<br />

neurodegenerative<br />

neurodegenerativ adj. /<br />

bezieht sich auf die Degeneration (Entartung zellulärer Strukturen oder Funktionen<br />

infolge Schädigung der Zelle) von Nervenzellen Pschyrembel)<br />

e.g. Bei der progressiven Bulbärparalyse handelt es sich um eine Degeneration der Kerne kaudaler<br />

Hirnnerven, vor allem der Nn. Vagus und hypoglossus, mit Paresen der Kehlkopf-, Zungen- und<br />

Schluckmuskulatur sowie des N. trigeminus und N. facialis. (Masuhr / Neumann)<br />

~ Nervensystem, amyotrophische Lateralsklerose<br />

"Neurodegenerativ" bezieht sich vor allem auf degenerative / atrophische Prozesse de Gehirns und<br />

Rückenmarks.<br />

neuroleptic<br />

neuroleptisch adj. / / [- Neuroleptikum]<br />

= antipsychotisch<br />

das Neuroleptikum betreffend; zur Behandlung von Psychosen angewandtes<br />

Arzneimittel, das die motorische Aktivität hemmt, Erregung und Aggressivität dämpft und<br />

das vegetative Nervensystem beeinflußt Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Bei unklaren Dysarthrien sollte besonders an die Nebenwirkungen von Barbituraten, aber auch<br />

an Neuroleptika, Tranquilizer und andere Psychopharmaka gedacht werden. (Böhme)<br />

~ Epilepsie, Psychose<br />

neurolinguistics<br />

Neurolinguistik c. / f. / kein Plural [- Neurolinguist/in - neurolinguistisch]<br />

Die klinische Neurolinguistik beschäftigt sich aus linguistischer Sicht mit den<br />

Beziehungen zwischen Sprache und Sprechen bzw. Sprachverarbeitung und Gehirn,<br />

besonders mit den Sprachdefiziten bei Hirnschädigungen. Es handelt sich somit um die<br />

Verbindungen zwischen Neurologie, Neuropsychologie, Neurolaryngologie und<br />

Neurolinguistik Böhme)<br />

e.g. Inzwischen gibt es anhand einer Vielzahl von Einzelfallstudien über doppelte<br />

Leistungsdissoziationen deutliche empirische Evidenzen für wesentlich komplexere<br />

Modellannahmen. Diesen Vorstellungen wird im Logogenmodell Rechnung getragen, das von<br />

Vertretern der kognitiven Neurolinguistik entwickelt wurde. (Böhme)<br />

~ Neurologie<br />

neurologic<br />

neurologisch adj. / / [- Neurologe]<br />

1. Aufbau und Funktion des Nervensystems betreffend, zur Neurologie gehörend, auf ihr<br />

beruhend. 2. Die Nervenkrankheiten betreffend Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Dysarthrische Sprechstörungen lassen sich vorwiegend bei neurologischen , aber auch bei<br />

internistischen Erkrankungen feststellen. (Böhme)


Definiciones de términos alemán 142<br />

~ Neurologie, neurologische Stimmstörung, neurologische Dysfunktion<br />

◊ neurologische Stimmstörung, neurologische Dysfunktion<br />

neurologic voice disorder<br />

neurogene Dysphonie c. / f. / - -n<br />

= neurogene Stimmstörung<br />

Hauptsymptome: Leichte Heiserkeit bis Aphonie, abhängig von der Stellung der<br />

gelähmten Stimmlippe in ihrer Position zur gesunden Stimmlippe, bei einseitiger oder<br />

beidseitiger Lähmung, schlaffer oder straffer Stimmlippenlähmung. Ruhedyspnoe nur bei<br />

doppelseitiger Lähmung. Belastungsdyspnoe evtl. auch bei einseitiger Lähmung. (...) Bei<br />

zentralen Lähmungen stehen nicht Stimmlippenstillstände im Vordergrund, z.B.<br />

paradoxe Stimmlippenbewegungen, Ruhetremor, Intensionstremor, Störung der<br />

koordinierten Feinmotorik, verlangsamte Ab- und Adduktionsbewegungen,<br />

Stimmlippennystagmus in Kombination mit Velum und Schlundnystagmus. Ursachen:<br />

Vielfältig Naumann, Scherer)<br />

e.g. Schließlich kann durch eine Läsion des zentralen Nervensystems die zentral-motorische<br />

Steuerung der Kehlkopfbewegungen gestört sein. Solche zentralen Stimmstörungen treten in der<br />

Regel im Rahmen einer umfassenden Störung der Sprechmotorik, unter Einbeziehung von<br />

Artikulation und Sprechatmung auf. Die Stimme scheint jedoch ein sensitiverer Indikator für<br />

Beeinträchtigungen der Sprechmotorik zu sein als etwa Merkmale der Artikulation: bei<br />

degenerativen Erkrankungen des zentralen Nervensystems wie z.B. beim Morbus Parkinson ist<br />

die Dysphonie häufig ein Initialsymptom, das einer Dysarthrie vorangeht (Aronson, 1985). (...)<br />

Den Symptomen einer Stimmstörung kommt daher ein eigenes Gewicht unter den zentralmotorischen<br />

Störungen des Sprechens zu.<br />

Stimmstörungen bei neurologischen (...) Erkrankungen Bei Bulbärparalyse mit dem Hauptsymptom<br />

der Dysarthrie lassen sich stroboskopisch zentralbedingte Einbrüche in den Schwingungsablauf<br />

der Stimmlippen nachweisen, auch wenn laryngoskopisch sichtbare Kehlkopflähmungen nicht<br />

vorliegen. (...) Bei Parkinson-Syndrom besteht neben der extrapyramidalen Dysarthrie oft ein<br />

Stimmlippentremor (...). Die Stimme ist durch ungenügende Stimmlippenadduktion verhaucht<br />

sowie leise und wenig steigerungsfähig (Mikrophonie).(...)Bei zerebralen Bewegungsstörungen<br />

betreffen die dysarthrophonischen Störungen nicht nur die Artikulation, sondern auch die Stimme.<br />

(...) Bei schweren laryngealen Dysfunktionen, wie z.B. bei choreatischen und athetotischen<br />

Bewegungsstörungen, kann die Stimme laut und schrill sein (Makrophonie) bzw. schreiend<br />

(Megaphonie). (...) Bei der Multiplen Sklerose kann die Stimme rauh bis heiser und monoton sein.<br />

Bei Phonationsbeginn findet sich auch an den Stimmlippen ein Intentionszittern mit feinen<br />

ruckartigen Adduktionsbewegungen, bis es zum Stimmlippenschluß kommt, der aber nicht lange<br />

gehalten werden kann.(...) Bei Myastenia gravis pseudoparalytica betreffen die pathologischen<br />

Ermüdungserscheinungen auch die Phonationsmuskulatur.Biesalski S. 235 (Ziegler, Cramon)<br />

~ Dysphonie, Stimmlippenparese, Dysarthrie, hyperkinetische Dysphonie, hypokinetische<br />

Dysphonie, schlaff-spastische Dysphonie, spasmodische Dysphonie, dystone Dysphonie<br />

Unter dem Begriff "neurogene Dysphonie" werden sowohl peripher- als auch zentralbedingte<br />

Bewegungsstörungen der Stimmlippen zusammengefaßt, wobei die zentralen neurogenen Stimmstörungen<br />

meistens im Rahmen einer Dysarthrie auftreten.<br />

neurological dysfunction<br />

neurologische Dysfunktion n. / f. / - -en<br />

= neurologische Funktionsstörung<br />

Funktionsstörung des Nervensystems Pschyrembel)<br />

e.g. Neurologische Funktionsstörungen führen innerhalb des Systems der Basalganglien zu<br />

hyperkinetischen oder hypokinetischen Bewegungsstörungen. (Poeck / Hacke)<br />

~ Nervensystem, Neurologie, Dysfunktion


Definiciones de términos alemán 143<br />

neurological status<br />

neurologischer Status n. / m. / kein Plural<br />

gegenwärtiger Zustand (des Nervensystems) oder klinischer (neurologischer)<br />

(Untersuchungs-)Befund Pschyrembel)<br />

e.g. Die neurologische Untersuchung muss immer vollständig sein. Sie wird deshalb in einer<br />

bestimmten Reihenfolge vorgenommen:<br />

Anamnese, Inspektion des Körpers, Untersuchung des Kopfes, Hirnnerven, Reflexe, Motorik,<br />

Bewegungskoordination, Sensibilität, vegetative Funktionen, orientierende internistische<br />

Untersuchung, psychischer Befund, fakultativ: neuropsychiologische Untersuchung (Poeck /<br />

Hacke)<br />

~ Nervensystem, neurobehavioural<br />

neurology<br />

Neurologie n. / f. / kein Plural [- - neurologisch]<br />

= Nervenheilkunde<br />

Fachgebiet der Medizin, das sich mit der Erforschung, Diagnostik und Behandlung der<br />

Erkrankungen des Nervensystems und der Muskulatur befaßt Pschyrembel)<br />

e.g. Bei der körperlichen Untersuchung wird zunächst die Funktion der Hirnnerven geprüft. Es folgt<br />

die Untersuchung der Motorik, d.h. der Kraftentfaltung bzw. eines pathologischen<br />

Bewegungsmusters, der Trophik, des Muskeltonus und der Reflexe. (Masuhr / Neumann)<br />

~ neural, Neurolinguistik, neurologisch, Nerv<br />

neuromotor impairment<br />

neuromotorische Schädigung n. / f.<br />

= neuromuskuläre Schädigung<br />

Schädigung des zentralen oder peripheren Nervensystems Ziegler et al.)<br />

e.g. Bei der amyotrophischen Lateralsklerose besteht eine degenerative Krankheit der ersten und<br />

zweiten mototischen Neurone, die die willkürlichen aktivierbaren Skelettmuskeln innervieren.<br />

(Böhme)<br />

~ Dysarthrie, amyotrophische Lateralsklerose, Zerebralparese, Schädigung,<br />

Nervensystem<br />

neuromuscular<br />

neuromuskulär adj. /<br />

bezieht sich auf das Zusammenspiel zwischen Nerven und Muskeln Bartolome)<br />

e.g. Zerebrale Bewegungsstörung. Es handelt sich um eine neuromuskuläre Störung im<br />

Bewegungsablauf mit oder ohne Intelligenzdefekt infolge einer prä-, peri- oder postnatal<br />

erworbenen, nicht progressiven Hirnschädigung. (Wirth)<br />

~ Neurologie, Muskel, neurologisch, neuromuskuläre Transmission<br />

◊ neuromuskuläre Transmission<br />

neuromuscular transmission<br />

neuromuskuläre Transmission c. / f. / - -en<br />

= neuromuskuläre Übertragung<br />

Erregungsübertragung vom Motoneuron zur Muskelfaser geschieht an einer Synapse,<br />

der motorischen Endplatte. Übertragungssubstanzen sind Neurotransmitter;


Definiciones de términos alemán 144<br />

inhibitorische (hemmende) oder exzitatorische (erregende) Neurotransmitter Silbernagel<br />

/ Despopoulos)<br />

e.g. Die Myasthenie ist eine Autoimmunkrankheit mit Störung der neuromuskulären Übertragung.<br />

Zirkulierende polyklonale Antikörper führen zur Blockierung und Abnahme der postsynaptischen<br />

Acetylcholin-Rezeptoren an der motorischen Endplatte. Die Folge ist eine belastungsabhängige<br />

Muskelschwäche. (Masuhr / Neumann)<br />

~ neuromuskulär, Neuron, motorische Endplatte, Synapse<br />

neuron<br />

Neuron n. / n. / -en<br />

= Nervenzelle<br />

Nervenzelle, besteht aus Körper (soma), Axon, Dendriten; Aufgaben: Sammeln von<br />

Erregung, Umwandlung in zelleigene Erregungsmuster, Erregungsleitung,<br />

Erregungsverteilung Franke)<br />

e.g. Motorische Neuronen, auch efferente Neuronen genannt, tragen Informationen nach außen, vom<br />

zentralen Nervensystem zu den Muskeln und Drüsen. (Zimbardo)<br />

~ Nerv, neural, Nervensystem<br />

◊ motorisches Neuron<br />

neurosis<br />

Neurose n. / f. / -n [- Neurotiker/in - neurotisch]<br />

= Psychoneurose<br />

1. Bezeichnung für eine psychische Störung, die nicht auf einer Erkrankung des<br />

Nervensystems beruht. 2. (psychoanalytisch) Bezeichnung für eine psychische Störung,<br />

die infolge eines verdrängten frühkindlichen (Psychoneurose) oder aktuellen<br />

(Aktualneurose) psychodynamischen Konflikts entsteht und mit psychischen bzw.<br />

somatischen Symptomen einhergeht Pschyrembel)<br />

e.g. Im traditionellen Sprachgebrauch steht Neurose für eine psychische Störung, bei der es<br />

Symptome wie Phobien oder Zwänge gibt, die ineffektive Angstbewältugungsversuche des<br />

Individuums darstellen. (Zimbardo)<br />

~ Psychose<br />

neutralisation<br />

Neutralisation n. / f. / -en [neutralsieren- - neutralisierend]<br />

Aufhebung semantisch relevanter Oppositionen; Die Unmöglichkeit, in einem<br />

bestimmten lautlichen Kontext eine Opposition zu realisieren, die in anderen Kontexten<br />

zwischen solchen Phonemen besteht, die ein gemeinsames Merkmal (oder eine Reihe<br />

gemeinsamer Merkmale) besitzen; Aufhebung der phonologischen Opposition in<br />

bestimmten Positionen Lewandowski)<br />

e.g. RAD - RAT: die Opposition /d/ - /t/ ist aufgehoben, bzw. neutralisiert. (Lewandowski)<br />

~ Phonetik, Fernassimilation<br />

noise-induced hearing impairment<br />

Lärmschwerhörigkeit c. / f. / -en<br />

= chronisches Lärmtrauma<br />

durch lang andauernde, hohe Schalldruckspitzen (über 85 - 90 dB A) und langjährige<br />

Exposition kommt es zu einer mechanischen Schädigung und einer metabolischen


Definiciones de términos alemán 145<br />

Dekompensation des Hörorgans. Die Patienten leiden an einem Vertäubungsgefühl und<br />

an einer zunehmenden Innenohrschwerhörigkeit Weerda)<br />

e.g. Dauer und Stärke der Lärmexposition stehen nicht in linearem Zusammenhang zum Ausmaß der<br />

Schwerhörigkeit, es bestehen große individuelle Schwankungen. Die individuelle Lärmexposition<br />

wird durch den Technischen Aufsichtsdienst der Berufsgenossenschaft beurteilt. Lärmexponierte<br />

Personen nehmen heute an jährlichen Vorsorgeuntersuchungen teil und sind gehalten,<br />

persönlichen Lärmschutz zu tragen.<br />

Akutes Lärmtrauma: Hauptsymptome: Sofort nach Beendigung der Lärmbelastung bemerkte<br />

Schwerhörigkeit, die innerhalb von Stunden und Tagen eine deutliche Besserungstendenz zeigt.<br />

Meist symmertrisch, seltener Asymmetrie zugunsten des der Schallwuelle abgewandten Ohres.<br />

(Differentialdiagnostische Abgrenzung gegenüber einer Lärmschwerhörigkeit nur anamnestisch<br />

und durch Arbeitsplatz-Lärmanalyse möglich.Naumann, Scherer S. 70 (Franzen)<br />

~ Schallempfindungsschwerhörigkeit, Innenohr, Hörgerät, Organum spirale<br />

noisy voice<br />

Stimmunreinheit c. / f. / -en<br />

= geräuschvolle Stimme<br />

Abnahme der harmonischen Teiltöne bis zum Verschwinden der Vokalformanten sowie<br />

zunhemende Überlagerung mit nichtharmonischen Klanganteilen (Geräuschen) Wirth)<br />

e.g. Jegliche Störungen der Regelmäßigkeit der Stimmlippenschwingung sowie weitere<br />

Geräuschquellen neben dem Glottissignal führen zu einer Abweichung vom streng harmonischen<br />

Spektrum. Die Störung des Spektrums wird als Signal-zu-Rausch-Verhältnis gemessen, das<br />

Signal-zu-Rausch-Verhätlnis ist also ein Maß für die Abweichung vom ideal reinen Glottissignal<br />

und damit für die Stimmreinheit. (Grohnfeldt)<br />

~ heiser, Dysphonie, Stimme, Phonation, Signal-Geräusch-Verhältnis, Spektrograph<br />

nominal<br />

Nominalphrase c. / f. / -n<br />

= Nominale, nominales Satzglied<br />

syntaktische Kategorie, die normalerweise ein Nomen oder Pronomen als Kern enthält,<br />

der in verschiedener Weise erweitert sein kann Bußmann)<br />

e.g. Beispiel: /Der nette Junge/ besucht die alte Frau./<br />

Den ersten Teil bezeichnen wir als NP (=Nominalphrase), den zweiten Teil als VP (=Verbalphrase).<br />

(Gadler)<br />

~ Verbphrase, Syntax<br />

Abkürzung: NP<br />

non-contiguous assimilation<br />

Fernassimilation c. / f. / -en<br />

bezieht sich die Assimilation auf entfernte Sprachlaute in einem Wort, so handelt es sich<br />

um Fernassimilation Bußmann)<br />

e.g. Wenn die beteiligten Laute unmittelbar benachbart sind, spricht man von Kontaktassimilation,<br />

sonst von Fernassimilation. Progressive Assimilation liegt vor, wenn der voranstehende Laut auf<br />

einen ihm folgenden Laut Einfluss nimmt, regressive Assimilation liegt vor, wenn ein Laut einen<br />

vorangehenden Laut beeinflußt. (Kürschner)<br />

~ Assimilation, Koartikulation, Neutralisation, regressive Assimilation, progressive<br />

Assimilation<br />

Ggs. Kontaktassimilation<br />

nondirective therapy


Definiciones de términos alemán 146<br />

Nicht-direktive Therapie c. / f. / - -n<br />

= Non-direktive Therapie, indirekte Therapie<br />

die Therapie bemüht sich um ein nicht-direktives Vorgehen, bei dem der Therapeut das<br />

Streben des Patienten nach Selbsterkenntnis lediglich unterstützt aber niemals lenkt<br />

Zimbardo)<br />

e.g. Mit indirekter Therapie ist hier gemeint, dass nicht am Sprechmuster bzw. am Stottersymptom<br />

angesetzt sondern das Ziel verfolgt wird, die psychischen, physiologischen und linguistischen<br />

Voraussetzungen für flüssiges Sprechen zu verbessern. (Natke)<br />

~ Therapie<br />

"Nicht-direktive Therapie" kann im Sinne der klientenzentrierten Therapie nach Carl Rogers (1959) verstanden<br />

werden oder allgemeiner im Gegensatz zu direktiven Therapien, die direkt am Symptom ansetzen.<br />

non-speech<br />

nicht-sprachlich adj. /<br />

in zwischenmenschlichen Kommunikationsprozessen auftretende nichtsprachliche<br />

Phänomene Bußmann)<br />

e.g. In schweren Fällen, in denen Sprechbewegungen unmöglich sind, ist es geboten, mit nichtsprachlichen<br />

Bewegungsaufgaben zu beginnen. (Böhme)<br />

~ Sprache, Sprachentwicklung, Kommunikation, non-verbale Kommunikation, nichtsprachlicher<br />

Laut, nicht-sprachliche Vokalisation<br />

◊ nicht-sprachlicher Laut, nicht-sprachliche Vokalisation<br />

nonspeech sound<br />

Laut ohne Phonemstatus c. / m. / -e - -<br />

= Laut ohne linguistische Relevanz in der Muttersprache<br />

abweichendes Sprachlautinventar (...) (von) der Ausgangssprache Deutsch. In der<br />

pathologischen Sprache kann dieser Fall auch auftreten, z.B. wenn ein /S/ (im<br />

Deutschen) pathologisch beispielsweise interdental oder addental realisiert wird<br />

Vieregge)<br />

e.g. Clicks, orale Verschlußlaute, die auch als Schnalzlaute bezeichnet werden, sind von uns<br />

Europäern als Sprachlaute nicht geläufig, werden aber in paralinguistischer Funktion durchaus<br />

auch von uns artikuliert: Der Fiakerfahrer produziert einen (uni-)lateralen alveolaren Click um sein<br />

Pferd anzutreiben und der Gourmet mag mit wiederholtem bilabialen Schnalzen sein Gefallen an<br />

einer besonderen Delikatesse zum Ausdruck bringen. (Pompino-Marschall)<br />

~ Phonologie<br />

non-speech vocalisation<br />

nichtsprachliche Vokalisierung c. / f. / - -en<br />

= nichtsprachliche phonische Signale, phonische nonverbale Ausdruckserscheinungen<br />

nichtsprachliche Signale, d.h. Signale, die in keiner Sprache als Zeichenträger<br />

verwendet werden, z.B. Husten, Röcheln usw. Vieregge)<br />

e.g. Neben den (...) prosodischen Merkmalen der Sprache spielen im ersten Lebensjahr die<br />

nichtsprachlichen Kommunikationsmittel eine große Rolle, in den Interaktionen zum Teil eine<br />

hervorragende Rolle. Wir unterscheiden phonische und nichtphonische nonverbale<br />

Ausdruckserscheinungen. (Bsp.:) Schreien (...) Schreienen und Weinen (...) Wimmern, Jammern,<br />

Schluchzen, Seufzen und Stöhnen (...) zufriedene Einschlaflaute (...) Juchzen (...) Lachen etc.<br />

(Clausnitzer und Clausnitzer)<br />

~ vorsprachliche Vokalisation, vorsprachliche Kommunikation, Vokalisation


Definiciones de términos alemán 147<br />

nontest ear<br />

Gegenohr c. / n. / (Gegenohren)<br />

= nicht getestetes Ohr<br />

das Ohr, welches nicht (z.B. audiometrisch) geprüft wird; das Gegenohr zum Prüfohr )<br />

e.g. Vertäubt wird, wenn die Differenz der Luftleitungsschwellen zwischen dem zu untersuchenden<br />

und dem Gegenohr 50 dB oder mehr beträgt. Vertäubt wird das Gegenohr. (Wendler)<br />

~ Audiometrie, Vertäubung<br />

Das Gegenohr zum getesteten wird in der deutschen Literatur nicht gesondert definiert.<br />

non-verbal<br />

non-verbal adj. /<br />

nicht mithilfe der Sprache Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Non-verbale Kommunikation. Übermittlung von Informationen mit Hilfe von Blicken, Gesten,<br />

Gebärden, Berührungen, usw.. (Gadler)<br />

~ Kommunikation, non-verbale Kommunikation<br />

◊ non-verbale Kommunikation<br />

non-verbal communicative skill<br />

non-verbale Kommunikation c. / f. / kein Plural<br />

= nichtverbale Kommunikation<br />

die Übermittlung von Information mit Hilfe von Blicken, Gesten, Gebärden, Berührungen<br />

usw., die auch ohne Sprache eine Mitteilung enthalten können; im allgemeinen begleiten<br />

sie bewußt oder unbewußt das Sprechen und auch das Zuhören Gadler)<br />

e.g. Das wichtigste Rehabilitationsziel (in der Aphasietherapie) ist die Verbesserung der verbalen und<br />

non-verbalen Kommunikation; dies läßt sich meist nur über die Verbesserung andererer<br />

neurophysiologischer Leistungen wie Problemlösestrategien, Bewegungsplanung und -<br />

koordination, Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis, auditive und visuell-konstruktive Leistungen<br />

erzielen. (Bielsalski / Friedrich)<br />

Mit "skill" ist eigentlich die "Fertigkeit" zur "non-verbalen Kommunikation" gemeint.<br />

normal dysfluency<br />

normale Unflüssigkeit c. / f. / - -en<br />

= normale Sprechunflüssigkeit<br />

normale Unflüssigkeiten (auch funktionelle Unflüssigkeiten genannt) beinhalten<br />

Wiederholungen, Pausen, Dehnungen, Satzabbrüche und -korrekturen, Floskeln und<br />

Einschübe Sandrieser / Schneider)<br />

e.g. Es ist unumstritten, dass normale Sprechunflüssigkeiten bei jedem Menschen auftreten.<br />

Demgegenüber werden mit disfluencies Unterbrechungen des Sprechens gekennzeichnet, die<br />

außerhalb einer solchen Norm liegen und die auf den Sprecher aufmerksam machen. (Fiedler /<br />

Standop)<br />

~ Stottern, Sprechunflüssigkeit, Flüssigkeit<br />

In der Phase zwischen 2 und 5 Jahren spricht man auch von "Entwicklungsunflüssigkeit".<br />

nuclear magnetic resonance<br />

Kernspinresonanz c. / f. / -en<br />

= NMR, magnetische Kernspinresonanz<br />

physikalischer Vorgang, der mit der Messung und Ausrichtung Atomkernen verbunden<br />

ist; in der Kernspintomographie können unterschiedliche Gewebe (v.a. Weichteilgewebe)


Definiciones de términos alemán 148<br />

differenziert werden, die für dünne Schnitte durch den Körper in (meist) Grautonbilder<br />

sichtbar gemacht werden Pschyrembel)<br />

e.g. Beim Hirninfarkt wird die Magnetresonanz-Tomographie (MRT) immer wichtiger, zumal die<br />

Untersuchungszeiten kürzer und die Vielfalt der Methoden größer werden. Auch beatmete<br />

Patienten können heute im MRT untersucht werden. (Poeck / Hacke)<br />

~ Tumor, zerebrovaskuläre Läsion<br />

nystagmographic record<br />

Nystagmusregistrierung c. / f. / -en<br />

zur Registrierung des Spontannystagmus hat sich das von Frenzel angegebene Schema<br />

bewährt. Im Dunkelraum verhindern die indirekt beleuchteten Gläser mit 18 Dioptrien<br />

eine Blickfixation. Die beobachteten Augenbewegungen werden in das Frenzel-Schema<br />

eingezeichnet, d.h. Richtung und Intensität des Nystagmus durch schematisierte<br />

Zeichen festgehalten. Nystagmus kann auch als Elektrnystagmogramm (ENG)<br />

dokumentiert werden. Bitemporale Elektroden zeichnene die elektrischen<br />

Potentialschwankungen auf, die bei Augenbewegungen entstehen Weerda)<br />

e.g. Eine Nystagmusregistrierung ist auf elektrophysiologischem Wege (Elektronystagmographie,<br />

ENG) möglich: die bei jedem Nystagmusschlag auftretende Verschiebung zwischen Cornea (+)<br />

und Retina (-) bestehende Potentialdifferenz wird über bitemporal angelegte Elektroden<br />

abgeleitet, verstärkt und mit dem X-Y- Schreiber registriert (Nystagmogramm). Damit lassen sich<br />

neben der Nystagmusdauer und der Schlagzahl auch die Amplituden der Nystagmusschläge und<br />

die Winkelgeschwindigkeiten der langsamen Nystagmuskomponenten feststellen und<br />

dokumentieren.<br />

mit Hilfe der Elektronystagmographie werden Potentialdifferenzen zwischen Kornea und Retina mittels<br />

Oberflächenelektroden zur Analyse nystaktischer Augenbewegungen registriert Masuhr,<br />

Neumann S. 139 (Boenninghaus)<br />

~ Kontrolle der Augenmotorik, Innenohr<br />

observation<br />

Beobachtung n. / f. / -en [beobachten- Beobachter - beobachtend]<br />

= Observation<br />

Beobachtung ist die mit Hilfe unserer Sinnesorgane (oder deren Ergänzung durch<br />

bestimmte Hilfsmittel, z.B. Mikroskop) erfolgende Registrierung von Veränderungen der<br />

Umwelt. Die Psychologie beschränkt sich auf Veränderungen im Verhalten von Mensch<br />

und Tier Remschmidt)<br />

e.g. im weiteren Sinne ist Beobachtung gleichbedeutend mit der Erhebung von Daten im Rahmen<br />

wissenschaftlicher Untersuchungen. Die zweite Bedeutung von Beobachtung bezieht sich auf<br />

eine spezifische Form der Datenerhebung (Zimbardo)<br />

~ direkte Beobachtung<br />

◊ direkte Beobachtung<br />

obstruction<br />

Obstruktion n. / f. / -en [obstruieren- Obstruent - obstruktiv]<br />

= Verschluß, Verstopfung, Verlegung<br />

Verschluß, Verstopfung, Verlegung eines Hohlorgans, Ganges od. Gefäßes<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Beim Obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) kommt es zur intermittierenden vollständigen<br />

Verlegung der oberen Atemwege während des Schlafes, was zu Atempausen (Apnoe) führt. (...)<br />

Obligatorisches Symptom ist das heftige Schnarchen. Oft werden vom Ehepartner<br />

Atemaussetzer mit nachfolgender Weckreaktion (Arousal) beschrieben. Dies führt zur


Definiciones de términos alemán 149<br />

Schlaffragmentierung (fehlende Tiefschlafphasen). Die Folgen sind morgendliche<br />

Unausgeschlafenheit ("wie gerädert"), exzessive Tagesmüdigkeit (Einschlafen bei monotonen<br />

Tätigkeiten wie Zeitungslesen, Fernsehen, Autofahren), Konzentrations- und Leistungsminderung<br />

sowie Potenzstörungen. (Weerda)<br />

obstruent<br />

Obstruent n. / m. / -en [obstruieren- - obstruktiv]<br />

= Geräuschlaut<br />

Konsonant, bei dessen Bildung die durch das Ansatzrohr gestoßene Luft ein Hemmnis<br />

sagittal überwinden muß, also sagittale Okklusive einschließlich der Affrikaten und<br />

sagittalen Frikative Bußmann)<br />

e.g. Konsonant: Geräuschlaut. Zu den Obstruenten gehören die Verschlußlaute (Klusile), Affrikaten,<br />

Reibelaute (Spiranten). (Lewandowski)<br />

~ Konsonant, Phonetik, Frikativ, Plosiv, Affrikate<br />

occipital<br />

okzipital adj. /<br />

= occipital<br />

den Hinterkopf betreffend Franke)<br />

e.g. Der Okzipitallappen ist der kortikale Hauptmanifestationsort des visuellen Systems. (Trepel)<br />

~ neuroanatomisch<br />

◊ Okzipitallappen<br />

occlusion<br />

Okklusion n. / f. / -en [okkludieren- Okklusiv - okklusiv]<br />

= Okklusio dentium<br />

Okklusio dentium: Schlußbißstellung beider Zahnreihen (Pschyrembel: Verschließung,<br />

Verschluß) Franke)<br />

e.g. Liegt eine Neutralokklusion vor, liegen die Molarenachsen (Mahlzahnachsen) unmittelbar<br />

übereinander. Im Falle der Distal- oder Mesialokklusion hingegen sind sie gegeneinander<br />

versetzt. (Schmuth)<br />

~ Malokklusion, Kreuzbiß, Mordex apertus<br />

oculomotor control<br />

Kontrolle der Augenmotorik c. / f. / kein Plural<br />

die Augenmuskeln werden durch die III. IV und VI Hirnnerven erregt. (...) Die Nerven<br />

entspringen in den jeweiligen Kernen des Mittelhirns und in der Pons. (...) Durch<br />

Verbindungen (dieser Hirnnerven und ihrer Kerne) entstehen funktionelle Zentren,<br />

welche die Augenbewegungen steuern Reim)<br />

e.g. Pathologische Augenbewegungen (z.B. Opsoklonus, pathol. Nystagmus, disjugierte od. vertikale<br />

Blicklähmung) kommen u.a. bei zerebellaren u. Hirnstammsyndromen sowie bei<br />

Augenmuskellähmungen durch nukleäre oder infranukleäre Störungen vor. (Pschyrembel)<br />

~ Nystagmus, Nystagmusregistrierung, Opthalmologe<br />

oedema<br />

Ödem n. / n. / -e [- - ödematös]<br />

= Schwellung


Definiciones de términos alemán 150<br />

Gewebeschwellung durch Mißverhältnis in Zu- und Abfluß der Lymphe Franke)<br />

e.g. Reincke-Ödem der Stimmlippen. Es stellt eine Sonderform der chronischen hyperplastischen<br />

Laryngitis dar. Es handelt sich um ein auf die Stimmlippenoberfläche begrenztes subepitheliales<br />

Ödem, d.h. um eine Wassereinlagerung zwischen Epithel und Bindegewebe der Stimmlippe.<br />

(Wirth)<br />

~ Epithel, Stimmlippe<br />

◊ Reincke-Ödem<br />

oesophageal flap<br />

ösophageale Lappenplastik c. / f. / - -en<br />

plastische Rekonstruktion der phonatorischen Neoglottis (nach Staffieri 1970): (...) In die<br />

freiliegende Vorderwand der Speiseröhre wird oberhalb des 1. Trachealknorpels ein 5<br />

mm langer Längsschnitt gemacht. Die inzidierte vordere Ösophaguswand wird über den<br />

nach oben offenen 1. Trachealknorpel gezogen und dort vernäht. (...) Die durch die<br />

Inzision der Ösophagusvorderwand gebildeten Ersatzstimmlippen geraten durch den<br />

aus den Lungen kommenden Luftsrom in Schwingungen Wirth)<br />

e.g. (ösophageale) Lappenplastiken werden im Vergleich zur primären und sekundären<br />

Stimmrehabilitation seltener ausgeführt. Jejunum-Interponat: Die freie Dünndarm-Implantation zur<br />

chirurgischen Stimmrehabilitation nach Pharyngolaryngektomie in Form eines Jejunum-<br />

Sprechsiphons wird von Ehrenberger et al. (1985) empfohlen. Dabei wird eine siphon-artige<br />

Jejunumschlinge mit Hilfe einer End-zu-End-Anastomose am kranialen Trachearand und am<br />

rekonstruierten Hypopharynx angelegt. Das etwa 20 cm lange Dünndarm- Interponat wird am<br />

Zungengrund aufgehängt (...). Laryngoplastiken (Hagen 1995) Seit 1989 wird ein mikrovaskulärer<br />

Larynxersatz (Laryngoplastik) mit einem Unterarmlappen zu sofortigen Stimmrehabilitation nach<br />

totaler Laryngektomie durchgeführt. (Böhme)<br />

~ Stimmrehabilitation, Ösophagus, Hypopharynx, Laryngektomie<br />

oesophageal spasm<br />

Ösophagusspasmus c. / m. / Ösophagusspasmen<br />

= Speiseröhrenspasmus, diffuser Ösophagusspasmus, Ösophaguskrampf,<br />

Nußknackerösophagus<br />

idiopathischer Ösophagusspasmus, Bársony-Teschendorf-Syndrom; seltenes<br />

Krankheitsbild m. spontan auftretenden, langanhaltenden, schmerzhaften<br />

Ösophaguskontraktionen u. Hypertrophie der glatten Muskulatur der Ösophaguswand<br />

(...) Urs.: wahrscheinl. Dysfunktion des vegetativen Nervensystems; Sympt.: Dysphagie,<br />

retrosternale Schmerzen, Brechreiz mit massiver Regurgitation von Speichel u. Schleim;<br />

Ther.: Spasmolytika Pschyrembel)<br />

e.g. Geben die Patienten plötzlich auftretende krampfartige Schmerzen an, die über Minuten anhalten<br />

können, liegt die Usache häufig in tertiären Kontraktionen (diffuser Ösophagusspasmus), die den<br />

Bolustransport erheblich behindern können. (Bartolome)<br />

~ Ösophagus, Dysphagie, Spasmus<br />

oesophageal speech<br />

Ösophagusstimme c. / f. / (-n)<br />

= Speiseröhrenersatzstimme, Speiseröhrenstimme, Ruktusstimme, Ösophagus-<br />

Ersatzstimme<br />

als Stimmlippenersatz (Pseudoglottis) tritt der Ösophagussphinkter (M.cricopharyngeus)<br />

in Funktion, (...). Die Windkesselfunktion übernimmt die Speiseröhre. Das überwiegend<br />

im oberen Ösophagusdrittel allmählich entstehende Luftreservoir wird durch<br />

antperistaltische Wellen für den Sprechvorgang entleert, wobei sich die


Definiciones de términos alemán 151<br />

Bauchmuskulatur im Sinne einer Ausatmungsbewegung an der Ruktusbildung beteiligt<br />

Wendler)<br />

e.g. So fungiert bei der Ösophagus-Ersatzstimme der obere Ösophagus als Aktivator und der<br />

Übergang von Pharynx zum Ösophagus, das sog. PE-Segment, als Vibrator. Die Artikulatoren<br />

entsprechen bei allen Ersatzstimmen denen des Gesunden. (...) Um die Schleimhaut des PE-<br />

Segments zum Schwingen zu bringen, muß zunächst Luft in den Ösophagus aufgenommen<br />

werden. Dazu sind grundsätzlich Injektion, Inhalation und Schlucken möglich. (Böhme)<br />

~ Prothesenstimme, oberer Ösophagus, Laryngektomie, Pseudoglottis,<br />

Stimmrehabilitation<br />

oesophagus<br />

Ösophagus c. / f. / Ösophagi [- - ösophageal]<br />

= Speiseröhre<br />

ca. 25 cm langer u. 1cm weiter , innen mit Schleimhaut überzogener Muskelschlauch<br />

(innere Ring- u. äußere Längsmuskelschicht) zw. Pharynx u. Magen; (...) Entfernung von<br />

der Zahnreihe bis Kardia (Mageneingang) 40cm; drei physiol. Engen: 1. obere<br />

(Ringknorpel-) Enge, ca.15cm; 2. mittlere Enge (an d. Bifurcation tracheae), 25 cm; 3.<br />

untere Enge (Zwerchfelldurchtritt), 40cm von der Zahnreihe entfernt Pschyrembel)<br />

e.g. Die Speiseröhre gewährleistet als muskulärer Schlauch von etwa 24 bis 27 cm Länge den<br />

gerichteten Transport des Speisebolus und des auch in den Nüchternphasen produzierten<br />

Speichels vom Hypopharynx in den Magen. Der Ösophagus wird nach oral und aboral durch<br />

tonisch kontrahierte Sphinkteren verschlossen, die ihn jeweils gegen Abschnitte mit<br />

unterschiedlichem Ruhedruck abgrenzen. Die Transportfunktion wird durch streng sequentiell<br />

erfolgende Kontraktionen der einzelnen Ösophagussegmente gewährleistet, die den Bolus mit<br />

einer Geschwindigkeit von etwa 2 bis 6 cm/s in den Magen "schieben". (Bartolome)<br />

~ Ösophagusstimme, oberer Ösophagus, Dysphagie, ösophageale Phase<br />

◊ Ösophagusstimme, oberer Ösophagus, ösophageale Phase<br />

omission<br />

Omission n. / f. / -en<br />

= Auslassung<br />

Auslassung (eines Phonems im Wort) Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Eine Dyslalie kann sich in drei Grundformen zeigen: (1) der betroffene Laut wird ausgelassen<br />

(Elision, Omission, Mogilalie), (2) ersetzt (Paralalie) oder verzerrt wiedergegeben (Distorsion).<br />

(Franke)<br />

~ Phonologie, elidieren, phonologische Störung<br />

omohyoid<br />

omohyoid adj. / / [- Omohyoideus]<br />

Schulterzungenbein- Bunjes)<br />

e.g. Der Schulterblatt-Zungenbein-Muskel (M. omohyoideus) hat eine auf den ersten Blick<br />

eigenwilligen Verlauf: Er erreicht das laterale Ende des Zungenbeinkörpers vom Oberrand des<br />

Schulterblatts aus (gr: ómos -Schulter). Dabei überkreuzt er unter anderem auch die wichtigsten<br />

Gefäß-Nervenstraße des Halses in der Carotisscheide. Daß er sie nicht ständig zusammendrückt<br />

und und damit irritiert, ist seiner Teilung in den oberen und einen unteren Muskelbauch zu<br />

verdanken: die beiden Bäuche sind über der Gefäß-Nervenstraße durch eine Zwischensehne<br />

verbunden. (Deckert)<br />

~ Muskel, Muskulatur<br />

◊ M. omohyoideus


Definiciones de términos alemán 152<br />

onset of phonation<br />

Stimmeinsatz c. / m. / Stimmeinsätze<br />

die Art und Weise, wie die Phonation beginnt wird als Stimmeinsatz bezeichnet Wendler)<br />

e.g. Es können viele Arten eines Stimmeinsatzes unterschieden werden (Frank 1994): - Gehauchter<br />

Stimmeinsatz (....) - Weicher Stimmeinsatz (...) - Harter Stimmeinsatz (...) - "Coup de glotte" (...)<br />

Grundsätzlich sollte ein weicher Stimmeinsatz bevorzugt und ein harter vermieden werden. Ein<br />

harter Stimmeinsatz kann zu einer Stimmstörung führen. Das sogenannte Ventiltönchen kann<br />

zum Abbau harter Stimmeinsätze verwendet werden. (Böhme)<br />

~ Voice onset time, Glottisschlag, pathologischer Glottisschlag<br />

ontogenic<br />

ontogenetisch adj. / / [- Ontogenese]<br />

die Ontogenese betreffend; Entwicklung eines Individuums von der Zygote zu einem<br />

differezierten Organismus Pschyrembel)<br />

e.g. Die Stimm-, Sprech- und Sprachfunktion ist phylo- und ontogenetisch eine der frühesten und<br />

variabelsten Leistungen des Zentralnervensystems. (Böhme)<br />

~ Entwicklung<br />

open bite<br />

Mordax apertus c. / m. / Mordices aperti<br />

= offener Biß<br />

seitliches oder frontales Nichtauftreffen eines Zahnreihenabschnittes auf die Kauebene.<br />

Urs.: Lutschen (lutschoffener Biß), kurze Gelenkfortsätze, Rachitis u.a.. Kann sich beim<br />

Dauerbiß fortsetzen. Syn.: Mordex apertus Franke)<br />

e.g. Therapeutische Beeinflussung der Mandibula (Kopf-Kinn-Kappe) Die extraorale Appararatur, die<br />

dem Wachstumspotential des Unterkiefers entgegenwirkt, ist die Kopf-Kinn-Kappe. Sie besteht<br />

aus einer vorgefertigten oder individuell hergestellten Kinnkappe aus Kunststoff, die durch<br />

Gummizüge oder Federn mit einer Kopfhaube verbunden ist. (...) Bei Fällen mit offenem Biß ist<br />

eine vertikale Zugrichtung indiziert. (Schmuth)<br />

~ Kreuzbiß<br />

open glottal airway<br />

offener glottaler Luftweg c. / m. / (offene glottale -e)<br />

Ruheatmungsstellung: vollständig geöffnete Glottis in Form eines Dreiecks, lautloses<br />

Durchströmen der Luft. Bei höherem Druck Hauchgeräusch. Entspannte Stimmlippen<br />

Syn.: Abduktionsstellung, Expirationsstellung, Hauchstellung Franke)<br />

e.g. Bei der normalen Atmung werden die Erweiterer der Stimmritze aktiv: Die Stellknorpel gleiten<br />

nach außen und drehen sich zudem um ihre eigene Achse so, daß die anhängenden<br />

Stimmbänder zur Seite hin weggedreht werden. Die Stimmritze, also der Atemraum zwischen<br />

den Stimmlippen, erweitert sich so, daß eine unbehinderte Atmung durch den Kehlkopf hindurch<br />

möglich ist. (Grohnfeldt)<br />

~ Abduktion der Stimmlippen, Glottis, laryngealer Atemweg<br />

operant behaviour<br />

operantes Verhalten c. / n. / kein Plural<br />

operant nennt man jedes Verhalten, das von einem Organismus ausgeht und unter<br />

Rückgriff auf die beobachtbaren Auswirkungen auf die Umwelt beschrieben werden<br />

kann Zimbardo)


Definiciones de términos alemán 153<br />

e.g. Lernpsychologische Suchttheorien gehen davon aus, dass Alkoholmißbrauch ein operant<br />

erlerntes Verhalten ist, bei dem die Reduktion von Hemmung, Unsicherheit, Kontaktschwäche die<br />

wichtigsten Verstärker für Alkoholkonsum sind. (Möller / Laux / Deister)<br />

~ Verhalten<br />

Operantes Konditionieren: Lernprinzip nach B.F Skinner: Das Verhalten wird durch die nachfolgenden<br />

Konsequenzen gesteuert.<br />

opthalmologist<br />

Opthalmologe c. / m. / [- - opthalmologisch]<br />

= Augenarzt<br />

Facharzt der Augenheilkunde )<br />

e.g. Diagnose und Therapie des Augenarztes führen ihn täglich über sein Fach hinaus. Von den zwölf<br />

Hirnnerven sind sechs am Auge und seinen Hilfsorganen beteiligt. Dadurch ist die Verflechtung<br />

mit der Neurologie besonders eng. Das Auge ist ja ein vorgeschobener Gehirnteil. Mit der Hals-<br />

Nasen-Ohren-Heilkunde bestehen enge Beziehungen wegen der nebenhöhlen, die dicht an das<br />

Auge heranreichen, (...). (Leydhecker)<br />

~ visuell, visueller Reiz, Gesichtsfeld, >visuomotorische Störung>, visuospatiale Störung<br />

optimum pitch<br />

Euphonie n. / f. / (-n) [- - euphon]<br />

= optimale Klangqualität<br />

der normale Stimmklang (Euphonie) ist: klar, frei von Nebengeräuschen, Druck und<br />

Dauer-Fehl-Überspannungen, in jeder Tonhöhe kräftig oder leise, weittragend,<br />

resonanzreich, weich, anstrengungslos Wirth)<br />

e.g. Grundsätzlich ist die Beschreibung der Stimmqualität in drei Kategorien möglich: - Euphonie:<br />

Stimmklang normal, - Dysphonie: Heiserkeit, - Aphonie: Tonlosigkeit. (Böhme)<br />

~ Dysphonie, Aphonie, Stimme, Klang<br />

oral<br />

oral adj. / / [- Oral]<br />

(allg.) zum Mund gehörend; (phon.) im Mundraum klingender Laut Franke)<br />

e.g. Oral(laut) Sprachlaut, der im Unterschied zum Nasal ohne Beteiligung der Nasenhöhle (d.h. mit<br />

gehobenem Velum) gebildet wird. Mit Ausnahme von [m], [n] und [nj] sind im Dt. alle<br />

Konsonanten und Vokale Orale. (Bußmann)<br />

~ orosensorisch, Cavitas oris, Cavitas oris propria, oronasopharyngeal, orale Phase<br />

oral apraxia<br />

bukkofaziale Apraxie c. / f. / (- -n)<br />

= orale Apraxie, Gesichtsapraxie<br />

die bukkofaziale Apraxie (Gesichtsapraxie) ist wie die Spechapraxie ein<br />

zentralmotorische Störung. Es findet sich eine erhaltene Beweglichkeit der Lippen, der<br />

Zunge und des Kiefers, wobei oft sprechapraktische Störungen mit einer bukkofazialen<br />

Apraxie assoziiert sind. Beide Störungen können jeweils ohne die andere auftreten<br />

Böhme)<br />

e.g. Bei einer umfassenderen oralen Apraxie wird ein Kind lutschen, saugen, kauen, sich die Lippen<br />

ablecken, solche Bewegungen aber nicht auf eine entsprechende Aufforderung hin ausführen<br />

können. (Kittel)<br />

~ Apraxie, Sprechapraxie, artikulatorische Dyspraxie


Definiciones de términos alemán 154<br />

oral cavity<br />

Cavitas oris propria c. / f. / Cavitates - -e<br />

= eigentliche Mundhöhle<br />

Cavum oris proprium: eigentliche Mundhöhle; von d. Zähnen bis zur Schlundkopfenge<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Das Dach der Mundhöhle wird vom harten und vom weichen Gaumen (mit dem Zäpfchen<br />

gebildet): Nach hinten geht die Mundhöhle durch den Isthmus faucium in den Mundrachen über.<br />

Die Zunge füllt bei geschlossenem Mund die Mundhöhle aus. Am Zungengrund befindet sich die<br />

Zungenmandel. Am Mundhöhlenboden schlägt sich die Schleimhaut der Mundhöhle auf die<br />

Unterfläche der Zunge über. In der Mittellinie bildet sich dabei eine Falte (Zungenbändchen).<br />

(Wirth)<br />

~ Cavitas oris, Palatum molle, Palatum durum, Frenulum lingua, Lingua<br />

oral transit time<br />

Transitzeit c. / f. / -en<br />

= Transit-Time<br />

die Zeit, die der Bolus benötigt, um von der Mundhöhle in den Magen zu gelangen<br />

Bartolome)<br />

e.g. Die Transitzeit des Bolus in der pharyngealen Phase dauert unter einer Sekunde. (Bartolome)<br />

~ Ösophagus, Pharynx, Dysphagie<br />

organ of Corti<br />

Organum spirale c. / n. / Organa spiralia<br />

= Cortisches Organ, Corti-Organ<br />

in der Scala media der Cochlea gelegen, enthält die Cortilymphe umspülten Haarzellen<br />

mit der darüber liegenden Tectorialmembran Franke)<br />

e.g. Eine (...) Relativbewegung entsteht zwischen Tektorialmembran und Corti-Organ, wenn die<br />

kochleäre Trennwand nach oben und unten schwingt. Weil die Spitzen der Stereozilien der<br />

äußeren Haarzellen an der Tektorialmembran befestigt sind, werden ihre Sinneshäarchen damit<br />

im Wechsel nach außen und nach innen ausgelenkt (Deflektion). Wie die Stereozilien der inneren<br />

Haarzellen ausgelenkt werden, ist nicht genau bekannt. (...) Interessanterweise sind die inneren<br />

Haarzellen erheblich unempfindlicher als die äußeren Haarzellen. Das spielt für das<br />

Frequenzunterscheidungsvermögen des Ohres eine wichtige Rolle und wird weiter untern<br />

besprochen. (Schmidt)<br />

~ Auris interna, Cochlea, Schallempfindungsschwerhörigkeit<br />

orofacial dyskinesia<br />

orofaziale Dyskinesie c. / f. / - -n<br />

= orofaciale Dyskinesie<br />

rasche, flüchtige Zuckungen einzelner Muskeln oder Muskelgruppen im orofazialen<br />

Bereich; auch die Koordination von Kau- und Schluckbewegungen kann erschwert sein<br />

Böhme)<br />

e.g. Während in den ersten Jahren der Therapie mit L-Dopa nur bei hoher Einzeldosis "peak dose"-<br />

Dyskinesien auftreten, kann später die gesamte "on"-Phase von Hyperkinesen begleitet sein und<br />

zur Reduktion von L-Dopa zwingen. Es handelt sich um choreatische Hyperkinesen des Kopfs,<br />

Rumpfs und der Extremitäten, orofaziale Dyskinesien und einen dystonen Blepharospasmus.<br />

(Masuhr / Neumann)<br />

~ Dyskinesie, Chorea, Parkinson


Definiciones de términos alemán 155<br />

oromotor<br />

mundmotorisch adj. / / [- Mundmotorik]<br />

bezieht sich auf die Bewegungen von Zungen-, Lippen-, Gaumensegelmuskulatur<br />

Böhme)<br />

e.g. eine genaue Abklärung der mundmotorischen Fähigkeiten sollte immer Bestandteil der<br />

logopädischen Diagnostik bei Dyslalien sein. (Böhme)<br />

~ Dysarthrie, Dysphagie, Dyslalie, Artikulation<br />

oronasopharyngeal<br />

oronasopharyngeal adj. /<br />

den Nasen- und den Mundrachen betreffend )<br />

e.g. Zum Ansatzrohr gehören zunächst der Rachenraum (Pharynx), den man in einen unteren<br />

(Hypopharynx, Laryngopharynx), mittleren (Mesopharynx, Oropharynx) und einen oberen Bereich<br />

(Epipharynx, Nasopharynx) gliedert. Soweit der Rachen nicht zur Mundhöhle und zu den<br />

Nasenhöhlen offen ist und nach oben an die knöcherne Schädelbasis reicht, erfolgt die<br />

Begrenzung durch verschiedene Muskelgruppen, die den Rachenraum trichterförmig<br />

umschließen. Sie beeinflussen damit, die Gestalt des Ansatzrohres im Rachenraum vorwiegend<br />

in Bezug auf Enge und Weite. Nach vorn setzt sich der Rachenraum in die Mundhöhle fort, die<br />

nach oben durch den weichen und harten Gaumen begrenzt wird. Durch das Heben und Senken<br />

des weichen Gaumens ist die Passage zum Nasenraum entweder versperrt oder geöffnet.<br />

(Spiecker-Henke)<br />

~ Cavitas oris, Cavitas nasi, Parynx, Epipharynx, Mesopharynx, velopharyngealer<br />

Sphinkter<br />

oropharynx<br />

Mesopharynx c. / m. / Mesopharyngen<br />

= Oropharynx, Mundrachen, Pars oralis pharyngis<br />

der Oropharynx (Mundrachen, Mesopharynx) reicht vom Zäpfchen (Uvula) bis zum Rand<br />

des Kehldeckels (Epiglottis). Er öffnet sich über den Isthmus faucium zur Mundhöhle. In<br />

ihm liegt zwischen den Gaumenbögen die Gaumenmandel (Tonsilla palatina). Der<br />

vordere und hintere Gaumenbogen laufen oben im Spitzen Winkel zusammen und<br />

bilden dort die Fossa supratonsillaris. Teile des Zungengrundes und die Valleculae<br />

epiglotticae gehören zum Oropharynx Boenninghaus)<br />

e.g. Die orale Phase (des Schluckaktes) findet in der Mundhöhle und dem Oropharynx statt. Am<br />

reflexgetriggerten Schluckakt, der pharyngealen Phase, sind die Strukturen des Pharynx, der<br />

Larynx und der Oro- und Hypopharynx sowie der obere Ösophagussphinkter beteiligt.<br />

(Bartolome)<br />

~ Pharynx, Cavitas oris, Epipharynx, Hypopharynx, Dysphagie, velopharyngealer<br />

Sphinkter, velopharyngeale Insuffizienz<br />

orosensory<br />

orosensorisch adj. /<br />

sensorisch: sich auf die Sinne beziehend<br />

oral: (allg.) zum Mund gehörend Franke)<br />

e.g. Überprüfung der oralen (...) taktilen Sensibilität: Erstens kann es bei einer Störung im vorderen<br />

Bereich der Mundhöhle (sensibel versorgt durch den Nervus trigeminus) zum Liegenbleiben bzw.<br />

Herauslaufen von Flüssigkeiten und Speisebrei sowie zu Störungen der Bolusformung und des<br />

Bolustransportes kommen. Nicht selten klagen Patienten mit taktilen Sensibilitätsstörungen auch


Definiciones de términos alemán 156<br />

darüber, sich auf Zunge und Wangeninnenseite zu beißen und dies dann als sehr schmerzhaft zu<br />

empfinden. (Bartolome)<br />

~ sensorisch, oral, Cavitas oris, Dysphagie<br />

oscillation<br />

Oszillation n. / f. / -en [oszillieren- Oszillator - oszillatorisch]<br />

= Schwingung<br />

zeitl. period. Zustandsänderung, die auftritt, wenn bei Störungen eines mechanischen,<br />

elektrischen oder auch thermischen Gleichgewichts Kräfte wirksam werden, die den<br />

Gleichgewichtszustand wiederherzustellen suchen Meyers)<br />

e.g. Letztere (Klänge) werden erzeugt durch "Schwingungen, d.h. hin- und hergehende Bewegungen<br />

der tönenden Körper, und diese Schwingungen müssen regelmäßig, periodisch sein".<br />

(Habermann)<br />

~ Oszillator, Stimmlippenschwingung, Sinuston, Ton, Klang<br />

oscillator<br />

Oszillator n. / m. / -en [oszillieren- Oszillation - oszillatorisch]<br />

= Schwingungserzeuger<br />

Schwingungserzeuger Duden)<br />

e.g. Es handlet sich bei den der Phonation dienenden Stimmlippenbewegungen um sog.<br />

"selbsterregte Schwingungen". Ein schwingendes System regelt die von einer Energiequelle<br />

nachströmende Energie und wird durch diese wiederum in Schwingungen gehalten. (Habermann)<br />

~ Oszillation, Stimmlippenschwingung<br />

otitis externa<br />

Otitis externa c. / f. / Otitides -e<br />

= Außenohrentzündung<br />

Entzündungen am äußeren Ohr als Ekzem, Furunkel o.ä. Franke)<br />

e.g. (Formen der ) Entzündungen (des äußeren Ohres): 1. Perichondritis der Ohrmuschel (...), 2.<br />

Gehörgangsekzem (...), 3. Osteomyelitis der Pars tympanica des Schläfenbeins (sog. maligne<br />

Otitis media) (...), 4. Gehörgangsfurunkel (...). (Boenninghaus)<br />

~ Auris externa, Otitis media<br />

otitis media<br />

Otitis media c. / f. / Otitides -e<br />

= Mittelohrentzündung<br />

Mittelohrentzündung, durch Eindringen von Bakterien meist aus Pharynx über die Tuba<br />

Eustachii, mit Fieber, Schmerzen, Schallleitungsstörung, oft seröser, dann eitriger<br />

Sekretabfluß (Trommelfellperforation). Gefahr der chron. Otitis und Infizierung von<br />

Mastoid und Meningen Franke)<br />

e.g. Formen: 1. Akute Otitis media: Urs.: meist tubogen aszendierende Inf. aus dem Nasopharynx<br />

(...), die im Kindesalter durch eine kurze, weite Tuba auditiva Eustachii begünstigt wird; auch<br />

nach Trommelfellruptur u. (v.a. bei Kindern) hämatogen i.R. einer Sepsis u. als Komplikation von<br />

Infektionskrankheiten (...); 2. Chronische Otitis media: Pathogenese: multifaktoriell, begüstigende<br />

Faktoren sind u.a. Tubenfunktionsstörungen u. schlechte Pneumatisation im Bereich des<br />

Schläfenbeins; Vork.: z.B. nach Rhinitis, Pharyngitis (...); 3. Chronische seromuköse Otitis media<br />

mit Umwandlung der Epithelzellen der Mittelohrschleimhaut in sezernierende Becherzellen; Urs.:<br />

lang andauernde Tubenventilationsstörungen (...). (Pschyrembel)


Definiciones de términos alemán 157<br />

~ chronische seromuköse Otitis media, Auris media, Schallleitungsstörung, Membrana<br />

tympani-Perforation, Tuba auditiva Eustachii<br />

◊ chronische Otitis media, chronische seromuköse Otitis media<br />

otolaryngologist<br />

Otorhinolaryngologe c. / m. / -n<br />

= Hals-Nasen-Ohren-Arzt<br />

Arzt im Fachgebiet der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde )<br />

e.g. Deutliche Abweichungen von diesem (normalen) Entwicklungsgang (des Gehörs) sollten als<br />

Alarmzeichen ernst genommen werden (Fachmann aufsuchen!). Auch bei älteren Kindern gibt es<br />

Veränderungen im Hörverhalten (...) Der Hals-Nasen-Ohren-Arzt, eine Hörberatungsstelle oder<br />

der Kinderarzt (bzw. die von ihm empfohlenen Stellen) können den Sachverhlat klären und<br />

weiterhelfen. (Wendlandt)<br />

~ Otorhinolaryngologie (Schweiz), Audiologie, Hörstörung, Stimmstörung,<br />

Sprachentwicklungsstörung<br />

otorhinolaryngology<br />

Otorhinolaryngologie (Schweiz) c. / f. / kein Plural [- - otorhinolaryngologisch]<br />

= Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (Deutschland), Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten<br />

(Österreich)<br />

die Hals-Nasen-Ohrenheilkunde umfaßt die Erkennung, die konservative und operative<br />

Behandlung, Prävention und Rehabilitation der Erkrankungen, Verletzungen, Frakturen,<br />

Fehlbildungen und Formveränderungen des äußeren, mittleren und inneren Ohres, des<br />

inneren Gehörganges und der Otobasis sowie der hierzu führenden und daraus<br />

folgenden Erkrankungen, der inneren und äußeren Nase und des pneumatisierten und<br />

stützenden Systems sowie der Weichteile des Gesichtsschädels, der<br />

Nasennebenhöhlen, ihrer knöchernen Wandungen und des Jochbeins sowie der<br />

Rhinobasis, von Naso-, Oro- und Hypopharynx einschließlich Lippen, Wangen, Zunge,<br />

Zungengrund, Mundboden und Tonsillen, der Glandula submandibularis sowie des<br />

Halses, des Larynx, der oberen Luft- und Speisewege, des Lymphsystems des Kopfes<br />

und des Halses, der Glandula parotis und des Nervus facialis sowie der übrigen<br />

Hirnnerven im Bereich des Halses und des Kopfes und der Schädelbasis, der Hör- und<br />

Gleichgewichtsfunktionen und des Geruchs- und Geschmacksinnes, die Audiologie und<br />

die sonstige Funktionsdiagnostik des Gebietes, die wiederherstellenden und plastischen<br />

Operationen des Gebites, die endoskopischen Verfahren des Gebietes einschließlich<br />

der oberen Luft- und Speisewege, der Allergologie des Gebietes sowie Störungen von<br />

Stimme, Sprache und Sprechen beim Kind und Erwachsenen sowie die besondere<br />

Diagnostik und Therapie von kindlichen Hörstörungen (98. Deutscher Ärztetag, Köln,<br />

1992) Arnold, Ganzer)<br />

e.g. Die Zusammenlegung der Otologie und der Rhino-Laryngologie zu dem Fach Hals-Nasen-<br />

Ohrenheilkunde erfolgte um die Jahrhundertwende zunächst an einigen, später an alle deutschen<br />

Universitäten. Die erste Hals-Nasen-Ohrenklinik entstand 1899 in Rostock. (..) Die Gründe für<br />

den Zusammenschluß von Otologie und Rhino-Laryngologie waren einmal die gemeinsame<br />

Untersuchungstechnik der im Kopf-Halsbereich liegenden Organe, zum anderen aber die engen<br />

anatomischen, funktionellen und pathogenetischen Zusammenhänge der<br />

schleimhautausgekleideten Räume der oberen Luftwege und - verbunden durch die Tube- der<br />

Mittelohrräume. (Boenninghaus)<br />

~ Otorhinolaryngologe, Audiologie, Hörstörung, Stimmstörung, Sprachentwicklungsstörung<br />

ototoxicity<br />

Ototoxizität n. / f. / kein Plural [- - ototxisch]


Definiciones de términos alemán 158<br />

Bezeichnung für die zu einer irreversiblen Schädigung des VII. Hirnnerven, von Gehör u.<br />

Vestibularapparat führende tox. Wirkung versch. Substanzen Pschyrembel)<br />

e.g. Toxische Schäden des Innenohres: Ursachen: - Infektionskrankheiten (Grippeotitis, Mumps,<br />

Fleckfieber, Menengitis, Zoster oticus, Borreliose). - Stoffwechselstörungen durch Schilddrüsen-,<br />

Leber- oder Nierenkrankheiten. - Medikamente. Ototoxisch z.B. Chinin, Salicylsäure etc. (...).<br />

- Verwendung von Ohrentropfen mit ototoxischen Medikamenten bei bestehender<br />

Trommelfellperforation (Tympanogener Innenohrschaden). - Industrieerzeugnisse<br />

(Kohlenmonoxyd, Nitrobenzol, Anilin). Symptome: Zunehmende beiderseitige Schwerhörigkeit bis<br />

Taubheit. Vestibuläre Schwindelerscheinungen. Ohrgeräusch (steht gelegentlich als erstes<br />

Symptom im Vordergrund der Beschwerden). (Boenninghaus)<br />

~ Hörschädigung, Schallempfindungsschwerhörigkeit, Auris interna<br />

overadduction<br />

Übertretung der Mittellinie c. / f. / -en - -<br />

(bei einseitige Stimmlippenlähmungen) ein Anlegen der beweglichen Stimmlippe an die<br />

gelähmte Stimmlippe, damit ein Stimmlippenschluß erreicht werden (kann), d.h. die<br />

bewegliche Stimmlippe soll sich bei Phonation über die Mittellinie hinüber auf die andere<br />

Seite bewegen Wirth)<br />

e.g. (Mit frühzeitigen Stimmübungen) soll erreicht werden, daß die gesunde Stimmlippe bei der<br />

Adduktion die Mittellinie überschreitet und allmählich die Gegenseite erreicht, so daß ein<br />

kompensatorischer Stimmlippenschluß herbeigeführt werden kann. Außerdem wird eine<br />

Aktivierung der gelähmten Stimmlippe angestrebt. Als Mittel sind alle Kraftübungen geeignet, die<br />

mit starker Anstrengung der funktionstüchtigen inneren und der äußeren Kehlkopfmuskeln<br />

verbunden sind. (Wendler)<br />

~ Stimmlippenparese, Glottisschluß<br />

overextension<br />

semantische Überdehnung c. / f. / - -en<br />

= Übergeneralisierung, Semanteme<br />

Wörter werden (von Kindern) zunächst auf Objekte überdehnt, auf die Erwachsene sie<br />

nicht anwenden würden Wirth)<br />

e.g. Das Kind benennt anfangs Handlungen und Bewegungen, wofür Wünsche und Gefühle den<br />

Antrieb bilden. Im weiteren Verlauf der Wortentwicklung werden zunehmend konkrete<br />

Gegenstände und Personen assoziativ benannt (Mama- Frauen-frauliche Gegenstände).<br />

Sprachwissenschaftlich wird von Semantemen gesprochen, wobei diese als individuelle<br />

Aneinanderreihung von wortbedeutenden Lauteinheiten, Vokalen und Konsonanten zu verstehen<br />

sind. So werden vom Kind schon etwa 20 Semanteme gebildet, während es sich noch in der<br />

Phase des sogenannten Zweiwortsatzes gegen Ende des 2. Lebensjahres befindet. (Wendler)<br />

~ Sprachentwicklung, Semantik<br />

overlap<br />

Überbiß n. / m. / Überbisse<br />

= Prognathie<br />

bei einer Prognathie (Überbiss) überragen die oberen Schneidezähne stark die unteren<br />

Böhme)<br />

e.g. Frontaler Engstand. Ursache ist eine Größendiskrepanz zwischen Zahngröße und Kiefergröße<br />

bei relativ zu großem Zahnmaterial. Erscheinungsbild: Schiefstehende oder sich überlappende<br />

Zähne. (Wirth)<br />

~ Mandibula, Maxilla<br />

Den Ausdruck "Überlappen" als Fachbezeichnung gibt es im Deutschen nicht. Symptomatisch ähnlich ist die<br />

Prognathie. Der Kontext bezieht sich aber auf den ursprünglichen Begriff.


Definiciones de términos alemán 159<br />

overt assessment<br />

offene Untersuchung c. / f. / - -en<br />

der Patient/in weiß, dass sie untersucht wird )<br />

Diese Einteilung wird in der deutschsprachigen Literatur nicht vorgenommen.<br />

paediatrician<br />

Pädiater n. / m. / -<br />

= Kinderarzt<br />

Facharzt für Krankheiten des Säuglings- und Kindesalters; Kinderarzt Duden)<br />

e.g. Deutliche Abweichungen von diesem (normalen) Entwicklungsgang (des Gehörs) sollten als<br />

Alarmzeichen ernst genommen werden (Fachmann aufsuchen!). Auch bei älteren Kindern gibt es<br />

Veränderungen im Hörverhalten (...) Der Hals-Nasen-Ohren-Arzt, eine Hörberatungsstelle oder<br />

der Kinderarzt (bzw. die von ihm empfohlenen Stellen) können den Sachverhlat klären und<br />

weiterhelfen. (Wendlandt)<br />

~ Otorhinolaryngologe<br />

paired stimuli approach<br />

paariger Stimulus-Ansatz c. / m. / kein Plural<br />

bei dem Minimalpaaransatz (Weiner 1981) werden die betroffenen phonologischen<br />

Prozesse gezielt behandelt. Die therapeutische Arbeit wird in einen sinnvollen<br />

kommunikativen Zusammenhang gebettet, wobei generell mit Wortpaaren gearbeitet<br />

wird, die sich nur in einem Phonem voneinander unterscheiden, z.B. Tanne/Kanne.<br />

Jahn)<br />

e.g. Ist z.B. das Therapieziel die Unterdrückung des Prozesses der Plosivierung, so könnte das<br />

Minimalpaar /zupe/ - /pupe/ ausgewählt werden; in einem Spielkontext wird ein Rollenwechsel<br />

durchgeführt, so dass das Kind die Spielanweisung gibt und die Therapeutin die Handlungen<br />

entsprechend der kindlichen Äußerungen ausführt. (Böhme)<br />

~ phonologische Störung<br />

Der "Minimalpaaransatz" entspricht nicht ganz exakt dem paarigen "Stimulus-Ansatz", er ist nur eine Variante.<br />

palatal<br />

palatal adj. / / [- Palatal]<br />

Gaumen-, palatal/ Gaumenlaut Bunjes)<br />

e.g. Artikulation, bei der sich der Zungenrücken am harten Gaumen befindet, der Artikulationsort am<br />

harten Gaumen. (Gadler)<br />

~ Palatal, Artilualtion, Phonetik, Palatum durum<br />

◊ Palatalreflex, Palatallaut<br />

palatal reflex<br />

Arcus palatum c. / m. / - palati<br />

= Gaumenbogen<br />

seitlich vom Zäpfchen gehen bogenförmig zwei hintereinanderliegende Falten zur<br />

Seitenwand (hintere und vordere Gaumenbögen) (Pschyrembel: Arcus palatoglossus<br />

und Arcus palatopharyngeus) Wirth)<br />

e.g. Die Zungenaktion dient nicht nur dem Bolustransport, sondern auch der Auslösung des<br />

Schluckreflexes, mit dem die orale Phase beendet wird. Es ist jedoch noch nicht eindeutig<br />

geklärt, welche Stimuli genau den Schluckreflex auslösen. Man nimmt an, daß er durch die


Definiciones de términos alemán 160<br />

gleichzeitige Stimulierung der Triggerareale im Oropharynx ausgelöst wird (Wuttge-Hanning et<br />

al., 1991). Ein notwendiger Stimulus ist der Bolus, der über sensible Rezeptoren im<br />

Gaumenbogen, im Oropharynx und in der Zunge an die Schluckzentren weiterleitet, daß Speise,<br />

Flüssigkeit oder Speichel zu schlucken sind. (Bartolome)<br />

~ Palatum, Palatum molle, velopharyngealer Sphinkter<br />

palatal arch<br />

Alveolarisierung n. / f. / (-en)<br />

als Form der Vorverlagerung kann sie sämtliche hintere Konsonanten betreffen<br />

(Palatale, Velare) Baumgartner / Füssenich)<br />

e.g. Zu den Substitutionsprozessen zählen die Alveolarisierung ("Gabel" wird zu "Dabel"),<br />

Velarisierung, Labialisierung, Plosivisierung, Frikativierung und Affrizierung. (Franke)<br />

~ Phonologie, Alveolar, Alveolen, palatal<br />

"Alveolarisierung" schließt den Begriff "palatal fronting" mit ein, der in der deutschsprachigen Literatur nicht<br />

vorkommt.<br />

palatal fronting<br />

Palatalreflex c. / m. / -e<br />

Anhebung des Gaumensegels nach Berührung der vorderen Gaumenbögen Bartolome)<br />

e.g. Der Würg- und Gaumenreflex (Gag- und Palatalreflex) bewirkt eine Kontraktion der<br />

Pharynxmuskulatur und ein rasches Heben des Velum. (Böhme)<br />

~ Dysphagie, Würgreflex, Gaumenbogen<br />

palatal repair<br />

Gaumenwiederherstellung c. / f. / -en<br />

der operative Verschluß erfolgt im Bereich des weichen Gaumens dreischichtig<br />

(Nasenschleimhaut, Muskulatur, Mundschleimhaut), im Bereich des harten Gaumens<br />

zweischichtig (Nasenschleimhaut, Mundschleimhaut) Wirth)<br />

e.g. Die zeitliche Festlegung der einzelnen Behandlungsphasen (der Lippen-Kiefer-Gaumenspalten)<br />

beruht immer auf dem bewußt eingegangenen Kompromiß zwischen der möglichst frühzeitigen<br />

ästhetischen und funktionellen Herstellung einerseits und der weitgehenden Verhinderung von<br />

wachstumsschädigenden operativen Einflüssen andererseits. (Böhme)<br />

~ Palatum durum, Palatum molle, Palatum fissum, Velum fissum<br />

palatal shortness<br />

Velumhypoplasie c. / f. / (-n)<br />

= Gaumensegelhypoplasie<br />

zu kurzes Gaumensegel, großer Abstand zwischen Gaumensegel und hinterer<br />

Rachenwand. Das Längenverhältnis vom harten zum weichen Gaumen beträgt<br />

normalerweise 2:1; es kann bei zu kurzem Gaumensegel auf 3:1 bis 4:1 verschoben<br />

sein Wirth)<br />

e.g. Kongenital verkürztes Velum (Sedlàcková-Syndrom): Die angeborene Verkürzung des weichen<br />

Gaumens beruht nach Beschreibungen von Sedlàcková (1967) auf einer Entwicklungsstörung<br />

durch Einwirkung einer exogenen Noxe in den ersten zwei Embryonalmonaten. Die Mißbildung<br />

ist sofort nach der Geburt feststellbar. (...) Bei einem Leitsymptom mit Velumverkürzung bzw.<br />

Velumhypoplasie stellt sich ein offenes Näseln (Rhinophonia aperta) aufgrund eines<br />

insuffizienten Gaumen-Rachen-Verschlusses ein. (Böhme)<br />

~ velopharyngeale Insuffizienz, Velo-Pharyngo-Plastik, hintere Pharynxwand, Rhinophonia<br />

aperta


Definiciones de términos alemán 161<br />

palatal sound<br />

Palatal n. / m. / -e [- Palatum - palatal]<br />

= Gaumenlaut, Palatallaut<br />

(phon.) durch Berührung der Zunge am Gaumen entstehende Laute wie z.B. g und k,<br />

j,ng und das uvulare r Franke)<br />

e.g. Einteilung der Konsonanten nach dem Ort der Lautbildung (...) Palatale Zone: Der Zungenrücken<br />

artikuliert gegen den harten und weichen Gaumen. Vorn (prä- und mediopalatal) bildet die<br />

retroflektierte Zunge das amerikanische l und r. Weiter rückwärts (postpalatal und velar) artikuliert<br />

der gehobene Zungenrücken die palatalen Laute:- j, vorderes ch (harter Gaumen = mediopalatal)<br />

(...). - x, k, g (weicher Gaumen = velar). -ng, Zäpfchen-R (uvular). (Wirth)<br />

~ Phonetik, Artikulation, Konsonant<br />

◊ Palatallaut<br />

palatal-lift prosthesis<br />

Velumprothese c. / f. / -n<br />

= Gaumensegelprothese, palatal lift, GSP<br />

bei der prothetischen Unterstützung der Gaumensegelfunktion wird mit einer an den<br />

Zähnen befestigten Konstruktion das Gaumensegel passiv angehoben bzw. die<br />

velopharyngeale Passage verengt. Ziegler)<br />

e.g. Die Gaumensegelprothese (auch unter dem englischen Namen 'palatal lift' bekannt) gehört zu<br />

den erfolgreichsten und effektivsten Maßnahmen der Dysarthriebehandlung (Duffy, 1995). (...) An<br />

der Indikationsstellung sollten neben dem Sprachtherapeuten auch ein Zahnarzt und ein<br />

Phoniater beteiligt sein. (...) Die entscheidenden Indikationskriterien sind die vorhersehbare<br />

Wirkung der GSP am größten. Es sollte bei der Prognose aber auch berücksichtigt werden, daß<br />

die verbesserten aerodynamischen Verhältnisse zur Normalisierung der übrigen<br />

sprechmotorischen Funktionen beitragen können und eine effektive Übungsbehandlung erst<br />

ermöglichen (Ziegler)<br />

~ Velum palatinum, velopharyngeale Insuffizienz, Velo-Pharyngo-Plastik, Hypernasalität,<br />

Rhinophonia aperta, nasale Penetration<br />

palate<br />

Palatum n. / m. / Palata [- Palatal - palatal]<br />

= Gaumen<br />

Palatum. Horizontal gelegene, knöcherne Scheidewand zwischen Mund- und<br />

Nasenhöhle. Besteht aus hartem G. (Palatum durum) und weichem G. (Palatum molle),<br />

der wiederum das Gaumensegel (Velum palatinum) und das Zäpfchen (Uvula) beinhaltet<br />

Franke)<br />

e.g. Eine Gaumenspalte entsteht durch das unvollkommene Zusammenwachsen der Teile, die sich in<br />

der embryonalen Zeit an der Bildung des Gaumens beteiligen. Der Gaumen entwickelt sich aus<br />

dem ersten Kiemenbogen. Auf jeder Seite wächst aus den Oberkieferfortsätzen eine Leiste, die<br />

die Basis für die Gaumenplatte bildet. Die Teile, die die Basis des harten Gaumen bilden,<br />

wachsen von vorn nach hinten zusammen. In der 9. Embryonalwoche ist der harte Gaumen<br />

geschlossen. Der weiche Gaumen schließt sich danach. Zwischen die Oberkieferfortsätze schiebt<br />

sich vorn der Stirnfortsatz. (Wirth)<br />

~ Palatum durum, Palatum molle, Velum palatinum, Uvula, Phonetik, Artikulation,<br />

Elektropalatographie, Palatum fissum<br />

◊ Palatum fissum, Palatum durum, Palatum molle<br />

palato-alveolar


Definiciones de términos alemán 162<br />

palatoalveolar adj. /<br />

= alveo-palatal<br />

zum Alveolarkamm und Gaumen gehörig )<br />

e.g. Artikulation, bei der sich die Zungenspitze im Bereich hinter den Alveolen (Zahndamm) im<br />

Bereich des Beginns des Palatums (harter Gaumen) befindet; der Artikulationsort hinter den<br />

Alveolen im Übergangsgebiet zum Palatum. (Gadler)<br />

~ Phonetik, Artikulation<br />

palliation<br />

Palliation n. / f. / (-en) [- - palliativ]<br />

= Linderung, Milderung, Erleichterung<br />

palliativ: [lat.] krankheitsmildernd, die Beschwerden einer Krankheit lindernd, nicht die<br />

Ursache beseitigend (von Behandlungsweisen oder Medikamenten) Meyers)<br />

e.g. Die Behandlung progredienter neurologischer Erkrankungen erfolgt in Ermangelung kausaler<br />

Therapiemöglichkeiten symptomatisch-medikamentös. (...) Mit der Option, die orale Ernährung so<br />

lange wie möglich fortzusetzen, versucht man, durch kompensatorische Maßnahmen die<br />

Lebensqualität der Patienten zu verbessern. (Bartolome)<br />

~ Dysphagie, Dysarthrie<br />

palpebral fissure<br />

Palpebralfissur c. / f. / -en<br />

= Lidspalte, Lidritze, Rima palpebrarum<br />

Zwischenraum zwischen den Augenlidern Pschyrembel)<br />

e.g. Eine erweiterte Lidspalte, verstrichene Stirn und Nasolabial-Falte und ein herabhängender<br />

Mundwinkel sprechen für eine homolaterale periphere Läsion des N. facialis. (Masuhr /<br />

Neumann)<br />

~ Down-Syndrom, Fazialisparese<br />

papilloma<br />

Papillom n. / n. / -e [- - papillös, papillomatös]<br />

vom Oberflächenepithel ausgehender, histol. meist benigner Tumor mit papillärem<br />

Aufbau, der häufig viel Bindegewebe enthält Pschyrembel)<br />

e.g. Die Papillome des Larynx gehören zu den gutartigen epithelialen Geschwülsten und sind sowohl<br />

im Kindesalter als auch bei Erwachsenen zu beobachten. Das besondere Kennzeichen dieser<br />

Papillome besteht in der ausgesprochenen Rezidivneigung und in der Gefahr der malignen<br />

Entartung. (Böhme)<br />

~ Tumor, Reinke-Ödem, Stimmlippenknötchen<br />

◊ Stimmlippenpapillom<br />

paralinguistic<br />

paralinguistisch adj. / / [- Paralinguistik]<br />

bezieht sich auf die Paralinguistik; Zweig der Linguistik, der Erscheinungen untersucht,<br />

die hörbare und sichtbare sprachliche Äußerungen in psychisch-expressiver,<br />

darstellender und apellativer Funktion begleiten, wie z.B Mimik und Gestik<br />

Lewandowski)<br />

e.g. Aphasiker verwenden in der Kommunikation häufig gefüllte und ungefüllte Pausen, bestimmte<br />

Körperhaltungen oder Handbewegungen, um ihren momentanten Gesprächsschritt zu sichern.<br />

(Bongartz)


Definiciones de términos alemán 163<br />

~ non-verbale Kommunikation, Aphasie<br />

parallel talk<br />

Parallelsprechen c. / n. / kein Plural<br />

= parallel talking<br />

sprachliche Umsetzung kindlicher Vorhaben, Gefühle und Bedürfnisse Grohnfeldt)<br />

e.g. Beispiel: Kind geht auf eine Kiste zu, faßt den Deckel an. Erwachsener: "So, du willst die Kiste<br />

auspacken, ja?" (Grohnfeldt)<br />

~ Therapie, Sprachentwicklung<br />

paralysis<br />

Paralyse n. / f. / -n [- - paralysiert]<br />

vollständige Lähmung Pschyrembel)<br />

e.g. Die progressive Paralyse beginnt allmählich mit Leistungsabfall, Gedächtnisstörungen und<br />

affektiver Labilität. Frühzeitig fallen Artikulationsstörungen mit "Silbenstottern" und ein<br />

unregelmäßiges Schriftbild auf. Dysarthrie und Koordinationsstörungen sind progredient. (Masuhr<br />

/ Neumann)<br />

~ Parese, Pseudobulbärparalyse<br />

◊ juvenile Paralyse, progressive Paralyse, Pseudobulbärparalyse<br />

paramedian<br />

paramedian adj. / / [- - paramediär]<br />

gering von der Mittellinie abweichend Franke)<br />

e.g. Bei den (häufigeren) isolierten Schädigungen des unteren Kehlkopfnerven, tritt dagegen eine<br />

ausgeprägte Heiserkeit auf, wenn die Lähmung einseitig ist. Die Stimmlippe steht dann<br />

unbeweglich in einer sogenannten Paramedianstellung und kann zur Stimmbildung nicht<br />

ausreichend an die gesunde, gegenseitige Stimmlippe angenähert werden. (Grohnfeldt)<br />

~ Stimmlippenparese, laterale Ebene<br />

◊ Paramedianstellung<br />

paraphasia<br />

Paraphasie n. / f. / -n<br />

es finden sich verbale Entgleitungen, d.h., es werden Wortformen verwendet, die den<br />

Gedanken nicht richtig wiedergeben. Zwei grundsätzliche Verlaufsformen sind zu<br />

unterscheiden:<br />

1. Phonematische Paraphasie<br />

2. Semantische Paraphasie Poeck)<br />

e.g. Beim Benennen erfolgen Paraphasien aus dem semantischen Feld des Zielwortes oder ohne<br />

Bezug dazu. Anstatt zu benennen beschreibt der Patient oft den Gebrauch oder Eigenschaften<br />

eines Gegenstandes. (Wirth)<br />

~ Aphasie, phonematische Paraphasie, verbale Paraphasie<br />

◊ phonematische Paraphasie, semantische Paraphasie<br />

parasympathetic<br />

parasympathisch adj. / / [- Parasympathikus]<br />

bezieht sich auf den Parasympathikus; physiologisch und pharmakologisch vom<br />

Sympathikus abgrenzbarer Teil des vegetativen Nervensystems Pschyrembel)


Definiciones de términos alemán 164<br />

e.g. Der Sympathikus befaßt sich mit Reaktionen auf Notfälle. Aufgabe des Parasympathikus ist die<br />

interne Überwachung und Regulation einer ganzen Reihe von Funktionen (Körperhaushalt, wie<br />

für Ausscheidung von überflüssigen Stoffen, den Schutz des visuellen Apparates und die<br />

Langzeitspeicherung von Körperenergie) (Zimbardo)<br />

~ Nervensystem<br />

Ggs. Sympathikus<br />

paresis<br />

Parese n. / f. / -n [- - paretisch]<br />

motorische Schwäche, unvollständige Lähmung Franke)<br />

e.g. Vorwiegend finden sich linksseitige Rekurrensparesen, weitaus seltener rechtsseitige oder<br />

bilaterale Lähmungen. (Böhme)<br />

~ Hemiparese, Zerebralparese, Fazialisparese, Paralyse, Rekurrensparese<br />

◊ Zerebralparese, Hemiparese, Rekurrensparese, Fazialisparese<br />

Parkinson's disease<br />

Parkinson-Krankheit c. / f. / kein Plural<br />

= Morbus Parkinson, Parkinson`s disease<br />

es handelt sich um ein hypokinetisch-hypertones Syndrom mit der Trias: Tremor, Rigor,<br />

Akinese. Pathogenetisch liegt eine progrediente Degeneration dopaminerger Neurone<br />

vor (Systematrophie) Masuhr / Neumann)<br />

e.g. Die hypokinetische Dysphonie bei Parkinson-Krankheit ist kein konstantes Symptom.<br />

Gelegentlich kann jedoch die hypokinetische Dysphonie sogar als erstes Symptom einer<br />

Parkinson-Krankheit feststellbar sein. (Böhme)<br />

~ Dysartrie, orofaziale Dyskinesie, Rigor, Tremor<br />

paroxysm<br />

Paroxysmus n. / m. / Paroxysmen [- - paroxysmal]<br />

= Anfall<br />

Anfall, Krampf Pschyrembel)<br />

e.g. Pathognomisch für eine Multiple Sklerose ist das Syndrom einer paroxysmalen Dysarthrie und<br />

Ataxie. (Böhme)<br />

~ Krampf, multipler Sklerose<br />

partial seizure<br />

partieller Anfall c. / m. / -e Anfälle<br />

= fokaler Anfall<br />

einfache fokale (partielle) Anfälle beruhen auf einer lokalen, herdförmig auf einer<br />

Hirnhälfte beschränkten neuronalen Erregung. Komplexe fokale (partielle) Anfälle gehen<br />

mit einseitigen, häufiger bilateralen neuronalen Entladungen einher Masuhr / Neumann)<br />

e.g. Fokale (partielle) Anfälle können ohne Bewußtseinsstörung (einfach-partiell) oder mit<br />

Bewußtseinsstörung (komplex-partiell) auftreten. Fokale Anfälle sind in der Mehrzahl<br />

symptomatisch, das heißt, Ausdruck einer lokalisierbaren organischen Hirnschädigung. (Poeck /<br />

Hacke)<br />

~ Epilepsie, Krampf, Paroxysmus<br />

◊ einfach fokaler partieller Anfall, komplex partieller Anfall<br />

part-word repetition


Definiciones de términos alemán 165<br />

Teilwortwiederholung c. / f. / -en<br />

= Wortteilwiederholung, Silbenwiederholungen<br />

Wiederholung von Lauten und Silben Baumgartner / Füssenich)<br />

e.g. Es kommt zu "hämmernden" Wiederholungen von Lauten und Silben. (Fiedler / Standop)<br />

~ Stottern, Unflüssigkeit, Artikulation<br />

pathogenesis<br />

Pathogenese n. / f. / -n [- - pathogenetisch]<br />

Entstehung und Entwicklung von Krankheiten Pschyrembel)<br />

e.g. Ätiopathogenese. Die Parkinson-Krankheit ist in 80-90% der Fälle idiopathisch; die Rolle<br />

genetischer Faktoren umstritten. (Masuhr / Neumann)<br />

~ Ätiologie, Pathologie<br />

◊ Ätiopathogenese<br />

pathologist<br />

Pathologe/in n. / m.(f.) / -n/-nen<br />

Wissenschaftler auf dem Gebiet der Pathologie Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Der Pathologe befaßt sich mit den abnormen und krankhaften Veränderungen im menschlichen<br />

Organismus. (Pschyrembel)<br />

~ Pathologie<br />

pathology<br />

Pathologie n. / f. / (-n) [- - pathologisch]<br />

als Teilgebiet der Medizin die Lehre von den abnormen und krankhaften Veränderungen<br />

im (menschlichen) Organsismus, insbesondere von den Ursachen (Ätiologie) sowie<br />

Entstehung und Entwicklung (Pathogenese) von Krankheiten und den durch sie<br />

verursachten organischen Veränderungen und funktionellen Auswirkungen<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Pathologisches Weinen und Lachen (früher als "Zwangsweinen" und "Zwangslachen" bezeichnet)<br />

beobachtet man bei Bulbärparalyse und Pseudobulbärparalyse. (Masuhr / Neumann)<br />

~ Pathologe/in, Pathogenese, pathophysiologisch, Psychopathologie<br />

◊ Psychopathologie<br />

pathophysiology<br />

pathophysiologisch adj. / / [- Pathophysiologie]<br />

bezieht sich auf die Pathophysiologie; Lehre von den krankhaften Lebensvorgängen und<br />

gestörten Funktionen im menschlichen Organismus; zusammen mit der Pathobiochemie<br />

beschäftigt sie sich mit u.a. mit molekularbiologischen Untersuchungen innerhalb der<br />

Zellen zur Erklärung pathologischer Abweichungen von physiologischen und<br />

biochemischen Vorgängen Pschyrembel)<br />

e.g. Pathophysiologisch handelt es sich bei Epilepsie um eine Labilität des Membranpotentials mit<br />

Neigung zu paroxysmalen Spontanentladungen bei Ungleichgewicht zwischen den Transmittern<br />

Glutamat und GABA. (Masuhr / Neumann)<br />

~ Pathologie, Physiologie<br />

perception


Definiciones de términos alemán 166<br />

Wahrnehmung n. / f. / -en [wahrnehmen]<br />

= Perzeption<br />

(med.): allgemeine Wahrnehmung. (psychologisch): noch nicht bewußt erkannte und<br />

eingeordnete Wahrnehmung mit Augen, Nase, Ohren, Zunge, Haut, Innenohr (Lagesinn)<br />

umd Muskeln (Bewegungssinn) Franke)<br />

e.g. Die visuelle Wahrnehmung ist ebenfalls eine wichtige Voraussetzung für den Beginn der<br />

Sprachentwicklung. (Wendlandt)<br />

~ perzeptiv, Perzeptionspsychologie<br />

◊ Perzeptionsschwerhörigkeit<br />

Ggs. Apperzeption<br />

perceptual<br />

perzeptiv adj. / / [perzipieren- Perzeption]<br />

= perzeptuell, perzeptorisch<br />

die Perzeption (Wahrnehmung) betreffend; wahrnehmend Duden)<br />

e.g. Die perzeptive (auditive) Phonetik untersucht die Aufnahme und Verarbeitung akustischer<br />

Signale durch das Ohr und das zentrale Nervensystem. (Biesalski / Friedrich)<br />

~ Wahrnehmung<br />

perceptual psychology<br />

Perzeptionspsychologie c. / f. / kein Plural<br />

= Wahrnehmungspsychologie<br />

befaßt sich mit den Perzepten. Ein Perzept ist das, was wahrgenommen wird. Es ist<br />

weder der physische Gegenstand (distaler Reiz) noch sein Abbild in einem Rezeptor<br />

(proximaler Reiz). Vielmehr handelt es sich um das erfahrene (phänomenale) Ergebnis<br />

des gesamten Wahrnehmungsprozesses, der so unterschiedliche psychische Vorgänge<br />

wie Zusammenfügen, Urteilen, Schätzen, Erinnern, Vergleichen und Assoziieren umfaßt<br />

Zimbardo)<br />

e.g. Ein schwieriges Problem bei den Wahrnehmungsvorgängen ist die Tatsache, dass unsere<br />

Sinnesorgane ja nur chemische oder physikalische Gegebenheiten (etwa Schallwellen oder<br />

Lichtwellen) registrieren, wir aber als Endprodukt der Wahrnehmungsvorgänge Gegenstände,<br />

Ereignisse oder Lebewesen registrieren. (Remschmidt)<br />

~ perzeptiv, Wahrnehmung<br />

perforation<br />

Perforation n. / f. / -en<br />

= Durchbruch, Durchbohren<br />

Durchbruch, Durchbohren; Eröffnung einer geschlossenen Körperhöhle od. Struktur,<br />

meist eines Hohlorgans; 1. Spontan inf. nekrotisch-entzündlicher Gewebeschädigung<br />

(z.B. Magenperforation, Trommelfellperforation); 2. Traumatisch bedingt (auch iatrogen,<br />

z.B. P. des Uterus bei Kürettage, des Ösophagus bei Ösophagoskopie) Pschyrembel)<br />

e.g. Akute Otitis media (...) Befund: (...) diffuse Rötung und Vorwölbung des Trommelfells mit<br />

Übergreifen der Rötung auf die Gehörwand, Einzelheiten des Trommelfells nicht mehr<br />

auszumachen. Schließlich spontane stecknadelstichgroße Perforation im vorderen unteren oder<br />

hinteren unteren Trommelfellquadranten am zweiten oder dritten Tag mit zunächst serösem,<br />

später eitrigem Sekretabfluß, "pulsierender Reflex" und Ohreneiterung ("Ohrenlaufen").<br />

(Boenninghaus)<br />

~ Membrana tympani-Perforation<br />

◊ Trommelfellperforation


Definiciones de términos alemán 167<br />

perinatal<br />

perinatal adj. /<br />

umfaßt den Zeitraum kurz vor, während und bis 7 Tage nach der Geburt Franke)<br />

e.g. Zerebrale Bewegungsstörung. Es handelt sich um eine neuromuskuläre Störungen im<br />

Bewegungsablauf mit oder ohne Intelligenzdefekt infolge einer prä-, peri- oder postnatal<br />

erworbenen, nicht progressiven Hirnschädigung. (Wirth)<br />

~ pränatal<br />

peripheral<br />

peripher adj. /<br />

= außen<br />

zur Außenseite hin, weg vom Mittelpunkt, außen Franke)<br />

e.g. Als Dysglossie bezeichnet man Artikulationsstörungen infolge organischer Erkrankungen im<br />

Bereich der peripheren Nerven und Muskeln einschließlich des knöchernen Systems der<br />

Sprechwerkzeuge. (Böhme)<br />

~ medial<br />

◊ peripheres Nervensystem<br />

Ggs. Zentral<br />

perlocutionary<br />

perlokutionär adj. / / [- Perlokotion]<br />

bezieht sich auf den perlokutionären/perlokutiven Akt, die Perlokution;<br />

mit einem Sprechakt mitvollzogene Teilhandlung und die Wirkung auf die Gefühle,<br />

Gedanken oder Handlungen des Hörers, die der Äußerung als Plan, Zweck oder Absicht<br />

zugrunde liegen; die Konsequenz, die sich für den Hörer aus dem Sprechakt ergibt<br />

Lewandowski)<br />

e.g. Zur Bestimmung einer Äußerung gehört dreierlei: 1. Der begriffliche Inhalt (lokutionärer Akt), 2.<br />

Die Absicht des Sprechers (illokutionärer Akt), 3. Die Wirkung der Äußerung auf den Hörer<br />

(perlokutionärer) Akt. (Szagun)<br />

~ illokutionär, lokutionär, Äußerung<br />

personal FM unit<br />

FM-System c. / n. / -e<br />

= Mikroport-Anlage, FM-Ausstattung<br />

FM-Ausstattung (drahtlose Übertragungsanlagen).(...) (Mikrophon-Sender und<br />

Empfangsgerät) (...) Es handelt sich um drahtlose Hochfrequenzverstärker zusätzlich zu<br />

den individuellen Hörgeräten.Eine Einblendautomatik dämpft beim Sprechen der<br />

Bezugsperson die Umgebungsgeräusche um 20 dB ab. Ein konstanter Sprecher-<br />

Mikrofon-Abstand führt zur Ausschaltung nachteiliger akustischer Übertragungsfaktoren<br />

Wirth)<br />

e.g. Es handelt sich um eine Gerätekombination, die aus einem Kurzwellensender (für den Lehrer)<br />

und eine Empfangsgerät (für den schwerhörigen Schüler) besteht. Außerdem ist über Induktion<br />

das individuelle Hörgerät mit eingeschaltet. Das Sprachverständnis wird vor allem in der Schule<br />

durch diese Art der nebengeräuscharmen Verstärkung meistens soweit verbessert, daß unter<br />

Umständen auch erheblich hörgestörte Kinder normale Schulen besuchen können. (Biesalski)<br />

~ Hörgerät, Kommunikationshilfe für Högeschädigte<br />

pharyngeal


Definiciones de términos alemán 168<br />

pharyngeal adj. / / [- Pharyngeal]<br />

auf den Pharynx bezüglich, dort artikuliert (Sprachw.) Duden)<br />

e.g. Pharyngeal(laut) [Auch: Faukal, Rachenlaut]. Nach der Artikulationsstelle (Pharynx) bezeichneter<br />

Sprachlaut. Wegen der geringen Möglichkeiten, die Pharynx zu verändern, gibt es im<br />

wesentlichen zwei Pharyngeallaute: [] und []. Beide kommen im Arab. vor : [hi'n :a: ?] >Henna,<br />

roter pflanzlicher Farbstoff, ['?i :sa:] Jesus. (Bußmann)<br />

~


Definiciones de términos alemán 169<br />

[h - c]. Dies ist der pharyngeale Engelaut. Die Zungenwurzel nähert sich der<br />

Rachenwand, und dadurch wird der Kehldeckel gegen den Kehlkopfeingang<br />

hinuntergedrückt. Es gibt diesen Laut sowohl stimmlos als auch stimmhaft im<br />

Arabischen z.B. bei Mohammed [mo' ham:ad]. Der auditive Eindruck ist der eines<br />

gepreßten Vokaleinsatzes, was dem folgenden Vokal einen kehligen Beiklang gibt<br />

Beispiele für den pharyngealen Frikativ [h]/ [c] können wir dem orientalischen Dialekt des<br />

Hebräischen entnehmenPompino-Marschall S. 192 Schubiger)<br />

e.g. Untergruppen von Frikativen ergeben sich durch Labialisierung, Palatalisierung, Velarisierung<br />

(Sekundäre Artikulation), Pharyngealisiserung, Aspiration, Nasalierung, Glottalisierung.<br />

(Bußmann)<br />

~ Phonetik, Konsonant, Frikativ, Pharynx<br />

pharyngeal plosive<br />

Pharyngealplosiv c. / m. / -e<br />

= Rachenverschlußlaut, pharyngealer Plosiv<br />

ein echter pharyngealer Plosiv wird mit Verschlußbildung im Rachenraum gebildet, d.h.<br />

daß unmittelbar hinter dem Mundraum die Rachenwände gegeneinander geführt<br />

werden, wobei der Kehlkopf etwas angehoben wird. Die Verschlußbildung ist ein<br />

Zusammenspiel von Rachenwänden un Glottis, die hierbei vermutlich geschlossen wird,<br />

da ein echter Verschluß nur mit den Rachenwänden artikulatorisch wohl kaum möglich<br />

ist Vieregge)<br />

e.g. Pharyngeale Plosive können bei Patienten vorkommen, die Schwierigkeiten mit dem<br />

velopharyngealen Schließmechanismus haben, welcher bei Plosivartikulationen den Nasenraum<br />

abschließt, und daher als Kompensation pharyngeale Plosive einsetzen, die sie sehr wohl<br />

produzieren können. (Vieregge)<br />

~ Plosiv, Pharynx, Phonetik, Konsonant<br />

In Phonetikbüchern, die die Norm der deutschen Sprache beschreiben, werden velare, uvulare und laryngeale<br />

Verschlußlaute definiert. Pharyngeale Plosive treten nur als kompensatorische Artikulation auf.<br />

pharyngeal speech<br />

Pharynxstimme c. / f. / (-n)<br />

= Rachenstimme<br />

bei der pharyngealen Ersatzstimme dient der Hypopharynx als Aktivator und die<br />

Schleimhautenge zwischen Zungengrund und Pharynx als Vibrator Böhme)<br />

e.g. Es gibt auch eine Pharynxstimme, bei der die im Hypopharynx vorhandene Luft<br />

zusammengepreßt und zur Bildung eines Geräusches benutzt wird; sie ist aber wegen des sehr<br />

geringen Luftvolumens sehr leise und durch den Geräuschcharakter der Ersatzstimme nur<br />

schwer verständlich. Diese Pharynxstimme ist nicht identisch mit dem Pseudoflüstern (...).<br />

(Grohnfeldt)<br />

~ Parabukkale Stimme


Definiciones de términos alemán 170<br />

besteht die Wand aus einer derben Bindegewebsmembran, Fascia pharyngobasilaris,<br />

durch die der Pharynx in großem Umfang an der Schädelbasis befestigt ist Kahle)<br />

e.g. Während die Rachenhinterwand mit ziemlich gleichbleibender glatter Oberfläche für alle Teile des<br />

Rachens den hinteren Abschluß bildet, begrenzen den mittleren Rachen (Mesopharynx) nach<br />

vorn und seitlich die vorderen und hinteren Gaumenbögen und die Zungenwurzel. Der obere<br />

Rachen (Epipharynx) hat als untere Grenze das Gaumensegel, als hinteren Teil des weichen<br />

Gaumens, als seitlichen je eine Öffnung der Tube (der Eustachischen Röhre, die zum Mittelohr<br />

führt), als obere hinten die Rachenmandel und vorn oben die Choanen, mandelförmige, schräg<br />

verlaufende Ausgänge der Nase nach hinten, zum Rachen zu. (Habermann)<br />

~ hintere Pharynxwand, velopharyngealer Sphinkter, Pharynx, velopharyngeale<br />

Insuffizienz<br />

pharyngoplasty<br />

Velo-Pharyngo-Plastik c. / f. / -en<br />

= Velo-Pharyngoplastik<br />

(Biesalski) OP, wobei ein breiter, gestielter Lappen aus der Rachenhinterwand mit dem<br />

Velum vernäht wird. Zur Verminderung des Nasenluftstroms Franke)<br />

e.g. Ein therapieresistentes offenes Näseln kann zwischen dem 4. 6. Lebensjahr durch eine<br />

Unterfütterung der Rachenhinterwand bzw. partielle Vernähung von Hinterwand und<br />

Gaumensegel (Velo-Pharyngo-Plastik) gebessert werden. (Berghaus)<br />

~ Rhinophonia aperta, Rhinophonia mixta, Hypernasalität, pharyngealer Gewebslappen<br />

pharynx<br />

Pharynx n. / m. / Pharyngen [- - pharyngeal]<br />

= Rachen, Schlund<br />

Rachen, Schlund; membranös-muskulärer, von Schleimhaut ausgekleideter Schlauch,<br />

der von der Schädelbasis bis zum Ösophagusmund in Höhe des Ringknopels reicht;<br />

gemeinsamer Teil des Atem- und Speisewegs im Anschluß an Nasen- und Mundhöhle<br />

bis zum Eingang in Trachea bzw. Ösophagus; Einteilung in drei Etagen: Pars nasalis<br />

(Epipharynx), Pars oralis (Mesopharynx), Pars laryngea (Hypopharynx) Pschyrembel)<br />

e.g. Im Mesopharynx kreuzen Atemweg und Speiseweg. Beim Neugeborenen steht der Kehlkopf<br />

noch hoch im Pharynx, der Kehldeckel überragt den Zungengrund, die Speise gelangt seitlich an<br />

ihm vorbei (Recessus piriformis) in den Oesophagus, ohne den Luftweg zu gefährden; der<br />

Säugling kann trinken und gleichzeitig atmen. Später tritt der Kehlkopf tiefer, der Rachen wird<br />

höher. Der Eingang in den Kehlkopf gerät dabei in den Speiseweg. (Kahle)<br />

~ Epipharynx, Mesopharynx, Hypopharynx, Pharynxwand, Pharynxhinterwand<br />

◊ Pharynxraum, Epipharynx, Mesopharynx, Hypopharynx, Pharynxwand,<br />

Pharynxhinterwand<br />

phonation<br />

Phonation c. / f. / (-en) [phonieren- - phonatorisch]<br />

= Stimmgebung, Stimmerzeugung, Stimmproduktion, Stimmbildung<br />

Stimm- und Lautbildung durch den Stimmapparat: Erzeugung von Tönen in<br />

unterschiedlicher Höhe durch Veränderung der Stimmritzenweite u.<br />

Stimmlippenspannung; Schwingungen der Stimmlippen verursachen einen Primärklang,<br />

der aus Grund- und Obertönen zusammengesetzt ist; durch Resonanz in Pharynx,<br />

Mund- und Nasenhöhle erfolgt eine Verstärkung von Teiltönen Pschyrembel)<br />

e.g. Die Stimmproduktion beruht auf einer präzisen Interaktion zwischen subglottischen und<br />

transglottischen Kräften, die sich durch die myoelastisch-aerodynamische Theorie gut erklären<br />

läßt. Die Stimmproduktion wird durch den funktionellen Charakter der einzelnen Strukturen der


Definiciones de términos alemán 171<br />

Stimmlippe beeinflußt. Neben der Innervation spielt ein ausgewogenes propriozeptives System<br />

eine bedeutsame Rolle für die Phonation.<br />

bei der Stimmerzeugung (Phonation) liegen die Stimmlippen als Schwingungsgenerator der Stimme<br />

aneinander. Angeblasen durch die Ausatemluft werden ihre freien Schleimhautkanten in<br />

periodische Schwingungen versetzt und ein Ton erzeugt (Randkantenphänomen)Franzen S. 119<br />

Die Stimmbildung ist Ausdruck der organischen Voraussetzungen des Kehlkopfs und der beteiligten<br />

Nerven und Muskeln, ist an ein hohes Ausmaß der Feinabstimmung neurophysiologischer und<br />

neuropsychologischer Prozesse gebunden und von dem seelischen Empfinden der<br />

Gesamtsituation der Betreffenden abhängig. Dementsprechend vielgestaltig sind die Ansätze zur<br />

Beeinflussung der Stimmbildung und die dabei zugrundeliegenden Formen des<br />

Selbstverständnisses und Menschenbildes. Grohnfeldt S.5 (Böhme)<br />

~ Stimme, myoelastisch-aerodynamische Theorie, Glottis, Stimmlippenschwingung, Plica<br />

vocalis, Ligamentum vocale Stimmlippe<br />

◊ Phonationsatmung,Phonationsmechanismus, phonatorische Stockung<br />

phonatory stoppage<br />

phonatorisches Stoppen c. / n. / kein Plural<br />

abrupte phonatorische Unterbrechungen Grohnfeldt)<br />

e.g. Die Suche nach dem trennenden Merkmal zwischen Entwicklungsunflüssigkeiten und Stottern<br />

geht weiter. Stromstas (1965) spektographische Befunde pathologischer<br />

Koartikulationsbesonderheiten (auffällige Übergänge von Konsonanten zu Vokalen, abrupte<br />

phonatorische Unterbrechungen) bei später stotternden Kindern als Abgrenzung gegenüber nur<br />

vorübergehend unflüssigen Kindern konnten bis heute nicht wiederholt werden. (Grohnfeldt)<br />

~ Unflüssigkeit, Stottern<br />

phoneme<br />

Phonem n. / n. / -e [- Phonematik, Phonemik - phonematisch]<br />

(ling.) Laut, kleinste sprachl. Einheit, die zur Unterscheidung von Wörtern dient, z.B.<br />

Bein im Gegensatz zu Pein Franke)<br />

e.g. Ein Phonem ist jedoch selbst nicht bedeutungstragend. Es handelt sich also um das kleinste<br />

Glied eines Lautgegensatzes, das die Bedeutung eines Wortes ändern kann; zum Beispiel a, o<br />

und ö in Rasen - Rosen - Rösen. Die Phoneme unterscheiden sich durch sog. distinktive<br />

Merkmale. Die deutsche Sprache hat 35 Phoneme bei Einbeziehung der lang/kurz-Distinktion<br />

von sieben Vokalen. (Wirth)<br />

~ Phonologie, phonemische Transkription<br />

◊ Phoneminventar, phonemische Transkription<br />

phonemic paraphasia<br />

phonematische Paraphasie c. / f. / - -n<br />

lautliche Veränderungen eines Wortes durch Substitution, Auslassung, Umstellung oder<br />

Hinzufügung. Treten die Entstellungen sehr häufig auf, dass die Sprache unverständlich<br />

wird, spricht man von einem phonematischen Jargon Böhme)<br />

e.g. Wernicke-Aphasie. Leitsymptome sind u.a.:<br />

- Erheblich gestörtes Sprachverständnis<br />

- Reichlich semantische und/oder phonematische Paraphasien, die z.T. vom Zielwort grob abweichen;<br />

- Neologismen, phonematischer und semantischer Jargon (...) (Wirth)<br />

~ Paraphasie, Aphasie, Jargon


Definiciones de términos alemán 172<br />

phonetic<br />

phonetisch adj. / / [- Phonetik]<br />

die Phonetik betreffend, lautlich Duden)<br />

e.g. phonetische Bedeutung: Den Lauten einer Sprache werden bestimmte Bedeutungen<br />

zugesprochen, d.h. es wird eine Art Verbindung zwischen den Lauten eines Wortes und seiner<br />

Bedeutung hergestellt. (So scheint Klirren bereits aufgrund seiner Laute auf eine Geräusch<br />

hinzuweisen, das vorwiegend aus höheren Tönen besteht.) (Gadler)<br />

~ phonetische Ausführung, phonetische Verwandschaft, phonetisch-artikulatorische<br />

Störung, phonetisch-phonologische Störung<br />

◊ phonetische Ausführung, phonetische Verwandschaft, phonetisch-artikulatorische<br />

Störung, phonetisch-phonologische Störung<br />

phonetic implementation<br />

phonetische Ausführung c. / f. / - -en<br />

= phonetischer Akt<br />

der (Sprech-)Teilakt, der die Produktion sprachbezogener Laute bzw. komplexer<br />

Schallgebilde umfaßt Bußmann)<br />

e.g. Die Produktion der Laute erfolgt nun durch das Zusammenwirken der besprochenen<br />

Artikulationsorgane (Rachen, Kehldeckel, weicher Gaumen, Nasenraum, Mundraum, harter<br />

gaumen, Zunge, Lippen). Die einzelnen Laute werden durch eine Reihe von verschiedenen<br />

Eigenschaften gekennzeichnet: Verhalten der Stimmbänder, Artikulationsstelle(n), Artikulationsart<br />

(wie die Hindernisse überwunden werden), Behauchung. (Gadler)<br />

~ Phonetik, phonetische Verwandschaft, Sprechmechanismus, Artikulation<br />

phonetic variabilty<br />

phonetische Verwandschaft c. / f. / - -en<br />

= phonetische Ähnlichkeit<br />

Eigenschaft von stellungsbedingten Lautvarianten, die zu ein und demselben Phonem<br />

gehören, z.B. die Merkmale [+stimmlos], [+Frikativ] und [+ dorsal] bei ch1 und ch2, die<br />

zu dem Phonem /x/ gehören. Phonetische Verwandschaft läßt sich nicht exakt<br />

operational definieren, basiert in vielen Fällen vielmehr auf Intuition und ist abhängig von<br />

der Differenziertheit der Beschreibungssprache. - Phonetische Verwandschaft gepaart<br />

mit komplementärer Verteilung gilt in der Regel als Kriterium dafür, daß zwei<br />

Lautvarianten Allophone ein und desselben Phonems sind Bußmann)<br />

e.g. Daß die Laute im Ablauf eines Wortes sich gegenseitig in ihrer artikulatorischen Bildung infolge<br />

der großen Beweglichkeit unserer Sprechorgane und der zahlreichen Möglichkeiten ihres<br />

Zusammenspiels beeinflussen (und trotzdem noch als die Ziellaute erkannt werden), sei erwähnt,<br />

um das Bewegliche, kaum Fixierbare des Geschenes zu kennzeichnen. (...) In komplizierter<br />

Weise werden alle diese Laute in ihren Modifikationen (über die Zwischeneinheit der Linguisten<br />

Phonem und Morphem) in der Synthese zum sinntragenden Wort und Satz (...). (Habermann)<br />

~ Phonetik, Phonem<br />

In der deutschen Literatur werden die Bedingungen der Ähnlichkeit bzw. Zusammengehörigkeit der nichtdistinktiven<br />

phonetischen Variationen bzw. der Allophone eines Phonems beschrieben, anstatt deren<br />

Unterschiede zu betonen.<br />

phonetics<br />

Phonetik n. / f. / kein Plural [- Phonetiker - phonetisch]<br />

untersucht die lautliche Seite des Kommunikationsvorgangs unter dem Aspekt folgender<br />

Teilprozesse: (a) artikulatorisch-genetische Lautproduktion (Artikulatorische Phonetik),<br />

(b) Struktur der akustischen Abläufe (Akustische Phonetik), (c) neurologisch-


Definiciones de términos alemán 173<br />

psychologische Vorgänge des Wahrnehmungsprozesses (Auditive Phonetik). Ihre Basis<br />

sind Erkenntnisse der Anatomie, Physiologie, Neurologie und Physik Bußmann)<br />

e.g. Dabei ist der Gegenstand "Laut" etwas, was von einem Beobachter - Hörer - aus einem zeitlichen<br />

Kontinuum von verschiedenartigen "Geräuschen" herausgelöst wird. Diese Elemente versucht<br />

nun der Hörer oder, wenn er geschult ist, der Phonetiker, unter Zuhilfenahme eines bestimmten,<br />

begrenzten Zeichenvorrats symbolisch darzustellen. Daher wird dieser Bereich auch als<br />

Symbolphonetik bezeichnet: Die phonetische Information wird als eine Kette von Symbolen<br />

dargestellt.Die Verschriftlichung erfolgt mit Hilfe eines Systems, das auf der Basis des<br />

lateinischen Alphabets beruht. (Gadler)<br />

~ akustische Phonetik, Artikulation, phonetisch-artikulatorische Störung<br />

◊ akustische Phonetik<br />

phonological<br />

phonologisch adj. /<br />

die Phonologie betreffend Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Die phonologischen Störungen sind primär linguistische Kommunikationsstörungen und nicht als<br />

artikulatorisches Problem deutbar. (Böhme)<br />

~ Phonologie, phonologische Störung, phonologische Repräsentation<br />

◊ phonologische Störung, phonologische Repräsentation<br />

phonological acquisition<br />

Erwerb der Phonologie c. / m. / kein Plural<br />

stufenweiser Erwerb des Lautsystems Biesalski / Friedrich)<br />

e.g. Zum einen ermöglicht die zunehmende Regularisierung und Systematisierung der Aussprache<br />

die Produktion neuer Wörter, zum anderen wird ein Kind infolge immer neuer Wörter zur<br />

Regelbildung seiner Aussprache gezwungen. (Baumgartner / Füssenich)<br />

~ Phonologie, Sprachentwicklung, phonologische Repräsentation<br />

phonological representation<br />

phonologische Repräsentation c. / f. / - -en<br />

die Darstellung der lexikalischen und grammatischen Morpheme als Matrizen von<br />

Merkmalen, die durch die phonologischen


Definiciones de términos alemán 174<br />

phonological-process approach<br />

Phonologischer-Prozess Ansatz c. / f. / kein Plural<br />

bei dem Ansatz (Weiner, 1981) werden die betroffenen phonologischen Prozesse gezielt<br />

behandelt Jahn)<br />

e.g. Aufgrund ihrer Bedeutung für den Laut- und Schriftspracherwerb, bildet die Förderung der<br />

auditiven Wahrnehmung, insbesondere der phonolgischen Bewusstheit, einen Schwerpunkt<br />

innerhalb der phonologisch orientierten Therapie. Darauf aufbauend bzw. parallel dazu erfolgt die<br />

gezielte Arbeit an phonologischen Prozessen. (Jahn)<br />

~ phonologische Störung, Erwerb der Phonologie, Phonologie, multiphonemischer Ansatz<br />

phonology<br />

Phonologie n. / f. / (-n) [- - phonologisch]<br />

die Lehre von den Phonemen und phonologischen Oppositionen. Die Phonologie<br />

untersucht, wie die Laute einer Sprache organisiert sind, damit die Übertragung von<br />

grammatischen Strukturen und dadurch auch von Bedeutung möglich ist Gadler)<br />

e.g. Phonologie, das System der Anwendung von Sprachlauten, ist genau wie Syntax, Morphologie,<br />

Semantik und Pragmatik ein Teil der Sprache und nicht des Sprechens. (Böhme)<br />

~ phonologisch, Phonetik, natürliche Phonologie-Theorie<br />

physical disability<br />

körperliches Unvermögen c. / n. / kein Plural<br />

= körperliches Gebrechen<br />

Gebrechen: dauernder, körperlicher Schaden Duden)<br />

e.g. Erwerbsunfähigkeit im sozialen Entschädigungsrecht bzw. völlige Erwerbsunfähigkeit im<br />

Einkommenssteuerrecht ist immer dann anzunehmen, wenn der Grad der Behinderung mehr als<br />

90% beträgt. Für die Annahme dauernder Erwerbsunfähigkeit ist außerdem Voraussetzung, daß<br />

in absehbarer Zeit keine Aussicht auf wesentliche Verbesserung besteht. (Böhme)<br />

physical therapist<br />

Physiotherapeut/in c. / m.(f.) / -en/-nen [- Physiotherapie - physiotherapeutisch]<br />

= Krankengymnast/in<br />

die Berufsausübung beinhaltet die Anwendung geeigneter Verfahren der Physiotherapie<br />

in Prävention, kurativer Medizin, Rehabilitation und im Kurwesen Pschyrembel)<br />

e.g. Der Physiotherapeut lagert und dreht den Patienten (mit infantiler Zerebralparese), unterstützt<br />

physiologische Bewegungen der gesunden und kranken Körperregion und entwickelt neue<br />

Bewegunsmuster. (Masuhr / Neumann)<br />

~ Rehabilitation, interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

physiology<br />

Physiologie n. / f. / kein Plural [- Physiologe/in - physiologisch]<br />

Wissenschaft und Lehre von den normalen Lebensvorgängen, insbesondere von den<br />

physikalischen Funktionen des Organismus Pschyrembel)<br />

e.g. Die physiologisch richtige und effektivste Atemform für das Sprechen und Singen ist die<br />

kostoabdominale Atemform. (Böhme)<br />

~ pathophysiologisch<br />

◊ Pathophysiologie


Definiciones de términos alemán 175<br />

pinna<br />

Cavum Conchae c. / f. / Cava -<br />

= Koncha, Concha<br />

Trichter zum Gehörgangseingang (Koncha) Wendler)<br />

e.g. Die Weite des Gehörgangs und bedingt auch die Form der Concha sind von Bedeutung für die<br />

Schallzuleitung zum Trommelfell. (Franzen)<br />

~ Auris externa, Meatus acusticus<br />

pitch<br />

Tonhöhe c. / f. / -n<br />

(die Tonhöhe) ist bestimmt durch die Frequenz, die Zahl der Schwingungen pro<br />

Zeiteinheit Biesalski)<br />

e.g. (Die Frequenz ist) eine im Rahmen vieler (aber nicht aller) Musikkulturen fundamentale<br />

Eigenschaft des Tons; sie läßt sich durch Abstraktion von anderen Toneigenschaften wie Dauer,<br />

Lautstärke oder Klangfarbe als "lineare" (d.h. gleichmäßig ansteigende) oder "zyklische" (d.h.<br />

ähnlich wiederkehrende Tonigkeit) Veränderung eines Tons wahrnehmen. Dabei werden<br />

klangfarblich "hellere" Töne als "höher" empfunden. Höhe ist demnach eine relativ willkürliche<br />

metaphorische Bezeichnung. (...) Nur periodischen Schallereignissen kann intersubjektiv die<br />

Eigenschaft "Tonhöhe" zugeordnet werden. Je größer die Frequenz der Schwingung ist, umso<br />

höher ist die entsprechende Tonempfindung. (...) Genauere Untersuchungen haben ergeben,<br />

daß die Tonhöhenempfindung außer von der Frequenz auch noch von der Schallintensität und<br />

der Dauer des Schallereignisses abhängt.<br />

die Tonhöhe hängt von der Zahle der Stimmlippenschwingungne pro Sekunde (Grundfrequenz des<br />

produzierten Klanges), z.B. 440 Schwingungen pro Sekunde (440 Hz Kammerton a1, Tonhöhe<br />

des Neugebroenenschreies)Wirth S. 90 (Duden)<br />

~ Geschwindigkeit, Frequenz, Tonhöhenänderung, Sprechmelodie<br />

◊ Tonhöhenänderung, Tonhöhenbewegung<br />

pitch shift<br />

Tonhöhenänderung c. / f. / -en<br />

= Tonhöhenwechsel<br />

Tonhöhenänderungen basieren im wesentlichen auf verschiedenen Einstellungen des<br />

Spannapparates (Stimmlippenspannung) Wendler)<br />

e.g. Die Tonhöhe hängt hauptsächlich ab von der Glottiseinstellung; sie kann aber auch in<br />

beschränktem Umfang durch Variation des expiratorischen Luftstromes verändert werden. Jede<br />

Tonhöhensteigerung erfordert in erster Linie einen erhöhten muskulären Kraftaufwand aller<br />

Kehlkopfmuskeln, somit auch einer Vergrößerung des subglottischen Anblasedrucks. (Wirth)<br />

~ laryngeale Muskelspannung<br />

pitch variation<br />

Sprechmelodie c. / f. / (-n)<br />

= Tonhöhenbewegung, Tonhöhenvariation, Sprachmelodie<br />

Merkmal der Prosodie. Variation der Tonhöhe des primären Kehlkopftons während des<br />

Sprechens durch Veränderung der Kehlkopfmuskulaturspannung. Aufgabe:<br />

Kennzeichnung der Satzarten, Darstellung der Beziehungen der Satzteile untereinander<br />

u. der persönlichen Beziehung/Intention. Drei Melodieführungen: abschließende,<br />

weiterführende, fragende Franke)


Definiciones de términos alemán 176<br />

e.g. Ein wesentliches Charakteristikum der menschlichen Sprache ist ihre Tonhöhenbewegung, ihre<br />

Melodiekurve, also die Frequenzbewegung des Sprechgrundtons im Verlauf von Worten und<br />

Sätzen. Beim Ablauf der Sprache ändert sich die Tonhöhe dauernd in einer für die<br />

Ausdrucksform und für den Sprechenden charakteristische Weise. (Habermann)<br />

~ Prosodie, Sprechen auf einer Tonhöhe, Intonationsmuster<br />

Play Audiometry<br />

Spielaudiometrie c. / f. / kein Plural [- - spielaudiometrisch]<br />

wichtiges pädaudometrisches Verfahren. In eine Spielhandlung eingebaute<br />

Hörschwellenbestimmung für Kinder ab 2-3 Jahren. Auf einen gehörten Ton hin soll ein<br />

Baustein gelegt, eine Puppe angezogen werden o.ä. Franke)<br />

e.g. Die Spielaudiometrie als weitgehender audiologischer Suchtest steht und fällt mit der<br />

Konditionierung der Kinder durch die untersuchende Person. Ton oder Geräusch und<br />

Spielhandlung müssen so gekoppelt sein, daß daraus ein Spaß wird und nicht ein Zwang. Es<br />

reichen durchaus Klötzchen oder Bilder, die aufeinandergestellt, bzw. aufgedeckt werden<br />

müssen. (Biealski)<br />

~ Konditionierungsaudiometrie, Audiometrie, Hörschwelle<br />

plosive<br />

Plosiv n. / m. / -e [plosivieren- - plosiv]<br />

= Verschlußlaut, Plosivlaut, Explosiv, Okklusiv<br />

Plosiv(laut) [lat. plaudere klatschend zusammenschlagend]. Mit pulmonaler Luft bei<br />

oralem Verschluß gebildeter nicht- nasaler Sprachlaut (Verschlußlaut) Bußmann)<br />

e.g. Völliges aktives Schließen des Luftdurchgangs zwischen zwei oder drei Artikulationsorganen und<br />

anschließende aktive Wiedereröffnung. Dabei erfogt Abbremsung, Unterbrechung und<br />

Beschleunigung des Luftstroms sowie Aufbau, Erhaltung und Ausgleich einer Druckdifferenz zur<br />

Erzeugung lautklassenspezifischer Schallformen (impulsartiger Abfall und Anstieg der Lautstärke<br />

und Rauschimpulse an bestimmten Stellen) während der Verschluß- und Öffnungsvorgänge.<br />

Dabei laufen außerdem in Abhängigkeit von der Artikulationsstelle und von der Form des<br />

verschlußbildenden Organs spezifische Veränderungen der Hohlraumform im pharyngooralen<br />

Ansatzrohrteil ab, und dies hat Konsequenzen für die resonatorisch bedingte Schallmodifikation<br />

während dieser relativ schnellen Bewegungen bei der Verschlußbildung und der Öffnung.<br />

Beispiele: [p t k kp] (Pétursson)<br />

~ Burst, Phonetik, Verschlußlaut, Plosivinjektion, Pharyngealplosiv<br />

◊ Plosivlaut, Plosivinjektion<br />

plosive injection<br />

Plosivinjektion c. / f. / -en<br />

= Verschlußlautinjektion, Injektionsmethode<br />

die Injektion durch Konsonantendruck (Damsté 1986) gelingt mit Hilfe von Lippen- und<br />

Zungenbewegungen. Dabei wird Luft in der Mundhöhle zusammengedrückt und<br />

gleichzeitig eine Silbe gesprochen, die einen Verschlußlaut enthält Böhme)<br />

e.g. Der Nachteil (der Injektionsmethode) besteht in der Notwendigkeit häufigeren Nachdrückens<br />

kleiner Luftmengen. Vorteilhaft wirkt sich aber aus, daß für die Injektion Explosivlaute (p,t,k)<br />

während des fließenden Sprechens benutzt werden können. (Wendler)<br />

~ Ösophagusstimme, Laryngektomie<br />

pneumatic otoscopy<br />

pneumatische Otoskopie c. / f. / - -en


Definiciones de términos alemán 177<br />

= pneumatische Siegle-Otoskopie, pneumatische Gehörgangsspiegelung<br />

die Beweglichkeit des Trommelfells läßt sich (...) mit Hilfe eines außen mit einer Lupe<br />

abgeschlossenen Trichters, der luftdicht in den Gehörgang eingesetzt wird (Siegle-<br />

Trichter). Mit einem an den Trichter angeschlossenen Gummiballon kann dann zur<br />

Untersuchung der Trommelfellbeweglichkeit der Luftdruck im Gehörgang erhöht und<br />

erniedrigt werden (pneumatische Ohrlupe) Boenninghaus)<br />

e.g. Untersuchung mit der pneumatischen Lupe (Siegle-Trichter): Indikation: - Zur Beurteilung der<br />

Trommelfellbeweglichkeit. - Zur Diagnostik eines Paukenergusses. - Zur genaueren Diagnostik<br />

kleiner Trommelfellperforation. (Arnold, Ganzer)<br />

~ Membrana tympani, Membrana tympani-Perforation, Otitis media<br />

pneumotachography<br />

Pneumotachographie c. / f. / (-n) [- - pneumotachographisch]<br />

Registrierung der zu jedem Zeitpunkt der Atemphase herrschenden<br />

Luftstromgeschwindigkeit am Mund- und Nasenausgang Wirth)<br />

e.g. Die Untersuchungsmethode wurde in der Phoniatrie benutzt, um während der Stimmgebung die<br />

Strömungsgeschwindigkeit der Expirationsluft zu messen. Der Vorteil pneumotachographischer<br />

Untersuchungen gegenüber spirographischen Methoden besteht in der hohen Empfindlichekeit<br />

des Meßvorgangs, der feinste Schwankungen der Strömungsgeschwindigkeit während der<br />

Phonation wiedergibt, sowie in der Offenheit des Sytems, das gleichzeitig Stimmschallanalysen<br />

ermöglicht. Nachteilig wirkt sich aus, daß sowohl Mundstück als auch Maske die Klangbildung in<br />

den Ansatzräumen und die Schallabstrahlung beeinträchtigen, Artikulationsbewegungen<br />

behindern und auditive Kontrollmöglichkeiten der Stimmgebung einschränken. Wegen der großen<br />

Streuung der Meßwerte, die z.B. nicht einmal eine Abgenzung Stimmgesunder und<br />

-kranker erlauben, ist das Verfahren für eine objektive Differenzierung stimmlicher Leistungen nicht<br />

geeignet. (Wendler et al.)<br />

~ Luftstrom, Respiration, atmen, Expiration<br />

poloypoid degeneration<br />

Reinke-Ödem c. / n. / - -e<br />

es stellt eine Sonderform der chronischen hyperplastischen Laryngitis dar. Es handelt<br />

sich um ein auf die Stimmlippenoberfläche begrenztes subepitheliales Ödem, d.h. um<br />

eine Wassereinlagerung zwischen Epithel und Bindegewebe der Stimmlippe Wirth)<br />

e.g. Es besteht eine subepitheliale ödematöse Hyperplasie der Stimmlippen zwischen Mukosa und<br />

M.vocalis durch eine lokale Schädigung der Gefäßwände und Störungen des Lymphkreislaufs im<br />

Reinke-Raum. Hinzu kommt eine krankheitsfördernde Einwirkung von Nikotin- und<br />

Alkoholabusus. Extreme Stimmbelastungen unterstützen die Entstehung eines Reinke-Ödems.<br />

Symptome: (...) Charakteristischerweise tritt eine auffällige Vertiefung der Sprechstimmlage ein.<br />

(...) Bei ausgeprägten Verlaufsformen kann Diplophonie und Aphonie auftreten. Behandlung:<br />

Grundsätzlich sollte der Patient auf die Notwendigkeit einer postoperativen Stimmtherapie<br />

hingewiesen werden. Die Behandlung des Reinke-Ödems beruht auf mehreren Grundprinzipien:<br />

1. Verzicht auf Nikotin- und Alkoholgewohnheiten 2. Antiplogistische Maßnahmen einschließlich<br />

Ausschluß einer Sinusitis bzw. Bronchitis 3. Minimal invasive stimmchirurgische Behandlung. (...)<br />

Die konservative Stimmtherapie kann primär ein Reinke-Ödem nicht beseitigen und bleibt auch<br />

erfolglos, wenn der phonochirurgische Eingriff nur zu einer partiellen Besserung führt und ein<br />

Nikotin- und Alkoholabusus nicht abgebaut wird. (Böhme)<br />

~ Ödem, Stimmabusus, Diplophonie, Aphonie<br />

polyp<br />

Polyp n. / m. / -en [- - polypoid, polypös]


Definiciones de términos alemán 178<br />

primär benigner. aus der Mukosa eines Hohlorgans hervorgehender u. in das Lumen<br />

wachsender gestielter oder breitbasig aufsitzender Tumor; kann einzeln, multipel od.<br />

massenhaft vorkommen Pschyrembel)<br />

e.g. Sie treten überall an den Stimmlippen auf, meist in Einzel-, selten in Mehrfachpolypen,<br />

bevorzugen aber die mechanische stärker belasteten vorderen zwei Drittel. (...) Mittlere, bei<br />

Männern auch höhere Alter sind bevorzugt. Die Ursachen sind noch nicht restlos geklärt.<br />

Vermutet werden individuelle Disposition, Stimmüberlastung und chronische Entzündung. Als<br />

begünstigend gelten Phonationstraumen und vor allem Rauchen: Mehr als 80% der Betroffenen<br />

rauchen stark. - Die Stimme kann erheblich, bis zu aphonischen Schüben beeinträchtigt sein,<br />

doch ist sie bei Sitz an der Stimmlippenaufsichtsfläche (selten) oder bei gestielten und<br />

pendelnden Polypen (ebenfalls selten) gelegentlich nahezu unauffällig. Nicht entfernte<br />

Larynxpolypen entarten nur in 1-2% maligne. (Wendler)<br />

~ Stimmlippenpolyp<br />

◊ Stimmlippenpolyp, Larynxpolypen, Mehrfachpolypen<br />

polysyllabic<br />

mehrsilbig adj. /<br />

(Wort) mit mehr als eine Silbe Duden , Die Grammatik)<br />

e.g. Vereinfachung mehrsilbiger Wörter: "Schokolade" wird zu "lade" (Baumgartner / Füssenich)<br />

~ einsilbig, Silbe<br />

post-alveolar<br />

post-alveolar adj. /<br />

Artikulationsstelle ist hinter dem Zahndamm Wirth)<br />

e.g. Die Zungenspitze artikuliert hinter die Alveolaren: z.B. [l] (Duden, Die Grammatik)<br />

~ Alveolar, Phonetik, Artikulation, Alveolen<br />

postdental<br />

postdental adj. /<br />

Artikulation, bei der sich die Zungenspitze hinter den oberen Schneidezähnen befindet<br />

Gadler)<br />

e.g. Postdental, d.h. Zungenspitze an der hinteren Fläche der oberen Schneidezähne; Sigmatismus<br />

addentalis (Wirth)<br />

~ Dental, Phonetik, Artikulation<br />

post-dorsal<br />

postdorsal adj. / / [- Postdorsal]<br />

artikulierendes Organ ist die hintere Zungenoberfläche Wirth)<br />

e.g. [g] - stimmhafter postpalat-postdorsaler Verschußlaut: gehen, liegen (Wirth)<br />

~ Phonetik, Artikulation<br />

posterior pharyngeal wall<br />

hintere Pharynxwand c. / f. / - Pharynxwände<br />

= Rachenhinterwand, Rachenrückwand, Pharynxhinterwand<br />

die Rachenhinterwand bildet mit ziemlich gleichbleibender glatter Oberfläche für alle<br />

Teile des Rachens den hinteren Abschluß Habermann)


Definiciones de términos alemán 179<br />

e.g. Die hintere Rachenwand ist (in Ruhe) flach, frontal gestellt und lückenlos.(...) Reflektorische<br />

Sicherung des Atemweges: Das Gaumensegel wird angehoben und gespannt (...) und gegen die<br />

hintere Pharynxwand gedrängt, die sich durch Kontraktion des oberen Schlundschnürers<br />

wulstartig vorbuckelt (Passavant-Ringwulst); die oberen Luftwege sind vom Speiseweg<br />

abgetrennt. (Kahle)<br />

~ Pharynxwand, Pharynx<br />

posterior seal<br />

hinterer Abschluß der Mundhöhle c. / m. / (hintere Abschlüsse - -)<br />

= hintere Begrenzung der Mundhöhle<br />

die Mundhöhle wird (...) hinten durch die hinteren Gaumenbögen (und das<br />

Gaumensegel) verschlossen Weerda)<br />

e.g. Die Rachenhinterwand bildet mit ziemlich gleichbleibender glatter Oberfläche für alle Teile des<br />

Rachens den hinteren Abschluß. (Habermann)<br />

~ vorderer Abschluß der Mundhöhle, Cavum oris, Arcus palatum, Palatum fissum, Velum<br />

fissum<br />

postonset<br />

post onset adj. /<br />

= Krankheitsdauer<br />

seit dem Ausbruch, Beginn (einer Krankheit) Langenscheidts Fachwörterbuch Medizin)<br />

e.g. Der AAT (Aachener Aphasie Test) kann erst dann verwendet werden, wenn die (aphasischen)<br />

Patienten zeitlich und physisch belastbarer sind und wenn sich die Sprachstörungen nicht mehr<br />

von Tag zu Tag ändern. Es muß also eine bestimmte relativ stabile Kombination von<br />

sprachlichen Symptomen erkennbar sein. Dies ist frühestens nach 4 - 6 Wochen der Fall. (Biniek)<br />

~ Schlaganfall<br />

postvocalic devoicing<br />

postvokalische Desonosierung c. / f. / (- -en)<br />

= Desonorisierung, Entstimmhaftung, Entsonorisierung,<br />

stimmhafte Konsonanten werden nach Vokalen durch stimmlose homorgane<br />

Konsonanten ersetzt )<br />

~ Desonosierung, Phonologie<br />

In der deutschen Literatur wird nicht vom phonologischen Prozeß der postvokalischen Entstimmung gesprochen,<br />

sondern nur von Enstimmung. Deswegen siehe bei Desonosierung. Ein Beispiel regelgerechter<br />

Entstimmung ist die Auslautverhärtung im Deutschen.<br />

pragmatic disorder<br />

pragmatische Störung c. / f. / - -en<br />

interpersonelle Kommunikationsstörung im sozialen und situativen Kontext Böhme)<br />

e.g. Die Behandlungsbedürftigkeit läßt sich anhand folgender Beobachtungen feststellen:<br />

Das Kind hat allgemein Kontaktschwierigkeiten, die sich in unterschiedlicher Form äußern können:<br />

Vermeidung von Blickkontakt; keine Möglichkeit zur Eröffnung/ Führung eines Dialoges;<br />

konsequentes Nichtbeachten des Sprecherwechsels; keine Beobachtung unterschiedlicher<br />

Äußerungstypen und -formen (Böhme)<br />

praxis<br />

Praxie n. / f. / (-n) [- - praktisch]


Definiciones de términos alemán 180<br />

Fähigkeit und Geschicklichkeit, erlernte, d.h. zweckmäßige und zielbewußte komplizierte<br />

Bewegungen und Leistungen im Alltag auszuführen. Ist motorische Komponente des<br />

Körperschemas und kortikal gesteuert Franke)<br />

e.g. Sprache und Praxie sind als unabhängige Funktionen in derselben (linken) Hemisphäre<br />

organisiert. (Wirth)<br />

~ Apraxie<br />

Ggs. Apraxie<br />

prefix<br />

Präfix n. / n. / -e<br />

ein Affix, das vorne an die Basis angehängt wurde Gadler)<br />

e.g. Präfixe treten fast ausschließlich als Wortbildungsmorpheme wie un- (z.B. un-schön), miß- (z.B.<br />

miß-trauen), ver- (z.B. ver-sinken), Ur- (Ur-großvater) auf. (Kürschner)<br />

~ Morphem<br />

prelinguistic communication<br />

prälinguistische Kommunikation c. / f. / kein Plural<br />

= präverbale Kommunikation<br />

Zeitraum zwischen 0 und einem Jahr, umfaßt die ersten stimmlichen Äußerungen und<br />

die 1. und 2. Lallperiode Böhme)<br />

e.g. Gleichzeitig achtet das Kind, auf weitere präverbale Kommunikationsmöglichkeiten zu achten.<br />

Dazu gehören die Sprachmelodie und die bewußten und unbewußten Gebärden beim Sprechen.<br />

Besonders sind Silbenbetonungen, die rhythmischen Akzente, festzustellen. Diese sprachlichen<br />

Vorstufen eignet sich der Säugling zwischen dem achten und zehnten Lebensmonat an. (Böhme)<br />

~ Sprachentwicklung, Lallen, Gurren, Kommunikation<br />

prenatal<br />

pränatal adj. /<br />

= vorgeburtlich, prenatal<br />

vor der Geburt Pschyrembel)<br />

e.g. Wir unterscheiden darüber hinaus bei den weitaus selteneren sensorineuralen Hörstörungen zwei<br />

Gruppen: einmal die heredität bedingten Hörschädigungen, zum anderen die peri-, post- und<br />

pränatal enstandenen. (Böhme)<br />

~ perinatal<br />

presbyacusis<br />

Presbyakusis c. / f. / kein Plural<br />

= Alterschwerhörigkeit<br />

diese Zivilisationskrankheit führt mit zunehmendem Alter zu einer symmetrischen<br />

Innenohrschwerhörigkeit, besonders im Bereich der hohen Frequenzen Weerda)<br />

e.g. Presbyakusis (...) Symptome: Zunehmende Schwerhörigkeit, höhere Frequenzen in der Regel<br />

stärker betroffen als der Tieftonbereich. Eingeschränktes Wortverständnis, vor allem bei<br />

Nebengeräuschen, Diskriminationsverlust, Unbehaglichkeit in geräuschvoller Umgebung, beim<br />

Telefonieren (Rekruitment), Tinnitus. Komplikationen: Psychosoziale Isolation mit depressiven<br />

Verstimmungszuständen und Mißtrauen gegenüber der Umgebung. (...) Therapie: Möglichst<br />

frühzeitige binaurale Hörgeräteversorgung ggf. mit Hörtraining und -bei hochgradiger<br />

Schwerhörigkeit - Lippenlesetraining. (Arnold, Ganzer)<br />

~ Schallempfindungsschwerhörigkeit


Definiciones de términos alemán 181<br />

pre-speech vocalisation<br />

vorsprachliche Vokalisation c. / f. / - -en<br />

lautliche Äußerungen des Kindes vor dem Auftreten der ersten Wörter (entspricht dem<br />

Zeitraum zwischen der Geburt und dem Ende des 12. Lebensmonats) Baumgartner /<br />

Füssenich)<br />

e.g. Es entstehen schon in den ersten Lebensmonaten rhythmische un reziproke Muster, z.B.<br />

Blickkontakt und Vermeiden des Blickkontakts und im Vokalisieren. (Szagun)<br />

~ Sprachentwicklung, Spracherwerb, Gurren, Lallen, infantile Vokalisation, nichtsprachliche<br />

Vokalisation<br />

pressure consonant<br />

vorsymbolische Kommunikation c. / f. / kein Plural<br />

= präsymbolische Kommunikation<br />

entspricht der sensomotorischen Phase nach Piaget; die sensomotorischen Strukturen,<br />

die Handlungssschemata des Säuglings, sind abhängig von der Gegenwart von<br />

Gegenständen- z.B. Dingen, an denen das Kind saugen kann, die es beobachten oder<br />

ergreifen kann - aber nach diesem Stadium beinhalten die kognitiven Strukturen<br />

zunehmend symbolische Repräsentationen der äußeren Realität Zimbardo)<br />

e.g. Bei der Entstehung der Symbole fällt der Nachahmung eine Schlüsselrolle zu, da sie eine erste<br />

innere Repräsentation in Form des Vorstellungsbildes schafft. (Szagun)<br />

~ Sprachentwicklung, Spracherwerb, Kommunikation<br />

presymbolic communication<br />

präverbale Periode c. / f. / kein Plural<br />

= prälinguale Periode, prelinguale Periode, präverbales Stadium, vorsprachliche Periode<br />

auf den Spracherwerb bezogener Zeitraum von der Geburt bis zum Sprechbeginn<br />

Franke)<br />

e.g. Den prälingualen Stufen (präverbale Periode, d.h. zwischen 0 und etwa 1 Jahr) der<br />

physiologischen Sprach- und Sprechentwicklung wird mit Recht zunehmend Aufmerksamkeit<br />

geschenkt, da die Möglichkeiten einer Diagnostik und Behandlung im präverbalen Stadium immer<br />

mehr an Bedeutung gewinnen. (Böhme)<br />

~ Spracherwerb, vorsprachliche Kommunikation, Lallen, Gurren<br />

preverbal period<br />

prävokalisch adj. /<br />

= vorvokalisch<br />

vorvokalisch; Position eines Konsonanten, der einem Vokal vorausgeht Duden, Die<br />

Grammatik)<br />

e.g. Bei der prävokalischen Stimmgebung werden stimmlose Laute (vor den Vokalen) den<br />

stimmhaften innerhalb einer Lautreihe angeglichen: "Tasche" wird zu "Dasche", "Topf" zu "Dop"<br />

(Baumgartner / Füssenich)<br />

~ Phonologie, Artikulation, Vokal, phonologische Störung, prävokalische Stimmgebung<br />

prevocalic<br />

prävokalische Stimmgebung c. / f. / (- -en)<br />

= PST<br />

stimmlose Laute werden durch stimmhafte Laute ersetzt, z.B. Pudel --> /bu:dl/ Jahn)


Definiciones de términos alemán 182<br />

e.g. Harmonisierungsprozesse betreffen Vorgänge, bei denen Laute innerhalb der Lautreihe<br />

angeglichen werden: 1. Labialassimilation (LAS) (...) 2. Velarassimilation (VAS) (...) 3.<br />

Prävokalische Stimmgebung (PST): Tasche --> 'dasche, Topf --> dop, Prinz --> bint, Kamm --><br />

gam. (Baumgartner, Füssenich)<br />

~ Phonologie, Desonosierung, phonetisch-phonologische Störung<br />

prevocalic voicing<br />

primäres Stottern c. / n. / kein Plural<br />

Primär bezeichnet ein frühkindliches Symptombild des Stotterns nach der bekanntesten<br />

Stufeneinteilung der Entwicklung des Stotterns nach Bluemel (1935) Fiedler / Standop)<br />

e.g. Die bekannteste Stufeneinteilung der Entwickung des Stotterns ist die von Bluemel (1935), der<br />

zwischen primärem und sekundärem Stottern unterschiedet: Primär bezeichnet ein<br />

frühkindliches, sekundär ein voll ausgeprägtes Symptombild. (Fiedler / Standop)<br />

~ Stottern, beginnendes Stottern<br />

profound hearing impairment<br />

an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit c. / f. / (- - - - -en)<br />

= an Taubheit grenzender Hörverlust<br />

an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit: Hörschwelle ab 91 dB Wirth)<br />

e.g. Folgen (der an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit) sind Ausbleiben der spontanen<br />

Sprachentwicklung ("Welt des Schweigens"). Eine Sonderbeschulung ist stets notwendig. Als<br />

Ersatz lernen hochgradig Hörgestörte das Lippenlesen. Das "Lipreading" wird desto leichter<br />

erlernt, desto jünger der Patient ist. Außerdem ist die visuelle Funktion beim hörgestörten Kind<br />

wesentlich besser ausgebildet als beim Normalhörenden. (Biesalski)<br />

~ Schwerhörigkeit, Hörverlust, Hörstörung, Hörschädigung, hochgradiger bis an Taubheit<br />

grenzender Hörverlust<br />

In der deutschsprachigen Literatur gibt es keine einheitliche Einteilung der Schwerhörigkeitsgrade in dB. Zur<br />

Beurteilung der Erwerbsunfähigkeit wird häufig eine Einteilung mit prozentualem Hörverlust gegenüber dem<br />

Normalhörigen vorgenommen.<br />

prognosis<br />

Prognose n. / f. / -n [- - prognostisch]<br />

= Vorhersage<br />

Voraussicht auf den Krankheitsverlauf, Heilungsaussicht Pschyrembel)<br />

e.g. Die Prognose hängt weitgehend von der Intelligenz und dem Sprachvermögen ab. Wenn es im<br />

Rahmen der Sprachtherapie nicht gelingt, bei den frühautistischen Kindern die für das Sprechen<br />

notwendige sprachliche Kompetenz als das zugrundeliegende Regelwissen zu verbessern, wird<br />

das Sprechen und Verstehen von Sprache bei diesen Kindern ein blosser Akt stereotyper<br />

Verhaltensmuster bleiben, dem jegliche Kreativität fehlt. (Böhme)<br />

programmed instruction<br />

programmiertes Lernen c. / n. / kein Plural<br />

= programmierte Instruktion<br />

Bezeichnung für eine Form des Lernens, bei der das Lernmaterial in kleinen,<br />

aufeinanderfolgenden Teilen dargeboten und jeder Lerneffekt sofort verstärkt wird<br />

www.sign-lang.uni-hamburg.de)<br />

e.g. Beispiel: Nach erfolgreicher Lösung einer Teilaufgabe wird diese belohnt und die nächste<br />

Teilaufgabe dargeboten. Das programmierte Lernen erfolgt durch sogenannte Lehrmaschinen.<br />

(www.sign-lang.uni-hamburg.de)<br />

~ Therapie


Definiciones de términos alemán 183<br />

progressive<br />

progressiv adj. /<br />

= progredient, fortschreitend<br />

fortschreitend, z.B. ein Krankheitsverlauf Franke)<br />

e.g. Die progressive Bulbärparalyse kann als eine Sonderform der amyotrophen Lateralsklerose<br />

aufgefaßt werden. (Böhme)<br />

~ progressive Assimilation<br />

◊ progressive Muskeldystrophie, progressive Bulbärparalyse, progressive Assimilation<br />

videofluoroscopy<br />

Videoflouroskopie c. / f. / -n [videoflourekopieren- - videoflouroskopisch]<br />

videoaufgezeichnete Röntgendurchleuchtung, mit einer Bildfrequenz von 25 Aufnahmen<br />

pro Sekunde Bartolome)<br />

e.g. Fast immer ist neben einer ausführlichen Anamnese und klinischen Untersuchung bei Vedacht<br />

auf eine neurogene Dysphagie eine mehr oder weniger ausführliche apparative Zusatzdiagnostik<br />

unverzichtbar. Dabei kommt der zeitlich hochauflösenden Röntgenkinematographie (ca. 50 bis<br />

200 Bilder/s) bzw. Videoflouroskopie (ca. 25 bis 30 Vollbilder/s oder 50 bis 60 Halbbilder/s) eine<br />

dominierende Bedeutung zu. (Bartolome)<br />

~ Dysphagie<br />

visual<br />

visuell adj. / / [visualisieren- Visus]<br />

= optisch<br />

das Sehen betreffend, für d. Auge sichtbar Pschyrembel)<br />

e.g. Visuomotorische und visuell-perzeptive Untersuchungen beinhalten gleichzeitig die Untersuchung<br />

zentraler Sprachstörungen und zerebraler Störungen. Bei einer Störung der visuomotorischen<br />

Gestaltfunktion handelt es sich um eine zentrale Wahrnehmungsstörung mit<br />

Integrationsschwäche und um einen Mangel an analytischen und synthetischen Fähigkeiten. Es<br />

besteht somit eine enge Verbindung von Sprache und Wahrnehmungsfähigkeit sowie von zentral<br />

bedingten Sprachstörungen und der Störung visuomotorischer Gestaltfunktion.<br />

Untersuchung der visuellen Wahrnehmung (1.) Sehprüfung: Ziel der Sehprüfung ist die feststellung<br />

der Leistungsfähigkeit des Auges hinsichtlich des optischen Auflösungsvermögens, d.h.<br />

Sehschärfe. (...) (2.) Prüfung der Schriftzeichenwahrnehmung: Die visuelle Wahrnehmung von<br />

Schriftzeichen wird informell durch geeignete Aufgabenstellung überprüft. (...) Die<br />

Unterscheidungfähigkeit für Schriftzeichen (graphematische Differenzierungsfähigkeit) wird<br />

ebenfalls durch Benennenlassen oder durch Herausfinden von Buchstaben aus einem Text<br />

überprüft, (...) (3.) Prüfung der visuellen Wort- und Satzwahrnehmung: Geprüft wird, inwieweit<br />

gegliedertere Gestalten wie Wörter und Sätze gelesen werden können. (...) (Wirth)<br />

~ visueller Reiz, Gesichtsfeld, visuospatiale Störung, Kontrolle der Augenmotorik,<br />

visuomotorische Störung<br />

visual cue<br />

visueller Reiz c. / m. / visuelle -e<br />

= optischer Reiz<br />

optische Reize = Lichtblitze oder wechselnde Kontrastmuster Reim)<br />

e.g. Licht als adäquater Reiz wird durch einen angepaßten dioptrischen Apparat auf den Netzhäuten<br />

beider Augen fokussiert und von den Photosensoren in elektrische Signale umgesetzt. Von


Definiciones de términos alemán 184<br />

diesen zweidimensionalen Abbildungen ausgehend wird die gesehene Szene zur weiteren<br />

Analyse in Aspekte von Form, Farbe, Tiefe und Bewegung zerlegt und parallel weiterverarbeitet.<br />

Sinnesphysiologische Untersuchungen zeigen, daß Ganglienzellen auf Unterschiede der Stimulation<br />

des Zentrums und der Randzone reagieren. Am meisten werden sie durch Reizkontraste<br />

aktiviert.Zimbardo S. 179 (Schmidt)<br />

~ visuell, Reiz<br />

visual field<br />

Gesichtsfeld c. / n. / (-er)<br />

das Gesichtsfeld umfaßt den mit beiden Augen (ohne Hilfe von Blick- oder<br />

Kopfbewegungen) wahrgenommenen Raum Masuhr)<br />

e.g. Wie schon aus hirnanatomischen Gründen zu erwarten, bestehen praktisch bei allen Patienten,<br />

bei denen eine visuelle Agnosie angenommen wurde, Gesichtsfelddefekte. Es ist deshalb zu<br />

prüfen, ob ihre visuelle Wahrnehmung überhaupt die Voraussetzung für ein normales Erkennen<br />

bietet. Die Entscheidung kann schwierig sein; die augenärztliche Untersuchung alllein reicht dafür<br />

gewöhnlich nicht aus.<br />

Augenbewegungen vergrößern das schnell erfaßbare Feld und ermöglichen eine zielgerichtete<br />

Wahrnehmung.Schmidt S. 263<br />

Die visuelle Informationsleitung von der Netzhaut bis in die visuellen Zentren des Cortex (bestehen)<br />

aus mehreren Schritten. Bei jedem Schritt reagieren die beteiligten Zellen jeweils auf einen<br />

bestimmten Teil des Sehfeldes. Jede Ganglienzelle in der Netzhaut integriert Informationen über<br />

Lichtmuster, die aus vielen Rezeptorzellen kommen.<br />

Wenn die elektrische Aktivität einer einzelnen Ganglienzelle aufgezeichnet wird, so zeigt sich, daß in<br />

bestimmten Teilen des Sehfeldes die Darbietung eines Reizes zu Aktivitätsveränderungen führt.<br />

Derartige Bereiche werden als rezeptive Felder bezeichnet.Zimbardo S.179 (Poeck)<br />

~ visuomotorische Störung, Kontrolle der Augenmotorik<br />

◊ Gesichtsfelddefekte<br />

visual motor problem<br />

visuomotorische Störung c. / f. / - -en<br />

(bei einer Störung der) visuomotorischen Koordination ist die Fähigkeit, das Sehen mit<br />

den Bewegungen des Körpers zu koordinieren, (gestört) Wirth)<br />

e.g. Störungen der visuomotorischen Koordination 1. Optische Ataxie Patienten mit visuomotorischer<br />

oder "optischer" Ataxie greifen, als ob sie blind oder hochgradig schwachsichtig wären.(...) Die<br />

"blinde Hand" steht im Widerspruch dazu, daß die Patienten denselben Gegenstand visuell<br />

erkennen und sein Aussehen beschreiben können. (...) 2. Blickataxie Man könnte diese Störung<br />

als eine optische Ataxie der Blickbewegungen auffassen. (...) Wenn sie aber den Blick auf einen<br />

Gegenstand fixiert haben und es taucht in der Peripherie des Gesichtsfeldes ein anderer<br />

Gegenstand auf, können sie den Blick nicht mit einer zielsicheren Bewegung auf den peripheren<br />

Gegenstand richten. (...) 3. Simultanagnosie Wenn die Zuwendung der Aufmerksamkeit zu<br />

peripheren Reizen gestört ist, bleibt sie auf einem einmal fixierten Gegenstand haften. Die<br />

Patienten nehmen nie mehr als eine Gegenstand auf einmal wahr. (...) 4. Balint-Syndrom Die<br />

Kombination aller drei Symptome ( Optische Ataxie, Blickataxie und Simultanagnosie) wird nach<br />

ihrem Erstbeschreiber als "Balint-Syndrom" bezeichnet. (Goldenberg)<br />

~ Gesichtsfeld, visuospatiale Störung, Kontrolle der Augenmotorik<br />

Visual Reinforcement Audiometry<br />

visuelle Verstärkeraudiometrie c. / f. / kein Plural


Definiciones de términos alemán 185<br />

= visuelle Konditionierungsaudiometrie, Peep- Show<br />

Form der Spielaudiometrie. Als Verstärkung u. Anreiz erscheint ein Diapositiv Franke)<br />

e.g. Ab einem Alter von 2 Jahren kann man versuchen, die Reaktion dem Kind im Sinne eines<br />

bedingten Reflexes (Pawlow) erst einzuüben, bevor man die eigentliche Hörprüfng beginnt. Auf<br />

einem Bildschrim werden kindgerechte Bilder gleichzeitig mit der Präsentation eines laut<br />

überschwelligen akustischen Stimulus gezeigt. In der Trainingsphase lernt das Kind, daß visueller<br />

und auditiver Reiz immer gleichzeitig erscheinen (Konditionierung). In der anschließenden<br />

Untersuchugnsphase läßt man die visuelle Darbietung etwas verzögert gegen die auditive<br />

Stimulation auftreten. Das Kind wird für die "richtige" Reaktion auf einen auditiven Stimulus mit<br />

einem neuen Bild belohnt. Der Reizpegel wird dabei bis zur Reaktionsschwelle erniedrigt. Bei<br />

weiter entwickelten Kindern kann statt der passiven Belohnung mit Bildern eine aktive Reaktion<br />

konditioniert werden. (Wendler)<br />

~ Konditionierungsaudiometrie, Spielaudiometrie<br />

In der deutschen Literatur wird allgemein von Konditionierungsaudiometrie gesprochen, es konnten nur<br />

Textstellen gefunden werden, die dem Sinn nach der visuellen Konditionierungsaudiometrie entsprechen.<br />

visuo-spatial disturbance<br />

visuospatiale Störung c. / f. / - -en<br />

= räumliche Orientierungsstörung<br />

Störungen der Raumauffassung und des räumlichen Denkens werden meist als<br />

"visuospatiale" oder "visuokonstruktive" Störungen bezeichnet. Diese Bezeichnungen<br />

betonen die Wichtigkeit der visuellen Wahrnehmung für die Raumauffassung und das<br />

räumliche Denken Goldenberg)<br />

e.g. Als räumliche Orientierungsstörungen werden neuropsychologische Symptome bezeichnet,<br />

deren Gemeinsamkeit darin liegt, daß die räumlichen Relationen, die zwischen einer Person und<br />

den Gegebenheiten der Außenwelt , zwischen verschiedenen Objekten oder zwischen den<br />

einzelnen Elementen eines Objektes bestehen, nicht richtig erkannt werden oder<br />

vorstellungsmäßig erfaßt werden können. Die Störung läßt sich vor allem in der visuellen<br />

Modalität beobachten, sie kann aber auch im taktilen und auditiven Bereich auftauchen.<br />

Störungsformen (bzw. Ausdrucksformen): (...) topographische Orientierungsstörung (...)<br />

räumliche Lesestörung (...) Neglect (...) Balint-Syndrom (...) "Ankleideapraxie", "Uhrzeitagnosie",<br />

"Autotopagnosie", "Rechts-Links-Störung" und "Fingeragnosie". (Hartje, Poeck)<br />

~ visuomotorische Störung<br />

vocabulary<br />

Wortschatz n. / m. / kein Plural<br />

= Lexikon, Vokabular<br />

Gesamtmenge der Lexeme eines Sprechers oder einer Sprache<br />

Aktiver Wortschatz: Menge der verwendeten Wörter<br />

Passiver Wortschatz: Menge der verstandenen, aber nicht unbedingt gebrauchten Wörter<br />

Franke)<br />

e.g. Eine Sprachentwicklungsstörung liegt vor, wenn die folgenden vier Auffälligkeiten gemeinsam<br />

auftreten: Sprachverständisstörung, Dyslalie, eingeschränkter Wortschatz, Dysgrammatismus<br />

(Wendlandt)<br />

~ Semantik, Wort, Sprachentwicklung<br />

◊ aktiver Wortschatz, passiver Wortschatz, eingschränkter Wortschatz<br />

vocal abuse disorder<br />

Stimmabusus c. / m. / -<br />

= Stimmißbrauch, stimmliche Fehlbelastung


Definiciones de términos alemán 186<br />

Ursachen: Unökonomische Stimmgebung in Sprechberufen oder bei Arbeiten in Lärm.<br />

Husten. Stimmliche Belastung oder Überforderung bei Sängern. Hauptsymptome:<br />

Heiserkeit nach Stimmbelastung, abends am ausgeprägtesten. Räusperzwang.<br />

Entwicklung einer hyperfunktionellen Dysphonie möglich Naumann, Scherer)<br />

e.g. Das Merkmal "extrem laute und angestrengte Stimmgebung beim Spielen" steht in der Hierarchie<br />

der Faktoren, die bei Kindern eine Dysphonie verursachen können, mit an vorderster Stelle.<br />

Besonders schädlich ist dieser Stimmißbrauch bei noch nicht völlig abgeklungenen laryngealen<br />

Entzündungen. (Grohnfeldt)<br />

~ hyperfunktionellen Dysphonie, heiser, Stimmlippenknötchen<br />

vocal constriction<br />

Globus pharyngis c. / m. / Globi -<br />

= Globusgefühl, Engegefühl im Vokaltrakt, Kloßgefühl<br />

der Globus pharyngis tritt gemeinsam mit Stimmstörungen auf. Beim Globus pharyngis<br />

besteht eine im oberen Digestivtrakt lokalisierte Mißempfindung, die der Betroffene im<br />

Bereich der vorderen Halsregion verspürt. Der Schluckakt ist nicht beeinträchtigt.(...) Ein<br />

Globusgefühl kann bei funktionellen und organischen Dysphonien feststellbar sein. (...)<br />

Patienten mit einem Sprechberuf erkranken am häufigsten an einer Stimmstörung, die<br />

mit einem Globusgefühl einhergehen kann. (Es tritt) zum Beispiel beim und nach dem<br />

Sprechen sowie bei Aufregung (auf). (Die Mißempfindung äußert sich) zum Beispiel (als)<br />

Druck, Kloß im Hals, Brennen, Trockenheit. (Es wird empfunden) zum Beispiel medial,<br />

lateral, Mundboden, Larynx Böhme)<br />

e.g. Häufig wird eine Stimmerkrankung von "Globusgefühl" bzw. von Mißempfindungen im<br />

Halsbereich begeleitet, die vom Patienten oft als so schwerwiegend empfunden werden, daß sie<br />

im Vordergrund der angegebenen Beschwerden stehen; sie können auch als alleiniges Symptom<br />

auftreten. (...) Nahezu jede Stimmerkrankung ist mit Ängsten, Hemmungen und<br />

Beeinträchtigungen des Selbstwertgefühls verbunden, die umgekehrt auch die Ursache der<br />

Stimmprobleme sein können. Angst (lat. Angustus: eng, Beengtheit) ist häufig gekoppelt mit dem<br />

Erlebnis der Enge im Kehlkopfbereich oder einem Gefühl der Atemnot. (Spiecker-Henke)<br />

~ hyperfunktionelle Dysphonie, Stimmtherapie, Dyspnoe<br />

vocal fold<br />

Plica vocale c. / f. / -e vocalia<br />

= Stimmfalte, Stimmlippe<br />

auch: Stimmfalten, Plicae vocales; Bez. f. die vor d. Rückfläche des Schildknorpels zum<br />

Processus vocalis des Stellknorpels ziehenden Falten, die Stimmband (Lig. vocale) u.<br />

Stimmmuskel (M. vocalis) enthalten. Sie dienen der Stimmbildung (Phonation); abhängig<br />

von Stellung u. Spannung der Stimmlippen werden Töne mit unterschiedlichen<br />

Frequenzen erzeugt Pschyrembel)<br />

e.g. Funktionell zweischichtiger Aufbau der Stimmlippe (Plica vocale). Die Mucosa, das Ligamentum<br />

vocale und der M. vocalis beteiligen sich in Abhängigkeit vom Spannungszustand der<br />

Stimmlippen unterschiedlich am Schwingungsablauf. Die Mucosa, bestehend aus Epithel und<br />

subglottischem Gewebe, bildet eine relativ lockere und gut bewegliche Schicht. (...) Dagegen<br />

bilden das Ligamentum vocale und der M. vocalis gemeinsam ein starres System. Beide Systeme<br />

stellen den funktionell wirksamen zweischichtigen Aufbau der Stimmlippe dar (...) Es wird auch<br />

von einem "body-cover-model" gesprochen (Fujimura 1981). (Böhme)<br />

~ Ligamentum vocale, Phonation, Stimmlippenschwingung, myoelastischeaerodynamische<br />

Theorie<br />

vocal fold cancer<br />

Stimmlippenkarzinom c. / n. / -e


Definiciones de términos alemán 187<br />

= Stimmlippenkrebs, Stimmlippentumor<br />

frühzeitige Heiserkeit und Räusperzwang. Oft eine chronische Laryngitis in der<br />

Anamnese. (...) Es entsteht meist in der vorderen Hälfte der Stimmlippen (einschließlich<br />

vordere Kommissur). Lymphknotenmetastasen sehr spät oder gar nicht Naumann,<br />

Scherer)<br />

e.g. Stimmlippentumoren. Mehr als zwei Drittel aller Larynxkarzinome sind glottische. Dieser Sitz ist<br />

noch günstig, weil durch die frühen Stimmstörungen rechtzeitig geeignete Maßnahmen ergriffen<br />

werden können und weil eine Halslymphknotenabsiedlung aufgrund geringer<br />

Lympfgefäßversorgung der Stimmlippen relativ spät erfolgen. (Wendler)<br />

~ Kehlkopfkarzinom<br />

vocal fold lesion<br />

Stimmlippenverletzung c. / f. / -en<br />

= Stimmlippenschädigung<br />

1. Stimmlippenblutungen Äthiologie. Indirekte und/oder direkte traumatische<br />

Schädigungen des Kehlkopfs können zu isolierten subepithelialen Stimmlippenblutungen<br />

führen. Zumeist handelt es sich um professionelle Stimmstörungen bei Sängern oder<br />

Sprechern. Besonders stellen sich Stimmlippenblutungen nach Stimmißbrauch, wie<br />

Schreien, Rufen, oder forciertes Singen, ein. Weiterhin kann durch Niesen, Pressen,<br />

Würgen und Erbrechen eine Stimmlippenblutung auftreten.2. Intubationsfolgen (...)<br />

Mikrotraumatische Schädigungen der Glottis- Als Ursachen sind eine Reizung der<br />

Schleimhaut durch den Tubus, eine Verminderung der Schleimsekretion durch<br />

Prämedikation und eine unnötig lange Entziehung von Getränken nach Nakose<br />

anzusehen Böhme)<br />

e.g. Bei Intubation kann es zur Luxation des Aryknorpels, zu Stimm- und Taschenbandverletzungen<br />

kommen. Langzeitintubationen führen nicht selten zu Nekrosen und Granulomen, besonders an<br />

den Aryknorpeln und Ringknorpelplatten. Klinisch äußern sich die Intubationsschäden in<br />

Heiserkeit und Stridor. (Weerda)<br />

~ Stridor, heiser, Stimmabusus, Intubation<br />

vocal fold paralysis<br />

Stimmlippenparese c. / f. / -n<br />

= Stimmbandlähmungen, Stimmlippenlähmung, Stimmlippenparalyse<br />

(Wirth) mögl. sind (1) Lähmung des N. laryngeus inferior (N. recurrens); Stimmlippe steht<br />

in Median- und Prarmedianstellung. (2) Bei Lähmungen des N. laryngeus superior u.<br />

inferior (N. vagus) steht sie in Intermediätstellung mit u. ohne Exkavation. (3) Bei<br />

Lähmungen des N. laryngeus superior schlaffe Stimmlippe mit leichter Exkavation bei<br />

Phonation Franke)<br />

e.g. Bei einseitigen Lähmungen steht als Symptom die Heiserkeit im Vordergrund, bei doppelseitigen<br />

(Stimmlippen-)Paresen die Atemnot. Die Atembehinderung ist um so stärker, je näher die<br />

Stimmlippen zur Medianlinie stehen. Je weiter offen die Glottis bei maximaler Adduktion verbleibt,<br />

desto ausgeprägter ist gewöhnlich die Heiserkeit. Am häufigsten sind Lähmungen des N.<br />

laryngeus inferior sive recurrens. Deshallb ist die Bezeichnung Rekurrensparese oft für alle<br />

Stimmlipppenlähmungen in Gebrauch. (Wendler)<br />

~ Dyspnoe, heiser, Übertretung der Mittellinie<br />

vocal fold polyp<br />

Stimmlippenpolyp c. / m. / -en<br />

sie treten überall an den Stimmlippen auf, meist als Einzel-, selten als Mehrfachpolypen,<br />

bevorzugen aber die mechanische stärker belasteten vorderen zwei Drittel. Es sind


Definiciones de términos alemán 188<br />

ödematöse, myxomatöse oder teleangiektatische Pseudotumoren von glatter, glasiger,<br />

kugeliger Oberfläche und grauer, gelblicher oder rötlicher bis dunkelroter Farbe. Sie<br />

bestehen aus einem lockeren, stets bindegewebigen Grundgerüst mit<br />

Flüssigkeitseinlagerungen (weiche ödematöse Fibrome) Wendler)<br />

e.g. Im Kindesalter treten Stimmlippenpolypen nur selten auf. Vielmehr lassen sich diese<br />

Krankheitsbilder bei Erwachsenen, besonders bei männlichen Patienten feststellen.<br />

Äthiologie. Es handelt sich um Pseudotumoren, die besonders oft als Ausdruck einer<br />

Schleimhauthyperplasie nach akuter oder chronischer Laryngitis auftreten. Voraussetzung ist<br />

allerdings eine gleichzeitige unökonomische Überforderung des Larynx. (...)<br />

Therapie. Es ist eine mikrochirurgische Abtragung des Stimmlippenpolypen erforderlich. Zusätzlich ist<br />

eine prä- und postoperative Stimmtherapie, eine "Sandwich-Behandlung", erforderlich. (Böhme)<br />

~ Polyp, Laryngitis, stimmliche Hyperfunktion<br />

vocal fold sulcus<br />

Sulcus glottidis c. / m. / Sulci -<br />

= Stimmlippenfurche<br />

der Sulcus glottidis (Stimmlippenfurche) beruht auf einer Längsfurche entlang der<br />

medialen Stimmlippenanteile. Er kann ein- oder beiderseits vorhanden sein Böhme)<br />

e.g. Stroboskopische fehlt (beim Sulcus glottidis) meistens die Schlußphase, oder sie tritt nur verkürzt<br />

und bei höheren Intensitäten auf. Die in Respirationsstellung besser zu erkennende, mit einer<br />

festen Verwachsung von Schleimhaut und Muskel einhergehende (...) behindert durch eine<br />

Beeinträchtigung des Fasersystems die Randkantenverschiebung der Schleimhaut. (...) Die<br />

Stimme klingt belegt bis rauh und behaucht, sie ist meist auch wenig belastungsfähig. (...) Als<br />

Ursache werden neben der gesicherten kongenitalen Hypoplasie des M. vocalis (zum Teil auch in<br />

Kombination mit Epidermoidzysten) auch Muskelathrophie mit bindegewebiger Umwandlung<br />

nach tieferer Entzündung sowie Altersinvoltion vermutet. (Wendler)<br />

~ Dysphonie, Stimmstörung, Glottisschluß<br />

vocal fold vibration<br />

Stimmlippenschwingung c. / f. / -en<br />

die Bewegungsform der Stimmlippen setzt sich aus einer horizontalen und einer<br />

vertikalen Komponente zusammen. Zusätzlich lassen sich eine eigene, gesetzmäßig<br />

ablaufende Formveränderung, eine Verschiebung der Schleimhaut auf den<br />

Stimmlippenrändern erkennen (Randkantenverschiebung) Wirth)<br />

e.g. Bei den hohen Tönen wird dann eine Stufe erreicht, bei der die Stimmlippen stark gespannt,<br />

gestreckt und verlängert sind. (...) Nur der vordere Teil der Stimmlippe vom Ansatz am Processus<br />

vocalis der Stellknorpel bis zur Ansatzstelle vorn am Schildknorpel schwingt, und zwar mit der<br />

Randzone dieses Teils der Stimmlippen. Im Crescendo zum Vollton der Kopfstimme schwingen<br />

dann immer breitere Anteile der Stimmlippen, wobei die verstärkte Amplitude einer größeren<br />

Intensität der Stimme entspricht. Als Grundprinzip soll jedoch festgehalten werden, daß beim<br />

Aufwärtssingen aus physikalischen Gründen die schwingende Masse verringert wird.<br />

(Habermann)<br />

~ myoelastische-aerodynamische Theorie, Plica vocalis, Ligamentum vocale Stimmlippe<br />

vocal hyperfunction<br />

stimmliche Hyperfunktion c. / f. / (- -en)<br />

= Hyperfunktion<br />

unabsichtliche, übertriebene Kontraktion der Phonationsmuskulatur einschließlich der<br />

Atem-, Artikulations- und Halsmuskulatur Wirth)<br />

e.g. Nicht selten propft sich die funktionelle Störung auf die organische Erkrankung auf. Z.B. führen<br />

bisweilen entzündliche Veränderungen, besonders bei stärkerer stimmlicher Beanspruchung oder


Definiciones de términos alemán 189<br />

bei herabgesetzter allgemeiner Leistungsfähigkeit zu Überspannungen der Kehlkopfmuskulatur<br />

und auf diesem Wege zu weiterer Verschlechterung der Stimmfunktion (Hyperfunktion).<br />

Andererseits kann die Überanspruchung zu einer reaktiven Schonhaltung führen (Hypofunktion).<br />

(Grohnfeldt)<br />

~ hyperfunktionelle Dysphonie, stimmliche Hypofunktion<br />

Die "stimmliche Hyperfunktion" wirkt als Ursache einer "hyperfunktionellen Stimmstörung", wird in der deutschen<br />

Literatur jedoch nicht gegen sie abgegrenzt.<br />

vocal hypofunction<br />

stimmliche Hypofunktion c. / f. / (- -en)<br />

= Hypofunktion<br />

eine Schwäche der Kehlkopfmuskulatur mit dadurch bedingtem unvollständigem<br />

Stimmlippenschluß Wirth)<br />

e.g. Nicht selten propft sich die funktionelle Störung auf die organische Erkrankung auf. Z.B. führen<br />

bisweilen entzündliche Veränderungen, besonders bei stärkerer stimmlicher Beanspruchung oder<br />

bei herabgesetzter allgemeiner Leistungsfähigkeit zu Überspannungen der Kehlkopfmuskulatur<br />

und auf diesem Wege zu weiterer Verschlechterung der Stimmfunktion (Hyperfunktion).<br />

Andererseits kann die Überanspruchung zu einer reaktiven Schonhaltung führen (Hypofunktion).<br />

(Grohnfeldt)<br />

~ hypofunktionelle Dysphonie, stimmliche Hyperfunktion<br />

Die "stimmliche Hypofunktion" wirkt als Ursache einer "hypofunktionellen Stimmstörung", wird in der deutschen<br />

Literatur jedoch nicht eindeutig gegen sie abgegrenzt.<br />

vocal ligament<br />

Ligamentum vocale c. / n. / Ligamenta vocalia<br />

= Stimmband<br />

Ligamentum vocale = Stimmband Pschyrembel)<br />

e.g. Korrekterweise sollte von "Stimmlippe" gesprochen werden. Davon ist das Ligamentum vocale<br />

als eigentliches "Stimmband" abzugrenzen. Der Begriff "Stimmband" sollte deshalb vermieden<br />

werden, wenn die gesammte Stimmlippe oder ihre Schleimhautanteile gemeint sind. (Böhme)<br />

~ >Plica vocale>, Larynx, Glottis<br />

vocal nodule<br />

Stimmlippenknötchen c. / f. / -<br />

meist symmetrische, bindegewebige Schleimhautverdickung am Übergang vom<br />

vorderen zum mittleren Drittel der Stimmlippen; Urs.: chron. Stimmüberlastung bei<br />

berufl. die Stimme einsetzenden Personen (Sängerknötchen) oder laut schreienden<br />

Kindern (Schreiknötchen); Sympt.: Heiserkeit, verkürzte Tonhaltedauer; Ther.:<br />

Stimmschonung, logopädische Therapie, bei größeren, fibrosierten<br />

Stimmlippenknötchen mikrochir. Entfernung Pschyrembel)<br />

e.g. Stimmlippenknötchen (...) werden den gutartigen Larynxtumoren (Pseudotumoren) zugerechnet.<br />

(...)Stimmlippenknötchen sind im Kindesalter vorzugweise bei Knaben, aber auch bei Mädchen<br />

feststellbar. (...) Im Erwachsenenalter erkranken nur Frauen an Stimmlippenknötchen. (...)<br />

Verlaufsbeobachtungen sprechen für ein hyperfunktionelles Vorstadium, das zur Entwicklung der<br />

Stimmlippenknötchen führen kann. (...) Es lassen sich grundsätzlich zwei Formen von<br />

Stimmlippenknötchen unterscheiden: weiche Stimmlippenknötchen und harte<br />

Stimmlippenknötchen. Während die weichen Knötchen einen ödematösen Charakter aufweisen<br />

und eine rasche Rückbildungstendenz zeigen, besteht bei den harten Knötchen eine fibromatöse<br />

Umwandlung. (Böhme)<br />

~ direkte Laryngoskopie, >Dysphonie>, hyperfunktionelle Dysphonie, Stimmstörung,<br />

Stimmtherapie


Definiciones de términos alemán 190<br />

vocal process<br />

Processus vocalis c. / m. / - vocales<br />

an der Basis der (Aryknorpel-) Pyramide dient der nach vorn gerichtete Processus<br />

vocalis als Ansatz für den M. vocalis Boenninghaus)<br />

e.g. Die Gelenke zwischen Aryknorpel und Ringknorpel sind so gestaltet, daß nicht, wie oft<br />

angenommen wird, während der Phonation allein eine Drehbewegung erfolgt und die Processus<br />

vocales in einer horizontalen Ebene zu Mitte schwenken bzw. während der Phonation zur Seite,<br />

sondern es findet eine Kipp-Gleit-Bewegung statt. (Wendler)<br />

~ Cartilago arytaenoidea, Larynx<br />

vocal rehabilitation<br />

Stimmrehabilitation c. / f. / (-en)<br />

zur Stimmrehabilitation nach Laryngektomie stehen mehrere Verfahren, die alle eine<br />

intensive logopädische Übungsbehandlung erfordern, zur Verfügung. Grundsätzlich<br />

sollte angestrebt werden, dem Patienten eine Technik zur Ösophagusersatz- (Synonym:<br />

Ructus-) sprache anzuleiten Probst, Grevers, Iro)<br />

e.g. Die schnellste Stimmrehabilitation erreichten die Patienten mit Stimmprothese (71,3% in 6<br />

Wochen). In der selben Zeit erlernten 45,5% der Patienten den Gebrauch des Servoxgerätes und<br />

nur 16,1% die Ösophagus-Ersatzstimme. (Böhme)<br />

~ Ersatzstimme, Laryngektomierter, Laryngektomie<br />

Der Begriff "Stimmrehabilitation" wird im Deutschen in Abgrenzung zu "Stimmtherapie" vor allem für die<br />

logopädische Übungsbehandlung mit Laryngektomierten verwendet.<br />

vocal tract<br />

Vokaltrakt c. / m. / -e<br />

= Ansatzrohr<br />

als Vokaltrakt (Ansatzrohr) bezeichnet man alle lufthaltigen Räume (außer<br />

Nasennebenhöhlen) oberhalb der Glottis Böhme)<br />

e.g. Der vordere Abschluß des Vokaltraktes besteht aus den Lippen und den Frontzähnen. Zum<br />

Vokaltrakt gehören Mundhöhle, Nasenhaupthöhle, Naso-, Oro- und Hypopharynx sowie<br />

supraglottische Bezirke.(...) Neben der Respiration und der phonatorischen Glottisfunktion besitzt<br />

der Vokaltrakt für den Stimmklang und damit für die Bildung der Vokale und Konsonanten eine<br />

spezielle Bedeutung. (Böhme)<br />

~ Resonanzraum, Pharynx, Cavitas oris, Phonation<br />

vocalisation unit<br />

Stimmgebungseinheit c. / f. / -en<br />

)<br />

e.g. Unter Schreidauer ist mit H. Rothgänger/ R. Überschär die totale Vokalisation während einer<br />

einzigen Ex- oder Inspiration zu verstehen (1980). P. Gegesi Kiss et al.stellten fest, daß die<br />

Tonemissionen beim eben neugeborenen Kind kürzer als drei Sekunden, in den folgenden Tagen<br />

meist zwei Sekunden und kürzer sind (1972).K. Michelsson/ A. Rinne fanden eine Schreidauer<br />

von zwei bis fünf Sekunden (1985), M. Papousek von 0,8 bis 4,5 Sekunden (1984) und H.<br />

Rothgänger/ R. Überschär errechneten ein Mittel von 2,4 Sekunden bei einer Streuung von 1,6<br />

bis 2,6 Sekunden (1980). (Clausnitzer und Clausnitzer)<br />

In der deutschen Literatur wird der Begriff "Stimmgebungseinheit" bzw. "vocalisation unit" nicht definiert. In Bezug<br />

auf die Schreientwicklung beim Neugeborenen wird von "Schreidauer" gesprochen. Siehe Kontext.<br />

vocalising


Definiciones de términos alemán 191<br />

Vokalisation n. / f. / -en [vokalisieren- - vokalisch]<br />

1. Bildung und Aussprache der Vokale beim Singen. 2. Vokalische Aussprache eines<br />

Konsonanten Duden)<br />

e.g. Kehlkopf und Ansatzrohr sind die morphologischen Grundstrukturen eines Stimmechanismus zur<br />

Erzeugung von Sprachlauten, über den nur der Mensch verfügt. (...) Während bei den Tieren bis<br />

hin zu den subhumanen Primaten die Vokalisation ausschließlich im Kehlkopf erfolgt, entstehen<br />

beim Menschen die eigentlichen Sprachlaute bekanntlich durch Modulation der Kehlkopftöne im<br />

supralaryngealen Trakt. Dieser wird durch eine beträchtliche Verlängerung und durch die starke<br />

Motilitätszunahme zu solchen hochdifferenzierten Leistungen in die Lage versetzt. Dabei kommt<br />

dem Zusammenspiel der Artikulationsorgane bis hin zur Nase und zu den Mundlippen hin eine<br />

große Bedeutung zu. Die spezifische menschliche Klangbildung erfolgt in den oberen<br />

resonanzräumen, gesteuert von einer äußerst komplizierten Kooperation verschiedener<br />

Hirnareale und -organe. (Clausnitzer, Clausnitzer)<br />

~ vorsprachliche Vokalisationen, Stimme, Phonation<br />

Der Begriff der "Vokalisation" wird im Deutschen in unterschiedlichen Kontexten verwendet. Einerseits wie in der<br />

Definition angegeben, andererseits aber auch im Sinne der Phonation, siehe Kontext.<br />

voice<br />

Stimme n. / f. / -n [stimmen- Stimmung - stimmlich]<br />

die Stimme entsteht dadurch, daß der Luftstrom aus den Lungen die Stimmbänder in<br />

Schwingungen versetzt. Diese Schwingungen modulieren den Luftstrom, der im Nasen-,<br />

Rachen- und Mundraum bei bestimmten Frequenzen bestimmte Resonanzen erzeugt<br />

Bartels, Bartels)<br />

e.g. Die seelische Verfassung, die Stimmung, in der sich ein Mensch befindet, prägen den Klang<br />

seiner Stimme entscheidend, obwohl jeder Mensch seinen ihm eigentümlichen Stimmklang hat.<br />

(Wirth)<br />

~ Phonation, Stimmstörung, Dysphonie, stimmhaft, Larynx<br />

voice disorder<br />

Stimmstörung n. / f. / -en<br />

= Dysphonie<br />

man versteht darunter Abweichungen verschiedener Stimmparameter von einer Norm,<br />

die durch verschiedene Faktoren beeinflußt wird Wendler)<br />

e.g. Als Stimmkrankheit werden organische Erkrankungen des Larynx bezeichnet. Dagegen erfaßt<br />

der Begriff Stimmstörung eher funktionelle Veränderungen des Kehlkopfs. Eine Trennung der<br />

Bezeichnung " funktionelle und organische Veränderungen des Larynx" ist in der täglichen Praxis<br />

oft nicht einfach bzw. nicht möglich, so daß der übergeordnete Begriff Stimmstörung in der<br />

Phoniatrie weitgehend Verbreitung gefunden hat.<br />

Die Veränderung des Stimmklangs, die Heiserkeit (Dysphonie) bzw. Tonlosigkeit (Aphonie), sind als<br />

ein Symptom anzusehen. Dabei kann es sich um organische oder funktionelle sowie gemischte<br />

organische-funktionelle Veränderungen des Larynx handeln. (Böhme)<br />

~ Dysphonie, funktionelle Dysphonie, neurogene Dysphonie, endokrine Dysphonie<br />

progressive assimilation<br />

progressive Assimilation c. / f. / - -en<br />

= perseverierende Assimilation, voranschreitende Assimilation, perseverative Assimilation<br />

der zweite Sprachlaut gleicht sich dem vorausgehenden an Bußmann)<br />

e.g. "mb" wird zu "mm" (mhd. Zimber wird zu nhd. Zimmer) (Lewandowski)<br />

~ Phonetik, Artikulation, regressive Assimilation, Assimilation, Fernassimilation<br />

Gegenteil: regressive Assimilation


Definiciones de términos alemán 192<br />

prolongation<br />

Prolongation n. / f. / -en<br />

= Lautverlängerung<br />

Langziehen von Vokalen und Konsonanten Baumgartner)<br />

e.g. Lautverlängerung am Wortanfang (z.B. Mmmmmmmmamma) kann als ein möglicher Indikator für<br />

"Stottern" im Unterschied zu entwicklungsbedingten Sprechunflüssigkeiten gelten. (Fiedler /<br />

Standop)<br />

~ Stottern, Unflüssigkeit, prolongiertes Sprechen<br />

prolonged speech<br />

prolongiertes Sprechen c. / n. / kein Plural<br />

Verlangsamen der Sprechweise zur Neukoordination von Atmung und Artikulation<br />

Fiedler / Standop)<br />

e.g. Ein unbestreitbarer Vorteil der VAR-Geräte liegt darin, dass die Geschwindigkeit des<br />

prolongierten Sprechens gut kontrolliert werden kann. (Fiedler / Standop)<br />

~ Stottern, Therapie, Prolongation, verzögertes auditives Feedback<br />

prompt<br />

Prompt n. / m. / -s<br />

PROMPT (Prompts for Restructurin Oral Muscular Phonetic Targets). Dieser Ansatz wird<br />

als artikulatorisch-prosodische Behandlung verstanden, bei der dynamische taktile und<br />

kinästhetische Hilfen eingesetzt werden Böhme)<br />

e.g. Die Hilfestellungen (prompts) sollen spezifischen Einfluss auf phonetische Faktoren wie<br />

Artikulationsstelle und -modus, Stimmhaftigkeit und Lautsegmentdauer nehmen. (Böhme)<br />

~ Intervention, Therapie<br />

pronunciation<br />

Aussprache n. / f. / -n [aussprechen- Ausspruch - ausgesprochen]<br />

bezogen auf eine Sprachgemeinschaft spricht man im allgemeinen von der Aussprache<br />

einer Sprache. Oft bezieht man sich auf eine schriftliche Kodifizierung und spricht dann<br />

z.B. auch von der Aussprache (oder Lautung) eines Buchstaben oder einesWortes. Zur<br />

Normierung und Kodifizierung einer überregionalen schriftnahen Standardsprache<br />

Orthoepie Bußmann)<br />

e.g. Stammeln ist ein Fehler der Aussprache. (Wirth)<br />

~ Artikulation, phonetisch-artikulatorische Störung, Phonetik<br />

◊ Aussprachestörung<br />

prophylactic<br />

prophylaktisch adj. / / [- Prophylaxe]<br />

= vorbeugend, präventiv, schützend<br />

vorbeugend, verhütend, vor einer Erkrankung schützend Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />

e.g. prophylaktische Maßnahmen gegen akute Rhinitis: Abhärtung (Sport, Sauna) und Vitamin C.<br />

Gegen einige Influenzavirusstämme (Grippe) Möglichkeit der jährlich zu wiederholenden Impfung<br />

(Boenninghaus,)<br />

prosody


Definiciones de términos alemán 193<br />

Prosodie n. / f. / (-n) [- Prosodik - prosodisch]<br />

= Prosodik<br />

die Mittel zur Gliederung der Rede (gesprochene Sprache) mit Akzent, Betonung,<br />

Intonation, Senkung und Hebung der Stimme (Tonmuster) Gadler)<br />

e.g. Die Erarbeitung prosodischer Elemente muß konform gehen mit den individuellen verbalen und<br />

nonverbalen Ausdrucksmöglichkeiten des Patienten mit dem Ziel eines kongruenten<br />

Kommunikationsverhaltens. (Böhme)<br />

~ Sprechmelodie, Intonationsmuster, Tonmuster Dysprosodie, Monotonie, Monodynamik,<br />

Sprechen auf gleicher Tonhöhe<br />

◊ prosodische Elemente, Dysprosodie<br />

prosody impairment<br />

Dysprosodie c. / f. / (-n)<br />

= Störung der Prosodie, prosodische Störung<br />

(Störung) der Sprechausdrucksmerkmale wie Dynamik, Melodie, Stimmklang,<br />

Rhythmus, Dauer. Prosodische Störungen treten auf bei Dysarthrie, mot. Aphasie,<br />

psychiatr. Erkrankungen Franke)<br />

e.g. (Zu den) wichtigsten Übungsbereiche(n) der Dysarthriebehandlung (gehört): (...) die<br />

Verbesserung der Prosodie (z.B. Hervorheben akzentuierter Silben und reduzieren unbetonter<br />

Silben, Verbesserung der angemessenen Modulation von Lautstärke, Tonhöhe und<br />

Sprechgeschwindigkeit). (Biesalski)<br />

~ Dysarthrie, Prosodie, Monotonie, Monodynamik, Sprechen auf gleicher Tonhöhe<br />

Im Gegensatz zur englischen Literatur lassen sich in der deutschen die Bergiffe Dysprosodie und<br />

Prosodieschädigung nicht gegeneinander abgrenzen und werden deswegen als Synonyma definiert.<br />

prothesis<br />

Prothese n. / f. / -n [- Prothesis - prothetisch]<br />

= Prothesis, Organersatz<br />

künstl. Ersatz von Körperteilen, z.B. von Auge (Epithese), Gebiß, Gelenken (als<br />

Endoprothese), amputierten Gliedmaßen. Hand-, Arm- u. Beinprothesen sind mit<br />

Gelenkvorrichtungen u. der Möglichkeit zur Bewegung durch Muskelzug od.<br />

pneumatische bzw. myoelektrische Kraftquellen versehen Pschyrembel)<br />

e.g. Prothesen-Ösophagus-Stimme (...) Das Einbringen von sog. Ventilprothesen hat zu günstigen<br />

Ergebnissen geführt. Während der Laryngektomie oder später werden in einen Shunt, der<br />

operativ zwischen Tracheahinterwand und Ösophagusvorderwand angelegt wird,<br />

Kunststoffprothesen mit einem ösophagusseitigen Ventil eingesetzt. In der Ausatmungsphase<br />

kann bei zugehaltenem Tracheostoma Luft für eine ösophageale Stimmgebung bereitgestellt<br />

werden. Der Überdruck öffnet das Prothesenventil, das - bei fehlendem Atemstrom- geschlossen<br />

ist und einen Schutz vor in die Trachea eindringenden Nahrungsbestandteilen, Schleim u.a.<br />

bietet. (Wendler)<br />

~ Prothesenstimme<br />

◊ Prothesenstimme<br />

protoconversation<br />

Protokonversation n. / f. / -en<br />

prälinguistische Geste bei Kindern im Alter von 9 - 10 Monaten mit der Funktion, die<br />

später linguistische Formen erfüllen werden Grohnfeldt)<br />

e.g. Die Kommunikation besteht in den rhythmischen Abwechslungen des An- und Wegschauens,<br />

des Vokalisierens und Nicht-Vokalisierens. (Szagun)<br />

~ Sprachwerwerb, prälingustische Kommunikation, Protodeklarativ, Protoimperativ


Definiciones de términos alemán 194<br />

protodeclarative<br />

Protodeklarativ n. / m. / -e<br />

Bates et al. (1987) sprechen von Protodeklarativ, wenn das Kind ein Objekt benutzt, um<br />

die Aufmerksamkeit des Erwachsenen hervorzurufen Oerter / Montada)<br />

e.g. Eine andere Geste dieser Art ist der Protodeklarativ, der dadurch charakterisiert wird, dass<br />

einfach ein Gegenstand gezeigt wird. Der kommunikative Inhalt dieser gestikulierten "Worte" ist<br />

derselbe wie der, der durch die ersten Worte des Kindes vermittelt wird. (Grohnfeldt)<br />

~ Spracherwerb, Protoimperativ, Protokonversation, prälinguistische Kommunikation<br />

protoimperative<br />

Protoimperativ n. / m. / -e<br />

Bates et al. (1987) spricht von Protoimperativ, wenn das Kind den Erwachsenen benutzt,<br />

um etwas zu erhalten Oerter / Montada)<br />

e.g. Bates beschreibt zum Beispiel einen Protoimperativ, der dadurch charakterisiert wird, dass das<br />

Kind erwartungsvoll die Hände nach einem Gegenstand austreckt, der nicht in greifbarer Nähe<br />

ist, und gleichzeitig den Erwachsenen ansieht, der diesen Auftrag offensichtlich ausführen kann.<br />

(Grohnfeldt)<br />

~ Spracherwerb, Protodeklarativ, Protokonversation, prälinguistische Kommunikation<br />

protoword<br />

Protowort n. / n. / Protowörter<br />

vor dem Erscheinen der ersten Wörter, die Kinder aus ihrer Umgebungssprache<br />

aufgreifen, entwickeln sie eigene Vokabeln, sogenannte Protowörter}. Es handelt sich<br />

dabei um bestimmte phonetische Gestalten, die eindeutige Referenzbezüge zur<br />

Umgebung aufweisen Baumgartner / Füssenich)<br />

e.g. Das Protowort verkörpert Silben und Silbenkombinationen, gelegentlich auch isolierte oder<br />

reduplizierte Vokale mit dem Charakter eines Quasi-Worts. Diese "sinnbezogenen Lallwörter"<br />

sind insofern unfertige Wörter, als sie meist nur ein einem oder wenigen Lauten mit diesen<br />

übereinstimmen. (Clausnitzer / Clausnitzer)<br />

~ Spracherwerb, Sprachentwicklung<br />

protrusion<br />

Protrusion n. / f. / -en [- - protrusiv]<br />

(Brunthaler) Hervortreiben. (1) nach vorn geneigte Schneidezähne, (2) besonders<br />

starkes Hervortreten der Kieferpartie im Profil Franke)<br />

e.g. Im Verlauf der Entwicklung erfolgt aber nur in bestimmten Fällen tatsächlich eine Kippung (oder<br />

Drehung) eines Zahns.Ein typisches Beispiel ist die Protrusion der oberen Schneidzähne durch<br />

den Lutschfinger. Hier erfolgt tatsächlich eine Kippung der Zähne, die im Einzelfall mehr oder<br />

weniger schnell zustande kommt, wofür man die innere Bereitschaft zur Fehlentwicklung (u.a.<br />

Erbanlage) verantwortlich machen kann. (Schmuth)<br />

~ Maxilla, Mandibula, Malokklusion, Okklusion<br />

pseudobulbar<br />

pseudobulbär adj. /<br />

betrifft supranukleäre Bahnen im Hirnstamm Pschyrembel)


Definiciones de términos alemán 195<br />

e.g. Bei der pyramidalen pseudobulbären Dysarthrie kommt es zu einer Beeinträchtigung der<br />

Sprechatmung und gepreßter Phonation, welche bei der Hemisphärendysarthrie nicht vorliegen.<br />

(Wirth)<br />

~ pseudobulbäre Dysartrie, Pseudobulbärparalyse<br />

◊ pseudobulbäre Dysarthrie, Pseudobulbärparalyse<br />

pseudobulbar dysarthria<br />

pseudobulbäre Dysarthrie c. / f. / (- -n)<br />

= spastische Dysarthrie<br />

Suprabulbäre (kortikobulbäre, pseudobulbäre) Dysarthrie. Sie beruht auf einer<br />

Schädigung des Tractus corticonuclearis der Pyramidenbahn und tritt besonders bei<br />

multiplen Hirninfarkten oder posttraumatisch auf. Es findet sich eine spastische Parese<br />

der am Sprechvorgang beteiligten Muskulatur. Das offene Näseln kann ein Leitsymptom<br />

der suprabulbären Dysarthrie sein Böhme)<br />

e.g. Die pyramidale (pseudobulbäre) Dysarthrie kommt nur bei der vaskulären Pseudobulbärparalyse<br />

und bei der amyotrophen Lateralsklerose vor. (Wirth)<br />

~ pseudobulbär, Pseudobulbärparalyse<br />

pseudobulbar palsy<br />

Pseudobulbärparalyse c. / f. / (-n)<br />

Erkrankung durch umschriebene bilaterale Schädigung der supranukleären Bahnen im<br />

Hirnstamm, die die Hirnnervenkerne mit Großhirn und Stammganglien verbinden<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Die Pseudobulbärparalyse geht mit Dysphagie, Dysarthrophonie und pathologischem Weinen<br />

und Lachen einher. (Masuhr / Neumann)<br />

~ pseudobulbär, pseudobulbäre Dysarthrie, Paralyse, Dysphagie<br />

◊ infantile Pseudobulbärparalyse<br />

pseudoglottis<br />

Pseudoglottis c. / f. / Pseudoglottides [- - pseudoglottal, pseudoglottisch]<br />

für die ehehmalige Glottis tritt vikarierend eine Pseudoglottis in Funktion. Die<br />

Pseudoglottis befindet sich in dem Bereich des pharyngo-ösophagealen Segments. Sie<br />

besteht aus Schleimhautfalten und Muskelgewebe des Speiseröhrenringmuskels sowie<br />

benachbartem Muskelgewebe und kann in Höhe des Ösophagusmund bzw. am<br />

Übergang vom Ösophagusmund zum Hypopharynx nachgewiesen werden Böhme)<br />

e.g. Als Stimmlippenersatz (Pseudoglottis) tritt der Ösophagussphinkter (M. cricopharyngeus) in<br />

Funktion, manchmal erfolgt aber die Pseudoglottisbildung, die nach Gestalt und Größe variiert,<br />

auch im unteren Anteil des Hypopharynx. Eine schmale, leistenförmige Wulstbildung im Bereich<br />

der Pseudoglottis ist für eine klangvolle und mühelose Ruktusbildung wesentlich günstiger als<br />

eine flache und breitbasige Wölbung. (Wendler)<br />

~ oberer Ösophagus, Ösophagusstimme, Laryngektomie<br />

pseudospeech<br />

Pseudoflüstern c. / n. / kein Plural<br />

= Pseudoflüsterstimme<br />

die tonlose Artikulation von Explosiv- und Reibelauten nach Laryngektomie, wenn<br />

Ösophagusstimme noch nicht erlernt ist und eine elektronische Sprechhilfe fehlt Franke)


Definiciones de términos alemán 196<br />

e.g. Werden die Patienten nach einer Laryngektomie nicht logopädisch angeleitet, so versuchen sie<br />

sich spontan mit der Pseudoflüsterstimme zu verständigen. Die stimmlosen Explosiv- und<br />

Reibelaute werden dabei mittels der im Ansatzrohr befindlichen Luft artikuliert. Die so erzeugte<br />

Sprache ist jedoch schwer verständlich. (Wirth)<br />

~ Laryngektomie, Plosiv, Artikulation<br />

pseudostuttering<br />

Pseudostottern c. / n. / kein Plural<br />

beim Pseudostottern wird eine Symptomatik simuliert, die nicht der eigenen<br />

Symptomatik entspricht. Dabei werden meist spannungslose Silbenwiederholungen<br />

eingesetzt. Natke)<br />

e.g. Der Stotternde wird angeleitet, Stottern absichtsvoll hervorzubringen: Das, was er jahrelang mit<br />

aller Energie zu vermeiden trachtete, soll er nun tun: Symptome nicht nur zulassen, sondern sie<br />

bewußt produzieren. (...) Durch diese aktive Auseinandersetzung kommt es beim Klienten zur<br />

allmählichen Desensibilisierung der oft langjährig vorhandenen Ängste und Selbstunsicherheiten.<br />

(Grohnfeldt)<br />

~ Stottern, Therapie<br />

psychogenic mutism<br />

psychogener Mutismus c. / m. / kein Plural<br />

= hysterischer Mutismus<br />

im Rahmen einer Neurose auftretender (meist elektiver) Mutismus Pschyrembel)<br />

e.g. Schwere Verlaufsformen können durch eine psychoanalytisch orientierte Therapie oder<br />

verhaltenstherapeutische Konzepte beeinflußt werden. (Böhme)<br />

~ Mutismus, elektiver Mutismus, totaler Mutismus, funktioneller Mutismus, traumatischer<br />

Mutismus, akinetischer Mutismus<br />

psychogenic voice disorder<br />

psychogene Dysphonie c. / f. / (- -en)<br />

= psychogene Stimmstörung<br />

hierbei handelt es sich um die extreme Form der hyperfunktionellen Stimmstörung.<br />

Überwiegend wird diese Stimmstörung als psychisch bedingt angesehen<br />

(Konversionssymptom). Manche Patienten sind Grenzfälle zur Psychose Grohnfeldt)<br />

e.g. Bei fast allen Krankheitsbildern einer psychogenen Dysphonie oder Aphonie steht eine<br />

inadäquate Bewältigung von Konflikten und Streßsituationen im Vordergrund. Daher ist neben<br />

der Verbesserung der Phonation das therapeutische Gespräch und die Verarbeitung der<br />

auslösenden Konfliktsituationen aus Familie und Arbeitsbereich ein bedeutender therapeutischer<br />

Faktor. Häufig ist es notwendig, einen Psychotherapeuten hinzuzuziehen. (Biesalski)<br />

~ psychogene Aphonie, Konversionsdysphonie, Konversionsaphonie Dysphonie,<br />

hyperfunktionelle Dysphonie<br />

In der deutschen Literatur wird zwischen einer Konversionsstimmstörung und einer psychogenen Stimmstörung<br />

nicht unterschieden.<br />

psychomotor<br />

psychomotorisch adj. / / [- Psychomotorik]<br />

betrifft Psychomotorik, die Gesamtheit des durch psychische Vorgänge beeinflußten<br />

körperlich-seelischen Ausdrucksverhaltens Pschyrembel)


Definiciones de términos alemán 197<br />

e.g. Unter psychomotorischen Fähigkeiten verstehen wir erworbene Verhaltensmuster, deren<br />

Kennzeichen wohlkoordinierte willentliche Bewegungen sind, die auf bestimmte Reize oder<br />

Situationen erfolgen. (Remschmidt)<br />

psychopathology<br />

Psychopathologie c. / f. / (-n) [- - psychopathologisch]<br />

Lehre von den psychischen Erlebnis- und Handlungsmöglichkeiten des Menschen,<br />

sofern diese als abweichend oder pathologisch angesehen werden; umfaßt<br />

Beschreibung, nosologische Klassifikation und sinnhafte Bewertung der Störungen von<br />

Bewußtsein, Denken, Orientierung, Affekt, Ich-Erleben, Wahrnehmung, Antrieb,<br />

Persönlichkeit und Verhalten unter Berücksichtigung des somatischen Befundes und<br />

des sozialen und kulturellen Kontextes Pschyrembel)<br />

e.g. Mit der Erforschung psychischer Störungen befaßt sich die Psychopathologie, eine<br />

wissenschaftliche Disziplin, in der psychologisch und medizinisch geschulte Experten<br />

zusammenarbeiten. (Zimbardo)<br />

~ Pathologie<br />

psychosis<br />

Psychose n. / f. / -n [- - psychotisch]<br />

Psychose ist die allgemeine Kategorie für eine Reihe schwerer psychischer Störungen,<br />

bei welchen Beeinträchtigungen der Wahrnehmung, des Denkens und der Emotionalität<br />

auftreten. Eine Person, die psychotisch beschrieben wird, leidet an einer gravierenden<br />

organischen oder psychischen Dysfunktion, weshalb sie auf sehr abweichende Art fühlt,<br />

denkt und/oder handelt Zimbardo)<br />

e.g. Die Schizophrenie ist eine Form einer endogenen Psychose, die durch Nebeneinander von<br />

gesunden und veränderten Empfindungen und Verhaltensweisen gekennzeichnet ist. (Böhme)<br />

~ Neurose<br />

◊ endogene Psychose,exogene Psychose<br />

psychotherapy<br />

Psychotherapie n. / f. / -n [- Psychotherapeut - psychotherapeutisch]<br />

Psychologische Behandlungsmethoden, allgemein als Psychotherapien bezeichnet,<br />

konzentrieren sich auf die Veränderungen der unangemessenen Verhaltensweisen, die<br />

wir erlernt haben, sowie Wörter, Gedanken, Interpretationen und Rückmeldungen, die<br />

unsere Strategien im Leben lenken Zimbardo)<br />

e.g. Unter Psychotherapie verstehen wir die Behandlung von Krankheiten und psychogenen<br />

Störungen durch seelische Mittel. Sie erfordert Einfühlungsvermögen und spezielle Schulung von<br />

seiten des behandelnden Arztes, eine intensive Zusammenarbeit mit dem Krankenpflegepersonal<br />

und aktive Mitarbeit seitens des Patienten. (Remschmidt)<br />

~ Verhaltenstherapie, Therapie<br />

puberphonia<br />

Mutationsdysphonie c. / f. / (-en)<br />

= Mutationsstimmstörung, Mutationsstörung, mutationelle Stimmstörung<br />

wenn die Mutation zu spät einsetzt, sprechen wir von verzögertem Stimmwechsel<br />

(Mutatio tarda), zieht sie sich über das normale Zeitmaß hin von verlängertem<br />

Stimmwechsel (Mutatio prolongata). Bei den Mutationsstörungen im engeren Sinne<br />

bleibt die Stimmsenkung trotz normalen Kehlkopfwachstums aus, ist unvollständig, geht<br />

übermäßig tief oder es tritt soagr eine Stimmerhöhung ein Biesalski)


Definiciones de términos alemán 198<br />

e.g. Wir können unterscheiden (Wirth 1995): - funktionelle Mutationsstörungen - organische<br />

Mutationsstörungen. (...) Die Syptomatik ist durch unphysiologisch hohe und auditiv auffällige<br />

Sprechstimmlage gegeben. Die lavierten Formen führen ebenfalls zu einer allerdings nur leicht<br />

überhöhten Sprechstimmlage und sind somit akustisch für den Hörer nicht so auffällig. Zum Teil<br />

besteht ein plötzliches Umkippen der Stimme nach oben oder unten sowie Heiserkeit, Pressen<br />

oder Diplophonie. (...) Normalerweise findet sich die Sprechstimmlage im unteren Drittel des<br />

Stimmumfangs. Bei Mutationsstörungen ist dieses Verhältnis verändert. Kommt es bei<br />

Mutationsstörungen zu Sprechbelastungen, so stellen sich als Folge der unphysiologischen<br />

Stimmgebung sekundäre laryngeale Symptome ein, die durchaus mit einer Laryngitis zu<br />

verwechseln sind. (Böhme)<br />

~ heiser, gepreßt, Mutationsfistelstimme, Diplophonie<br />

pull-out<br />

pull out n. / m. / -s<br />

= "Rettungsanker"<br />

größere Vielfalt von Techniken zur Berichtigung der Aussprache, bevor ein gestottertes<br />

Wort zu Ende gesprochen ist Fiedler / Standop)<br />

e.g. Wenn der Stotternde gelernt hat, sich mit seiner Störung zu akzeptieren (...) kann er sinnvoll von<br />

Methoden Gebrauch machen, weil die Notwendigkeit zur Kaschierung und Vermeidung des<br />

Stotterns nicht mehr besteht und die Sprechtechniken (z.B. Cancellation, Pull outs in diesem<br />

Sinne nicht mehr mißbraucht werden. (Böhme)<br />

~ Stottern, Therapie, Intervention<br />

pure tone<br />

Sinuston c. / m. / Sinustöne<br />

= Reinton<br />

die durch eine Sinusschwingung erzeugte Tonempfindung. Da sich jede Schwingung<br />

aus Sinusschwingungen zusammensetzen läßt, wird der Sinuston auch als der<br />

"einfachste Ton" bezeichnet Duden Die Musik)<br />

e.g. Mit dem Begriff Sinuston ist eine Sinusschwingung gemeint, die nur aus einer einzigen Frequenz<br />

besteht. Sinustöne sind im alltäglichen Leben eine Ausnahme. Allerdings werden sie vom Arzt<br />

häufig als Stimulus bei Hörprüfungen verwendet. (Schmidt)<br />

~ Tonschwellenaudiometrie, Sinustonstimulus, Ton<br />

pure-tone audiometry<br />

Tonschwellenaudiometrie c. / f. / kein Plural [- - tonschwellenaudiometrisch]<br />

die wichtige Tonschwellenaudiometrie mißt die bei einer Schädigung vorliegende<br />

Schwellenerhöhung in Abhängigkeit von der Beschallungsfrequenz bei Luft- und<br />

Knochenleitungsübertragung Biesalski)<br />

e.g. Das am meisten verwendete Tonaudiometer (Tongenerator) erzeugt reine Töne in Oktav- oder<br />

Halboktavabständen von C bis c6 (ca. 62 Hz bis 8000Hz = 8kHz), die durch Lautstärkeregler von<br />

der Hörschwelle bis zur Unbehaglichkeitsschwelle verstärkt werden können. Die Töne werden für<br />

jedes Ohr einzeln - gegebenenfalls bei größerer Seitendifferenz des Gehörs unter Ausschaltung<br />

des anderen Ohres durch Vertäubung - zunächst mittels Kopfhörer über Luftleitung und<br />

anschließend mit einem Knochenleitungshörer (aufgesetzt auf dem Warzenfortsatz) über<br />

Knochenleitung gegeben. (Boenninghaus)<br />

~ Audiometer, Audiogramm, Audiometrie, Sinuston-Hörschwelle, Hörverlust<br />

pure-tone stimulus<br />

Sinustonstimulus c. / m. / Sinutonstimuli [- Sinustonstimulation]


Definiciones de términos alemán 199<br />

Sinuston: reiner Ton ohne Obertöne. Anwendung in der Audiometrie; Stimulus: Reiz, löst<br />

Reaktion aus Franke)<br />

e.g. Reizformen. Die bei Erwachsenen übliche Prüfung mit reinen Tönen (Sinustönen) ist für Kinder<br />

oft nicht interessant genug. Alternativ werden statt dessen Wobble-Töne verwendet (engl. to<br />

warble= trillern), frequenzmodulierte Töne mit der Mittenfrequenz des Prüftons und einer<br />

einstellbaren Modulationsfrequenz. (Wendler)<br />

~ Tonschwellenaudiometrie, Sinuston, Audiometer, Audiogramm<br />

pure-tone threshold<br />

Sinuston-Hörschwelle c. / f. / -n<br />

= Hörgrenze, Hörschwelle<br />

Schalldruckpegel, bei dem ein (Sinus-)ton eben hörbar wird. Messung durch die<br />

Schwellenaudiometrie. Syn.: Hörgrenze Franke)<br />

e.g. Jede Frequenz wird vom Untersuchten erst ab einem bestimmten, beim Gesunden sehr<br />

niedriegen, Schalldruckpegel wahrgenommen. Dieser Schalldruckpegel heißt Hörschwelle. Die<br />

Hörschwelle des Ohres wird mit der Tonschwellenaudiometrie gemessen. Hierzu wird ein<br />

Tonaudiometer verwendet, ein Gerät, das - in der Regel digital - reine Töne erzeugt. (Schmidt)<br />

~ Hörstörung, Schwerhörigkeit, Hörschädigung, Hörverlust, Audiometrie,<br />

Tonschwellenaudiometrie<br />

pyramidal system<br />

Pyramidenbahn c. / f. / -en<br />

= Fasciculus pyramidalis, Tractus corticospinalis<br />

die Gesamtheit derjenigen absteigenden Leitungsbahnen des ZNS; die in der<br />

Großhirnrinde entspringen und bis zu den motorischen Kernen der Hirnnerven oder zu<br />

den Vorderhornzellen des Rückenmarks ziehen Pschyrembel)<br />

e.g. Bei der amyotrophischen Lateralsklerose findet man somit eine Kombination von nukleärer<br />

Atrophie und Degeneration der Pyramidenbahnen. (Böhme)<br />

~ Nervensystem, Hirnnerv, Nervenkern<br />

radiotherapy<br />

Strahlentherapie n. / f. / -n<br />

= Radiotherapie<br />

Anwendung ionisierender Strahlung zur (kurativen oder palliativen) Behandlung<br />

malinger, selten auch benigner Neoplasien, allein oder kombiniert mit chirurgischen oder<br />

chemotherapeutischen Maßnahmen Pschyrembel)<br />

e.g. Die Schluckstörungen im Rahmen einer Therapie wegen eines Mundhöhlen-Pharynx-Tumors<br />

betreffen eine sehr inhomogene Patientengruppe. Die Therapie reicht von einer einfachen<br />

chirurgischen Exzision mit oder ohne nachfolgende Strahlentherapie, einer alleinigen<br />

Strahlentherapie bis zu kombinierten Radio-Chemotherapien. (Bartolome)<br />

~ Tumor<br />

rate<br />

Geschwindigkeit n. / f. / -en<br />

= Maß, Rate<br />

Verhältnis der Zeit zu der in ihr ausgeführten Bewegung Duden)<br />

e.g. Bis zum Moment der Glottisöffnung zeigt die subglottale Druckkurve das Bild einer stark<br />

gedämpfeten Oszillation. Nach Öffnung der Glottis ist die Situation völlig anders, die sub- und


Definiciones de términos alemán 200<br />

supraglottalen Räume sind dann akustisch miteinander gekoppelt. Während der<br />

Schließungsphase bewegen sich die Stimmlippen mit allmählich zunehmender Geschwindigkeit<br />

wieder zueinander. (Wendler)<br />

~ Frequenz, Stimmlippenschwingung, Oszillation<br />

◊ Geschwindigkeitszunahme<br />

rational-emotional therapy<br />

rational-emotive Therapie c. / f. / - -n<br />

die rational-emotive Therapie ist ein umfassendes System der<br />

Persönlichkeitsveränderung, das auf der Veränderung irrationaler Überzeugungen, die<br />

unerwünschte, höchst belastende emotionale Reaktionen wie schwere Angst<br />

verursachen, aufgebaut ist; entwickelt von Albert Ellis (1962) Zimbardo)<br />

e.g. Die rational-emotive Therapie zielt auf die Steigerung des Selbstwertgefühls des Individuums und<br />

auf sein Potential zur Selbstverwirklichung, indem versucht wird, das System falscher<br />

Überzeugungen, das die persönliche Entwicklung blockiert, abzubauen. (Zimbardo)<br />

~ Therapie, Psychotherapie<br />

reading disability<br />

Dyslexie n. / f. / (-en) [- - dyslektisch]<br />

= Legasthenie, Lesestörung<br />

1) angeborene Dyslexie: Störung im Erlernen des Lesens; die Wörter können nicht<br />

global aufgenommen, die Buchstaben nicht zusammengesetzt werden, bzw. Wörter in<br />

Laute zerlegt werden. Laute werden ausgelassen, hinzugefügt, umgestellt, ähnlich wie<br />

bei Legasthenie. Oft auftretend mit Sprach- und Sprachentwicklungsstörung<br />

2) erworbene Dyslexie: meist mit Dysgraphie auftretende Störung im aphasischen<br />

Symptomenkomplex Franke)<br />

e.g. Je nach den typischen Lesefehlern können also Oberflächen-, Tiefen- und Wortformdyslexie in<br />

verschiedenen Ausprägungen und teilweise mit individuellen Störungsprofilen diagnostiziert<br />

werden. (Böhme)<br />

~ Sprachentwicklungsstörung, Aphasie, Alexie, Teilleistungsstörung<br />

◊ angeborene Dyslexie, erworbene Dyslexie, lineare Dyslexie, Entwicklungsdyslexie,<br />

Tiefendyslexie, Oberflächendyslexie, Wortformdyslexie<br />

recall<br />

Abruf n. / m. / kein Plural [- Erinnerung - erinnern]<br />

= Erinnern<br />

das Wiederauffinden der gespeicherten Informationen zu einem späteren Zeitpunkt<br />

Zimbardo)<br />

e.g. Zum einen sind die Patienten (mit Korsakow-Syndrom) oft nicht fähig, die zeitliche Ordnung in der<br />

Aufeinanderfolge von Informationen im Gedächtnis festzuhalten bzw. das Wissen um diese<br />

Ordnung beim Abruf der Gedächtnisinhalte zu nutzen. (Poeck)<br />

~ Langzeitgedächtnis, Kurzzeitgedächtnis, Speicher, Speicherung<br />

receptive language<br />

rezeptive Sprache c. / f. / kein Plural<br />

= Sprachrezeption


Definiciones de términos alemán 201<br />

als rezeptive Sprachleistung sind die Wahrnehmung sprachlicher Äußerungen, ihre<br />

innere Verarbeitung, also die Analyse ihres Inhalts und ihrer Bedeutungen zu verstehen<br />

Clausnitzer / Clausnitzer)<br />

e.g. Beim Kind ist die Fähigkeit, Sprache zu verstehen, viel eher ausgebildet als die Fähigkeit, selbst<br />

zu sprechen. (Wendandt)<br />

~ Sprachentwicklung, Sprachproduktion, Sprache<br />

Ant.: expressive Sprache<br />

recessive<br />

rezessiv adj. /<br />

= latent, überdeckt<br />

überdeckt, latent<br />

(Vererbung): Unterdrückung einer Erbanlage durch eine stärkere (dominante) andere. Bei<br />

der rezessiven Vererbung tritt die Anlage nur auf, wenn sie von beiden Elternteilen<br />

vererbt wird Franke)<br />

e.g. Es handelt sich (bei der spastischen Spinalparalyse) um eine überwiegend autosomal dominante<br />

Erbkrankheit. Die rezessive Form setzt schon im frühen Kindesalter ein. (Masuhr / Neumann)<br />

Ggs.: dominant<br />

recovery<br />

Heilung n. / f. / -en [- - geheilt]<br />

= Genesung, Rekonvaleszens<br />

vollständige (Restitutio ad integrum) oder nur teilweise (Defektheilung)<br />

Wiederherstellung der Gesundheit (bzw. des Ausgangszustandes) nach einer Krankheit<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Liegt bei einem Kind eine Sprech- oder Sprachstörung vor, bei der keine Heilung zu erwarten ist<br />

(häufig in Verbindung mit anderen Behinderungen), steht zu Beginn der Elternberatung die<br />

Unterstützung bei der psychischen Verarbeitung an. (Böhme)<br />

~ heilend, Heilungsprozess<br />

reduplicated babbling<br />

Reduplikation n. / f. / -en<br />

= Silbenverdopplung<br />

Wiederholungen von silbenähnlichen Konsonant-Vokal-Verbindungen Biesalski /<br />

Friedrich)<br />

e.g. Lallen bedeutet undifferenziertes, neutrales Sprachpotential für alle Sprachen. Es kommen dabei<br />

zum Beispiel englische, amerikanische oder polnische Formen von l und r vor oder afrikanische<br />

Klixe. Charakteristisch sind Reduplikationen, z.B. bababa. (Wirth)<br />

~ Spracherwerb, Sprachentwicklung, Reduplikation<br />

Siehe auch Reduplikation (als phonologischer Prozess)<br />

reduplication<br />

Reduplikation n. / f. / -en [reduplizieren]<br />

= Silbenverdopplung<br />

Silbenstrukturprozess, bei dem Silben im Wort verdoppelt werden Baumgartner /<br />

Füssenich)<br />

e.g. Die erwähnten phonologischen Prozesse kennzeichnen durchaus nicht die Aussprache eines<br />

jeden Kindes. Gleichwohl treten einige von ihnen nahezu obligatorisch auf. Hierzu zählen die<br />

Auslassung unbetonter Silben, die Reduplikation, die Auslassung finaler Konsonanten, die


Definiciones de términos alemán 202<br />

Reduktion von Mehrfachkonsonanz, vermutlich auch die Alveolarisierung und die Plosivierung.<br />

(Baumgartner / Füssenich)<br />

~ Phonologie, Phonologische Prozesse, Silbenstruktur, Sprachentwicklung, Reduplikation<br />

Siehe auch Reduplikation (in der Lallphase)<br />

referent<br />

Referent n. / m. / -en [referieren- Referenz]<br />

= Denotat<br />

Objekt oder Sachverhalt in der Realität oder im Text, worauf durch sprachliche<br />

Ausdrücke Bezug genommen wird Bußmann)<br />

e.g. Ein Referent ist das, was ein sprachliches Zeichen bei seiner Verwendung in der Parole = in der<br />

Rede bezeichnet. (Kürschner)<br />

~ referentielle Fähigkeit<br />

referential ability<br />

referentielle Fähigkeit c. / f. / - -en<br />

Fähigkeit des Kindes, in den vorsprachlichen Anfängen auf außersprachliche Objekte<br />

hinzuweisen; außerdem die Herausbildung gemeinsamer Austauschprozesse, indem<br />

das Kind versucht, den Bezugspersonen seine Wünsche und Interessen mitzuteilen<br />

Baumgartner / Füssenich)<br />

e.g. Bruner (1974/75) sieht die Anfänge der sprachlichen Referenz, also das Bezugnehmens auf<br />

äußere Ereignissen mit Worten, in drei Arten von Verhaltensweisen: 1. Den Hinweisen, 2. Der<br />

verhaltensmäßigen Deixis, 3. Dem Benennen. Diese drei sind für das Kind Mittel, um mit der<br />

Mutter gemeinsame Bezugnahme auf äußere Ereignisse herzustellen. (Szagun)<br />

~ Sprachentwicklung, Referent<br />

reflexive sound<br />

reflektorisches Schreien c. / n. / kein Plural<br />

erste stimmliche Äußerungen des Säuglings sind ein reflektorisches Schreien. Sie<br />

werden als reflexartiges Verhalten verstanden, wenn das Kind auf Hunger, Schmerz,<br />

Kälte u.ä. reagiert Böhme)<br />

e.g. Charakteristische Veränderungen bei Erkrankungen wurden nachgewiesen. Ab der 3. Woche<br />

sind Unterschiede erkennbar bei Hunger, Schmerz, Zufriedenheit, Freude. Ab der 5. Woche<br />

enthält das Schreien die Hälfte der Vokale aber keine Konsonanten. Ab der 6. Woche treten<br />

Gurrlaute auf, z.B. erre, grr bei Zufriedenheit und in gesättigtem Zustand. Die Artikulationsstelle<br />

der Konsonanten wandert von hinten nach vorne, die der Vokale von vorn nach hinten. Dauer der<br />

Phase des reflektorischen Schreiens und Gurrens bis zur 7.-8. Woche. (Wirth)<br />

~ vorsprachliche Kommunikation<br />

Über die Dauer der Phase des reflektorischen Schreiens sind sich deutschsprachige Autoren/innen uneinig.<br />

regressive assimilation<br />

regressive Assimilation c. / f. / - -en<br />

= antipizierende Assimilation, rückwirkende Assimilation<br />

der vorausgehende Sprachlaut gleicht sich dem folgenden an Bußmann)<br />

e.g. "top" zu "pop", "mb" zu "bb", "nb" zu "mb" (Lewandowski)<br />

~ progressive Assimilation, Phonologie, Assimilation, Fernassimilation<br />

Ggs. progressive Assimilation<br />

regurgitation


Definiciones de términos alemán 203<br />

Regurgitation n. / f. / -en<br />

retrograde Bewegung der ösophagealen Muskulatur, die sogar ein Wiederauswürgen<br />

aus der Speiseröhre in den Rachen, Mund und/oder Kehlkopf bewirken kann Bartolome,<br />

G. S. 337)<br />

e.g. Die Regurgitation wird als Aufsteigen von Intestinalinhalt ohne Würgreiz definiert. (Böhme)<br />

~ Dysphagie, Ösophagus, Würgreflex<br />

rehabilitation<br />

Rehabilitation n. / f. / -en [rehabilitieren]<br />

= REHA, Wiederherstellung<br />

1. (allg.) Wiederherstellung, Eingliederung<br />

2. Maßnahmen zur Vorbeugung bei (drohender) bzw. zur Linderung oder Beseitigung von<br />

schweren gesundheitlichen (seltener auch bei sozial sehr erheblichen) Störungen; im<br />

engeren Sinne die medizinische, soziale und berufliche Integration Behinderter oder von<br />

Behinderung bedrohter Personen (...) Pschyrembel)<br />

e.g. Cochlear-Implant-Rehabilitation. Die Sprach- und Sprechtherapie, ausgeführt von Logopäden<br />

und/oder Hörgeschädigtenpädagogen, wird ebenfalls nach vier bis sechs Wochen postoperativ<br />

mit und ohne Ablesen der Lippen begonnen. (Böhme)<br />

~ Physiotherapeut, Rehabilitationsprogramm<br />

◊ berufliche Rehabilitation, familiäre Rehabilitation, soziale Rehabilitation<br />

rehabilitation programme<br />

Rehabilitationsprogramm c. / n. / -e<br />

Summe medizinischer, sozialer und beruflicher Maßnahmen, die als Ziel die<br />

Wiederherstellung des normalen oder eines dem Optimalen angenäherten Status haben<br />

Franke)<br />

e.g. Schultz-Coulon und Berniers (1993) und Schultz-Coulon (1994) empfehlen als grundsätzliches<br />

Konzept zur Stimmrehabilitation nach Laryngektomie die intraoperative tracheoösophageale<br />

Punktion mit Einsetzen einer Stimmprothese und eine postoperative Stimmtherapie mit<br />

zusätzlichem Erlernen der Ösophagus-Ersatzstimme. (Böhme)<br />

~ Therapie, Rehabilitation<br />

reinforcement<br />

Verstärkung n. / f. / -en [verstärken- Verstärker - verstärkend]<br />

= Bekräftigung<br />

Maßnahme, die sich auf die Veränderung der Auftretenswahrscheinlichkeit einer<br />

Reaktion auswirkt Zimbardo)<br />

e.g. Lerntheoretische Erklärungsversuche des Stotterns nehmen häufig eine Störung der normalen<br />

Sprechentwicklung des Kindes an, die zumeist an charakteristischen Abläufen von Verstärkungs-<br />

und Bestrafungsvorgängen in Sprechsituationen verdeutlicht wird. (Fiedler / Standop)<br />

~ Verstärkungsplan<br />

◊ negative Verstärkung, positive Verstärkung<br />

relaxation<br />

/<br />

)


Definiciones de términos alemán 204<br />

remedial<br />

heilbar adj. / / [heilen- Heilung]<br />

= heilbar<br />

bezieht sich auf Heilung; vollständige (restitutio ad integrum) oder nur teilweise<br />

(Defektheilung) Wiederherstellung der Gesundheit (bzw. des Ausgangszustandes) nach<br />

einer Krankheit Pschyrembel)<br />

e.g. Besteht die doppelseitige Recurrensparese mehr als 12 Monate, ist mit einer Rückkehr der<br />

Nervenfunktion nicht mehr zu rechen. (Boenninghaus)<br />

~ Heilungsprozess, Heilung<br />

remedial procedure<br />

Heilverfahren n. / n. / -<br />

Heilverfahren, Behandlungsmethode; Vorgehen, um Heilung zu erreichen Bunjes)<br />

e.g. Bei der Parkinson-Krankheit besteht ein Dopamin-Mangel an den Rezeptoren. Die<br />

medikamentöse Behandlung kann auch zu einer günstigen Beeinflussung der hypokinetischen<br />

Dysarthrie führen. Die Möglichkeiten, den Patienten rein medikamentös zu behandeln, sind<br />

allerdings begrenzt, so dass zusätzliche neuropsychologisch-logopädische Interventionen<br />

notwendig sein können. (Böhme)<br />

~ heilbar, Heilung<br />

remediation<br />

Heilung n. / f. / -en<br />

= Behandlung<br />

etwas durch Behandlung beseitigen (eine Krankheit); heilende Maßnahmen anwenden;<br />

jemanden wieder gesund machen (z.B. durch ein Medikament) Duden, Das<br />

Stilwörterbuch)<br />

e.g. Von besonderer Bedeutung ist, dass die Heilung der gastro-ösophagealen Refluxkrankheit<br />

schneller als die der Laryngitis stattfindet. (Böhme)<br />

~ heilbar, Heilungsprozess<br />

residual<br />

residual adj. / / [resduieren- Residuum]<br />

= restlich, zurückbleibend<br />

(Med.) a) als Reserve zurückbleibend ( z.B. in Bezug auf die nicht ausgeatmete<br />

Reserveluft); b) als Rest zurückbleibend (z.B. in Bezug auf Urin, der in der Harnblase<br />

zurückbleibt); c) als [Dauer]folge einer Krankheit zurückbleibend (in Bezug auf<br />

körperliche, geistige und psychische Schäden, z.B. Dauerlähmung bestimmter Muskeln<br />

nach einem Schlaganfall) Duden)<br />

e.g. Ein Residualzustand nach gebesserter Sprachentwicklungsverzögerung, bei dem Stammeln als<br />

hartnäckigstes Symptom zurückgeblieben ist, wird als Restdyslalie bezeichnet. (Wirth)<br />

~ Residualvolumen, Resthörvermögen<br />

◊ Residualvolumen<br />

residual air<br />

Residualvolumen c. / n. / Residualvolumina<br />

= Restluft, Residualluft, Reserveluft


Definiciones de términos alemán 205<br />

Restluft, die selbst nach kräftigstem Ausatmen noch in der Lunge verbleibt (etwa 1200<br />

ml) Habermann)<br />

e.g. Im Alter wird die Brustwand starrer, die Lunge verliert an Elastizität. Das Residualvolumen steigt,<br />

die Vitalkapazität nimmt ab. (Biesalski)<br />

residual hearing<br />

Resthörvermögen c. / n. / kein Plural<br />

= Resthörigkeit<br />

als Resthörigkeit wird ein Zustand bezeichnet, bei dem noch tiefe Geräusche und<br />

Sprachlaute mit Hörgeräten differenziert werden können Wirth)<br />

e.g. Resthörigkeit und Gehörlosigkeit als Bezeichnungen höchstgradiger Funktionsstörungen gehen<br />

ineinander über, wobei der absolute Verlust des Gehörs relativ selten ist, z.B. nach Menengitis.<br />

Die Diagnose Resthörigkeit mit sehr geringen audiometrischen Antworten um 90-100 dB im tiefen<br />

Frequenzbereich besagt, daß der Versuch einer apparativen Verwertung mit Hörgeräten<br />

gerechtfertigt ist. Bei Mißerfolg ist heute an eine Cochlea-Implant-Therapie zu denken. (Biesalski)<br />

~ Hörgerät, Hörverlust, Hörstörung, Hörschädigung<br />

In der deutschsprachigen Literatur gibt es keine einheitliche Einteilung der Schwerhörigkeitsgrade. Zur<br />

Beurteilung der Erwerbsunfähigkeit wird häufig eine Einteilung mit prozentualem Hörverlust gegenüber dem<br />

Normalhörigen vorgenommen.<br />

resonance<br />

Resonanz n. / f. / -en [resonieren- Resonator - resonant, resonantorisch]<br />

jeder luftgefüllte, offene und schwingungsfähige Hohlraum hat eine Eigenfrequenz. Wird<br />

er zum Schwingen angeregt, erklingt er in der Frequenz seiner Eigenschwingung.<br />

Dieses Phänomen bezeichnet man als Resonanz. Es tritt nur dann auf, wenn die<br />

anregende Schwingung mit der Frequenz des Eigentones weitgehend übereinstimmt.<br />

Den auslösenden Faktor nennt man Generator, den klingenden Hohlraum Resonator<br />

Spiecker-Henke)<br />

e.g. Für eine Resonanz ist eine Begrenzung des Raumes nötig. Knochen, gleichzeitig Schalleiter,<br />

sind auch Abgrenzung der Resonanzräume. Da jeder Mensch einen anderen Knochenbau hat, ist<br />

dementsprechend die Klangerzeugung von Mensch zu Mensch verschieden. (Grohnfeldt)<br />

~ Resonanzraum, Nasenresonanz, Klang, Vokaltrakt<br />

◊ Resonanzraum, Nasenresonanz<br />

resonance chamber<br />

Resonanzraum c. / m. / Resonanzräume<br />

unter den Resonanzräumen des Ansatzrohres versteht man die luftgefüllten Räume<br />

oberhalb der Stimmlippen (supraglottischer Raum) Grohnfeld)<br />

e.g. Den klingenden Hohlraum (nennt man) Resonator. Die Frequenz des Resonator ist veränderbar<br />

einerseits durch die Länge, den Querschnitt und die Form des Resonanzraumes, andererseits<br />

durch die Wandbeschaffenheit wie Elastizität oder Festigkeit. Das menschliche Ansatzrohr<br />

entspricht in vielerlei Hinsicht diesen Gegebenheiten. Es ist als luftgefüllter, mit mehreren<br />

Eigenfrequenzen versehener schwingungsfähiger Hohlraum dem Kehlkopf angekoppelt. (...) Erst<br />

auf dem Weg durch das Ansatzrohr wird der Primärklang (des Kehlkopfes) durch artikulatorische<br />

Bewegungen vorwiegend der Zunge zum gewünschten Sprachlaut und Klang geformt. Dabei<br />

wirkt das gesamte Ansatzrohr durch seine vielfältige Verformbarkeit als akustisches Filter.<br />

(Spiecker-Henke)<br />

~ Resonanz, Vokaltrakt, Pharynx, Vestibulum laryngis, Cavitas nasi, Cavum oris,<br />

Nasenresonanz


Definiciones de términos alemán 206<br />

respiration<br />

Respiration n. / f. / kein Plural [respirieren- - respiratorisch]<br />

= Atmung<br />

die Atmung als vitale Grundfunktion regelt den Gasaustausch, darüber hinaus liefert sie<br />

die notwendige Energie, um die Stimmlippen in Schwingungen zu versetzen Biesalski)<br />

e.g. Die Atmung wird zentral gesteuert. (...) Bei der Respiration wird das Thoraxvolumen abwechselnd<br />

vergrößert und verkleinert. Der vegetative Atemvorgang geschieht unwillkürlich. (Böhme)<br />

~ atmen, Klavikularatmung, Thorakalatmung, Abdominalatmung, Costoabdominalatmung<br />

Respirometer<br />

Spirometer n. / n. / - [- - spirometrisch]<br />

Atemmanometers (Spirometer). Dies mißt die Menge der hineingeblasenen Luft (zur)<br />

Bestimmung der Vitalkapazität Wirth)<br />

e.g. Spirometrische Verfahren gehören zur Grunddiagnostik bei Lungenerkrankungen und bei der<br />

Bewertung laryngealer Atmungsbehinderungen, können jedoch zur Beurteilung der<br />

Stimmfunktion nur wenig beitragen. (Wendler)<br />

~ Respiration, atmen, Luftstrom<br />

response-contingent stimulation<br />

Reaktions-abhängige Stimulation c. / f. / - -en<br />

Verabreichung eines aversiven Reizes nach einer Reaktion. Die allgemeine Wirkung<br />

besteht darin, die Auftretenswahrscheinlichkeit dieser Reaktion zu senken Zimbardo)<br />

e.g. Bei diesem operanten Bestrafungsverfahren wird den Stotternden in der Regel zu Beginn einer<br />

Übungseinheit ein fester Tokenbetrag ausgehändigt, von dem sie bei Auftreten der Symptomatik<br />

jeweils einen gewissen Anteil wieder zurückgeben müssen. (Fiedler / Standop)<br />

~ Therapie, Reiz, Stottern<br />

retardation<br />

Verzögerung n. / f. / -en [verzögern- - verzögert]<br />

= Retardation<br />

allgemeine Bezeichnung für Verzögerung oder Verlangsamung einer Bewegung oder<br />

Entwicklung; im engeren Sinne Verzögerung der körperlichen bzw. intellektuellen<br />

Entwicklung (sogenannte Retardation oder Reifungsverzögerung) im Vergleich zum<br />

jeweiligen Reifungsalter Pschyrembel)<br />

e.g. Bei einer Sprachentwicklungsverzögerung verläuft die Sprachentwicklung in allen vier Bereichen<br />

(Sprachverständnis, Artikulation, Wortschatz, Grammatik) zeitlich verzögert. Es wird<br />

angenommen, dass die sprachliche Verzögerung in absehbarer Zeit aufgeholt werden kann.<br />

(Wendtland)<br />

~ Entwicklung<br />

◊ Sprachentwicklungsverzögerung<br />

retention<br />

Retention n. / f. / -en<br />

= Zurückhaltung, Verhaltung, Abrufen<br />

1. (Med.) a) Funktionsstörung, die darin besteht, dass zur Ausscheidung bestimmte<br />

Körperflüssigkeiten od. andere Stoffe (bes. Urin) nicht [in ausreichendem Maße]<br />

ausgeschieden werden; b) Abflußbehinderung seröser Flüssigkeiten, die sich in einer


Definiciones de términos alemán 207<br />

Zyste ansammelt; c) unvollständige oder fehlende Entwicklung eines Organs od.<br />

Körperteils aus seinem Ausgangsbereich (z.B. der Zähne od. der Hoden) ; d)<br />

Verankerung, Befestigung (der Kunststoffzähne in einer Prothese). 2. Leistung des<br />

Gedächnisses in Bezug auf Lernen, Reproduzieren und Wiedererkennen (Psychol.)<br />

Duden)<br />

e.g. Das Abrufen (aus dem Langzeitgedächtnis) mißlingt nur dann, wenn die richtige Adresse für den<br />

Abrufbefehl oder der Zugang zu einer bestimmten gespeicherten Erinnerung verlorengegangen<br />

ist (Linton 1975). (Zimbardo)<br />

~ Physiologie, Pathologie<br />

retroflex<br />

retroflex adj. / / [retroflexieren- Retroflex]<br />

sich (plötzlich) nach hinten wenden od. biegen Bunjes)<br />

e.g. Retroflex(laut) [Auch (veraltet): Kakuminal]. Sprachlaut, der nach dem Artikulationsorgan ein<br />

Apikal, nach der Artikulationsstelle ein Postalveolar ist. Bei der Artikulation der Retroflex biegt<br />

sich die Zungenspitze etwas nach oben zurück. Z.B. (...) /r/ in amerik.-engl. /dor/ >Tür.<br />

(Bußmann)<br />

~


Definiciones de términos alemán 208<br />

Pararhotazismus, wobei r zu h wird. Ther.: je nach sprachlicher Umgebung wird<br />

Zungenspitzen-r (Süddeutschland, Österreich) od. Zäpfchen-r angebildet Franke)<br />

e.g. Ein Rhotazismus kann folgende Ursachen haben: - Gaumenspalten, -Taubheit, - Schwachsinn, -<br />

Verkürztes Zungenbändchen (Bildung des Zungenspitzen -R nicht möglich), - Verletzungen oder<br />

Lähmungen der Zunge. Viele Menschen ohne Sprechstörung können Zungenspitzen-R<br />

zeitlebens nicht erlernen. (Wirth)<br />

~ Artikulation, funktionelle Dyslalie, phonetisch-artikulatorische Störung<br />

◊ Rhotazismus bilabialis, Rhotazismus interdentalis, Rhotazismus lateralis, Rhotazismus<br />

laryngealis, Pararhotazismus<br />

rhythm<br />

Rhythmus n. / m. / Rhythmen [rhythmisieren- Rhythmik - rhythmisch]<br />

[gr.-lat. "das Fließen"] 1. Gleichmaß, gleichmäßig gegliederte Bewegung; periodischer<br />

Wechsel , regelmäßige Wiederkehr natürlicher Vorgänge (z.B. Ebbe und Flut). 2. Einer<br />

musikalischen Komposition zugrundeliegende Gliederung des Zeitmaßes, die sich aus<br />

dem Metrum des thematischen Materials, aus Tondauer und Wechsel der Tonstärke<br />

ergibt. 3. Gliederung des Sprechablaufs, bes. in der Verdichtung durch den geregelten,<br />

harmonischen Wechsel von langen u. kurzen, betonten u. unbetonten Silben, durch<br />

Pausen u. Sprachmelodie Duden)<br />

e.g. Der Rhythmus (bildet) ein ganz wesentliches Formprinzip für die künstlerische Verwendung der<br />

Stimme im Gesang und in der Sprache (...). (Habermann)<br />

~ Sprechmelodie, Prosodie, Atemrhythmus<br />

◊ Rhythmusstörung, Sprechrhythmus, Atemrhythmus<br />

right hemiplegia<br />

rechtsseitige Hemiplegie c. / f. / - -n<br />

vollständige Lähmung der rechten Körperhälfte Pschyrembel)<br />

e.g. Der betroffene Patient fiel durch eine innerhalb von Minuten eintretende globale Aphasie und eine<br />

Hemiplegie rechts auf. (Trepel)<br />

~ Hemiplegie, Aphasie<br />

rigidity<br />

Rigor n. / m. / kein Plural<br />

= Steifheit, Starre<br />

Steifigkeit der Muskulatur, die bei passiver Bewegung im Gegensatz zur Spastik<br />

während des gesamten Bewegungsablaufs bestehenbleibt; dabei oft ruckartiges<br />

Nachlassen des Widerstands (sogenanntes Zahnradphänomen oder Negro-Zeichen)<br />

infolge einer Störung der reziproken Innervation; Vorkommen bei Erkrankungen des<br />

extrapyramidalen Systems, vor allem Parkinson-Syndrom Pschyrembel)<br />

e.g. Symptome (Parkinson-Syndrom):<br />

- Akinese (Bewegungsarmut)<br />

- Rigor (Erhöhung des Muskeltonus, besonders bei Bewegungen)<br />

- Tremor (Zitten) (Wirth)<br />

~ Parkinson-Krankheit, Tremor<br />

◊ Nackenrigor, Extremitätenrigor<br />

role<br />

Rolle n. / f. / -n


Definiciones de términos alemán 209<br />

eine Rolle ist ein sozial definiertes Verhaltensmuster, das von einer Person, die eine<br />

bestimmte Funktion in einer Gruppe hat, erwartet wird Zimbardo)<br />

e.g. Stotternde übernehmen vielfach die Rolle einer Person, die selbst kaum mehr in der Lage<br />

scheint, neue Beziehungen anzuknüpfen und befriedigend aufrechtzuerhalten. (Fiedler / Standop)<br />

~ Verhalten<br />

◊ Rollenverhalten, Rollenspiel<br />

rounded<br />

gerundet adj. / / [runden- Rundung - rund]<br />

Lippenstellung gerundet (bei den Kardinalvokalen /o/ bis /u/) Pompino-Marschall)<br />

e.g. Die Vokoidklassifizierung in der IPA-Tabelle geht dann vom höchsten Zungenpunkt aus, der<br />

entweder in der Vorder-, Mittel oder Hinterzunge lokalisiert und entsprechend seiner Entfernung<br />

vom Gaumen geschlossen, geschlossen-mittel, offen-mittel oder offen sein kann und durch die<br />

beiden Lippenstellungen gerundet und ungerundet modifiziert wird. Damit ergeben sich drei<br />

Parameter: (1) Zungenhöhe mit vier Stufen, (2) artikulierender Zungenteil mit drei Unterteilungen,<br />

(3) Lippenstellung mit zwei Graden.<br />

Die gerundeten Hinterzungenvokale /u/, /o/ und /a/ bewirken koartikulatorisch eine postdorsalepostpalatale<br />

Bildung von 'k, g, ch' als hintere k2, g2 bzw. ch2 (...); die ungerundeten<br />

Vorderzungenvokale /i/, /e/, /ä/ bewirken ebenso wie die gerundeten Vorderzungenvokale /ü/, /ö/<br />

die vorderen k1,g1 und ch1(...) -Phonemvarianten. Dies hat bspw. in der Therapie gravierende<br />

Auswirkungen auf die Wahl der entsprechenden Übungswörter.Grohnfeldt S.39<br />

Labialisierung [Auch: Rundung]. Bezeichnung sowohl für den Vorgang der Sekundären Artikulation als<br />

auch für den diachronischen Prozeß, bei dem eine Labialisierung verschiedener Sprachlaute<br />

erfolgt, z.B. mhd. Leffel > nhd. Löffel. Gegenläufig ist die Entrundung.Bußmann (Kohler)<br />

~ Lippenstellung, Lippenspreizung, Artikulation, Phonetik, Lippenrundung<br />

◊ gerundete Lippen, Lippenrundung<br />

rule<br />

Regel n. / f. / -n [regeln- - geregelt]<br />

Grundbegriff zur Beschreibung, Erklärung oder Regulierung von sprachlichem Verhalten<br />

Bußmann)<br />

e.g. Wir kommen nun zu Kombination von Wörtern zu Sätzen. Die Regularitäten, die solchen<br />

Kombinationen bzw. Abfolgen zugrundeliegen, werden durch jene Komponente der Grammatik<br />

beschrieben, die als Syntax bezeichnet wird. (Gadler)<br />

~ Grammatik, Syntax<br />

◊ konstitutive Regeln, regulative Regel<br />

saliva<br />

Saliva n. / f. / kein Plural<br />

= Speichel<br />

(anat.) Saliva; Sekret der Speicheldrüsen (Glandula parotidea, submandibularis u.<br />

sublingualis) sowie zahlreicher kleiner Drüsen in der Mundhöhle; Menge: 1-2 Liter pro<br />

Tag; Zusammensetzung variieret in Abhängigkeit vom Funktionszustand der<br />

Speicheldrüsen (...) Funktion:Schutz von Mundschleimhaut u. Zahnschmelz, mechan.<br />

Reinigung, immun. Abwehr, Lösungsmittel für die Geschmacksknospen stimulierende


Definiciones de términos alemán 210<br />

Moleküle, Beginn der enzymatischen Aufspaltung von Stärke. Die Regulation der<br />

Speichelsekretion erfolgt reflektorisch u. kann durch bedingte Reflexe gesteigert werden.<br />

Erregung des Parasympathikus führt zu einer Sekretion (v.a. der Gl. Parotidea), des<br />

Sympathikus zur Sekretion v. mukösem Sp. (v.a. der Gl. Submandibularis). Störung der<br />

Speichelsekretion als verminderte (Oligosialie, Asialie) od. gesteigerte Sekretion<br />

(Ptyalismus) Pschyrembel)<br />

e.g. Ein verstärkter Speichelfluß kann primär als Folge der Hirnerkrankung auftreten, aber auch<br />

sekundär bei ungenügendem Mundschluß, bei verminderter Schluckfrequenz und bei gestörtem<br />

Schluckvermögen. (Bartolome)<br />

~ Dysphagie, Dysarthrie<br />

schizophrenia<br />

Schizophrenie n. / f. / (-n) [- - schizophren]<br />

die schizophrenen Störungen (Schizophrenien) machen eine schwere Form der<br />

Psychopathologie aus, bei der die Persönlichkeit sich aufzulösen scheint. Die<br />

Wahrnehmung ist verzerrt, die Emotionen sind abgestumpft, die Gedanken bizarr und<br />

Sprache fremdartig Zimbardo)<br />

e.g. In der klinischen Literatur über Schizophrenie werden ziemlich einheitlich Wortwiederholungen,<br />

assoziative Worteinschübe, Wortspielereien, Aufzählen von Objekten und Neologismen<br />

beschrieben. Aus dieser Sicht sind die meisten der unter Denkstörungen bei Schizophrenie<br />

erfaßten Besonderheiten Störungen der Kommunikation. (Böhme)<br />

~ Schizophasie<br />

screening<br />

Screening n. / n. / -s [screenen]<br />

= Screening-Test, Screening-Verfahren, Vortest, Suchtest<br />

Siebtest, zeit- und kostengünstiger Suchtest Pschyrembel)<br />

e.g. Eine morphologisch-syntaktische Analyse kann auch in verkürzter Form als Screening aus<br />

logopädischer Sicht für die Diagnostik genutzt und gleichzeitig als Ansatzpunkt für<br />

morphologisch-syntaktische Therapiebereiche verwendet werden. (Böhme)<br />

~ Diagnose, Diagnostik<br />

◊ Screeningverfahren<br />

secondary palate<br />

sekundärer Gaumen c. / m. / sekundäre -<br />

= hinterer embryonaler Gaumen<br />

die Bildung des sekundären oder hinteren embryonalen Gaumens folgt Ende des 2.<br />

Embryonalmonats durch Vereinigung des Nasenseptums und der Gaumenhälften Wirth)<br />

e.g. Ein zweites, entscheidendes Ereignis beginnt in der siebten Woche (genau: 47. Tag): Der<br />

sekundäre Gaumen bildet sich. (...) Mit einem betonten Vorwachsen des Unterkiefers kommt es<br />

innerhalb von Stunden zu einer Verlagerung der Zunge nach kaudoventral und einer Aufrichtung<br />

dieser Gaumenfortsätze.Während im anterioren Abschnitt ein fast sofortiges Aneinanderlegen<br />

des Nasenseptums und der beiden Gaumenfortsätze durch eine entsprechende Größe<br />

gewährleitete ist, besteht im posterioren Gaumenbereich noch ein Spalt zwischen den einzelnen<br />

Anteilen. (...) Drei Wochen nach Beginn des Gaumenschlusses am Ende der neunten Woche, ist<br />

der gesamte harte Gaumen geschlossen.Der Vereinigungsvorgang setzt sich danach noch bis in<br />

die Region der Uvula fort und ist hier ca. eine Woche später beendet. (Diedrich)<br />

~ Palatum fissum, Velum fissum, Labium fissum, Palatum durum, Palatum molle<br />

secretory otitis media


Definiciones de términos alemán 211<br />

chronische seromuköse Otitis media c. / f. / - - Otitides -e<br />

= chronische Mittelohrschleimhauteiterung, chronische seromuköse Mittelohrentzündung<br />

chronische seromuköse Otitis media mit Umwandlung der Epithelzellen der<br />

Mittelohrschleimhaut in sezernierende Becherzellen; Urs.: langandauernde<br />

Tubenventilationsstörungen; Sympt.: Druckgefühl, Schwerhörigkeit, Ohrgeräusche;<br />

Diagn.: in der Otoskopie retrahiertes Trommelfell, evtl. Paukenhöhlenerguß<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Chronische seromuköse Mittelohrentzündungen. Unter allen Patienten mit chronischer<br />

Tubenbelüftungsstörung besteht für die Kinder mit Gaumenspalten und Morbus Down statistisch<br />

ein erhöhtes Risiko, an einer chronischen Mittelohrentzündung zu erkranken. (...) Typisch für eine<br />

chronische Mittelohrschleimhauteiterung ist eine zentrale Trommelfellperforation (Perforation der<br />

Pars tensa des Trommelfells bei ringsum intaktem Anulus fibrosus). (...) Wird die Perforation nicht<br />

operativ verschlossen, kann es langfristig zu einer Arrosion der Gehörknöchelchen und nach<br />

Jahren zu einem Innenohrhörverlust kommen.Das Ausmaß der begleitenden<br />

Schalleitungsschwerhörigkeit ist von der Lokalisation und Größe der Perforation und davon<br />

abhängig, ob die Gehörknöchelchenkette noch intakt ist. (Wendler)<br />

~ Otitis media, Auris media, Tuba auditiva Eustachii, Schalleitungsschwerhörigkeit,<br />

Perforation der Membrana timpani, Paukenröhrchen<br />

segment<br />

Segment n. / n. / -e [segmentieren- - segmentiert]<br />

Abschnitt der linearen Redekette bzw. des Spechkontinuums, Ergebnis der<br />

Segmentierung;<br />

Resultat linguistischer Datengewinnung auf phonetischer, phonologischer, morphologischer,<br />

syntaktischer und textueller Ebene Lewandowski)<br />

e.g. Kleinste sprachliche Einheiten wie Phone, Morphe, Silben u.a., die aus dem Sprachkontinuum<br />

isoliert werden. (Bußmann)<br />

~ Phonetik, Artikulation, Grammatik, segmentale Phonologie<br />

segmental phonology<br />

segmentale Phonologie c. / f. / kein Plural<br />

Gegenstand der segmentalen Phonologie ist die Analyse der Phoneme Biesalski /<br />

Friedrich)<br />

e.g. Die Äußerungen bilden einen Korpus für die Analyse, die aus zwei Grundoperationen besteht:<br />

dem Segmentieren und Klassifizieren. Dabei wird beim Segmentieren die jeweilige zu<br />

analysierende Lautkombination in ihre erkennbaren Einzelteile zerlegt (Gadler)<br />

~ Phonologie, suprasegmentale Phonologie, Segment<br />

selective mutism<br />

elektiver Mutismus c. / m. / kein Plural<br />

= selektiver Mutismus, Situations-spezifischer Mutismus<br />

die elektive Sprechverweigerung, der elektive Mutismus, besteht nur gegenüber einem<br />

bestimmten Personenkreis. Eine ablehnende verbale Haltung kann gegen Eltern, Lehrer<br />

oder Gleichaltrige bestehen. Die elektive Verlaufsform , auch hier hat die physiologische<br />

Sprachentwicklung stattgefunden, wird am weitaus häufigsten beobachtet Böhme)<br />

e.g. Bei erhaltener Hör- und Sprechfähigkeit kann die Sprechverweigerung total sein (totaler<br />

Mutismus) oder nur gegenüber bestimmten Personen oder in bestimmten Situationen auftreten<br />

(elektiver Mutismus). (Wendlandt)<br />

~ Mutismus, totaler Mutismus, funktioneller Mutismus, psychogener Mutismus,<br />

traumatischer Mutismus


Definiciones de términos alemán 212<br />

self-correction<br />

Selbstkorrektur n. / f. / -en [- - selbst-korrigiert]<br />

= Selbstverbesserung<br />

eine Strategie des Sprechers beim Sprechen im kommunikativen Zusammenhang;<br />

eine an den Hörer gerichtete Anweisung, bereits Gesprochenes ganz oder teilweise außer<br />

Kraft zu setzen Lewandowski)<br />

e.g. Schlegoff et a. (1977) unterscheidet erstens zwischen selbstinitiierter Verbesserung, bei der ein<br />

Sprecher sich unaufgefordert selbst korrigiert, und fremdinitiierter Verbesserung, die nach<br />

Aufforderung durch den Rezipienten stattfindet. Die zweite Unterscheidung betrifft die<br />

Selbstverbesserung, die ein Sprecher selbst ausführt, gegenüber der Fremdverbesserung durch<br />

andere. (Bongartz)<br />

~ Therapie<br />

semantic<br />

semantisch adj. / / [- Semantik]<br />

betrifft die Semantik; die sich mit dem Studium der Bedeutungen beschäftigt, die durch<br />

die morphologischen und syntaktischen Strukturen ausgedrückt werden Gadler)<br />

e.g. In allen aphasischen Störungsbildern finden sich mehr oder weniger deutlich semantischlexikalische<br />

Auffälligkeiten. (Böhme)<br />

~ semantisches Lexikon, semantische Assoziation, semantische Verwechslung,<br />

semantisches Gedächtnis<br />

◊ semantische Paraphasie, semantisches Lexikon, semantische Assoziation, semantische<br />

Verwechslung<br />

semantic association<br />

semantische Assoziation c. / f. / - -en<br />

semantische Assoziationen entstehen zwischen Bedeutungselementen desselben<br />

Bedeutungskomplexes paradigmatisch, wenn beide Wörter zu derselben<br />

grammatikalischen Klasse gehören (z.B. Tisch - Stuhl) Niessen)<br />

e.g. Eine Patientin aus einer früheren Studie von Holland (1982) verwendete sieben<br />

kompensatorische Kommunikationsstrategien: Umschreibungen, semantisch assoziierte Wörter<br />

als Self-Cues, Bitte um Hilfe, gestische Beschreibungen, Stoppen und Neuanfang des<br />

Kommunikationsversuchs, Buchstabieren und Gesprächsschrittsicherung durch Handzeichen.<br />

(Bongartz)<br />

~ semantisch, Aphasie, Therapie<br />

semantic confusion<br />

semantische Verwechslung c. / f. / - -en<br />

Produktion von Wörtern aus dem gleichen semantischen Feld Baumgartner / Füssenich)<br />

e.g. Das Handicap der Wortfindungsstörungen versucht der Aphasiker dadurch zu umgehen, dass er<br />

(u.a.) das gesuchte Wort durch ein semantisch ähnliches ersetzt. (Gadler)<br />

~ Aphasie, semantisch<br />

semantic memory<br />

semantisches Gedächtnis c. / n. / kein Plural


Definiciones de términos alemán 213<br />

Langzeitspeicher, der die für den Sprachgebrauch notwendige semantische und<br />

enzyklopädisch-konzeptuelle Information enthält Lewandowski)<br />

e.g. Innerhalb des deklarativen Gedächtnisses wird weiterhin zwischen dem semantischen und<br />

episodischen Gedächtnis differenziert. Das semantische Gedächtnis enthält das "Weltwissen"<br />

einer Person, also beispielsweise ihr Wissen über Sprache, Regeln und Konzepte. Die<br />

Wissenseinheiten dieses Systems sind nicht zeitlich, sondern konzeptuell verbunden und<br />

organisiert. (Oerter/Montada)<br />

~ Langzeitgedächtnis, Kurzzeitgedächtnis, Speicher, Speicherung, semantisch<br />

senility<br />

Altersschwäche c. / f. / kein Plural [- - senil]<br />

= Senilität, Marasmus senilis<br />

Bezeichnung für allgemeine Abbauvorgänge im Alter Pschyrembel)<br />

e.g. Mit zunehmendem Alter kommt es zu einer Reihe von körperlicher Abnützerscheinungen und<br />

seelischer Veränderungen. (Remschmidt)<br />

sensorimotor<br />

sensomotorisch adj. / / [- Sensomotorik]<br />

betrifft die Sensomotorik, die durch sensorische Eindrücke beherrschte, beeinflußte oder<br />

bedingte Bewegung und deren Abläufe Franke)<br />

e.g. Die plastischen Eigenschaften unseres Zentralnervensystems bilden die Basis für eine<br />

Restitution neurogener, aber auch strukturell bedingter sensomotorischer Störungen. (Bartolome)<br />

~ Motorik, Wahrnehmung<br />

sensorineural deafness<br />

Schallempfindungsschwerhörigkeit c. / f. / (-en)<br />

= sensorineurale Schwerhörigkeit<br />

die Störung liegt im Innenohr (sensorische oder cochleäre Störung) oder im Hörnerv<br />

(neurale oder retrocochleäre Störung) Weerda)<br />

e.g. Bei einer Schalleitungsschwerhörigkeit ist die akustische Information abgeschwächt, bei einer<br />

Schallempfindungsschwerhörigkeit ist sie verstümmelt. (...) Bei manchen<br />

Schallempfindungsschwerhörigkeiten wird trotz maximaler Verstärkung keine 100%ige<br />

Wortverständlichkeit erreicht, es besteht dann ein Wörterverständnisverlust<br />

(Diskrimmationsverlust). (Boenninghaus)<br />

~ erworbene Hörschädigung, Schwerhörigkeit, Hörstörung, Hörverlust<br />

sensory<br />

sensorisch adj. / / [- Sensorik, Sensor - sensoriell]<br />

sich auf die Sinne beziehend Franke)<br />

e.g. Physikochemisch gesehen gibt es 5 verschiedene Typen von Sensoren: - Sensoren, die<br />

mechanische Deformationen registrieren, z.B. in Haut, Muskeln, Ohr und Gleichgewichtsorgan. -<br />

Sensoren, die Änderungen der Temperatur (Abkühlung oder Erwährmung) registrieren, v.a. in der<br />

Haut. - Sensoren, die auf chemische Reize reagieren, z.B. die Geschmacks- und<br />

Geruchssensoren, aber auch viele Sensoren im Körperinneren und in der Haut, die durch<br />

körpereigene Stoffe erregt werden. - Sensoren, die auf Photonene reagieren, die Stäbchen und<br />

Zapfen der Retina. - Sensoren, die spezialisiert sind, physikalisch oder chemisch induzierte<br />

Gewebsschädigungen zu registrieren, die Nozisensoren, deren Erregung Schmerz hervorruft.<br />

(Schmidt)


Definiciones de términos alemán 214<br />

~ sensorischer Stimulus, Perzeption, sensorische Deprivation, periphere<br />

Perzeptionsstörung<br />

sensory deprivation<br />

sensorische Deprivation c. / f. / (- -en)<br />

Ausschaltung aller Sinneseindrücke durch extreme Isolation bei einem Menschen;<br />

Folgen: Denkstörungen, Konzentrationsstörungen, depressives Syndrom, evtl.<br />

Halluzinationen Pschyrembel)<br />

e.g. Die vorliegenden Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen sensorischer Deprivation<br />

sprechen eindeutig dafür, daß es eine kritische Periode gibt, während der ein heranwachsendes<br />

Tier normale visuelle Erfahrungen machen muß, damit sein Gehirn sich normal entwickelt.<br />

(Zimbardo)<br />

~ sensorischer Stimulus, Perzeption, sensorisch, Sprachentwicklung<br />

sensory disability<br />

periphere Perzeptionsstörung c. / f. / (- -en)<br />

= sensorische Einschränkung, Fähigkeitsstörung der Sinnesorgane<br />

eine periphere Perzeptionsstörung< unterscheidet sich von einer zentralen<br />

Perzeptionsstörung durch die Lokalisation der Störung. Die zentrale Perzeptionsstörung<br />

z.B. die sensineurale Gehörlosigkeit (Taubheit) beruht auf einer zentralen Abweichung<br />

im Gehirn, die periphere Reiz: Stimulus; 1. (physiol.) physik. Bzw. chem. Prozeß in der Umwelt od. dem<br />

Körperinnern, der im Organismus auf Rezeptoren wirkt u. bei Überschreitung der<br />

Reizschwelle eine Erregung, Reaktion od. Wahrnehmung auslöst; 2. (psychol.) Bez. für<br />

einen Vorgang, der im Organismus eine Veränderung des psych. Zustands bewirkt<br />

-->sensorisch: sich auf die Sinne beziehend Pschyrembel)<br />

e.g. Im menschlichen und tiereischen Organismus kann ein einzelner Sensor entweder aus einer<br />

Zelle bestehen oder aus einem Zellteil, der für die Aufnahme von bestimmten Reizen spezialisiert<br />

ist. (...) Wir bezeichnen Reize , für die ein Sensor besonders empfindlich ist, als adäquate Reize,<br />

andere als inadäquate. (Schmidt)<br />

~ sensorisch, sensorische Deprivation, Schwelle, periphere Perzeptionsstörung<br />

sequential memory


Definiciones de términos alemán 215<br />

auditive Merkfähigkeit c. / f. / kein Plural<br />

= sequentielles (auditives) Gedächtnis<br />

ein Parameter der auditiven Dekodierung und Wahrnehmung:<br />

auditive Merkfähigkeit: abhängig von Alter eines Kindes wird eine bestimmte Anzahl von<br />

Lauten, Silben und Wörtern in einer Reihenfolge erinnert, d.h. auditiv gespeichert Kittel)<br />

e.g. Störung der Wahrnehmung der richtigen Lautfolge, d.h. des Erkennens auditiver Sequenzen.<br />

Diese Kinder können nur die einzelnen Laute richtig hören, erfassen und behalten, aber nicht die<br />

richtige Reihenfolge. Ebenso bleibt die Bedeutung der Wörter unklar. Es entstehen<br />

Mißverständnisse durch Sequenzverwechslungen und Irrtümer im Bedeutungsverständnis.<br />

(Wirth)<br />

~ Speicher, Speicherung, Langzeitgedächtnis, Kurzzeitgedächtnis<br />

Der Begriff "auditive Merkfähigkeit" ist weiter gefaßt, als der Ausdruck "sequentielles Gedächtnis".<br />

severe-to-profound hearing loss<br />

hochgradiger bis an Taubheit grenzender Hörverlust c. / m. / (- - - - - -e)<br />

= hochgradige, an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit<br />

Hochgradige Schwerhörigkeit: Hörschwelle im Bereich 71 - 90 dB. Die Artikulation,<br />

Kommunikation, Stimme und Sprache der Kinder bleiben auch mit Hörgerät<br />

eingeschränkt. Hochgradige, an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit: Hörschwelle ab<br />

91 dB. Hörgeräte vermitteln das Gefühl des Sprachrhythmusses, jedoch bleibt die<br />

akustische Kommunikation stark behindert Wirth)<br />

e.g. Eine wichtige präoperative Frage vor CI ist, ob eine hochgradige Schwerhörigkeit oder<br />

Resthörigkeit durch eine Hörgeräteversorgung ausreichend kompensiert werden kann und so<br />

eine Verbesserung des Sprachverständnisses erreichbar ist. Bei Kindern sollte der Erfolg der<br />

Hörgeräteversorgung erst nach einer mehrmonatigen Probephase beurteilt werden. (Wendler)<br />

~ Schwerhörigkeit, Hörschwelle, Hörgerät, an Taubheit grenzender Hörverlust,<br />

Resthörigkeit<br />

In der deutschsprachigen Literatur gibt es keine einheitliche Einteilung der Schwerhörigkeitsgrade in dB. Zur<br />

Beurteilung der Erwerbsunfähigkeit wird häufig eine Einteilung mit prozentualem Hörverlust gegenüber dem<br />

Normalhörigen vorgenommen.<br />

severity<br />

Schweregrad n. / m. / -e<br />

Heftigkeit, Stärke (z.B. von Schmerzen), Schwere und Ernsthaftigkeit (z.B. einer<br />

Infektion oder Erkrankung) Langenscheidts Fachwörterbuch Kompakt Medizin)<br />

e.g. Der Schweregrad der Dysarthrien ist von zahlreichen Teilsymptomen der Lippen-, Zungen-,<br />

Gaumensegel-, Kehlkopfmotilität sowie von der Funktion der Respirationsmuskulatur abhängig,<br />

bei der ein präzises Zusammenspiel der artikulomotorischen Fähigkeiten erforderlich ist. (Böhme)<br />

short-term memory<br />

Kurzzeitgedächtnis c. / n. / kein Plural<br />

= Arbeitsgedächtnis, Frischgedächtnis, Neugedächtnis, Merkfähigkeit<br />

das Kurzzeitgedächtnis beinhaltet Erinnerungen an das, was wir vor kurzem erfahren<br />

haben; solch begrenzte Informationen hält sich nur bis zu 20 Sekunden lang, wenn sie<br />

nicht mit besonderer Aufmerksamkeit bedacht oder durch Wiederholung<br />

wiederhergestellt wird Zimbardo)<br />

e.g. Die begrenzte Speicherkapazität des Kurzzeitgedächtnises wird als unmittelbare<br />

Gedächtisspanne bezeichnet. Wenn die Elemente (Items), die erinnert werden sollen, nicht<br />

miteinander in Zusammenhang stehen, so scheint die Kapazität des Kurzzeitgedächtnises


Definiciones de términos alemán 216<br />

zwischen fünf und neun Informationseinheiten zu liegen - etwa sieben plus/minus zwei.<br />

(Zimbardo)<br />

~ Langzeitgedächtnis, Speicher, Speicherung, auditive Merkfähigkeit, Abruf<br />

sibilant<br />

Zischlaut c. / m. / -e<br />

= Sibilant<br />

Untergruppe auditiv ähnlicher Frikative sowie entsprechender Affrikaten, die durch<br />

Engebildung zwischen Vorderzunge und vorderem Gaumen entstehen Bußmann)<br />

e.g. Der Sigmatismus ist sehr oft feststellbar, da die Zischlautbildung ein präzises kinästhetisches<br />

Empfinden der Artikulationsorgane erfordert. (Böhme)<br />

~ Phonetik, Artikulation, Sigmatismus<br />

single-phoneme approach<br />

/<br />

)<br />

skill<br />

Fertigkeit n. / f. / -en<br />

Fertigkeiten sind durch fünf Eigenschaften charakterisiert:<br />

(1) sie repräsentieren ein weites Feld komplexer Verhaltensweisen<br />

(2) sind gelernte Integrationen gut ausgeführter Leistungen und sind von Kompetenz und<br />

Fähigkeit zu unterscheiden<br />

(3) beeinhalten immer nur ein Maß an Zielerreichung<br />

(4) sie werden durch Übung verbessert<br />

(5) beinhalten Kombinationen wahrnehmungsbezogener, kognitiver und motorischer<br />

Prozesse Zimbardo)<br />

e.g. Eine Klassifikation der Teilleistungsschwächen nach der International Classification of Diseases:<br />

- Störungen des Sprechens und der Sprache<br />

- Umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten<br />

- Umschriebene Entwicklungsstörungen motorischer Funktionen. (Wirth)<br />

~ Fähigkeit<br />

slow speech<br />

Langsam-Sprechen c. / n. / kein Plural<br />

= vokaldehnendes Langsamsprechen<br />

Stotternde werden angehalten, möglichst langsam Silbe um Silbe zu sprechen und<br />

Vokale in den Silben zu dehnen Fiedler / Standop)<br />

e.g. Eine Möglichkeit der Geschwindigkeitsreduktion (in der Stottertherapie) liegt in der Akzentuierung<br />

oder Betonung beim Sprechen. Eine Reihe bis heute gebräuchlicher Sprechübungen gehen auf<br />

das vokaldehnende Langsam-Sprechen zurück. (Fiedler / Standop)<br />

~ Stottern, Therapie, prolongiertes Sprechen, Prolongation<br />

Neuere Techniken legen mehr Gewicht auf den Betonunsaspekt (wie z.B. beim prolongierten Sprechen).<br />

slurring<br />

Lallen n. / n. / kein Plural<br />

stammeln, undeutlich reden Duden, Das Stilwörterbuch)


Definiciones de términos alemán 217<br />

e.g. Auditive Merkmale sowohl der schlaffen als auch der spastischen Dysarthrie im Bereich der<br />

Artikulation sind: reduzierte Artikulationsschärfe, rückverlagerte Artikulationsbasis und<br />

Hypernasalität. (Ziegler et al.)<br />

~ Dysarthrie, Artikulation<br />

smooth speech<br />

smooth speech c. / n. / kein Plural<br />

= smooth motion speech<br />

sanfter weicher Phonationseinsatz mit Anlauthilfen; kontinuierliche Silbenbindung bei<br />

kontinuierlich ruhiger Ausatmung, Verlangsamung und Verlängerung von Vokalen und<br />

Konsonanten Fiedler / Standop)<br />

e.g. Das Smooth-Motion-Sprechtraining von Howie, Tanner und Andrews (1981) beginnt mit einer<br />

Sprechrate von 50 Silben pro Minute, die graduell in Schritten von 5 Silben pro Minute dem<br />

Normalsprechtempo angeglichen wird. (Fiedler / Standop)<br />

~ Stottern, prolongiertes Sprechen, VAR<br />

social interaction<br />

soziale Interaktion c. / f. / - -en [interagieren]<br />

aufeinander bezogene Handlungen und deren wechselseitige Beeinflussung von<br />

Mitgliedern einer Gruppe oder von Gruppen untereinander; wichtigstes Instrument der<br />

sozialen Interaktion ist die Kommunikation Pschyrembel)<br />

e.g. In der sozialen Interaktion zwischen Mutter und Baby lassen sich gewisse rhythmische Muster<br />

der Abwechslung, z.B. Blickkontakt und beim Vokalisieren beobachten. (Szagun)<br />

~ Sozialisation, Kommunikation<br />

socialization<br />

Sozialisation n. / f. / kein Plural [sozialisieren- - sozialisiert]<br />

Prozess der gegenseitigen Beeinflussung von Individuum und seiner Umwelt,<br />

Enstehung von Mustern sozialen Verhaltens und Anpassung an die Gesellschaft<br />

Franke)<br />

e.g. Die Familie ist die wichtigste Einflußgröße, die Form und Verlauf der Sozialisation bestimmt.<br />

(Zimbardo)<br />

~ Entwicklung, soziale Interaktion<br />

soft palate<br />

Palatum molle c. / m. / Palata mollia<br />

= weicher Gaumen, Gaumensegel, Velum palatinum<br />

der weiche Gaumen, Palatum molle (Gaumensegel, Velum palatinum), ist eine<br />

schleimhautbekleidete Muskel- und Sehnenplatte, der von den folgenden Muskeln<br />

gebildet wird: Der M. levator veli palatini und der M. tensor veli palatini entspringen von<br />

der Schädelbasis, der letztere auch von der Tubenlippe.(...) Sagittal verläuft der M.<br />

uvulae ins Bindegewebe des Zäpfchen. Der M. palatopharyngeus zieht in die<br />

Rachenwand Kahle)<br />

e.g. Der harte Gaumen setzt sich ohne sichtbare Grenze in den weichen Gaumen fort<br />

(Gaumensegel). Anstelle der Knochenplatte befindet sich hier eine Bindegwebsplatte<br />

(Gaumenaponeurose), in welche die Muskeln des Gaumen einstrahlen. Seitlich vom Zäpfchen<br />

gehen bogenförmig zwei hintereinanderliegende Falten zur Seitenwand (vordere und hintere<br />

Gaumenbögen). (Wirth)<br />

~ Palatum durum, Palatum, Velum fissum, Uvula


Definiciones de términos alemán 218<br />

somatic<br />

somatisch adj. / / [- Somatik]<br />

körperlich, den Körper betreffend Franke)<br />

e.g. Das somatische Nervensystem untersteht willentlicher Kontrolle. Es kontrolliert die<br />

Skelettmuskeln des Körpers. (Zimbardo)<br />

◊ somatisches Nervensystem<br />

Ggs. Psychisch<br />

sonogram<br />

Sonogramm n. / n. / -e [- Sonographie - sonographisch]<br />

= Ultraschalldiagnostik, Echographie<br />

elektroakustische Prüfung u. Aufzeichnung der Dichte eines Gewebes mittels<br />

Schallwellen, z.B. bei Hirn- und Zungenfunktionsstörungen; Echographie (Med.) Duden)<br />

e.g. Ein weiterer diagnostischer Ansatz zur Beurteilung der Oral-Motorik und insbesondere der<br />

Zungenfunktion besteht in der Sonographie.Sie kann zur Therapiekontrolle auch am Krankenbett<br />

mit Erfolg eingesetzt werden. (Bartolome)<br />

~ Dysphagie, Dysarthrie<br />

sonorant<br />

Sonorant n. / m. / -en [- - sonor]<br />

= Sonorlaut<br />

im engeren Sinne: sth. Sprachlaut, der kein Obsruent ist, d.h. alle Laute außer<br />

Verschluß- und Frikativ(laut)en, z.B. /m/, /n/, /l/ (...) in tschech. /'brno/ >Brünn (...) ist /r/<br />

sonorer Konsonant und darüber hinaus als Silbenträger ein Sonant. /o/ ist ein sonorer<br />

Vokal. Im weiteren Sinne: sth. Sprachlaut Bußmann)<br />

e.g. Im Gegensatz zu den Obstruenten (Geräuschlauten) fehlt bei der Produktion der Sonoranten das<br />

typische Geräusch; ( z.B. [n], [l], [r]). (Gadler)<br />

~


Definiciones de términos alemán 219<br />

Hörfeld c. / n. / -er<br />

der Bereich, in dem der Mensch den akustischen Reiz ohne Schmerzempfindung<br />

wahrnimmt. Er liegt zwischen 20 Hz und 20 kHz bzw. zwischen Null und 100 dB<br />

Weerda)<br />

e.g. Unter prothetischem Dynamikbereich bezeichnet man den Abstand zwischen der Hörschwelle<br />

und der Unbehaglichkeitsgrenze mit Hörgerät. Ist dieser Abstand (also das Hörfeld mit Hörgerät)<br />

geringer als bei einem normalhörenden Kind so ist von einem eingeschränkten Dynamikbereich<br />

auszugehen.Das bedeutet eine pathologische Intensitätsbreite bzw. Lautheitsfunktion<br />

(Recruitment) und als Konsequenz die automatische Pegelbegrenzung (Kompression).<br />

(Biesalski)<br />

~ Lautheit, Frequenz<br />

sound prolongation<br />

/<br />

)<br />

sound repetition<br />

Lautwiederholung /<br />

= Lautrepetition<br />

Primärsymptomatik (des Stotterns) (...): - Wiederholungen: Teilwortwiederholungen<br />

(Laut- bzw. Silbenwiederholungen), Wortwiederholungen, Satzteilwiederholungen<br />

Böhme)<br />

e.g. Klonisches Stottern ist charakterisiert durch kürzere, rasch aufeinanderfolgende Kontraktionen<br />

der Sprechmuskulatur. Es kommt zu typischen "hämmernden" Wiederholungen von Lauten,<br />

Silben und Wörtern, denen beim endgültigen Aussprechen der Wörter Wortdehnungen folgen<br />

können (zum Beispiel "k-k-k-kommen" oder " Hand-t-t-tuuuch"). (Fiedler, Standop)<br />

~ Stottern, klonisches Stottern<br />

sound-field threshold<br />

Freifeld-Hörschwelle c. / f. / -n<br />

= Freifeld-Hörgrenze<br />

Hörprüfung (wird bei der Freifeldaudiometrie) ohne Kopfhörer mit Rauschen,<br />

Kinderliedern, Wobbeltönen bei kleinen, ängstlichen oder mehrfach behinderten Kindern<br />

(durchgeführt). Hörschwelle nicht exakt bestimmbar Franke)<br />

e.g. Tonschwellenaudiometrie (...) Für Kinder bis 2 oder 2 1/2 Jahre ist die Darbietung über<br />

Lautsprecher normal (Freifeld). Das Kind sitzt oder liegt in der Mitte zwischen zwei Lautsprechern<br />

und hat von jedem den gleichen definierten Abstand (1m - 1,5 m). Wird dieser Abstand - bedingt<br />

durch motorische Aktivität des Kindes - nicht genau eingehalten, ist der dadurch verursachte<br />

Meßfehler tolerabel, solange der Abstand vom entfernteren Lautsprecher kleiner ist als der<br />

Hallradius des Untersuchungsraumes. Bei der Freifeldmessung werden grundsätzlich beide<br />

Ohren gleichzeitig untersucht, eine Trennung der Befunde nach der Seite oder eine Vertäubung<br />

des nichtgeprüften Ohres ist nur bedingt möglich. (Wendler)<br />

~ Sinuston-Hörschwelle, Audiometrie, Spielaudiometrie, Konditionierungsaudiometrie<br />

sound-isolated<br />

schallisoliert adj. / / [schallisolieren- Schallisolation, Schallisolierung]<br />

mit Hilfe von Isolierstoffen (...) Schallschutzmaßnahmen treffen Meyers)<br />

e.g. Der (audiometrische) Prüfraum sollte bis auf einen Störlärmpegel von höchsten 35 dB<br />

abgeschirmt sein, was bereits erhebliche Anstrengungen bei der Schalldämmung erfordert


Definiciones de términos alemán 220<br />

(schallabwehrende Verkleidung der Wände, Fußbodenbelag, Akustiktür, Doppelfenster).<br />

(Biesalski)<br />

~ schallisolierter Raum<br />

◊ schallisolierter Raum<br />

sound-isolated room<br />

schallisolierter Raum c. / m. / schallisolierte Räume<br />

= schalltoter Raum, schallgeschützter Raum, schallgedämmter Raum<br />

ein für akust. Messungen oder hallfreie Rundfunkaufnahmen bestimmter Raum, der<br />

gegenüber Schalleinfall von außen abgeschirmt ist und in dessen Innerem<br />

Schallreflexion durch schallabsorbierende Wand-, Decken- und Fußbodenbeläge<br />

weitgehend verhindert werden Meyers)<br />

e.g. Um Kenntnisse über das schwellennahe Hörvermögen eines Probanden zu erlangen, müssen die<br />

Hörprüfungen in einem schallisolierten Raum durchgeführt werden. Umgebungsgeräusche<br />

können das schwellennahe Hören entscheidend verändern. (Stange)<br />

~ schallisoliert Audiogramm, Tonschwellenaudiogramm, Audiometrie<br />

spasm<br />

Spasmus n. / m. / Spasmen<br />

= Muskelspasmus<br />

Lt. spasmus<br />

vermehrter, nicht physiologisch angemessener, oft krampfartiger Spannungszustand der<br />

Muskeln Franke)<br />

e.g. Die dystonen Spasmen können sich auf benachbarte Körperregionen ausbreiten (segmentale<br />

Dystonie). (Masuhr / Neumann)<br />

~ spastisch, Spastizität<br />

◊ Spasmus glottidis<br />

spastic<br />

spastisch adj. / / [- Spastik]<br />

= spasmisch, spasmodisch<br />

krampfhaft, krampfartig, verkrampft (vom Spannungszustand der Muskulatur) Duden,<br />

Das Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Die Hemisspären-Dysarthrie weist eine spastische Charakteristik auf. (Böhme)<br />

~ Zerebralparese, Spasitizität, Spasmus<br />

◊ spastische Parese, spastische Zerebralparese<br />

spastic dysphonia<br />

spasmodische Dysphonie c. / f. / (- -n)<br />

= spastische Dysphonie<br />

die spasmodische Dysphonie, früher als spastische Dysphonie bezeichnet, kann den<br />

zentralen Stimmstörungen zugeordnet werden. Sie wird aus neurologischer Sicht den<br />

Dystonien zugeordnet. (...) Die spasmodische Dystonie zählt zu den kraniozervikalen<br />

Dystonien (Blepharospasmus, oromandibuläre Dystonie, Torticollis) (...) Grundsätzlich ist<br />

zwischen spasmodischen Dysphonien vom -Adduktorentyp, - Abduktorentyp, - Mischtyp<br />

(Adduktor-Abduktortyp) zu differenzieren Böhme)<br />

e.g. Dieses früher als spastische Dysphonie bezeichnete Krankheitsbild nimmt trotz relativer<br />

Seltenheit aufgrund seiner Eigenarten einen breiten Raum in der Literatur ein. Während lange


Definiciones de términos alemán 221<br />

eine rein funktionelle bzw. psychogene Stimmstörung angenommen wurde, besteht heute an der<br />

organischen Genese kaum noch eine Zweifel, auch wenn Einzelheiten der Pathogenese nach<br />

wie vor unbekannt sind. Psychische Faktoren werden allenfalls noch als Auslöser oder<br />

unterstützende Begleiterscheinungen dieser wahrscheinlich extrapyramidal-motorischen<br />

Systemerkrankung angesehen. (Wendler)<br />

~ Adduktorentyp der spasmodischen Dysphonie, Abduktorentyp der spasmodischen<br />

Dysphonie, neurogene Dysphonie, Dystonie<br />

spasticity<br />

Spastizität n. / f. / kein Plural<br />

Tonuserhöhung der Muskulatur Langenscheidts Fachwörterbuch Medizin)<br />

e.g. Diplegia spastica infantilis (Little-Krankheit). Spastische Paresen beider Beine mit geringer<br />

Mitbeteiligung der Arme. Alleiniges Befallensein der Beine heißt Paraplegie. Gestreckte und<br />

infolge von Adduktorenspasmen gekreuzte Beine, Spitzfußstellung der Füße, gesteigerte<br />

Eigenreflexe, nur bei Innervation Spastizität, in Ruhe schlaffe Extremitäten (Wirth)<br />

~ spastisch, Spasmus, Zerebralparese<br />

specific developmental disorder<br />

Teilleistungsstörung c. / f. / -en<br />

= Teilleistungsschwäche, umschriebene Entwicklungsstörung<br />

einzelne Leistungsbereiche liegen unter dem Niveau der sonstigen intellektuellen<br />

Kapazität und haben damit nicht den Charakter einer allgemeinen Intelligenzminderung<br />

Möller / Laux / Deister)<br />

e.g. Die klinisch wichtigsten Teilleistungsschwächen im Bereich der Reizaufnahme und -<br />

differenzierung sind Störungen oder Schwächen der auditiven, visuellen und taktilkinästhetischen<br />

Reizverarbeitung. (Beispiele: Lese-Rechtschreib-Störung, Dyskalkulie, Dyslalie)<br />

(Tölle)<br />

~ Sprachentwicklung, Sprachstörung, Lese-Rechtschreibschwäche, Lernstörung<br />

Früher wurden Teilleistungsschwächen im deutschsprachigen Raum unter "minimaler cerebraler Dysfunktion<br />

(MCD)" zusammengefaßt.<br />

spectograph<br />

Spektrograph c. / m. / -en [spektrographieren- Spektrographie - spektrographisch]<br />

= Spektograph<br />

Instrument zur Aufnahme und Auswertung von Emissions- und Absorptionsspektren im<br />

sichtbaren, ultraroten u. ultravioletten Bereich Duden)<br />

e.g. Die Beurteilung eines Schallereignisses in seinen Teilton- und Geräuschstrukturen, als<br />

Spektralanalyse bezeichnet, kann mit unterschiedlichen Methoden erfolgen. Am verbreitesten bei<br />

Kommunikationsstörungen ist die Sonagraphie. (Böhme)<br />

~ Spektrogramm, Klang<br />

spectrogram<br />

Spektrogramm c. / n. / -e [spektrographieren- Spektrograph - spektrographisch]<br />

Aufzeichnung von Spektren mit einem Spektralapparat Duden)<br />

e.g. Die Ergebnisse der sonagraphischen Spektralanalyse werden auf einem hochauflösenden<br />

Graphik-Bildschirm sichtbar gemacht und können mit einem Printer ausgedruckt werden.<br />

(Böhme)<br />

~ Spektrograph, Klang


Definiciones de términos alemán 222<br />

speech<br />

gesprochene Sprache c. / f. / kein Plural<br />

= Rede<br />

in entwicklungsgeschichtlicher Hinsicht (sowohl bezüglich der Sprachgeschichte als<br />

auch bezüglich des Spracherwerbs) primäre Kommunikationsform Bußmann)<br />

e.g. In den zunächst fast ausschließlich kontrastiv angelegten, syntaxorientierten Studien wurde<br />

gesprochene Sprache entweder als von der geschriebenen Sprache abweichendes System mit<br />

eigenen syntaktischen Gesetzmäßigkeiten oder als "defizitäres" Sytem aufgefaßt; als<br />

charakteristische Merkmale der gesprochenen Sprache gelten v.a. kurze, oftmals unvollständige<br />

Sätze (freistehende Nebensätze, Satzabbrüche, Ellipsen), Mischung von Satzstrukturen<br />

(Anakoluth, Kontamination), Nachtrag, Ausklammerung von obligatorischen Satzgliedern,<br />

vorwiegend parataktische Satzanschlüsse, häufiger Gebrauch von Modalpartikeln u.a.m.. Unter<br />

dem Einfluß von Sprechakttheorie und ethnomethodologischer Konversationsanalyse verschiebt<br />

sich das Interesse zunehmend auf die kommunikative Funktion der für die gesprochene Sprache<br />

typischen sprachlichen Mittel (z.B. Intonation); im Mittelpunkt stehen dabei<br />

Gesprächsstrukturierung (z.B. Systematik des Sprecherwechsels (...)) und Prozeduren der<br />

Bedeutungsproduktion und Verständnissicherung (Paraphrasen, Repairing/Reparaturprozesse<br />

etc.). (Bußmann)<br />

~ Sprachentwicklung, Kommunikation<br />

speech and language therapy<br />

logopädische Therapie c. / f. / (- -n)<br />

= logopädische Behandlung, Sprachtherapie<br />

zur logopädischen Behandlung gehören Sprachaufbau, Normalisierung bzw. Besserung<br />

der gestörten Sprache, des Sprechens oder der Stimme mit dem Ziel, die<br />

Kommunikationsfähigkeit des Patienten zu verbessern und seine soziale Integration zu<br />

erleichtern. (...) Dazu gehören die Beratung der Angehörigen und die Zusammenarbeit<br />

mit dem Arzt, Pädagogen, Psychologen und anderen in der Rehabilitation tätigen<br />

Personen. (...) Logopäden behandeln Patienten aller Altersgruppen; dazu gehören<br />

Erwachsene, Jugendliche, Schulkinder und Kinder im Vorschulalter bis zum Säugling.<br />

Hierbei handelt es sich im wesentlichen um folgende Krankheitsbilder: Stimmstörungen<br />

organische, funktioneller und psychischer Genese (...); zentralbedingte Sprach-, Sprech-<br />

und Schluckstörungen (...);Sprachentwicklungsverzögerungen unterschiedlicher Genese<br />

(...); Störungen des Redeflusses (...);Hörstörungen (...); periphere Sprechstörungen(...).<br />

Lichtenberg, Schücking)<br />

e.g. Unter (...) interdiziplinären Auspizien soll (...) der Begriff 'logopädische' Therapie als Synonym für<br />

die unterschiedlichen Ansätze sprach-, sprech- und stimmtherapeutischer Tätigkeiten verwendet<br />

werden. Das erscheint (...) aus den Gründen der internationalen Zusammenarbeit gerechtfertigt.<br />

So werden z.B. in der Schweiz alle kommunikationstherapeutischen Fachleute als Logopäden<br />

bezeichnet. (Clausnitzer und Clausnitzer)<br />

~ Logopädie<br />

Die "logopädische Therapie" umfaßt nicht nur die Behandlung von Sprach- und Sprechstörungen, sondern auch<br />

die von Stimm- und Schluckstörungen, der Begriff entspricht jedoch am ehesten dem englischen Begriff der<br />

"speech and laguage therapy".<br />

speech avoidance<br />

Vermeidung n. / f. / -en [vermeiden]<br />

= Sprechvermeidung<br />

Vermeiden bestimmter Laute, Wörter oder Sprechsituationen Böhme)<br />

e.g. Die Stotternden versuchen, ihr Symptome zu kaschieren, gehen Kommunikationssituationen aus<br />

dem Wege, entwickeln Ängste vor sozialen Kontakten und ziehen sich unsicher, gegebenenfalls


Definiciones de términos alemán 223<br />

überangepaßt und zunehmend unerfahren im Umgang mit Menschen aus dem sozialen Leben<br />

zurück. (Biesalski / Friedrich)<br />

~ Stottern, erwartete Vermeidungsreaktion<br />

speech behaviour<br />

Sprechverhalten c. / n. / kein Plural<br />

kann als ein Verhalten oder eine Aktivität angesehen werden, wovon wenigstens ein Teil<br />

beobachtbar und als Sprechverhalten erkennbar ist Lyons)<br />

e.g. Zu den Fähigkeitsstörungen (disability) (bei einer Dysarthrie) zählen in erster Linie<br />

Einschränkungen der Verständlichkeit, Beeinträchtigungen ästhetischer Aspekte des Sprechens,<br />

beispielsweise aufgrund prosodischer und stimmlicher Veränderungen, sowie eine Verringerung<br />

der Flexibilität in Gesprächssituationen aufgrund der verlangsamten und mit Anstrengung<br />

verbundenen Sprachproduktion. (Ziegler et al.)<br />

~ Verhalten, Sprechen<br />

speech breathing<br />

Phonationsatmung c. / f. / kein Plural<br />

= Sprechatmung<br />

bei der Sprechatmung : 1. ist gegenüber der vitalen, reflektorisch ablaufenden und nicht<br />

mit mit phonischer Leistung verbundenen Atmung die Einatmung verkürzt in ihrer Dauer,<br />

die Ausatmung wesentlich verlängert, 2. pflegt die Einatmung einen größeren<br />

Höhenausschlag zu haben, also ausgiebiger zu sein, 3. enthält die absteigende<br />

Atmungslinie eine Anzahl ungleicher welliger bis zackiger Erhebungen oder Senkungen,<br />

4. findet sich üblicherweise ein geringer Asynchronis, das Fehlen einer genauen<br />

zeitlichen Übereinstimmung, zwischen Brust- und Bauchatmungskurve<br />

die Sprechatmung hat zwei Aufgaben: - Bereitstellung des erfordelichen Luftvolumens durch<br />

vertiefte Einatmung, Ausnutzung des expiratorischen Reservevolumens durch vertiefte<br />

Ausatmung. - Aufbau eines geeigneten subglottischen Anblasedruckes Wirth S. 30<br />

Habermann)<br />

e.g. Die physiologisch richtige und effektivste Atemform für das Sprechen und Singen ist die<br />

kostoabdominale Atemform (Zwerchfellflankenatmung). Die kostoklavikuläre Atmung<br />

(Hochatmung) ist als uneffektiv abzulehnen. (Böhme)<br />

~ Atmung, Abdominalatmung>, Thorakalatmung, Klavikularatmung,<br />

Costoabdominalatmung<br />

speech disorder<br />

Sprechstörung c. / f. / -en [- - sprechgestört]<br />

Störung der Lautbildungsmotorik durch Störung am Sprechorgan oder dessen<br />

Innervation, z.B. Dyslalie, Rhinophonie, Dysglossie, Dysarthrie Franke)<br />

e.g. Der Begriff der zentralen Sprechstörungen umfaßt Dysarthrien und Apraxien. Dysarthrophonien<br />

beinhalten Störungen der Artikulation (Dysarthrie), Stimmfunktion (Dysphonie) und<br />

Sprechatmung (Dyspnoe). (Böhme)<br />

~ Dysarthrie, Dysglossie, Rhinophonie, Apraxie<br />

◊ zentrale Sprechstörung, periphere Sprechstörung<br />

Ggs. Sprachstörung<br />

speech fluency<br />

Sprechflüssigkeit c. / f. / (-en) [- - flüssig]


Definiciones de términos alemán 224<br />

= Fluency<br />

flüssiges Sprechen. Durchschnittliche Phrasenlänge von mehr als 5 Wörtern bei<br />

wenigen Unterbrechungen und bei normaler Sprechgeschwindigkeit Franke)<br />

e.g. Die gezielte Entspannung der Gesichts- und Sprechmuskeln kann generell zur Streßbewältigung<br />

bei Sprechapraxie angewendet werden und dadurch vor allem die Sprechflüssigkeit verbessern.<br />

(Böhme)<br />

~ Sprechunflüssigkeit, Flüssigkeit, normale Unflüssigkeit<br />

◊ Fluency-Shaping<br />

speech hesitancy<br />

stockendes Sprechen c. / n. / kein Plural<br />

= Stocken, Stockung<br />

Pausen, Unterbrechungen und Verzögerungen bei der Sprachproduktion Fiedler /<br />

Standop)<br />

e.g. Den Reaktionen der Bezugspersonen kommt durch Hinlenkung der Aufmerksamkeit eines Kindes<br />

auf sein schlechtes, gestörtes stockendes Sprechen eine große Bedeutung für die Entwicklung<br />

eines Stotterns zu. (Wirth)<br />

~ Stottern, Sprechunflüssigkeit<br />

speech mechanism<br />

Sprechmechanismus c. / f. / Sprechmechanismen<br />

= Sprachproduktionsmechanismen<br />

zu den Sprechbewegungen (im weiteren Sinne) zählen wir die Bewegungsvorgänge<br />

innerhalb der drei für die Sprachproduktion grundlegenden Funktionskreise: Atmung,<br />

Phonation und Artikulation (d.h die Sprechbewegungen im engeren Sinne) Pompino-<br />

Marschall)<br />

e.g. Die extrem feinen und komplexen Mechanismen des Sprechens, die eine ungeheuer genaue<br />

organische Koordination verlangen, um normales, natürlich klingendes Sprechen zu erzeugen,<br />

werden ziemlich leicht aus dem Gleichgewicht gebracht. Es scheint aus Gründen der Systematik<br />

angebracht, die Lauterzeugung als Mechanismen auf vier Ebenen zu betrachten: 1)<br />

Atmungsmechanismen, welche die Rolle der Atmung an der lauterezugenden und<br />

lautunterscheidenden Funktion (darunter auch an der Prosodie) spezifizieren. 2) Laryngeale<br />

Mechanismen, die früher auch Phonationsmechanismen genannt wurden, welche die Rolle des<br />

Stimmlippenbereichs spezifizieren. 3) Artikulationsmechanismen, welche die Rolle der Organe<br />

des Ansatzrohres spezifizeiren. 4) Nasalierungsmechanismen, welche die Rolle der Nasenhöhle<br />

als zusätzlichen Resonanzraum spezifizieren. Im Grunde genommen ist die Betrachtung der<br />

Lautbildung auf diesen vier Ebenen eine systematische bzw. didaktische Vereinfachung. In<br />

Wirklichkeit muß man angesichts des Erfordernisses einer extrem genauen Koordination<br />

zwischen den Organen des Sprechapparates den ganzen Prozeß des Sprechens als eine Einheit<br />

betrachten. (Pétursson, Neppert)<br />

~ Atmung, Phonation, Artikulation, Sprechmuskulatur<br />

speech musculature<br />

Sprechmuskulatur c. / f. / kein Plural [- Sprechmuskeln - sprechmuskulatorisch]<br />

am Sprechen sind etwa 100 Muskeln beteiligt. Jeder Muskel enthält wenigstens 100<br />

motorische Einheiten, von denen in einem gegebenen Augenblick schätzungsweise 10<br />

aktiv sind. Beim Sprechen werden im Durchschnitt 14 Laute pro Sekunde geäußert.<br />

Daraus folgt, daß pro Sekunde 14000 verschiedene neuromuskuläre Ereignisse und<br />

Ereigniskombinationen im korrekten Zeitablauf der Innervation zur sprechmotorischen<br />

Leistung koordiniert werden müssen Poeck)


Definiciones de términos alemán 225<br />

e.g. Die klinische Klassifikation der Dysarthrien nach neurophysiologischen Kriterien, wie sie von<br />

Darley und Mitarbeitern vorgeschlagen wurde, beruht daher auf dem Analogieschluß: motorische<br />

Störungen, die sich an Rumpf und Extremitäten als schlaff, spastisch, akinetisch, ataktisch etc.<br />

zeigen, sollten - so die Grundannahme - die Sprechmuskulatur nach demselben<br />

Pathomechanismus schädigen. (Ziegler)<br />

~ Artikulation, Artikulatoren, Dysarthrie<br />

speech pathology<br />

Logopädie n. / f. / kein Plural [- - logopädisch]<br />

= Sprachpathologie<br />

heute bezeichnet Logopädie die noch junge nichtmed. Fachdisziplin, die den durch eine<br />

Sprach-, Sprech-, Redefluß-, Stimm- oder Hörstörungen in seiner<br />

Kommunikationsfähigkeit beh. Menschen zum Gegenstand hat. Logopädie beschäftigt<br />

sich in Theorie und Praxis mit der Prävention und sprachlich-sozialen Rehabilitation des<br />

derart kommunikationsbehinderten Menschen (Motsch 1979,1982) Franke)<br />

e.g. Die logopädische Diagnostik, Therapie und Beratung von Patienten mit Störungen der Stimme,<br />

der Sprache, der Artikulation, des Redeflusses, der Schriftsprache und bei Störungen des Gehörs<br />

(soweit diese sich auf Stimme, Sprechen und Sprache auswirken) erfolgt selbständig und<br />

eigenverantwortlich in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt und auf dessen Verordnung<br />

hin. Im angloamerikanischen Sprachgebrauch entspricht dieser Tätigkeitsbereich am eheasten<br />

dem der "speech pathology". (Wendler)<br />

~ logopädische Therapie, Stimmstörung, Hörstörung<br />

◊ logopädische Therapie, logopädische Diagnostik, logopädische Beratung, logopädische<br />

Behandlung<br />

speech perception<br />

Sprachperzeption c. / / (-en)<br />

= Sprachwahrnehmung, Spracherkennung<br />

Teilprozeß der Sprachverarbeitung: Wahrnehnmung, Strukturierung und Interpretation<br />

von sprachlichen Daten (phonetische Segmente, Wörter, Sätze) auf der Basis<br />

neurophysiologischer und kognitiver Prozesse. Bei Sprachperzeption wird akustische<br />

Information (Schallwellen) vom Hörer durch Vergleich mit gespeicherter grammatischer<br />

Information in bedeutungshaltige sprachliche Ausdrücke übertragen, wobei statistische<br />

Information über die Wahrscheinlichkeit der Auftretenshäufigkeit von phonologischen,<br />

morphologischen und syntaktischen Strukturen die Rekonstruktion stützen Bußmann)<br />

e.g. Die Fähigkeit, Sprachlaute zu unterscheiden, wird bereits im ersten Lebensjahr erworben. Im<br />

Alter von vier Monaten sind Kinder in der Lage, Vokale und Konsonanten sowie<br />

Intonationsmuster auditiv zu differenzieren (z.B. /ba/ versus /ga/). Dabei wird dem Laut jedoch<br />

noch keine Bedeutung zugewiesen. Bedeutungstragend sind zunächast die prosodischen<br />

Merkmale einer Äußerung, wie Intonation und Rhythmus. (...) Die Fähigkeit, eine Verbindung<br />

zwischen dem Laut und seiner Bedeutung herzustellen, und z.B. den Wörtern "Tanne" und<br />

"Kanne" entsprechende Gegenstände zuzuordnen, wird erst im zweiten Lebensjahr erworben.<br />

(...) Es wird angenommen, daß sich die Perzeptionsentwicklung weitgehend innerhalb der ersten<br />

vier Lebensjahre in Wechselwirkung mit der Entwicklung der produktiven Fähigkeiten vollzieht,<br />

wobei die Perzeption der Produktion leicht vorausgeht (Ingram, 1986). (Jahn)<br />

~ auditives Sprachverständnis, zentral-auditive Verarbeitung, Sprachentwicklung<br />

Sprachperzeptionsstörung<br />

speech signal<br />

gesprochenes Signal c. / n. / gesprochene Signale<br />

= Sprachsignal


Definiciones de términos alemán 226<br />

Ausdrucksseite: Laute/ Lautfolgen (...), die zum Ausdruck der entsprechenden<br />

Inhaltsseite dienen Kürschner)<br />

e.g. Zu Signalen werden die genannten Indizes (diese informieren, aber kommunizieren nicht, weil sie<br />

unwillkürlich sind wie z.B. Reflexe), wenn sie willkürlich gebildet werden, um einen bestimmten<br />

Inhalt mitzuteilen. In diesem Fall spricht man von Kommunikation, weil der Sender die Zeichen<br />

bewußt gestaltet, um ein Ziel zu erreichen. (Wendler)<br />

speech-to-noise ratio<br />

Signal-Geräusch-Verhältnis c. / n. / (-se)<br />

= Signal-Rausch-Abstand, Störschall-Nutzschall-Verhältnis, Figur-Hintergrund-Verhältnis<br />

das Verhältnis zwischen der Nutzenergie des zu verstehenden Sprachsignals und den<br />

Störanteilen Kießling, Kollmeier, Diller)<br />

e.g. Die Selektion, die auch als Figur-Hintergrund- Unterscheidung bezeichnet wird, beinhaltet die<br />

Fähigkeit zur Unterscheidung bedeutungsvoller Informationen von Umgebungsgräuschen.<br />

Störgeräusche müssen unterdrückt werden, um relevante Stimuli aufnehmen zu können. Dies<br />

wird um so schwieriger, je mehr Nebengeräusche vorhanden und je komplexer diese sind.<br />

(Lauer)<br />

~ zentral-auditive Verarbeitung, zentrale Hörstörung, auditive Diskrimmination<br />

spinal<br />

spinal adj. /<br />

zur Wirbelsäule, zum Rückenmark gehörig Pschyrembel)<br />

e.g. Die spinale Muskelatrophie ist auf eine Vorderhornzelldegeneration zurückzuführen. (Masuhr /<br />

Neumann)<br />

~ Nerv, zerebral, Nervensystem<br />

◊ Spinalnerven, Spinalparalyse<br />

spoken language<br />

gesprochene Sprache c. / f. / kein Plural<br />

= expressive Sprache<br />

mündliche Sprache; spontanes, freies Sprechen in natürlichen Situationen; nicht<br />

schriftlich formulierte Sprache Gadler)<br />

e.g. Als charakteristische Merkmale der gesprochenen Sprache gelten vor allem kurze, oftmals<br />

unvollständige Sätze, Mischung von Satzstrukturen, Nachtrag, Ausklammerung von<br />

obligatorischen Satzgliedern, vorwiegend parataktische Satzanschlüsse, häufiger Gebrauch von<br />

Modalpartikeln u.v.m. (Bußmann)<br />

~ Sprache, Sprachproduktion, verbale Kommunikation<br />

staccato<br />

Stakkato n. / n. / -s und Stakkati [- - stakkato]<br />

= Staccato<br />

kurz abgestoßen (zu spielen od. zu singen, in Bezug auf eine Tonfolge) Duden)<br />

e.g. Legatoorientierte Lieder sind ein vorzügliches Übungsmaterial für die Staccato-Monotonie<br />

hirnorganischer bzw. dyspraktisch bedingter Dysphonien. (Grohnfeldt)<br />

~ Dysarthrie<br />

◊ Stakkato-Monotonie<br />

status epilepticus


Definiciones de términos alemán 227<br />

Status epilepticus c. / m. / kein Plural<br />

andauernder epileptischer Zustand oder Wiederholung von Anfällen, bei denen für mehr<br />

als 20 Minuten keine Unterbrechung der iktualen Symptome eintritt; grundsätzlich bei<br />

allen Anfallstypen möglich Pschyrembel)<br />

e.g. Benigne, frontal oder zentral sitzende Hirntumoren, offende Hirnverletzungen und Enzephalitiden<br />

disponieren zum Status epilepticus. (Masuhr / Neumann)<br />

~ Epilepsie, Krampf, partieller Anfall<br />

stenosis<br />

Stenose n. / f. / -n<br />

= Verengung<br />

angeborene oder erworbene Verengung, Enge , Einengung von Hohlorganen oder<br />

Gefäßen Pschyrembel)<br />

e.g. Sowohl im Anschluß an eine Radiotherapie als auch Jahre und sogar Jahrzehnte danach können<br />

auftreten:<br />

Fibrosen der Halsmuskulatur und der Subkutis als Spätfolgen ("Holzhals"), Stenosen von Pharynx und<br />

Ösophagus (...) (Bartolome)<br />

stimulability<br />

Stimulierbarkeit n. / f. / kein Plural [- - stimulierbar]<br />

bezieht sich auf die Möglichkeit der Lautanbahnung (in der Artikulationstherapie) durch<br />

auditive, visuelle oder kinästhetische Stimulierung durch den Therapeuten Franke)<br />

e.g. Van Riper (1989) gibt als Kriterien für die Reihenfolge einer Lautanbahnung bei einer<br />

Artikulationsstörung die Stimulierbarkeit eines Lautes, Demonstrierbarkeit,<br />

Entwicklungsreihenfolge, Vorkommenshäufigkeit, Existenz von Schlüsselwörtern und lautliche<br />

Ähnlichkeit an. (Böhme)<br />

~ Artikulation, Dyslalie, Reiz<br />

stimulus<br />

Reiz n. / m. / -e [- Stimulation]<br />

= Stimulus<br />

ein äußeres oder inneres Ereignis, das eine Verhaltensweise des Individuums nach sich<br />

zieht Zimbardo)<br />

e.g. Reize können auditiv, visuell oder taktil-kinästhetisch präsentiert werden. Die Stimulation kann<br />

nur in einer oder in mehreren Modalitäten gleichzeitig erfolgen. (Böhme)<br />

~ Reizgeneralisierung, Cue, kontingent, Stimulierbarkeit<br />

◊ konditionierter Reiz, neutraler Reiz, unkonditionierter Reiz<br />

stimulus generalization<br />

Reizgeneralisierung c. / f. / - -en<br />

= Reizgeneralisation, Stimulusgeneralisierung<br />

die automatische Ausdehnung der konditionierten Reaktion auf Reize, die nie im<br />

Zusammenhang mit dem ursprünglichen unkonditionierten Reiz aufgetreten sind. Je<br />

ähnlicher der neue Reiz dem konditionierten Reiz ist, um so stärker wird die Reaktion<br />

ausfallen Zimbardo)<br />

e.g. Bei der Reizgeneralisation erfolgt, wie der Name schon sagt, eine Verallgemeinerung des Reizes.<br />

Ist z.B. ein Tier darauf dressiert, auf einen definierten Ton mit einem bestimmten Verhalten zu


Definiciones de términos alemán 228<br />

reagieren, so läßt sich das gleiche Verhalten auch hervorrufen, wenn man den Ton etwas höher,<br />

tiefer, lauter oder leiser werden läßt. (Remschmidt)<br />

~ Reiz<br />

stoma<br />

Stoma n. / n. / Stomata<br />

(chir.) op. hergestellte Öffnung an einem Hohlorgan, z.B. Gastro stoma Pschyrembel)<br />

e.g. (Bei) Laryngektomie: Absetzen des Kehlkopfes einschließlich des Zungenbeins vom<br />

Hypopharynx und von der oberen Trachea. Damit trennen des Luft- und Speisewegs. Das<br />

Pharyngostoma wird verschlossen, der Stumpf der Trachea wird als Tracheostoma in die<br />

Halshaut eingenäht. (Boenninghaus)<br />

~ Tracheostoma<br />

◊ Tracheostoma, Pharyngostoma<br />

stop consonant<br />

Verschlußlaut c. / m. / -e<br />

= Plosivlaut,Plosiv , Explosiv, Okklusiv<br />

Plosiv(laut) [lat. plaudere klatschend zusammenschlagend]. Mit pulmonaler Luft bei<br />

oralem Verschluß gebildeter nicht- nasaler Sprachlaut (Verschlußlaut) Bußmann)<br />

e.g. Völliges aktives Schließen des Luftdurchgangs zwischen zwei oder drei Artikulationsorganen und<br />

anschließende aktive Wiedereröffnung. Dabei erfogt Abbremsung, Unterbrechung und<br />

Beschleunigung des Luftstroms sowie Aufbau, Erhaltung und Ausgleich einer Druckdifferenz zur<br />

Erzeugung lautklassenspezifischer Schallformen (impulsartiger Abfall und Anstieg der Lautstärke<br />

und Rauschimpulse an bestimmten Stellen) während der Verschluß- und Öffnungsvorgänge.<br />

Dabei laufen außerdem in Abhängigkeit von der Artikulationsstelle und von der Form des<br />

verschlußbildenden Organs spezifische Veränderungen der Hohlraumform im pharyngooralen<br />

Ansatzrohrteil ab, und dies hat Konsequenzen für die resonatorisch bedingte Schallmodifikation<br />

während dieser relativ schnellen Bewegungen bei der Verschlußbildung und der Öffnung.<br />

Beispiele: [p t k kp] (Pétursson)<br />

~ Burst, Phonetik, Artikulation, Plosivinjektion<br />

stop-initial cluster<br />

Konsonantengruppe mit Plosivanlaut c. / f. / -n - -<br />

= Phonemketten<br />

(zweigliedrige Konsonantengruppen mit Plosivanlaut im Deutschen):/psch/, /pl/, /pr/<br />

/tsch/, /tr/, /kv/, /kn/, /kl/, /kr/, /bl, /br/, /dr/, /gn/, /gl/, /gr/, /pfl/, /pfr/, /tsv/ Ternes)<br />

e.g. Ein bei Kindern häufig auftretender Silbenstrukturprozeß ist die Reduktion von<br />

Mehrfachkonsonanz, z.b. wenn die Konsonantenverbindung /tr/ auf den ersten Konsonanten /t/<br />

reduziert wird (z.B. Traube --> Taube). (Jahn)<br />

~ Phonologie<br />

stopping<br />

plosivieren v. / / [- Plosivierung]<br />

häufigste Veränderung einer Artikulationsart durch Ersetzung von Frikativen und<br />

Affrikaten durch Plosivee Baumgartner / Füssenich)<br />

e.g. z.B. "Schiff" wird zu "Pip"; "Tisch" zu "Dit", "Flasche" zu "Dade" (Franke)<br />

~ Phonetik, Artikulation, phonologische Störung, Plosiv


Definiciones de términos alemán 229<br />

storage<br />

Speicher n. / m. / -<br />

= Gedächtnis<br />

innerhalb des gesamten Systems des Erinnerns und Abrufens von Informationen gibt es<br />

drei Gedächntnissysteme:<br />

1. Das sensorische Gedächtnis bewahrt flüchtige Impressionen sensorischer Reize nur eine<br />

oder zwei Sekunden lang<br />

2. Das Kurzzeitgedächtnis beeinhaltet Erinnerungen and das, was wir vor kurzem erfahren<br />

haben (20 Sekunden)<br />

3. Das Langzeitgedächtnis bewahrt Informationen für den Abruf zu irgendeinem späteren<br />

Zeitpunkt auf Zimbardo)<br />

e.g. Erinnerungen, die in den Langzeitspeicher gelangen, haben zuvor das sensorische und das<br />

Kurzzeitgedächtnis durchlaufen. (Zimbardo)<br />

~ Speicherung, Langzeitgedächtnis, Kurzzeitgedächtnis, Abruf, semantisches Gedächtnis,<br />

auditive Merkfähigkeit<br />

◊ sensorischer Speicher, Kurzzeitspeicher, Langzeitspeicher<br />

strained-strangled<br />

gegequetscht adj. / / [quetschen]<br />

= gepreßt<br />

(Art der) Stimmgebung, die von einer extremen Spannung des gesammten<br />

Phonationsapparates begleitet wird Böhme)<br />

e.g. Beim häufigeren Adduktorentyp (der spasmodischen Dysphonie) klingt die Stimme infolge von<br />

Spasmen der Stimmmuskulatur stark gepreßt, scheppernd, sakkadierend und knarrend. Sie wird<br />

wechselweise lauter und leiser. Die häufigen Unterbrechungen erinnern an eine Stimme aus dem<br />

Lautsprecher, der einen Wackelkontakt hat (Wackelkontaktphänomen).Der Patient erscheint<br />

beim Sprechen wie gewürgt. (Wendler)<br />

~ heiser, Stimmunreinheit, Adduktorentyp der spasmodischen Dysphonie<br />

Im Deutschen ist der Begriff "angspannt-gequetscht" oder "gequetscht" kein eindeutig definierter Begriff für den<br />

Stimmklang. Man verwendet zur Objektivierung der Stimmklangbeurteilung z.B. die RBH-Skala.<br />

strident<br />

strident adj. / / [- Stridor]<br />

= schrill, scharf<br />

(Artikulationsmerkmal) Schall mit großem Geräuschanteil Linke, Nussbaumer,<br />

Portmann)<br />

e.g. Die akustische auffällige Mutationsstörung wird Fistelstimme genannt, die sich durch ein störendschrilles<br />

Kopfregister auszeichnet. Sie wird häufig von Heiserkeit, Knarrstimme und ähnlichem<br />

begleitet. (Vieregge)<br />

~ heiser, Stimmunreinheit, gequetscht, Mutationsfistelstimme<br />

stridor<br />

Stridor n. / n. / kein Plural [- - strident]<br />

= Atemziehen<br />

pfeifendes Atemgeräusch bei Verengung der Luftwege Franke)<br />

e.g. Eine vom Kehlkopf ausgehende Dyspnoe wird durch infektions-, tumor- oder<br />

fremdkörperbedingte Raumforderungen verursacht und geht in typischer Weise mit einem<br />

inspiratorischen und evtl. auch zusätzlich expiratorischen Atemgeräusch (Stridor) einher. Eine<br />

hochgradige Dyspnoe mit Stridor kann auch Ausdruck einer bilateralen Kehlkopflähmung sein.<br />

Für die Entstehung des Atemgeräusches ist eine Einschränkung des Lumens um 30-50%


Definiciones de términos alemán 230<br />

erforderlich. Anamnestisch wichtig ist die Zeitdauer der Entstehung und die Unterscheidung<br />

zwischen Ruhe- und Belastungsdyspnoe. Das ursächliche Krankheitsgeschehen kann sich auf<br />

dem Niveau der Glottis abspielen (größte Enge der oberen Luftwege), supraglottisch (z.B.<br />

Epiglottitis, Zungengrundprozeß) und subglottisch (oft in- und expiratorischer Stridor). (Franzen)<br />

~ kongenitaler Stridor laryngis, Dyspnoe, kongenitales Diaphragma laryngis<br />

◊ kongenitaler Stridor laryngis, kongenitales Diaphragma laryngis<br />

structural<br />

strukturell adj. / / [- Struktur]<br />

= struktural<br />

a) eine bestimmte Struktur aufweisend; von der Struktur her<br />

b) sich auf die Struktur von etwas beziehend Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Die plastischen Eigenschaften unseres Zentralnervensystems bilden die Basis für eine<br />

Restitution neurogener, aber auch strukturell bedingter sensomotorischer Störungen. Dabei<br />

spielen Training und Lernen eine wichtige Rolle für die Funktionswiederherstellung. (Bartolome)<br />

stutter<br />

stottern v. / / [- Stotternder - stotternd]<br />

das Sprechen ist durch Störungen des Redeflusses gekennzeichnet: Es treten<br />

Wiederholungen von Silben und Lauten, Dehnen von Lauten und/oder Blockaden auf,<br />

die durch mehr oder weniger starke Verspannungen gekennzeichent sind Wendlandt)<br />

e.g. Viele Kinder, die zu stottern beginnen, wählen den Weg der erhöhten Sprechgeschwindigkeit, um<br />

möglichst schnell über das "unangenehme Übel" der Wiederholungen und ersten Prolongationen<br />

hinwegzukommen oder sie von vornherein zu unterbinden. (Baumgartner / Füssenich)<br />

~ Stottern, Sprechunflüssigkeit, Flüssigkeit<br />

stuttering<br />

Stottern n. / n. / kein Plural<br />

= Balbuties<br />

Stottern ist eine sprechmotorische Redeflußstörung und damit eine zentrale<br />

Sprechstörung. Es tritt beim mitteilenden und nicht-kommunikativen Sprechen -<br />

unabhängig vom Willen des Sprechers- im Kindes- und Erwachsenenalter auf und<br />

äußert sich symptomatisch in den Bereichen Respiration, Phonation, Artikulation,<br />

Sprechablauf und Motorik Böhme)<br />

e.g. Auffällig sind eine Reihe das Stotter begleitender Mitbewegungn. Es handelt sich dabei um<br />

unübliche Bewegungen von Gesicht- und Halsmuskulatur, der Extremitäten oder des ganzen<br />

Körpers, die gleichzeitig mit dem Sprechen ausgeführt werden. (Fiedler / Standop)<br />

~ stottern, beginnendes Stottern, Sprechunflüssigkeit, Flüssigkeit, Poltern, Time-Out-<br />

Verfahren, Erwartungskrampf, erwartete Vermeidungsreaktion,<br />

Desensibilisierungstherapie, primäres Stottern<br />

◊ chronisches Stottern, neurogenes Stottern, beginnendes Stottern, psychogenes<br />

Stottern, primäres Stottern, tonisches Stottern, klonisches Stottern<br />

stuttering block<br />

Stotterblock c. / m. / -blöcke<br />

= Blockierung<br />

krampfartige längere Kontraktionen der Artikulationsmuskulatur Wirth)


Definiciones de términos alemán 231<br />

e.g. Realistischer ist das Ziel, die Stottersymptomatik zu entschärfen (Abbau der schweren<br />

Blockierungen zugunsten einer spannungsfreien, repetierenden Symptomatik) und eine<br />

Veränderung der mit dem Stottern verbundenen negativen Gefühle vorzunehmen. (Böhme)<br />

~ Stottern, Unflüssigkeit<br />

stuttering pattern<br />

Stottermuster c. / n. / -<br />

das eigene symptomatische Verhalten eines Stotternden Fiedler / Standop)<br />

e.g. Die meist noch fehlende exakte Wahrnehmung des eigenen Stotterns ist die Vorbedingung für<br />

einen Symptomansatz. (Böhme)<br />

~ Stottern, Unflüssigkeit<br />

subglottal stenosis<br />

subglottische Stenose c. / f. / (- -n)<br />

= subglottale Verengung<br />

meist sind sie nicht angeboren, sondern erworben. Solche Engstellen am Larynx und an<br />

der Trachea sind meist Folge einer Intubation über längere Zeit (z.B. bei Frühgeborenen<br />

oder im Rahmen einer Langzeitintubation und Intensivpflege nach Unfall). Der Tubus<br />

führt auch bei schonender Behandlung zu Schleimhautläsionen an Larynx und Trachea,<br />

insbesondere an der engsten Stelle, dem Ringknorpelsegment. Nach Extubation ist die<br />

Atmung zunächst häufig normal, nach Tagen oder Wochen bilden sich jedoch narbige<br />

Strikturen, die den Luftweg einengen Berghaus, Rettinger, Böhme)<br />

e.g. Bei subglottischer Stenose als Folge einer Intubation oder Tracheotomie wird die<br />

Ringknorpelplatte gespalten und entweder ein Kunststoffrohr (Kehlkopfendoprothese) als<br />

Platzhalter für den erweiterten Luftweg eingesetzt oder eine offene Laryngotrachealrinne gebildet,<br />

die nach Stabilisierung der Wände plastisch wieder verschlossen wird. (Boenninghaus)<br />

~ Stridor, laryngealer Atemweg, Dyspnoe<br />

subglottic<br />

subglottisch adj. / / [- Subglottis - subglottal]<br />

= infraglottal<br />

(anat.) unterhalb der Stimmlippen gelegen Franke)<br />

e.g. Subglottischer Raum. Nach anatomischer Sicht reicht der subglottische Raum vom oberen Rand<br />

der Stimmlippen bis zum unteren Rand des Ringknorpels. Nach hals-nasen-ohrenärztlicher<br />

Definition erstreckt sich der subglottische Raum vom unteren Rand der Stimmlippen bis zum<br />

unteren Rand des Ringknorpels. (Wirth)<br />

~ subglottischer Luftdruck, subglottische Stenose<br />

◊ subglottischer Luftdruck, subglottische Stenose<br />

subglottic air pressure<br />

subglottischer Luftdruck c. / m. / kein Plural<br />

= subglottischer Druck<br />

Luftdruck unterhalb der Stimmlippen; bei normalem Sprechen wechselt der subglottische<br />

Druck und damit der Expirationsdruck. Eine Tonhöhensteigerung geht mit einem Anstieg<br />

des subglottischen Luftdrucks parallel, wenn die Lautstärke konstant bleibt. Auch eine<br />

Intensitätssteigerung der Stimme bewirkt eine Zunahme des subglottischen Luftdrucks,<br />

wenn die Tonhöhe konstant bleibt Wirth)


Definiciones de términos alemán 232<br />

e.g. Es handelt sich bei den der Phonation dienenden Stimmlippenbewegungen um sog.<br />

"selbsterregte Schwingungen". Ein schwingendes System regelt die von einer Energiequelle<br />

nachströmende Energie und wird durch diese wiederum in Schwingungen gehalten. Der durch<br />

angespannte Ausatmung bei der Phonation erhöhte subglottische Luftdruck, treibt die<br />

Stimmlippen auseinander; nun strömt durch die Öffnung Luft aus; der Druck sinkt, und die<br />

Elastizität der Stimmlippen führt diese wieder zusammen oder näher aneinander. Dadurch<br />

vermindert sich die Menge des hindurchtrentenden Luftstroms. Der subglottische Luftdruck steigt<br />

an, und der Vorgang wiederholt sich von neuem. (Habermann)<br />

~ myoelastische-aerodynamische Theorie, Stimmlippenschwingung<br />

subject-auxiliary inversion<br />

Inversion n. / f. / -en<br />

Vorgang und Ergebnis der Umkehrung der Stellung von syntaktischen Elementen im<br />

Satz. Während im Deutschen die Wort- bzw. Satzfolge "Subjekt + finites Verb" als<br />

Grundordnung im Hauptsatz gilt, entsteht durch Inversion die Ordnung "finites Verb +<br />

Subjekt" Bußmann)<br />

e.g. Inversion: "Lothringer lächelt" in "Warum lächelt Lothringer?" (Kürschner)<br />

~ Syntax<br />

In der deutschsprachigen Literatur bezieht sich die "Inversion" nur auf die Stellung von Verb und Finitum im Satz.<br />

sucking<br />

Saugen n. / n. / kein Plural [saugen]<br />

beim Saugen verfügt das Kind über zwei Techniken, dem Pumpsaugen durch Herstellen<br />

eines Unterdruckes im Mund,und dem Lecksaugen oder Ausstreichen der Brustwarze<br />

oder des Nuckelns mit Zunge und Lippen Oerter / Montada)<br />

e.g. Schlucken ist die erste Funktion des Pharynx und beginnt in der zwölften Lebenswoche des<br />

Fötus. Saugen beginnt etwa mit der achzehnten Woche. Es umfaßt alle oralmotorischen<br />

Strukturen. (Bartolome)<br />

supraglottic cavity<br />

Vestibulum laryngis c. / m. / Vestibula -<br />

= supraglottischer Raum<br />

Nach der Definitiuon von Anatomen reicht der supraglottische Raum vom<br />

Kehlkopfeingang (freier Epiglottisrand, aryepiglottische Falten, Aryknorpel) bis zum<br />

unteren Rand der Taschenfalten (Plica ventricularis, Taschenbänder). Wirth)<br />

e.g. Die Tumoren im supraglottischen Raum sind bei der Diagnosestellung häufig groß, die<br />

Hypopharynxkarzinome in der überwiegenden Mehrzahl sehr groß. Ihre Prognose ist<br />

entsprechend schlecht (Spätstadien). (Weerda)<br />

~ Larynx, Plica vestibularia<br />

suprasegmental phonology<br />

suprasegmentale Phonologie c. / f. / kein Plural<br />

jener Bereich der Phonologie, der sich mit der Funktion der prosodischen Elemente<br />

beschäftigt Gadler)<br />

e.g. Die prosodische (suprasegmentale) Phonologie bzw. Phonetik vefaßt sich mit den<br />

nichtsegmentalen Aspekten der lautlichen Performanz bzw. Kompetenz. Diese sind:<br />

1. Die Silbe<br />

2. Die Lautdauer<br />

3. Die Tonhöhe<br />

4. Die Betonung (Biesalski / Friedrich)


Definiciones de términos alemán 233<br />

~ segmentale Phonologie, Phonologie<br />

swallowing reflex trigger<br />

Schluckreflex-Triggerung c. / f. / - -en<br />

= Triggerung, Schluckreflex-Auslösung<br />

der Schluckreflex besteht aus der willkürlichen Reflexeinleitung und der unwillkürlichen<br />

Reflextriggerung (Schluckreflexauslösung) Bartolome)<br />

e.g. Nach Logeman (1983, 1995) steigert die thermal-taktile Stimulation an den vorderen<br />

Gaumenbögen die Schluck-Triggerung. (Böhme)<br />

~ Würgreflex, Dysphagie<br />

◊ Triggerareal, Triggerpunkt<br />

syllable<br />

Silbe n. / f. / -n [- - silbisch]<br />

sprachliche Einheit, die aus einem Vokal und einem oder mehreren Konsonanten<br />

besteht Gadler)<br />

e.g. Der Therapieaufbau zur phonologisch bedingten Dyslexie- und Dysgraphiebehandlung ist in drei<br />

Bereiche gegliedert: Ausgegangen wird von einer Schwierigkeitsabfolge, die mit der Satz- und<br />

Wortsegmentierung beginnt. Anschließend folgt die Silbenanalyse und -synthese und zuletzt die<br />

phonologisch-graphematische Feindurchgliederung. (Böhme)<br />

~ Phonologie, Artikulation, einsilbig, mehrsilbig, Silbenreduzierung<br />

◊ offene Silbe, geschlossene Silbe, starke Silbe, schwache Silbe, Silbenreduzierung<br />

syllable reduction<br />

Silbenreduzierung c. / f. / -en<br />

phonologischer Prozess zur Vereinfachung mehrsilbiger Wörter Baumgartner /<br />

Füssenich)<br />

e.g. z.B. "Schokolade" wird zu "Lade" (Franke)<br />

~ Phonologie, Artikulation, Silbe, phonologische Störung<br />

symptom<br />

Symptom n. / n. / -e [- - symptomatisch]<br />

= Krankheitszeichen<br />

Beschwerde, faßbares Krankheitszeichen Pschyrembel)<br />

e.g. Symptome. Bei der spasmodischen Dysphonie vom Adduktortyp besteht eine stöhnendeächzende,<br />

angespannt-gequetschte Stimmgebung, die von einer extremen Spannung des<br />

gesamten Phonationsapparats begleitet wird. (Böhme)<br />

~ Syndrom<br />

synapse<br />

Synapse n. / f. / -n [- - synaptisch]<br />

Berührungspunkt zweier Neuronen, an dem Nervenimpulse übertragen werden Franke)<br />

e.g. Der Prozeß der chemischen Übertragung an den Synapsen beruht auf der Aktivität von<br />

Trägerstoffen, die als Neurotransmitter bezeichnet werden. (Zimbardo)<br />

~ Neuron, Nervensystem, Nerv, motorische Endplatte, neuromuskuläre Transmission


Definiciones de términos alemán 234<br />

syndrome<br />

Syndrom n. / n. / -e<br />

Gruppe von regelhaft gleichzeitig zusammentreffenden Symptomen einer Erkrankung<br />

Franke)<br />

e.g. Landau-Kleffner-Syndrom. Erworbenen Aphasie und Epilepsie im Kindesalter. Beginn mit<br />

verbaler akustischer Agnosie, dann Verlust der Spontansprache (Aphasie), dann epileptische<br />

(klonische) Anfälle. (Wirth)<br />

~ Symptom, Landau-Kleffner-Syndrom, Down-Syndrom<br />

◊ Landau-Kleffner-Syndrom, Down-Syndrom<br />

synergistic<br />

synergistisch adj. / / [- Synergismus, Synergie]<br />

den Synergismus betreffend; das Zusammenwirken von Substanzen oder Faktoren (z.B.<br />

Muskeln); die sich gegenseitig beeinflussen Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Diese Schlußinsuffizienz (bei Paramedianposition der Stimmlippe) wird verstärkt durch eine<br />

relative Inaktivität des antagonistischen M. cricothyreoideus innerhalb des im Larynx wirksamen<br />

muskulären Synergismus mit nachlassender Zugkraft auf die gelähmte Stimmlippe und<br />

entsprechender Veränderung der Lähmungsposition nach lateral. (Böhme)<br />

~ Muskel, Muskulatur<br />

syntactic aphasia<br />

syntaktische Aphasie c. / f. / (- -n)<br />

= Wernicke-Aphasie, sensorische Aphasie, rezeptive Aphasie<br />

der Begriff Wernicke-Aphasie wurde den Bezeichnungen sensorische Aphasie<br />

(Goldstein 1948), rezeptive Aphasie (Weisenburg und McBride 1935), syntaktische<br />

Aphasie (Head 1926), pragmatische Aphasie (Wepmann und Jones 1964), akustische<br />

Aphasie (Luria 1970) oder posterior aphasia (Benson 1967) vorgezogen, da diese<br />

Ausdrücke jeweils nur einen speziellen Aspekt der Sprachstörung betonen Biniek)<br />

~ Aphasie, Wernicke-Aphasie, Syntax<br />

syntactic complexity<br />

syntaktische Komplexität c. / f. / kein Plural<br />

bezieht sich auf die Komplexität syntaktischer Strukturen eines Satzes oder Satzgefüges<br />

Szagun)<br />

e.g. Auf die Stimulierung syntaktischer Fähigkeiten zielt das Helm Elicited Language Program for<br />

Syntax Stimulation (HELPSS, vg. Helm-Estabrooks & Ramsberger, 1986) ab, bei dem situative<br />

Kontexte vorgegeben werden, die von den Patienten durch eine satzwertige Zieläußerung<br />

vervollständigt werden sollen. Die Anforderungen werden dabei hinsichtlich der Patientenreaktion<br />

und syntaktischen Komplexität stufenweise gesteigert. (Böhme)<br />

~ Syntax, syntaktische Störung<br />

syntactic impairment<br />

syntaktische Störung c. / f. / - -en<br />

Beeinträchtigung der Sprachproduktion grammatisch geordneter Strukturen, d.h. das<br />

morphologisch-syntaktische Regelsystem kann nicht normgerecht angewendet werden<br />

Böhme)<br />

e.g. Es gibt zwei Hauptformen syntaktischer Störungen bei Aphasie: den Agrammatismus und den<br />

Paragrammatismus. (Böhme)


Definiciones de términos alemán 235<br />

~ Syntax, Grammatik, Agrammatismus, Aphasie<br />

syntax<br />

Syntax n. / f. / kein Plural [- - syntaktisch]<br />

1) Teilbereich der Semiotik (auch Syntaktik), der sich mit der Anordnung und Beziehung<br />

von Zeichen beschäftigt<br />

2) Teilbereich der Grammatik natürlicher Sprachen (Satzlehre): System von Regel>n, die<br />

beschreiben, wie aus einem Inventar von Grundelementen (Morphemen, Wörtern,<br />

Satzgliedern) durch spezifische syntaktische Mittel alle wohlgeformten Sätze einer<br />

Sprache abgeleitet werden können Bußmann)<br />

e.g. Mit Hilfe der Reduzierten-Syntax-Therapie (REST) wird die Behandlung des schweren<br />

Agrammatismus bei Aphasie angestrebt. (Böhme)<br />

~ Grammatik, syntaktische Aphasie, syntaktische Komplexität, syntaktische Störung<br />

systematic desensitisation<br />

systematische Desensibilisierung c. / f. / - -en<br />

bekanntestes Verfahren der Verhaltenstherapie von Wolpe (1958) zur gezielten<br />

Angstbehandlung entwickelt Fiedler / Standop)<br />

e.g. Da Angst ein Hauptgrund für fehlangepaßte Vermeidungshandlungen ist, wird der Klient<br />

angeleitet, der Entstehung von Angst durch Entspannung vorzubeugen. (Zimbardo)<br />

~ Verhaltenstherapie, Angst<br />

tactile cue<br />

taktiler Cue c. / m. / taktile -s<br />

Hinweis (Cue), der gespeichert ist, um dabei zu helfen, genau das abzurufen, was von<br />

all dem Verfügbaren gerade gewünscht wird; (in diesem Fall ein taktiler Hinweis)<br />

Zimbardo)<br />

e.g. Der Therapeut sollte sich nach Shewan (1980) vor allem von dem Ziel leiten lassen, dem<br />

sprechapraktischen Patienten über taktile, visuelle oder andere Vorstellungshilfen zu korrekten<br />

artikulatorischen Bewegungsengrammen zu verhelfen. (Böhme)<br />

~ Cue, gestischer Cue<br />

tactile stimulation<br />

taktile Stimulation c. / f. / - -en<br />

taktile Reizsetzung, um eine Faszilitation oder Inhibition von Haltung- und<br />

Bewegungsmustern hervorzurufen Bartolome)<br />

e.g. Thermal-taktile Stimulation. Mit einem eisgekühlten Metallstab werden gezielte Triggerzonen<br />

gereizt. (Bartolome)<br />

~ Stimulierbarkeit, Reiz<br />

Tangible Reinforcement Operant Conditioning Audiometry<br />

Konditionierungsaudiometrie c. / f. / kein Plural<br />

das Kind wird konditioniert, auf Tonreize mit einer bestimmten Spielhandlung zu<br />

reagieren Stange)<br />

e.g. Ab einem Alter von 2 Jahren kann man versuchen, die Reaktion dem Kind im Sinne eines<br />

bedingten Reflexes (Pawlow) erst einzuüben, bevor man die eigentliche Hörprüfung beginnt. Auf<br />

einem Bildschrim werden kindgerechte Bilder gleichzeitig mit der Präsentation eines laut


Definiciones de términos alemán 236<br />

überschwelligen akustischen Stimulus gezeigt. In der Trainingsphase lernt das Kind, daß visueller<br />

und auditiver Reiz immer gleichzeitig erscheinen (Konditionierung). In der anschließenden<br />

Untersuchungsphase läßt man die visuelle Darbietung etwas verzögert gegen die auditive<br />

Stimulation auftreten. Das Kind wird für die "richtige" Reaktion auf einen auditiven Stimulus mit<br />

einem neuen Bild belohnt. Der Reizpegel wird dabei bis zur Reaktionsschwelle erniedrigt. Bei<br />

weiter entwickelten Kindern kann statt der passiven Belohnung mit Bildern eine aktive Reaktion<br />

konditioniert werden. (...) Die Gesamtheit der Methoden heißt Konditionierungsaudiometrie<br />

(englisch: Conditioned oriented reflex audiometry COR). (Wendler)<br />

~ Spielaudiometrie, visuelle Verstärkeraudiometrie, Tonschwellenaudiogramm<br />

Eine gesonderte Konditionierungsaudiometrie für geistig retardierte Kinder wird in der deutschen Literatur nicht<br />

erwähnt, deswegen wir hier die Konditionierungsaudiometrie beschrieben.<br />

team<br />

Team n. / n. / -s<br />

= Gruppe<br />

Gruppe von Personen, die mit der Bewältigung einer gemeinsamen Aufgabe beschäftigt<br />

ist Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />

e.g. Insbesondere bei Patienten mit schweren Hirnschäden müssen in manchen Fällen durch<br />

Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten erst die Voraussetzungen für den Beginn der<br />

logopädischen Behandlung geschaffen werden. (Bartolome)<br />

~ interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

◊ Ärzteteam, Therapeutenteam<br />

Teflon injection<br />

Teflonimplantation c. / f. / -en<br />

= Tefloninjektion<br />

stimmverbessernde glottisverengende Operationen bei zu weitem Glottisspalt während<br />

der Phonation (Lateralposition der gelähmten Stimmlippe) können durch<br />

(...)Teflonimplantationen erfolgen Franzen)<br />

e.g. Mögliche Komplikationen (bei einseitiger Lähmung der inneren Kehlkopfmuskulatur) Exkavierung<br />

des gelähmten Stimmbandes (Kadaverstellung) mit erneuter Stimmverschlechterung --><br />

Therapie: evtl. Einspritzen von Teflon, Silikon, Collagen oder Knorpelimplantation, um durch eine<br />

Medianverlagerung des Stimmbandes eine bessere Stimme zu erreichen. (Weerda)<br />

~ Stimmlippenparese<br />

telegraphic language<br />

Telegrammsprache c. / f. / kein Plural<br />

= Telegrammstil<br />

typischer Sprechstil während der kindlichen Entwicklung. Er tritt mit etwa 2-3 Jahren auf<br />

und ist gekennzeichnet durch kurze, einfache Sätze, die Verwendung vieler<br />

Inhaltswörter und das Fehlen von Funktionswörtern, Tempus-Endungen und<br />

Pluralbildungen Zimbardo)<br />

e.g. Mit ca. 2 1/2 Jahren kommt das Kind ins zweite Fragealter mit Fragewörtern (z.B. warum, wie,<br />

was). Einfache Sätze können gebildet werden; Beginn von Nebensatzbildungen. (Wendlandt)<br />

~ Sprachentwicklung, Grammatik<br />

therapeutic process<br />

therapeutischer Prozess c. / m. / therapeutische -e<br />

= Therapieprozess, Therapie


Definiciones de términos alemán 237<br />

der therapeutische Prozess kann vier Aufgaben umfassen:<br />

1) Erstellung einer Diagnose<br />

2) Bestimmung der Ätiologie<br />

3) Entwurf einer Prognose<br />

4) Durchführung einer Behandlung Zimbardo)<br />

e.g. Darüber hinaus ist der Prozess der Krankheitsbewältigung eine wichtige Variable im<br />

Therapieprozess. (Böhme)<br />

~ Therapie<br />

therapy<br />

Therapie n. / f. / -n [therapieren- Therapeut - therapeutisch]<br />

= Behandlung<br />

Behandlung von Krankheiten, Heilverfahren Pschyrembel)<br />

e.g. Ein spezielles Ziel in der Therapie von Stimmstörungen bei morphologischen Veränderungen des<br />

Stimmapparates ist die bestmögliche und ökonomische Kompensation des Glottisschlusses.<br />

(Böhme)<br />

~ Sprech- und Sprachtherapie, Sprachtherapie, therapeutischer Prozess, Physiotherapeut,<br />

Psychotherapie, Verhaltenstherapie, rational-emotive Therapie<br />

◊ physikalische Therapie, Sprachtherapie, Psychotherapie<br />

thoracic breathing<br />

Thorakalatmung c. / f. / kein Plural<br />

= Brustatmung, Kostalatmung, Rippenatmung, Hochatmung<br />

beim kostalen Atemtyp erweitert sich bei der Inspiration im wesentlichen der Thorax, das<br />

Zwerchefell wird passiv durch die sich hebenden Rippen mit in die Höhe gezogen Wirth)<br />

e.g. Brustatmung. Diese ist als alleinige Atemform unphysiologisch und kann zu Stimmstörungen<br />

führen. Die Brustatmung wird oft als Hochatmung bezeichnet. (Böhme)<br />

~ Abdominalatmung, Mischatmung, Thorax, Thoraxkontraktion<br />

thoracic contraction<br />

Thoraxkontraktion c. / f. / -en<br />

= Brustkorbkontraktion<br />

der Thoraxraum erweitert sich (...) die Rippen werden entgegen dem elastischen<br />

Lungenzug und gegen die Schwerkraft durch Kontraktion der äußeren<br />

Zwischenrippenmuskeln gehoben und erweitern den Brustkorb lateral (kaudal) und<br />

sagittal (kranial) Wendler)<br />

e.g. Die bewegenden Kräfte des Brustkorbes sind einerseits die Zwischenrippenmuskeln und<br />

andererseits die Mm. Scaleni. Die Zwischenrippenmuskeln, Mm. intercostales füllen die<br />

Zwischenräume aus.(...) Bei dieser (der Inspiration) wird der Brustkorb aktiv gehoben und - da die<br />

Rippen schräg gestellt sind - erweitert, der epigastrische Winkel vergrößert. (...) Bei ruhiger<br />

Atmung kehrt der elastische Brustkorb passiv wieder in die Atemruhelage zurück. Erst bei<br />

forcierter Expiration wird der Brustkorb gegen die elastischen Kräfte zusätzlich gesenkt. (Kahle)<br />

~ Thorax, Atmung, atmen, Thorakalatmung<br />

thorax<br />

Thorax c. / m. / Thoraxe [- - thorakal]<br />

= Brustkorb


Definiciones de términos alemán 238<br />

der Brustkorb, Thorax, besteht aus 12 Brustwirbeln mit den Zwischenwirbelscheiben, 12<br />

Rippenpaaren und dem Brustbein. Der Brustkorb umfaßt den Brustraum, die Cavitas<br />

thoracis, an der man eine obere und untere Brustapertur, Apertura thoracis superior und<br />

Apertura thoracis inferior, beschreibt Kahle)<br />

e.g. Nach den Körperabschnitten im Bereich von Thorax und Abdomen, die während der Ruhe- und<br />

Stimmatmung die stärksten Bewegungen zeigen, wird der Atemtyp bestimmt. (...) Wesentlich<br />

erscheint nur ein Unterscheidungsmerkmal, nämlich das Verhältnis der thorakalen zur<br />

abdominalen Atembewegung. (Wendler)<br />

~ Atmung, atmen, Atemtyp, Thorakalatmung, Thoraxkontraktion<br />

Thoraxkontraktion, Thorakalatmung, Thoraxerweiterung, Thoraxmuskeln, Thoraxraum<br />

threshold<br />

Schwelle n. / f. / -n<br />

(physiol.) (Burkhardt) die bei einem gegebenen Ausgangszustand zur Auslösung einer<br />

Reaktion nötige Mindestgröße eines Reizes. (Hörschwelle, Schmerzschwelle) Franke)<br />

e.g. Oft wird eine Reiz erst dann wirksam, wenn seine Intensität einen bestimmten Wert, die<br />

Schwelle, überschritten hat; er löst dann aber die volle Reaktion aus. Dies ist- in der Sprache der<br />

Technik- nichtlineares Verhalten: die Stärke der Reizbeantwortung ist nicht einfach der<br />

Reizstärke proportional. Of ist es auch eine ganz bestimmte Reizkonfiguration oder Gestalt, die<br />

erst die motorische Antwort auslöst. (Schmidt)<br />

~ Sinuston-Hörschwelle, Tonschwellenaudiometrie, auditive Empfindung, Hörfeld<br />

throat<br />

Kehle n. / f. / -n [kehlen]<br />

= Gula, Gurgel<br />

1. vorderer Teil des Halses (beim Menschen und bei bestimmten Tieren): der Marder hat<br />

dem Huhn die Kehle durchgebissen (...); 2. der Rachen (mit Luft- und Speiseröhre): als<br />

er den Fisch aß, blieb ihm eine Grete in der Kehle stecken Duden)<br />

~ Pharynx<br />

Der Begriff Kehle wird im Deutschen gewöhnlich nicht im medizinischen Bereich verwendet, man benutzt<br />

anatomische Einteilungen.Der oben beschriebene Bereich entspricht sowohl dem Rachen als auch dem<br />

äußeren Hals.<br />

throat clearing<br />

Räusperer n. / m. / - [sich räuspern]<br />

leichter Hustenstoß, um sekret von den Stimmlippen wegzuschleudern Franke)<br />

e.g. Weiterhin berichten die Stimmgestörten (mit hyperfunktioneller Dysphonie) über Räusperzwang<br />

und Trockenheitsgefühl im Rachenbereich bei Stimmbelastungen. (Böhme)<br />

~ Stimmstörung, hyperfunktionelle Dysphonie<br />

thyroarytenoid<br />

thyroarytaenoid adj. /<br />

Schilddrüse und Gießbeckenknorpel betreffend Bunjes)<br />

e.g. Ebenfalls (glottis-)verengernd wirkt der M. thyreoarytaenoideus, dessen wichtigster Teil dann<br />

auch M. vocalis oder "Internus" genannt wird. Bei dessen Funktionsausfall werden die<br />

Stimmbänder meist bogenförmig ausgehöhlt, und die Stimmritze erscheint oval. Die Spannung<br />

der Stimmbänder, die für die höheren Töne wichtig ist, wird durch den schon erwähnten äußeren<br />

Kehlkopfmuskel, den M. cricothyreoideus und den medianen Teil des M. thyroarytaenoideus (M.<br />

vocalis), dem Stimm-Muskel bewirkt, der die Tonbildung vor allem dadurch beeinflußt, daß er<br />

Gestalt, Dicke und Elastizität der schwingenden Stimmlippenabschnitte verändert. (Habenmann)


Definiciones de términos alemán 239<br />

~ Larynx<br />

thyrohyoid muscle<br />

M. thyrohyoideus c. / m. / -n<br />

= Schildknorpel-Zungenbein-Muskel<br />

M. thyreohyoideus (Schildknorpel-Zungenbeinmuskel). Fortsetzung des M.<br />

sternothyreoideus. Vom hinteren Teil der Außenfläche der Schildknorpelplatten zu den<br />

Seitenflächen des Zungenbeinkörpers. Funktion: Bei fixiertem Zungenbein Zug des<br />

Kehlkopfes aufwärts, bei festgestelltem Kehlkopf Zug des Zungenbeins abwärts.<br />

Innervation: R. thyreoideus des Plexus cervicalis (Halsnerven) Wirth)<br />

e.g. Der gesamte Kehlkopf kann (...) über einen Muskelzug, der sich vom Sternum (M.<br />

sternohyoideus) bis zum Zungenbein (M. thyreohyoideus) zieht, in Längsrichtung bewegt werden.<br />

(Biesalski)<br />

~ Schildknorpel, Larynx, Muskel<br />

thyroid cartilage<br />

Cartilago thyroidea c. / m. / Cartilagines -e<br />

= Schildknorpel<br />

zwei Platten aus hyalinem Knorpel, die vorn im rechten Winkel zusammengewachsen<br />

sind und mit der Eminentia laryngea (Adamsapfel) außen am Hals deutlich vorspringen.<br />

Die hinteren Ränder laufen oben und unten in die Schildknorpelhörner aus.Durch<br />

Bänder sind die oberen mit dem Zungenbein, die unteren mit dem Ringknorpel<br />

verbunden. Zwischen Zungenbein und Schildknorpeloberrand finden sich die Membrana<br />

Membrana hothyroidea, zwischen Schildknorpelunterrand und Ringknorpel das<br />

Ligamentum cricothyroideum (Ligamentum conicum) Boenninghaus)<br />

e.g. Die Schildknorpelplatten sind ventral in einem unterschiedlich großen Winkel vereinigt (beim<br />

Mann etwa 90 , bei Knaben vor der Pubertät und beim weiblichen Geschlecht 120 ). (Wendler)<br />

~ Larynx, Cartilago arytaenoideus<br />

tinnitus<br />

Tinnitus aurium n. / m. / -<br />

= Tinnitus<br />

Tinnitus aurium (lat. Tinnitus Geklingel; aures Ohren): Ohrengeräusche Pschyrembel)<br />

e.g. Objektive Ohrgeräusche z.b. durch Glomustumoren des Mittelohres oder Spasmen des M. tensor<br />

tympani bzw. Myoklonien der Gaumenmuskulatur sind auch vom Untersucher wahrnehmbar. (...)<br />

Dagegen handelt es sich bei den subjektiven Ohrgeräuschen, dem sog. Tinnitus, um<br />

Empfindungen, die sich bisher einer Objektivierung entziehen. Sind sie durch Erkrankungen des<br />

Mittelohres, z.B. einen Tubenkatarrh, eine Mittelohrentzündung oder eine Otosklerose bedingt,<br />

kann eine Besserung durch Beseitigung der Grunderkrankung erreicht werden. Dies trifft auch für<br />

das Geräusch beim Hörsturz oder bei M. Menière zu, wenn sich die Hörleistung unter der<br />

Therapie bessert. Diese Geräusche haben meistens einen tieffrequenten Charakter.<br />

Hochfrequente Geräusche, wie sie bei einer Vielzahl von dauerhaften Innenohrschädigungen<br />

unterschiedlicher Äthiologie auftreten, sind jedoch nur schwer beeinflußbar. Ohrgeräusch ist ein<br />

Symptom, keine Diagnose! (...) Die subjektiv empfundene Intensität (kann) durch sekundäre<br />

Faktoren wie Streß, Schlafstörungen oder vegetative Störungen erheblich gesteigert werden (...).<br />

(Boenninghaus)<br />

tonal pattern<br />

Tonmuster c. / n. / -


Definiciones de términos alemán 240<br />

= Intonationsmuster<br />

phonologisch distinktive Tonhöhenbewegung. In Tonsprachen besteht diese<br />

Distinktivität auf der lexikalischen Ebene, in Intonationssprachen auf der syntaktischen<br />

und pragmatischen Ebene Bußmann)<br />

e.g. Eine Tonhöhenbewegung mit bedeutungsunterscheidender Funktion. Im Deutschen können wir<br />

die Tonhöhenbewegungen feststellen, die zueinander in einem Oppositionsverhältnis stehen:<br />

fallend, steigend und gleichbleibend. (Gadler)<br />

~ Sprachmelodie, Intonationsmuster<br />

tone<br />

Ton n. / m. / Töne<br />

einfache pendelartige (periodische) Sinusschwingung (Sinuston oder reiner Ton). Ein<br />

Ton im musikalischen Sinne ist physikalisch ein Klang Wirth)<br />

e.g. Tonempfindungen werden durch physikalische Reize (Schwingungen) hervorgerufen. Diese<br />

Empfindung muß einheitlich, für den Hörer unzerlegbar sein. DIN 1320 bezeichnet daher nur den<br />

Sinuston als Ton. Diese Bezeichnung hat sich jedoch bei Musikern nicht durchgesetzt, da auch<br />

eine nicht-sinusförmige, von einem Musikinstrument erzeugte Schwingung eine einheitliche<br />

Tonempfindung hervorruft. (Duden, Die Musik)<br />

~ Sinuston, Klang, Tonschwellenaudiometrie, Sinustonstimulus, Sinuston-Hörschwelle<br />

◊ Tonempfindung, Tonschwellenaudiometrie, Sinuston, Tonmuster<br />

tongue protrusion<br />

Zungenstoß c. / m. / Zungenstöße<br />

= Zungenpressen, tongue thrust, infantiles Schluckmuster<br />

(Schalch) Zunge macht beim Schlucken statt der Vorwärts-rückwärts-Bewegung eine in<br />

umgekehrter Richtung. Bei frontalen Hirnläsionen oder cerebralen Bewegungsstörungen<br />

od. bei myofunktionellen oder orofazialen Störungen bewirkt Zahnstellungs- u.<br />

Kieferanomalien, teilweise auch Sigmatismus interdentalis Franke)<br />

e.g. Das Zungenpressen (tongue thrust) ist ein wichtiges Leitsymptom einer orofazialen Dysfunktion.<br />

Dabei kommt es zu einer Vorverlagerung der Zunge gegen oder zwischen die Zähne bzw. die<br />

Zahnreihen während des Schluckens und des Sprechens. Als Folge kann sich ein Sigmatismus,<br />

speziell ein Signamtismus interdentalis, einestellen. Zusätzlich kann eine hyperfunktionelle<br />

Dysphonie beobachtet werden. (Böhme)<br />

~ Sigmatismus<br />

tonsil<br />

Tonsille n. / f. / -n [- - tonsillär, tonsillar]<br />

= Tonsilla, Mandel, Amygdala<br />

Mandel. Lymphatisches Gewebe mit bindegewebiger Kapsel umgeben, mit Krypten<br />

(Vertiefungen) besetzt. Aufgabe: Abwehrfunktion. Lage: am hinteren Zungenrücken (T.<br />

lingualis), am Dach des Epipharynx (T. pharyngica), beiderseits zwischen den<br />

Gaumenbögen (T. palatina). Syn.: Amygdala<br />

(anat.) Tonsille, Mandel; lymphorektikuläres Gewebe im Bereich des Übergangs der Mund-<br />

und Nasenhöhle in den PharynxPschyrembel Franke)<br />

e.g. Tonsillenfunktion. Mit dem übrigen lymphatischen Gewebe im Körper haben die Tonsillen<br />

gemeinsam die Aufgabe der Lymphocyten- und Plasmazellenbildung und der Antikörperbildung<br />

(...).Über die Krypten und das retikulierte Epithel bekommt das lymphoepitheliale Gewebe der<br />

Gaumenmandel besonders engen Kontakt mit Bakterien und anderen Fremdstoffen der


Definiciones de términos alemán 241<br />

Mundhöhle, (...). Über den Blutweg werden die Informationen durch Lymphocyten an das<br />

gesamte lymphatische System weitergeleitet und Abwehrstoffe bereitgestellt. Es kann kein<br />

Zweifel daran bestehen, daß die Aufgaben des lymphatischen Rachenringes in einer<br />

immunspezifischen Schutz- und Abwehrfunktion liegen. (...) Vor allem in den ersten Lebensjahren<br />

("immunologische Lernphase") sind die Tonsillen als immunaktives Organ aufzufassen.<br />

(Boenninghaus)<br />

~ Cavitas oris, Gaumenbogen<br />

trachea<br />

Trachea c. / f. / (Tracheen)<br />

= Luftröhre<br />

10- 12 cm langer Abschnitt der Atemwege, beginnt unterh. des Ringknorpels u. endet<br />

mit d. Aufzweigung in d. beiden Stammbronchien (Bifurcatio tracheae), ist aufgebaut aus<br />

16 - 20 hufeisenförmigen, nach hinten offenen hyalinen Knorpelspangen (Cartilagines<br />

tracheales), deren Ende durch eine Bindegewebemembran (Paries membranaceus) mit<br />

vorwiegend querverlaufenden glatten Muskelzügen verbunden sind; zwischen den<br />

einzelnen Knorpelspangen sind die Ligg. Annularia ausgespannt Pschyrembel)<br />

e.g. Die Hinterwand der Trachea ist membranös (Paries membranaceus) und liegt auf dem<br />

Ösophagus. (...) Der seitlichen Trachealwand liegen die Schilddrüsenlappen an, (...) Beim<br />

Schlucken hebt sich die Schilddrüse zusammen mit Kehlkopf und Luftröhre. (Boenninghaus)<br />

~ Atmung, Phonation<br />

tracheal stoma<br />

Tracheostoma c. / n. / Tracheostomata<br />

= Luftröhrenstoma<br />

operativ angelegte Öffnung der Luftröhre nach außen, i. d. R. zur Einlage einer<br />

Trachealkanüle Pschyrembel)<br />

e.g. Die Trachea wird endständig kranial des Sternums an der Halshaut vernäht. Laryngektomierte<br />

atmen ausschließlich über dieses Tracheostoma. Dadurch ergibt sich eine Reduktion der<br />

Totraumstrecke (Luftzirkulation ohne Gasaustausch) um ca. 15 cm (Mund- und Rachenraum,<br />

Endolarynx), wodurch die Atmung flacher wird. (Böhme)<br />

~ Laryngektomie, Laryngektomierter, Trachea-Ösophagus-Shunt<br />

tracheoesophageal shunt<br />

Trachea-Ösophagus-Shunt c. / m. / -s<br />

= Luftröhren-Speiseröhren-Shunt<br />

durch chirurgische Maßnahmen (wird) eine epithelisierte Verbindung zwischen Trachea<br />

und Ösophagus, ein Shunt, hergestellt Böhme)<br />

e.g. Durch Shuntoperationen läßt sich ein Luftkanal zwischen der Luftröhre und der Speiseröhre bzw.<br />

dem unteren Rachen anlegen, so daß während der Ausatmung bei zugehaltenem Tracheostoma<br />

Luft für eine Stimmgebung zur Verfügung steht. (Wendler)<br />

~ Stimmrehabilitation, Stimmprothese, Ösophaguslappen, Laryngektomie<br />

transformation<br />

Transformation n. / f. / -en [transformieren]<br />

Methode zur Umwandlung von syntaktischen Konstruktionen oder Sätzen bei (allerdings<br />

umstrittenem) Erhalt ihrer Grundbedeutung bzw. ihrer semantischen Information; eine<br />

Operation, die eine (Phrasen-) Struktur in eine andere überführt Lewandowski)


Definiciones de términos alemán 242<br />

e.g. Transformationen überführen die durch Phrasenstrukturregeln erzeugten Strukturbäume der<br />

Tiefenstruktur in abgeleitete Strukturbäume der Oberflächenstruktur (bezieht sich auf das Modell<br />

der generativen Transformationsgrammatik von N. Chomsky (1965)). (Bußmann)<br />

~ Grammatik, Syntax<br />

transient aphasia<br />

transitorische Aphasie c. / f. / (- -n)<br />

= vorübergehende Aphasie<br />

vorübergehende (transitorische) Aphasie mit der Dauer von wenigen Minuten bis 24<br />

Stunden Masuhr / Neumann)<br />

e.g. Transitorisch ischämischen Attacken (TIA) im Karotis-Stromgebiet gehen oft mit Motilitäts-,<br />

Sensibilitäts- und Sprachstörungen einher. (Masuhr / Neumann)<br />

~ Aphasie<br />

transient deafness<br />

vorübergehende Schwerhörigkeit c. / f. / (- -en)<br />

= vorübergehende Hörstörung<br />

eine Schalleitungsschwerhörigkeit ist häufig nur ein vorübergehendes Symptom und<br />

kann sehr oft korrigiert werden Berghaus, Rettinger, Böhme)<br />

e.g. Im Kleinkindes- und Vorschulalter ist andererseits die erworbene, vorübergehende<br />

Schwerhörigkeit aufgrund einer Otitis media deutlich häufiger als alle anderen Ursachen der<br />

Schwerhörigkeit. Sowohl akute als auch chronische Formen mit Mittelohrerguß sind für dieses<br />

Alter typisch und betreffen bis zu 75% der Kinder für eine unterschiedliche Zeitdauer. Die Otitis<br />

media acuta selbst, die nachfolgende Ergußbildung im Mittelohr und chronische Paukenergüsse<br />

führen zu einer Schalleitungsschwerhörigkeit von unterschiedlichem Ausmaß. Ein chronischer<br />

Paukenerguß kann kann beidseits Monate bis Jahre ohne andere Symptome als<br />

Schalleitungsschwerhörigkeit vorhanden sein. In solchen Fällen oder beim Auftreten von häufig<br />

rezidivierenden akuten Mittelohrinfektionen kann eine länger dauernde Hörstörung zu einer<br />

Sprachentwicklungsverzögerung des Kindes mit Artikulationsstörungen, Wortschatzdefizieten<br />

und Dysgrammatismen führen. (Probst, Grevers, Iro)<br />

~ Hörstörung, Hörschädigung, Hörverlust, Sprachentwicklung, Otitis media, chronisch<br />

seromuköse Otitis media<br />

trauma<br />

Trauma n. / n. / -ta [- Traumatologie - traumatisch]<br />

= Verletzung<br />

Gewalteinwirklung in körperlicher oder psychischer Hinsicht Pschyrembel)<br />

e.g. Als Folge einer Intubation oder Gastroskopie, aber auch nach einem stumpfen Halstrauma (wie<br />

z.B. Würgen) kann eine Aryknorpelluxation entstehen. (Böhme)<br />

~ Läsion<br />

◊ Schädel-Hirn-Trauma<br />

traumatic aphasia<br />

traumatische Aphasie c. / f. / (- -n)<br />

Aphasie, die nicht vaskulär, sondern traumatisch bedingt ist, wie z.B. nach einem<br />

Schädeltrauma oder einer Hirnoperation Wirth)<br />

e.g. Die amnestische Aphasie ist das typische Störungsmuster bei Aphasien nichtischämischer<br />

Genese (Verletzung, Tumor, auch Blutung). (Kittel)<br />

~ Aphasie, Trauma


Definiciones de términos alemán 243<br />

Die gängige Einteilung der Aphasien im deutschsprachigen Raum nach Poeck gilt für vaskulär bedingte<br />

Aphasien.<br />

traumatic mutism<br />

traumatischer Mutismus c. / m. / kein Plural<br />

= posttraumatischer Mutismus<br />

traumatischer Mutismus als Folge eines Hirntraumas oder einer Hirnstammschädigung<br />

Bußmann)<br />

e.g. Verantwortlich für den traumatischen Mutismus sind vermutlich sekundäre<br />

Gewebssschädigungen im Bereich der Brücke und des Hirnstamms und die dadurch bedingten<br />

bilateralen Unterbrechungen der von motorischen Gesichtskortex absteigenden<br />

Faserverbindungen. (Ziegler et.al.)<br />

~ elektiver Mutismus, totaler Mutismus, psychogener Mutismus, Tauma, Mutismus<br />

tremor<br />

Tremor n. / m. / kein Plural<br />

= Zittern<br />

unwillkürlich auftretende rhythmisch aufeinanderfolgende Kontraktionen antagonistisch<br />

wirkender Muskeln Pschyrembel)<br />

e.g. Das neurologische Bild der Parkinson-Krankheit wird durch die Teilsymptomatik Akinese<br />

(Bewegungslosigkeit, -armut), Rigor (Steifheit, Starre, Zahnradphänomen) und Ruhetremor<br />

charakterisiert. (Böhme)<br />

~ Parkinson-Krankheit, Rigor<br />

◊ Ruhetremor, Intentionstremor, Haltetremor<br />

triplegia<br />

Triplegie n. / f. / -n<br />

tri- (drei), -plegie (Wortteil mit der Bedeutung Lähmung); Lähmung von drei Extremitäten<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Ein Hirnstamminfarkt führt häufig zu einer Tetraplegie und Blickparese. (Masuhr / Neumann)<br />

~ Hemiplegie, Parese<br />

In der deutschsprachigen Literatur wird der Begriff "Triplegie" nicht verwendet. Gesprochen wird von<br />

"Hemiplegie", "Paraplegie" und "Tetraplegie".<br />

true vocal fold<br />

eigentliches Stimmband c. / n. / eigentliche Stimmbänder<br />

= Ligamentum vocale<br />

(Rohmert) bindegewebiger Rand der Stimmlippe Franke)<br />

e.g. Korrekterweise sollte von "Stimmlippe" gesprochen werden. Davon ist das Ligamentum vocale<br />

als eigentliches Stimmband abzugrenzen. Der Begriff "Stimmband" sollte deshalb vermieden<br />

werden, wenn die gesamte Stimmlippe oder ihre Schleimhautanteile gemeint sind. (Böhme)<br />

~ Stimmlippenschwingung, Plica vocale, Ligamentum vocale<br />

Die anatomische Bezeichnung für das eigentliche Stimmband ist "Ligamentum vocale".<br />

tumor<br />

Tumor n. / m. / -en<br />

= Geschwulst


Definiciones de términos alemán 244<br />

örtliche umschriebene Zunahme des Gewebevolumens; im weiteren Sinne jede<br />

lokalisierte Anschwellung (...), im engeren Sinne gewebliche Neubildung (Gewächs,<br />

Blastom, Neoplasie) im Form eines spontanen, verschiedengradig enthemmten,<br />

autonomen und irreversiblen Überschußwachstums von körpereigenem Gewebe, das in<br />

der Regel mit unterschiedlich ausgeprägtem Verlust spezifischer Zell- und<br />

Gewebefunktionen verbunden ist Pschyrembel)<br />

e.g. Vorwiegend kann eine Dysphagie nach operativen Eingriffen bei Tumoren der Zunge, Gaumens<br />

bzw. Oropharynx, Larynx und Hypopharynx sowie nach Mandibulotomie beobachtet werden.<br />

(Böhme)<br />

~ maligne, Metastase<br />

◊ malignerTumor, Hirntumor, Tumoroperation<br />

turn-taking<br />

Turn-Taking c. / n. / kein Plural<br />

= Sprecherwechsel<br />

Sprecherwechsel im Laufe eines Gesprächs Zimbardo)<br />

e.g. Die Modalitäten des Turn-Taking sind in dieser frühen Phase Blickaustausch und Gestik,<br />

vorsprachliche Routinespiele wie "Gib-und-nimm-Spiele" und der Austausch von Vokalisationen,<br />

wobei die Bezugsperson frühe Vokalisationen des Kindes imitiert und ihnen Bedeutung gibt.<br />

(Böhme)<br />

~ soziale Interaktion, Sprachentwicklung<br />

tympanic membrane<br />

Membrana tympani c. / n. / -e -<br />

= Trommelfell, Membrana tympanica<br />

(anat.) Membrana tympani; die sehnige Haut zw. äußerem Gehörgang u. Paukenhöhle;<br />

dreischichtig (mittl. Schicht, Lamina propria, fehlt in der Shrapnell-Membran)<br />

Pschyrembel)<br />

e.g. Das Trommelfell hat die Form eines nach innen gerichteten flachen Trichters. An seiner Spitze<br />

befindet sich der Umbo. Man unterscheidet den großen, unteren, gespannten Teil, die Pars<br />

tensa, und in der Incisura Rivini den kleineren, oberen, schlaffen Teil, die Pars flaccida<br />

(Shrapnell-Membran). (...) Der Hammergriff ist mit der Pars tensa fest verwachsen und scheint<br />

gelblich durch das Epithel hindurch. Sein unteres Ende entspricht dem Umbo (Nabel) des<br />

Trommelfells. (...) Die Eigenfarbe ist perlmuttgrau. (Boenninghaus)<br />

~ Membrana tympani-Perforation, Auris media, Auris externa, Tympanometrie<br />

tympanic membrane perforation<br />

Membrana tympani-Perforation c. / f. / - - -en<br />

= Trommelfellperforation, Perforation der Membrana tympanica, Perforation des<br />

Trommelfells<br />

punkt- bis nierenförmiger, zentraler Trommelfelldefekt bei akuter oder chron. Otitis<br />

media; randständige Perforation bei Cholesteatom; Sympt.<br />

Schalleitungsschwerhörigkeit; evtl. (eitrige) Otorrhoe, meist keine Schmerzen; Ther.:<br />

Nasentropfen, Antibiotika, Tympanoplastik Pschyrembel)<br />

e.g. Veränderung der Aufsicht und der Kontinuität durch Trommelfelldefekte: Bei einer akuten<br />

Mittelohrentzündung kann eine winzige bis stecknadelkopfgroße Perforation des Trommelfells<br />

bestehen, die meist nur an dem austretenden Sekrettropfen und dem auf diesem Sekret<br />

befindlichen pulsierenden Reflex zu erkennen ist. Nach Traumen sind die Perforationen oder<br />

Defekte des Trommelfells gezackt. Oft finden sich schlitzförmige Perforationen, ein blutig<br />

imbibierter oder lappiger Perforationsrand oder kleine Blutkoagula. (Boenninghaus)


Definiciones de términos alemán 245<br />

~ Otitis media, Membrana tympani<br />

tympanogram<br />

Tympanogramm c. / n. / -e [-Tympanometrie]<br />

die Impedanzänderung (bei der Tympanometrie) (läßt sich) durch die Messung des<br />

reflektierten Sondentonschallanteils in einer Kurve (Tympanogramm) aufzeichnen<br />

Boenninghaus)<br />

e.g. Das Tympanogramm, das nur bei nicht perforiertem Trommelfell durchführbar ist, kann eine<br />

Abflachung oder Verschiebung der Spitze in den negativen Druckbereich zeigen. Bei normalem<br />

Tympanogramm kann die Funktion der Ossicula mit dem Stapediusreflex überprüft werden.<br />

(Probst, Grevers, Iro)<br />

~ Tympanometrie, Impedanzaudiometrie, akustischen Impedanz, Mittelohr,<br />

Gehörknöchelchen, Perforation des Trommelfells<br />

tympanometry<br />

Tympanometrie c. / f. / (-n) [-Tympanogramm]<br />

Untersuchungsmethode der Impedanzaudiometrie, Messung der akustischen Impedanz<br />

des Trommelfells während einer Druckänderung im äußern Gehörgang zur Beurteilung<br />

der Trommelfellbeweglichkeit (z.B. bei Adhäsivprozessen u. Trommelfellnarben),<br />

Tubenfunktion (z.B. bei Tubenkatarrh), des Mittelohrdrucks (z.B. bei<br />

Paukenhöhlenerguß) u. der Funktion der Gehörknöchelchen (z.B. bei Otosklerose). Die<br />

Tympanometrie ist unabhängig von der Mitarbeit des Pat. u. daher ein wesentl.<br />

Bestandteil der Pädaudiologie Pschyrembel)<br />

e.g. Erzeugt man bei intaktem Trommelfell im Gehörgang, in dem sich die Meß-Sonde für den<br />

reflektierten Schallanteil befindet, zunächst ein Unterdruck, dann eine Druckgleichheit wie im<br />

Mittelohr und anschleißend einen Überdruck, läßt sich die Impedanzänderung durch die Messung<br />

des reflektierten Sondentonschallanteils in einer Kurve (Tympanogramm) aufzeichnen.<br />

(Boenninghaus)<br />

~ Tympanogramm, Impedanzaudiometrie, akustischen Impedanz, Mittelohr,<br />

Gehörknöchelchen<br />

unilateral<br />

unilateral adj. /<br />

= einseitig<br />

1. A) nur eine [Körper]seite betreffend; nur auf einer [Körper]seite bestehend (...); b) nur<br />

von einer Seite, einer Person oder Partei, nicht auch von der Gegenseite ausgehend<br />

(...); c) nur auf ein bestimmtes Gebiet beschränkt und nicht vielseitig (...); 2. [in<br />

subjektiver oder parteiischer Weise] nur eine Seite einer Sache, nur einen Gesichtspunkt<br />

berücksichtigend, hervorhebend (...) Duden, Das Bedeutungswörterbuch)<br />

e.g. Bei einseitiger (Stimmlippen-) Lähmung ist in der Regel keine Atemnot vorhanden. Bei<br />

doppelseitigen Lähmungen tritt (dagegen) Atemnot auf. (Wirth)<br />

~ unilaterale Hörschädigung, Stimmlippenparese<br />

◊ unilaterale Hörschädigung, unilaterale Stimmlippenparese<br />

unilateral hearing impairment<br />

unilaterale Hörschädigung c. / f. / - -en<br />

= einseitige Schwerhörigkeit, einseitige Hörschädigung, einseitige Hörbehinderung<br />

sie sind angeboren (Röteln der Mutter, Geburtstraumen, Mißbildungen) oder erworben<br />

(Enzephalitis, Mumps, Aminoglykoside, Kopfverletzungen) (Johannsen 1974). Sie


Definiciones de términos alemán 246<br />

verzögern die Sprachentwicklung nicht und werden zumeist im Vorschulalter von den<br />

Eltern entdeckt. Eine apparative Therapie ist nur in Ausnahmefällen sinnvoll. Im übrigen<br />

sollten Elternhaus und Schule der einseitigen Hörbehinderung rücksichtsvoll Rechnung<br />

tragen Biesalski)<br />

e.g. Indikation für Hörgeräteversorgung bei einseitiger Schwerhörigkeit: - Bei einseitiger<br />

Schwerhörigkeit muß der tonaudiometrische Hörverlust bei 2000 Hz oder bei mindestens 2<br />

Prüffrequenzen zwischen 500 und 3000 Hz mindestens 30 dB betragen. - Bei einseitiger<br />

Schwerhörigkeit muß durch das Hörgerät das Sprachverstehen im Störgeräusch um mindestens<br />

10 Prozentpunkte steigen oder das Richtungshören verbessert werden. (Arnold, Ganzer)<br />

~ Hörgerät<br />

unvoiced<br />

stimmlos adj. /<br />

Eigenschaft sprachl. Laute, bei deren Bildung die Stimmbänder nicht schwingen,<br />

sondern in Ruhelage verbleiben. Franke)<br />

e.g. Wenn sie (die Stimmbänder) weit geöffnet sind, bewirken sie stimmlose Laute, wie [p], [s].<br />

(Gadler)<br />

~ Laut, Artikulation<br />

upper oesophagus<br />

oberer Ösophagus c. / f. / (- Ösophagi)<br />

= obere Speiseröhre<br />

der Ösophagusmund (1. Enge) liegt am Ende des Hypopharynx hinter dem Ringknorpel<br />

(etwa in Höhe des 6. Halswirbels). (...) Im Bereich des Ösophagusmundes liegt die Pars<br />

fundiformis des M. constrictor pharyngis inferior (= Kilianscher Schleudermuskel)<br />

Weerda)<br />

e.g. Die Speiseröhre hat drei Engen. Die obere Enge, Ösophagusmund, liegt in Höhe des<br />

Ringknorpels. Sie hat Verschlußfunktion und ist die engste Stelle (Durchmesser etwa 14mm). Im<br />

Schluckakt erschlafft der Verschluß 0,5 - 1 s lang. (Kahle)<br />

~ Ösophagus, Ösophagusstimme<br />

In der deutschen Literatur wird der Ösophagus nach seinen drei Engen unterteilt, anstatt nach oberem und<br />

unterem Anteil. Hier wird also die obere Enge beschrieben.<br />

upper respiratory tract<br />

obere Atemwege c. / m. / immer Plural<br />

= obere Luftwege<br />

der eine Teil der luftleitenden Organe liegt im Kopf: obere Luftwege - Nase mit<br />

Nasenhöhlen, Nasennebenhöhlen und Rachen, bei klinischen Betrachtungen wird häufig<br />

auch die Mundhöhle dazu gerechnet Kahle)<br />

e.g. Am häufigsten sind obstruktive Ventilationsstörungen (Obere Atemwege: Ein- und beidseitige<br />

Stimmlippenlähmungen, gut- und bösartige Tumoren des Larynx, Trachealstenose; untere<br />

Atemwege: Asthma bronchiale, akute und chronische Bronchitis) feststellbar. (Böhme)<br />

~ laryngealer Atemweg, Atmung<br />

Manche deutschsprachigen Autoren zählen den Kehlkopf zu den oberen Luftwegen hinzu. Siehe z.B. Probst et al.<br />

utterance<br />

Äußerung n. / f. / -en [äußern- - geäußert]


Definiciones de términos alemán 247<br />

1) von einem Sprecher zwischen zwei Pausen produzierte Laut- (oder<br />

Schriftzeichen)kette, die aus einem oder mehreren satzartigen Ausdrücken bestehen<br />

kann.<br />

2) Sprechakttheorie Bußmann)<br />

e.g. Übertragene Bedeutungen von Metaphern und Redewendungen werden gelegentlich wörtlich<br />

ausgelegt (Konkretismus). Es gelingt den Patienten (mit nicht-aphasischer zentraler<br />

Sprachstörung) nicht immer, wichtige von unwichtigen Äußerungen zu unterscheiden. (Böhme)<br />

~ Sprache, Kommunikation, lokutionär, perlokutionär, illokutionär<br />

uvula<br />

Uvula n. / n. / -e<br />

= Zäpfchen, Staphyle<br />

Uvula (Dim. von lat. uva Traube) syn. Staphyle; Zäpfchen am Gaumen Pschyrembel)<br />

e.g. Eine Uvula bifida (geteiltes Zäpfchen) sollte immer Anlaß sein, ganz besonders intensiv nach<br />

einer submukösen Gaumenspalte zu fahnden. Das gespaltene Zäpfchen stellt allerdings kein<br />

obligates Symptom einer submukösen Gaumenspalte dar. (Böhme)<br />

~ Velum fissum, Palatum fissum, sekundärer Gaumen, velopharyngealer Sphinkter<br />

uvular<br />

uvular adj. / / [- Uvula - uvulär]<br />

= uvulär<br />

anat. zum Zäpfchen gehörig Bunjes)<br />

e.g. Uvular(laut) [Auch: Zäpfchenlaut]. Nach der Artikulationsstelle (Uvula) benannter Sprachlaut, z.B.<br />

der sth. Frikativ [r] in dt. [rö:re] >Röhre, der stl. Explosivlaut [q] in grönländisch [qa'jaq] Kajak oder<br />

beide in grönländisch [an:ora'aq] Anorak. (Bußmann)<br />

~


Definiciones de términos alemán 248<br />

[x] ist der /tase/<br />

Jahn)<br />

e.g. Ersetzungsprozesse. Es werden Lauteigenschaften verändert, die den Artikulationsort oder die<br />

Artikulationsart betreffen, z.B. bei der Ersetzung des velaren Plosivlautes /k/ durch den<br />

alveolaren Laute /t/ (z.BV. Kanne --> Tanne). (Jahn)<br />

~ Alveolarisierung, phonetisch-phonologische Störung, Assimilation<br />

velopharyngeal<br />

velopharyngeal adj. /<br />

zu Gaumensegel (Velum) und Rachen (Pharynx) gehörend )<br />

e.g. Ein besonderes Problem stellen bei manchen Patienten die Hyperkinesen dar. Sie sind immer ein<br />

Zeichen einer zentralen motorischen Störung und besonders häufig bei Patienten mit<br />

Hirnstammläsionen. (...) Häufig treten sie an Gaumensegel, Rachenhinterwand und Kehlkopf als<br />

velo-pharyngo-laryngeale Myokloni in Erscheinung und sind bisweilen schon von außen an<br />

nystagmusartigen Vertikalbewegungen des Kehlkopfes erkennbar.<br />

Vokal: Bei Totalverschluß des velopharyngealen Nasenzugangs durchgehende unterschiedliche<br />

eingeengte Öffnung des pharyngo-oralen Ansatzrohrteiles. Pétrusson S. 93 (Bartolome)<br />

~ velopharyngeale Insuffizienz, velopharyngealer Sphinkter, Velo-Pharyngoplastik<br />

◊ velopharyngeale Insuffizienz, velopharyngealer Sphinkter, Velo-Pharyngoplastik<br />

velopharyngeal insufficiency<br />

velopharyngeale Insuffizienz c. / f. / (- -en)<br />

= velopharyngeale Inkompetenz, insuffuzienter velopharyngealer Abschluß<br />

fehlender Abschluß des Nasenrachenraumes durch das Velum pallatinum (zu kurzes<br />

Velum, Spaltbildung, Lähmung z.B. nach Diphterie, Narbenbildung nach Tonsillektomie<br />

oder Tumorresektion, nach Adenotomie), (...) tritt auch funktionell auf Weerda)<br />

e.g. Der velopharyngeale Abschluß wird durch die Velumelevation gewährleistet, die das Eindringen<br />

des Bolus in die Nase, also eine nasale Penetration verhindert. (...) Bei insuffizintem<br />

velopharyngealen Abschluß erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer nasalen Penetration<br />

insbesondere bei großen Bolusmengen oder nach vorn geneigtem Kopf. (Bartolome)<br />

~ velopharyngealer Sphinkter, Velumprothese, Velumhypoplasie, Velo-Pharyngoplastik,<br />

pharyngealer Gewebslappen, Velum fissum, Palatum fissum<br />

velopharyngeal valve<br />

velopharyngealer Sphinkter c. / m. / velopharyngeale -<br />

Hauptaufgabe des Velums ist es den Nasenweg zu trennen. Das Velum besteht aus<br />

einem intinsischen Muskelpaar und vier Paar extrinsischen Muskeln. Der intrinsische<br />

Musculus uvulae (Zäpfchenmuskel) erstreckt sich innerhalb des Zäpfchens. Seine


Definiciones de términos alemán 249<br />

Kontraktion bewirkt eine Hebung und Verkürzung des Gaumensegels. Ebenfalls an der<br />

Hebung des Gaumensegels beteiligtsind der Musculus levator veli palatini<br />

(Gaumensegelheber) und der Musculus tensor veli palatini (Gaumensegelspanner). Der<br />

Musculus palatopharyngeus (Gaumen-Rachen-Muskel) bildet den hinteren<br />

Gaumenbogen und verbindet den Gaumen mit dem Pharyngeus superior (oberer<br />

Rachenmuskel). Seine Kontraktion zieht den Gaumen abwärts und wölbt die<br />

Rachenhinterwand nach vorne. Den vorderen Gaumenbogen formt der Muculus<br />

palatoglossus (Gaumen-Zungen-Muskel), der den Gaumen ebenfalls abwärts zieht, der<br />

aber auch an der Zungenrückenelevation beteiligt ist Bartolome)<br />

e.g. Eine Beschreibung der physiologischen velopharyngealen Verschlußmuster kann in Anlehnung<br />

an Skolnick et al. (1973) und Croft et al. (1981) in vier Typen erfolgen: 1. Koronarer Typ: Das<br />

Velum bewegt sich in der ganzen Breite nach dorsal auf die Rachenhinterwand zu. Dabei<br />

entsteht ein koronarer Spalt zwischen Velum und Rachenhinterwand. 2. Sagittaler Typ: Es tritt<br />

eine starke Bewegung der seitlichen Pharynxwände ein. Dabei findet sich ein sagittaler Spalt. 3.<br />

Zirkulärer Typ: Ein ringförmiger Verschluß ist infolge einer Bewegung von Velum und und<br />

lateralen Pharynxwänden feststellbar. 4. Zirkulärer Typ mit Passavantschem Wulst: Eine<br />

Bewegung von Velum und seitlichen Rachenwänden sowie eine zusätzliche Bewegung der<br />

dorsalen Rachenwand nach vorn sind erkennbar. (Böhme)<br />

~ Uvula, Palatum molle, Pharynxhinterwand, Pharynx, velopharyngeale Insuffizienz<br />

ventricle<br />

Ventrikel c. / m. / - [- - ventrikulär]<br />

= Ventriculus, Kammer, Höhle<br />

(kleiner Bauch), (1) Magen, (2) Herzkammern, (3) Hirnkammern, (4) V. laryngis:<br />

Morgagnische Taschen Franke)<br />

e.g. Die Liquorproduktion erfolgt in allen vier Ventrikeln, wobei der Transport von den Seitenventrikeln<br />

über den dritten in Richtung des vierten Ventrikels erfolgt. (Trepel)<br />

~ Nervensystem<br />

ventricular fold<br />

Plica vestibularis c. / f. / -e vestibulares<br />

= Taschenfalte<br />

die Membrana quadrangularis (...) formt an ihrem unteren Ende die sog. "falschen<br />

Stimmbänder ", die Taschenbänder, Ligg. vestibularia. Sie werfen im Schleimhautrelief<br />

die Taschenfalten auf, die in den Luftweg ragen und zwischen sich eine Ritze, die<br />

Vorhofspalte, freilassen Deckert)<br />

e.g. Normalerweise verhalten die Taschenfalten sich bei der Phonation passiv. Werden sie zur<br />

Stimmgebung (Taschenfaltenstimme) benutzt, besteht ein pathologisches Phonationsmuster.<br />

Allerdings können Taschenfalten auch eine Ersatzfunktion übernehmen, wenn die Stimmlippen<br />

durch Operationen oder Trauma so geschädigt sind, daß sie für die normale Stimmgebung nicht<br />

mehr verwendbar sind. (Böhme)<br />

~ Taschenfaltenstimme<br />

ventricular phonation<br />

Taschenfaltenstimme c. / f. / (-n)<br />

= Taschenfaltenphonation<br />

durch Zusammenpressen der Taschenfalten entsteht eine gepreßte, rauhe Stimme<br />

Boenninghaus)<br />

e.g. Normalerweise verhalten sich die Taschenfalten bei der Phonation passiv. Werden sie zur<br />

Stimmgebung benutzt, besteht ein pathologisches Phonationsmuster. Allerdings können die<br />

Taschenfalten auch eine Ersatzfunktion übernehmen, wenn die Stimmlippen durch Operationen


Definiciones de términos alemán 250<br />

oder Trauma so geschädigt sind, daß sie für die normale Stimmgebung nicht mehr verwendbar<br />

sind. (Böhme)<br />

~ Taschenfalte, Stimmlippenparese, Plica vestibularia<br />

verb inflection<br />

Konjugation n. / f. / -en [konjugieren- - konjugierend]<br />

= Verbflexion<br />

Morphologische Kennzeichnung des Verb(stamm)s hinsichtlich der verbalen<br />

grammatischen Kategorien Person, Numerus, Tempus, Modus, Genus und Aspekt<br />

Bußmann)<br />

e.g. Ein Verb kann im Satz in unterschiedlichen Formen auftreten. Diese Formen sind seine<br />

Realisationsformen = seine Konjugationsformen. (Kürschner)<br />

~ Flexion, Grammatik<br />

Im Englischen wird "Flexion" (inflection) nicht in wie im Dt. in Deklination, Konjugation und Komparation unterteilt<br />

verb phrase<br />

Verbalphrase c. / f. / -n<br />

= Verbphrase<br />

syntaktische Kategorie, die im Rahmen der generativen Transformationsgrammatik als<br />

unmittelbare Konstituente des Satzes fungiert und obligatorisch ein Verb enthält. Je<br />

nach Valenz des Verbs variiert Zahl und Art der (obligatorischen) Ergänzungen<br />

Bußmann)<br />

e.g. Der eigentliche Satzbau mit Beginn der Zweiwortäußerungen wird relativ schnell durch die<br />

Erweiterungen der Verbalphrase um fakultative und dann obligatorische Ergänzungen zum Verb<br />

aufgebaut. (Dickmann / Flossmann / Klasen / Schrey-Dern / Stiller / Tockuss)<br />

~ Grammatik, Syntax<br />

verbal behaviour<br />

verbales Verhalten c. / n. / kein Plural<br />

die Gesamtheit der nach außen sichtbaren Handlungen (in diesem Sinne die<br />

sprachlichen) Remschmidt)<br />

e.g. Dem Kind wird der Beginn der an es adressierten Sprachäußerung des Erwachsenen meist<br />

besonders signalisiert: es wird mit Namen angesprochen, oder mit "schau mal" - alles Hilfsmittel,<br />

das jetzt einsetzende verbale Verhalten des Erwachsenen als etwas Besonderes aus dem<br />

allgemeinen Verhaltensstrom herauszuheben und als an das Kind gerichtet erscheinen zu<br />

lassen. (Hörmann)<br />

~ Sprechverhalten, Verhalten<br />

verbal communication<br />

verbale Kommunikation c. / f. / kein Plural<br />

= mündliche Kommunikation<br />

zwischenmenschliche Verständigung mittels sprachlicher Mittel Bußmann)<br />

e.g. Das wichtigste Rehabilitationsziel (in der Aphasietherapie) ist die Verbesserung der non-verbalen<br />

und verbalen Kommunikation; dies läßt sich meist nur über die Verbesserung andererer<br />

neurophysiologischer Leistungen wie Problemlösestrategien, Bewegungsplanung und -<br />

koordination, Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis, auditive und visuell-konstruktive Leistungen<br />

erzielen. (Biesalski / Friedrich)<br />

~ Kommunikation, Aphasie, nonverbale Kommunikation


Definiciones de términos alemán 251<br />

verbal dyspraxia<br />

artikulatorische Dyspraxie c. / f. / (- -n)<br />

= verbale Dyspraxie, artikulatorische Apraxie, Sprechapraxie<br />

artikulatorische Apraxie mit den Leitsymptomen von Parapraxien beim Sprechen. Sie<br />

lassen sich unterteilen ind Substitutionen, Permutationen, Additionen, Elisionen,<br />

Perseverationen, amorphe Bewegungen und Hilfsbewegungen, bei denen andere<br />

Körperteile, bei der Sprechapraxie die Hände, das Erreichen des intendierten<br />

Artikulationsortes unterstützen Kittel)<br />

e.g. Verschiedene Autoren (u.a. Allmayer, 1997; Dannenbauer, 1999) haben auf das Phänomen der<br />

verbalen Entwicklungsdyspraxie hingewiesen. Es handelt sich hierbei um um eine neurogene<br />

Störung zielgerichteter, zeitlich abgestimmter Willkürbewegungen bei der Produktion von<br />

Sprachlauten und Lautsequenzen, wobei die sensomotorischen Fähigkeiten intakt sind. (Jahn)<br />

~ Apraxie, Sprechapraxie, bukkofaziale Apraxie<br />

"Sprechapraxie" und "artikulatorische Apraxie" werden in der deutschsprachigen Literatur häufig synonym<br />

verwendet.<br />

verbal output<br />

Sprachproduktion c. / f. / kein Plural<br />

= verbaler Output<br />

Teilprozess der Sprachverarbeitung, der die konzeptuelle Planung und sprachliche<br />

Produktion umfaßt; mehrere Ebenen stehen in einem engen Wirkungszusammenhang:<br />

psychologische (kognitive) Voraussetzung, Speicherung und Abruf von grammatischer<br />

/lexikalischer Information, neuromotorische Vorgänge, Artikulation,<br />

Überwachungsinstanz, die artikulatorische oder semantische Versprecher korrigiert<br />

Bußmann)<br />

e.g. In ihrer Beobachtungsstudie zum Kommunikationsverhalten in der häuslichen Umgebung stellte<br />

Holland (1982) bei den Aphasikern in den allermeisten Fällen eine große Bandbreite<br />

kommunikativer Verhaltensweisen und Strategien fest, wobei das nonverbale Verhalten sehr<br />

erfolgreich war. Patienten, deren verbaler Output in hohem Maße erfolgreich war, setzten viel<br />

häufiger unterschiedliche kompensatorische Strategien ein als die weniger erfolgreichen<br />

Kommunikatoren. (Bongartz)<br />

~ rezeptive Sprache, expressive Sprachstörung, Artikulation<br />

verbal paraphasia<br />

verbale Paraphasie c. / f. / - -n<br />

Austausch eines Wortes gegen ein beliebiges anderes Franke)<br />

e.g. Häufig bringen Wernicke-Aphasiker semantische Paraphasien hervor. Dabei wird das erwartete<br />

Wort entweder durch ein semantisch naheliegendes oder durch ein Wort ersetzt, das keinen<br />

direkten Bedeutungszusammenhang zum Zielwort mehr erkennen läßt. (Poeck)<br />

~ phonematische Paraphasie, Paraphasie<br />

Die "semantische Paraphasie" kann als eine Unterform der "verbalen Paraphasie" betrachtet werden.<br />

voice mutation<br />

Stimmmutation c. / f. / -en<br />

= physiologischer Stimmwechsel, Stimmwechsel<br />

die Umwandlung der kindlichen Stimme in die eines Erwachsenen während der<br />

Geschlechtsreifung heißt Mutation Wendler)<br />

e.g. Die Veränderungen der Stimme während der Pubertät (...) können zu Stimmstörungen führen.<br />

(...) Mit der Pubertät erfolgt, besonders bei Knaben, ein auffallendes Wachstum des


Definiciones de términos alemán 252<br />

Kehlkopfslkeletts mit einer Längen- und Breitenzunahme der Stimmlippen und eine Senkung der<br />

Sprechstimmlage. (...) Bei etwa einem Fünftel der mutierenden Knaben macht sich der<br />

Stimmwechsel als Stimmbruch besonders bemerkbar. (Böhme)<br />

~ Mutationsdysphonie, Mutationsfistelstimme<br />

voice onset time<br />

Voice Onset Time c. / f. / kein Plural<br />

= VOT<br />

hierunter versteht man den Stimmbildungszeitraum, d.h. die Zeitspanne, gemessen in<br />

Tausendstel Sekunden, die zwischen der Freigabe des Luftdrucks und dem Beginn der<br />

Stimmhaftigkeit (Vibration der Stimmbänder) verstreicht. Konsonanten (besonders<br />

Verschlußkonsonanten) mit niedriger VOT werden als stimmhaft, solche mit größerer als<br />

stimmlos wahrgenommen Lagenmayr)<br />

e.g. Kinder haben auch bei Plosiven eine höhere Voice-onset-time (VOT) als Erwachsene. Sie<br />

erscheint umso länger je größer die Zeitspanne ist, die zwischen der Verschlußlösung eines<br />

Lautes und dem Einsatz der Stimmlippenschwingung liegt. Je langsamer gesprochen wird, desto<br />

länger sind die VOT-Werte. (Baumgartner, Füssenich)<br />

~ Stottern, stimmlos, stimmhaft<br />

voice prosthesis<br />

Stimmprothese c. / f. / -n<br />

= Prothesen-Ösophagus-Stimme<br />

während derLaryngektomie oder später werden in einen Shunt, der operativ zwischen<br />

Tracheahinterwand und Ösophagusvorderwand angelegt wird, Kunststoffprothesen mit<br />

einem ösophagusseitigen Ventil eingesetzt. In der Ausatmungsphase kann bei<br />

zugehaltenem Tracheostoma Luft für eine ösophageale Stimmgebung bereitgestellt<br />

werden. Der Überdruck öffnet das Prothesenventil, das - bei fehlendem Atemstrom -<br />

geschlossen ist und einen Schutz vor in die Trachea eindringenden<br />

Nahrungsbestandteilen, Schleim u.a. bietet Wendler)<br />

e.g. Vergleichende Untersuchungen beweisen, daß die sprachliche Kommunikation mit wesentlich<br />

höherer Erfolgsrate und schneller mittels Stimmprothese als mittels Ösophagus-Ersatzstimme<br />

wiederhergestellt werden kann. (Böhme)<br />

~ Stimmrehabilitation, Trachea-Ösophagus-Shunt, Laryngektomie<br />

voice rest<br />

Stimmruhe c. / f. / kein Plural<br />

vollständige Stimmschonung, (...) der Verzicht auf jegliches Sprechen bis zur Abheilung<br />

der Veränderungen Grohnfeldt)<br />

e.g. Empfehlungen wie absolute Stimmruhe, Stimmschonung und Flüstern müssen sehr kritisch<br />

betrachtet werden. Eine absolute Ruhigstellung des Kehlkopfes ist praktisch niemals erreichbar.<br />

Vergleichsweise schluckt jeder Mensch 580- bis 2000mal täglich, wobei jedesmal eine<br />

Larynxelevation eintritt. Die einzige Indikation für eine Stimmruhe sind eine akute Laryngitis und<br />

ein Zustand nach einem operativen Eingriff im Stimmlippenbereich. (...) Bei einer übertriebenen<br />

Stimmruhe oder Stimmschonung wird dem Patienten einen Teil seiner Lebensqualität<br />

genommen. Dagegen sollte man eine modifizierte Stimmruhe, auch als "Stimmerhaltung"<br />

bezeichnet, angestrebt werden. Dabei werden folgende Empfehlungen ausgesprochen: -<br />

Grundsätzlich muß Sprechen über längere Zeit vermieden werden. - Schreien, Singen und<br />

Unterrichten sind nicht möglich. - Kein Telephonieren oder Sprechen im Lärm, da hier unbewußt<br />

laut phoniert wird. (Böhme)<br />

~ Laryngitis


Definiciones de términos alemán 253<br />

voice therapy<br />

Stimmtherapie c. / f. / (-n)<br />

Ziel aller stimmtherapeutischen Bemühungen, und damit auch der konservativen,<br />

üblicherweise logopädischen Übungsbehandlungen hat für jeden Patienten die<br />

individuell-optimale Stimmfunktion und bestmögliche Eigen-Kontrollfähigkeit der<br />

erreichten stimmlichen Leistungsfähigkeit zu sein in Abhängigkeit von den jeweiligen<br />

strukturell-morphologischen und funktionell-emotionalen Gegebenheiten. (...)<br />

(Gundermann 1970,1977,Haupt 1987, Spiecker-Henke 1994) Böhme)<br />

e.g. In den letzen Jahren beeinflußten Theorien und Verfahren der Psychotherapie die<br />

Weiterentwicklung der logopädischen Stimmtherapie. (...) Zunehmend wurde das Erarbeiten der<br />

physiologischen Stimmfunktion unter Berücksichtigung der psycho-mentalen Einheit des<br />

Patienten und seiner Eingebundenheit in die Umwelt in den Vordergrund gestellt. Weitere<br />

wesentliche Einflüsse auf die bestehenden Stimmtherapieverfahren kamen aus Methoden der<br />

Körperarbeit, die zur gleichen Zeit entstanden und ihre Anwendung sowohl innerhalb der<br />

Psychotherapie als auch in dem sich neu herausbildenden Bereich der Selbsterfahrung fanden.<br />

(...) Durch diese Methoden wurde der Zusammenhang von Stimmfunktion und<br />

gesamtkörperlicher Spannung deutlich. Und nach Wegen gesucht, diese Erkenntnis ind der<br />

praktischen Stimmtherapie umzusetzen. (Böhme)<br />

~ Atemtherapie, Schulung der auditiven Wahrnehmung in der Stimmtherapie, Dysphonie<br />

voice tremor<br />

Tremolo n. / n. / Tremoli [tremolieren]<br />

= Phonationstremor, Stimmzittern,<br />

es stellt eine unschöne Abart des Vibratos dar: 8 -12 mal pro Sekunde erfolgt ein<br />

Wechsel der Tonhöhe mit größeren Tonhöhenunterschieden (mehr als ein Ganzton) und<br />

größere Intensitätsschwankungen (über 5 dB) Wirth)<br />

e.g. Deutlich hörbare Abweichungen ( der Tonhöhe), als Tremolo bezeichnet, gelten nicht nur als<br />

unschön, sie sind oft zugleich Anzeichen einer stimmlichen Fehlfunktion. Im Alter besteht die<br />

Neigung zu einem starren, unelastischen und zu schnellen Vibrato mit auffällig großen<br />

Tonhöhenschankungen. (Wendler)<br />

~ Tonhöhenänderung<br />

voiced<br />

stimmhaft adj. / / [- Stimmhaftigkeit]<br />

Eigenschaft sprachl. Laute, bei denen die Stimmlippen schwingen (Vibration am Larynx<br />

fühlbar, z.B. bei den Vokalen und best. Konsonanten Franke)<br />

e.g. Stimmhafte und stimmlose Konsonanten: Solche bei denen die Stimmlippen eine der beteiligten<br />

Schallquellen bilden, bezeichnet man als stimmhaft (b, d, w); ist nur der stumme Atemstrom an<br />

der Konsonantenbildung beteiligt, nennt man diese stimmlos (p, t, f). Die Grenzen zwischen<br />

stimmhaft und stimmlos sind fließend. (Habermann)<br />

~ stimmlos, Stimme<br />

voluntary stuttering<br />

willentliches Stottern c. / n. / kein Plural<br />

= freiwilliges Stottern<br />

Bestandteil von mehrdimensionalen Therapieansätzen, um dem Annäherungs-<br />

Vermeidung-Konflikt zu entkommen , der bei Stotternden zur Bestrafung führt, sowohl,<br />

wenn er spricht (es folgt Stottern) oder auch nicht spricht (es folgen sozial unangenehme<br />

Konsequenzen oder angenehme Konsequenzen bleiben aus) Fiedler / Standop)


Definiciones de términos alemán 254<br />

e.g. Das Einüben des willentlichen Stotterns setzt vier Akzente:<br />

1. Selbstwahrnehmung der Symptomatik<br />

2. Symptome bewußt produzieren<br />

3. Stottern wird variiert<br />

4. Stottern wird Reststottern (Fiedler / Standop)<br />

~ Stottern, Therapie, Pseudostottern<br />

vowel<br />

Vokal n. / m. / -e [- - vokalisch]<br />

= Selbstlaut, Öffnungslaut, Monophthong<br />

ein Sprachlaut, bei dem der Luftstrom den Mund und Nasenraum frei passieren kann,<br />

wobei allerdings die Stimmbänder mitschwingen Gadler)<br />

e.g. Die Vokale werden in Oralvokale, Nasalvokale, Diphthonge und Halbvokale eingeteilt. (Wirth)<br />

~ Konsonant, Phonologie, Halbvokal, Vokaldreieck, Vorderzungenvokal, zentraler Vokal,<br />

Diphthong, Hinterzungenvokal<br />

◊ Vokaldreieck, zentraler Vokal, Kardinalvokal, Halbvokal, Oralvokal, Nasalvokal<br />

Ggs. Konsonant<br />

vowel triangle<br />

Vokaldreieck c. / n. / -e<br />

die Vokale werden hinsichtlich ihrer physiologischen Merkmale (Zungenlage)<br />

schematisch eingeteilt, die Eckpunkte (a, e, i) bedeuten Extremstellen der Zungenlage.<br />

Die übrigen Vokale lieben dazwischen Wirth)<br />

e.g. Aus dem ursprünglich von C.F. Hellwag (1754-1835) entwickelten Vokaldreieck bei dem [i], [u]<br />

und [a] die Eckpunkte bilden, wurde durch eine Differenzierung des a-Lautes in ein vorderes und<br />

ein hinteres [a] das Vokalviereck entwickelt. (Bußmann)<br />

~ Phonologie, Vokal, Vokalviereck<br />

Heute wird vorwiegend das "Vokalviereck" zur Beschreibung eingesetzt.<br />

Wernicke's area<br />

Wernicke-Sprachzentrum c. / n. / (- Sprachzentren)<br />

= Wernicke-Areal, sensorisches Sprachzentrum, Wernicke-Zentrum, Wernicke-Region<br />

sensorische Sprachregion im hinteren Bereich des Gyrus temporalis superior der<br />

dominanten Hemisphäre des Gehirns Pschyrembel)<br />

e.g. In der dominanten Hemisphäre werden offensichtlich auditorische Impulse mehr rational<br />

integriert, wobei im Zentrum das Verständnis der Sprache steht. Deswegen wird die sekundäre<br />

Hörrinde hier auch als sensorisches Sprachzentrum (Wernicke-Sprachzentrum) bezeichnet.<br />

(Trepel)<br />

~ Wernicke-Aphasie, sensorische Aphasie<br />

Ggs. Broca-Sprachzentrum<br />

word<br />

Wort n. / m. / Wörter [- - wörtlich]<br />

Definitionsvorschläge, aufgelistet nach Beschreibungsebenen:<br />

a) Phonetisch-phonologisch: kleinste durch Wortakzent und Grenzsignal theoretisch<br />

isolierbare Lautsegmente, die auf<br />

b) orthographisch-graphemischer Ebene durch Leerstellen im Schriftbild isoliert werden<br />

c) auf morphologischer Ebene sind sie Grundeinheiten von grammatischen Paradigmen (...)


Definiciones de términos alemán 255<br />

d) auf lexikalisch-semantischer Ebene kleinste, relativ selbständige Träger von Bedeutung,<br />

die im Lexikon kodifiziert sind, und<br />

e) unter syntaktischem Aspekt lassen sie sich als kleinste verschiebbare und ersetzbare<br />

Einheiten eines Satzes beschreiben (...) Bußmann)<br />

e.g. Wortarten sind Verb, Substantiv, Artikel, Pronomen, Adjektiv, Adverb, Partikel, Präposition,<br />

Konjunktion und Interjektion. (Kürschner)<br />

~ Sprache, Syntax, Phonologie, Artikulation, Wortfindung, Wortschatz, Wortwiederholung<br />

◊ Wortschatz, Wortfindung, Wortart, Wortform, Wortwiederholung, Wortkette<br />

word repetition<br />

Wortwiederholung c. / f. / -en<br />

= Wortrepetition<br />

Wiederholung von Wörtern Wirth)<br />

e.g. Johnson (1959) entwickelte mit seinen Mitarbeitern ein allgemeines System für die Einordnung<br />

von Sprechunflüssigkeiten. Sie kamen dabei zu folgenden Kategorien: (1) Einschiebungen, (2)<br />

Silben- und Phonemwiederholungen, (3) Wortwiederholungen, (4) Satzwiederholungen, (5)<br />

Aussagerevisionen, (6) unvollständiger Satzbau, (7) unterbrochene Wörter, (8) Dehnung von<br />

Phonemen. (Fiedler / Standop)<br />

~ Stottern, klonisches Stottern, Wort<br />

word retrieval<br />

Wortfindung c. / f. / kein Plural<br />

Fähigkeit, das passende Wort bzw. Ausdruck abzurufen Franke)<br />

e.g. Viele (amnestische) Patienten können die Wortfindungsstörungen aber durch die<br />

verschiedensten Umwegstrategien ausgleichen. Sie weichen in allgemeine Floskeln aus,<br />

beschreiben Gebrauch oder Eigenschaft oder verwenden Stellvertreterworte ohne spezifische<br />

Bedeutung, wie etwa "das Ding da". (Biesalski / Friedrich)<br />

~ amnestische Aphasie, Wortfindungsaufgabe, Abruf<br />

◊ Wortfindungsaufgabe, Wortfindungsstörung<br />

word string<br />

Wortkette c. / f. / -n<br />

eine Folge von Wörtern, die aufgrund syntaktischer oder semantischer Merkmale oder<br />

aufgrund der Sprechmelodie eine Einheit bilden Kotten)<br />

e.g. Die ersten Kombinationen von Wörtern sind Zweiwortäußerungen. Syntax, d.h. Regeln darüber,<br />

wie Wörter zu Sätzen kombiniert werden, beginnt mit Zweiwortäußerungen, da hier zwei Wörter<br />

zu einer Äußerung kombiniert werden. (Szagun)<br />

~ Wort<br />

word-finding task<br />

Wortfindungsaufgabe c. / f. / -en<br />

Patient wird aufgefordert, Objekte, Farben, Situationen und Handlungen zu benennen<br />

Wirth)<br />

e.g. Die Patienten lesen zunächst mehrere Schriftkarten laut vor (Voraktivierung der Lautstruktur).<br />

Danach ordnen sie die einzelnen Karten aus einer vorgegebenen Auswahlmenge je einer<br />

Bildkarte zu (Voraktivierung der Verarbeitungsroute zwischen semantischen und phonologischen<br />

Wissenseinheiten). Im Anschluss daran soll es den Patienten substantiell leichter fallen, solche<br />

Items zu benennen. (Böhme)<br />

~ Wortfindung, Aphasie


Definiciones de términos alemán 256<br />

Der Untertest "Benennen" des Aachener Aphasie Tests (AAT) prüft z.B. die Wortfindung ab.

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