«LEM_EN» («CAT_EN» / «MV_EN») [«VERB» - «NOUN» - «ADJ»]
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Definiciones de términos alemán 1<br />
abdomen<br />
Abdomen n. / m. / Abdomina<br />
= Bauch, Unterleib<br />
unterer Teil des Rumpfes zwischen Zwerchfell und Becken Duden)<br />
e.g. Das zum Zwerchfell Gesagte zeigt, daß die Muskulatur der Bauchdecke ebenfalls an der Atmung<br />
beteiligt ist. (...) Die Bauchmuskulatur ist außerdem erheblich an der Körperhaltung beteiligt. (...)<br />
Ihre Entspannung ist Voraussetzung für die Einatmung. Eine verkrampfte und angespannte<br />
Bauchdecke macht eine lockere Bauchatmung und damit freies, unegehindertes Sprechen oder<br />
Singen ebenso unmöglich wie eine vornübergekrümmte Körperhaltung. In beiden Fällen werden<br />
Atmung und damit Stimme gepreßt. (Deckert)<br />
~ Abdominalatmung<br />
abdominal breathing<br />
Abdominalatmung c. / f. / (-en)<br />
= Bauchatmung, Zwerchfellatmung, Tiefatmung<br />
die Einatmung erfolgt vor allem durch Kontraktion des Zwerchfelles.Die<br />
Zwerchfellbewegungen werden auf die vordere Bauchwand übertragen Wirth)<br />
e.g. Diese Atemform ist physiologisch und fördert etwa 2/3 des Atemvolumens. Die Bauchatmung<br />
wird auch Tiefatmung genannt. (Böhme)<br />
~ Brustatmung, Schlüsselbeinatmung, Atmung, Mischatmung<br />
In der deutschen Literatur werden die Begriffe "Zwerchfellatmung" und "Bauchatmung" synonym für die<br />
physiologische "Abdominalatmung" verwendet.<br />
abduction of vocal fold<br />
Abduktion der Stimmlippen c. / f. / -en - -<br />
= Öffnungsphase der Stimmlippen, Öffnungsphase<br />
in der Atmungs- oder Respirationsstellung sind die Ary-Knorpel weitauseinander<br />
geglitten und ihre Stimmbandfortsätze ganz nach außen gedreht. Die Stimmritze ist weit<br />
geöffnet, um der Atmung möglichst wenig Widerstand entgegenzusetzen, und ergibt von<br />
oben betrachtet eine rautenähnliche Form Deckert)<br />
e.g. Bei hoher Stimmlippenspannung (hohe Frequenzen) ist die relative Öffnungsdauer der<br />
Stimmritze (Öffnungsquotient = ÖQ) größer als bei niedriger Spannung. (...) Mit zunehmendem<br />
subglottischen Luftdruck nimmt der ÖQ im Modell ab, dementsprechend finden sich bei einer<br />
Lautstärkenerhöhung relativ verlängerte Schließungsphasen. (Biesalski, Frank)<br />
~ Adduktion der Stimmlippen, Stimmlippenschwingung, myoelatisch-aerodynamisch<br />
Theorie<br />
abductor<br />
Abduktor n. / m. / -en [abduzieren]<br />
= Abziehmuskel, abspreizender Muskel<br />
(von der Medianebene des Körpers) abziehender Muskel Pschyrembel)<br />
e.g. Die Innenmuskeln des Kehlkopfes werden nach ihrer Funktion in Erweiterer (Abduktoren) und<br />
Verenger (Adduktoren) der Stimmritze unterteilt. (Wirth)<br />
~ Adduktor, Abduktorentyp der spasmodischen Dysphonie<br />
abductor spastic dysphonia<br />
Abduktorentyp der spasmodischen Dysphonie c. / m. / kein Plural<br />
Lt. dysphonia spastica abductio
Definiciones de términos alemán 2<br />
die spasmodische Dysphonie vom Abduktorentyp ist durch einen verhauchten und zum<br />
Teil aphonischen Stimmklang gekennzeichnet. Während der Phonation kommt es zu<br />
Abduktionsbewegungen, ein Glottisschluß tritt nicht ein Böhme)<br />
e.g. Am häufigsten wird der Adduktortyp einer spasmodischen Dysphonie beobachtet. Seltener und<br />
oft nicht erkannt findet sich ein Abduktortyp (der spasmodischen Dysphonie) bzw. eine<br />
Mischform. (Böhme)<br />
~ Abduktor, spasmodische Dysphonie, intermittierende Aphonie<br />
aberrant motor function<br />
abweichende motorische Funktion c. / f. / - - -en<br />
Funktionsstörung der vom zentralen Nervensystem kontrollierten Bewegungsabläufe<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Bei infantiler Zerebralparese kommt es durch Schädigung des kindlichen Gehirns zu prä-, peri-,<br />
postnatal auftretenden motorischen Bewegungsstörungen, mit folgenden Formen:<br />
1) spastische Form<br />
2) hypotone Form<br />
3) ataktische Form<br />
4) dyskinetische Form (Franke)<br />
~ motorische Funktionsstörung, Abweichung<br />
"Motorische Funktionsstörung" und "abweichende motorische Funktion" werden in der deutschsprachigen<br />
Literatur synonym verwendet.<br />
aberration<br />
Abweichung n. / f. / - - n<br />
= Aberration<br />
Lage- oder Entwicklungsanomalien (von Organen oder Gewebe) Duden, Das<br />
Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Dysplastische Dysphonien beruhen auf genetisch bedingten oder erworbenen Abweichungen von<br />
der anatomischen Struktur des Kehlkopfs. (Böhme)<br />
~ Deviation<br />
ability<br />
Fähigkeit n. / f. / - en [- - fähig]<br />
Fähigkeit ist das gegenwärtig verfügbare Potential, etwas zu leisten Zimbardo)<br />
e.g. Chomsky nimmt an, dass Sprache sich aus angeborenem sprachlichen Wissen entwickelt.<br />
Andere vor- oder nichtsprachliche Fähigkeiten des Kindes sind nicht notwendig. (Wirth)<br />
~ Leistung<br />
achievement<br />
Leistung n. / f. / - en [leisten]<br />
Leistung bezieht sich auf die bisherigen Erfolge bei der Bewältigung von Aufgaben<br />
Zimbardo)<br />
e.g. Leistungstests dienen der Erfassung spezieller Leistungen auf motorischem, sensorischem oder<br />
intellektuellem Gebiet. (Remschmidt)<br />
~ Fähigkeit<br />
acoustic<br />
akustisch adj. / / [- Akustik]
Definiciones de términos alemán 3<br />
a) die Akustik betreffend; b) klanglich Duden)<br />
e.g. Für das Ohr ist die Schallwelle der adäquate Reiz. Ihre physikalische Beschreibung heißt Akustik.<br />
Anatomische, biochemische und physiologische Vörgange beim Hören werden hingegen als<br />
auditorisch oder auditiv bezeichnet. (Schmidt)<br />
~ Bandpaßfiltereffekt, elektroakustischer Filter, akustische Impedanz, akustische Phonetik<br />
acoustic filter effect<br />
Bandpaßfiltereffekt c. / m. / -e<br />
= akustischer Filtereffekt<br />
durch Kombination eines Hoch- und Tiefpaßfilters kann man nur einen Filter herstellen,<br />
der Sinusschwingungen nur in einem bestimmten Frequenzband durchläßt (Bandpaß)<br />
Schüler-Duden)<br />
e.g. Ein Bandpaßfiltereffekt ist dann gegeben, wenn in einem eng umschriebenen Frequenzbereich<br />
(Frequenzband) zwischen einer unteren und einer oberen Grenzfrequenz maximale Energie<br />
wirksam wird und außerhalb nur gering oder überhaupt nicht. Im mechanischen Geschehen des<br />
Innenohres tritt ein solcher Effekt (...) auf. (...) Die neben der Frequenz-Orts-Abbildung zweite<br />
wichtige Eigenschaft für die Informationsverarbeitung im Innenohr, nämlich die hohe<br />
Empfindlichkeit infolge aktivem Bandpaßfiltereffekt, ist nur zu erklären durch einen aktiven<br />
Prozeß (negative Dämpfung bzw. Verstärkung), der im Bereich der Haarzellen<br />
/Tektorialmembran zu suchen ist. (Biesalski)<br />
acoustic filter phenomenon<br />
elektroakustischer Filter c. / m. / elektroakustische -<br />
elektroakustische Geräte oder Moduln, (können) (...) eine eingegebene<br />
Sinusschwingung durchlassen oder unterdrücken (...). Je nach Einstellung des Filters<br />
werden Schwingungen hoher Frequenz (Hochpaß) oder tiefer Frequenz (Tiefpaß)<br />
durchgelassen Duden)<br />
e.g. Mit dem Suvag werden schallverstärkende und zugleich vibratorische Reize für das<br />
Hörsprachtraining bei hochgradigen Hörausfällen benutzt. Dabei können Hoch- bzw. Tiefpaßfilter<br />
dem Restgehör entsprechend eingesetzt werden (Holm 1979). (Biesalski)<br />
~ Hörgerät<br />
acoustic impedance<br />
akustische Impedanz c. / f. / - -en<br />
Widerstand, der sich der Schallausbreitung entgegenstellt, auch der, den das<br />
Trommelfell u. das Mittelohr einem Schallsignal entgegenstellt Franke)<br />
e.g. Die Anpassung der unterschiedlichen Schallwellenwiderstände (Impedanzanpassung) zwischen<br />
dem Medium Luft und den Innenohrflüssigkeiten und damit die Vermeidung zu großer<br />
Energiereflektionen wird dabei einmal durch die unterschiedlich großen Flächen von Trommelfell<br />
und Steigbügelfußplatte erreicht. Da Druck= Kraft / Fläche ist, ergibt sich so eine Druckerhöhung<br />
ca. um den Faktor 18. Zusätzlich tritt durch das Hebelsystem der Gehörknöchelchen noch ein<br />
Faktor 1,3 hinzu, so daß insgesamt ein Gewinn von ca. 20* 1g 1,3* 18 =27 dB bewerkstelligt wird.<br />
Durch die Messung des mechanischen Übertragungsverhaltens mit Hilfe eines kleinen in den<br />
Gehörgang eingebrachten Mikrophons bei unterschiedlichen Beschallungsfrequenzen können die<br />
Eigenschaften des Mittelohrsystems für Funktionsprüfungen durch Messung der Refexionen<br />
zahlenmäßig erfaßt werden (Impedanzaudiometrie, Tympanometrie). (Biesalski)<br />
acoustic phonetics<br />
akustische Phonetik c. / f. / (- -en)<br />
= Gennematische Phonetik
Definiciones de términos alemán 4<br />
die akustische Phonetik beschreibt die physikalische Struktur der Laute, die sich nach<br />
der Artikulation als akustische Signale fortpflanzen. Sie beschreibt die Laute nach<br />
Frequenz´, Dauer und Intensität Gadler)<br />
e.g. Die akustische Phonetik erfuhr nach 1930 einen großen Aufschwung (a) durch Einsatz<br />
elektrischer, später elektronischer Apparate von großer Präzision zur Erzeugung, Verstärkung,<br />
Übertragung, Speicherung und Wiedergabe von Sprachlauten; (b) aufgrund der wirtschaftlichen<br />
Nutzbarkeit der Sprachsynthese (Spracherkennung) für die linguistische Datenverarbeitung.<br />
(Bußmann)<br />
acoustic reflex<br />
Stapediusreflex c. / m. / -e<br />
= akustikofazialer Reflex<br />
die Binnenohrmuskeln (M. tensor tympani und M. stapedius) kontrahieren sich<br />
reflektorisch unter Einwirkung von lautem Schall und erhöhen die Impedanz des<br />
Mittelohres. Obwohl der M. tensor tympani nicht vom N.stapedius innerviert wird, hat<br />
sich die Bezeichnung Stapediusreflex eingebürgert Wendler)<br />
e.g. Neben dem Mittelohrdruck ist das Verhalten des Stapediusreflexes für die pädaudiologische<br />
Diagnostik besonders bedeutungsvoll. Die vermutbare Hörschwelle, z.B. bei der<br />
Differentialdiagnose von Schalleitungsschwerhörigkeiten, ein Lautheitsausgleich (Rekruitment)<br />
und der Dynamikbereich des Gehörs sind die wichtigsten Diagnostischen Daten der<br />
Stapediusreflexschwelle. (Biesalski)<br />
◊ Stapediusreflexprüfung<br />
acoustic stimulation<br />
akustische Stimulation c. / f. / - -en<br />
= akustische Reizung<br />
das Hörorgan wird durch Schallwellen, d.h. durch mechanische Schwingungen eines<br />
bestimmten Frequenzbereiches, gereizt (obere Tongrenze etwa 20000 Hz, untere<br />
Tongrenze 16 Hz). Die Schallwellen gelangen über die Luft oder - unter bestimmten<br />
Voraussetzungen - über die Schädelknochen in das eigentliche Perceptionsorgan das<br />
Innenohr. Nach diesem Schalltransport erfolgt die Schalltransformation in der Schnecke<br />
und die Reizfortleitung im Nerven Boenninghaus)<br />
e.g. Im Tonaudiogramm erfolgt die akustische Reizung mit reinen Sinusschwingungen. Die<br />
Empfindlichkeit des Gehörs wird gemessen, indem die Hörschwelle bestimmt wird. (Probst,<br />
Grevers, Iro)<br />
acquired<br />
erworben adj. /<br />
nicht angeboren; bezieht sich zum Beispiel auf Körperfehler Duden, Das Stilwörterbuch)<br />
e.g. Bei genetisch bedingten und frühzeitig erworbenen Hörschädigungen ist bereits im ersten<br />
Lebensjahr eine Hörgeräteanpassung sowie eine Hör-Sprachtherapie als Funktionstraining<br />
erforderlich. (Böhme)<br />
~ erworbene Hörstörung<br />
◊ erworbene Hörstörung<br />
Ggs: angeboren<br />
acquired hearing impairment<br />
erworbene Hörschädigung c. / f. / - -en
Definiciones de términos alemán 5<br />
1. pränatal: - Röteln der Mutter (2. - 5. Schwangerschaftsmonat, überwiegend<br />
hochgradige Hörstörungen). - Infektionen mit Toxoplasmose, Listeriose, Lues, Herpes,<br />
Mumps. - Sauerstoffmangel mit Embryopathien, Blutungen. - Seltene Ursachen:<br />
Diabetes, Röntgenbestrahlungen, Mangelernährung, Alkoholismus. 2. paranatal: -<br />
Frühgeburt unter 1500g. - Asphyxie (Apgar 1-3). - Mechanische Geburtsschäden, lang<br />
dauernde Geburt. - Hyperbilirubinämie (Icterus gravis). 3. postnatal: Menengitis,<br />
Enzephalitis. - Ototoxische Medikamente, Masern, Keuchhusten, Mumps. - Otitis media,<br />
Labyrinthitis. - Kopftraumen Biesalski)<br />
e.g. Frühkindlich erworbene Hörstörungen (...) Befund: Taubheit oder alle Grade der<br />
Schallempfindungsschwerhörigkeit, im Tonaudiogramm vom panchochleären Typ, oft isolierte<br />
Hörverluste im mittleren Frequenzbereich oder Hochtonverluste. Frühzeitige Untersuchung aller<br />
"Risikokinder". Diagnose: Pädaudiologische Untersuchung mit dem Ziel der Früherfassung, der<br />
Früherkennung und der Frühbetreuung schwerhöriger Kinder. Therapie: Je nach Grad der<br />
Hörstörung u. U. Schwerhörigenschulen oder Gehörlosenschulen (früher<br />
Taubstummenanstalten). Sprachanbildung: Hörreste werden durch Hörgeräte ab dem Alter von 6<br />
Monaten ausgenutzt, um dadurch die Ausbildung funktionstüchtiger Synapsen in den<br />
Hörbahnkernen und der Hörrinde während der Reifung der zentralen Hörbahn innerhalb der<br />
ersten 2 Jahre zu fördern. Hörtraining (bzw. Hörerziehung), pädaudiologische Beratung und<br />
hausspracherziehung, "Absehen vom Mund" (Lippenlesen) üben. Bei Taubheit Cochlea-<br />
Implantat. (Boenninghaus)<br />
adaptation<br />
Adaptation n. / f. / kein Plural<br />
= Adaptationseffekt, Adaption, Adaptionseffekt<br />
bei mehrmaligem Lesen (Sprechen des gleichen Sprachmaterials) gehen die Symptome<br />
zurück. Die Relation der Symptomanzahl des ersten Lese- bzw. Sprechversuchs zur<br />
Symptomanalyse des zweiten Versuchs ergibt den Adaptationswert. Hohe Adaptation<br />
wird als große Situationsabhängigkeit der Symptome interpretiert; sie ist prognostisch<br />
günstiger als eine niedrige Adaptation Wirth)<br />
e.g. Der Adaptationseffekt besagt, dass sich beim wiederholten Lesen einer Textstelle eine Abnahme<br />
der Stotterhäufigkeit zeigt. (Fiedler / Standop)<br />
~ Stottern<br />
◊ Adaptationseffekt<br />
adduction of vocal fold<br />
Adduktion der Stimmlippen c. / f. / -en - -<br />
= Schließungsphase der Stimmlippen, Schlußphase, Schließungsphase<br />
In der Phonationsstellung ist die Stimmritze durch Gleiten und Drehung der Stellknorpel<br />
nach innen geschlossen. Die Stellknorpel stehen unmittelbar nebeneinander und die<br />
Stimmfortsätze berühren sich auf ganzer Länge, so daß die Stimmritze die Form eines<br />
geraden Strichs erhält. Deckert)<br />
e.g. Schließungsphase. (...) Zu Beginn der Schließungsphase stehen die oberen Teile der<br />
Stimmlippen am weitesten auseinander: die unteren (subglottischen) Teile werden bereits<br />
angesaugt. Somit legen sich die Stimmlippen von unten nach oben aneinander. Die Glottis ist<br />
während einer halben Schwingungsphase geschlossen. Der Glottisschluß erfolgt immer in dorsoventraler<br />
Richtung. (...) Die Dauer des Glottisschluß wird immer kürzer bei zunehmender<br />
Tonhöhe, d.h. zunehmender Stimmlippenspannung und Schwingungsfrequenz. (Wirth)<br />
~ Glottisschluß<br />
adductor<br />
Adduktor n. / m. / -en [adduzieren]
Definiciones de términos alemán 6<br />
= Anziehmuskel<br />
Adduktion (Heranführen eines Gliedes nach der Mittellinie des Körpers) bewirkender<br />
Muskel Pschyrembel)<br />
e.g. Die Innenmuskeln des Kehlkopfes werden nach ihrer Funktion in Erweiterer (Abduktoren) und<br />
Verenger (Adduktoren) der Stimmritze unterteilt. (Wirth)<br />
adductor spastic dysphonia<br />
Adduktorentyp der spasmodischen Dysphonie c. / m. / kein Plural<br />
Lt. dysphonia spastica adductio<br />
bei der spasmodischen Dysphonie vom Adduktorentyp besteht eine stöhnend-ächzende,<br />
angespannt gequetschte Stimmgebung, die von einer extremen Spannung des<br />
gesamten Phonationsapparats begleitet wird. Zusätzlich stellen sich besonders bei<br />
Vokaleinsätzen, Unterbrechungen der Phonation ein Böhme)<br />
e.g. Beim häufigeren Adduktorentyp klingt die Stimme infolge von Spasmen der Stimmuskulatur stark<br />
gepreßt, scheppernd, sakkadierend und kanrrend.Sie wird wechsleweise lauter und leiser. Die<br />
häufigen Unterbrechungen erinnern an eine Stimme aus dem Lautsprecher, der einen<br />
Wackelkontakt hat (Wackelkontaktphänomen). Als Ursache für die ständigen<br />
Stimmunterbrechungen, den Stimmtremor, lassen sich lupenlaryngoskopisch und stroboskopisch<br />
irreguläre, unter Stimm-Sprech-Belastung zunehmende Zitterbewegungen der Stimmlippen und<br />
supraglottische Strukturen erkennen; die Schwingungsamplituden sind extrem gering. Häufig<br />
werden die Pausen zwischen den hervorgequetschten Lauten immer länger bis zu<br />
gelegentlichem Verstummen (intermittierendes Stimmversagen, laryngeales Stottern). (Wendler)<br />
adenoid<br />
Adenoide n. / n. / immer Plural [- - adenoid]<br />
= drüsenähnliche Wucherung, adenoide Vegetation, Rachenmandelhyperplasie, im<br />
Volksmund: "Polypen", "Wucherungen"<br />
Hyperplasie der Rachenmandel (...) überdurchschnittliche Volumenzunahme des<br />
lymphoepithelialen Gewebes Pschyrembel)<br />
e.g. Sogenannte adenoide vegetation (Adenoide), im Volksmund als "Polypen" oder "Wucherungen"<br />
bezeichnet: Durch Verlegung des Nasenrachenrachenraumes bei Kindern kommt es in typischer<br />
Weise a) zu behinderter Nasenatmung mit offenstehendem Mund (Mundatmung) und<br />
dümmlichem Gesichtsausdruck, dabei oft hoher spitzer Gaumen; b) zu Schnarchem, schlechtem<br />
Schlaf (und dadurch mäßigen schulischen Leistungen), geringem Appetit, Teilnahmslosigkeit,<br />
Rhinophonia clausa; c) zu behinderter Luftdurchgängigkeit der Ohrtuben mit Tubenkatarrhen,<br />
Trommelfellretraktionen, Schallleitungsschwerhörigkeit, rezidivierenden akuten<br />
Mittelohrentzündungen, "Leimohr" (Seromucotympanum); d) bei gleichzeitigen entzündlichen<br />
Prozessen des adenoiden Gewebes (Adenoiditis) zu Schleimabsonderung aus der Nase und in<br />
den Rachen, chronische Rhinitis, Sinusitis und Bronchitis sowie regionären<br />
Lymphknotenschwellungen hinter dem M. sternocleidomastoideus. (Boenninghaus)<br />
~ Rhinophonia clausa, Rhinolalia clausa<br />
adult aphasia<br />
Erwachsenen-Aphasie n. / f. / (-n) [- Aphasiker/in - aphasisch]<br />
= Aphasie im Erwachsenenalter<br />
)<br />
~ amnestische Aphasie, globale Aphasie, Broca-Aphasie, Wernicke-Aphasie,<br />
transitorische Aphasie, syntaktische Aphasie, motorische Aphasie, traumatische Aphasie<br />
Diese Form der Aphasie ist in der deutschsprachigen Literatur nicht explizit benannt. Im Gegensatz zur "Aphasie<br />
der Erwachsenen" wird bei der "kindlichen Aphasie" nicht eine fertige, sondern die in Entwicklung begriffene<br />
Sprache betroffen.
Definiciones de términos alemán 7<br />
aerodynamics<br />
Aerodynamik c. / f. / kein Plural [- - aerodynamisch]<br />
die Lehre von der Bewegung gasförmiger Stoffe, bes. der Luft Duden, Das<br />
Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Die wesentlichen aerodynamischen Größen ( für die Stimmgebung) sind der subglottische<br />
Luftdruck, die Strömungsgeschwindigkeit und der Glottiswiderstand. (Böhme)<br />
aetiology<br />
Ätiologie n. / f. / (-n) [- - ätiologisch]<br />
= Lehre von den Krankheitsursachen<br />
Ursachen einer Störung oder Faktoren, die mit deren Entwicklung zusammenhängen<br />
Zimbardo)<br />
e.g. Ätiologie: Es besteht nicht nur bei der juvenilen, sondern auch bei der adulten Papillomstosis eine<br />
virusbedingte Genese. (Böhme)<br />
affricate<br />
Affrikate n. / f. / - n<br />
= Verschlussengelaut<br />
verzögerte Verschlußlösung von Explosivlauteinstellungen. Charakteristisch ist der<br />
Anfangsverschluss, der sich in eine Enge umwandelt. Affrikaten sind pf, ts, tsch und ks<br />
(plosives und frikatives Geräusch) Wirth)<br />
e.g. Die Verbindung eines Verschlusslautes mit einem folgenden homorganen Frikativ. (Gadler)<br />
~ Phonetik, Artikulation, Affrizierung, Verschluss<br />
age of onset<br />
Alter bei Krankheitsbeginn c. / n. / kein Plural<br />
= Ausbruch<br />
Alter bei Krankheitsbeginn / Zeitpunkt des Ausbruchs der Krankheit Langenscheidts<br />
Fachwörterbuch Medizin)<br />
e.g. Die Chorea major manifestiert sich zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr, selten vor dem 10.<br />
oder nach dem 60. Lebensjahr. (Masuhr / Neumann)<br />
agnosia<br />
Agnosie n. / f. / (-n) [- Agnostiker/in - agnostisch]<br />
= Wahrnehmungsstörung, Perzeptionsstörung<br />
Lt. agnosias<br />
die klassische Agnosie wird als ein Nichterkennen optischer, akustischer oder taktiler<br />
Sinnesreize bei erhaltener Funktion des Sinnesorgans aufgefaßt. Die Einordnung der<br />
agnostischen Phänomene ist umstritten. Eine Agnosie kann nur diagnostiziert werden,<br />
wenn nicht gleichzeitig eine aphasische Benennstörung vorliegt Masuhr / Neumann)<br />
e.g. Die meisten Patienten mit Prosopagnosie haben keine Schwierigkeiten beim Objekterkennen.<br />
Umgekehrt haben jedoch die meisten Patienten, bei denen eine visuelle Objektagnosie<br />
angenommen wurde, auch Schwierigkeiten beim Gesichtererkennen. (Poeck)<br />
~ akustische Agnosie, Autotopagnosie<br />
◊ akustische Agnosie, Autotopagnosie, Prosopagnosie, räumliche Agnosie, taktile<br />
Agnosie, visuelle Agnosie
Definiciones de términos alemán 8<br />
agrammatism<br />
Agrammatismus n. / m. / kein Plural [- - agrammatisch]<br />
kurze, syntaktisch oft unvollständige Äußerungen von meist ein bis drei Wörtern sowie<br />
das Fehlen oder Vertauschen von Funktionswörtern oder Flexionsformen Böhme)<br />
e.g. Allgemein versteht man unter agrammatischer Spontansprache eine Sprechweise, die durch<br />
folgende Merkmale gekennzeichnet ist:<br />
- kurze Sätze<br />
- einfache Sätze<br />
- häufige Auslassungen von Funktionswörtern<br />
- Auslassungen von Flexionsfomen<br />
- Auslassungen des finiten Teils des Verbs (Schlenck / Schlenck / Springer)<br />
~ Broca-Aphasie<br />
agraphia<br />
Agraphie n. / f. / (-n) [- - agraphisch]<br />
= reine Agraphie<br />
es handelt sich um eine Störung der Fähigkeit, seine Gedanken in einer syntaktisch<br />
richtigen Weise in schriftlicher Form niederzulegen. Die Paragraphie ist eine leichtere<br />
Form der Agraphie. Es bestehen nur Störungen auf der Wortebene, also<br />
Vertauschungen von Buchstaben (literale oder phonematische Paragraphie) oder von<br />
Wörtern (verbale oder semantische Paragraphie Wirth)<br />
e.g. Die Störungen bei reiner Agraphie betreffen weder das alphabetische Wissen noch die Fähigkeit,<br />
Wörter lautlich zu segmentieren. Die Patienten können vorgesprochene Wörter korrekt verbal<br />
buchstabieren oder lautierend vor sich hin sprechen. (Poeck)<br />
~ Alexie, Aphasie<br />
◊ literale Agraphie, konstruktive Agraphie<br />
air ingestion<br />
Luftaufnahme c. / f. / (-en)<br />
mit Hilfe spezieller logopädischer Techniken (wird) Luft in den Ösophagus deponiert<br />
Böhme)<br />
e.g. Die Ösophagusstimme beruht auf der Fähigkeit des Laryngektomierten, Luft in der Speiseröhre<br />
anzusammeln und kontrolliert wieder herauszupressen; man spricht deswegen auch von der<br />
"Rülpsstimme". (Grohnfeldt)<br />
air-bone gap<br />
Air Bone Gap c. / n. / (- - -s)<br />
= Luft-Knochen-Lücke<br />
Luft-Knochen-Lücke. Differenz zw. Knochen- und Luftleitungskurve im Audiogramm,<br />
zeigt Innenohrleistung an Franke)<br />
e.g. Eine Schallleitungsschwerhörigkeit zeigt sich an einer Differenz zwischen der Hörschwellenkurve<br />
für Knochenleitung und der für Luftleitung, die schlechter liegt, d.h. für die größere Lautstärken<br />
benötigt werden (air-bone gap). Der Hörverlust über Luftleitung, angegeben in Dezibel (dB), ist<br />
größer als über Knochenleitung. Bei einer Schallempfindungsschwerhörigkeit (z.B.<br />
Altersschwerhörigkeit) besteht keine Differenz zwischen der Schwelle für Luft- und<br />
Knochenleitung. (Boenninghaus)<br />
airflow
Definiciones de términos alemán 9<br />
Luftstrom c. / m. / Luftströme<br />
= Atemstrom<br />
zur Erzeugung eines Atemstroms ist eine Druckdifferenz zwischen Alveolen und Mund<br />
notwendig Biesalski)<br />
e.g. (Es) wird durch den aufsteigenden Luftstrom und dessen Kraft erreicht, daß die Stimmlippen<br />
getrennt werden. Gleichzeitig kommt es neben diesen aufsteigenden Druckphänomenen auch zu<br />
Sogvorgängen oberhalb der Glottis. Solange der Luftstrom anhält, wird dieses Wechselspiel<br />
periodisch ablaufen und zu einer bestimmten Zahl der Stimmlippenschwingungen pro Sekunde<br />
führen. (Grohnfeldt)<br />
akinetic mutism<br />
akinetischer Mutismus c. / m. / kein Plural<br />
= apallisches Syndrom<br />
Mimik, Gestik und sprachlicher Ausdruck sind entdifferenziert, während Vigilanz und<br />
kognitive Fähigkeiten erhalten bleiben Masuhr / Neumann)<br />
e.g. Apallisches Syndrom: Funktionelle Trennung von Hirnstamm und Cortex infolge eines<br />
Hirntraumas. Nach einiger Zeit Wachzustand (Coma vigile), wobei die Augen zwar offen sind, der<br />
Patient aber ins Leere blickt. Abwehr- und Schmerzreflexe auslösbar, aber keine<br />
Ausdrucksbewegungen, kein verbaler Kontakt möglich. (Franke)<br />
~ elektiver Mutismus, totaler Mutismus, Mutismus, psychogener Mutismus, traumatischer<br />
Mutismus, funktioneller Mutismus><br />
Mutismus, totaler Mutismus, elektiver Mutismus, selektiver mutismus<br />
alexia<br />
Alexie n. / f. / (-n)<br />
= reine Alexie<br />
Störung der Fähigkeit, geschriebene oder gedruckte Mitteilungen zu lesen und<br />
sinngerecht zu erfassen Wirth)<br />
e.g. Die Patienten mit reiner Alexie erkennen einzelne Buchstaben oft falsch und versuchen, das Wort<br />
aufgrund einiger sicher erkannter Buchstaben zu erraten. (Poeck)<br />
~ Aphasie, Agraphie, Dyslexie<br />
◊ literale Alexie, verbale Alexie, syntaktische Alexie, Wortformalexie,<br />
allophone<br />
Allophon n. / n. / - e<br />
= Stellungsvariante<br />
klangliche Variante eines Phonems, die keine Bedeutungsänderung hervorruft Wirth)<br />
e.g. So sind im Deutschen der sogenannte "Ich-Laut" und der "Ach-Laut" Allophone, was so viel<br />
heisst wie: Es handelt sich um den gleichen Laut des Systems, er realisiert sich aber regulär (je<br />
nach lautlicher Umgebung) entweder auf die eine oder andere Weise. (Linke/<br />
Nussbaumer/Protmann/Neimeyer)<br />
~ Phonologie, Phon<br />
alveolar<br />
Alveolar n. / m. / - e [- - alveolar]<br />
= Zahndammlaut, Zahnlaut<br />
artikuliert die Zungenspitze oder das Zungenblatt gegen den Innenrand der oberen<br />
Schneidezähne, bzw. Alveolen, entstehen die Alveolaren Linke)
Definiciones de términos alemán 10<br />
e.g. Dentale oder Alveolare im Deutschen:<br />
/d/, /t/, /z/, /s/, /sch/, /dj/, /l/, /n/, /r/ (Gadler)<br />
~ Phonetik, Artikulation, Alveolen, alveolar-koronal, Alveolarisierung, palato-alveolar, postalveolar<br />
alveolar ridge<br />
Alveolen n. / f. / immer Plural [- Alveolar - alveolar]<br />
= Zahndamm<br />
Wulst hinter den oberen Schneidezähnen. Artikulationsstelle der Alveolarlaute<br />
Bußmann)<br />
e.g. Für die Artikulation wichtig ist die Unterteilung (von vorne nach hinten) in Alveolen, harten<br />
Gaumen und weichen Gaumen. (Gadler)<br />
~ Phonetik, Alveolar<br />
ambidexterity<br />
Ambidextrie n. / f. / kein Plural [- Ambidexter]<br />
= Beidhändigkeit, Ambilateralität<br />
Beidhändigkeit, gleich ausgebildete Geschicklichkeit beider Hände Duden,<br />
Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Das Sprachzentrum des Rechtshänders liegt in der linken Hemisphäre, dasselbe gilt für<br />
Ambidexter. (Masuhr/ Neumann)<br />
~ Lateralisation<br />
amplification<br />
Amplifikation n. / f. / -en [erweitern]<br />
= Erweiterung, Ausdehnung, Vergrößerung<br />
in seinem Umfang vergrößern Duden)<br />
e.g. Einteilung nach Ausdehnung (Staging) (z.B.Kehlkopfkarzinom): TNM-System= Tumor, Nodulus,<br />
Metastase (...) (Stadium I): T1N0M0 = Tumor auf einen Unterbezirk begrenzt. (...) (Stadium IV):<br />
T4N0-1M0 = Tumor hat die Grenzen des Organs verlassen oder ist in den Knorpel eingebrochen.<br />
(Boenninghaus)<br />
amyotrophic lateral sclerosis<br />
amyotrophische Lateralsklerose c. / f. / kein Plural<br />
= ALS<br />
die ALS ist eine rasch progrediente degenerative Erkrankung unbekannter Ätiologie. Als<br />
Kombination von atrophischen Paresen und Faszikulationen und spastischen<br />
Symptomen wurde sie erstmals von J.M. Charcot (1869) beschrieben. Pathologischanatomisch<br />
liegt der ALS eine Degeneration des ersten und zweiten motorischen<br />
Neurons zugrunde. Sind die bulbären Hirnnervenkerne betroffen, entspricht das<br />
klinische Bild dem der progressiven Bulbärparalyse, bei Befall der Vorderhornzellen dem<br />
der spinalen Muskelatrophie. Der Begriff "Lateralsklerose" bedeutet Degeneration der<br />
Rückenmarkseitenstränge Masuhr/ Neumann)<br />
e.g. Die progressive Bulbärparalyse kann als eine Sonderform der amyotrophischen Lateralsklerose<br />
aufgefaßt werden. Danach wäre die progressive Bulbärparalyse der nukleäre Verlauf der ALS.<br />
(Böhme)<br />
~ Dysarthrie, gemischte Dysarthrie, bulbäre Dysarthrie, motoneuronale Krankheit
Definiciones de términos alemán 11<br />
anarthria<br />
Anarthrie n. / f. / (-n) [- - anarthrisch]<br />
= Dysarthrie<br />
schwerste Form der Dysarthrie. Durch Schädigung der subkortikalen Nervenbahnen und<br />
-zentren ist der motorische Vorgang des Sprechens total verhindert Franke)<br />
e.g. Die wichigste Unterscheidung (zur globalen Aphasie) ist zu treffen gegen die Anarthrie<br />
(Unfähigkeit zu jeder mündlichen Sprachäußerung), die in der Literatur auch als subkortikale<br />
motorische Aphasie oder reine Wortstummheit bezeichnet wird. (Poeck)<br />
~ Aphasie<br />
angular gyrus<br />
Gyrus angularis c. / m. / Gyri -<br />
= Lesezentrum<br />
der Gyrus angularis legt sich um das Ende des Sulcus temporalis herum, wird aber noch<br />
zum Parietallappen gerechnet und nimmt die Area 39 nach Brodmann ein. Er spielt bei<br />
der linken Hemisphärenseite eine zentrale Rolle bei der Verknüpfung visueller Impulse<br />
und deren Zuordnung zu sprachlichen Begriffen Trepel)<br />
e.g. Die Hirnschädigungen bei lexikalischer Dyslexie/Dysgraphie liegen im Versorgungsgebiet der<br />
hinteren Mediaäste. In der Regel ist auch die Wenicke-Region betroffen. Umfaßt die Läsion auch<br />
den Gyrus angularis -Dejerines (1891) klassisches Schriftzentrum -, dann liegen in der Regel<br />
schwerere Störungen des einzelheitlichen Verarbeitens vor. (Poeck)<br />
~ Alexie, Dyslexie<br />
anomia<br />
amnestische Aphasie c. / f. / kein Plural<br />
= Anomie (amerk.), verbale Amnesie, nominale Aphasie, anomische Aphasie<br />
Standardsyndrom mit den am wenigsten schwerwiegenden Symptomen. Das<br />
Leitsymptom der amnestischen Aphasie sind die Wortfindungsschwierigkeiten. Dabei<br />
kommt es zu Wortwahlschwierigkeiten, sowie zu einigen semantischen und<br />
phonematischen Paraphasien. Die Sprachproduktion ist meist flüssig. Die Syntax ist in<br />
der Regel nicht primär gestört. Wegen der Wortfindungsschwierigkeiten kann es aber zu<br />
Suchverhalten und Umwegstrategien kommen, die für Satzabbrüche und leichte<br />
Unflüssigkeiten verantwortlich sind. Das Sprachverständnis und die Artikulation sind nur<br />
geringfügig gestört Böhme)<br />
e.g. Bei der amnestischen Aphasie kann es sich auch um Frühsymptome frontaler, temporaler oder<br />
parietaler Tumoren sowie Schläfenlappenabzessen oder eines hirnatrophischen Prozesses der<br />
sprachdominanten Hemisphäre handeln. (Wirth)<br />
~ Aphasie, Broca-Aphasie, Wernicke-Aphasie, globale Aphasie, syntaktische Aphasie,<br />
motorische Aphasie<br />
antagonist<br />
Antagonist n. / m. / - en<br />
= Gegenspieler<br />
Gegenspieler, meist in bezug auf Muskelgruppen. Auch Gegenmittel in der<br />
Pharmokologie Franke)<br />
e.g. Funktion des M. sternothyreoideus: Zug des Kehlkopfes nach unten, Kippen des Schildknorpels<br />
nach hinten, passive Entspannung der Stimmlippen. Antagonist des M. cricothyreoideus.<br />
Unterstützung der Tonhöhensenkung im unteren Drittel des Stimmumfanges. (Wirth)<br />
~ Agonist
Definiciones de términos alemán 12<br />
Ggs. Agonist, Synergist<br />
anterior seal<br />
vorderer Abschluß der Mundhöhle c. / m. / (vordere Abschlüsse - -)<br />
= vordere Begrenzung, vorderer Verschluß<br />
die Mundhöhle wird vorne durch die Lippen, (...) verschlossen Weerda)<br />
e.g. Nach vorn setzt sich der Rachenraum in die Mundhöhle fort, die nach oben durch den weichen<br />
und harten Gaumen begrenzt wird. Durch das heben und Senken des weichen Gaumens ist die<br />
Passage zum Nasenraum entweder versperrt oder geöffnet. (...) Seitlich erfolgt die Begrenzung<br />
des Ansatzrohres durch den aufsteigenden Unterkieferast und die Wangen, nach untern durch<br />
den Mundboden mit der Zunge. Den vorderen Abschluß der Mundhöhle bilden die Lippen.<br />
(Spiecker-Henke)<br />
anteroposterior<br />
anteroposterior adj. / / [- Anteroposterius]<br />
von vorne nach hinten reichend, Vorder- und Hinterseite betreffend Bunjes)<br />
e.g. Die Kieferbewegungen gehen in folgende Richtungen (Grundbewegungsmuster des Kauens):<br />
inferior-superior (unten-oben), medial-lateral (Mitte-Seite) und anterior-posterior (vor-zurück), und<br />
zwar während, vor und nach dem Zahnkontakt. (Bartolome)<br />
anticipatory avoidance reaction<br />
erwartete Vermeidungsreaktion c. / f. / - -en<br />
die das Vermeidungsverhalten bedingtenden Erwartungsängste richten sich zum<br />
Beispiel auf Laute, Wörter und vielfältige Merkmale in Gesprächssituationen Fiedler /<br />
Standop)<br />
e.g. Je nachdem welche Erfahrungen der Stotternde gemacht hat, wird er entsprechend darum<br />
bemüht sein, das erwartete Stottern zu vermeiden, und dies umso mehr, je größer seine Angst<br />
davor ist. (Fiedler / Standop)<br />
~ Erwartungskampf, Stottern, Vermeidung<br />
anticipatory struggle behaviour<br />
Erwartungskrampf c. / m. / (Erwartungskrämpfe)<br />
= Stottern als Stotter-Erwartungs-K(r)ampf, anticipatory struggle reaction<br />
Stottern ist ein Sprechkrampf, der aus einem Sprechenwollen trotz zu erwartenden<br />
Stotterns resultiert Fiedler / Standop)<br />
e.g. Theorien des Erwartungskrampfes besagen, dass die Erwartung von Schwierigkeiten beim<br />
Sprechen zum Stottern führe. Das Stottern bestehe somit eigentlich daraus, was die Person<br />
unternehme, um nicht zu stottern. (Natke)<br />
~ Stottern<br />
anxiety<br />
Angst n. / f. / Ängste [- - ängstlich]<br />
= Furcht, Sorge<br />
Gefühlszustand oder -affekt, der einer unbestimmten Lebensbedrohung und<br />
Beklemmung entspricht, im Unterschied zur objektbezogenen Furcht dtv-Brockhaus)<br />
e.g. Sowohl von den tiefenpsychologisch, lerntheoretisch wie auch konflikttheoretisch orientierten<br />
Forschern wurde und wird die Ansicht vertreten, dass soziale Ängste zu wichtigen Determinanten<br />
des Stotterns zählen. (Fiedler / Standop)
Definiciones de términos alemán 13<br />
~ systematische Desensibilisierung<br />
aperiodic<br />
aperiodisch adj. / / [- Aperiodizität]<br />
= unregelmäßig, unperiodisch<br />
nicht periodisch (regelmäßig auftretend, wiederkehrend) Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Die (Schall-)Wellen unserer tönenden Stimmgabel verlaufen periodisch, d.h. innerhalb eines<br />
Zeitraumes in gleichmäßiger Wiederkehr. Aus der Periodizität des Vorgangs erwächst der<br />
Eindruck einer bestimmten Klangempfindung mit definierbarer Tonhöhe. Unperiodische<br />
Schwingungsvorgänge sind indifferent, wir hören sie als Geräusche. (Habermann)<br />
◊ aperiodische Stimmlippenschwingung<br />
aperture<br />
Apertur n. / f. / -en [öffnen- - offen]<br />
= Öffnung<br />
Stelle, an der etwas offen ist (so daß jmd./ etwas hindurchkann) Duden)<br />
e.g. Die Dauer der Glottisöffnung wird immer kürzer bei zunehmender Lautstärke ( infolge<br />
Beschleunigung der Schließbewegung der Stimmlippen durch die größeren aerodynamischen<br />
und elastischen Rückstellkräfte). Die Öffnungszeit kann individuell in Abhängigkeit von der<br />
Technik der Stimmgebung variieren.<br />
Der M. cricoarytaenoideus posterior ist ... der einzige Erweiterer der Stimmritze.Deckert S. 126 (Wirth)<br />
◊ Stimmlippenöffnung<br />
aphasia<br />
Aphasie n. / f. / (-n) [- Aphasiker/in - aphasisch]<br />
Aphasien sind zentrale Sprachstörungen, die sich als Beeinträchtigung aller<br />
Komponenten des Sprachsystems (Phonologie, Semantik, Syntax und Morphologie)<br />
äußern können und die dabei prinzipiell in allen expressiven und rezeptiven sprachlichen<br />
Verarbeitungsmodalitäten (Sprechen, Verstehen, Schreiben, Lesen) nachzuweisen sind<br />
Böhme)<br />
e.g. Die Einteilung nach Poeck mit Broca-, Wernicke-, globaler und amnestischer Aphasie sowie den<br />
Sonderformen Leitungsaphasie und transkortikaler Aphasie hat sich insbesondere wegen der<br />
weiten Verbreitung des Aachener Aphasie-Tests (AAT) und der guten Begründungen zur<br />
Syndromklassifikation durchgesetzt. (Biniek)<br />
~ amnestische Aphasie, globale Aphasie, Broca-Aphasie, Wernicke-Aphasie,<br />
transitorische Aphasie, syntaktische Aphasie, motorische Aphasie, traumatische Aphasie<br />
◊ globale Aphasie, amnestische Aphasie, Wernicke-Aphasie, Broca-Aphasie<br />
aphonia<br />
Aphonie n. / f. / (-n) [- - aphon]<br />
= Stimmlosigkeit, Tonlosigkeit<br />
Stimmlosigkeit. Verhauchtes oder flüsterndes Sprechen. Selten organisch bedingt<br />
(Recurrensparese beidseitig, Papillombefall o.ä.). Meist ohne organischen Befund,<br />
wobei Vitalfunktionen möglich sind (Husten, Räuspern) Franke)<br />
e.g. Psychogene Aphonie (...) Überwiegend sind Frauen betroffen. Sie entsteht durch<br />
Schreckerlebnisse, Streßreaktionen, untragbar erscheinende psychische Belastungen,<br />
Depression, Neurose. Ursächlich wird oft ein Kehlkopfkatarrh angegeben mit entsprechenden
Definiciones de términos alemán 14<br />
subjektiven Symptomen, wobei sich die Stimme über eine Dysphonie zur Aphonie verschlechtert<br />
haben soll. Es treten folgende Formen auf: hyperfunktionelle Form und hypofunktionelle Form<br />
(Wirth)<br />
~ Psychogene Dysphonie<br />
apical<br />
apikal adj. / / [- Apex]<br />
Artikulation, bei der die Zungenspitze beteiligt ist; Zungenspitzenartikulation Gadler)<br />
e.g. Ein Apikallaut ist ein nach dem Artikulationsorgan, der Zungenspitze (Apex), bezeichneter<br />
Sprachlaut. (Bußmann)<br />
~ Artikulation, Phonetik<br />
approximant<br />
Approximant n. / m. / -en [- Approximation]<br />
= Öffnungslaut<br />
nach der Artikulationsart bezeichneter Sprachlaut, der mit pulmonaler oder pharyngealer<br />
Luft gebildet wird und bei dem es in der Mundhöhle weder einen Verschluss noch eine<br />
Enge mit Reibung (Frikativ) gibt Bussmann)<br />
e.g. Ein spezieller Fall von Approximanten sind Laterale, bei denen der Kanal für den Luftstrom nicht<br />
wie sonst in der Mitte des Ansatzrohres verläuft, sondern wo eine Enge seitlich zwischen dem<br />
Zungenrand und Molaren gebildet wird, so dass ein schwaches Frikationsgeräusch entsteht, das<br />
vom Stimmklang übertönt wird. (Linke)<br />
~ Approximation, Artikulation, Phonetik, Halbvokal<br />
approximation<br />
Approximation n. / f. / kein Plural<br />
= Annäherung<br />
Annäherung an einen bestimmten Zielort Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />
~ Approximant, Artikulation, Phonetik<br />
apraxia<br />
Apraxie n. / f. / (-n) [- Apraktiker / in - apraktisch]<br />
Apraxie ist eine zentrale Störung integrierter Bewegungsabläufe und Handlungen bei<br />
erhaltener Motorik und Koordination. Damit verwandt sind räumliche<br />
Orientierungsstörungen. Apraxien beruhen meist auf Läsionen der Parietalregion<br />
Masuhr / Neumann)<br />
e.g. Apraxie tritt nur nach Läsionen der sprachdominanten Hemisphäre bzw. der Kommissurenfasern<br />
(zwischen den beiden Hemisphären im vorderen Teil des Balkens verlaufend) aus dieser<br />
Hemisphäre auf. Liegt die Sprachregion rechts, kommt es nach rechtsseitiger Hirnschädigung zur<br />
Apraxie. (Wirth)<br />
~ Sprechapraxie, bukkofaziale Apraxie, artikulatorische Dyspraxie, Praxie<br />
◊ orale Apraxie, bukkofaziale Apraxie, ideomotorische Apraxie, ideatorische Apraxie,<br />
konstruktive Apraxie<br />
articulation<br />
Artikulation n. / f. / -en [artikulieren- - artikulatorisch]<br />
= Lautbildung, Lautproduktion
Definiciones de términos alemán 15<br />
Bildung der Sprachlaute mit Hilfe der Sprechwerkzeuge Wirth)<br />
e.g. Der Luftstrom aus der Lunge wird durch den Kehlkopf oder ein Hindernis in der Mundhöhle in<br />
Schwingungen versetzt. Die Vielfalt der sprachlichen Laute entsteht dadurch, daß die<br />
verschiedenen Stellungen der beteiligten Organteile zueinander und deren variable Kombination<br />
diese Schwingungen modifizieren. Formveränderungen im Ansatzrohr zum Ziele der Lautbildung<br />
bewirken also die Artikulation. (Habermann)<br />
◊ Artikulationsstörung, artikulatorische Übung, kompensatorische Artikulation<br />
articulators<br />
Artikulator n. / m. / -en [artikulieren- - artikulatorisch]<br />
= artikulierendes Organ, Artikulationsorgan<br />
die Artikulatoren (d.h. die beweglichen Teile des Ansatzrohres) bestehen aus: der Zunge<br />
(lingua), den Lippen (labia), dem Unterkiefer (mandibulum), dem Gaumensegel (velum)<br />
mit dem Zäpfchen (uvula) sowie- in eingeschränkter Form - dem Rachen (pharynx) und<br />
der Glottis Pompino-Marschall)<br />
e.g. Die große Zahl möglicher Laute werden nach Artikulationsort (Artikulationsstelle,<br />
Artikulationsgebiet), Artikulationsorgan (Artikulator) und Artikulationsart (Artikulationsmodus)<br />
identifiziert. (Biesalski)<br />
articulatory difficulty<br />
phonetisch-artikulatorische Störung c. / f. / - -en<br />
= phonetische Störung<br />
bei phonetischen Störungen können bestimmte Sprachlaute nicht entsprechend der<br />
altersüblichen Erwartungsnorm gebildet werden (Grohnfeldt 1990; Beispiel: Sigmatismus<br />
interdentalis) Böhme)<br />
e.g. In der klassischen Dyslalietherapie (der phonetisch orientierten Therapie) steht der Einzellaut und<br />
dessen Produktion im Vordergrund. Dieses einzellautliche Vorgehen wurde insbesondere von<br />
Van Riper und Irwin (1994) geprägt. (...) Sobald das Kind den Ziellaut isoliert produzieren kann,<br />
wird er gefestigt (...). Anschließend erfogt die Stabilisierzung des Gelernten in unterschiedlichen<br />
phonetischen Kontexten und in den relevanten Wortpositionen auf Silben-, Wort- und<br />
Satzebene.(...) Am Ende der Therapie steht die Automatisierung und generalisierung des Lautes<br />
(...). (Jahn)<br />
Es ist wichtig anzumerken, daß in der deutschsprachigen Literatur wird zwischen phonetischen und<br />
phonologischen Artikulationsstörungen unterschieden wird, da Diagnostik und Therapie sich sehr<br />
unterschiedlich gestalten.<br />
articulatory disorder<br />
phonetisch-phonologische Störung c. / f. / -en [- - artikulationsgestört]<br />
= Dyslalie, Stammeln, Artikulationsstörung<br />
Das Stammeln, die Dyslalie, wird als eine Störung der Artikulation bezeichnet, bei der<br />
einzelne Laute oder Lautverbindungen fehlen oder durch andere ersetzt oder falsch<br />
gebildet werden. Anstelle des Begriffs Artikulationsstörung kann auch von einer<br />
phonetisch-phonologischen Störung gesprochen werden. Böhme)<br />
e.g. Die Artikulationstherapie dient dazu, Fehlartikulationen durch normgerechte Bildung der<br />
betreffenden Sprachlaute zu ersetzen. Bei Stammelfehlern handelt es sich jedoch um<br />
Schwierigkeiten, die über die Unfähigkeit bestimmte Sprachlaute normgerecht zu bilden und<br />
aufzufassen, weit hinausgehen. (Wirth)<br />
articulatory practice<br />
Artikulationsübung c. / f. / -en
Definiciones de términos alemán 16<br />
= artikulatorische Übung<br />
Artikulationsübungen, sie können von zwei grundsätzlich verschiedenen Positionen aus<br />
ansetzen: 1. Das Erlernen eines völlig neuen Lautes, 2. Korrektur des falschen Lautes<br />
Wendler)<br />
e.g. Die Reihenfolge, in der die Sprachlaute erarbeitet werde, richtet sich z.B. nach der<br />
Entwicklungsreihenfolge der Laute, ihrer Stimulierbarkeit und Vorkommenshäufigkeit und<br />
gegebenenfalls nach vorhandenen Schlüsselwörtern, in denen der Laut bereits richtig gebildet<br />
wird. Die Sprachlauterarbeitung kann über aktive und passive Methoden erfolgen. (Biesalski)<br />
articulatory skills<br />
artikulatorische Geschicklichkeit c. / f. / (- -en)<br />
= artikulatorische Fähigkeit<br />
sprechmotorische , d.h. phonetisch-artikulatorische, Fähigkeiten Böhme)<br />
e.g. Der Erwerb des phonologischen Sytems erfolgt durch das schrittweise Überwinden der<br />
phonologischen Prozesse, wobei der dazu benötigte Zeitraum individuell unterschiedlich sein<br />
kann.(Hacker und Weiss 1986) (...) Parallel zu dieser phonologischen Entwicklung erfolgt die<br />
Weiterentwicklung sprechmotorischer , d.h. phonetisch-artikulatorischer, Fähigkeiten. Allgemein<br />
wird angenommen, daß die Fähigkeit zur rezeptiven Lautdiskrimination der der Lautproduktion<br />
vorausgeht (Schaner-Wolles 1994). (Böhme)<br />
Der Begriff "Fertigkeit" wird im Deutschen normalerweise nicht verwendet, man spricht vielmehr von der<br />
"Geschicklichkeit" oder "Fähigkeit" etwas zu tun.<br />
artificial larynx<br />
apparative Sprechhilfe c. / f. / - -n<br />
= künstlicher Kehlkopf, apparative Ersatzstimme<br />
Apparat zur Tongebung nach Laryngektomie, als pneumatischer Flötentyp u. als<br />
elektronischer Typ Franke)<br />
e.g. Externe elekrtoakustische Schallgeber produzieren batteriegetrieben ein als Ersatzstimme<br />
nutzbares Geräusch. Dies kann vibratorisch mit einem schwingenden Schallgeber über die<br />
halshaut in den resonanzraum des Ansatzrohres übertragen werden. (...) Eine andere Möglichkeit<br />
der extraoralen Schallführung besteht durch einen Schlauch, dessen Spitze in der Mundhöhle<br />
liegt. Grundsätzlich ist es möglich den elektroakustischen Schallgeber auch intraoral, z.B. in der<br />
Oberkeiferprothese, unterzubringen (...) Bei der pneumatischen Sprechhilfe wird die<br />
Ausatmungsluft vom Tracheostoma in einen Schallgeber geleitet, der ähnlich wie eine Pfeife oder<br />
Schnarre funktioniert. Das entstehende Geräusch wird mit einem Schlauch , der im Mundwinkel<br />
gehalten wird, in die Mundhöhle geleitet. (Böhme)<br />
~ elektronische Sprechhilfe<br />
aryepiglottic fold<br />
Plica aryepiglottica c. / f. / -e -e<br />
= aryepiglottische Falte<br />
Lt. plica aryepiglottica<br />
Plica aryepiglottica: Schleimhautfalte von der Stellknorpelspitze zum seitl.<br />
Kehldeckelrand Pschyrembel)<br />
e.g. Der M. aryepiglotticus setzt den Verlauf des M. arytaenoideus obliquus zur Epiglottis fort, verläuft<br />
in einer Schleimhautfalte, Plica aryepiglottica, und hilft durch Senken des Kehldeckels bei der<br />
Verengung des Kehlkopfeinganges. (Kahle)<br />
arytenoid cartilage<br />
Cartilago arytaenoidea n. / m. / Cartilagines arytaenoidae
Definiciones de términos alemán 17<br />
= Aryknorpel, Stellknorpel, , Ary-Knorpel<br />
Lt. cartilago arytenoida<br />
die kleinen Knorpelpyramiden sitzen der Ringknorpelplatte auf und sind mit ihr durch<br />
Dreh-Gleitgelenke verbunden. An der Basis der Pyramide dient der nach vorn gerichtete<br />
Processus vocalis als Ansatz für den M. vocalis, der nach lateral gerichtete Processus<br />
muscularis als Ansatz für die Mm. Cricoarytaenoidei. Auf der Spitze der Pyramide sitzen<br />
die funktionel bedeutungslosen WRISBERG- und SANTORINI-Knorpel Boenninghaus)<br />
e.g. Aryknorpelluxation. Als Folge einer Intubation oder Gastroskopie, aber auch nach einem<br />
stumpfen Halstrauma (wie z.B. Würgen) kann eine Aryknorpelluxation entstehen. (Sataloff et al.<br />
1994) (Böhme)<br />
aspiration<br />
Aspiration n. / f. / -en [aspirieren- - aspirierend]<br />
1. [Aussprache eines Verschlußlautes mit] Behauchung (Sprachw.); 2. (Med.) a) das<br />
Eindringen von Flüssigkeiten od. festen Stoffen in die Luftröhre od. Lunge; b)<br />
Ansaugung von Luft, Gasen, Flüssigkeiten u.a. beim Einatmen Duden)<br />
e.g. Bei drei Viertel der Patienten, die im Rahmen der interdisziplinären Arbeitsgruppe für<br />
Schluckstörungen wegen einer neurologischen Grunderkrankung untersucht wurden, bestand<br />
eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Aspiration. Wegen der unterschiedlichen Pathogenese<br />
und dem daraus resultierenden Therapieansatz werden drei Formen der Aspiration abgegrenzt:<br />
1. Die "prädeglutive" Aspiration vor der Triggerung des Schluckreflexes. 2. Die "intradeglutive"<br />
Aspiration, die während der Triggerung des Schluckreflexes auftritt. 3. Die "postdeglutive"<br />
Aspiration nach Triggerung des Schluckreflexes. (Bartolome)<br />
assessment<br />
Diagnostik n. / f. / - en [diagnostizieren- - diagnostiziert]<br />
= Test(verfahren)<br />
Sammelbezeichnung für Verfahren, die zur Abklärung einer Gesundheitsstörung bzw.<br />
Beratungssache angewandt werden; insbesondere Befragung (Anamnese) , körperliche,<br />
ggf. apperative und Laboruntersuchungen Pschyrembel)<br />
e.g. Schwerpunkt der logopädischen Diagnostik bei kindlichen Sprach- und Sprechauffälligkeiten ist<br />
die Einschätzung des sprachlichen Entwicklungsstandes. (Dickmann / Flossmann / Klasen /<br />
Schrey-Dern / Stiller/ Tockuss)<br />
~ Diagnose, Screening<br />
assimilation<br />
Assimilation n. / f. / -en [assimilieren- - assimiliert]<br />
= Angleichung<br />
Vorgang und Ergebnis der artikulatorischen Anpassung eines Sprachlautes an einen<br />
benachbarten Laut in bezug auf ein oder mehrere Merkmale Bußmann)<br />
e.g. Ein Merkmal aus einem Laut wird auf einen benachbarten übertragen. Die Aussprache einzelner<br />
Laute variiert oft unter dem Einfluss ihrer Umgebung: In der Nachbarschaft von vorderen Vokalen<br />
werden Konsonanten oft weiter vorne artikuliert als in der Nachbarschaft hinterer Vokale. Der<br />
Laut [d] wird in d i e weiter vorne artikuliert als in d u . (Clément)<br />
~ Phonetik, Artikulation, progressive Assimilation, regressive Assimilation, Merkmal<br />
◊ progressive Assimilation, regressive Assimilation, totale Assimilation, partielle<br />
Assimilation, reziproke Assimilation<br />
assistive listening device
Definiciones de términos alemán 18<br />
Kommunikationshilfe für Hörgeschädigte c. / f. / -n - -<br />
Zusatzgeräte an Hörgeräten bringen einen gewünschten Schall näher, überbrücken oder<br />
vermindern Störschall (Blankenhahn 1993). Mit Hilfe eines Audioanschlusses werden<br />
Zusatzgeräte an das Hörgerät angekoppelt Böhme)<br />
e.g. Herausragende Bedeutung für die Versorgung im Kindesalter hat die Ausstattung der Hörgeräte<br />
mit Audioeingang zum direkten, galvanischen Anschluß von externen Zusatzeinrichtungen<br />
erlangt. Durch die kurze Distanz zwischen Sprecher und Mikrofon ("Nahaufsprache" bei<br />
Klassenverstärkeranlagen, persönlichen Sender-Empfänger-Systemen und externen Mikrofonen)<br />
oder durch selektive Verstärkung des Nutzsignals (Radio-, Fernseh-, HiFi-Geräte, Telefone etc.)<br />
wird eine signifikante Verbesserung des Signal-Rausch-Abstands erreicht und damit das<br />
Kommunikationsvermögen und die Integration schwerhöriger Kinder gefördert. Aufgrund dieser<br />
Erfahrungen müssen Audioeingänge heute als unverzichtbarer Bestandteil bei der Versorgung<br />
von Kleinkindern, Kindern im Vorschulalter wie auch bei hörgeschädigten Schülern in Regel- oder<br />
Sonderschulen angesehen werden. (Kießling, Kollmeier, Diller)<br />
ataxia<br />
Ataxie n. / f. / (-n) [- - ataktisch]<br />
= Koordinationsstörung<br />
die Koordination ist gestört, wenn das geordnete Zusammenspiel der Muskeln<br />
verlorengeht. Das Mass und die Geschwindigkeit der Bewegungen geraten außer<br />
Kontrolle. Zielbewegungen, Haltung, Stand und Gang werden unsicher.<br />
Koordinationsstörungen treten vor allem bei Läsionen des Kleinhirns (zerebellare<br />
Ataxie), der Hinterstränge (spinale Ataxie), der Stammganglien und des<br />
Vestibularapparates auf Masuhr / Neumann)<br />
e.g. Die Sprechstörung (bei zerebellärer Dysarthrie) kommt durch eine Ataxie (Unordnung) der<br />
Atemmuskulatur und der bukkofazialen Muskulatur zustande. (Wirth)<br />
~ ataktische Dysarthrie<br />
◊ ataktische Dysarthrie,ataktische Dysphonie<br />
ataxic dysarthria<br />
ataktische Dysarthrie c. / f. / (- -n)<br />
= zerebelläre Dysarthrie<br />
diese tritt bei spinozerebellärer Erkrankung (Friedrich-Ataxie), hereditärer zerebellärer<br />
Atrophie (Marie-Krankheit), Trauma, Kleinhirntumor und vaskulärer Störung auf. Die<br />
zerebelläre Dysarthrie ist durch eine Verlangsamung des Sprechtempos sowie eine<br />
skandierende Sprechweise gekennzeichnet. Dabei ist auch die Stimmgebung und<br />
manchmal auch die Sprechatmung beeinträchtigt. Eine andere Verlaufsform einer<br />
zerebullären Sprechstörung äußert sich in einer verwaschenen Artikulation Böhme)<br />
e.g. Patienten mit ataktischer Dysarthrie sprechen langsam, monoton und skandierend, mit rauher<br />
Stimme, gelegentlichem Stimmzittern, gelegentlichen Lautstärke- und Tonhöhenschwankungen<br />
sowie mit stark unpräziser Artikulation von Konsonanten und Vokalen und unregelmäßigen<br />
artikulatiorischen Zusammenbrüchen. Leitsymptome sind das skandierende Sprechen und die<br />
artikulatorischen Zusammenbrüche. (Poeck)<br />
~ Ataxie, Dysarthrie, gemischte Dysarthrie, pseudobulbäre Dysarthrie<br />
athetosis<br />
Athetose n. / f. / (-n) [- - athetotisch]<br />
häufig nach perinataler Hirnschädigung auftretendes, extrapyramidales Syndrom mit<br />
unaufhörlichen, langsam schraubenden Hyperkinesen. Morphologisch finden sich vor<br />
allem degenerative strio-pallidäre Veränderungen Masuhr / Neumann)
Definiciones de términos alemán 19<br />
e.g. Es gibt fünf Formen der Zerebralparesen: Spastik, Athetose, Ataxie, Hypotonie und Mischformen.<br />
Am häufigsten sind Spastizität und Athetose. (Wirth)<br />
~ Zerebralparese, Dysarthrie<br />
atonality<br />
Atonalität n. / f. / kein Plural [- - atonal]<br />
atonale Musik (Atonalität) [griechisch]: Kompositionsprinzip innerhalb der Neuen Musik,<br />
das nicht mehr auf den herkömmlichen Gesetzen der Tonalität beruht Duden)<br />
e.g. Die nach 1910 aufgekommene Bezeichnung war ursprünglich polemisch gemeint und richtete<br />
sich gegen die Kompositionen der Wiener Schule (Schönberg, Berg, Webern). Obgleich auch die<br />
damit gemeinten Komponisten ihn ablehnten, hat er sich dennoch durchgesetzt. Die atonale<br />
Musik ist letztlich nur eine Fortsetzung der im 19 Jahrhundert einsetzenden Erweiterung und<br />
Auflösung der Tonalität. Während hier die Beziehung der harmonischen Abläufe durch Spannung<br />
und Auflösung, Konsonanz und Dissonanz geregelt und funktional (Dominante - Tonika) einander<br />
zugeordnet bzw. auf ein tonales Zentrum bezogen war, ist in der Atonalität die Beziehung auf<br />
einen Grundton verloren gegangen, der Gegensatz Konsonanz - Dissonanz besteht nicht mehr.<br />
(Duden, Sachlexikon der Musik)<br />
atresia<br />
Atresie n. / f. / -n<br />
angeb. Verschluß von Hohlorganen od. natürlichen Körperöffnungen; z.B. Darmatresie,<br />
Ösophagusatresie, Choanalatreisie, Gallengangatresie Pschyrembel)<br />
e.g. Man teilt die Mißbildungen des äußeren Ohres in drei Schweregrade: (...) Dysplasie III. Grades<br />
(Mikrotie III. Grades und Antotie): Häufig findet man zusätzlich eine Atresia auris congenita (nicht<br />
angelegter Gehörgang). (Weerda)<br />
attention<br />
Aufmerksamkeit n. / f. / kein Plural [- - aufmerksam]<br />
ist definiert als ein Zustand konzentrierter Bewußtheit, begleitet von einer Bereitschaft<br />
des zentralen Nervensystems, auf Stimulation zu reagieren Zimbardo)<br />
e.g. Bei Störungen der Aufmerksamkeit und Konzentration ist die Fähigkeit beeinträchtigt, die<br />
Wahrnehmung in vollem Umfang den durch die Sinne vermittelten Eindrücken zuzuwenden bzw.<br />
die Wahrnehmung auf einen bestimmten Sachverhalt zu konzentrieren. (Möller / Laux / Deister)<br />
~ Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom<br />
◊ Aufmerksamkeitsstörung, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom<br />
attention deficit disorder<br />
Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom c. / n. / kein Plural<br />
= attention deficit disorder (AAD), Zappelphilipp-Syndrom, hyperkinetisches Syndrom,<br />
Strauß-Syndrom<br />
Verhaltensstörung mit Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung, Impulsivität,<br />
mangelnder Frustrationstoleranz und eventuell Hyperaktivität Pschyrembel)<br />
e.g. Es besteht eine stark verkürzte Konzentrationsspanne, die Kinder sind nicht in der Lage, ihre<br />
Aufmerksamkeit für die notwendige Zeit an ein Objekt zu binden. Dies äußert sich in vermehrter<br />
Ablenkbarkeit und geht oft mit psychomotorischer Unruhe (Hyperaktivität) einher. Obgleich die<br />
allgemeine Intelligenz normal sein kann, ist die schulische Entwicklung hierdurch unter<br />
Umständen gefährdet. (von Harnack / Koletzko)<br />
~ Hyperkinese, Aufmerksamkeit, Verhaltensstörung
Definiciones de términos alemán 20<br />
attitude<br />
Einstellung n. / f. / - en [- - eingestellt]<br />
= Haltung<br />
Einstellungen sind Prädispositionen, auf eine bestimmte Weise zu reagieren. Es sind<br />
erlernte Haltungen zu Handlungen, die bestimmten Menschen oder Fragestellungen<br />
gegenüber angemessen sind Zimbardo)<br />
e.g. Einstellungen sind Sonderformen von Stellungsnahmen. Der Ausdruck Einstellung ist eine<br />
umfassende Bezeichnung für relativ konstante, durch Umwelteinflüsse und soziales Lernen<br />
entstandene Systeme von Meinungen, Ansichten und Überzeugungen, die meist emotional<br />
verankert sind und unser Verhalten wesentlich beeinflussen. (Remschmidt)<br />
◊ positve Einstellung, negative Einstellung<br />
audibility<br />
Hörbarkeit n. / f. / kein Plural [- - hörbar]<br />
= Vernehmbarkeit<br />
hörbar: mit dem Gehör wahrnehmbar Duden, Das Bedeutungswörterbuch)<br />
e.g. Der Mensch hört Frequenzen zwischen 20 und etwa 160000 Hz und empfindet Lautstärkepegel<br />
zwischen 4 und 130 phon. Die Frequenzen und Lautstärken der menschlichen Sprache sind ein<br />
Teil des gesamten Hörbereichs. (Schmidt)<br />
audiogram<br />
Audiogramm n. / n. / -e<br />
Abbildung des Verlaufs einer Hörkurve, rechts in Rot, links in Blau eingezeichnet<br />
Franke)<br />
e.g. Für den klinischen Alltag hat sich jedoch die Aufzeichnung der gekrümmten physikalischen<br />
Hörschwellenkurve (in dB SPL) als unpraktisch erwiesen. Zur Lösung des Problems hat man die<br />
beim Durchschnitt gesunder Jugendlicher meßbare Hörschwelle für die wichtigsten Frequenzen<br />
bestimmt und ihr willkürlich den praktischen Pegelwert 0 dB HL ("hearing level") gegeben. Die<br />
Folge ist, daß die klinische Hörschwellenkurve eine übersichtliche Gerade wird, die sich im<br />
klinischen Alltag bewährt. Diese Form der Darstellung wird als Ton(schwellen)audiogramm<br />
bezeichnet. Im Tonaudiogramm weicht die Meßlinie eines Schwerhörigen im Vergleich zum<br />
Gesunden um einen bestimmten Betrag in Dezibel von der Normalhörschwelle nach unten ab.<br />
(Schmidt)<br />
audiology<br />
Audiologie n. / f. / kein Plural [- - audiologisch]<br />
= Otologie, Wissenschaft des Hörvorgangs<br />
Teilgebiet der Hals- Nasen-Ohren-Heilkunde, das sich mit der Funktion u. den<br />
Störungen des Gehörargans befaßt Pschyrembel)<br />
e.g. Pädaudiologie: Wissenschaf, Klinik u. Therapie der kindlichen Hörstörungen. Syn.:<br />
Pädoaudiologie. (Franke)<br />
audiometer<br />
Audiometer c. / n. / - [- - audiometrisch]<br />
elektroakustische Tongeneratoren, die Einzelfrequenzen m. definierter Lautstärke,<br />
erzeugen (Audiometer) Pschyrembel)<br />
e.g. Früher übliche Prüfungen mit Stimmgabelreihen, um z.B. die obere und untere Tongrenzen<br />
festzustellen, werden heute durch die tonaudiometrischen Untersuchungen ersetzt. Das am
Definiciones de términos alemán 21<br />
meisten verwendete Tonaudiometer (Tongenerator) erzeugt reine Töne in Oktav- oder<br />
Halboktavabständen von C bis c (hoch 6) (ca. 62 Hz bis 8000 Hz = 8 kHz), die durch<br />
Lautstärkeregler von der Hörschwelle bis zur Unbehaglichkeitsschwelle verstärkt werden können.<br />
Die Töne werden für jedes Ohr einzeln - gegebenenfalls bei größerer Seitendifferenz des Gehörs<br />
unter Ausschaltung des anderen Ohr durch Vertäubung - zunächst mittels Kopfhörer über<br />
Luftleitung und anschließend mit einem Knochenleitungshörer (aufgesetzt auf den<br />
Warzenfortsatz) über Knochenleitung gegeben. (Boenninghaus)<br />
audiometry<br />
Audiometrie n. / f. / kein Plural [- - audiometrisch]<br />
= Gehörmessung<br />
Verfahren zur Prüfung der Gehörfunktion m. Hilfe von elektroakust. Tongeneratoren, die<br />
Einzelfrequenzen m. definierter Lautstärke erzeugen (Audiometer) : 1. Tonaudiometrie,<br />
Tonschwellenaudiometrie: für bestimmte Frequenzen im Bereich von 0,125 - 12 kHz<br />
werden die Lautstärken in Dezibel (dB) bestimmt, die beim Pat. gerade eine<br />
Hörempfindung hervorrufen.(...); 2. Überschwellige Tonaudiometrische Prüfungen:<br />
ermöglichen bei einer Schallempfindungsschwerhörigkeit die Differenzierung zw. einer<br />
Schädigung der Haarzellen des Labyrinths (Knalltrauma, Ototoxikose) od. des<br />
Hörnerven (Akustikusneurinom) (...); 3. Sprachaudiometrie: Prüfung des<br />
Sprachverständisses (...); 4. Simulationsproben, z.B. in Begutachtungsfällen (...); 5.<br />
Objektive Hörprüfung: akustische Reize führen zu akustisch evozierten Potentialen und<br />
Veränderungen in einem gleichzeitig abgeleiteten EEG Boenninghaus)<br />
e.g. Die klinische Hörprüfung, die Audiometrie, besteht letztlich aus der mehr oder weniger<br />
komplizierten Messung der Veränderungen psychophysischer Empfindungsgrößen. So mißt die<br />
wichtige Tonschwellenaudiometrie die bei einer Schädigung vorliegende Schwellenerhöhung in<br />
Abhängigkeit von der Beschallungsfrequenz bei Luft- und Knochenleitungsübertragung. Der<br />
Vergleich zwischen beiden Messungen erlaubt, da die Knochenleitung den Mittelohrtransport<br />
nicht benötigt, logischerwiese eine Unterscheidung zwischen Schalleitungsstörung und<br />
Innenohrschwerhörigkeit.(...) Letztlich sollte die Sprachaudiometrie, also das Anbieten von<br />
gespeicherten Zahlwörtern, genormten Silben und Sätzen, ohne und mit Störgeräuschen das<br />
günstigste Testverfahren für die Funktion des gesamten Gehörs in Hinblick auf Schädigung und<br />
möglichst frühzeitiger Hörhilfeanpassung darstellen. (Biesalski)<br />
auditory<br />
auditiv adj. /<br />
= auditorisch<br />
1. a) das Gehör betreffend, zum Gehörsinn od. -organ gehörend (Med.); b) fähig,<br />
Sprachlaute wahrzunehmen u. zu analysieren (in Bezug auf das menschliche Gehör;<br />
Med.). 2. Vorwiegend mit Gehörsinn begabt (Psychol.) Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Für das Ohr ist die Schallwelle der adäquate Reiz. Ihre physikalische Beschreibung heißt Akustik.<br />
Anatomische, biochemische und physiologische Vorgänge beim Hören werden hingegen als<br />
auditorisch oder auditiv bezeichnet. (Schmidt)<br />
auditory agnosia<br />
akustische Agnosie c. / f. / (- -n)<br />
= auditive Agnosie<br />
bei der auditiven Agnosie handelt es sich um die angeborene völlige oder teilweise<br />
Unfähigkeit, Schallereignisse an ihrem Klang zu erkennen und zu verstehen, trotz<br />
ausreichendem peripheren Hörvermögen und normaler Intelligenz. Der Begriff auditive<br />
Agnosie wird sowohl bei Ausbleiben der Sprachentwicklung infolge angeborener
Definiciones de términos alemán 22<br />
Hirnläsionen verwendet als auch beim Erwachsenen infolge von erworbenen Herden im<br />
linken oder in beiden Schläfenlappen. Wirth)<br />
e.g. Die klassische, heute nicht merh als eigenständiges Phänomen aufgefaßte akustische Agnosie<br />
ist durch die Unfähigkeit charakterisiert, die Bedeutung eines Geräusches oder einer Melodie zu<br />
identifizieren. (Masuhr / Neumann)<br />
~ Agnosie, Autotopagnosie<br />
auditory aphasia<br />
Wernicke-Aphasie c. / f. / (- -n)<br />
= sensorische Aphasie, akustische Aphasie<br />
das Leitsymptom dieses Syndroms ist der Paragrammatismus, bei dem es in der<br />
sequentiellen Abfolge von Sätzen und Satzteilen zu Verdopplungen und<br />
Verschränkungen kommt. Es gibt viele Satzabbrüche. Flexionsendungen und<br />
Funktionswörter werden häufig verwechselt oder ganz ausgelassen. Die<br />
Sprachproduktion ist dabei trotz zum Teil starker phonematischer Schwierigkeiten<br />
flüssig. Es kommt zu vielen semantischen Paraphasien und Neologismen. Das<br />
Sprachverständnis ist erheblich gestört, so dass die Kommunikationsfähigkeit stark<br />
eingeschränkt ist Böhme)<br />
e.g. Der Name dieser Aphasieform erinnert an den deutschen Arzt Carl Wernicke, der 1874 erstmals<br />
korrekt annahm, dass bei dieser Form der Aphasie das hintere Sprachzentrum betroffen ist.<br />
(Huber / Poeck / Springer)<br />
~ Aphasie, syntaktische Aphasie, Wernicke- Sprachzentrum, amnestische Aphasie,<br />
globale Aphasie, Broca-Aphasie<br />
Im deutschsprachigen Raum ist die Einteilung von Poeck (Poeck, 1983, 1975, Huber, 1983) besonders<br />
hervorzuheben, da sie besonders weite Verbreitung nicht zuletzt durch den Aachener Aphasie-Test<br />
gefunden hat.<br />
auditory brainstem response<br />
akustisch evoziertes Potential c. / f. / - evozierte Potentiale<br />
= AEP, EFP<br />
die unter periodischer akustischer Reizeinwirkung entstehenden sinnesspezifischen<br />
elektrischen Potentialschwankungen der Hörbahn (AEP = Akustisch Evozierte<br />
Potentiale) lassen sich durch die computergestützte Mittelungstechnik (Averaging) vom<br />
überlagerten reizunabhängigen EEG trennen. Bei der nichtinvasiven BERA (Brainstem<br />
Electric Response Audiometrie) werden über Oberflächenelektroden an Vertex und<br />
Mastoid die klinisch wichtigen frühen Potentiale (FEAP) aus Hörnerv und Hirnstamm<br />
abgeleitet Boenninghaus)<br />
e.g. Für die Kinderaudiometrie hat sich die BERA (Brainstem-ERA) durchgesetzt, weil sie<br />
reprodizierbar und zuverlässig ist sowie bei überschwelliger Stimulation auch topodiagnostische<br />
Aussagen ermöglicht.Gewisse Rückschlüsse lassen sich aus den Potentialen auch auf den<br />
Reifungszustand der Hörbahn ziehen (Lippert 1990). (Biesalski)<br />
auditory comprehension<br />
auditives Sprachverständnis c. / n. / kein Plural<br />
= auditives Sprachverstehen<br />
Teilprozeß der Sprachverarbeitung, in dem der Hörer aufgrund der wahrgenommenen<br />
Lautstruktur einer Äußerung (Sprachwahrnehmung) sowohl ihre zugrundeliegende<br />
Proposition als auch die Sprecherintention rekonstruieren und im Gedächtnis speichern<br />
kann Bußmann)<br />
e.g. Das Sprachverständnis entwickelt sich im dritten Vierteljahr, also während der 2. Lallperiode.<br />
Assoziationen zwischen Dingen und den zugehörigen Sprachelementen treten auf. (Wirth)
Definiciones de términos alemán 23<br />
auditory deficit<br />
auditives Defizit c. / n. / auditive -e<br />
- auditiv: 1a) das Gehör betreffend, zum Gehörsinn od. -organ gehörend (Med.); b) fähig<br />
Sprachlaute wahrzunehmen u. zu analysieren (in Bezug auf das menschliche Gehör;<br />
Med.). - Defizit: Mangel Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Verschiedene Autoren (z.B. Wurm-Dinse, 1992) weisen darauf hin, daß zentral-auditiv<br />
verarbeitungsgestörte Kinder ihre Defizite über den Kanal der visuellen Verarbeitung zu<br />
kompensieren versuchen. Deuster und Kley (1981) hingegen konnten in einer Studie feststellen,<br />
daß sich die visuelle Verarbeitung bei den untersuchten Kindern um so beeinträchtigter zeigte, je<br />
stärker die auditive Verarbeitung gestört war. (Lauer)<br />
auditory discrimination<br />
auditive Diskrimmination c. / f. / - -en<br />
die Diskrimination bzw. Differenzierung ist die Fähigkeit, Ähnlichkeiten und Unterschiede<br />
zwischen auditiven Stimuli, insbesondere Sprachlauten, zu erkennen Lauer)<br />
e.g. Prüfung der auditiven Differenzierungsfähigkeit (beinhaltet:) Prüfung des Erkennens<br />
unterschiedlicher Geräuschqualitäten (...); Prüfung der Unterscheidungsfähigkeit bei<br />
Sprachlauten (...); Prüfung des Erkennen von Intensitätsunterschieden (...); Prüfung des<br />
Erkennen von Unterschieden in der Tonlänge (...); Prüfung der Fähigkeit zur<br />
Tonhöhenunterscheidung; Prüfung der Fähigkeit zur Selektivität (...); Prüfung der Simulatneität<br />
(...); Prüfung der Figur-Hintergrund-Unterscheidung (...); Prüfung des Erkennens auditiver<br />
Sequenzen und Symbolfolgen (...); Prüfung der Fähigkeit akustische und optische Signale zu<br />
verstehen (...); Prüfung der Synthese und Analyse (...); Prüfung der Ergänzungsfähigkeit(...).<br />
(Wirth)<br />
auditory disorder<br />
Hörstörung c. / f. / -en [- - hörgestört]<br />
= Schwerhörigkeit, Hörverlust<br />
Man unterscheidet eine Schalleitungsstörung, eine sensoneurale oder<br />
Schallempfindungsstörung und eine kombinierte Schwerhörigkeit (die Kombination aus<br />
Schalleitungs- und Schallempfindungsschwerhörigkeit). (...) Der Hörverlust ist immer ein<br />
Hinweis auf eine Erkrankung des Gehörs (vom äußeren Ohr bis zur Hirnrinde), wenn<br />
man von der Simulation (Vortäuschung einer Hörstörung), Aggravation (Patient gibt<br />
bereits vorhandenen Hörschaden bewußt größer an, als er tatsächlich ist) und der<br />
psychogenen Hörstörung (nichtorganischer Hörschaden) absieht<br />
je nach zugrundeliegendern Fragestellungen werden Hörstörungen unterschiedlich eingeteilt:<br />
nach Lokalisation, Äthiologie oder Schweregrad Wendler<br />
Einteilung in Schallleitungs- u. Schallempfindungsschwerhörigkeit sowie zentrale<br />
Hörstörungen Franke Berghaus, Rettinger, Böhme)<br />
e.g. Aufgrund der Komplexität des Hörargans und der für ein normales Hören notwendigen<br />
Verarbeitungsmechanismen können eine Reihe von Störungen auftreten. Obwohl deren Ursache<br />
unterschiedlich sein kann ( z.B. Lärmeinwirkung, Stoffwechselstörungen, altersbedingte<br />
Degeneration, Durchblutungsstörungen, Tumoren) ist die jeweilige Auswirkung auf den<br />
Hörvorgang relativ ähnlich: von der Art der Hörstörung kann deshalb nur grob auf das<br />
zugrundeliegende Krankheitsbild geschlossen werden. (Kießling)<br />
Im Deutschen werden die Begriffe "Hörstörung" und "Hörschädigung" oft nicht genau verwendet, wobei die<br />
Hörstörung eigentlich die Folge der Hörschädigung darstellt.
Definiciones de términos alemán 24<br />
auditory impairment<br />
Hörschädigung c. / f. / -en [- - hörgeschädigt]<br />
Hörschäden sind erblich bedingt oder prä-, peri- und postnatal erworben bzw. Folge von<br />
erblich und exogen verursachten Mißbildungen der Hörorgane. Sie treten als<br />
Schalleitungsschwerhörigkeit durch Mißbildungen und Erkrankungen des äußeren und<br />
Mittelohres, als Schallempfindungsschwerhörigkeiten durch Störungen in der Schnecke<br />
oder als retrolabyrinthäre Schäden (Hornerv, Kochleariskerne, zentral) sowie auch als<br />
kombinierte Schalleitungs- Schallempfindungsschwerhörigkeiten auf<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation)<br />
e.g. Das Ziel der auditiven Rehabilitation ist im allgemeinen die Wiederherstellung oder sie<br />
Verbesserung der auditiven Kommunikation. Die spezifischen Maßnahmen richten sich nach dem<br />
Ausmaß des Hörschadens, den Bedürfnissen des Hörgeschädigten und den Anforderungen des<br />
individuellen Umfelds. (Probst, Grevers, Iro)<br />
Im Deutschen werden die Begriffe "Hörstörung" und "Hörschädigung" oft nicht genau verwendet, wobei die<br />
Hörstörung eigentlich die Folge der Hörschädigung darstellt.<br />
auditory processing<br />
auditive Verarbeitung c. / f. / (- -en)<br />
= periphere und zentrale Verarbeitung akustischer Stimuli<br />
im peripheren System wird die auditorische Information möglichst naturgetreu als<br />
Gesamtbild erfaßt und weitergeleitet, so daß sie das ZNS als komplexe Signalmischung<br />
erreicht. Die Aufgabe des zentralen Hörsystems ist es, die auditorischen Signale zu<br />
trennen und zu erkennen Probst, Grevers, Iro)<br />
e.g. Zu den Leistungen des auditiven Systems gehören im wesentlichen die Verarbeitung von<br />
Lautstärken und Tonhöhen, die Verarbeitung zeitlicher Verhältnisse, die Lokalisation von<br />
Schallquellen, die Verarbeitung von Musik (Töne, Klänge, Rhythmus) sowie der Verarbeitung von<br />
Sprache (Schmidt, Thews, 1995). (...) Je zentraler die Verarbeitungsebene liegt, desto komplexer<br />
ist die Verarbeitung der akustischen Signale.(...) Die letztliche Analyse komplexer<br />
Schallereignisse vollzieht sich im auditorischen Cortex. (Lauer)<br />
auditory processing skill<br />
auditive Verarbeitungsfertigkeit c. / f. / ( - -en)<br />
--> siehe auditive Verarbeitung, zentral-auditive Verarbeitung )<br />
Der Begriff "Fertigkeit" ist im Deutschen nicht üblich. Die "auditive Verarbeitung" wird deswegen nicht gegen die<br />
"auditive Verarbeitungsfähigkeit" abgegrenzt. Wenn die Fertigkeit nicht vorhanden ist, spricht man im<br />
Deutschen von Störungen der Funktion.<br />
auditory recognition<br />
Schallbilderkennung c. / f. / (-en)<br />
= auditives Erkennen, Schallidntifikation, auditorische Mustererkennung<br />
die Schallbilderkennung mit Benennun und Identifikation einer Schallquelle ist eine<br />
kognitive Großhirnfunktion, die auf Erfahrungen und Erlernen beruht. Sie ist auf die<br />
vorhergehende neurale Verarbeitung der Schallinformation in der Kochlea und im<br />
Hirnstamm angewiesen, die eine Schalllokalisation einschließt. (...) Die<br />
Schallidntifikation oder Schallbilderkennung schließt die Trennung von "erwünschten"<br />
auditorischen Informationen oder Schallquellen gegenüber "störenden" ein, wobei<br />
störende Schallquellen gemeinhin als "Lärm" bezeichnet werden. (...) die auditorische<br />
"Bildererkennung" ist hauptsächlich dynamisch und transitorisch Probst, Grevers, Iro)<br />
e.g. Die Erkennung von Sprachlauten und deren Zusammensetzung zu Silben, Wörtern, Phrasen und<br />
Sätzen ist in Zusammenhang mit der menschlichen Kommunikation das wichtigste Beispiel für
Definiciones de términos alemán 25<br />
die Erfassung von schnell wechselnden Schallmustern. Musik kann als spezialisierte Art der<br />
Schallbilderkennung aufgefaßt werden. Auditorische Halluzinationen oder Illusionen sind<br />
Schallbilderkennung ohne physikalisches Korrelat in der Außenwelt, wohingegen beim Tinnitus<br />
zwar das physikalische Korrelat in der Außenwelt ebenfalls fehlt, aber keine Bilderkennung<br />
stattfindet. Es entsteht nur "Lärm". (Probst, Grevers, Iro)<br />
auditory response<br />
otoakustische Emissionen c. / n. / immer Plural<br />
= OAE<br />
nach akustischem Reiz können vom gesunden Ohr "aktive" otoakustische Emissionen<br />
(OAE, akustische Geräuschaussendung) registriert werden, entstanden wahrscheinlich<br />
durch Kontraktionen äußerer Haarzellen Boenninghaus)<br />
e.g. Grundsätzlich werden spontane (SOAE) von evozierten otoakustischen Emissionen (EOAE)<br />
unterschieden. SOAE entstehen ohne Stimulation, EOAE werden erst nach Stimulation des<br />
Ohres mit einem Schallsignal meßbar. Während die SOAE für die klinische Pädaudiologie<br />
bedeutungslos geblieben sind, haben die EOAE seit 1988 die Früherkennung kindlicher<br />
Schwerhörigkeit methodisch wesentlich erweitert. (...) Zwei Anwendungen der EOAE werden<br />
voneinander abgegrenzt: transitorische EOAE (TEOAE) und Distorsionsprodukt EOAE<br />
(DPEOAE). (Wendler)<br />
auditory retention span<br />
auditive Merkspanne c. / f. / (- -n)<br />
= auditive Speicherung, Hörmerkspanne, akustische Merkfähigkeit<br />
die Fähigkeit, auditive Stimuli kurzfristig im Gedächtnis zu speichern, wird als<br />
Speicherung oder auditive Merkspanne bezeichnet Lauer)<br />
e.g. Die akustische Merkfähigkeit wird durch das Nachsprechenlassen von Zahlen-, Silbenketten oder<br />
Sätzen überprüft, deren Länge mit dem Alter zunimmt. (Wendler)<br />
auditory sensitivity<br />
auditive Empfindung c. / f. / - -en<br />
= Schallempfindung<br />
)<br />
e.g. Nicht alle Schwingungs- bzw. Schallfrequenzen können vom menschlichen Hörorgan<br />
wahrgenommen werden. (...) (bei einem jungen Erwachsenen) tritt unterhalb von 16 und oberhalb<br />
von 16000 Schwingungen pro Sekunde (Hertz =Hz) keine Schallempfindung (auf). (...) Man sieht,<br />
daß zwischen den Frequenzen von 2000 und 5000 Hz unser Gehörsinn am empfindlichsten ist<br />
und daß der Schalldruck unterhalb und oberhalb dieser Frequenzen erheblich verstärkt werden<br />
muß, damit wir eine ähnlich starke Schallempfindung haben. (Bartels, Bartels)<br />
auditory sequential memory<br />
sequentiell-auditives Gedächtnis c. / f. / (sequentiell-auditive -se)<br />
= seriell-auditives Merkspanne<br />
bei der Teilfunktion Sequenz handelt es sich um die z.T. auch als Raumlagefixierung<br />
bezeichnete Fähigkeit, die richtige Reihenfolge auditiver Stimuli zu erfassen (und diese)<br />
(...) kurzfristig im Gedächtnis zu speichern Lauer)<br />
e.g. Im sprachlichen Bereich ist die Reihenfolge von Lauten bzw. Silben in Wörtern und Wörtern in<br />
Sätzen bedeutungsunterscheidend. Die Sequenz stellt eine Erweiterung des Bereiches der<br />
Speicherung dar, da nun auch die Speicherung der Reihenfolge auditiver Stimuli notwendig ist.<br />
(Lauer)
Definiciones de términos alemán 26<br />
auditory stimulus<br />
auditiver Stimulus c. / m. / auditive Stimuli<br />
= auditiver Reiz<br />
für das Ohr ist die Schallwelle der adäquate Reiz (Stimulus, der eine Reaktion auslöst)<br />
Schmidt)<br />
e.g. Bahnung und Reifung der Hörbahn sind stark davon abhängig, ob das Gehör adäquate Reize zur<br />
Verfügung hat. Bahnung und Reifung finden in "sensiblen Phasen" statt, Zeitabschnitten, in<br />
denen fehlende oder richtige Hörreize den entscheidenden Einfluß auf das Wachstum der<br />
Hörbahn nehmen. Fehlt während der sensiblen Phasen die adäquate Stimulation, so schließt die<br />
Hörbahnreifung auf einem zu niedrigen Niveau ab.<br />
Die Verarbeitung verbaler Stimuli vollzieht sich auf der höchsten Ebene des Gehirns, wohingegen<br />
außersprachliche Stimuli - je nach Komplexität - bereits auf den davorliegenden Ebenen<br />
verarbeitet werden können. Das akustische Signal wird somit auf dem Weg über die zentrale<br />
Hörbahn mehrfach umcodiert (Schmidt, Thews, 1995)Lauer S. 6 (Wendler)<br />
auditory system<br />
auditives System c. / n. / (auditive -e)<br />
= Hörsystem<br />
das Hör-(...)organ(system) besteht aus einem peripheren und einem zentralen Teil. Der<br />
periphere Abschnitt umfaßt äußeres, mittleres und inneres Ohr und den N.<br />
vestibulocochlearis (statoacusticus), der am Kleinhirnbrückenwinkel in den Hirnstamm<br />
eintritte. Die peripheren Neurone des N. cochlearis enden an den Nuclei cochleares in<br />
der Medulla, hier beginnt die zentrale Hörbahn. Der zentrale Abschnitt des Gehörs<br />
besteht aus der Hörstrahlung sowie den primären und sekundären Hörfeldern Franzen)<br />
e.g. Zu den Leistungen des auditiven Systems gehören im wesentlichen die Verarbeitung von<br />
Lautstärken und Tonhöhen, die Verarbeitung zeitlicher Verhältnisse, die Lokalisation von<br />
Schallquellen, die Verarbeitung von Musik (Töne, Klänge, Rhythmus) sowie die Verarbeitung von<br />
Sprache (Schmidt, Thews, 1995). (Lauer)<br />
auditory training<br />
Schulung der auditiven Wahrnehmung in der Stimmtherapie c. / f. / -en - - - - - -<br />
Schulung der auditiven Wahrnehmung, eines analytischen Hörvermögens für<br />
Stimmfunktion, Artikulation und Sprechablauf; folgt primär zwei Schwerpunkten: das<br />
Hören von Geräuschen, Klängen und fremden Stimmen (Fremdhören) sowie das Hören<br />
der eigenen Stimme (Eigenhören) Spieker-Henke)<br />
e.g. Hörtraining in der Therapie bei Stimmstörungen: Es baut auf der Erkenntnis auf, daß die<br />
begrenzte Schwelle für Stimmübungserfolge in erster Linie das analytische Hörvermögen für<br />
Stimm- und Sprachqualitäten darstellt. (...) Das Ziel des Hörtrainings liegt in der auditiven<br />
Sensibilisierung in den aufeinander aufbauenden Bereichen: 1. Erkennen einfacher musikalischer<br />
Bewegungsmerkmale; 2. Erkennen formaler sprachlicher Bewegunsmerkmale; 3. Erkennen<br />
pathologischer und physiologischer Qualitätsmerkmale der Stimme und Sprache; 4.<br />
Kurzzeitgedächtnis für stimm-sprachliche Qualitäten und Bewegunsabläufe; 5.<br />
Langzeitgedächtnis für stimm-sprachliche Qualitäten und Bewegunsabläufe; 6. Vorstellen der<br />
Qualitäten und bewegunsabläufe anhand graphischer Darstellungen und terminologischer<br />
Bezeichnungen; 7. Aufbau eines neuen stimm-sprachlichen Selbstbildes. (Grohnfeldt)<br />
Im deutschsprachigen Raum wird der Begriff auditives Training oder Hörtraining hauptsächlich im<br />
Zusammenhang mit Hörübungen für schwerhörig gewordene Erwachsene, bzw- die Hörerziehung als<br />
Förderung schwerhöriger Kinder benutzt.<br />
autism
Definiciones de términos alemán 27<br />
Autismus n. / m. / kein Plural [- - autistisch]<br />
= Asperger-Syndrom, Kanner-Syndrom<br />
der frühkindliche Autismus (Kanner-Syndrom) ist eine schwerwiegende<br />
Kommunikationsstörung, die zumeist vor dem dritten Lebensjahr auftritt. Es kommt zu<br />
einer interpersonellen Kontaktstörung im seelischen Bereich und zu einer retardierten<br />
Persönlichkeitsentwicklung. Davon abgrenzbar ist das Asberger-Syndrom (autistische<br />
Psychopathie) , das sich zumeist im Schulalter mit schwerer Kontaktstörung manifestiert<br />
Böhme)<br />
e.g. Die qualitativen Veränderungen durch Autismusim Entwicklungsprozess zeigen sich in der<br />
sogenannten Verhaltenstriade:<br />
- einer schweren Beeinträchtigung der zwischenmenschlichen Interaktion<br />
- der non-verbalen sozialen Kommunikation und der Vorstellungskraft<br />
sowie<br />
- in einem Muster an Aktivitäten, die beherrscht sind von wiederholten, stereotypen Routinen. (Wirth)<br />
◊ psychogender Autismus, somatogener Autismus<br />
automatique speech technique<br />
automatisiertes Sprechen c. / n. / kein Plural<br />
= automatisierte Reihen<br />
hochüberlernte oder automatisierte Äußerungen (wie Zahlenfolgen, Wochentage,<br />
Begrüßungsfloskeln) Böhme)<br />
e.g. Manche Patienten (globale Aphasiker) können automatisierte Reihen (Gebete, Lieder, die<br />
Zahlenreihe, Wochentage, Monate) weiterführen. (Kittel)<br />
~ Aphasie, globale Aphasie<br />
Diese Technik wird auch beim Stottern als "Reihensprechen" angewendet; "Reihensprechen" gelingt symptomfrei<br />
autotopagnosia<br />
Autotopagnosie c. / f. / (-n) [- - autotopagnostisch]<br />
= Körperorientierunsstörung, Körperschemastörung<br />
unter einer Autotopagnosie ist eine Orientierungsstörung am eigenen Körper zu<br />
verstehen Masuhr /, Neumann)<br />
e.g. In allen Fällen, die in der Literatur beschrieben worden sind, läßt sich die gestörte Orientierung<br />
am eigenen Körper, Autotopagnosie, entweder auf Aphasie oder auf räumliche<br />
Orientierungsstörung oder auf akute oder chronische globale Beeinträchtigung der geistigen<br />
Tätigkeit zurückführen. (Poeck)<br />
~ Agnosie, akustische Agnosie<br />
babbling<br />
Lallen n. / n. / kein Plural<br />
zunächst zufällig entstehende Lautbildungen ab dem 2. Lebensmonat Wirth)<br />
e.g. In der ersten Lallperiode besteht ein mehr spielerisches Umgehen des Säuglings mit seinen<br />
Lautproduktionen. Dies findet etwas im zweiten bis vierten Lebenmonat statt.<br />
Ab etwa dem sechsten Entwicklungsmonat gelangtt der Säugling allmählich in die zweite Lallperiode.<br />
Jetzt tritt bereits eine Differenzierung des Lallens ein, und es sind bereits erste<br />
Lautnachahmungen zu beobachten. (Böhme)<br />
~ Sprachentwicklung, Gurren<br />
◊ primäres Lallen, sekundäres Lallen, erste Lallphase, zweite Lallphase<br />
back assimilation
Definiciones de términos alemán 28<br />
Velarassimilation c. / f. / - en<br />
Harmonisierungsprozesse betreffen Vorgänge, bei denen Laute innerhalb einer<br />
Lautreihe einander angegleichen werden (in diesem Fall andere Laute den Velaren)<br />
Baumgartner / Füssenich)<br />
e.g. Velarassimilation: "Stock" wird zu "Gock". Sowohl Art als auch Ort der Artikulation können<br />
angeglichen werden. (Franke)<br />
~ Velar, phonologischer Prozess, Assimilation, Velarisierung<br />
back sound<br />
hinterer Laut c. / m. / hintere -e<br />
(sinngemäß:) Laut, der im hinteren Bereich der Mundhöhle bzw. mit dem hinteren Teil<br />
der Zunge gebildet wird, z.B. Hinterzungenvokale, Hintergaumenlaute )<br />
e.g. Zur Fixierung der Artikulationsstelle eignet sich das Gaumengebiet, das man nach Oberlippe,<br />
Zähne, Zahndamm, vorderer Gaumen (Präpalatum), hinterer Gaumen (Postpalatum), vorderes,<br />
hinteres Velum und Zäpfchen (Uvula) einteilt. Dannach unterscheidet man Lippenlaute (Labiale;<br />
bilabiale: b,p; labiodentale: pf, v, f), Zahnlaute (Dentale und Zahndammlaute oder Alveolare (d, t,<br />
ts, z, s, n, l, r1), Gaumenlaute (Palatale): j, s, c), Gaumensegellaute (Velare: g, k, x, nj),<br />
Zäpfchenlaute (Uvulare: r2), Rachenlaute und Kehllaute. Nach dem artikulierenden Organ<br />
ergeben sich bilabiale, labiodentale, dentale, alveolare/postdentale, koronale<br />
(Zungenvordersaum), prädorsale (vordere Zungenoberfläche), mediodorsale (mittlere Z.),<br />
postdorsale (hintere Z.) und laryngeale (Stimmlippen) Laute. (Lewandowski)<br />
Die Unterscheidung zwischen forderen Lauten und hinteren Lauten wird in der deutschsprachigen Literatur nicht<br />
benutzt, man beschreibt die Artikulationsorte bzw. Artikualtionsorgane in differenzierteren Kategorien. Siehe<br />
Kontext.<br />
background noise<br />
Hintergrundgeräusch c. / n. / -e<br />
(akust.) unerwünschte akust. Begleiterscheinungen, z.B. Lärm, schlechte Raumakustik,<br />
Eigenrauschen Franke)<br />
e.g. Selektionsstörung Akustisch relevante Informationen können von Neben- und<br />
Hintergrundgeräuschen nicht effektiv getrennt werden. Dadurch ist es für die Betroffenen<br />
schwierig, die für sie relevanten Stimuli kontinuierlich aufzunehmen, ohne von den<br />
Umgebungsgeräuschen abgelenkt zu werden. (Lauer)<br />
backing<br />
Velarisierung n. / f. / (-en)<br />
= Rückverlagerung<br />
Velarisierung beinhaltet die Ersetzung vorderer Konsonanten durch Velare Baumgartner<br />
/ Füssenich)<br />
e.g. Rückverlagerung: vordere Laute werden durch hintere ersetzt, z.B. "Fisch" zu "Fich" (Jahn)<br />
~ Velar, Phonologie, Palatalisierung, Velarassimilation<br />
Velarisierung kann sich auch auf den "Umlaut" beziehen. Prozess und Ergebnis der Angleichung des Vokals der<br />
Haupttonsilbe an den Vokal der folgenden Silbe. Dabei kann zwischen Palatalisierung, Velarisierung,<br />
Hebung und Senkung unterschieden werden.<br />
bandwidth<br />
Bandbreite c. / f. / (-n)<br />
die Differenz zwischen zwischen größter und kleinster Frequenz in einem<br />
zusammenhängenden Bereich von Schwingungen unterschiedl. Frequenzen Meyers)
Definiciones de términos alemán 29<br />
e.g. In der Nachrichtentechnik bezeichnet man als Bandbreite im allg. die Breite eines<br />
Frequenzbandes zw. zwei Grenzfrequenzen, für die die übertragene oder von einem Bandfilter<br />
hindurchgelassenen Leistung auf die Hälfte, die Spannung um den Faktor 1/2 * Wurzel aus 2<br />
absinkt. (Meyers)<br />
behaviour<br />
Verhalten n. / n. / (Verhaltensweisen) [verhalten]<br />
die Gesamtheit der nach außen sichtbaren Bewegungen und Handlungsabläufe<br />
Remschmitdt)<br />
e.g. Nun folgt auch das Verhalten von Personen, die mit Stotternden im Gespräch sind, zumeist ganz<br />
typischen Regelhaftigkeiten: So wird von den meisten Bezugspersonen immer wieder die Ansicht<br />
vertreten, Stotternde stotterten aus Nervosität; deshalb bräuchten sie Beruhigung. (Fiedler /<br />
Standop)<br />
~ Verhaltensstörung, verbales Verhalten, Verhaltenstest, Verhaltenstherapie,<br />
Verhaltenssyndrom<br />
◊ Verhaltensmodifikation, Verhaltensstörung, Verhaltensprobleme,<br />
Verhaltensbeobachtungsaudiometrie, Verhaltenstest, Verhaltenssyndrom<br />
behaviour modification<br />
Verhaltenstherapie c. / f. / - n<br />
= Verhaltensmodifikation<br />
die Verhaltenstherapie befaßt sich mit der direkten Beeinflussung des Verhaltens. Direkt<br />
heißt, dass das vorliegende Krankheitssymptom ohne Umwege über seine<br />
verschiedenen Entstehungsbedingungen gezielt angegangen wird Remschmitdt)<br />
e.g. Insbesondere die Verhaltenstherapie hat in den vergangenen Jahren (...) zu belegen versucht,<br />
dass eine erfolgreiche Kontrolle symptomatischer Verhaltensweisen durch den Klienten selbst die<br />
besten Voraussetzungen für einen langfristigen Therapieerfolg (in der Stottertherapie) schafft.<br />
(Fiedler / Standop)<br />
~ Verhalten, Verhaltensstörung<br />
behavioural observation audiometry<br />
Beobachtungsaudiometrie c. / f. / kein Plural<br />
= Verhaltensbeobachtungsaudiometrie<br />
bei jüngeren Kindern beobachtet man die Reaktion auf die Hörprüfsignale<br />
(Kopfwendereaktion, manchmal kleine und kleinste Gesichtsverziehungen und andere).<br />
Es erfordert langjährige, umfangreiche Erfahrung, diese Reaktionen richtig zu beurteilen.<br />
Manche der Reaktionen stellen bedingte Reflexe dar (z.B. Auropalpebralreflex), die ab<br />
einem Lebensalter von 1,6 Jahren immer schwächer werden. Ab diesem Alter können<br />
Kinder willkürlich auf akustische Stimulation reagieren. Die Verfahren werden -<br />
unabhängig von reflektorischer oder willkürlicher Reaktion - unter der Kategorie<br />
Reaktionsaudiometrie zusammengefaßt Wendler)<br />
e.g. Kinderaudiometrie im Rahmen der Pädaudiologie. Erste Reaktionen auf Schallreize zeigen Feten<br />
ab dem 6. Schwangerschaftsmonat. Um Hörstörungen beim Kleinkind früh aufzudecken, an die<br />
bei "Risikokindern", bei Ohrmißbildungen oder Entwicklungsstörungen der Sprache zu denken ist,<br />
bedient man sich zur Hörprüfung der objektiven Audiometrie (BERA und otoakustische<br />
Emissionen) oder - je nach Alter des Kindes- a) der Reflexaudiometrie bis zum 2. Lebensjahr: Bei<br />
akustischen Reizen kommt es zum auripalpebralen Reflex (Lidschlag) oder zum Blick- bzw.<br />
Kopfwenden zur Schallquelle (Verhaltensaudiometrie); b) der Spielaudiometrie ab dem 2. Bis<br />
zum 4. Lebensjahr, wobei das Kind beim Hören eines Tones einen Baustein zu anderen legen<br />
oder ein neues Märchendiapositiv einschalten darf ("Peep-Show"). (Boenninghaus)
Definiciones de términos alemán 30<br />
behavioural problem<br />
Verhaltensstörung c. / f. / - en [- - verhaltensgestört]<br />
Verhaltensstörung bedeutet nichts anderes als ein Mißverhältnis zwischen<br />
Verhaltenserwartung an das Kind und dessen Anpassungsleistung oder -bereitschaft<br />
Tölle)<br />
e.g. Nach Auffassungen der Lerntheorien werden die Symptome von Verhaltensstörungen und<br />
Neurosen, wie fast alles menschliche Verhalten, erlernt. (Remschmidt)<br />
~ Verhalten, Aufmerksamkeitsstörung, Verhaltenstherapie, Verhaltenstest<br />
behavioural syndrome<br />
Verhaltenssyndrom c. / n. / (- e)<br />
Verhaltens- oder psychisches Syndrom bedeutet das (gestörte) Merkmalsmuster, das<br />
bei einer Person vorliegt Zimbardo)<br />
e.g. Die Kardinalsymptome des hyperkinetischen Syndroms sind Hypermotorik, Störungen der<br />
Aufmerksamkeit, der Impulskontrolle und der psychosozialen Anpassung. (Möller / Laux / Deister)<br />
~ Syndrom, Verhalten, Verhaltensstörung<br />
behavioural test<br />
Verhaltenstest c. / m. / - s<br />
psychologische Tests sind Verfahren, die unter definierten Bedingungen der Entnahme<br />
einer repräsentativen Stichprobe aus dem Denken, dem Erlebens- und<br />
Verhaltensrepertoire einer Person dienen sollen Wendler / Seidner / Kittel / Eysholdt)<br />
~ Verhalten, Verhaltenstherapie, Verhaltenssyndrom<br />
In der deutschsprachigen Literatur spricht man von Leistungstest, Intelligenztest oder Entwicklungstests, bei<br />
denen das Verhalten in die Wertung miteinbezogen wird.<br />
Bernouilli effect<br />
Bernoulli Effekt c. / m. / (- -e)<br />
= Bernoulli Strömungsgesetz<br />
zur Erklärung der Stimmlippenfunktion kann das Bernoulli-Strömungsgesetz für<br />
Flüssigkeiten und Gase angewendet und auf den Kehlkopf übertragen werden. Danach<br />
besitzt der die Glottis passierende Luftstrom nicht nur die Kraft die Stimmlippen zu<br />
trennen, sondern erzeugt gleichzeitig die Kraft, sie wieder zusammenzuführen. Es<br />
kommt im Bereich der Glottis zu Druck-, Sog- und Wirbelbildungen Böhme)<br />
e.g. Diesem aerodynamischem Gesetz unterliegt auch der Durchgang des Luftstroms durch den<br />
Kehlkopf und damit auch die Schwingung der Stimmlippen. Es tritt also im Luftstrom, sobald bei<br />
der Phonation die Stimmritze ein wenig gesprengt ist, unter erhöhter Geschwindigkeit des<br />
Luftstroms ein Druckabfall ein, der die eben gesprengten Stimmlippen wieder zusammensaugt.<br />
Dieses Wechselspiel muß sich streng periodisch wiederholen, solange die Luft nachströmt und<br />
die Stimmlippen in Phonationsstellung bleiben. (Habermann)<br />
~ Stimmlippenschwingung<br />
bilabial<br />
bilabial adj. / / [- Bilabial]<br />
Artikulation, bei der beide Lippen beteiligt sind Gadler)<br />
e.g. Das Allophon [b] läßt sich als Bündel der Merkmale [explosiv, bilabial, stimmhaft] beschreiben.<br />
(Kürschner)
Definiciones de términos alemán 31<br />
~ Phonetik. Artikulation, Labial<br />
◊ bilabialer Laut<br />
bilateral<br />
bilateral adj. /<br />
= beidseitig, zweiseitig<br />
zweiseitig Franke)<br />
e.g. Etwa 70 % der Linkshänder zeigen bei der Sprache ebenfalls eine Dominanz der linken<br />
Gehirnhälfte. Bei den anderen 5% der Rechtshänder und bei 15% der Linkshänder wird die<br />
Sprache von der rechten Gehirnhälfte kontrolliert. Für weitere 15% von Linkshändern sind die<br />
sprachlichen Funktionen auf beide Gehirnhälften verteilt. Man nennt dies bilateral]e<br />
Sprachkontrolle. (Zimbardo)<br />
~ bilaterale Repräsentation, bilaterale Hörschädigung<br />
◊ bilaterale Repräsentation, bilaterale Hörschädigung<br />
bilateral hearing impairment<br />
bilaterale Hörstörung c. / f. / - -en<br />
= beidohrige Schwerhörigkeit, beidseitige Hörschädigung, beidohrige Hörstörung<br />
bilateral: beidseitig; Hörstörung: Einteilung in Schalleitungs- u.<br />
Schallempfindungsschwerhörigkeit sowie zentrale Hörstör. Franke)<br />
e.g. Zweitens wird die Rolle des binauralen Hörens bei der Versorgung mit Hörgeräten leider noch<br />
immer nicht gebührend beachtet. Vordergründig scheint es trivial, daß beidohrige Hörstörungen<br />
mit hörgeräteforderndem Ausmaß der beidseitigen Versorgung bedürfen (Markides 1977). Doch<br />
obwohl mehr als 90% aller Hörgerätekandidaten unter beidohrigen Hörstörungen leiden, nur bei<br />
einem geringen Prozentsatz Kontraindikationen für eine beidseitige Versorgung bestehen und die<br />
beidohrige Anpassung in Deutschland als Regelversorgung anerkannt ist, sind beidohrige<br />
Versorgungen noch immer unterrepräsentiert. (Kießling, Kollmeier, Diller)<br />
bilateral representation<br />
bilaterale Repräsentation c. / f. / (- -en)<br />
= beidseitige Repräsentation, bilaterale Lokalisation<br />
topographische Zuordnung von Funktionen zu anatomischen Strukturen im Gehirn<br />
(bezieht sich hier auf die beiden Hemisphären, die gleichzeitig aktiviert sind)<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Bei gemischter Händigkeit oder Mehrsprachigkeit findet sich eine beidseitige Lokalisation der<br />
Sprachfunktion. (Wirth)<br />
~ Hemisphäre, bilateral<br />
bilingualism<br />
Bilingualismus n. / m. / kein Plural [- - bilingual]<br />
= Zweisprachigkeit<br />
Zweisprachigkeit, die (kompetente) Anwendung von zwei Sprachen durch eine Person<br />
Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Von einer ausgewogenen {Zweisprachigkeit, (balanced Bilingualism) ist dann die Rede, wenn<br />
eine Person beide Sprachen so beherrscht, dass jede der Sprachen in allen wichtigen<br />
Lebensbereichen verfübgar ist. (Wendlandt)<br />
binaural hearing aid
Definiciones de términos alemán 32<br />
binaurale Hörgeräteversorgung c. / f. / (- -en)<br />
= beidseitige Hörgeräteversorgung, beidohrige Hörgeräteversorgung<br />
bisher gibt es lediglich für die periphere Ebene eine seperate Kompensation der Störung<br />
des rechten und des linken Ohres (...) Eine echte binaurale Hörhilfe wird die<br />
nachfolgende zentrale binaurale Signalverarbeitung unterstützen müssen, die dem<br />
pathologischen Gehör verloren gegangen sind Kießling, Kollmeier, Diller)<br />
e.g. Da nach physiologischen Vorstellungen und audiologischen Erfahrungen beidohriges Hören für<br />
die Erlernung der Lautsprache und für die Registrierung und Verarbeitung der akustischen<br />
Umwelt bei Hörstörungen von größter Bedeutung ist, sollte die Hörgeräteversorgung stets<br />
binaural vorgenommen werden. Voraussetzung der binauralen Hörgeräteanpassung ist, daß die<br />
Differenz des Hörverlustes beider Seiten über 30 dB möglichst nicht hinausgeht und daß eine<br />
weitgehend seitenadäquate Einstellung der Geräte erfolgt. (Biesalski)<br />
biofeedback<br />
Biofeedback c. / n. / kein Plural<br />
zum Zweck der Beeinflussung sicht- oder hörbar gemachter körperliche Vorgänge, die<br />
normalerweise unbemerkt ablaufen Franke)<br />
e.g. Dieser Zugang, Biofeedback, ist dem Einsatz besonderer Apparate zu verdanken, die die<br />
Reaktionen, die verändert werden, aufzeichnen sollen und per visueller oder auditiver<br />
Wiedergabe über Veränderungen von Körperprozessen wie Muskelkontraktionen, Gehirnwellen,<br />
Temperatur und Blutdruck informieren. (Zimbardo)<br />
~ Biofeedback-Behandlung, nasale Anemometrie<br />
◊ Biofeedback-Behandlung<br />
biofeedback treatment<br />
Biofeedback-Behandlung c. / f. / (- - en)<br />
= Biofeedback-Therapie<br />
suggestives Verfahren zur Kontrolle autonomer, vom Menschen sonst kaum<br />
wahrgenommener Körperfunktionen (z.B. Blutdruck, Herzfrequenz, Hirnwellen) über<br />
Apparate, an die der Patient angeschlossen ist und an denen er die entsprechenden<br />
Funktionen ablesen und dann beeinflussen kann Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Ein Biofeedback bei Hyperrhinophonie kann mit Hilfe eines Sonagraphen, eines Speech Viewers,<br />
Nasometers oder der elektromagnetischen Artikulographie erfolgen. (Böhme)<br />
~ Biofeedback<br />
blocking<br />
tonisches Stottern c. / n. / kein Plural<br />
= Sprechblockade, Block<br />
tonisches Stottern ist gekennzeichnet durch relativ lang andauernde Verkrampfungen<br />
der Sprechmuskulatur. Dies führt zu oftmals stummen Preßversuchen, die dem Beginn<br />
oder dem Weitersprechen des Wortes vorausgehen. Fiedler / Standop)<br />
e.g. Je nach Symptomatik kann man die Unterbrechungen im Redefluß als tonisches] oder klonisches<br />
{Stottern bezeichnen. (...) Im angloamerikanischen Schrifttum werden Begriffe wie tonisches<br />
und/oder klonisches Stottern nicht unterschieden. (Böhme, G. Band 1 S. 91)<br />
~ Stottern, klonisches Stottern<br />
In der englischsprachigen Literatur wird nicht explizit zwischen "tonischem" und "klonischem" Stottern<br />
unterschieden.<br />
bone conduction
Definiciones de términos alemán 33<br />
Knochenleitung c. / f. / (-en)<br />
Aufnahme der Schallwellen über den Schädelknochen direkt ins Innenohr ohne<br />
Mitbeteiligung von äußerem und Mittelohr Franke)<br />
e.g. Eine zusätzliche Schallübertragung auf die flüssigkeitsgefüllte Innenohrschnecke kann bei<br />
höheren Frequenzen durch direkte Kompression der Schneckenwand auftreten, und zwar infolge<br />
Schwingung der eingebetteten, knöchernen Substanz des Schädels (Felsenbein), welche stets<br />
im Druckbauch der komplexen Gesamtschädelschwingungen liegt. Diese Knochenleitung<br />
(Prüfung mit aufgesetzter Stimmgabel: Rinne- und Weber-Versuch oder mit Vibrator:<br />
Knochenleitungshörer) enthält auch Komponenten von Trägheitsbewegungen der<br />
Gehörknöchelchenkette und der Innenohrflüssigkeiten. (Biesalski)<br />
breathiness<br />
Behauchtheit n. / f. / [behauchen- - behaucht]<br />
= Verhauchung<br />
Heiserkeit aufgrund ausgeprägter Schlußschwächen der Stimmlippen Wendler)<br />
e.g. Verschiedene Autoren wie Nessel (1965), Isshiki u. Takeuchi (1970), Habermann (1967),<br />
Klingholz (1986), Wendler u. Mitarb. (1986) haben versucht, anhand von Adjektiven die<br />
Klangeigenschaften der Heiserkeit zu charakterisieren bzw. durch psychoakustische Kategorien<br />
zu systematisieren. (...) Klingholz unterscheidet z.B. zwei psychoakustische Kategorien der<br />
Heiserkeit, nämlich Rauhigkeit ("Roughness" und Verhauchung ("Breathiness"). (...) Dennoch<br />
halten die meisten Autoren alle auditiven Beurteilungsschemata bis heute für<br />
Kompromißvorschlage für die Praxis, die schwer zu systematisieren sind. (Spiecker-Henke)<br />
breathing<br />
atmen v. / / [- Atmung - atmend]<br />
1. Luft einziehen [und ausstoßen] (...); 2. Einatmen Duden, Das Bedeutungswörterbuch)<br />
e.g. In Ruhe erfolgen Inspiration und Expiration durch die Nase. Nur Kinder atmen auch in Ruhe<br />
vielfach durch den Mund, da die Nasenatmung durch Adenoide behindert ist. Beim Sprechen und<br />
beim Singen wird auch durch den Mund rasch, geräuschlos und tief geatmet. (Biesalski)<br />
~ Atmung, Einatmung, Ausatmung<br />
breathing cycle<br />
Atemrhythmus c. / m. / Atemrhythmen [- - atemrhythmisch]<br />
die Atmung geschieht in einem dreiphasigen Rhythmus, der sich aus Einatmung,<br />
Ausatmung und Pause zusammensetzt, wobei die Übergänge der Phasen fließend sind.<br />
Die Längen der Phasen können unterschiedlich sein Böhme)<br />
e.g. Atemrhythmisch angepaßte Phonation bedeutet die Anpassung der Phrasenlänge bei der<br />
Phonation an den individuellen Atemrhythmus, so daß die Atemmittellage eingehalten werden<br />
kann. (Brügge , Mohs)<br />
~ Atmung, Einatmung, Ausatmung<br />
breathing rate<br />
Atemfrequenz c. / f. / -en<br />
Zahl der Atemzüge pro Minute Pschyrembel)<br />
e.g. Die Atemfrequenz ist von zahlreichen Faktoren wie Alter, Geschlecht, Psyche, Körpergewicht,<br />
Training usw. abhängig. (Böhme)<br />
breathing therapy
Definiciones de términos alemán 34<br />
Atemtherapie c. / f. / -n<br />
physiotherapeutisches Behandlungsverfahren, bes. zur Ökonomisierung der Atemarbeit<br />
und Bronchialdrainage; Ind.: v.a. bei bronchopulmonalen Erkrankungen, Thorax- u.<br />
Wirbelsäulendeformitäten, prophylaktisch auch prä- und postoperativ, sowie i.R. der<br />
Schwangerengymnastik; kann neben Atemschulung u. -gymnastik, physik. Therapie<br />
auch pharmak. u. apparative Hilfsmaßnahmen umfassen ... Zus. mit meditativen<br />
Techniken auch in Form der Körpertherapie Pschyrembel)<br />
e.g. Die logopädischen Inhalte im Bereich der Atmung basieren auf der Arbeit an Tonus und Intention<br />
und beinhalten nach unserer Auffassung nicht das Trainieren bestimmter Atemfunktionen,<br />
sondern zielen ab auf ein ungehindertes Geschehenlassen der physiologischen Atmung.<br />
(Böhme)<br />
broad phonetic transcription<br />
phonemische Transkription c. / f. / - -en<br />
= weite Transkription, grobe Transkription, broad transcription, Phonemumschrift<br />
weite, grobe Transkription, die phonemisch (Phonem) orientiert ist. Sie enthält nicht viel<br />
mehr als das Minimum an lautlicher Information, das für eine eindeutige Identifikation<br />
notwendig ist Gadler)<br />
e.g. In Anlehnung an D. Jones [1914] unterscheidet man hinsichtlich des Grades der Differenziertheit<br />
zwischen der sogen. >>engen< und der sogen. >weiten< Umschrift (engl. narrow vs. broad). In<br />
neuerer Zeit wurden auf der Basis des IPA für spezielle Bedürfnisse modifizierte und erweiterte<br />
Transkriptionssysteme entworfen. (Bußmann)<br />
~ Lautschrift, phonetische Umschrift<br />
broad-band noise<br />
Breitbandrauschen c. / n. / kein Plural<br />
aus dem weißen Rauschen herausgeschnittenes breitfrequentes Rauschen Franke)<br />
e.g. Wenn ein Ohr besser hört als das andere, kann das Prüfsignal für das schlechtere Ohr trotz<br />
Verwendung geschirmter Kopfhörer vom besserhörenden Ohr wahrgenommen werden<br />
("Überhören"). Ist man an der Hörleistung des schlechteren Ohrs interessiert, muß man die<br />
Reaktion des besseren Ohres ausschalten, indem man es mit Schmal- oder Breitbandrauschen<br />
beschallt, während die Prüfsignale auf das schlechrtere Ohr gegeben werden. Die Technik heißt<br />
Vertäubung oder Maskierung und ist eine gängige Praxis bei der Audiometrie Erwachsener.<br />
(Wendler)<br />
buccal speech<br />
Parabuccale Stimme c. / f. / (-n)<br />
= Wangensprache<br />
Parabuccale Ersatzstimme. Zwischen Wage und Kiefer wird eine Luftblase gebildet.<br />
Durch Muskelkontraktionen wird die Luft durch eine kleine Öffnung zwischen oder hinter<br />
den Zähnen in den Mund gepreßt und so ein Geräusch erzeugt Wirth)<br />
e.g. Form der Ersatzstimmbildung. Typ: buccal; Aktivator: Wagentasche; Vibrator:<br />
Wangenschleimhaut/ Zahnreihe; durchschnittl. Stimmqualität: schlecht; Besonderheiten:<br />
körpereigen, praktisch keine Anwendung. (Böhme)<br />
~ Pharynxstimme, Ösophagusetsatzstimme<br />
burst<br />
Burst n. / m. / kein Plural<br />
bei der Verschlußlösung auftretendes Geräusch Pompino -Marschall)
Definiciones de términos alemán 35<br />
e.g. Die für den Hörer wichtigsten Hinweise auf die Indentität des vorliegenden Plosivs liegen jedoch<br />
in dem bei der Verschlußlösung auftretenden Geräusch ('burst') und wohl noch wesentlicher -<br />
den z.B. durch artikulatorische Bewegung hin zur offenen Ansatzrohrstellung für einen Folgeokal<br />
bewirkenden erneuten Formantenbewegungen. (Pompino -Marschall)<br />
cartilage<br />
Cartilago n. / m. / Cartilagines [- - knorpelig]<br />
= Knorpel<br />
Lt. cartilago<br />
Cartilago; druckfestes (1,5 kg/ mm²) Stützgewebe, das aus wasserreichen Knorpelzellen<br />
(Chondrozyten) u. Interzellulärsubstanz (homogene Grundsubstanz u. Fasern) besteht;<br />
je nach Beschaffenheit der Zwischensubstanz unterscheidet man: 1. Hyaliner K. (...) 2.<br />
Elastischer K. (...) 3. Faser- u. Bindegewebeknorpel (...) Pschyrembel)<br />
e.g. Das Kehlkopfgrundgerüst besteht aus dem Schild- und dem Ringknorpel sowie aus den<br />
Stellknorpeln. Die Knorpel sind durch Gelenke, Bänder, Membranen und Muskeln miteinander<br />
verbunden. (Biesalski)<br />
case management<br />
Fallbehandlung c. / f. / - en<br />
Abklärung und Behandlung einer Gesundheitsstörung eines von dem Arzt bekannten<br />
Patienten, die entweder bereits als
Definiciones de términos alemán 36<br />
die zentral-auditive Verarbeitung ist die nach der durch das Hörorgan erfolgenden<br />
peripheren Aufnahmen akustischer Reize stattfindende zentral-zerebrale Verarbeitung<br />
außersprachlicher und sprachlicher Stimuli. Auf kortikaler Ebene werden die<br />
Verarbeitungsprozesse in verschiedene Teilfunktionen unterteilt Lauer)<br />
e.g. Verarbeitungsaufgaben hörerer zentralnervöser Zentren: Die Komplexität der<br />
Vielfachvermaschung zwischen einzelnen zentralnervösen Schichten des akustischen Systems<br />
erlaubt es nicht, eindeutige Zuordnungen hinsichtlich der Funktion der einzelnen<br />
Verarbeitungsebenen zu treffen. (Biesalski)<br />
central vowel<br />
Schwa-Laut c. / m. / - -e<br />
= Zentralvokal, Murmellaut<br />
mit neutraler Zungenstellung gebildeter Vokal Bußmann)<br />
e.g. z.B. /e/ in haben, loben, Ende (Kürschner)<br />
~ Phonetik, Vokal<br />
In der englischsprachigen Literatur wird der "Schwa-Laut" als "neutral vowel" bezeichnet.<br />
cerebellum<br />
Zerebellum n. / n. / Cerebella [- - zerebellär]<br />
= Zerebellum, Kleinhirn<br />
das Zerebellum ist ein wesentliches Steuerzentrum der Motorik. Es koordiniert<br />
Bewegung und Haltung und ist an der Bewegungsprogrammierung beteiligt Silbernagl /<br />
Despopoulos)<br />
e.g. Die häufigsten Verlaufsformen eines neurodegenerativen Prozesses des Kleinhirns, Zerebellums,<br />
sind die Friedrich-Ataxie, die zerebelläre Heredoataxie (Nonne-Marie-Krankheit) sowie die olivoponto-zerebelläre<br />
Verlaufsform. (Böhme)<br />
~ zerebral, ataktische Dysarthrie<br />
◊ zerebelläre Dysarthrie<br />
cerebral<br />
zerebral adj. / / [- Cerebrum]<br />
= cerebral<br />
das Großhirn betreffend Franke)<br />
e.g. Die zerebrale Diplegie mit Adduktorenspasmus und Spitzfußstellung ist die häufigste Form der<br />
infantilen Zerebralparese. (Masuhr / Neumann)<br />
~ Zerebellum, Zerebralparese<br />
◊ Zerebralparese, Zerebralsklerose<br />
cerebral palsy<br />
Zerebralparese c. / f. / - n<br />
= infantile Zerebralparese, Zerebrallähmung, Little-Krankheit, Cerebralparese<br />
Zerebralparesen sind Ausdruck einer hirnorganischen Schädigung, welche das Kind<br />
vorwiegend während der Schwangerschaft (pränatal), durch den Geburtsvorgang<br />
(perinatal) oder während der ersten Lebensjahre (postnatal) betroffen hat. Die<br />
Symptomatik ist weitgehend von der Lokalisation der Hirnschädigung abhängig und<br />
zeigt keine Progredienz. Klinisch werden Läsionen im pyramidalen, extrapyramidalen<br />
und zerebellaren System beobachtet Böhme)
Definiciones de términos alemán 37<br />
e.g. Es gibt fünf Hauptformen der Zerebralparesen: Spastik, Athetose, Ataxie, Hypotonie und<br />
Mischformen. Am häufigsten sind Spasizität und Athetosen. (Wirth)<br />
~ cerebral, Parese<br />
◊ infantile Zerebralparese<br />
cerebrovascular lesion<br />
zerebrovaskuläre Läsion c. / f. / - -en<br />
= cerebrovaskuläre Läsion<br />
Verletzung von Gehirngefäßen Pschyrembel)<br />
e.g. Die Haupterkrankungen des zerebralen Gefäßsystems sind der ischämische Infarkt und die<br />
Hirnblutung. Intrazerebrale Blutungen sind meist Folge einer arteriellen Hypertonie; weitere<br />
Ursachen sind Angiome und Aneurysmen. Unter den Patienten, die einen Schlafanfall überlebt<br />
haben, sind in der Akutphase etwa 35% dysarthrisch, im chronischen Stadium noch etwa 15%.<br />
(Ziegler)<br />
~ cerebral, Aphasie<br />
cerumen<br />
Cerumen n. / n.(m.) / kein Plural<br />
= Zerumen, Ohrenwax, Ohrenschmalz<br />
Cerumen, sog. Ohrenschmalz; gelblich.bräunliches Sekret der Talg- u. Schweißdrüsen<br />
(Glandulae ceruminosae) des äußeren Gehörgangs mit der Aufgabe, abgeschilferte<br />
Epithelien, Haare u. Schmutzpartikel einzuhüllen u. nach außen zu transportieren<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Die Zeruminal- und Talgdrüsen des Gehörgangs produzieren eine gelbliche bis braune Masse,<br />
die den Gehörgang teilweise oder ganz (Cerumen obturans) verlegen kann. Bei mangelhafter<br />
Selbstreinigung des Gehörgangs sollte dem Patienten davon abgeraten werden, den Gehörgang<br />
mit irgendwelchen Instrumenten (z.B. Q-Tips oder Büroklammern) zu reinigen, da dies zu<br />
Verletzungen des Gehörgangs und des Trommelfells und zur Dislokation der Gehörknöchelchen<br />
führen kann. (Weerda)<br />
cerumen impaction<br />
Cerumen obturans c. / m. / Cerumina obturantia<br />
= Ohrenschmalzverkeilung, Ohrenschmalzpropf, Zeruminalpropf, Zerumenpropf<br />
Zerumen (...) kann als Zerumenpropf (Cerumen obturans) den Gehörgang völlig<br />
verlegen; Sympt.: dumpfes Gefühl im Ohr, Schwerhörigkeit; Ther.: bei intaktem<br />
Trommelfell Spülung des äußeren Gehrögangs mit 37 C warmen Wasser, sonst<br />
instrumentelle Reinigung unter Sicht Pschyrembel)<br />
e.g. Gelbbraune Talgmassen können den Gehörgang durch Quellen (z.B. beim Baden) vollständig<br />
verlegen = Ohrschmalzpropf, Cerumen obturans. Das baktericide Cerumen wandert<br />
normalerweise mit abgeschilfertem Epithel zum Gehörgangseinagn (Migration). Durch<br />
Reinigungsversuche wird es häufig erst in die Tiefe des Gehörgangs praktiziert. Das tägliche<br />
Auswischen des Gehörgangs mit Wattestäbchen ist zu unterlassen. (Boenninghaus)<br />
childhood apraxia<br />
Sprechapraxie c. / f. / (-n)<br />
die Sprechapraxie ist eine zentralmotorische Störung des Sprechens, bei der eine<br />
Störung der Programmierung von Sprechbewegungen angenommen wird Böhme)<br />
e.g. Eine Sprechapraxie kann u.a. bei frühkindlichen Entwicklungsstörungen, zerebrovaskulären<br />
Insulten, Schädel-Hirn-Traumen und zerebralen Degenerationen auftreten. (Böhme)
Definiciones de términos alemán 38<br />
~ Apraxie, bukkofaziale Apraxie, Broca-Aphasie<br />
Der Begriff "Sprechapraxie" entspricht nicht genau dem der englischen "childhood apraxia", kommt ihm inhaltlich<br />
aber am nächsten. Diese Störung kann auch bei älteren Menschen (z.B. nach einem Schlafanfall) auftreten.<br />
choral speaking<br />
Chorsprechen c. / n. / kein Plural<br />
das gemeinsam simultane Sprechen in einer Gruppe Fiedler, Standop)<br />
e.g. Beim Simultan- und Chrosprechen ist in aller Regel eine erhebliche Reduktion des Stotterns bis<br />
hin zum fließenden Sprechen zu beobachten. Allerdings ist beim simultanen Lesen oder<br />
Sprechen oft das erste Wort eines Satzes problematisch, daß der Stotternde zunächst allein<br />
intonieren muß. Das Simultansprechen wurde für die Sprechbehandlung aufgrund der<br />
Beobachtung attraktiv, daß Stotternde zumindest kurzzeitig flüssig weitersprechen, wenn der<br />
Simultansprecher verstummt.Sie lesen nach einer gewissen Zeit des parallen Lesens flüssig<br />
weiter, wenn der Simultansprecher zu einem anderen Text überwechselt, während der Stotternde<br />
den ursprünglichen Text weiterliest (Cherry und Sayers 1956). (Fiedler, Standop)<br />
chorea<br />
Chorea n. / f. / kein Plural [- - choreatisch]<br />
= Veitsstanz, Chorea major (Huntington), Chorea>minor (Sydenham), Chorea Huntington,<br />
Morbus Huntington<br />
die Chorea major wurde erstmals von C.O. Waters (1841) beschrieben, jedoch von G.<br />
Huntington (1872) benannt, der sie als Erbkrankheit von der Chorea minor abgrenzte.<br />
Es handelt sich um eine heredogenerative Erkrankung mit choreatischen Hyperkinesen,<br />
psychiotischen Symptomen und Demenz Masuhr / Neumann)<br />
e.g. Als Frühsymptom der Chorea major kann sich eine hyperkinetische Dysarthrie einstellen.<br />
Orofazial sind rasche, flüchtige Zuckungen einzelner Muskeln oder Muskelgruppen nachweisbar.<br />
(Böhme)<br />
~ Dysarthrie, choreatische Dysphonie<br />
◊ Chorea minor (Sydenham), Chorea major (Huntington), Chorea Huntington<br />
choreic dysphonia<br />
choreatische Dysphonie c. / f. / kein Plural<br />
bei Chorea: Stimme heiser, tief, ermüdet rasch. Wechselnde hyperkinetische Funktion<br />
der Kehlkopfmuskulatur. Unwillkürliche Aktionen der Stimmlippen. Überwiegend der<br />
Funktion der Stimmritzenschließer, daher laute schreiende Stimme Wirt)<br />
e.g. Die Huntingington-Krankheit beginnt im mittleren Lebensalter mit raschen choreatischen<br />
Hyperkinesen von Extremitäten, Kopf und Rumpf mit ruckartiger Hyperlordosierung, so daß das<br />
Gehen unmögliche werden kann. Auch eine Dysarthrophonie aufgrund unwillkürlicher<br />
Kontraktionen der Sprech- und Atemmuskulatur gehört zu den Frühsymptomen.<br />
Zentralbedingte Bewegungsstörungen: Es handelt sich um parakinetische Stimmlippenbewegungen,<br />
Perseverationen der Stimmlippen (Öffnen der Glottis bei Phonationsversuch, Annähern der<br />
Stimmlippen bei Respiration). Sie können bei einer Reihe neurologischer Erkrankungen auftreten,<br />
aber auch psychogen bedingt sein.Grohnfeldt S.97 (Masuhr)<br />
chronic<br />
chronisch adj. /<br />
langsam sich entwickelnd, langsam verlaufend Franke)
Definiciones de términos alemán 39<br />
e.g. Aus einer akuten Laryngitis kann bei mangelnder Stimmschonung und ungenügender<br />
Behandlung eine chronische Laryngitis entstehen. (...) Bei länger als drei- bis vierwöchiger<br />
Heiserkeit sollte unbedingt ein Carcinom oder eine spezifische Entzündung durch Probeexcision<br />
ausgeschlossen werden. (Bönninghaus)<br />
◊ chronische Laryngitis, chronische Pharyngitis<br />
Ggs. Akut<br />
circumlocution<br />
Umschreibung n. / f. / -en [umschreiben- - umschreibend]<br />
etwas mit Worten beschreiben (ohne es explizit zu nennen) Duden, Das Stilwörterbuch)<br />
e.g. Bei vielen sprachentwicklungsgestörten Kindern ist eine nichtsprachliche Erkenntnis bereits<br />
vorhanden, doch fehlen ihnen die sprachlichen Kategorien, sie zu benennen. In diesen<br />
Situationen wählen sie Umschreibungen. Dies möchte ich an einem Beispiel zeigen: Im<br />
Einkaufsspiel ist dem Kind das Wort "Kamillentee" unbekannt. Statt dessen greift es auf das<br />
Aussehen zurück und kauft "...den da mit den gelben Blumen". (Baumgartner / Füssenich)<br />
~ Sprachentwicklung<br />
clause<br />
Satz n. / n. / Sätze<br />
nach sprachspezifischen Regeln aus kleineren Einheiten konstruierte Redeeinheit, die<br />
hinsichtlich Inhalt, grammatischer Struktur und Intonation relativ unvollständig und<br />
unabhängig ist Bußmann)<br />
e.g. Zunächst bildet das Kind koordinierende Satzkonstruktionen mit "und" und "oder", die noch keine<br />
komplexe Satzstruktur darstellen: "Max baut einen Turm und Anna fährt mit dem Auto." (Böhme)<br />
~ Syntax, Grammatik<br />
◊ Satzglied, Kernsatz, Aussagesatz, Fragesatz, Wunschsatz<br />
clavicular breathing<br />
Klavikularatmung c. / f. / kein Plural<br />
= Schlüsselbeinatmung, Schulteratmung, Hochatmung<br />
es handelt sich hierbei um eine extrem ausgeprägte kostale Atmung. Sie ist<br />
pathologisch. Sie kommt bei forcierter Atmung vor. Während der Einatmung wird hier der<br />
gesamte Schultergürtel gehoben, z.B. beim Asthma bronchiale. Die Klavikularatmung<br />
kann Ursache von Stimmstörungen sein Wirth)<br />
e.g. Am ungünstigsten ist die kostoklavikuläre Atmung zu bewerten. Diese wird oft mit<br />
Verspannungen der Hals- Schultergürtel-Muskulatur begleitet. Eine Aussage über die<br />
unphysiologische kostklavikuläre Atmung (manchmal auch als Hochatmung bezeichnet) sollte<br />
immer mit einer Beurteilung der Muskulatur zum Ausschluß von Verspannungen und<br />
Myogelosen, verknüpft werden. Periphere Atembewegungen sind bei Untersuchungen der<br />
Stimmfunktion häufig überbewertet worden (Wendler et al. 1996). (Böhme)<br />
~ Bauchatmung, Zwerchfellatmung, Brustatmung<br />
cleft lip<br />
Labium fissum c. / f. / Labia fissa<br />
= Lippenspalte<br />
syn. Labium fissum, sog. Hasenscharte; Hemmungsfehlbildung im Bereich der<br />
Oberlippe, i.a. seitl. der Mittellinie (ein- od. beidseitig), häufig in Komb. mit Kiefer- und<br />
Gaumenspalte
Definiciones de términos alemán 40<br />
Eine L. läßt sich durch op. Methoden kosmetisch und funktionell einwandfrei schließen; der<br />
Eingriff sollte bei einem gesunden Säugling möglichst frühzeitig, jedoch nicht vor dem<br />
dritten Lebensmonat erfolgen Pschyrembel)<br />
e.g. Durch die Operation der einseitigen und doppelseitigen Lippenspalte im 12.-15. Monat sind die<br />
notwendigen Voraussetzungen für die Nahrungsaufnahme und präverbale Sprachentwicklung<br />
gegeben. (Böhme)<br />
cleft palate<br />
Palatum fissum c. / f. / Palata fissa<br />
= Gaumenspalte, Palatoschisis, Uranoschisis, Uranokoloboma<br />
syn. Palatoschisis, Uranoschisis, Palatum fissum, Uranokoloboma; Gesichtsspalte mit<br />
angeb. Spaltbildung des Gaumens, die entweder nur den weichen Gaumen (sog.<br />
Velumspalte) od. zusätzl. auch den harten Gaumen (typische G.) betreffen kann, evtl. in<br />
Komb. mit Lippen- und Kieferspalte (Lippenkiefergaumenspalte, sog. Wolfsrachen);<br />
Sympt.: u.U. erhebliche Ernährungsproblemebeim Säugling, rezidivierende Inf. Im<br />
Bereich der Atemwege, Sprachstörungen; Ther.: evtl sofortige Einlage einer<br />
Kunststoffplatte (Obturator), möglichst frühzeitig op. Verschluß durch Uranoplastik (meist<br />
im 2. bis 3. Lj.); im Jugendalter kieferorthopäd. Korrektur der stets vorhandenen<br />
Kieferanomalien, logopäd. Übungsbehandlung Pschyrembel)<br />
e.g. Gaumenspalten treten auf 1500 Geburten 1x auf (1:1500); das weibliche Geschlecht ist häufiger<br />
betroffen. (...) Ursachen (sind:) - Überwiegend Vererbung (12-40%). Bei LKG-Spalten meist<br />
rezessiver Erbgang. - Intrauterin erworben. Embryopathien (Viruserkrankungen der Mutter,<br />
stoffwechselpathologische Einwirkungen, Sauerstoffmangel, toxische Schäden, z.B.<br />
Medikamente). - Intrauterine Blutungen. - Mechanische Faktoren. - Höheres Lebensalter der<br />
Mutter. - Mit Syndromen in Zusammenhang stehende Spalten kommen in 2 Formen vor: (a)<br />
Kombination mit abweichendem Chromosomensatz (...). (b) Entstehung aus mutierten Genen<br />
(selten). (Wirth)<br />
cleft uvula<br />
Velum fissum c. / f. / Vela fissa<br />
= Velumspalte, Gaumensegelspalte<br />
Velumspalte angeb. Gaumenspalte, die sich auf d. weichen Gaumen beschränkt<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Totale Velumspalten. Sie beginnen am hinteren Rand des knöchernen Gaumens und<br />
durchziehen das Gaumensegel bis zum gespaltenen Zäpfchen. Der hintere Nasenstachel (Spina<br />
nasalis posterior) ist ebenfalls gespalten. Die Gaumensegelhälften sind ebenfalls normal<br />
entwickelt, evtl. sogar überlang. Partielle Velumspalten. Sie beginnen am Gaumensegel und<br />
setzen sich evtl. unter der Schleimhaut bis zum Hartgaumen fort. (Wirth)<br />
click<br />
Klick n. / m. / - s<br />
= Klicklaut, Schnalz(laut), Avulsiv<br />
Sprachlaut, der durch die plötzliche Öffnung einer oralen Luftkammer ensteht, wobei<br />
umgehende Luft in diese einströmt Bußmann)<br />
e.g. Schnalzlaute finden sich in mehreren Sprachen des südlichen Afrika. (Bußmann)<br />
~ Laut, Phonetik<br />
client/clinician ratio<br />
Arzt-Patient-Verhältnis c. / n. / kein Plural
Definiciones de términos alemán 41<br />
gemeint ist das Verhältnis der Anzahl von Patienten, die von einem Arzt behandel<br />
werden )<br />
In der deutschsprachigen Literatur gibt es keinen entsprechenden Begriff.<br />
clinical<br />
klinisch adj. /<br />
bezieht sich auf die gesamte Symptomatik und den Verlauf einer Erkrankung<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Klinisch auffällig (bei der progressiven Bulbärparalyse) sind Dysarthrie, Dysphonie, Dysphagie,<br />
Amimie, pathologisches Weinen und Lachen, letzteres als motorisches Enthemmungsphänomen.<br />
(Masuhr / Neumann)<br />
~ klinisches Syndrom, klinisches Beispiel<br />
◊ klinische Psychologie, klinische Linguistik, klinisches Beispiel<br />
clinical counterpart<br />
klinisches Beispiel c. / n. / klinische -e<br />
= Falldarstellung<br />
die klinischen Beispiele zeigen charakteristische Symptome und Befunde eines<br />
Krankheitsbildes Möller / Laux / Deister)<br />
e.g. Klinisches Beispiel. Eine 16 jähriger Türkin, die von ihrem Ehemann wegen ständiger<br />
psychomotorischer Unruhe in der neurologischen Ambulanz angemeldet wird, kommt mit<br />
tänzelnden Schritten un zuckenden Bewegungen der Arme in die Sprechstunde. Sie lächelt und<br />
grimmasiert, streckt häufig die Zunge wie in einer Schnalzbewegung heraus, spitzt die Lippen<br />
und versucht, Hyperkinesen durch Verlegenheitsbewegungen zu kaschieren. Die Muskulatur ist<br />
hypoton. Es fallen blitzartige, z.T. schleudernde Bewegungen der Hände, besonders der Zeige-<br />
und Mittelfinger auf. Die Anamnese ist abgesehen von einer intakten Gravidität unauffällig.<br />
Diagnose: Chorea gravidarum (Masuhr / Neumann)<br />
~ klinisch<br />
clinical syndrome<br />
klinisches Syndrom c. / n. / klinische -e<br />
klinisch bedeutsame Verhaltensmuster, die mit aktuellen Beschwerden (z.B. einem<br />
schmerzhaftem Symptom), einer Behinderung (Einschränkung in einem oder mehreren<br />
Funktionsbereichen), einem bedeutsam erhöhten Risiko, Tod, Schmerz oder<br />
Behinderung zu erleiden oder einen wichtigen Verlust an Frieden zu erfahren,<br />
verbunden sind Zimbardo)<br />
e.g. Das Parkinsonsyndrom ist charakterisiert durch Tremor, Rigor, Akinese. Es stellt ätiologisch<br />
keine Einheit dar, findet sich jedoch am häufigsten im Rahmen der Parkinson-Erkrankung.<br />
(Masuhr / Neumann)<br />
~ klinisch, Syndrom<br />
clonic-type dysfluency<br />
klonisches Stottern c. / n. / kein Plural<br />
= klonische Unflüssigkeiten, Klonus<br />
klonisches Stottern ist charakterisiert durch kürzere, rasch aufeinanderfolgenden<br />
Kontraktionen der Sprechmuskulatur. Es kommt zu typischen "hämmernden"<br />
Wiederholungen von Lauten, Silben, und Wörtern, denen beim endgültigen Aussprechen<br />
der Wörter Wortdehnungen folgen können Fiedler / Standop)
Definiciones de términos alemán 42<br />
e.g. Das Auftreten von vermehrten Repititionen von Lauten und Silben zeigt bei Kindern den<br />
Übergang vom physiologischen Wiederholungsstottern zum klonischen Stottern an. (Wirth)<br />
~ Stottern, tonisches Stottern<br />
closure<br />
Verschluss n. / m. / Verschlüsse<br />
kurzzeitiges Blockieren des Luftstroms Gader)<br />
e.g. Verschlusslaut: Nach der Artikulationsart bezeichneter Sprachlaut, bei dem mit der Glottis oder in<br />
der Mundhöhle mindestens ein Verschluss gebildet wird. (Bußmann)<br />
~ Phonetik, Artikulation, Affrikate, Plosiv<br />
◊ Verschlusslaut<br />
cluster<br />
Konsonantenverbindung c. / f. / - en<br />
= Cluster<br />
Folge von aufeinander folgenden ungleichen Konsonanten Duden, Das<br />
Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Der Sigmatismus beruht im weiteren Sinne auf einer Sprechstörung der Reibelaute /s/, /sch/ und<br />
/ch/ und deren Konsonantenverbindungen (z.B. /schl/, /str/, /sp/, /schw/). (Böhme)<br />
~ Konsonant, KVK-Verbindung, KV-Verbindung<br />
cluster reduction<br />
Reduktion von Mehrfachkonsonanz c. / f. / (-en - -)<br />
= RMK<br />
die häufigste Erscheinungsform ist die Auslassung eines Konsonanten aus einer<br />
zweigliedrigen Konsonantenfolge Gadler)<br />
e.g. Allgemein gilt bei der Reduktion von Mehrfachkonsonanz die Regel, dass bevorzugt das<br />
Segment ausgelassen wird, welches auch als Einzelkonsonant entwicklungsmäßig gegenüber<br />
dem anderen später in Erscheinung tritt. (Gadler)<br />
~ Konsonantenverbindung, Phonologie, phonologischer Prozess<br />
cluttering<br />
Poltern n. / n. / kein Plural [poltern- - polternd]<br />
Redeflußstörung mit sehr schnellem überstürztem Sprechablauf, impulsübersteigerter<br />
Artikulationsmotivation, die nicht synchron mit den langsameren Exspirations- und<br />
Phonationsbewegungen geht Franke)<br />
e.g. Poltern zeichnet sich durch ein hohes Sprechtempo mit intra- und interverbalen Akzelerationen,<br />
Wort- und Satzverschränkungen, Auslassungen und Satzteil-, Wort- und Silbenwiederholungen<br />
aus, wobei Blockierungen oder Zeichen für andere Tonuserhöhungen fehlen. (Böhme)<br />
~ Stottern<br />
coarticulation<br />
Koartikulation n. / f. / - en [koartikulieren- - koartikulierend]<br />
in der Phonetik Bezeichnung für die antizipierenden Bewegungsabläufe bei der<br />
Artikulation Bußmann)<br />
e.g. Im zusammenhängenden Sprechen bereiten die nicht unmittelbar beteiligten Organe bereits die<br />
Position der folgenden Laute vor. Unter Koartikulation versteht man daher lautübergreifende
Definiciones de términos alemán 43<br />
Prozesse der Sprechbewegungen im Gegensatz zur isolierten Lautbildung. Die einzelnen Laute<br />
werden somit von der Lautumgebung modifiziert und erreichen nicht immer ihre Idealform. (Wirth)<br />
~ Assimilation, Artikulation, Phonetik<br />
cochlea<br />
Cochlea n. / f. / Cochleae<br />
= Hörschnecke, Schnecke, Kochlea<br />
Schnecke des Innenohres, Hörorgan, in dem die Scala vestibuli u. tympani, liegen.<br />
Innervation durch den N. cochlearis Franke)<br />
e.g. In der Schnecke wird mechanische in elektrische Energie umgewandelt. Vorwiegend im Bereich<br />
des Amplitudenmaximums der Wanderwelle wird das akustische Reizmuster durch Anregung der<br />
Haarzellen in Nerveneinzelentladungen transformiert. (Boenninghaus)<br />
cognitive<br />
kognitiv adj. / / [- Kognition]<br />
die Erkenntnis betreffend, erkenntismäßig Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Nach dem kognitiven Modell sind Kognitionen der primäre Gegenstand der Psychologie. Der<br />
Begriff umfaßt alle Prozesse und Strukturen, die traditionellerweise mit dem Etikett geistig<br />
versehen wurden, also etwa die Prozesse des Wahrnehmens, Schlußfolgerns, Erinnerns,<br />
Denkens, Problemlösens und Entscheidens und die Strukturen des Gedächtnisses, der Begriffe<br />
und Einstellungen. (Zimbardo)<br />
~ kognitive Entwicklung, kognitives Konstrukt<br />
Ggs. Emotional<br />
cognitive construct<br />
kognitives Konstrukt c. / n. / kognitive -e<br />
bezieht sich auf die Prozesse des Wahrnehmens, Schlußfolgerns, Erinnerns, Denkens,<br />
Problemlösens und Entscheidens und die Strukturen des Gedächtnissen, der Begriffe<br />
und Einstellungen (...) und auf den Prozess, durch den Menschen ihre Empfindungen<br />
und Wahrnehmungen in organisierte Eindrücke der Realität umwandeln Zimbardo)<br />
e.g. Menschen reagieren nicht auf die Realität, wie sie als objektiv beschreibbare materielle Welt vor<br />
liegt, sondern wie sie sich ihnen als subjektive Realität darstellt. (Zimbardo)<br />
~ kognitiv<br />
cognitive development<br />
kognitive Entwicklung c. / f. / (kognitive -en)<br />
= geistige Entwicklung<br />
kognitive Entwicklung umfaßt die Veränderung der Erkenntnisprozesse und des Wissens<br />
- der Wahrnehmung, des Denkens, der Vorstellung und des Problemlösens. Zimbardo)<br />
e.g. Nach Piaget sind an der kognitiven Entwicklung zwei elementare Prozesse beteiligt: Assimilation<br />
und Akkomadation. (Zimbardo)<br />
~ kognitiv<br />
communication<br />
Kommunikation n. / f. / kein Plural [kommunizieren- - kommunikativ]<br />
im weiteren Sinne: jede Form von wechselseitiger Übermittlung von Information durch<br />
Zeichen/Symbole zwischen Lebewesen (Menschen, Tieren) oder zwischen Menschen
Definiciones de términos alemán 44<br />
und datenverarbeitenden Maschinen. (...) Im engeren (sprachwissenschaftlichen) Sinn:<br />
zwischenmenschliche Verständigung mittels sprachlicher und nichtsprachlicher Mittel<br />
wie Gestik, Mimik, Stimme u.a. Bußmann)<br />
e.g. Sprachgestörte Kinder brauchen gute Zuhörer um zu erleben, dss die Mitmenschen offen sind für<br />
ihre Kommunikation und dass ihre Sprechbemühungen Interesse auslösen. (Wendlandt)<br />
~ non-verbal, verbale Kommunikation, non-verbale Kommunikation, vorsymbolische<br />
Kommunikation, vorsprachliche Kommunikation<br />
◊ vorsymbolische Kommunikation, vorsprachliche Kommunikation, verbale<br />
Kommunikation, non-verbale Kommunikation<br />
compensatory articulation<br />
kompensatorische Artikulation c. / f. / (- -en)<br />
= ausgleichende Artikulation<br />
kompensatorische Ausgleichsbewegungen (bei der Artikulation) (...). Das Maß der<br />
Kompensation hängt von der motorischen Geschicklichkeit (...) ab Biesalski)<br />
e.g. Sprechtherapie bei der Behandlung der Dysarthrie bedeutet im wesentlichen eine Maximierung<br />
kompensatorischer sprechmotorischer Fähigkeiten (Rosenbek und LaPointe, 1991). (Ziegler)<br />
comprehension<br />
Sprachverständnis n. / n. / kein Plural<br />
Teilprozess der Sprachverarbeitung, in dem der Hörer aufgrund der wahrgenommenen<br />
Lautstrukturen einer Äußerung sowohl ihre zugrundeliegende Proposition als auch die<br />
Sprecherintention rekonstruieren und im Gedächtnis speichern kann Bußmann)<br />
e.g. Das Sprachverständnis ist beim Kind immer weiter entwickelt als die Fähigkeit, Sprache selbst zu<br />
verwenden. Das Kind versteht mehr, als es ausdrücken kann. (Wendlandt)<br />
~ Sprachverständnisstörung, Sprachverstehensstrategie, Sprachproduktion<br />
◊ Sprachverständnistest, eingschränktes Sprachverständnis, Sprachverständnisstörung<br />
comprehension deficit<br />
Sprachverständisstörung c. / f. / - en<br />
die Bedeutung von Wörtern und Sätzen wird oft nicht verstanden. Die<br />
Sprachverständnisstörung fällt im Alltag oft nicht auf, weil die Patienten (hier sind Kinder<br />
gemeint) sich am Situationszusammenhang und an der Mimik und Gestik des<br />
Gegenübers orientieren Wendlandt)<br />
e.g. Das Sprachverständnis ist bei Wernicke-Aphasikern grob gestört, schon Einzelwörtern verstehen<br />
diese Patienten deutlich schlechter als amnestische und Broca-Aphasiker. (Biniek)<br />
~ Sprachverständnis<br />
comprehension strategy<br />
Sprachverstehensstrategie c. / f. / - n<br />
= Sprachverständnisstrategie<br />
Der Prozess des Sprachverstehens wird von Clark (1977) als ein spezieller Typ des<br />
Problemlösens - nämlich des Problems, was der Sprecher mit einer Äußerung meint -<br />
interpretiert Bongartz)<br />
e.g. Wir bauen in sogenannten aufsteigenden Prozessen das, was der Sprecher unserer Erwartung<br />
nach sagt, innerhalb unserer zentralen Programmiersysteme sozusagen im Rückwärtsgang auf:<br />
von Lauten über Wörter zu Sätzen und Äußerungen. Gleichzeitig filtern wir in sogenannten
Definiciones de términos alemán 45<br />
absteigenden Prozessen alles aus, was unserer - von der Situation, dem Sinnzusammenhang<br />
und unserem Weltbild gesteuerten - Erwartung nicht entspricht. (Lutz)<br />
~ Sprachverständnis<br />
compulsive nasal breather<br />
zwanghafter Nasenatmer c. / m. / (zwanghafte -)<br />
)<br />
e.g. Das menschliche Neugeborene beginnt sein extrauterines Leben mit einem Stimmtrakt, der<br />
anatomisch dem des erwachsenen Schimpansen und des Neandertalers vergleichbar ist<br />
(Liebermann, 1984) und in dem die phonatorischen und artikulatorischen Möglichkeiten noch<br />
erheblich eingeschränkt sind. Er erlaubt jedoch dem Neugeborenen als obligatem Nasenatmer,<br />
mit vergleichsweise geringem Risiko gleichzeitig zu trinken und zu atmen (Liebermann, Crelin &<br />
Klatt, 1972). Der Vokaltrakt ist beim Neugeborenen in seinen supralaryngealen Anteilen relativ<br />
kürzer als beim Erwachsenen und verläuft nicht rechtwinklig, sondern in einem flachen Bogen.<br />
Der Kehlkopf steht hoch und setzt sich in einem fast gradlinigen Tubensystem in den Nasenraum<br />
fort, das gegenüber dem Nahrungstrakt durch Gaumensegel, Zäpfchen und Epiglottis doppelt<br />
versiegelt wird.Die Transformation des Stimmtraktes mit dem Deszensus des Kehlkopfes beginnt<br />
bereits in den ersten drei Lebensmonaten und ist mit 4 bis 6 Monaten weitgehend<br />
abgeschlossen. Durch zunehmende Abwinklung zwischen oberem Respirationstrakt und<br />
Mundhöhle und Verlängerung des Rachenraumes entsteht ein Zwei-Tuben-System.Der dadurch<br />
geschaffene Supralaryngealraum bietet die Voraussetzung, im Zusammenwirken mit der Zunge<br />
Vokale zu produzieren, und zwar den durch die Vokale /a/, /i/ und /u/ begrenzten Vokalraum, der<br />
allen meschlichen Sprachen gemeinsam ist (Kent & Murray, 1982; Liebermann, 1973;<br />
Liebermann, Crelin & Klatt, 1972; Oller, 1980; Sasaki et al., 1977) (Papusek)<br />
Das im Englischen beschriebene Störungsbild eines "zwanghaften Nasenatmers" wird in der deutschen Literatur<br />
nicht erwähnt. Eine in diese Richtung zielende Aussage wird über das physiologische Atemmuster der<br />
Negeborenen als "obligate Nasenatmer" gemacht.<br />
concept<br />
Begriff n. / m. / - e [- - begrifflich]<br />
durch Abstraktion gewonnenes gedankliches Konzept, durch das Gegenstände und<br />
Sachverhalte aufgrund bestimmter Eigenschaften und/oder Beziehungen klassifiziert<br />
werden Bußmann)<br />
e.g. Die Bedeutung von Begriff und Bedeutung ist so eng, dass wir uns der Trennung oft gar nicht<br />
bewußt werden. Aber sie wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass Gehörlose und auch<br />
Kinder, die noch nicht die entsprechenden Wörter erworben haben, Begriffe haben mögen, die<br />
nicht -oder noch nicht- verbal enkodiert sind. (Szagun)<br />
~ Semantik<br />
◊ abstrakter Begriff<br />
concordance<br />
Konkordanz n. / f. / -en<br />
= Übereinstimmung<br />
bezieht sich auf Eigenschaften, die Zwillingspaare gemeinsam haben Zimbardo)<br />
e.g. phänomenologische Übereinstimmung wichtiger Merkmale bei Zwillingen, z.B. Haarfarbe und -<br />
form, Augenfarbe, Sommersprossen. (Pschyrembel)<br />
◊ Konkordanzrate<br />
Ggs.: Diskordanz<br />
conductive hearing impairment<br />
Schallleitungsschwerhörigkeit c. / f. / -en
Definiciones de términos alemán 46<br />
(Lindner, Becker/Sovak). Hörverlust durch Stör. an Ohrmuschel, im äußeren Gehörgang,<br />
Trommelfell, Mittelohr. Urs.: Mißbildung, Cerumen, Trommelfellperforation od. -<br />
verwachsungen, Adenoide, Tubenmittelohrkatarrh, Einschränkungen der<br />
Gehörknöchelchenbeweglichkeit, Otosklerose u.a. Befund: Luftleitung bis 50 dB<br />
Hörverlust, Knochenleitung normal, Rinne-Versuch negativ, Weber-Versuch im kranken<br />
Ohr gehört, kein Diskriminationsverlust u. verschobene Sprachverständnisschwelle im<br />
Sprachaudiogramm Franke)<br />
e.g. Bei einer Schallleitungsschwerhörigkeit ist die akustische Information abgeschwächt, bei einer<br />
Schallempfindungsschwerhörigkeit ist sie verstümmelt. (Boenninghaus)<br />
confused language<br />
Schizophasie n. / f. / kein Plural<br />
Schizophasie (Sprachverwirrtheit) nennt man ein schizophrenes Krankheitsbild, das von<br />
einer ausgeprägten Sprachstörung bestimmt wird: Man hört von den Kranken kaum eine<br />
sinnvolle Äußerung, Antworten auf Fragen sind beziehungslos und unverständlich Tölle)<br />
e.g. Die Schizophasie ist durch Verbigerationen, Neologismen und Agrammatismus gekennzeichnet,<br />
wobei die psychischen Leistungen nur geringgradig beeinträchtigt sind. (Böhme)<br />
~ Schizophrenie, Neologismus<br />
In der deutschsprachigen Literatur gibt es keinen entsprechenden Begriff, "Schizophasie" kommt der Bedeutung<br />
nahe, ist aber nicht inhaltich gleichwertig.<br />
congenital<br />
kongenital adj. /<br />
= angeboren<br />
angeboren, ob vererbt oder in der Embryonalphase erworben Franke)<br />
e.g. Das kongenital verkürzte Velum kann den kraniofazialen Fehlbildungssyndromen zugeordnet<br />
werden. (Böhme)<br />
~ kongenitale Hörstörung<br />
◊ kongenitale Aphasie, kongenitale Hörstörung<br />
congenital aphasia<br />
Alalie n. / f. / (Alalien)<br />
= veraltete Synonyme: kongenitale Aphasie, Audimutistas, Hörstummheit, Alalia<br />
idiopathica<br />
hochgradige Sprachentwicklungsverzögerung des normalhörenden, nicht geistig<br />
behinderten Kindes aufgrund von Umweltfaktoren oder organischen Störungen .<br />
Verständigung weitgehend durch normale Kommunikationsmittel Franke)<br />
e.g. Hierbei handelt es sich um das Ausbleiben der Sprachentwicklung, eine extreme Form der<br />
Sprachentwicklungsstörung liegt vor; das Kind beherrscht keine bzw. sehr wenige Wörter oder<br />
verwendet sehr stereptyp immer wieder nur dieselben Lautgebilde. (Wendlandt)<br />
~ Sprachentwicklungsstörung<br />
◊ idiopathische Alalie<br />
congenital hearing impairment<br />
kongenitale Hörstörung c. / f. / - -en<br />
= angeborene Schwerhörigkeit, angeborene Hörschädigung
Definiciones de términos alemán 47<br />
die zusammenfassend als "angeborene" Schwerhörigkeit, Taubheit bezeichnete<br />
Funktionsstörungen des Innenohres können pränatal, perinatal oder postnatal (innerhalb<br />
der ersten 6 Lebensmonate) entstanden sein Arnold, Ganzer)<br />
e.g. Folgen angeborener und frühkindlicher Hörstörungen: Das schwerhörige Kind hat<br />
Schwierigkeiten in der Sprachentwicklung, in seinen kommunikativen Möglichkeiten und somit<br />
beim Lern- und Sozialverhalten. (...) Je nach dem Grad der Schwerhörigkeit wechselt das<br />
Ausmaß dieser Störungen. Nicht selten findet man Mehrfachbehinderungen. Neben<br />
Mißbildungen, etwas Ohr- oder Gesichtsdysplasien, bei denen eine Hörstörung häufig<br />
angetroffen wird, weisen eine fehlende Blickwendung bei Geräuschen oder eine fehlende,<br />
verzögerte oder untypische Sprachentwicklung auf eine Hörstörung hin. Eine frühe Diagnose in<br />
den ersten Lebensmonaten ermöglicht durch gezielte Maßnahmen wir Hörgeräteversorgung,<br />
Elternberatung, spezielle Kindergärten oder Schulen etc., eine gezielte Förderung des Kindes<br />
(...). (Weerda)<br />
congenital laryngeal stridor<br />
kongenitaler Stridor laryngis c. / m. / kongenitale Stridores laryngis<br />
= kongenital-inspiratorischer Stridor<br />
Symptom bei kongenitalen Anomalien im Bereich des Kehlkopfes oder der Trachea<br />
(Atresien und Membranen. Durch Verwachsungen, fehlerhafte Anlage oder<br />
Membranbildung entstehen Stenosen der oberen Luftwege.): Inspiratorischer Stridor bis<br />
zu Apnoe mit frustranen Atemexkursionen bei komplettem Lumenverschluß Franzen)<br />
e.g. Am häufigsten finden sich angeborene Bildungsstörungen der Epiglottis. Sie kann rinnenförmig,<br />
hufeisenförmig oder sehr schmal ausgebildet sein. Zusammen mit einer besonderen Weichheit<br />
beim Säugling ist sie dann Ursache eines inspiratorischen kongenitalen Stridors.(...) Segelbildung<br />
(Diaphragma) in der vorderen Kommissur zwischen den Stimmbändern führt ebenfalls zu<br />
kongenitalem Stridor.<br />
(Kongenitale Synechie der Processus vocales<br />
Symptom: Stridor<br />
Therapie: Endoskopische Durchtrennung; danach normale Abduktion der Stimmlippen möglich)??? Ist<br />
das gleiche =SegelbildungWirth S.259 (Boenninghaus)<br />
~ kongenitales Diaphragma laryngis<br />
congenital laryngeal web<br />
kongenitales Diaphragma larygis c. / n. / kongenitale Diaphragmen laryngis<br />
angeborenes segel- oder keilförmiges Diaphragma im Bereich der ligamentären<br />
Stimmlippenanteile. Stimmlippen bei ausgeprägter Synechie nicht immer abgrenzbar.<br />
Diaphragmen kommen auch supraglottisch (selten) und subglottisch (häufiger) vor<br />
Segelbildung zwischen den StimmlippenWirth S.258 Naumann, Scherer)<br />
e.g. Symptome bei angeborenem Diaphragma: Heiserkeit oder Tonlosigkeit von Geburt an, in- und<br />
expiratorischer Stridor. Befund: Weißliche Membran, die sich zwischen den reizlosen<br />
Stimmlippen bei Respiration von der orderen Kommissur über die ganze Fläche im Niveau der<br />
Stimmlippen spannt und hinten eine kleine erbsgroße, scharfrandige Öffnung freiläßt. Bei<br />
Phonation fächerförmiges Zusammenlegen der Membran, die subglottisch verschwindet. Meist<br />
keilförmig, d.h. freier Rand, hinten dünn, vorn dick.Therapie: (...) Abtragung (...) Neuerdings auch<br />
Durchtrennung mit dem Laserstrahl. (Wirth)<br />
consonant<br />
Konsonant n. / m. / - en [- - konsonantisch]
Definiciones de términos alemán 48<br />
= Mitlaut, Hemmlaut<br />
ein Sprachlaut, der durch Behinderungen des Luftstroms durch Verschlüsse und<br />
Verengungen gebildet wird Gadler)<br />
e.g. Konsonanten bestehen aus Geräuschen oder Klanggemischen im Frequenzbereich von 200-<br />
8000 Hz. Einteilung in 1) stimmhaft und stimmlos, 2) Art des Überwindungsmodus der Luft, 3) Ort<br />
der Lautbildung, Artikulationsorgan und Artikulationsmodus (Franke)<br />
~ Laut, Phonetik, Konsonantenverbindung, Vokal, reduzierte Konsonantenartikulation,<br />
KVK-Silbe, KV-Silbe<br />
◊ Konsonantenverbindung, Konsonantenauslassung<br />
consonant deletion<br />
Konsonantenauslassung c. / f. / - en<br />
= Elision<br />
Wegfall eines oder mehrere Laute Kürschner)<br />
e.g. Elision: Auslassung, z.B. "tul" statt "Stuhl" (Wirth)<br />
~ Konsonant, Dyslalie, phonologische Störung<br />
consonant harmony<br />
Harmonisierungsprozess c. / m. / - e<br />
Harmonisierungsprozesse betreffen Vorgänge, bei denen Laute innerhalb einer<br />
Lautreihe einander angeglichen werden Baumgartner / Füssenich)<br />
e.g. Harmonisierungsprozesse: 1. Labialassimilation, 2. Velarassimilation, 3. Prävokalische<br />
Stimmgebung (Baumgartner / Füssenich)<br />
~ phonologische Störung, Assimilation, Phonologie<br />
consonant imprecision<br />
reduzierte Konsonantenartikulation c. / f. / kein Plural<br />
= gestörte Konsonantenbildung<br />
Störung der Artikulation von Konsonanten; betroffen sind die Parameter<br />
Bewegungsstärke und Bewegungsumfang (bei Dysarthrie) Poeck)<br />
e.g. Reduzierte Konsonantenartikulation: lenisierte Plosive, Frikative mit reduziertem<br />
Frikationsgeräusch, Konsonanten zu Halbvokalen reduziert. (Ziegler)<br />
~ Artikulation, Dysarthrie<br />
"Reduzierte Konsonantenartikulation" ist in der deutschsprachigen Literatur kein feststehender Begriff, es gibt<br />
mehrere Ausdrücke, die die ungenaue Konsonantenbildung beschreiben.<br />
constriction<br />
Konstriktion n. / f. / -en [konstringieren- - konstringierend]<br />
= Zusammenziehung<br />
Zusammenziehung; 1. Kontraktion eines Hohlorgans oder Ringmuskels, z.B.<br />
Bronchokonstriktion; 2. (genet.) Einschnürung an best. Stellen v. Chromosomen<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Die pharyngeale Kontraktion, eine Muskelkontraktion von oben nach unten, beginnend im<br />
unteren Teil des oberen Pharynxkonstriktors, treibt das Bolusende aus. (Bartolome)<br />
~ Konstriktor<br />
constrictor
Definiciones de términos alemán 49<br />
Konstriktor n. / m. / -en [konstringieren- - konstringierend]<br />
= Zusammenzieher<br />
Schließmuskel (Med.) Duden)<br />
e.g. Der Muskelschlauch des Pharynx wird durch die Mm. constrictores pharyngis, die<br />
"Schlundschnürer" gebildet. Man unterscheidet den M. constrictor pharyngis superior, medius<br />
und inferior. (Bartolome)<br />
contact ulcer<br />
Kontaktulkus c. / n. / Kontaktulzera<br />
= Kontaktpachydermie, Kontaktgranulom<br />
es handelt sich um pachydermische Verdickung eines Processus vocalis, dem auf der<br />
Gegenseite eine schüsselförmige Pachydermie entspricht<br />
gleichseitig an beiden Stimmlippen befindliches Geschwür, das chron. Heiserkeit mit<br />
auffallend hartem Stimmeinsatz, u.U. auch Fremdkörpergefühl u. Schmerzen hervorruft.<br />
Ther.: u.a. Stimmeinsatz-, Summ-Crescendo-Übungen, PhonorhythmikFranke Biesalski)<br />
e.g. Hauptsymptome: Heiserkeit, harter Stimmeinsatz, Schmerzen beim Schlucken auf der<br />
betroffenen Seite. Gelegentlich etwas Blut im Sputum, Fremdkörpergefühl im Hals. Ursachen:<br />
Zusammenschlagen der Aryknorpel bei sekundär hyperfunktioneller Dysphonie bei<br />
Männerstimmen. Diagnostische Schritte: Laryngoskopisch Internusschwäche der meistens<br />
auffallend langen, schmalen Stimmlippen, Seitendifferente Adduktion der Stimmlippen (...)<br />
Stroboskopisch häufig neben der hypofunktionellen Grundsymptomatik hyperfunktionelle<br />
Kompensation.<br />
Dieses Kontaktulkus der amerikanischen Literatur weist tatsächlich nur ausnahmsweise eine<br />
Ulzeration mit Granulationsgewebe auf, wenn sich entzündliche Veränderungen im Bereich der<br />
Pachydermie abspielen. Auch die Stimmlippen sind in der Regel frei von pathologischen<br />
Veränderungen. Betroffen sind meist Männer in mittleren Jahren, selten Frauen. (...) Ursächlich<br />
wird ein hammereffekt der aufeinanderschlagenden Processus vocales bei besonders festem<br />
Stimmschluß für die Pachydermieentstehung angenommen. (...) Die Stimme kann behaucht bis<br />
rauh sein, sie kann aber auch unauffällig sein. (...) Nur bei ausgedehnten pachydermischen<br />
Veränderungen un bei Verdacht auf Präkanzerose bei Malignom ist eine operative Abtragung<br />
erforderlich.Biesalski, S.246 (Naumann, Scherer)<br />
context-sensitive voicing<br />
phonetische Assimilation c. / f. / - en<br />
phonetische Assimilation (Angleichung):(1) Lautvertauschung u. -veränderung im Wort.<br />
Vorwegnehmend z.B. Eibenbahn; zurückgreifend z.B. Kaffeetaffe. (2) Durch<br />
Koartikulation veränderte Lautfolge, artikulatorische Angleichung des vorhergegangenen<br />
Lauts auf den nächsten (progressive Assimilation); Einwirkung des folgenden Lautes auf<br />
den vorhergegangenen (regressive Assimilation) Franke)<br />
e.g. Vorgang und Ergebnis der artikulatorischen Anpassung eines Sprachlautes an einen<br />
benachbarten Laut in Bezug auf ein oder mehrere Merkmale. Die Assimilation kann sich<br />
beziehen auf (a) das Artikulationsorgan, vgl. dt. umgangssprachliches [zemjf] >Senf mit<br />
orthoepischem (normgerechtem) [senf], (b) auf die Artikulationsstelle, vgl. [ge :m] geben mit [ge<br />
:ben], (c ) auf die Artikulationsart (vgl. mhd. Elne mit nhd. Elle), (d) auf das Verhalten der<br />
Stimmbänder (vgl. dt. [das'salts] das Salz mit [ das'zalts]; vgl. auch [zd] an Stelle von [sd] in frz.<br />
[yntazde'te] une tasse de the´ eine Tasse Tee oder (e) auf das Verhalten des Gaumensegels (vgl.
Definiciones de términos alemán 50<br />
frz. [la~g] langue, Sprache mit lat. Lingua). Je nach Einflußrichtung der Assimilation in der<br />
Lautfolge unterscheidet man zwischen perseverierender [auch progressiver] Assimilation, bei der<br />
der zweite Sprachlaut sich dem vorausgehenden angleicht (vgl. z.B. nhd. Zimmer mit mhd.<br />
Zimber), und antizipierender Assimilation, bei der der vorausgehende Sprachlaut sich dem<br />
folgenden angleicht(vgl. z.B. umgelautetes ahd. Gesti Gäste mit gasti). Man spricht von totaler<br />
oder vollständiger Assimilation, wenn eine vollständige Angleichung zweier Sprachlaute erfolgt<br />
(z.B. in Zimmer gegenüber zimber), von partieller Assimilation, wenn die Angleichung wie bei<br />
[uemjf] nicht alle Merkmale betrifft. (Bußmann)<br />
Für die ausschließliche Angleichung in Stimmhaftig- bzw. Stimmlosigkeit an benachbarte Laute gibt es im<br />
Deutschen keinen Begriff, deswegen wird hier die auch andere phonetische Merkmale umfassende<br />
phonetische Assimilation beschrieben.<br />
contingent<br />
kontingent adj. /<br />
= bedingt<br />
bezieht sich auf einen Reflex, der auf der Kopplung eines zwischen einem<br />
unkonditionierten
Definiciones de términos alemán 51<br />
dieser operante Erklärungsansatz geht von der Annahme aus, dass es einen<br />
kontinuierlichen Übergang von normalen bis hin zu auffälligen zu solchen als Stottern zu<br />
diagnostizierenden Sprechunflüssigkeiten gibt Fiedler / Standop)<br />
e.g. Beim Stottern können kontinuierliche Übergänge, aber auch zwei unterschiedliche Prototypen<br />
angenommen werden. Diese Kontinuitätstheorie bei Redeflußstörungen ist somit eine weitere<br />
Möglichkeit, Entwicklungsunflüssigkeiten und chronisches Stottern im Vorschulalter abzugrenzen.<br />
(Böhme)<br />
~ Stottern<br />
convergent thinking<br />
konvergentes Denken c. / n. / kein Plural<br />
Denken, das Information und Wissen zusammenbringt oder synthetisiert in Richtung auf<br />
eine korrekte Lösung für ein bestimmtes Problem Zimbardo)<br />
e.g. Die meisten Intelligenztests mit ihren gut definierten Problemen und objektiv besten Antworten<br />
konzentrieren sich primär auf konvergentes Denken. (Zimbardo)<br />
Ggs. Divergentes Denken<br />
conversion aphonia<br />
Konversionsaphonie c. / f. / kein Plural<br />
= psychogene Aphonie, funktionelle Aphonie<br />
es handelt sich um eine Tonlosigkeit der Stimme; der Patient kann nur noch flüstern.<br />
Überwiegend sind Frauen betroffen. Sie entsteht durch Schreckerlebnisse,<br />
Streßreaktionen, untragbar erscheinende psychische Belastungen, Depressionen,<br />
Neurose. Ursächlich wird oft ein Kehlkopfkatarrh angegeben mit entsprechenden<br />
subjektiven Symptomen, wobei sich die Stimme über eine Dysphonie zur Aphonie<br />
verschlechtert haben soll Wirth)<br />
e.g. Einige funktionelle Stimmstörungen lassen sich ausschließlich unter neurosepathogenetischen<br />
Aspekten interpretieren. (...) Sie (funktionelle Aphonie) nimmt unter den psychogenen<br />
Krankheitsbildern insoweit eine Sonderstellung ein, als viele psychotherapeutische Verfahren,<br />
insbesondere die Gesprächstherapie keine Anwendung finden kann, da der Patient nicht spricht,<br />
bzw. nicht kommunizieren will. Das therapeutische Erreichen einer tönenden Stimme ist somit<br />
Voraussetzung für die oft erforderliche seelische Behandlung.<br />
Dagegen ist der Hustenstoß tönend und vollklingend, das Lachen stimmhaft, ein lautes Räuspern ist<br />
möglich. Vorwiegend erkranken Frauen zwischen dem 17. Und 25. Sowie dem 45. Und 55.<br />
Lebensjahr. Dagegen ist eine psychogene Aphonie beim männlichen Geschlecht eher selten und<br />
tritt vorwiegend währnd oder kurz nach der Pubertät auf. (...) Im Vordergrund stehen<br />
psychosoziale Aspekte. Das Krankheitsbild verweist auf heterogene Charakterstrukturen bzw.<br />
psychopathologische Syndrome. Bei der Hälft der Patienten kann ein grippaler Infekt<br />
vorausgegangen sein. Dabei handelt es sich um die organische Schiene im Sinne einer<br />
Organwahl für den gleichzeitig vorhandenen psychodynamischen Konflikt (Kinzl 1991). Böhme S.<br />
143 (Grohnfeldt)<br />
~ intermittierender Stimmverlust<br />
In der deutschen Literatur wird nicht unterschieden zwischen einer Konversionsaphonie und einer psychogenfunktionellen<br />
Aphonie.<br />
conversion voice disorder<br />
Konversionsdysphonie c. / f. / kein Plural<br />
= Konversionsstimmstörung, Phononeurosen, psychogene Dysphonie<br />
hierbei handelt es sich um die extreme Form der hyperfunktionellen Stimmstörung.<br />
Überwiegend wird diese Stimmstörung als psychisch bedingt angesehen<br />
(Konversionssymptom). Manche Patienten sind Grenzfälle zur Psychose Grohnfeldt)
Definiciones de términos alemán 52<br />
e.g. Bei fast allen Krankheitsbildern einer psychogenen Dysphonie oder Aphonie steht eine<br />
inadäquate Bewältigung von Konflikten und Streßsituationen im Vordergrund. Daher ist neben<br />
der Verbesserung der Phonation das therapeutische Gespräch und die Verarbeitung der<br />
auslösenden Konfliktsituationen aus Familie und Arbeitsbereich ein bedeutender therapeutischer<br />
Faktor. Häufig ist es notwendig, einen Psychotherapeuten hinzuzuziehen. (Biesalski)<br />
In der deutschen Literatur wird zwischen einer Konversionsstimmstörung und einer psychogenen Stimmstörung<br />
nicht unterschieden.<br />
convulsion<br />
Krampf n. / m. / Krämpfe [- - konvulsiv]<br />
= Konvulsion, Zuckung, Krampfanfall, Anfall<br />
unwillkürliche Muskelkontraktionen; Formen: nach Ausdehnung und Ablauf werden<br />
unterschieden: 1) klonische, 2) tonische, 3) tonisch-klonische, 4) lokalisierte Krämpfe<br />
einzelner Muskeln oder Muskelgruppen und 5) Beschäftigungkrämpfe) Pschyrembel)<br />
e.g. Auffällige motorische Merkmale eines tonischen Krampfes sind: Erstarren der Mimik und<br />
Übergang in eine Version (Blick- und Kopfwendung, Elevation des Arms) bis zur Rotation des<br />
Rumpfs. (Masuhr / Neumann)<br />
~
Definiciones de términos alemán 53<br />
nach dem Zungenkranz oder -saum als dem Artikulationsorgan bezeichneter Sprachlaut<br />
Bußmann)<br />
e.g. Bsp: [s] - Stimmloser alveolar-koronaler Engelaut: essen, was, Skala (Wirth)<br />
~ Phonetik, Artikulation, Alveolar, alveolar-koronal<br />
◊ alveolar-koronal<br />
covert assessment<br />
verdeckte Untersuchung c. / f. / - -en<br />
bei dieser Untersuchung weiß der Patient/in nicht, dass er/sie untersucht wird (z.B sitzt<br />
er in einem Raum hinter einem Einwegspiegel) )<br />
~ offene Untersuchung<br />
In der deutschsprachigen Literatur findet sich keine Entsprechung für diesen Begriff.<br />
cranial<br />
kranial adj. /<br />
= kraniell<br />
zum Schädel gehörig Franke)<br />
e.g. Die wichtigste apperative Untersuchung (bei Hirnquetschung), die unmittelbar nach der<br />
Erstversorgung des Patienten vorgenommen wird, ist die kraniale Computertomographie.<br />
(Masuhr / Neumann)<br />
~ Hirnnerv, kraniofazial<br />
◊ kraniale Computertomographie<br />
cranial nerve<br />
Hirnnerv c. / m. / - en<br />
= Kranialnerv<br />
die Hirnnerven treten aus dem Gehirn aus und versorgen den Kopf- und Halsbereich<br />
Trepel)<br />
e.g. Hirnnerven: Nervus olfactorius, opticus, oculomotorius, trochlearis, trigeminus, abducens,<br />
faciales, vestibulcochlearis, glossopharyngeus, vagus, accessorius, hypoglossus. (Franke)<br />
~ kranial<br />
craniofacial<br />
kraniofazial adj. /<br />
= kraniofacial, craniofazial<br />
bezieht sich auf den Schädel (kranio-) und das Gesicht Pschyrembel)<br />
e.g. Unter anderem werden Lippen-Kiefer-Gaumenspalten den kraniofazialen Fehlbildungssyndromen<br />
zugeordnet. (Böhme)<br />
~ kranial<br />
◊ kraniofaziale Therapie, kraniofaziales Fehlbildungssyndrom<br />
cricoid cartilage<br />
Cartilago cricoidea c. / m. / Cartilagines -e<br />
= Ringknorpel<br />
ein siegelringähnlicher hyaliner Knorpel mit der Platte hinten Boenninghaus)
Definiciones de términos alemán 54<br />
e.g. Die Luftröhre ist eine 2-3 cm weite Röhre, deren Wand durch zahlreiche Knorpelringe, die hinten<br />
offen sind, gestützt wird. Der oberste dieser Knorpelringe ist besonders verdickt, ist in sich<br />
geschlossen und hat eine siegelringähnliche Form mit nach rückwärts gewendeter Platte. Er<br />
heißt daher auch Ringknoprel. Auf ihm sitzt beiderseits der vorn und seitlich einem Kampfschild<br />
ähnliche Schildknorpel auf. (Habermann)<br />
crossbite<br />
Kreuzbiß c. / m. / (Kreuzbisse)<br />
= verkehrter Überbiß<br />
im Seitenzahnbereich gibt es einen verkehrten Überbiß einzelner Antagonisten, für den<br />
die herkömmliche Bezeichnung Kreuzbiß Anwendung findet Schmuth)<br />
e.g. Eine häufig auftretende Anomalie in transversaler Richtung, die gar nicht so selten mit<br />
Funktionsstörungen einhergeht, ist der ein- bis beidseitige Kreuzbiß. In den meisten Fällen wird<br />
er durch einen schmalen Oberkiefer verursacht. (Koeck)<br />
cross-sectional analysis<br />
Querschnittsuntersuchung c. / f. / - en<br />
= Querschnittsanalyse<br />
Untersuchung verschiedener Individuen zum gleichen Zeitpunkt, für Vergleiche und<br />
Gegenüberstellungen Franke)<br />
e.g. Die meisten entwicklungspsychiologischen Untersuchungen sind Querschnittsunteruchungen, in<br />
welchen Gruppen von Vpn unterschiedlichen chronologischen Alters zu einem bestimmten<br />
Erhebungstermin beobachtet und verglichen werden. (Zimbardo)<br />
~ Längsschnittuntersuchung<br />
Ggs. Längsschnittuntersuchung<br />
cue<br />
Cue n. / m. / - s<br />
= Hinweis<br />
als Cue wird ein spezifisches Merkmal innerhalb eines komplexen Wahrnehmungsfeldes<br />
oder eines Reizmusters bezeichnet, das als Signal für eine bestimmte Handlung gilt und<br />
auf das ein Lebewesen gelernt hat zu reagieren Wirth)<br />
e.g. Um die Entkopplung semantischer Einträge von den entsprechenden Lautformen im<br />
phonologischen Output-Lexikon überwinden zu können, werden Benennungsübungen<br />
durchgeführt, bei denen phonematische Cues (z.B. durch Vorgabe des Lautes) oder semantische<br />
Hinweise (z.B. durch Angabe von situativ-funktionalen Kontexten) zur Hilfestelllung verwendet<br />
werden. (Böhme)<br />
~ Aphasie, Stottern, gestischer Cue, taktiler Cue<br />
◊ visueller Cue, gestischer Cue, taktiler Cue<br />
cul-de-sac resonation<br />
Rhinophonia mixta c. / f. / Rhinophonien -e<br />
= gemischtes Näseln<br />
Rhinophonia mixta (gemischtes Näseln) bei Kombination von verlegter Nasenatmung<br />
und Gaumensegelschwäche Boenninghaus)<br />
e.g. Gemischtes Näseln: Es kann auftreten, wenn gleichzeitig Ursachen für einen offenen und einen<br />
geschlossenen Näselklang bestehen. Es kommt am häufigsten bei starker Hyperplasie der<br />
gaumentonsillen vor, wenn dadurch die Beweglichkeit des Gaumensegels behindert und<br />
gleichzeitig der Nasopharynx, wie z.B. durch adenoide Vegetationen, eingeengt ist. (Biesalski)
Definiciones de términos alemán 55<br />
In der deutschsprachigen Literatur wird der Begriff Cul-de-sac-Resonanz nicht verwendet, er kommt jedoch<br />
inhaltlich der Rhinophonia mixta gleich.<br />
CVC-syllable<br />
KVK-Silbe c. / f. / - -n<br />
= CVC-Silbe, KVK-Folge<br />
Silbenstruktur mit Konsonant-Vokal-Konsonant-Kombination Baumgartner / Füssenich)<br />
e.g. Neben den genannten Strukturtypen lassen sich in weit geringerer Häufigkeit (bei den ersten<br />
Wörtern von Kindern) auch Formen der Strukturen KVK ("da" - "ded"), VKV ("Vater"- "ata") sowie<br />
KVKVK ("mumum") entdecken. (Baumgartner / Füssenich)<br />
~ Silbe, Phonologie, KV-Silbe, Konsonant, Vokal<br />
CV-syllable<br />
KV-Silbe c. / f. / - n<br />
= CV-Silbe, KV-Folge<br />
Silbenstruktur mit Konsonant-Vokal-Folge Baumgartner / Füssenich)<br />
e.g. Allgemein dominiert beim überwiegenden Teil der ersten Wörter von Kindern die Struktur KV wie<br />
in den Äußerungen "da, de ga, ta, bä". (Baumgartner / Füssenich)<br />
~ Silbe, Phonologie, KVK-Silbe, Konsonant, Vokal<br />
cyst<br />
Zyste n. / f. / -n<br />
= Cyste, Kyste, Kystom<br />
ein- oder mehrkammerige, durch eine Kapsel abgeschlossene sackartige Geschwulst<br />
mit dünn- od. dickflüssigem Inhalt Pschyrembel)<br />
e.g. Zysten können überall im Bereich des Larynx auftreten und gehen von den kleinen<br />
Schleimdrüsen der Kehlkopfschleimhaut aus. Die Größe ist sehr unterschiedlich, die Lokalisation<br />
oft im Bereich der Taschenfalte. (...) Eine primäre Stimmtherapie bleibt bei Stimmlippenzysten<br />
immer erfolglos. Primär sollte ein mikrochirurgischer Eingriff erfolgen. (Böhme)<br />
DAF<br />
VAR c. / f. / kein Plural<br />
= Delayed Auditory Feedback, DAF, verzögerte akustische Rückkopplung, , verzögerte<br />
auditive Rückkopplung<br />
Bei VAR werden dem Sprecher die eigenen Lautäußerungen (wie ein Echo) über<br />
Kopfhörer mit einer kurzen zeitlichen Verzögerung wiedergegeben. Unter dem Einfluss<br />
dieser verzögerten Rückmeldung der eigenen Äußerungen wird das eigene Sprechen<br />
erheblich gestört Fiedler / Standop)<br />
e.g. Die verzögerte auditive Rückkopplung, VAR beruht auf dem Lee-Effekt. Wenn bei einem<br />
gesunden Sprecher die eigene Sprache über eine Mikrophon-Kopfhörer-Verbindung verzögert<br />
zurückgeführt wird,kommt es aufgrund der zeitlichen Verschiebung zu einer Veränderung der<br />
Sprechflüssigkeit. (...) Mit Hilfe dieses Verfahrens kann beim Stotterer unter einer optimalen<br />
auditiven Verzögerungszeit eine Besserung der Redeflussstörung auftreten. (Böhme)<br />
~ Stottern<br />
dB<br />
dB n. / n. / -s<br />
= Dezibel
Definiciones de términos alemán 56<br />
Dezibel (dB): 1/10 Bel. Gibt die Verhältnisse von Spannungen, Leistungen, Strömen od.<br />
Schalleindrücken zueinander od. zu einem genormten Bezugswert an. In der<br />
Audiometrie Maß für die Hörschwellenmessung Franke)<br />
e.g. Die große dynamische Breite des menschlichen Ohres führt bei Angabe von Schallintensität und<br />
Schalldruck zu umständlich großen Zahlen. Daher wird in der Medizin in der Regel der<br />
Schalldruckpegel angegeben. Seine Maßeinheit ist das Dezibel (dB), das praktisch anwendbare<br />
Zahlenwerte zwischen 0 und 120 dB ergibt. (Schmidt)<br />
dB HL<br />
dB HL c. / n. / -s -<br />
man (hat) die beim Durchschnitt gesunder Jugendlicher meßbare Hörschwelle für die<br />
wichtigsten Frequenzen bestimmt und ihr willkürlich den praktischen Pegelwert 0 dB HL<br />
("hearing level") gegeben. Schmidt)<br />
e.g. Die Folge ist, daß die klinische Hörschwellenkurve eine übersichtliche Gerade wird, die sich im<br />
klinischen Alltag bewährt hat. Diese Form der Darstellung wird als Ton(schwellen)audiogramm<br />
bezeichnet. (Schmidt)<br />
deaffrication<br />
Deaffrizierung n. / f. / -en [deaffrizieren- - deaffrizierend]<br />
(phonologischer Prozess), Affrikaten werden i.d.R. durch Frikative ersetzt, z.B. Katze --><br />
/kase/ Jahn)<br />
e.g. Die Aufstellung des Systems dieser phonologischen Abweichungsprozesse impliziert die<br />
Annahme, daß das Kind in einer regelgeleiteten Weise das phonologische System der<br />
Erwachsenen zumeist "simplifiziert". Typische Beispiele für solche Vereinfachungsprozesse sind<br />
Reduktionen (z.B. Auslassungen von Endkonsonanten oder Konsonantenauslassung bei<br />
anlautenden Konsonantengruppen, Auslassungen in Konsonantenverbindungen), Substitutionen<br />
(Ersetzung velarer Konsonanten durch labiale oder dentoalveolare Konsonanten) oder<br />
Assimilationen (z.B. Angleichung eines anlautenden Konsonanten an den folgenden<br />
nachvokalischen Konsonanten). (Grohnfeldt)<br />
declarative clause<br />
Aussagesatz c. / m. / -sätze<br />
= Deklarativsatz, Behauptungssatz, Feststellungssatz<br />
Satz, mit dem etwas mitgeteilt wird. Typischerweise werden dafür Verb-Zweit-Sätze mit<br />
dem Prädikat im Indikativ und fallender Intonation benutzt Kürschner)<br />
e.g. Als Satztypen gelten (nach traditioneller Grammatik) Frage-, Aufforderungs-, Wunsch-,<br />
Exklamativ- und Aussagesatz. (Bußmann)<br />
~ Satz, Syntax, Grammatik<br />
decoding-encoding dichotomy<br />
Dekodierungs- und Enkodierungs- Dichotomie c. / m. / (- - -n)<br />
= Perzeptions- und Produktionszweiteilung<br />
die Dekodierung bezeichnet den Prozess, der mit dem Wahrnehmen von Lauten oder<br />
Schriftzeichen beginnt und mit ihrem Verstehen endet. (...) Die Encodierung ist der<br />
komplementäre Vorgang zur Dekodierung. Sie umfaßt verschiedene Prozesse, die mit<br />
der Intention ein bestimmtes Wort auszudrücken beginnen und mit der phonetischen<br />
Realisation des Wortes enden
Definiciones de términos alemán 57<br />
dekodieren: [eine Nachricht] mit Hilfe eines Kodes entschlüsseln, Erkennen von (akust.,<br />
visuellen, taktilen) Informationen und Zeichen, aber noch nicht deren inhaltsmäßige<br />
Erfassung<br />
kodieren:[eine Nachricht] mit Hilfe eines Kodes verschlüsseln; Gedanken/Informationen in<br />
Symbole/ Codes umsetzen<br />
Dichotomie: (...) 2a) Zweiteilung, Gliederung (z.B. eines Gattungsbegriffs in zwei Arten); 2b)<br />
Gliederung eines Oberbrgriffs in einen darin enthaltenen Begriff und dessen<br />
GegenteilDuden Jahn)<br />
e.g. Produktions- und Perzeptionsstörung - Auf den ersten Blick unterstellt diese Dichotomie eine<br />
getreue Wiedergabe der Gegebenheiten unseres Modells. Betrachtet man die Sache jedoch<br />
genauer, dann wird man feststellen können, daß beispielsweise reine Perzeptionsstörungen<br />
beinahe nicht existieren: sie haben meistens eine Produktionsstörung zur Folge (z.B. im Falle von<br />
Taubheit). Auch umgekehrt trifft man selten reine Produktionsstörungen an: bei<br />
psychopathologischen Störungen, bei Stottern und bei bestimmten Formen der Aphasie etwa<br />
sind perzeptiv und produlktiv bedingte Störfaktoren nur sehr schwer zu entwirren (siehe z.B.<br />
Crystal 1980).<br />
Dazu (für die Dekodierung) müssen zunächst die relevanten Einheiten, die Wörter, aus dem<br />
Sprachfluss herausgefiltert werden (...). Dieser Vorgang wird als Diskrimmination oder<br />
Differenzierung beschrieben.Er beruht auf der Fähigkeit Ähnlichkeiten und Unterschiede<br />
zwischen auditiven Reizen zu erkennen. Dabei sind insbesondere die suprasegmentalen<br />
Merkmale , wie Betonungsmuster und Silbenstrukturen eines Wortes, von Bedeutung. (...) Nach<br />
Butterworth erfordert die Enkodierung eines bekannten Wortes zunächst die Aktivierung einer<br />
phonologisch-lexikalischen Repräsentation (PLR). Das heißt der semantischen Bedeutung eines<br />
Wortes werden entsprechende phonologisch-lexikalische Merkmale zugeordnet. (...) Die<br />
phonologisch-lexikalische Repräsentation enthält Informationen über die Silbenstruktur, die<br />
Betonungsmuster und den Lautbestand des Wortes. (...) Um diese Informationen zu<br />
entschlüsseln, bedarf es entsprechender Subsysteme die unter anderem Informationen über die<br />
phonologischen regeln einer Sprache enthalten ( z.B. Auslautverhärtung im Deutschen).Jahn S.<br />
7,8 (Vieregge)<br />
deep articulation test<br />
differenzierte Lautanalyse c. / f. / - -n<br />
um die Phonemkapazität eines Kindes/Jugendlichen/Erwachsenen phonetischphonologisch<br />
fundiert beurteilen zu können, ist es nötig die verschiedenen Ebenen des<br />
Sprechens zu hinterfragen. Diese unterschiedlichen komplexen linguistischen Ebenen<br />
sind: Text - Satz - Wort - Silbe - Konsonantverbindungen - Einzellaut. Dabei erscheint es<br />
notwendig nicht nur auf artikulatorische und koartikulatorische Effekte im engeren Sinne<br />
zu achten, sondern auch suprasegmentale Einflüsse, also phonemübergreifende<br />
Merkmale des Sprechens zu registrieren.<br />
(...) Gefordert werden "repräsentative Sprachproben" (van Riper/ Irwin 1976,62), worin auch<br />
"Spontansprachproben" enthalten sein sollen Grohnfeldt)<br />
e.g. Lautprüfverfahren ermöglichen eine Basisdiagnostik bei Sprachentwicklungsstörungen und<br />
Dyslalien. Die Palette der bekannten Lautprüfverfahren ist außerordentlich breit gefächert. Die<br />
Lautprüfverfahren sind überwiegend phonologisch orientiert. Die rein lautorientierte (phonetische)<br />
Überprüfung muß durch eine Beurteilung der phonologischen Prozesse (Substitutionen,<br />
Assimilationen auf Silbenstrukturprozesse) ergänzt werden. Allerdings könne die phonologischen<br />
Systeme verschiedener Kinder beträchtlich variieren (Hacker 1994). Das Vor- und Nachsprechen<br />
kann zu einer Nachahmung des Wortklangbildes und damit zu einer fehlerhaften Diagnostik<br />
führen. Spiel- und Verhaltensbeobachtungen unterstützen die phonetisch- phonologische<br />
Beurteilung. (...) eine alleinige Diagnostik von Einzellauten (Phonemen) ist unvollständig. Es<br />
sollten zum Beispiel Lautgruppen mit komplexen Koartikulationsmechanismen untersucht<br />
werden. (Böhme)
Definiciones de términos alemán 58<br />
In der deutschen Literatur wird die Bezeichnung "vertiefender Artikulationstest" nicht verwendet. Sinngemäß ist<br />
eine genaue Analyse der phonetischen und phonologischen Prozesse im Gegensatz zu einem "richtigfalsch"-Lautinventar-Screening<br />
gemeint.<br />
delay<br />
Verzögerung n. / f. / - en [verzögern- - verzögert]<br />
Verlangsamung, Hemmung; verzögerte Reaktion Duden, Das Stilwörterbuch)<br />
e.g. Bei der verzögerten akustischen Rückkopplung (VAR, englisch: Delayed Auditory Feedback)<br />
werden dem Sprecher die eigenen Lautäußerungen (wie ein Echo) über Kopfhörer mit einer<br />
kurzen zeitlichen Verzögerung wiedergegeben. (Fiedler / Standop)<br />
~ VAR<br />
◊ Sprachentwicklungsverzögerung<br />
"Verzögerung" wird in der deutschsprachigen Literatur nicht als Fachbegriff verwendet.<br />
denasalization<br />
Denasalisation n. / f. / -en [denasalieren- - denasaliert]<br />
die Nasale (werden) durch die stimmhaften Plosive ersetzt, die aus der gleichen<br />
Zungenstellung heraus gebildet werden Biesalski)<br />
e.g. Einzelne phonologische Prozesse berühren die Aussprache eines Kindes im unterschiedlichen<br />
Maße. So haben sie strukturell gesehen beispielsweise Einfluß auf das Verhalten weniger oder<br />
auch sehr vieler Konsonanten, wenn man die Prozesse der Denasalierung und der Plosivierung<br />
miteinander vergleicht. (Baumgartner, Füssenich)<br />
dental<br />
dental adj. / / [- Dental]<br />
die Zähne betreffend Pschyrembel)<br />
e.g. Dental(laut) [lat. Dens Zahn] Nach der Artikulationsstelle (oberere Schneidezähne) bezeichneter<br />
Sprachlaut, z.B. [f], [l], [t] in dt. (...). Meist allerdings betrachtet man als Dentale i.e.S. nur Apiko-<br />
und Interdentale, z.B. [l] und [t], nicht aber [f]. - In der Regel bezeichnen die Buchstaben n, d, t, l,<br />
d in der dt. Orthographie (im Unterschied zum Engl.) Dentallaute, nur in bestimmten<br />
Umgebungen Alveolar(laut)e, z.B. n in Schnee. (Bußmann)<br />
dental arch<br />
Arcus dentalis c. / m. / Arcus dentales<br />
= Zahnbogen<br />
die Zähne stehen in Ober- und Unterkiefer in je einem Zahnbogen, Arcus dentalis.Der<br />
Bogen des Oberkiefers hat die Form einer halben Ellipse, der des Unterkiefers die Form<br />
einer Parabel, die Zähne stehen also nicht genau übereinander. Ihre Stellung entspricht<br />
den verschiedenen Aufgaben der Schneide-, Eck-, Backen- und Mahlzähne Kahle)<br />
e.g. Abnorme Entwicklungsverläufe können schon während der Embryonalzeit zu einer atypischen<br />
Alveolarbogenform führen. Der erbliche Schmalkiefer mit Spitzfront zeigt sich gelegentlich schon<br />
beim Neugeborenen. Normalerweise haben zu diesem Zeitpunkt beide Alveolarbögen etwa<br />
Halbkreisform. (Schmuth)<br />
desensitisation therapy<br />
Desensibilisierungstherapie c. / f. / -n<br />
Phase des Behandlungsprogrammes von Van Riper (1973) vor Beginn eines<br />
Sprechtrainings. Es werden vornehmlich Ängste des Klienten thematisiert und mit
Definiciones de términos alemán 59<br />
verschiedenen Desensibilisierungstechniken behandelt. Van Riper bevorzugt vielfach<br />
die direkte in-vivo-Konfrontation mit den Alltagsschwierigkeiten Fiedler / Standop)<br />
e.g. Ziele: Offene Auseinandersetzung mit der Behinderung, unempfindlicher werden gegenüber<br />
Unflüssigkeiten und Streß, der meist vom Zuhörer ausgeht. Verminderung von Ängsten und<br />
anderen negativen Gefühlen durch allmähliche Annäherung an angstbesetzte Situationen, die mit<br />
dem Stottern verknüpft scheinen. (Wirth)<br />
~ Stottern, Therapie<br />
Die Therapie gehört zu den "non-avoidance"- (Nicht-Vermeidungs-)Therapien; die überlappenden Phasen sind: 1.<br />
Identifikation, 2. Desensibilisierung, 3. Modifikation, 4.Stabilisierung.<br />
development<br />
Entwicklung n. / f. / (-en) [entwickeln- - entwickelnd]<br />
der Begriff Entwicklung ist eine sehr umfassende Bezeichnung für die fortschreitende<br />
Veränderung körperlicher und seelischer Merkmale, bezogen auf einen bestimmten<br />
Zeitabschnitt Remschmidt)<br />
e.g. Meilenstein in der sprachlichen Entwicklung ist zuerst die lautliche Entwicklung, also die im<br />
Bereich der phonetisch-phonologischen Ebene. (Böhme)<br />
~ Sprachentwicklung, kognitive Entwicklung, Entwicklungsstörung<br />
◊ Sprachentwicklung, kognitive Entwicklung, motorische Entwicklung,<br />
Entwicklungsstörung, Sprachentwicklungsverzögerung, Sprachentwicklungsstörung<br />
developmental disability<br />
Entwicklungsstörung c. / f. / - en<br />
Auffälligkeiten beim Erwerb von kognitiven, sprachlichen, motorischen und sozialen<br />
Fähigkeiten. Die Störung kann sich in einer generell verzögerten Entwicklung<br />
ausdrücken (geistige Behinderung), in einer verzögerten oder blockierten Entwicklung<br />
beim Erwerb spezifischer Fähigkeiten (umschriebene Entwicklungsstörungen), oder aber<br />
in den verschiedensten Bereichen, in denen qualitative Abweichungen von der normalen<br />
Entwicklung feststellbar sind Zimbardo)<br />
e.g. Entwicklungsstörungen sind durch drei Merkmale gekennzeichnet:<br />
- einen Beginn im Kleinkindesalter oder in der Kindheit<br />
- Verzögerungen und Entwicklungseinschränkungen, die eng mit der biologischen Reifung des ZNS<br />
zusammenhängen, und<br />
- einen kontinuierlichen Verlauf, der nicht durch die bei vielen psychiatrischen Erkrankungen<br />
bekannten "Rückfälle" gekennzeichnet ist. (Remschmidt)<br />
~ Entwicklung, Teilleistungsstörung<br />
developmental language delay<br />
Sprachentwicklungsverzögerung c. / f. / - en<br />
= SEV<br />
die Sprachentwicklung verläuft in allen vier Bereichen (Sprachverständnis, Artikulation,<br />
Wortschatz, Grammatik) zeitlich verzögert. Es wird angenommen, dass die sprachliche<br />
Verzögerung in absehbarer Zeit aufgeholt werden kann Wendlandt)<br />
e.g. Es werden die expressiven und impressiven verbalen Leistungen beschrieben, die nicht der<br />
Altersnorm entsprechen und verzögert auftreten. (Böhme)<br />
~ Sprachentwicklung, Sprachentwicklungsstörung<br />
developmental language disorder<br />
Sprachentwicklungsstörung c. / f. / -en
Definiciones de términos alemán 60<br />
= SES<br />
Eine Sprachentwicklungsstörung beruht auf Veränderungen des Spracherwerbs im<br />
Sprachsystem und /oder entsteht infolge verlangsamten Einsetzen der kindlichen<br />
Sprache. Als Gründe finden sich dafür nichtorganische und/oder organische Korrelate<br />
Böhme)<br />
e.g. Eine Sprachentwicklungsstörung liegt vor, wenn die folgenden vier Auffälligkeiten gemeinsam<br />
auftreten: Sprachverständnisstörung, Dyslalie, eingschränkter Wortschatz, Dysgrammatismus.<br />
(Wendlandt)<br />
~ Sprachentwicklung, Sprachentwicklungsverzögerung<br />
deviation<br />
Deviation n. / f. / - en<br />
= Abweichung<br />
Lage- oder Entwicklungsanomalien (von Organen oder Gewebe) Duden, Das<br />
Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Die bei allen Angehörigen der weißen Rasse mehr oder weniger starke Verbiegung der<br />
Nasenscheidewand (Septumsdeviation) ist bedingt durch unterschiedliche Wachstumszeiten der<br />
knorperligen und knöchernen Anteile und durch Einengung des Raumes zwischen Nasendach<br />
und Gaumen beim Menschen infolge der Abknickung der vorderen Schädelbasis und eines<br />
hochstehenden harten Gaumens. (Boenninghaus)<br />
~ Abweichung<br />
◊ Septumsdeviation<br />
devoicing<br />
Desonorisierung n. / f. / -en [entstimmen- - entstimmt]<br />
= Entstimmung, Entstimmhaftung, Stimmtonverlust, Entsonorisierung, Entstimmlichung<br />
stimmhafte werden durch stimmlose Laute ersetzt, z.B. Blume --> /plu:me/ Jahn)<br />
e.g. (Ein Beispiel für normgerechte Entstimmhaftung im Deutschen ist die) Auslautverhärtung:<br />
(Fiukowski) Ausspracheregel, die besagt, daß im Wort- od. Silbenauslaut Verschluß- u.<br />
Reibelaute als stimmlose Fortes zu sprechen sind. (Franke)<br />
diacritic<br />
diakritisches Zeichen c. / n. / -e -<br />
Zusätze an oder in Schriftzeichen, mit denen bestimmte Unterscheidungen getroffen<br />
werden sollen. Als ökonomische Hilfszeichen haben diakritische Zeichen die Funktion,<br />
den Bestand an phonetischen Grundzeichen möglichst klein und übersichtlich zu halten<br />
Bußmann)<br />
e.g. Diakritische Zeichen werden auch zur Kennzeichnung fehlgebildeter Zungen- und Lippenstellung,<br />
Stimmgabe, Luftführung und zu Phonemdauer, Stimmeinsatz und Stimmlage verwendet.<br />
(Grohnfeldt)<br />
~ Phonetik<br />
"Diakritsche Zeichen" werden auch in Transliterationssystemen und in phonetischen Transkriptionen verwendet.<br />
diadochokinesia<br />
Diadochokinese n. / f. / - n [- - diadochokinetisch]<br />
= Wechselbewegung<br />
Fähigkeit, eine Reihe von antagonistischen Bewegungen in schneller Folge auszuführen<br />
Franke)
Definiciones de términos alemán 61<br />
e.g. Sprechgeschwindigkeit und -rhythmus werden -ebenso wie die Artikulation- auch durch schnelle<br />
Silbenwiederholungen (Diadochokinese) untersucht. (Poeck)<br />
~ Artikulation, Antagonist<br />
Ggs.: Adiadochokinese<br />
diagnosis<br />
Diagnose n. / f. / - n [diagnostizieren- - diagnostisch]<br />
zweifelsfreie Zuordnung von Symptomen zu einem Krankheitsbegriff; im weiteren Sinne<br />
Bezeichnung für eine Symptomatik bzw. für einen Verdacht Pschyrembel)<br />
e.g. Die Diagnose bei dem sechsjährigen Martin ergab, dass er zwar über ein ausreichendes<br />
Vokabular verfügte, aber Schwierigkeiten hatte, eine schnelle und situationsangemessene<br />
Gegenstandsbezogenheit vorzunehmen. Bei der Benennung von Bildkarten im Rahmen der<br />
Diagnose von Aussprachestörungen stellte sich heraus, dass er spontan oft nicht die richtige<br />
Zuordnung vornehmen konnte. (Baumgartner / Füssenich)<br />
~ Diagnostik, Screening<br />
◊ Differentialdiagnose<br />
diaphragmatic breathing<br />
Abdominalatmung c. / f. / kein Plural<br />
= Bauchatmung, Zwerchfellatmung, Tiefatmung<br />
die Einatmung erfolgt vor allem durch Kontraktion des Zwerchfells. Die<br />
Zwerchfellbewegungen werden auf die vordere Bauchwand übertragen Wirth)<br />
e.g. Diese Atemform ist physiologisch und fördert etwa 2/3 des Atemvolumens. Die Bauchatmung<br />
wird auch Tiefatmung genannt. (Böhme)<br />
In der deutschen Literatur werden die Begriffe "Zwerchfellatmung" und "Bauchatmung" synonym für die<br />
physiologische "Abdominalatmung" verwendet.<br />
diaphragmatic-intercostal breathing<br />
Kostoabdominalatmung c. / f. / kein Plural<br />
= Mischatmung<br />
die Erweiterung des Brustkorbes und damit die Einatmung erfolgt hierbei in erster Linie<br />
durch Kontraktion und Tieftreten des Zwerchfelles, in zweiter Linie durch das Heben der<br />
Rippen Wirth)<br />
e.g. Diese gemischte Atmung gilt als physiologische Atemform. (Böhme)<br />
differential diagnosis<br />
Differentialdiagnose c. / f. / - n [- - differentialdiagnostisch]<br />
Abgrenzung und Unterscheidung einander ähnelnder Krankheitsbilder Franke)<br />
e.g. Differentialdiagnose. Die spasmodische Dysphonie vom Adduktortyp kann mit einer<br />
hyperfunktionellen Dysphonie verwechselt werden. Der Abduktortyp erinnert laryngologischphoniatrisch<br />
an eine psychogene Dysphonie bzw. an eine hypofunktionellle Dysphonie. (Böhme)<br />
~ Diagnose, Diagnostik<br />
diphtong<br />
Diphthong n. / m. / -e [- - diphtongisch]<br />
= Doppellaut, Zwielaut
Definiciones de términos alemán 62<br />
eine Folge von zwei Vokalen, die derselben Silbe angehören, wobei die zweite<br />
unsilbisch ist Gadler)<br />
e.g. Im Deutschen gibt es drei Diphtonge: ai, au, oi (Wirth)<br />
~ Phonetik, Diphthongierung, Vokal<br />
◊ fallender Diphtong, steigender Diphtong<br />
Ggs. Monophthong<br />
diphtongization<br />
Diphthongierung n. / f. / - en<br />
Lautveränderung, bei der einfache (lange) Vokale aufgrund allmählicher<br />
Artikulationsverschiebung oder phonologischen Druckes zu variablen Vokalen<br />
(Diphtongen) werden Bußmann)<br />
e.g. Neuhochdeutsche Diphthongierung:<br />
Ersetzung der mittelhochdeutschen Langvokale [i:], [y:], [u:] durch die Diphthonge [ai], [eu] und [au].<br />
(Kürschner)<br />
~ Diphthong, Phonetik, Artikulation<br />
Ggs. Monophthongierung<br />
diplophonia<br />
Diplophonie n. / f. / (-n) [- - diplophon]<br />
Doppeltönigkeit des Stimmklanges Wirth)<br />
e.g. Zweistimmigkeit im Stimmklang einer Person (ist ein) Symptom bei hyperkinetischer od.<br />
hypokinetischer Dysphonie. (Franke)<br />
~ hyperkinetische Dysphonie, hypokinetische Dysphonie<br />
diplopia<br />
Diplopie n. / f. / (-n)<br />
= Doppeltsehen, Doppelsichtigkeit, Doppelbilder<br />
Auftreten von pathologischen Doppelbildern Pschyrembel)<br />
e.g. Doppelsehen Diplopie wird vor allem von jüngeren MS-Kranken gelegentlich als Erstsymptom<br />
angegeben. (Masuhr / Neumann)<br />
~ Multiple Sklerose<br />
◊ monokuläre Diplopie, binokuläre Diplopie<br />
direct laryngoscopy<br />
direkte Laryngoskopie c. / f. / - -n<br />
= direkte Kehlkopfspiegelung<br />
in Rückenlage des Patienten wird in Intubationsnarkose ein selbsthaltendes<br />
beleuchtetes Laryngoskop bis zum Kehlkopfeingang vorgeschoben. Betrachtung der<br />
Stimmlippen unter dem Mikroskop Wirth)<br />
e.g. Auf diese Weise sind die Erkennung feiner Stimmlippenveränderungen(z.B. Zysten, höckerige<br />
Oberfläche, Leukoplakien usw.) sowie eine mikrochirurgische Abtragung von Polypen,<br />
Stimmlippenknötchen usw. möglich. (Wirth)<br />
~ Laryngoskopie, Laryngoskop<br />
direct observation<br />
direkte Beobachtung c. / f. / - -en
Definiciones de términos alemán 63<br />
eine direkte Beobachtung wird mit "bloßem Auge" gemacht. Das Verhalten, das den<br />
Forscher interessiert, ist klar erkennbar und zugänglich und kann leicht in schriftlichen<br />
Protokollen oder auf einem Videoband festgehalten werden Zimbardo)<br />
e.g. Teil jeder logopädischen Befunderhebung sind eine oder mehrere Spiel- oder<br />
Gesprächsituationen mit dem Kind oder Jugendlichen. Hierbei ist eine orientierende<br />
Einschätzung mehrerer Bereiche möglich. (Dickmann)<br />
~ Beobachtung<br />
disorientation<br />
Desorientierung n. / f. / kein Plural [- - desorientiert]<br />
= Orientierungsstörung, Verwirrtheit<br />
Sinneseindrücke und Informationen können nicht für eine gewisse Zeit im Gedächtnis<br />
gespeichert werden. Man verliert die Orientierung für Raum, in der Zeit und schließlich<br />
auch für die eigene Person Töller)<br />
e.g. Früher als den Alzheimer-Patienten selbst fällt den Angehörigen eine zeitliche und örtliche<br />
Desorientierung sowie die Unfähigkeit auf, sich richtig zu bekleiden. (Masuhr / Neumann)<br />
~ Aphasie<br />
Ggs. Orientierung<br />
disrhythmic phonation<br />
unrhythmische Phonation c. / f. / (- -en)<br />
Von Yairi und Ambose (1999) werden Dehnungen, Blockierungen und Wiederholungen<br />
von Lauten oder Silben unter dem Begriff unrhythmische Phonation zusammengefaßt<br />
Sandrieser / Schneider)<br />
~ Stottern, Phonation<br />
In der deutschsprachigen Literatur werden diese Begriffe einzeln verwendet; außerdem bezieht sich "Phonation"<br />
im Deutschen ausschließlich auf die Stimmgebung.<br />
dissociation<br />
Dissoziation n. / f. / - en [- - dissoziiert]<br />
krankhafte Entwicklung, in deren Verlauf zusammengehörende Denk-, Handlungs- und<br />
Verhaltensabläufe in Einzelheiten zerfallen, wobei deren Auftreten weitgehend der<br />
Kontrolle des Einzelnen entzogen bleibt (z.B. Gedächtnisstörungen, Halluzinationen)<br />
Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Dissoziative Störungen sind psychische Störungen, bei denen das Individuum plötzlich eine<br />
zeitweilige Veränderung des Bewußtseins in Form eines schweren Gedächtnissverlustes oder<br />
Verlustes der persönlichen Identität erfährt (z.B. bei multipler Persönlichkeit) (Zimbardo)<br />
dissolution<br />
Dissolution n. / f. / - en<br />
= Auflösung<br />
Auflösung Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />
Der Begriff "Dissolution" wird in diesem Sinne in der Aphasiologie nicht verwendet..<br />
distinctive-feature system<br />
distinktives Merkmalssystem c. / n. / distinkitve -e<br />
Klassifikationssystem von Lauten nach phonologischen Merkmalen Gadler)
Definiciones de términos alemán 64<br />
e.g. Distinktive Merkmale ergeben sich bei der weiteren Analyse des Phonems; sie sind die Elemente<br />
des Sprachlauts, die für seine phonologische Funktion relevant werden, also die Komponenten<br />
des Phonems bilden, das so als Bündel distinktiver Merkmale aufgefaßt werden kann und durch<br />
eine entsprechende Matrix dargestellt werden kann. (Lewandowski)<br />
~ Phonologie, Artikulation, Merkmal, Matrix, Markiertheitstheorie<br />
distortion<br />
Distorsion n. / f. / -en<br />
= Verzerrung, Fehlbildung<br />
bestimmte Sigmatismusformen sowie alle Laute, die in einer bestimmten Weise verzerrt<br />
oder dem Standardlaut nur angenähert sind und ihn noch nicht voll repräsentieren<br />
Franke)<br />
e.g. Ein Sigmatismus stridens klingt spitz und wird pfeifend gelispelt. (Böhme)<br />
~ Artikulation, Dyslalie<br />
divergent semantic thinking<br />
divergentes Denken c. / n. / kein Plural<br />
Denken, das sich in viele Richtungen bewegt, um unterschiedliche Aspekte zur Lösung<br />
einer Aufgabe beizutragen. Es ist gekennzeichnet durch Einfallsreichtum und<br />
Flüssigkeit. Es ist der Kreativität ähnlich Zimbardo)<br />
~ konvergentes Denken<br />
Ggs. Konvergentes Denken<br />
dorsum<br />
Dorsum n. / m. / Dorsa<br />
= Rücken<br />
Dorsum; wird kranial von einer Horizontalen durch die Protuberantia occipitalis externa,<br />
seitlich durch den Rand des M. trapezius, durch die Ausdehnung der Scapula, durch die<br />
Lendengegend u. kaudal durch die Spitze des Steißbeins, die Gesäßmuskulatur u. den<br />
Darmbeinkamm begrenzt Pschyrembel)<br />
e.g. Eine freie und aufrechte, im Gleichgewicht ruhende Körperhaltung mit aufgerichtetem Brustkorb<br />
ist für eine gute Atemführung beim Singen wichtig. Der Brustkorb ist dabei leicht nach vorn<br />
gewölbt und steht fast senkrecht über dem Becken. Eine für die Sängeratmung günstige Haltung<br />
zeigt zudem die Tendenz zur Streckung der Wirbelsäule und leichter Anspannung der<br />
Rückenmuskulatur. (Habermann)<br />
~ Thorax<br />
dorsum of the tongue<br />
Dorsum linguae c. / m. / Dorsa -<br />
= Zungenrücken<br />
an der Oberfläche der Zunge (Zungenrücken) finden sich die Papillae fungiformes,<br />
filiformes und foliatae (Geschmacksknospen) Boenninghaus)<br />
e.g. Nach J. Cook et al. (1989) gibt es zwei Schlucktypen: den Schneidezahntyp (incrisor-type) und<br />
den Schöpflöffeltyp (dipper-typ). Der Schöpflöffeltyp positioniert den Bolus im vorderen<br />
Mundbereich unter der Zunge (vorderer Unterzungensulkus), während der Schneidezahntyp ihn<br />
auf dem Zungenrücken rundherum umschlossen mit der Zungenspitze an den Alveolen oder an<br />
der Hinterseite der oberen Schneidezähne hält. (Bartolome)<br />
~ Cavitas oris, Frenulum linguae, Sigmatismus
Definiciones de términos alemán 65<br />
Down Syndrome<br />
Down-Syndrom c. / n. / kein Plural<br />
= Trisomie 21, Langdon-Down-Syndrom, Mongolismus (Volksmund), Morbus Down<br />
chromosomal bedingte Behinderung mit teilweise massiven Beeinträchtigungen, wie<br />
Intelligenzdefizite, Lern- und Anpassungsstörungen, allgemeine Retardierung<br />
(körperlich, sozial, sprachlich) Franke)<br />
e.g. Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen sind beim Down-Syndrom fast immer feststellbar.<br />
Zusätzlich können Hörstörungen auftreten. (Böhme)<br />
~ geistige Behinderung<br />
dysarthria<br />
Dysarthrie n. / f. / (- n) [- Dysarthriker/in - dysarthrisch]<br />
= Dysarthrophonie<br />
Dysarthrien beruhen auf einer Störung der zentralen Sprechmotorik. Es können neben<br />
der verwaschenen und unpräzisen Artikulation Veränderungen der Stimmqualität sowie<br />
der Sprechatmung auftreten, so dass man dann von Dysatrophonien spricht. Zusätzlich<br />
kann eine Dysprosodie nachweisbar sein Böhme)<br />
e.g. Dysarthrien stören im Gegensatz zu den Dysglossien den gesamten Sprechvorgang , d.h.<br />
Artikulation, Stimmgebung, Atmung (Dysarthrophonie). (Wirth)<br />
~ Sprechstörung, Chorea, Parkinson-Krankheit, pseudobulbäre Dysarthrie, ataktische<br />
Dysarthrie, amyothrophische Lateralsklerose, gemischte Dysarthrie<br />
◊ zerebelläre Dysarthrie, bulbäre Dysarthrie, kortikale Dysarthrie, extrapyramidale<br />
Dysarthrie, ataktische Dysarthrie, spastische Dysarthrie, schlaffe Dysarthrie, gemischte<br />
Dysarthrie, pseudobulbäre Dysarthrie<br />
dysfluency<br />
Sprechunflüssigkeit n. / f. / - en [- - unflüssig, non fluent]<br />
= Unflüssigkeit, Disfluency<br />
(1) Interjektionen, die sich vom Kontext abheben, (2) Wiederholungen von Wortteilen,<br />
Lauten, Silben, (3) Wiederholungen von Wörtern und Phrasen, (4) Dehnungen, (5)<br />
Revisionen Franke)<br />
e.g. Typische Sprechunflüssigkeiten von Erwachsenen sind vor allem Einschübe, Überarbeitungen,<br />
unvollständige Phrasen und Wortwiederholungen. Sie gestalten die Rede stockend, fahrig,<br />
zerrissen, dem Gegenteil von gleichmäßig, anstrengungslos, zungenfertig und redegewandt.<br />
(Baumgartner / Füssenich)<br />
~ Stottern, Flüssigkeit, Broca-Aphasie, normale Unflüssigkeit, Sprechflüssigkeit<br />
Ggs. Fluency / Sprechflüssigkeit<br />
dysfunction<br />
Dysfunktion n. / f. / - en<br />
Funktionsstörung Pschyrembel)<br />
e.g. Eine Person, die psychotisch beschrieben wird, leidet an einer gravierenden organischen oder<br />
psychischen Dysfunktion, weshalb sie auf sehr abweichende Art fühlt, denkt und/oder handelt.<br />
(Zimbardo)<br />
~ Dyskinesie, Schädigung, motorische Dysfunktion<br />
◊ psychische Dysfunktion, organische Dysfunktion
Definiciones de términos alemán 66<br />
dyskinesia<br />
Dyskinesie n. / f. / (- n) [- - dyskinetisch]<br />
motorische Fehlfunktion; Gesamtheit der motorischen Störungen durch Mißbildungen,<br />
Traumen oder Krankheit des Gehirns verursacht Franke)<br />
e.g. Fast alle Neuroleptika können paroxysmale Früh- und Spätdyskinesien verursachen. Häufig sind<br />
Hyperkinesen unter L-Dopa-Therapie des M. Parkinson, selten nach hochdosierter Gabe von<br />
Antiepileptika. (Masuhr / Neumann)<br />
~ Artikulation, Motorik, orofaziale Dyskinesie, Dysfunktion<br />
◊ pharmakogene Dyskinesie, tardive Dyskinesie, orofaziale Dyskinesie, paroxysmale<br />
Dyskinesie<br />
dysphagia<br />
Dysphagie n. / f. / (- n) [- - dysphagisch]<br />
= Schluckstörung<br />
unter einer Dysphagie versteht man eine Störung des Schluckens fester und/oder<br />
flüssiger Nahrung vom Mund zum Magen Böhme)<br />
e.g. Der Verlust des velaren Abschlusses (bei amyotrophischer Lateralsklerose) bewirkt beim<br />
Schlucken eine nasale Penetration, als Zeichen der Insuffizienz pharyngealer Bewegungen<br />
können Nahrungsreste an den Rachenwänden verbleiben. Als Resultat verschiedener<br />
Pathomechanismen finden sich in vielen Fällen Öffnungsstörungen des oberen<br />
Speiseröhrenshinkters mit Nahrungsstau im unteren Rachen. (Bartolome et al.)<br />
~ Dysarthrie, amyotrophische Lateralsklerose<br />
◊ neurogene Dysphagie, ösophageale Dysphagie<br />
dysphasia<br />
Dysphasie n. / f. / (- n) [- - dysphasisch]<br />
1. Störung der bereits ausgebildeten Sprache, des Sprechvermögens und des<br />
Sprachverständnisses aufgrund erworbener Läsionen im Cortex, im deutschsprachigen<br />
Raum im Allgemeinen als Aphasie bezeichnet. 2. Kindliche Sprachentwicklungsstörung,<br />
besonders betroffen ist der strukturelle Bereich, Grammatik und Syntax. Intelligenz,<br />
Gehör, psychische Entwicklung normal. Meist Dyslalie und feinmotorische Störung<br />
Franke)<br />
e.g. Es ist sinnvoller, Entwicklungsdysphasie anstelle von Dysgrammatismus als Klassifikationsbegriff<br />
zu verwenden, da er zum Ausdruck bringt, dass es sich um ein sprach- und nicht nur<br />
grammatikspezifisches Phänomen handelt. (Baumgartner / Füssenich)<br />
~ Aphasie, Dysgrammatismus<br />
Einige deutsche Autoren (Clahsen, 1989; Grimm & Weinert, 1990) gebrauchen in ihren englischsprachigen<br />
Publikationen den Begriff "Entwicklungsdysphasie" für "Dysgrammatismus".<br />
dysphonia<br />
Dysphonie c. / f. / -n<br />
= Stimmstörung<br />
Heiserkeit, Stimmunreinheit und Stimmrauhigkeit werden mit dem Begriff "Dysphonie"<br />
bezeichnet, Überbegriff für alle Arten von Stimmstörungen Wirth)<br />
e.g. Die Veränderungen des Stimmklanges, die Heiserkeit (Dysphonie) bzw. Tonlosigkeit (Aphonie),<br />
sind als Symptom anzusehen. Dabei kann es sich um organische oder funktionelle sowie<br />
gemischte organische-funktionelle Veränderungen desLarynx handeln. (...) Der übergeordnete<br />
Begriff Stimmstörung (hat) in der Phoniatrie weitgehend Verbreitung gefunden. (Böhme)<br />
~ Stimmstörung, funktionelle Dysphonie, neurogene Dysphonie, endokrine Dysphonie
Definiciones de términos alemán 67<br />
In der deutschen Literatur bestehen Uneinigkeiten darüber, was der Begriff Dysphonie genau bezeichnet. Manche<br />
Autoren sehen ihn als Oberbregriff, manche setzen ihn mit Heiserkeit gleich. Der deutsche Begriff<br />
Stimmstörung gilt eindeutig als Oberbegriff.<br />
dysplasia<br />
Dysplasie n. / f. / (- n) [- - dysplastisch]<br />
= Fehlentwicklung<br />
durch Keimschäden oder Wachstumsstörung verursachte Mißbildung Franke)<br />
e.g. Dysplastische Dysphonien beruhen auf genetisch bedingten oder erworbenen Abweichungen von<br />
der anatomischen Struktur des Kehlkopfs. (Böhme)<br />
~ Entwicklung, Fehlbildung<br />
◊ dysplastische Dysphonie<br />
dyspnea<br />
Dyspnoe n. / f. / kein Plural<br />
= Atemstörung, Atemnot<br />
mit subjektiver Atemnot einhergehende Erschwernis der Atemtätigkeit, i. d. R. mit<br />
sichtbar verstärkter Atemarbeit. (...) Als Ausdruck einer Atmungsinsuffizienz<br />
unterschiedlicher Genes; Urs.: 1. mechanisch (...) 2. pulmonal (...) 3. kardial (...) 4.<br />
metabolisch (...) 5. zerebral (...) Pschyrembel)<br />
e.g. In allen diesen Fällen (Lungentumoren, Lungenemphysem, Herz- und Gefäßerkrangungen,<br />
Asthma bronchiale, Morbus Brechterew) ist die Tonhaltedauer (...) verringert, d.h. es muß in<br />
kurzen Abständen eingeatmet werden (respiratorische Dyspnoe). Bei Lähmungen der<br />
Kehlkopfmuskeln mit unvollständigem Stimmlippenschluß sowie bei Gaumenspalten mit<br />
vermehrtem Luftabfluß durch die Nase und bei entzündlichen Stimmlippenveränderungen muß<br />
ebenfalls in kurzen Abständen eingeatmet werden (phonatorische Dyspnoe). (Wirth)<br />
dysprosody<br />
Dysprosodie n. / f. / (-n) [- - dysprosodisch]<br />
= Prosodieschädigung<br />
unter einer Dysprosodie werden Abweichungen bei der Intonation, Akzentuierung oder<br />
im Rhythmus verstanden Böhme)<br />
e.g. Wenn etwa steigende und fallende Tonmuster nicht mehr entsprechend eingestzt werden<br />
können, so führt das zusammen mit der auch sonst eingeschränkten Syntax dazu, daß der<br />
Patient nicht mehr fähig ist Fragen zu stellen. Das bedeutet, daß auch auf die Funktion der<br />
prosodischen Elemente innerhalb des sprachlichen Systems geachtet werden muß. (Gadler)<br />
dysrhythmia<br />
Dysrhythmie n. / f. / -n [- - dysrhythmisch]<br />
= Rhythmusstörung<br />
1. (neurolog.) diffuse bzw. paroxysmale Dysrhythmie: Elektroenzephalographie; 2.<br />
(biolog.) Störung des zirkadianen Rhythmus v. Körperfunktionen (Schlaf-Wach-<br />
Rhythmus) insbes. Durch Flugreisen über mehrere Zeitzonen hinweg (engl. Jet lag) ;<br />
Zyklusstörungen bei Frauen; 3. Kardiale Dysrhythmie: Herzrhythmusstörungen<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Störungen der Gliederung des zeitl. Ablaufes von Musik od. Sprache unter Berücksichtigung von<br />
Takt, Tempo und Betonung. Gestörter Sprechrhythmus: Sympt. bei Poltern, Dysarthrie, bes.<br />
extrapyramidalen Erkrankungen. (Franke)
Definiciones de términos alemán 68<br />
dystonia<br />
Dystonie n. / f. / (-n) [- - dystonisch]<br />
= Fehlspannung<br />
Lt. dystonia<br />
fehlerhafter Spannungszustand (Tonus) von Muskeln, Gefäßen oder vegetativen<br />
Nervensystem Pschyrembel)<br />
e.g. Die generalisierte Dystonie ist durch unwillkürliche, bizarre, stereotype Drehbewegungen<br />
unterschiedlich großer Muskelgruppen der Glieder, des Rumpfs oder des Nackens<br />
charakterisiert. (Mauhr / Neumann)<br />
~ dystonische Dysphonie<br />
◊ idiopathische Dystonie, generalisierte Dystonie<br />
dystonic dysphonia<br />
dystone Dysphonie c. / f. / - -n<br />
die laryngeale Dystonie, spasmodische Dysphonie tritt bei Innervation zum Sprechen<br />
auf. Sie äußert sich als angestrengtes, wie erstickt klingendes Sprechen mit<br />
Unterbrechungen in der Stimmführung (spastische Form) oder Versiegen der Phonation<br />
(flüsternde Form) Poeck)<br />
e.g. Bei Dystonien lassen sich fokale, segmentale und generalisierte Formen unterscheiden, mit<br />
sowohl repetitiven als auch anhaltenden hyperkinetischen Symptomen. Eine Sonderform der<br />
fokalen Dystonien, welche ausschließlich die Kehlkopfmuskulatur betrifft, ist die spasmodische<br />
Dysphonie. (Ziegler)<br />
~ Spasmodische Dysphonie<br />
ear canal<br />
Meatus acusticus c. / m. / - acutici<br />
= Gehörgang<br />
der äußere Gehörgang besteht aus einem äußeren knorpeligen, mit dem<br />
Ohrmuschelknorpel zusammenhängenden und einem inneren knöchernen Teil<br />
Boenninghaus)<br />
e.g. Der äußere Gehörgang ist insgesamt 3 -3,5 cm lang, am Übergang vom knorpeligen zum<br />
knöchernen Teil findet sich eine Enge (Isthmus). An dieser Stelle zeigt der Gehörgang eine<br />
Krümmung. Durch Ziehen der Ohrmuschel nach hinten oben läßt sich der knorpelige Teil des<br />
Gehörgangs anheben und mit dem von hinten oben außen nach vorn unten innen verlaufenden<br />
starren knöchernen Teil in eine Achse bringen (wichtig bei Spiegeluntersuchung des<br />
Trommelfells und der Ohrspülung!). (Boenninghaus)<br />
ear wax impaction<br />
Cerumen obturans c. / f. / Cerumina obturantia<br />
= Zerumenpropf, Ohrenschmalzpropf, Ohrenschmalzverkeilung, Zeruminalpropf<br />
Zerumen (...) kann als Zerumenpropf (Cerumen obturans) den Gehörgang völlig<br />
verlegen; Sympt.: dumpfes Gefühl im Ohr, Schwerhörigkeit; Ther.: bei intaktem<br />
Trommelfell Spülung des äußeren Gehrögangs mit 37 C warmen Wasser, sonst<br />
instrumentelle Reinigung unter Sicht Pschyrembel)<br />
e.g. Gelbbraune Talgmassen können den Gehörgang durch Quellen (z.B. beim Baden) vollständig<br />
verlegen = Ohrschmalzpropf, Cerumen obturans. Das baktericide Cerumen wandert<br />
normalerweise mit abgeschilfertem Epithel zum Gehörgangseinagn (Migration). Durch<br />
Reinigungsversuche wird es häufig erst in die Tiefe des Gehörgangs praktiziert. Das tägliche<br />
Auswischen des Gehörgangs mit Wattestäbchen ist zu unterlassen. (Boenninghaus)
Definiciones de términos alemán 69<br />
early stuttering<br />
beginnendes Stottern c. / n. / kein Plural [stottern]<br />
für ein beginnendes Stottern typische Eigenschaften sind: Lautverlängerungen an<br />
Wortanfängen; Besonderheiten bei Silbenwiederholungen, Zittern von Unterkiefer und<br />
Lippen ohne einen Laut herauszubringen, erkennbare Mühe beim Aussprechen eines<br />
Wortes, zunehmendes Vermeiden von Sprechen und Sprechsituationen Fiedler /<br />
Standop)<br />
e.g. Allerdings liegt bei Kindern mit einem beginnenden Stottern nicht immer ein Bewusstsein von der<br />
Gestörtheit des eigenen Sprechens vor und selbst wenn ein solches Störungsbewusstsein<br />
existiert, verhalten sich viele stotternde Kinder (zumindest in der ersten Zeit) noch völlig<br />
unbefangen ihrem eigenen unflüssigen Sprechen gegenüber. (Wendlandt)<br />
~ Stottern<br />
earphone<br />
Kopfhörer c. / m. / -<br />
elektroakust. Wandler zur Umwandlung tonfrequenter Wechselspannungen in akust.<br />
Schwingungen, die direkt ins Ohr abgestrahlt werden; meist als Doppel-Kopfhörer<br />
ausgebildet und durch einen Bügel an die Ohren gedrückt Meyers)<br />
e.g. elektroakust. Wandler zur Umwandlung tonfrequenter Wechselspannungen in akust.<br />
Schwingungen, die direkt ins Ohr abgestrahlt werden; meist als Doppel-Kopfhörer ausgebildet<br />
und durch einen Bügel an die Ohren gedrücktMeyersDie Schalleistung (vom Kopfhörer) ist, da<br />
sich die abstrahlenden Teile direkt am Ohr befinden, gering; da im Unterschied zum Lautsprecher<br />
die schwingenden Teile klein sind, treten nur geringe Verzerrungen und sonstige, beim<br />
Lautsprecher übliche Übertragungsprobleme auf. Das "Kopfhören" kann größere Klangillusionen,<br />
v.a. bei stereophonen Effekten, verschaffen.Duden, Die Musik<br />
Hochtonverluste werden im freien Schallfeld oft schlechter ermittelt als mit Kopfhörern; (...).Biesalski<br />
(Duden, Die Musik)<br />
In der deutschen Sprache wird nur der Begriff Kopfhörer verwendet, auch wenn Schallabgeber nicht mit einem<br />
Bügel über dem Kopf verbunden sind.<br />
echolalia<br />
Echolalie n. / f. / (-n) [- - echolalisch]<br />
wörtliche oder leicht abgewandelte spontane Wiedergabe von Gehörtem. 1.<br />
Physiologisch in der kindlichen Sprachentwicklung zwischen 1 und 2 Jahren. 2. Bei<br />
geistig Behinderten z.B. Down-Syndrom. 3. Bei Aphasie. 4. Bei psychiatrischen<br />
Erkrankungen, hier Echophrasie oder psychotische Echolalie Töller)<br />
e.g. Die kindliche Echolalie ist dagegen dem gehörten Wortschatz der Umgebung entnommen. Bei<br />
der Echolalie werden Wörter zum Vergnügen wiederholt, ohne damit etwas zu bezwecken.<br />
(Wirth)<br />
~ Sprachentwicklung, Aphasie, Down-Syndrom<br />
◊ psychotische Echolalie<br />
electrolaryngography<br />
Elektroglottographie c. / f. / -n<br />
die Elektroglottographie gestattet eine Beurteilung des Larynx ohne indirekte Inspektion<br />
und behindert weder die Phonation noch die Artikulation Böhme)<br />
e.g. In Höhe der Stimmlippen werden zwei Elektroden auf die Haut über den Schildknorpelplatten<br />
angelegt und mit hochfrequentem Strom von geringer Intensität gespeist. Der Strom fließt durch<br />
den Kehlkopf, wird durch phonatorisch oder respiratorisch hervorgerufenen
Definiciones de términos alemán 70<br />
Widerstandsänderungen amplitudenmoduliert und gibt ein Abbild des Bewegungsablaufes der<br />
Stimmlippen. (...) Ein pathologischer Schwingungsmechanismus führt nicht zwangsläufig zu<br />
einem pathologischen Glottogramm. (...) Ein diagnostischer Wert des Verfahrens (ist)<br />
gegenwärtig nicht gegeben. (Wendler, Seidner, Kittel, Eysholdt)<br />
electronic mouth resonator<br />
elektroakustische Sprechhilfe c. / f. / - -n<br />
= Elektrolarynx, elektronische Sprechhilfe<br />
kleiner batteriebetriebener Tongenerator mit vibrierender Platte (Körperschallgeber), der<br />
auf den Mundboden oder den äußeren Hals aufgesetzt wird. Die akustische Energie<br />
pflanzt sich durch die Weichteile fort. Mit der in Schwingung versetzten Luft im<br />
Ansatzrohr (Rachen, Mund, Nase) wird artikuliert. Aus dem Summton werden<br />
Sprachlaute<br />
mit Hilfe elektroakustischen Sprechhilfen werden Schallschwingungen von der Halshaut auf<br />
den Vokaltrakt fortgeleitet und durch Artikulation in eine Ersatzstimme (ohne Larynx)<br />
umgewandeltBöhme 198 Boenninghaus)<br />
e.g. Durch entsprechende Einstellungen der Ansatzräume läßt sich der Schall (des Elektrolarynx) zu<br />
den verscheidenen Vokalklängen modulieren. Die Bildung von Konsonanten erweist sich<br />
dagegen als schwieriger, weil dafür nur die Luft des Mund- und Rachenraumes zur Verfügung<br />
steht. (...) Zu bedenken ist immer, daß die Sprechweise sehr unnatürlich klingt und fast nicht<br />
moduliert werden kann. Der Patient fällt außerdem durch eine Prothese auf, die ständig eine<br />
Hand zur Bedienung benötigt. (Wendler, Seidner, Kittel, Eysholdt)<br />
~ apparative Sprechhilfe<br />
electropalatography<br />
Elektropalatographie c. / f. / -n<br />
zeitliche Veränderungen in den Zungen-Gaumen-Kontakten registriert die<br />
Elektropalatographie. Hierbei erhält die Versuchsperson einen speziell angefertigten,<br />
sehr dünnen künstlichen Gaumen, in den eine größere Zahl von Edelmetallelektroden<br />
mit gegeneinander isolierten dünnen Drähten eingelassen sind. Diese Drähte werden<br />
gebündelt links und rechts aus dem Gaumen herausgeführt, so daß sie an den<br />
Mundwinkeln aus dem Mund hängen und beim Sprechen wenig behindern. Ein<br />
hochfrequentes schwaches elektrisches Signal wird dann über einen Leiter, den der<br />
Proband in der Hand hält, in den Körper gegeben. Überall dort wo die Zunge durch<br />
Gaumenkontakt Elektroden berührt, werden so Stromkreise geschlossen. Nach<br />
Verstärkung können die einzelnen Ströme Lämpchen zugeführt werden, die auf einer<br />
Schautafel in Form des Gaumens angeordnet sind und durch ihr wechselndes<br />
Aufleuchten die Dynamik des Sprechens demonstrieren. Bedeutsamer ist die EDV-<br />
Aufzeichnung und -Auswertung der Kontaktsignale Kohler)<br />
e.g. Im Bedarfsfall kann eine Palatographie die diagnostischen Ergebnisse bei Dyslalien erweitern<br />
(Hardcastle et al. 1991). Die Palatographie kann zur Untersuchung der sich in der Mundhöhle<br />
beim Sprachen vollziehenden Zungenbewegungen angewendet werden. Ein Palatogramm<br />
repräsentiert am Gaumen das Profil des wesentlichsten Zungen-Gaumen-Kontakts. Dabei<br />
werden die Bewegungen der Zunge anhand ihrer Kontaktstellen am Gaumen sichtbar gemacht.<br />
Der Stellenwert und die Einsatzhäufigkeit der Palatographie sind allerdings im deutschsprachigen<br />
Raum eher sekundärer Natur.<br />
Mit elektromyographischen Ableitungen lassen sich einerseits die Aktivitäten verschiedener am<br />
Schluckvorgang beteiligter Muskeln und ihre zeitliche Abfolge registrieren.<br />
Oberflächenableitungen an Mundboden, Kiefermuskulatur, supra- und infralaryngealer<br />
Muskulatur können zudem als Biofeedback- Verfahren genutzt werden.Bartolome (Böhme)
Definiciones de términos alemán 71<br />
elide<br />
elidieren v. / / [- Elision]<br />
= wegfallen<br />
Wegfall eines oder mehrerer Laute am Wortanfang, am Wortende oder im Wortinnern;<br />
im engeren Sinne wird der Wegfall eines auslautenden Vokals (Akope) vor dem<br />
anlautenden Vokal eines Folgewortes verstanden Kürschner)<br />
e.g. Elision: nhd. /geben/ - [ge:bm]; /mache das/ - [max das] (Bußmann)<br />
~ Phonologie<br />
embedding<br />
Einbettung n. / f. / kein Plural [- - eingebettet]<br />
syntaktische Relation im Rahmen der generativen Transformationsgrammatik, in der<br />
abhängige Sätze zu übergeordnetern Sätzen, den Matrixsätzen (Trägersatz) stehen,<br />
wenn der abhängige Satz als unmittelbarer Teil des Matrixsatzes in diesen "eingebettet"<br />
ist. Damit wird in der traditionellen Grammatik übliche Unterscheidung zwischen Haupt-<br />
und Nebensatz in die Unterscheidung von Matrixsatz und Konstituentensatz<br />
(eingebetteter Satz) übergeleitet Bußmann)<br />
e.g. Beispiel: Als er von drüben das beruhigende "Klack" der ersten Karambolagen vernahm<br />
(eingebetteter Satz im folgenden Trägersatz), warf er die Skripte wieder hin. (Trägersatz für den<br />
vorher eingebetteten Satz). (Kürschner)<br />
~ Syntax, Grammatik, Satz<br />
eingebetteter Satz = abhängiger Satz<br />
encode<br />
enkodieren v. / / [- Enkodierung - enkodiert]<br />
= encodieren<br />
Gedanken/Informationen in Symbole/Codes umsetzen Franke)<br />
e.g. Enkodierte Information wird leicht verloren, wenn sie nicht unter Nutzung bereits gepeicherter<br />
Information aufbewahrt werden kann. Je öfter jedoch eine Informationseinheit wiederholt oder<br />
"geübt" wird, um so wahrscheinlicher ist es, dass sie behalten wird. (Zimbardo)<br />
~ Langzeitgedächntis, Kurzzeitgedächtnis, Speicher, Abruf<br />
endocrine voice disorder<br />
endokrine Dysphonie c. / f. / - -en<br />
= hormonelle Stimmstörung<br />
endokrin bedingte Dysphonie z.B. bei Hypothyreose, Hypogonadismus, Hormontherapie<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Die menschliche Stimme und damit der Kehlkopf als sekundäres Geschlechtsmerkmal werden<br />
während des ganzen Lebens von physiologischen hormonellen Vorgängen beeinflußt. Damit ist<br />
zu erklären, daß pathologische Erscheinungen im Hormonhaushalt Stimmhöhe, Klangfarbe,<br />
Dynamik und Stimmumfang beeinträchtigen können. (Böhme)<br />
endolymphatic hydrop<br />
Morbus Menière c. / f. / kein Plural<br />
= Menière-Krankheit, Menièrsche Krankheit<br />
durch eine erhöhte Endolymphmenge, meist aufgrund einer Resorptionsstörung (z.B.<br />
durch Verschluß des Ductus endolymphaticus) entsteht ein Hydrops des häutigen<br />
Labyrinths. (...) Die Menièrsche Symptomtrias besteht aus: Drehschwindelattacken
Definiciones de términos alemán 72<br />
(Minuten bis Stunden andauernd), Ohrensausen (oft tieffrequent), und einer<br />
fluktuierenden (=schwankenden) Innenohrschwerhörigkeit (Bei Rezidiven sind<br />
irreversible Schäden bis hin zur Ertaubung möglich)<br />
Hydrops des häutigen Labyrinthes infolge quantitativ (oder qualitativ) fehlerhafter<br />
Endolymphproduktion - möglicherweise durch Störungen der Elektrolytregulation (auf<br />
dem Boden vasomotorischer Störungen?) - oder gestörter Resorption der Endolymphe<br />
im Saccus endolymphaticus oder eines Verschlusses des Ductus<br />
endolymphaticusBoenninghaus S. 140 Weerda)<br />
e.g. In zeitlich sehr variablen Abständen (bis 15 Jahre) treten Minuten bis Stunden dauernde Anfälle<br />
mit Drehschwindel (95%), meist begleitet von vegetativen Symptomen (starke Übelkeit mit<br />
Erbrechen), einseitiger Schwerhörigkeit (95%), Völlegefühl des Ohres und meist tieffrequentem<br />
Tinnitus. Die Erkrankung ist anfangs oft monosymptomatisch. (...) Die kausale Behandlung ist<br />
nicht möglich, auch eine Sponatnheilung wurde nicht beobachtet. (...) Die Arbeitsfähigkeit der<br />
Patienten wird in Abhängigkeit der Anfallshäufigkeit eingeschränkt, Höhenarbeit ist immer zu<br />
vermeiden. Das Führen von Kraftfahrzeugen ist nicht möglich. (Franzen)<br />
endotracheal intubation<br />
endotracheale Intubation c. / f. / - -en<br />
Einführung eines Endotrachealtubus a) durch den Mund (orotracheale I.) oder b) durch<br />
die Nase (nasotracheale I.) Ind.: Beatmung während der Narkose oder Intensivtherapie,<br />
Verhinderung einer Aspiration bei bewußtlosen, Überbrückung akuter Kehlkopfstenosen<br />
(inf. Larynx- oder Glottisödem) Pschyrembel)<br />
e.g. Sofortfolgen nach endotrachealer Intubation. Entzündliche Stimmlippenrötung mit Fibrinbelag,<br />
Stimmlippenödem, subglottische Schleimhautödeme, Stimmlippenabriß, kleine<br />
Schleimhauteinrisse oder Stimmlippenhämatom. Ursachen. Reizung der Schleimhaut durch den<br />
Tubus, Verminderung der Schleimsekretion durch die Prämedikation (Intubations-<br />
Laryngotracheitis), Prellung, Überdehnung oder Abschürfung durch ungeschicktes Vorgehen bei<br />
Einführung des Tubus, durch ungenügende medikamentöse Relaxation, zu großen Tubus oder<br />
zu weit vorstehendes Führungsrohr. (...) Syptom. Postoperative Dysphonie. (Wirth)<br />
endotracheal tube<br />
Endotrachealtubus c. / m. / -en oder -se<br />
Beatmungstubus für die orale od. nasale endotracheale Intubation; eine<br />
Tubusmanschette (sog. Cuff) am trachealen Ende dient zur Abdichtung der Trachea<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Durch eine orotracheale Intubation kann eine Atemstörung vorübergehend für einge Tage<br />
überbrückt werden (Langzeitintubation bei Kindern mit Kunststofftuben nasotracheal auch wenige<br />
Wochen). Kontrolle der Kehlkopf- und Trachealschleimhaut mit dünnen flexiblen Endoskopen<br />
durch den liegenden Tubus. Beim Auftreten von Schleimhautschäden, die subglottischen<br />
Kehlkopfstenosen oder Trachealstenosen zur Folge haben können, wird eine Tracheotomie<br />
erforderlich. (Boenninhaus)<br />
enunciate<br />
aussprechen v. / / [- Aussprache]<br />
= deutlich artikulieren, formulieren<br />
1. ausdrücken, aussprechen, 2. Formulieren Langenscheidts Englisch Wörterbuch)<br />
e.g. Werden die s-Laute durch andere Phoneme ersetzt- wird zum Beispiel "Tasse" deutlich zu "Tatte"<br />
ausgesprochen- handelt es sich um einen Parasigmatismus. (Böhme)<br />
~ Artikulation
Definiciones de términos alemán 73<br />
environmental deprivation<br />
umweltbedingte Deprivation c. / f. / (- -en) [- - depriviert]<br />
= milieubedingte Deprivation<br />
Summe der seelischen und motorischen Entwicklungsrückstände und<br />
Fehlentwicklungen (Verhaltensstörungen), die auf der unzulänglichen Betreuung des<br />
Kindes durch wechselnde Bezugspersonen (und schädigende psychosoziale Umstände)<br />
beruht Franke)<br />
e.g. Deprivierte Kinder nehmen später zumeist wahllos flüchtig Kontakte auf (Affekthunger), sind in<br />
ihrer Identifikations- und Bindungsfähigkeit eingeschränkt und bei der Steuerung und<br />
Differenzierung ihres Verhaltens beeinträchtigt. (Sitzmann)<br />
epiglottic overhang<br />
epiglottischer Überhang /<br />
)<br />
~ Epiglottis, Dysplasie<br />
Ein Phänomen, das dem Begriff "epiglottic overhang" entspricht, wird in der deutschen Literatur nicht beschrieben<br />
epiglottis<br />
Epiglottis n. / m. / Epiglottiden<br />
= Kehldeckel<br />
löffelförmiger, durchlöcherter, elastischer Knorpel, dessen Stiel (Petiolus) über der<br />
vorderen Stimmlippenkommissur liegt. Der freie Epiglottisrand reicht bis in Höhe der<br />
Mitte des Zungengrundes nach oben Boenninghaus)<br />
e.g. Aus der eingeknickten Mitte des oberen Schildknorpelrandes erhebt sich schuhlöffelförmig der<br />
Kehldeckel (Epiglottis) als ein nach oben ragender beweglicher Knorpel. Beim Schlucken legt<br />
sich der Kehldeckel durch Heben des Kehlkopfes und Druck vom Zungengrund her flach auf den<br />
Kehlkopfeingang und läßt die Speisen in die hinter der Luftröhre liegende Speiseröhre gleiten.<br />
(...) Je weiter der Kehldeckel sich aufrichtet, desto leichter erfolgt die Abstrahlung des in der<br />
Glottisebene entstehenden ursprünglichen Stimmschalls, wodurch im Rahmen der endgültigen<br />
Klangbildung im Ansatzrohr schon hier dessen Qualitäten gefördert werden. (Habermann)<br />
epilepsy<br />
Epilepsie n. / f. / - n [- Epileptiker/in - epileptisch]<br />
= zerebrales Anfallsleiden, Morbus Sacer, Fallsucht<br />
Epilepsien sind Anfallskrankheiten mit paroxysmalen Spontanentladungen zentraler<br />
Neurone. Klinisch-phänomenologisch, elektroenzephalographisch und ätiologisch<br />
unterscheidet man hauptsächlich generalisierte und fokale Epilepsien Masuhr /<br />
Neumann)<br />
e.g. Die akuten Sprachsymptome sind überwiegend vor einem, während eines und nach einem<br />
epileptischen Anfall zu beobachten. Die häufigsten Sprachbefunde sind aphasische Störungen.<br />
Manchmal lassen sich auch Dysarthrien feststellen. Die Aura, Anfangsstadium eines<br />
epileptischen Anfalls, kann zu Wortfindungsstörungen und Sprachverständnisstörungen führen.<br />
(Böhme)<br />
~ Krampf, myoklonische Epilepsie, Paroxysmus, partieller Anfall, Status epilepticus,<br />
Landau-Kleffner-Syndrom<br />
◊ fokale Epilepsie, generalisierte Epilepsie, kryptogene Epilepsie, idiopathische Epilepsie,<br />
Spätepilepsie, myoklonische Epilepsie, tonisch-klonische Epilepsie<br />
epithelium
Definiciones de términos alemán 74<br />
Epithel n. / n. / -gewebe<br />
= Epithelgewebe, Epithelium<br />
geschlossener ein- oder mehrschichtiger Zellverband, der innere oder äußere<br />
Körperoberflächen bedeckt Pschyrembel)<br />
e.g. Reincke-Ödem der Stimmlippen. Es stellt eine Sonderform der chronischen hyperplastischen<br />
Laryngitis dar. Es handelt sich um ein auf die Stimmlippenoberfläche begrenztes subepitheliales<br />
Ödem, d.h. um eine Wassereinlagerung zwischen Epithel und Bindegewebe der Stimmlippe.<br />
(Wirth)<br />
Eustachian tube<br />
Tuba auditiva Eustachii c. / f. / -e -e -<br />
= Ohrtrompete, Eustachische Röhre, Tuba pharyngotympanica<br />
die Ohrtrompete (Tuba auditiva EUSTACHII, Tuba pharyngotympanica) ist ca. 3,5 cm<br />
lang und bsteht aus einem vorderen medialen knorpeligen Teil (2/3 der Länge) und<br />
einem hinteren, im Felsenbein liegenden lateralen knöchernen Teil (1/3 der Länge). Sie<br />
verbindet den Nasenrachenraum mit der Paukenhöhle Boenninghaus)<br />
e.g. Eine ungehinderte Beweglichkeit des Trommelfells in laterale und mediale Richtung ist<br />
Voraussetzung für die Schallübertragung auf die Ossikulakette. Hierzu muß der Luftdruck im<br />
äußeren Gehörgang und im Mittelohr gleich sein, was durch den Druckausgleich über die Tuba<br />
auditiva ermöglicht wird. Jede Tubenfunktionsstörung kann Druckunterschiede zwischen Außen-<br />
und Mittelohr, Resoption der eingeschlossenen Luft und auf Dauer Flüssigkeitsansammlungen<br />
(Sero- und Mukotympanon) im Mittelohr verursachen, die die Trommelfellbeweglichkeit<br />
einschränken und damit durch Reibung zu Energieverlusten bei Schallübertragung führen. Das<br />
entspricht dem klinischen Symptom der Schalleitungsschwerhörigkeit. (Wendler)<br />
evoked-response audiometry<br />
evozierte otoakustische Emissionen c. / f. / immer Plural<br />
= EOAE<br />
Otoakustische Emissionen (OAE) sind Schalle, die in der Cochlea entstehen, über<br />
Mittelohr und Trommelfell-Gehörknöchelchen-Apparat in den äußeren Gehörgang<br />
übertragen und dort mit einem empfindlichen Mikrofon gemessen werden können. Sie<br />
werden durch normal funktionsfähige äußere Haarzellen erzeugt und sind Ausdruck<br />
eines aktiven, biochemischen Vorgangs im Innenohr. (...) Evozierte otoakustische<br />
Emissionen (EOAE) treten bei externer Stimulation (durch Klick = TEOAE; zwei Töne =<br />
DPOAE und einen Ton = SFOAE, SEOAE) auf<br />
EOAE (evozierte otoakustische Emissionen) werden erst nach Stimulation des Ohres mit<br />
eine Schallsignal meßbar. (...) Der Gehörgang wird mit einer Meßsonde abgedichtet, in<br />
die ein Lautsprecher und ein Mikrophon eingebaut sind. Über den Lautsprecher wird ein<br />
kurzer akustischer Reiz (Klick) von -5 dB SL -40 dB SL abgestrahlt. Das Mikrophon<br />
wandelt das akustische Signal aus dem Gehörgang in ein elektrisches Signal und leitet<br />
es in einen RechnerWendler Berghaus, Rettinger, Böhme)<br />
e.g. Der Nachweis otoakustischer Emissionen im Gehörgang setzt eine normale Funktion des<br />
Mittelohres voraus, da sonst die kochleären Vibrationen nicht nach außen gelangen können. (...)<br />
Die wichtigste Anwendung der otoakustischen Emissionen ist die Screeninguntersuchung der<br />
kochleären Funktion bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern. TEOAE und DPOAE<br />
ermöglichen einfach und schnell - ohne Sedierung und Narkose - einen Überblick über die<br />
kochleäre Funktion. Die Früherkennung von Schwerhörigkeiten wird damit vereinfacht. (Probst,<br />
Grevers, Iro)<br />
expressive aphasia
Definiciones de términos alemán 75<br />
Broca-Aphasie c. / f. / kein Plural [- Broca-Aphasiker/in]<br />
= expressive Aphasie, verbale Aphasie, motorische Aphasie<br />
meist erheblich verlangsamter Sprachfluß mit großer Sprachanstrengung bei meist<br />
schlechter Artikulation (Dysarthrie) und stark gestörter Prosodie. Reichlich<br />
phonematische Paraphasien, Agrammatismus, Sprachverständnis mäßig beeinträchtigt.<br />
Kommunikationsfähigkeit vorwiegend aufgrund der expressiven Sprachstörung stark<br />
eingeschränkt Poeck)<br />
e.g. Häufig leiden Patienten mit Broca-Aphasie unter sprechmotorischen Symptomen. Die Probleme<br />
bei der Sprachproduktion sind meistens deutlich ausgeprägter als die im Sprachverständnis.<br />
(Böhme)<br />
~ Aphasie, Wernicke-Aphasie, amnestische Aphasie, globale Aphasie, syntaktische<br />
Aphasie, motorische Aphasie<br />
expressive language deficit<br />
expressive Sprachstörung c. / f. / - -en<br />
Störung der Sprachproduktion. Diese gliedert sich in Konzeptualisierung (Planung und<br />
Repräsentation eines zu vermittelnden Inhalts) , in die Formulierung (Prozesse, die den<br />
konzeptuellen Inhalt in eine sprachliche Form übersetzen) und in die Artikulation<br />
Grohnfeld)<br />
e.g. Leitsymptome der Broca-Aphasie sind meist erheblich verlangsamter Sprachfluss mit großer<br />
Sprachanstrengung bei meist schlechter Artikulation und stark gestörter Prosodie. Reichlich<br />
phonematische Paraphasien, Agrammatismus, Sprachverständnis mäßig beeinträchtigt. Die<br />
Kommunikationsfähigkeit ist vorwiegend aufgrund der expressiven Sprachstörung stark<br />
eingeschränkt. (Poeck)<br />
~ Sprachstörung, Sprachproduktion<br />
exteriorized stutterer<br />
extrovertierter Stotterer c. / m. / extrovertierte -<br />
)<br />
~ introvertierter Stotterer, Stottern<br />
Diese Einteilung nach Persönlichkeitsmerkmalen und Temperament werden in der deutschsprachigen Literatur<br />
nicht übernommen<br />
facial paralysis<br />
Fazialisparese c. / f. / -n<br />
= Fazialislähmung, Gesichtslähmung<br />
Lt. facioplegia<br />
man unterscheidet einenperipheren und zentralen Lähmungstyp. Die Gesichtslähmung<br />
nach peripherer Schädigung des VII. Hirnnervs bzw. des Kerngebiets erstreckt sich auf<br />
die gesamte mimische Muskulatur. (...) Die zentrale Bewegungsstörung betrifft<br />
vorwiegend die orale mimische Gesichtsmuskulatur Masuhr / Neumann)<br />
e.g. Die einseitige Fazialisparese mit Beteiligung des Mundastes führt in der Mehrzahl nur zu<br />
subjektiven Beschwerden des Patienten beim Sprechen. Artikulatorische Störungen der<br />
Labiallaute fehlen im Spätstadium oder sind vereinzelt nur bei S-Lauten festzustellen. (Böhme)<br />
~ Parese<br />
◊ periphere Fazialisparese, einseitige Fazialisparese, beidseitige Fazialisparese, faziale<br />
Parese<br />
Zentrale Lähmung der Gesichtsmuskeln heißt korrekt "faziale Parese", der Begriff "zentrale Fazialisparese" ist<br />
falsch, wird aber häufig irrtümlich gebraucht.
Definiciones de términos alemán 76<br />
false vocal fold<br />
Plica vestibularis c. / f. / -e vestibulares<br />
= Taschenfalte, falsche Stimmbänder, Ligamentum vestibularia<br />
die Membrana quadrangularis (...) formt an ihrem unteren Ende die sog. "falschen<br />
Stimmbänder ", die Taschenbänder, Ligg. vestibularia. Sie werfen im Schleimhautrelief<br />
die Taschenfalten auf, die in den Luftweg ragen und zwischen sich eine Ritze, die<br />
Vorhofspalte, freilassen Deckert)<br />
e.g. Normalerweise verhalten die Taschenfalten sich bei der Phonation passiv. Werden sie zur<br />
Stimmgebung (Taschenfaltenstimme) benutzt, besteht ein pathologisches Phonationsmuster.<br />
Allerdings können Taschenfalten auch eine Ersatzfunktion übernehmen, wenn die Stimmlippen<br />
durch Operationen oder Trauma so geschädigt sind, daß sie für die normale Stimmgebung nicht<br />
mehr verwendbar sind. (Böhme)<br />
falsetto<br />
Falsett n. / n. / -e<br />
= Fistelregister, Falsettregister<br />
bei Männern (...) (eines der) drei Hauptregister(...), ein hohes Register (Falsett; loft,<br />
falsetto) Wendler, Seidner, Kittel, Eysholdt)<br />
e.g. Es wird unterschiedlich definiert. Manche Autoren fassen es als Pianoform des Kopfregisters auf.<br />
Falsett bedeutet "falsche Stimme", d.h. Männerstimme mit weiblichem Klangcharakter. Aus dem<br />
Falsett läßt sich beim lyrischen Tenor die Kopfstimme entwickeln. Der Stimmklang ist<br />
obertonarm. Nur die vorderen 2/3 der Stimmlippen schwingen. Ein Glottisschluß ist wieder<br />
vohanden. (Wirth)<br />
fasciculation<br />
Faszikulation n. / f. / - en [faszikulieren- - faszikulierend]<br />
= Faszikulieren, Muskelzucken<br />
sichtbare, regellose, blitzartige Kontraktion von Muskelbündeln ohne Bewegungseffekt<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Initialsymptome der amyotrophen Lateralsklerose sind neben Schmerzen vor allem<br />
Faszikulationen der Muskulatur und atrophische Lähmungen, die sich häufig zunächst auf die<br />
kleinen Handmuskeln beschränken. (Msuhr / Neumann)<br />
~ amyotrophe Lateralsklerose, Muskel<br />
feature<br />
Merkmal n. / n. / -e<br />
linguistisch relevante Eigenschaften von phonologischen, semantischen oder<br />
syntaktischen Einheiten. Merkmale sind begriffliche Bezeichnungen, innerlinguistisch<br />
wichtige kleinste Beschreibungselemente, die sich auf Sachverhalte der<br />
außersprachlichen Wirklichkeit beziehen, nicht aber mit ihnen identisch sind Bußmann)<br />
e.g. Das Allophon [b] läßt sich als Bündel der Merkmale [explosiv, bilabial, stimmhaft] beschreiben.<br />
(Kürschner)<br />
~ Phonetik, Semantik, Phonologie, Matrix, distinktives Merkmalsystem, Komponente<br />
◊ distinkitves Merkmal, phonologisches Merkmal, semantisches Merkmal, distinktives<br />
Merkmalsystem<br />
feature matrix<br />
Matrix n. / f. / -zen/-ces
Definiciones de términos alemán 77<br />
= Merkmalsmatrix<br />
aus der Geometrie übernommene zweidimensionale, tabellarische Darstellungsform zur<br />
Beschreibung phonologischer, syntaktischer, semantischer u.a. Einheiten auf der Basis<br />
von Merkmalen Bußmann)<br />
e.g. In der Matrix fehlt noch ein Vokal, nämlich der sogenannte "Schwa"-Laut. Es handelt sich dabei<br />
um einen unbetonten Zentralvokal mit folgender Merkmalsspezifizierung:<br />
- konsonantisch<br />
+ silbisch<br />
- hoch<br />
- niedrig<br />
- vorn<br />
- rund<br />
- lang<br />
+zentralisiert (Gadler)<br />
~ Merkmal, Phonologie, distinktives Merkmalssystem<br />
festination<br />
Propulsion n. / f. / -en [- - propulsiv]<br />
= unwillkürliche Sprechbeschleunigung, Festination<br />
nach-vorne-Schießen, z.B. von Körperteilen oder des Sprechantriebs beim Poltern und<br />
Parkinsonismus, (zahnmedizinisch): Vorbiß, vorstehender Oberkiefer Franke)<br />
e.g. Das klinische Phänomen einer Propulsion des Gangs kann auch am Sprechvorgang erkannt<br />
werden. Dabei kann eine Pause bestehen, bevor die Sprechfunktion in Gang kommt. Manche<br />
Parkinson-Kranke können ihren Redefluß nicht abbremsen. (Böhme)<br />
~ Parkinson-Krankheit, Poltern<br />
final consonant deletion<br />
Auslassung finaler Konsonanten c. / f. / -en - -<br />
= AFK<br />
ein Silbenstrukturprozess (Konsonanten) (...) Auslassung finaler Konsonanten, z.B.<br />
Gabel --> /ga:be/ Jahn)<br />
e.g. Strukturelle Vereinfachungen wie die Auslassung finaler und initialer Konsonanten bzw. initialer<br />
Konsonantverbindungen werden ebenfalls recht früh überwunden, d.h. bis zum Alter von etwa<br />
drei Jahren. (Jahn)<br />
~ phonologische Prozesse<br />
flaccid dysphonia<br />
hypotone Dysphonie c. / f. / - -n<br />
= schlaffe Stimmstörung, nukleäre (bulbäre) Stimmlippenlähmungen<br />
bei der Hypotonen Dysphonie sind die Leitsymptome eine behauchte Stimme mit<br />
gelegentlich stimmloser Phonation als Zeichen eingeschränkter Adduktionsfähigkeit der<br />
Stimmbänder. Die Patienten sprechen durchgehend sehr leise und sind meist leicht<br />
ermüdbar Ziegler, Cramon)<br />
e.g. Laryngoskopisch zeigt sich die paretische Stimmlippe schlaff, eventuell exkaviert, die<br />
Beweglichkeit ist eingeschränkt bis aufgehoben, der Glottisschluß ist bei der Phonation und bei<br />
reflektorischen Bewegungen unvollständig. Stroboskopisch zeigen sich irreguläre Schwingungen<br />
und erweiterte Amplituden (Wendler et al. 1996). Daraus resultieren die behaucht und rauhe<br />
Stimmqualität, die reduzierte Lautstärke, meist eine erniedrigte Sprechstimmlage und ein<br />
reduzierter Tonhöhenumfang. (...) Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß<br />
Hirnnervenkernläsionen (also intrakraniellen Läsionen) dasselbe Erscheinungsbild der<br />
Stimmlippe resultieren kann wie bei Läsionen des N. vagus bzw. N.recurrens.Häufig sind dabei
Definiciones de términos alemán 78<br />
jedoch zusätzlich Symptome gestörter Pharynx- und Ösophagussphinkterfunktion vorhanden<br />
(Schröter-Morsch 1993). (Ziegler)<br />
flaccid-spastic dysphonia<br />
hypoton-hypertone Dysphonie c. / f. / - -n<br />
= schlaff-spastische Stimmstörung<br />
zeigt gleichzeitig die (phonatorischen) Symptome verschiedener (schlaffer + spastischer)<br />
Dysarthrophonietypen (z.B. bei amyotropher Lateralsklerose (ALS)) Ziegler, Cramon)<br />
e.g. Die auditiven Merkamale der spastischen Dysarthire wurden von Darley et al. (1975) aus der<br />
Analyse der Sprechstörung bei Patienten mit Suprabulbärparalyse hergeleietet. Mischformen mit<br />
anderen Syndromen treten beispielsweise bei Erkrankungen des motorischen Neurons<br />
(spastisch-schlaff) (...) auf. Die im Hinblick auf die Dysarthrie wichtigste Erkrankung des<br />
motorischen Neurons ist die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Sie betrifft sowohl das zentrale<br />
als auch das periphere motorische Neuron, dementsprechend koexistieren häufig<br />
Muskelschwäche, Atrophie und Faszikulationen (als periphere Anzeichen) mit Tonuserhöhung<br />
und gesteigerter Reflexaktivität (als zentrale Zeichen). (...) Je nach Ausmaß der Schädigung<br />
zentraler und peripherer Strukturen können die Symptome einer schlaffen und einer spastischen<br />
Dysarthrie koexistieren.<br />
Übergreifende und multilokuläre Läsionen bedingen in vielen Fällen Kombinationen der<br />
Störungsbilder, bei denen sowohl der erste als auch der zweite motorische Neuron betroffen sein<br />
kann, beispielsweise bei amyotropher Lateralsklerose (ALS), Encephalitis disemeinata, nach<br />
Schädel-Hirn-Trauma oder bei ausgedehnten zerebrovaskulär bedingten Schädigungen. Daraus<br />
ergibt sich die Notwendigkeit, alle Funktionskreise einer eingehenden Einzelprüfung im Hinblick<br />
auf die Art der Bewegungsstörung zu unterziehen. Ziegler S. 68<br />
Bei gemischten Dsyarthrien sind Läsionen oder Fehlschaltungen in mehreren motorischen Systemen<br />
vorhanden, z.B. beim Schlaganfall. Hier sind auch andere Erkrankungen zu nennen, z.B. die<br />
amyotrophe Lateralsklerose und die multiple Sklerose. (...) bei multipler Sklerose (...) wird<br />
berichtet über: Ermüdung beim Sprechen, Skandieren (bei zerebellären Läsionen), Dysarthrien<br />
mit Lähmungen im bereich von Gaumensegel und Stimmlippen, respiratorische Störungen,<br />
Monotonie. Bei amyotrophischer (myatrophischer) Lateralsklerose (...) kann man nach<br />
Mumenthaler Störungsbilder der Bulbärparalyse sowie Suprabulbärparalyse von jeweils<br />
unterschiedlichem Ausmaß feststellen.Pascher, Bauer S. 310 (Ziegler)<br />
~ neurogene Stimmstörung, Stimmstörung, hypotone Dysphonie<br />
flat hearing loss<br />
pantonaler Hörverlust c. / m. / pantonale -e<br />
= pancochleärer Hörverlust<br />
pantonale, den gesamten Frequenzbereich erfassende Schwerhörigkeit (= pancochleär),<br />
z.B. nach Hörsturz Hülse, Bachmann)<br />
e.g. Innenohrschwerhörigkeit: Knochenleitungs- und Luftleitungskurve verlaufen nahezu<br />
deckungsgleich. Nach dem Hörverlust unterscheidet man - Innenohrhochtonschwerhörigkeit (=<br />
cochleobasal = häufigste Form der Innenohrschwerhörigkeiten): Während bei der<br />
Altersschwerhörigkeit der Hörverlust zu den hohen Frequenzen hin stetig zunimmt, weist die<br />
Lärmschwerhörigkeit im Anfangsstadium regelmäßig eine 4000 Hz-Senke auf; -<br />
Tieftonschwerhörigkeit (= cochleoapikal) (z.B. Menie`re'sche Krankheit); -pantonale, den<br />
gesamten Frequenzbereich erfassende Schwerhörigkeit (= pancochleär), z.B. nach Hörsturz; -<br />
mediocochleäre Innenohrschwerhörigkeit: Sie erfaßt nur den mittleren Frequenzbereich und<br />
findet sich meist bei angeboren, hereditären Schwerhörigkeiten. (Hülse, Bachmann)<br />
fluctuating hearing impairment<br />
fluktuierende Hörstörung c. / f. / - -en
Definiciones de términos alemán 79<br />
= schwankende Hörstörung, fluktuierendes Gehör<br />
in der Regel stehen beim fluktuierenden Gehör nicht die Hörstörung, sondern andere<br />
Beschwerden im Vordergrund der Symptomatik. Bei einer fluktuierenden<br />
Mittelohrschwerhörigkeit sind es Otorrhoe, Schmerz oder Mißeempfindungen wir<br />
Juckreiz und Völlegefühl. Bei einer fluktuierenden Innenohrschwerhörigkeit steht in der<br />
Regel der Schwindel im Vordergrund Naumann, Scherer)<br />
e.g. Zum Komplex des M. Menière muß nach heutigen Vorstellungen auch der isolierte fluktuierende<br />
Innenohrhörverlust gerechnet werden. (Beck)<br />
fluency<br />
Flüssigkeit n. / f. / kein Plural [- - flüssig]<br />
logopädische Bezeichnung zur Beschreibung des Sprechens, also flüssigen Sprechens.<br />
Durchschnittliche Phrasenlänge von mehr als 5 Wörten bei wenigen Unterbrechungen<br />
und bei normaler Sprechgeschwindigkeit Franke)<br />
e.g. Flüssig sprechen ist für uns im Alltag eine Fähigkeit, die wir ziemlich mühelos, ohne besondere<br />
Bewußtseinleistung beherrschen. (...) Unser Sprechen ist flüssig, wenn es mit normaler<br />
Kontinuität, Kraft und Geschwindigkeit geschieht. (Baumgartner / Füssenich)<br />
~ Stottern, Sprechunflüssigkeit<br />
Ggs.: Unflüssigkeit<br />
formant frequency<br />
Formant n. / m. / -en<br />
= Formantfrequenz<br />
als Formant wird ein Partialtongebiet besonderer Intensität bezeichnet, welches die<br />
Klangfarbe eines Vokales bewirkt.(...) Die Lage der Formanten in der Tonskala bleibt bei<br />
den einzelnen Vokalen unverändert, d.h. sie ist unabhängig von der Tonhöhe, in der der<br />
Vokale gesungen oder gesprochen wird. Die Formanten sind nur abhängig von der<br />
Hohlraumgestaltung des Ansatzrohres Wirth)<br />
e.g. So muß unser Gehör bei der Erfassung der kleinsten Einheit der Sprache, dem Phonem (....)<br />
unmittelbar anschließend an die frequenzmodulatorischen Übergänge (Transienten) zwischen<br />
Konsonant und Vokalbereich, die zum Teil nur 10 Millisekunden dauern können, (...) eine Analyse<br />
der charakteristischen Frequenzen (Formantfrequenzen) des folgenden Vokals, während einer<br />
mittleren Dauer von ungefähr 300 - 400 Millisekunden notwendig. (Biesalski)<br />
free morpheme<br />
freies Morphem c. / n. / freie -e<br />
freie Morpheme sind Morpheme, die als eigenständige Wortform auftreten können Linke)<br />
e.g. Von ihrer Stellung her können die Morpheme in freie und gebundene eingeteilt werden. Freie<br />
Morpheme sind solche, die ohne ein weiteres Morphem ein Wort bilden können. Z.B. "-tisch" in<br />
"Schreibtisch". (Gadler)<br />
~ Morphem, Phonologie, Morphophonologie<br />
Ggs.: gebundenes Morphem<br />
frequency<br />
Frequenz n. / f. / -en [frequentieren- - frequent]<br />
= Häufigkeit<br />
die Frequenz gibt die Häufigkeit eines periodischen Vorgangs (z.B. einer Schwingung)<br />
pro Zeiteinheit an Pschyrembel)
Definiciones de términos alemán 80<br />
e.g. Die Frequenz in Hz ist gleich dem reziproken Wert der Schwingungsdauer. (...) Unser Ohr nimmt<br />
Frequenzen verschiedener Hz-Zahlen als Tonhöhenunterschied wahr. Nicht jeden Schall kann<br />
man hören. Erfolgt der Schwingungsvorgang besonders schnell oder besonders langsam, so ist<br />
unser Ohr nicht imstande, solche Reize aufzunehmen. Zwischen diesen Grenzen, im Bereich von<br />
16 - 16000Hz, befindet sich der Bereich menschlicher Perzeptionsmöglichkeit, der Hörschall.<br />
(Habermann)<br />
fricative<br />
Frikativ n. / m. / -e [- - frikativ]<br />
= Engelaut, Riebelaut, Frikativum, Spirant, Konstriktiv<br />
nach der Artikulation bezeichneter Sprachlaut, der mit pulmonaler oder mit pharyngealer<br />
Luft gebildet wird und bei dem es in der Mundhöhle mindestens eine Enge gibt, an der<br />
die ausströmende Luft eine Reibung erzeugt Bußmann)<br />
e.g. Geräuschlaute wie [s] und [f], die durch Engebildung entstehen, nennen wir Frikative. (Linke)<br />
~ Affrikate, Verschluss, Plosiv, Phonetik<br />
front sound<br />
vorderer Laut c. / m. / vordere -e<br />
(dem Sinn nach:) Laut, der im vorderen Bereich der Mundhöhle bzw. mit dem vorderen<br />
Teil der Zunge gebildet wird; z.B. am vorderen Gaumen oder mit dem<br />
Zungenvordersaum )<br />
e.g. Zur Fixierung der Artikulationsstelle eignet sich das Gaumengebiet, das man nach Oberlippe,<br />
Zähne, Zahndamm, vorderer Gaumen (Präpalatum), hinterer Gaumen (Postpalatum), vorderes,<br />
hinteres Velum und Zäpfchen (Uvula) einteilt. Dannach unterscheidet man Lippenlaute (Labiale;<br />
bilabiale: b,p; labiodentale: pf, v, f), Zahnlaute (Dentale und Zahndammlaute oder Alveolare (d, t,<br />
ts, z, s, n, l, r1), Gaumenlaute (Palatale): j, s, c), Gaumensegellaute (Velare: g, k, x, nj),<br />
Zäpfchenlaute (Uvulare: r2), Rachenlaute und Kehllaute. Nach dem artikulierenden Organ<br />
ergeben sich bilabiale, labiodentale, dentale, alveolare/postdentale, koronale<br />
(Zungenvordersaum), prädorsale (vordere Zungenoberfläche), mediodorsale (mittlere Z.),<br />
postdorsale (hintere Z.) und laryngeale (Stimmlippen) Laute.<br />
(...) die ungerundeten Vorderzungenvokale /i/, /e/, /ä/ bewirken ebenso wie die gerundeten<br />
Vorderzungenvokale /ü/, /ö/ die vorderen k1,g1 und ch1(...) -Phonemvarianten. Dies hat bspw. in<br />
der Therapie gravierende Auswirkungen auf die Wahl der entsprechenden Übungswörter.<br />
Grohnfeldt S. 39 (Lewandowski)<br />
Die Unterscheidung zwischen forderen Lauten und hinteren Lauten wird in der deutschsprachigen Literatur nicht<br />
benutzt, man beschreibt die Artikulationsorte der Laute in differenzierteren Lautkategorien. Siehe Kontext<br />
fronting<br />
Palatalisierung n. / f. / kein Plural<br />
assimilatorisch bedingte Veränderung des Artikulationsortes von Konsonanten und<br />
Vokalen in Richtung des harten Gaumen Bußmann)<br />
e.g. (Im Sinne der sekundären Artikulation:) Annäherung der Vorderzunge an den vorderen harten<br />
Gaumen. (Bußmann)<br />
~ Velarisierung, Artikulation, palatal<br />
Die"Palatalisierung" kann im Sinne der sekundären Artikulation oder der Assimilation verstanden werden.<br />
function word<br />
Funktionswort c. / n. / -wörter<br />
= Synsemantika
Definiciones de términos alemán 81<br />
Präpositionen, Konjunktionen, Artikel und Pronomen werden als Funktionswörter<br />
(geschlossene Klasse) bezeichnet Linke)<br />
e.g. Funktionswörter werden auch "grammatische" Wörter im Unterschied zu "lexikalischen" genannt.<br />
(Clément)<br />
~ Grammatik, Aphasie, Wort<br />
Ggs.: Inhaltswort<br />
functional articulation disorder<br />
funktionelle Dyslalie c. / f. / - -en<br />
= funktionelle Artikulationsstörung, funktionelles Stammeln<br />
(eine Störung der Artikulation ohne daß) pathologische Veränderungen an den Zentren<br />
sowie den perzeptiven und expressiven Leitungsbahnen und Erfolgsorganen<br />
nachweisbar (sind) Wirth)<br />
e.g. Aus der Sicht der medizinisch orientierten Diagnostik stellt sich die Dyslalie sehr oft als<br />
Sammeltopf zahlreicher Krankheitsbilder dar, obwohl sicherlich die (funktionell) nichtorganisch<br />
bedingten Stammler weitaus in der Mehrzahl sind (...). Audiogen bedingtes Stammeln (audiogene<br />
Dyslalie) beruht auf klinisch und audiologisch nachweisbaren beidseitigen Schalleitungs- und/<br />
oder Schallempfindungsschwerhörigkeiten. (...) Dyslalie bei Erkrankungen der<br />
Artikulationsorgane: Infolge von Mißbildungen, Lähmungen, Verletzungen oder operativen<br />
Befunden kann die Lautbildung erschwert und unmöglich sein. Diese peripheren<br />
Artikulationsstörungen infolge organischer Veränderungen werden auch als Dysglossien<br />
bezeichnet.(...) Zentrale Dyslalien können bei zentralorganischen Erkrankungen festgestellt<br />
werden. (Böhme)<br />
functional dysphonia<br />
funktionelle Dysphonie c. / f. / - -n<br />
= funktionelle Stimmstörung<br />
Funktionelle Dysphonien sind Krankheiten der Stimme, die durch eine Störung des<br />
Stimmklanges, vorwiegend im Sinne von Heiserkeit, und/oder eine Einschränkung der<br />
stimmlichen Leistungsfähigkeit gekennzeichnet sind, ohne daß sich krankhafte primär<br />
organische Veränderungen der an der Stimmbildung beteiligten anatomischen<br />
Strukturen erkennen lassen Wendler)<br />
e.g. Funktionelle Dysphonien sind das Resultat einer Dyskoordination im Bewegungsablauf des<br />
Phonationsapparats. (...) Immer muß auf die Verflechtung zwischen psychischen und<br />
organischen Faktoren geachtet und ihre Abgrenzung angestrebt werden. Funktionelle<br />
Abweichungen der Stimmgebung können im Sinne eines "Zuviel" als hyperfunktionelle<br />
Dysphonien oder im Sinne eines "Zuwenig" als hypofunktionelle Dysphonien auftreten. Eher<br />
seltener finden sich gemischte Dysphonien (Dysphonia mixta), bei denen hyperfunktionelle und<br />
hypofunktionelle Symptome in Kombination vorhanden sein können. (Böhme)<br />
functional mutism<br />
funktioneller Mutismus c. / m. / kein Plural<br />
Mutismus mit funktioneller Ätiologie, im Gegensatz zu einer organischen Ätiologie<br />
Böhme)<br />
e.g. Der funktionelle Erklärungsansatz bei Mutismus differenziert zwischen psychoanalytischem,<br />
lerntheoretischem und milieutheoretischem Aspekt. (Böhme)<br />
~ elektiver Mutismus, totaler Mutismus, traumatischer Mutismus, psychogener Mutismus,<br />
Mutismus<br />
In der deutschsprachigen Literatur wird vorwiegend zwischen totalem und elektivem Mutismus unterschieden.<br />
gag reflex
Definiciones de términos alemán 82<br />
Würgreflex c. / m. / -e<br />
Schutzreflex gegen das Eindringen zum Schlucken ungeeigneter Substanzen, bei<br />
Berührung der hinteren Mundhöhle bzw. Rachenhinterwand Kontraktion von Pharynx,<br />
Anhebung des Gaumensegels, Kehlkopfverschluss und -anhebung Bartolome)<br />
e.g. Ein fehlender Würgreflex ist keinesfalls bedeutungsvoll für die Voraussage einer Aspiration.<br />
Vielmehr empfiehlt sich bei neurologisch ausgelösten Dysphagien eine Videoendoskopie<br />
und/oder Videofluoroskopie. (Böhme)<br />
~ Dysphagie, Palatalreflex<br />
gestalt therapy<br />
Gestalttherapie c. / f. / -en [- Gestalttherapeut - gestalttherapeutisch]<br />
von F. Perls entwickelte Therapie und Selbsterfahrungsmethode, bei der es um<br />
Vereinigung und Integration psychischer Teilbereiche geht Franke)<br />
e.g. Fritz Perls (1969), der Begründer der Gestalttherapie, forderte die Teilnehmer auf, Phantasien,<br />
die mit Konflikten und starken Gefühlen zu tun hatten, auszuagieren und ihre Träume, die als<br />
verdrängte Anteile der Persönlichkeit gelten, neu zu erschaffen. (Zimbardo)<br />
~ Psychotherapie<br />
gestural cue<br />
gestischer Cue c. / m. / gestische -s<br />
= gestischer Hinweis<br />
Hinweis (Cue), der gespeichert ist, um dabei zu helfen, genau das abzurufen, was von<br />
all dem Verfügbaren gerade gewünscht wird; (in diesem Fall ein gestischer Hinweis)<br />
Zimbardo)<br />
e.g. Ein weiterer Störungsmechanismus ist der gestörte lexikalische Zugriff, obwohl das konzeptuelle<br />
Wissen über die entsprechende Bedeutungsstruktur erhalten ist. Die Aphasiker können dann die<br />
Zielitems durch Gesten verdeutlichen. (Böhme)<br />
~ Cue, taktiler Cue<br />
gesture<br />
Geste n. / f. / - n [- Gestik - gestisch]<br />
= Gebärde<br />
die Rede begleitende Ausdrucksbewegung des Körpers, besonders der Arme und<br />
Hände Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Gestische Reorganisation. Die gestische Faszilitierung umfaßt alle Hand-, Arm- oder<br />
Körpergesten, die entweder direkt mit der Bedeutung einer verbalen Äußerung (Zeichensprache)<br />
oder mit ihrem Rhythmus un mit der Bewegung einer artikulatorischen Lautbildung<br />
korresponieren. (Böhme)<br />
~ non-verbale Kommunikation<br />
Gilles de la Tourette's syndrome<br />
Gilles-de-la-Tourette-Syndrom c. / n. / kein Plural<br />
= Brissaud-Syndrom, maladie des tics (frz.)<br />
meist in der Kindheit oder Jugend sich manifestierende Erkrankung mit unklarer<br />
Ätiologie; familiäre Häufung, Androtopie: Symptome: plötzliche ticartige Zuckungen vor<br />
allem im Gesichtsbereich (Augenzwinkern, Mundverzerren, Zungenschnalzen) sowie im<br />
Bereich des Halses (ruckartige Kopfdrehungen) und der Schultern, Zwangshandlungen<br />
wie Echopraxie, Klazomanie oder Koprolalie Pschyrembel)
Definiciones de términos alemán 83<br />
e.g. Tic-Phänomene kommen in einer großen Vielfalt beim Gilles-de-la-Tourette-Syndrom vor.<br />
(Masuhr / Neumann)<br />
~ Koprolalie<br />
Gilles de la Tourette, Neurologe, Paris 1857-1904<br />
glide<br />
Halbvokal c. / m. / -e [- - halbvokalisch]<br />
= Semivokal, Halbkonsonant, Gleitlaut, Sonant<br />
vornehmlich phonologisch definierte Unterklasse von Approximanten. Ein Halbvokal<br />
fungiert phonologisch wie ein Konsonant, d.h. nicht als Silbenträger Bußmann)<br />
e.g. Bilabialer Halbvokal: Englisches w; verschiedene Arten des r, l, stimmhaftes j. (Wirth)<br />
~ Phonetik, Konsonant, Vokal, Approximant, Diphtong, Liquide<br />
Im Englischen kann "glide" auch den nicht-silbischen Diphthongteil (Bußmann) bezeichnen; "Gleitlaut" bezeichnet<br />
im Deutschen auch das [h] oder den zweiten Laut in einem Diphthong (z.B. bei au, ei , eu).<br />
gliding<br />
Gliding n. / n.<br />
)<br />
~ Halbvokal, Liquid Gliding, phonologischer Prozess<br />
Dieser Begriff bezieht sich auf einen phonologischen Prozess, der in der deutschsprachigen Literatur nicht<br />
benannt wird.<br />
global aphasia<br />
globale Aphasie c. / f. / kein Plural [- Globalaphasiker/in]<br />
= totale Aphasie, expressiv-rezeptive Aphasie, grande aphasie de Broca<br />
bei der globalen Aphasie liegt die schwerste Form der Sprachbeeinträchtigung mit<br />
sowohl stark gestörter Sprachproduktion als auch ausgesprägten<br />
Sprachverständnisstörungen vor Biniek)<br />
e.g. Das Leitsymptom der globalen Aphasie sind die sprachlichen Automatismen, d.h. verständliche<br />
und/oder unverständliche sprachliche Äußerungen, die Patienten gegen ihre Intention äußern.<br />
(Böhme)<br />
~ Aphasie, Dysphasie, Broca-Aphasie, Wernicke-Aphasie, amnestische Aphasie,<br />
syntaktische Aphasie, motorische Aphasie<br />
glossopharyngeal<br />
glossopharyngeal adj. /<br />
zu Zunge und Schlund gehörend Pschyrembel)<br />
e.g. IX. Hirnnerv Glossopharyngeus: Hauptgeschmacksnerv der Zunge, Nerv für die Empfindlichkeit<br />
und Beweglichkeit des Schlundes. Er führt Parasympatikusfasern für die Ohrspeicheldrüse (Nerv<br />
des 3. Schlundbogens). (Faller)<br />
glottal attack<br />
pathologischer Glottisschlag c. / m. / pathologische Glottisschläge<br />
= Sprengeinsatz, harter Stimmeinsatz<br />
die fest verschlossene Stimmritze - beide Stimmlippen sind in ihrer ganzen Länge<br />
aufeinander gepreßt - wird plötzlich geöffnet Böhme)<br />
e.g. Forchhammer (1921) prägte für diese Art des Stimmeinsatzes den Ausdruck "Sprengeinsatz". Er<br />
findet fast immer im Zusammenhang mit hyperfunktionellen Stimmerkrankungen, psychisch
Definiciones de términos alemán 84<br />
angespannten Sprechsituationen, forciert akzentuierter Kraftstimme sowie nach pharyngeal<br />
verlagerter Artikulationsbasis und dadurch bedingter Rachenenge. (Spiecker-Henke)<br />
glottal channel<br />
Stimmritze c. / f. / (-n)<br />
= (Glottis)<br />
Spalt zwischen den Stimmlippen Franke)<br />
e.g. Durch eine Veränderung der Stimmlippenposition kann die Form und Größe der Öffnung der<br />
Stimmritze (Glottis) zwischen den beiden Stimmlippen verändert werden. (Probst, Grevers, Iro)<br />
Einige deutschsprachige Autoren verwenden die Begriffe Stimmritze und Glottis synonym, andere definieren<br />
unter Glottis nur die Stimmlippen, nicht jedoch den Raum zwischen ihnen.<br />
glottal closure<br />
Glottisschluß c. / m. / Glottisschlüsse<br />
= Stimmlippenschluß<br />
zur Stimmbildung und Husten wird die Stimmritze zunächst geschlossen - Glottisschluß,<br />
Phonationsstellung Kahle)<br />
e.g. Unmittelbar vor der Stimmgebung - beim Sprechen oder Singen - wird sie (die Stimmritze)<br />
verengt oder ganz geschlossen. Je nach Art der Bewegung wird nur der Bandteil der Stimmritze<br />
geschlossen, verengt oder geöffnet oder auch zusätzlich ihr knorpeliger Anteil. Verengung,<br />
Verschluß oder aber Öffnung der Stimmritze wird durch Ein- wie Auswärtsdrehung der<br />
Stimmfortsätze der Stellknorpel und durch deren Auseinanderrücken wie ihre Annäherung<br />
zueinander bewirkt, infolge der Kontraktion oder aber Erschlaffung bestimmter Muskeln und<br />
Muskelgruppen. (Habermann)<br />
glottal coup<br />
Glottisschlag c. / m. / Glottisschläge<br />
= Coup de glotte<br />
"Coup de Glotte". Darauf erfolgt eine explosionsartige Öffnung der fest<br />
aneinandergepreßten Stimmlippen. Dabei kommt es zu einem leichten Knall, dem<br />
sogenannten Glottisschlag. Böhme)<br />
e.g. Glottisschlag ist die deutsche Übersetzung für den von dem Gesangspädagogen Garcia<br />
geprägten Begriff "coup de glotte", der allerdings mit stimmschädigender Wirkung gleichgesetzt<br />
wird. Es sind jedoch zwei Formen zu unterscheiden: 1. Der physiologische Glottisschlag,<br />
synonym mit festem Stimmeinsatz und 2. der pathologische Glottisschlag, synonym mit hartem<br />
Stimmeinsatz. (...) Forchhammer (1921) prägte für diese Art des (pathologischen)<br />
Stimmeinsatzes den Ausdruck "Sprengeinsatz". (...) Der physiologische Glottisschlag wird<br />
vielfach als stimmbildendes Element verwendet, nachdem er von Schilling und Fernau-Horn als<br />
"Ventiltönchen" in die Stimmtherapie eingeführt wurde. (Spiecker-Henke)<br />
In der deutschen Literatur werden die Begriffe "Coup de glotte", "Glottisschlag" und "Ventiltönchen" sowie<br />
"Abknall" zum Teil kontrovers verwendet, um sehr ähnliche Phänomene zu beschreiben. Der Unterschied<br />
liegt in der Stärke des Stimmlippenschlusses.<br />
glottal fry<br />
Strohbaßregister c. / n. / -<br />
= Kehlregister, Vocal fry, Stimmknarren, Puls-Register, Strohbaß<br />
unter einem vocal fry versteht man einen Stimmgebrauch im Frequenzbereich unterhalb<br />
des Brustregisters. Damit sind auffallend tiefe, knarrende Stimmveränderungen gemeint<br />
Böhme)
Definiciones de términos alemán 85<br />
e.g. Der Stimmklang ist pulsartig, knarrend; nur wenig Tonhöhenmodulationsfähigkeit (...) Die<br />
Verschlußzeit ist im Strohbaßregister lang und beträgt mehr als 50% der Dauer des<br />
Schwingungszyklus. Der Tonus der inneren Kehlkopfmuskulatur ist schlaff, die Stimmlippen<br />
spannungslos. (...) Die Stimmlippen müssen deshalb durch Kontraktion der Abduktoren des<br />
glottalen und supraglottalen Sphinkters zum Schluß gebracht werden. (Wirth)<br />
glottal plosive<br />
glottaler Plosiv c. / m. / glottale Plosive<br />
= laryngialer Plosiv, Kehlkopfverschlußlaut, Kehlkopflaut, Stimmritzenlaut,<br />
Glottisverschlußlaut, Knacklaut<br />
glottaler Verschlußlaut. Kehlkopfverschlußlaut. Ein Laut der durch die Öffnung des<br />
vollkommenen Verschlusses der Glottis entsteht Gadler)<br />
e.g. Den Endpunkt bildet schließlich mit der glottalen Artikulationsstelle der Kwehlkopfverschlußlaut ,<br />
der in vielen Sprachen einen eigenen distinktiven Laut darstellt, im Deutschen aber nur in nichtdistinktiver<br />
Funktion durchgängig vor wort- und morphemanlautenden Vokalen geäußert wird. In<br />
der IPA-Tabelle ist der glottale Plosiv als nur stimmlos produzierbar gekennzeichnet. (Pompino-<br />
Marschall)<br />
~ Plosivlaut<br />
Der "glottale Plosiv" ist die liguistische Bezeichnung für den " Glottischlag".<br />
glottal stricture<br />
Larynxstenose c. / f. / -n<br />
= Kehlkopfstenose, Larynxstriktur, glottale Stenose, glottale Striktur<br />
Verengung des Kehlkopfes inf. eines Kehlkopfödems, einer Pseudomembran, durch<br />
Kehlkopftumoren od. Synechie der Glottis nach Verletzung Pschyrembel)<br />
e.g. Der Stridor bei einer Stenose im Bereich der Glottis ist immer inspiratorisch und oft auch<br />
expiratorisch, es besteht Heiserkeit bis Aphonie. (Naumann, Scherer)<br />
glottic efficiency<br />
Glottiseffizienz c. / f.<br />
= Leistungsfähigkeit der Stimmlippen<br />
Leistungsfähigkeit der Glottis. Diese läßt sich anhand der Stimmlippenschwingung<br />
bezogen auf die Zeit erkennen: In 1 Sekunde finden bei 200 Hz 200<br />
Stimmlippenschwingungen statt. (...) In 2 Stunden finden bei 200 Hz 1440000<br />
Stimmlippenschwingungen statt Böhme)<br />
e.g. Die klinische Standarddiagnostik kann durch eine Stimmfeldmessung ergänzt werden. Als<br />
"Stimmfeld" bezeichnet man die frequenzabhängige Schallpegelregistrierung. Die Verbindung der<br />
Meßpunkte (obere und unteren Stimmgrenze) liefert die Fläche, innerhlab derer eine normale<br />
Stimmgebung möglich ist. Je größer die Fläche, desto "leistungsfähiger" ist die Stimme. (Probst,<br />
Grevers, Iro)<br />
glottic space<br />
glottischer Raum c. / m. / glottische Räume<br />
nach der Definition der Anatomen erstreckt sich der glottische Raum vom unteren Rand<br />
der Taschenfalten bis zum oberen Rand der Stimmbänder (Plice vocales, auch<br />
Stimmfalten oder Stimmlippen genannt) einschließlich der Ventricel. Nach hals-nasenohrenärztlicher<br />
Definition reicht der glottische Raum vom Stimmlippenoberrand bis ca. 1<br />
cm kaudalwärts zum Stimmlippenunterrand Wirth)
Definiciones de términos alemán 86<br />
e.g. Im Frontal- bzw. Sagittalschnitt können drei Etagen des kehlkopfes unterschieden werden. Das<br />
obere Stockwerk (Supraglottis) entspricht dem Vestibulum laryngis und reicht vom Aditus laryngis<br />
bis zum sagittalen Spalt zwischen den Plicae vestibulares (Taschenfalten). Das mittlere<br />
Stockwerk ist die Glottis (glottischer Raum), die von der Rima vestibuli bis zur Rima glottidis (von<br />
den Stimmlippen gebildete Stimmritze) reicht, die in eine Pars intermembranacea und eine Pars<br />
intercartilaginea unterteilt werden kann. Das untere Stockwerk entspricht der Subglottis. Sie liegt<br />
unterhalb der Stimmritze und geht am Unterrand des Ringknorpels in die Trachea über.<br />
(Berghaus, Rettinger, Böhme)<br />
Die Begriffe glottischer Raum und Glottis werden in der deutschen Literatur teilweise synonym verwedet.<br />
Teilweise wird der Begriff Glottis jedoch nur auf die Stimmlippen und die von ihene gebildete Stimmritze<br />
bezogen.<br />
glottis<br />
Glottis vocalis n. / f. / Glottides vocales [- - glottisch]<br />
= Glottis<br />
eigentlich Glottis vocalis (...); der aus bd. Stimmbändern bestehende Stimmapparat od.<br />
auch nur die v. ihnen gebildete Stimmritze Pschyrembel)<br />
e.g. Primär übt die Glottis reflektorisch eine Sphinkterfunktion aus zum Schutze der Luftwege vor<br />
eindringenden Fremdkörpern, Sekreten oder fehlgeschluckten Nahrungsbestandteilen. (...)<br />
Sekundär dient die Glottis der Stimmerzeugung. (Wendler)<br />
~ Glottischer Raum Stimmritze<br />
Der Begriff Glottis wird im Deutschen nicht einheitlich verwendet. Manche Autoren bezeichnen damit die<br />
Stimmlippen und den Raum zwischen ihnen, andere definieren damit nur die Stimmlippen oder nur den<br />
glottischen Raum.<br />
glottogram<br />
Glottogramm n. / n. / -e<br />
Darstellung der zeitlichen Abläufe von Öffnungs- und Schließbewegungen der Glottis,<br />
zur Differenzierung der Ursachen muskulärer Bewegungsstörungen, z.B. Lähmungen<br />
der Kehlkopfmuskulatur Habermann)<br />
e.g. Im Glottogramm, das die schneller Glottisschließung als steile Flanke abbildet und die<br />
langsamere Öffnung als flache Flanke, sind also lediglich die zeitlichen Änderungen des<br />
Stimmlippenkontaktes sichtbar. Dadurch lassen sich weder Öffnung- noch Schließungszeit exakt<br />
bestimmen. Auch der Beginn der Glottisöffnung kann nur ungenau erfaßt werden. Abgesehen<br />
davon, daß man Seitendifferenzen nicht erkennt, wirken sich verschiedene Faktoren auf die<br />
Kurvenform aus: Vokalisation, Lautstärke, Tonhöhe, Register, Bauart der Geräte, Ort und Art der<br />
Elektrodenplazierung. Wegen der widersprüchlichen Angaben, die vor allem bei funktionellen<br />
Stimmstörungen erhoben wurden - ein pathologischer Schwingungsmechanismus führt nicht<br />
zwangsläufig zu einem pathologischen Glottogramm -, ist ein diagnostischer Wert des Verfahrens<br />
gegenwärtig nicht gegeben. (Wendler)<br />
~ Elektroglottographie<br />
Goo stage<br />
Gurren n. / n. / kein Plural<br />
= Gurrperiode<br />
ab der 6. Woche treten Gurrlaute auf, z.B. erre, grr bei Zufriedenheit und in gesättigtem<br />
Zustand. Die Artikulationsstelle der Konsonanten wandert von hinten nach vorne, die der<br />
Vokale von vorn nach hinten. Dauer der Phase des reflektorischen Schreiens und<br />
Gurrens bis zur 7. - 8. Woche Wirth)<br />
e.g. Während beim Schreien noch jegliche Artikulation fehlt, wird beim Gurren bereits unregelmäßig<br />
und diskoordiniert artikuliert. (Biesalski / Friedrich)<br />
~ vorsprachliche Vokalisation, Lallen, Sprachentwicklung, infantile Vokalisation
Definiciones de términos alemán 87<br />
grammar<br />
Grammatik n. / f. / -en [- - grammatisch]<br />
Sprachbeschreibung; Beschreibung der Regularitäten für die Kombination sprachlicher<br />
Einheiten. Der Begriff Grammatik kann aufgefaßt werden als<br />
1) Lehrbuch oder Handbuch, das die Struktur einer Sprache beschreibt<br />
2) ein bestimmtes Modell der Beschreibung einer Sprache<br />
3) Teilgebiet der Linguistik, das die Bereiche Morphologie und Syntax umfaßt<br />
4) das unbewußte Regelsystem, das jeder "native speaker" einer Sprache internalisiert hat<br />
und das beim Sprechen, Hören, Verstehen und Schreiben aktiviert wird Gadler)<br />
e.g. Innerhalb des Gebiets der Grammatik können wir eine theoretische Unterscheidung treffen: die<br />
Unterscheidung zwischen Morphologie und Syntax. (Gadler)<br />
~ Syntax<br />
◊ generative Grammatik, Schulgrammatik, Transformationsgrammatik, traditionelle<br />
Grammatik, funktionale Grammatik, deskriptive Grammatik, Dependanzgrammatik<br />
grommet<br />
Paukenröhrchen c. / n. / -<br />
bei zähem, schleimigem Sekret anschließend (an Parencentese und Absaugen des<br />
Seromucotympanums) Einsetzen eines kragenknopfähnlichen Kunststoffröhrchens in<br />
das Trommelfell zur Belüftung und Trockenlegung der Paukenhöhlenschleimhaut<br />
(Paukendrainage) Boenninghaus)<br />
e.g. Ein Paukenröhrchen wird in hartnäckigen Fällen (eines chronischen Tuben-Mittelohrkatarrhs)<br />
gelegt, wenn Adenotomie und Parenzentese keinen Therapieerfolg zeigten. In den vorderen oder<br />
hinteren, unteren Quadranten des Trommelfells (sonst Verletzung der Ossikel) wird nach der<br />
Parazentese ein kragenknopfförmiges, kleines Silikonröhrchen eingelegt. Diese Röhrchen bleibt<br />
wochen- bis monatelang, im Einzelfall auch jahrelang liegen. (Weerda)<br />
hard palate<br />
Palatum durum c. / m. / Palata dura<br />
= harter Gaumen<br />
der vordere harte Gaumen (Palatum durum) besteht aus den Gaumenfortsätzen der<br />
Maxilla (Processus palatini maxillae), dem Zwischenkieferknochen (Os incisivum) sowie<br />
nach dorsal aus Anteilen des Gaumenbeins (Laminae horizontales ossis palatini) Probst,<br />
Grevers, Iro)<br />
e.g. Das vom Kieferothopäden in den ersten Lebensstunden (des Säuglings mit Lippen-Kiefer-<br />
Gaumensegelspalte) zu fertigende Gaumenplättchen dient einerseits dazu, den Defekt im<br />
Bereich des harten und weichen Gaumens so weit abzudecken, daß der für die Saugfunktion<br />
nötige Unterdruck in der Mundhöhle gebildet werden kann. Zweitens werden damit die<br />
gespaltenen knöchernen Anteile des Kiefers und des Gaumens so aufeinander zubewegt, daß<br />
der spätere operative Verschluß bessere Voraussetzungen hat. (Böhme)<br />
headphone<br />
Kopfhörer c. / m. / -<br />
elektroakust. Wandler zur Umwandlung tonfrequenter Wechselspannungen in akust.<br />
Schwingungen, die direkt ins Ohr abgestrahlt werden; meist als Doppel-Kopfhörer<br />
ausgebildet und durch einen Bügel an die Ohren gedrückt Meyers)<br />
e.g. Die Schalleistung (vom Kopfhörer) ist, da sich die abstrahlenden Teil direkt am Ohr befinden,<br />
gering; da im Unterschied zum Lautsprecher die schwingenden Teile klein sind, treten nur
Definiciones de términos alemán 88<br />
geringe Verzerrungen und sonstige, beim Lautsprecher übliche Übertragungsprobleme auf. Das<br />
"Kopfhören" kann größere Klangillusionen, v.a. bei stereophonen Effekten, verschaffen.<br />
Hochtonverluste werden im freien Schallfeld oft schlechter ermittelt als mit Kopfhörern; (...).Biesalski<br />
(Duden, Die Musik)<br />
In der deutschen Sprache wird nur der Begriff Kopfhörer verwendet, auch wenn Schallabgeber nicht mit einem<br />
Bügel über dem Kopf verbunden sind.<br />
hearing aid<br />
Hörgerät c. / n. / -e<br />
besteht aus Mikrofon, Verstärker, Hörer, Batterie u. individuellen Zusatzeinrichtungen<br />
wie Lautstärke-, Klangregler. Frequenzverstärkung zw. 200 und 5000 Hz,<br />
Dynamikverstärkung bis ca. 120 dB. Annäherung an individuelle Hörverlustkurve durch<br />
Klangblenden. Arten: Taschengerät, Hörbrille, IdO-Gerät, HdO-Gerät. Zu verordnen ab<br />
ca. 40 dB Hörverlust. Breitbandgeräte verstärken einen großen Frequenzbereich mit<br />
verminderter Dynamik bei steigender Frequenz. Leistungsgeräte haben eine begrenzten<br />
Frequenzbereich, darin aber große Verstärkung (für umschriebenen, begrenzten<br />
Hörverlust) Franke)<br />
e.g. Die Versorgung eines schwerhörigen Kindes mit Hörgeräten ist immer dann notwendig, wenn das<br />
binaurale Sprachverständnis eingeschränkt ist und die Schwerhörigkeit nicht durch vertretbare<br />
konservative oder operative Methoden ausgeglichen werden kann. (Wendler)<br />
hearing impairment<br />
Hörverlust c. / m. / -e<br />
bei einer Schädigung (des auditiven Systems) vorliegende Veränderung<br />
psychophysischer Empfindungsgrößen und damit eine Schwellenerhöhung in<br />
Abhängigkeit von der Beschallungsfrequenz bei Luft- und Knochenleitungsübertragung<br />
Biesalski)<br />
e.g. Ein audiometrisch meßbarer Hörverlust stellt immer eine Schädigung der körperlichen Integrität<br />
dar (WHO: "Impairment"). Ob der Schaden zu einer Beeinträchtigung im täglichen Leben führt,<br />
hängt unter anderem vom Ausmaß des Hörverlusts ab, aber auch von individuellen auditiven<br />
Bedürfnissen und Anforderungen. (Probst, Grevers, Iro)<br />
hearing screening<br />
Hörscreening c. / n. / -s<br />
das Neugeborenenscrenning wird mit objektiven audiometrischen Tests durchgeführt,<br />
deren Methodik den Anforderungen des Screenings angepaßt werden muß. Brauchbar<br />
sind die Messung der otoakustischen Emissionen (OAE) oder der auditorisch evozierten<br />
Hirnstammpotentiale (frühe AEP). (...) Bei älteren Kindern werden beim Screening<br />
neben den erwähnten Methoden auch die Reaktionsaudiometrie oder im Vorschul- und<br />
Schulalter verhaltensaudiometrische Methoden (Screening-Tonaudiogramm) eingesetzt<br />
Probst, Grevers, Iro)<br />
e.g. Aus otologischer und pädaudiologischer Sicht wird eine Verbesserung des Hörscreenings bei<br />
Neugeborenen oder zumindest bei Risikokindern gefordert. Jede Diagnostik einer Hörstörung<br />
jenseits des sechsten Lebensmonat ist bereits eine Zuspätdiagnostik. Um die Früherfassung,<br />
Frühdiagnostik und Frühbehandlung bei hörgeschädigten Kindern zu verbessern, ist eine<br />
flächendeckende Hördiagnostik neben den pädiatrischen Vorsorgeuntersuchungen erforderlich.<br />
Parallel ist ein altersabgestuftes System für Hörprüfungen von der Geburt zumindest bis zur<br />
Einschulung notwendig. (Böhme)<br />
hearing sensitivity
Definiciones de términos alemán 89<br />
Hörempfindung c. / f. / -en<br />
= Schallempfindung<br />
im Innenohr ist ein schneckenartiges Organ, das auf einer gewundenen Membran<br />
unterschiedlicher Breite Rezeptoren trägt. Bei Erregung gelangen Impulse über Nerven<br />
zum Gehirn und lösen dort eine Gehörempfindung aus. (...) unterhalb von 16 und<br />
oberhalb von 16000 Schwingungen pro Sekunde (Hertz =Hz) (tritt) keine<br />
Schallempfindung auf. (...) zwischen Frequenzen von 2000 bis 5000 Hz ist unser<br />
Gehörsinn am empfindlichsten und (...) der Schalldruck unterhalb und oberhalb dieser<br />
Frequenzen (muß) erheblich verstärkt werden, damit wir eine ähnlich starke<br />
Schallempfindung haben Bartels/ Bartels S. 261)<br />
e.g. Das Hörsystem ist in der Lage, Schallschwingungen ab einer bestimmten Mindestlautstärke<br />
wahrzunehmen. Dabei ist diese Mindestlautstärke interindividuell unterschiedlich. Diese Grenze,<br />
bei der der Schall für das Ohr hörbar wird, wird als Hörschwelle bezeichnet. Sie stellt eine<br />
subjektive Grenze dar. Die Mindestlautstärke ist von der Frequenzzusammensetzung abhängig.<br />
Verfahren zur Prüfung der Gehörfunktion m. Hilfe von elektroakust. Tongeneratoren, die<br />
Einzelfrequenzen m. definierter Lautstärke erzeugen (Audiometer): 1. Tonaudiometrie,<br />
Tonschwellenaudiometrie: für bestimmte Frequenzen im Bereich von 0,125 - 12 kHz werden die<br />
Lautstärken in Dezibel (dB) bestimmt, die beim Pat. gerade eine Hörempfindung hervorrufen.(...);<br />
2. Überschwellige Tonaudiometrische Prüfungen: ermöglichen bei einer<br />
Schallempfindungsschwerhörigkeit die Differenzierung zw. einer Schädigung der Haarzellen des<br />
Labyrinths (Knalltrauma, Ototoxikose) od. des Hörnerven (Akustikusneurinom) (...); 3.<br />
Sprachaudiometrie: Prüfung des Sprachverständisses (...); 4. Simulationsproben, z.B. in<br />
Begutachtungsfällen (...); 5. Objektive Hörprüfung: akustische Reize führen zu akustisch<br />
evozierten Potentialen und Veränderungen in einem gleichzeitig abgeleiteten EEG Boenninghaus<br />
Methoden zur Messung des Hörvermögens: Schwellena., Reflexa., Spracha., Kindera. (objektive u.<br />
subjektive Audiometrie)Franke<br />
Hörfähigkeiten lassen sich in Anhängigkeit von Intensität und Frequenz in sechs Hauptgruppen<br />
einteilen (...): Von einer Normalhörigkeit spricht man, wenn der mittlere Hörverlust (mHv) auf dem<br />
besseren Ohr nicht mehr als 20 dB beträgt. Dabei werden die Angaben für die Frequenzen 500,<br />
1000 und 2000 Hz zugrunde gelegt und durch drei dividiert. Eine leicht- bis gringradige<br />
Schwerhörigkeit liegt bei einem Hörverlust von 30 dB vor. Bei einem mittleren Hörverlust von<br />
mehr als 30 dB und weniger als 60 dB liegt eine mittelgradige Schwerhörigkeit vor. Um eine<br />
hochgradige Schwerhörigkeit handelt es sich bei einem mittleren Hörverlust zwischen 60 dB und<br />
90 dB. Liegt der mittlere Hörverlust zwischen 75 dB (Löwe 1974) [80 dB] und 90 dB [95 dB],<br />
spricht man von einer an Taubheit grenzenden Schwerhörigkeit oder Hörrestigkeit. (Die Zahlen in<br />
eckigen Klammern beziehen sich auf die Angaben des Bundesministeriums für Arbeit und<br />
Sozialordnung 1983). "Beträgt der Hörverlust eines Kindes im Frequenzbereich von 125 bis 500<br />
Hz mehr als 60 dB und ist der mittlere Hörverlust innerhalb des Frequenzbereichs von 500 bis<br />
2000 Hz im besseren Ohr größer als 90 dB, spricht man von Gehörlosigkeit oder Taubheit..."<br />
(Löwe 1974) Kießling, Kollmeier, Diller S. 133<br />
Jede Frequenz wird vom Untersuchten erst ab einem bestimmten, beim Gesunden sehr niedrigen<br />
Schalldruckpegel wahrgenommen. Dieser Schalldruckpegel heißt Hörschwelle.Schmidt (Lauer<br />
S.9)<br />
hearing test<br />
Hörtest c. / f. / -s<br />
= Hörprüfung<br />
mit verschiedenen Tests kann die Funktion des Schalltransportes im Gehörgang und im<br />
Mittelohr sowie der Schallempfindung im Innenohr (und die der Reizweiterleitung und -<br />
verarbeitung retrocochleär) festgestellt werden Weerda)
Definiciones de términos alemán 90<br />
e.g. Methoden der Hörprüfung heißen subjektiv, wenn sie auf die Reaktion des Probanden<br />
angewiesen sind. Als objektive Hörprüfungen bezeichnet man solche Methoden, bei denen der<br />
Proband nicht aktiv mitarbeiten muß. (Wendler)<br />
hemianopia<br />
Hemianopsie c. / f. / (-n) [- - hemianoptisch]<br />
= Halbseitenblindheit<br />
Halbseitenblindheit. Gesichtsfeldausfall durch Schädigung and Sehbahnen,<br />
Sehstrahlung oder Sehrinde Franke)<br />
e.g. Bei 15% der Aphasiker findet sich eine Einschränkung des Gesichtsfeldes rechts lateral und links<br />
medial und somit ein Ausfall des indirekten Sehens derjenigen Buchstaben und Wörter, welche<br />
denen im Bereich des deutlichsten Sehens folgen. Daher ist nur langsames oder<br />
buchstabierendes Lesen möglich. Besonders schwer wirkt sich eine Hemianopsie aus, wenn der<br />
Bereich des zentralen Sehens, also die Makulagegend, auch ausgefallen ist. (Wirth)<br />
~ Aphasie<br />
◊ homonyme Hemianopsie, heteronyme Hemianopsie<br />
hemiparesis<br />
Hemiparese c. / f. / (- n) [- - hemiparetisch]<br />
= Halbseitenlähmung<br />
leichte Halbseitenlähmung als Folge einer Schädigung der gegenseitigen Hirnhälfte<br />
Franke)<br />
e.g. Ebenso können beispielweise Gliedmaßenapraxien der rechten oberen Extremität und<br />
brachiofaciale Hemiparesen für Schreibstörungen verantwortlich sein und visuelle<br />
Beeinträchtigungen wie Hemianopsien und Hemineglect zu Lesestörungen führen, die von<br />
aphasisch bedingten Defiziten bei der Verarbeitung von Schriftsprache abzugrenzen sind.<br />
(Böhme)<br />
~ Aphasie, Hemiplegie, Parese<br />
hemiplegia<br />
Hemiplegie c. / f. / (-n)<br />
vollständige Lähmung einer Körperhälfte Pschyrembel)<br />
e.g. Bei Blutung in die Capsula interna (Kapselblutung) tritt innerhalb kurzer Zeit eine kontralaterale<br />
Hemiparese bzw. Hemiplegie auf. (Masuhr / Neumann)<br />
~ Hemiparese, Aphasie, Triplegie, rechtsseitige Hemiplegie<br />
◊ rechtsseitige Hemiplegie<br />
hemisphere<br />
Hemisphäre c. / f. / -n<br />
= Gehirnhälfte<br />
Halbkugel, z.B. des Gehirns Pschyrembel)<br />
e.g. Die sprachdominante Hemisphäre ist bei Rechtshändern etwa zu 95% die linke<br />
Großhirnhemisphäre. (Böhme)<br />
~ Kernspintomographie<br />
◊ Hemisphärendominanz<br />
Hertz
Definiciones de términos alemán 91<br />
Hertz n. / n. / -<br />
= Hz<br />
[nach dem deutschen Physiker Heinrich Hertz (*1857, + 1894)], Abk. HZ: die<br />
gebräuchlichste Maßeinheit der Frequenz Duden)<br />
e.g. Schall ist für Menschen hörbar im Frequenzband von 20 Hz bis 20 kHz (das entspricht<br />
Wellenlängen von 17 m bis 1,7 cm bei einer Phasengeschwindigkeit von 344 m/s in Luft).<br />
(Wendler)<br />
high back vowel<br />
Hinterzungenvokal c. / m. / - e<br />
= dunkler Vokal, hinterer Vokal, postdorso-palataler Vokal<br />
Vokale, die mit der Zungenstellung hinten artikuliert werden Kürschner)<br />
e.g. Nach der Artikulationsstelle wird (grob) unterschieden zwischen vorderen (prädorso-palatalen),<br />
mittleren (mediodorso-palatalen) und hinteren (postdorso-palatalen) Vokalen. Man spricht auch<br />
von Vorder- , Mittel- und Hinterzungenvokalen. (Bußmann)<br />
~ Phonetik, Vokal, Vorderzungenvokal, Artikulation<br />
high frequency word<br />
hochfrequentes Wort c. / n. / hochfrequente Wörter<br />
häufig gebrauchtes Wort Kotten)<br />
e.g. Aktivierung in Abhängigkeit der Gebrauchsfrequenz: Typisch ist, daß häufig gebrauchte Wörter<br />
leichter gefunden oder ohne Probleme verstanden werden. Die Störung wird erst bei selteneren<br />
Wörtern deutlich. Hier steckt ein Problem, das oft übersehen wird: Häufigkeit meint nicht nur, wie<br />
oft ein Wort (hier: "Lautfolge") im Alltag erwähnt wird. Häufihkeit meint auch, wie oft eine<br />
bestimmte Lautform mit einer bestimmten Bedeutung verbunden wird. Dies läßt sich gut an<br />
Wörtern mit zwei Bedeutungen erklären (vgl. Ellis u. Mitarb. 1992): So verwenden wir z.B. das<br />
Wort Mutter sehr viel häufiger, um ein Verwandschaftsverhältnis zu bezeichnen als um einen Teil<br />
eines Werkzeugs zu benennen. (Kotten)<br />
high front vowel<br />
Vorderzungenvokal c. / m. / - e<br />
= heller Vokal, vordere Vokal, prädorso-palataler Vokal<br />
Vokale, die mit der Zungenstellung vorn artikuliert werden Kürschner)<br />
e.g. Nach der Artikulationsstelle wird (grob) unterschieden zwischen vorderen (prädorso-palatalen),<br />
mittleren (mediodorso-palatalen) und hinteren (postdorso-palatalen) Vokalen. Man spricht auch<br />
von Mittel- , Hinter- und Vorderzungenvokalen. (Bußmann)<br />
~ Hinterzungenvokal, Phonetik, Vokal, Artikulation<br />
high-tone deafness<br />
Hochtonverlust c. / m. / -e<br />
normales oder annähernd normales Hören in Tieffrequenzen, Steilabfall im<br />
Hochfrequenzbereich Franke)<br />
e.g. (bei) Altersschwerhörigkeit: Presbyakusis; (beobachtet man eine) meist beidseitige<br />
Beeinträchtigung des Hörvermögens zunächst für hohe, im weiteren Verlauf auch für mittlere<br />
Frequenzen, die sich häufig zw. dem 50. Und 60. Lj. Manifestieret; Urs.: degenerative Prozesse<br />
im Bereich von Striatum vascularis, Corti-Organ od. kochleären Neuronen, Schädigung des<br />
Innenohrs durch Lärm, Hypertonie, Diabetis mellitus u.a.; Sympt.:v.a. Beeinträchtigung des<br />
Hörvermögens für Sprache, wenn gleichzeitig Nebengeräusche auftreten; Diag.: Nachweis einer<br />
Schallempfindungschwerhörigkeit in der Audiometrie; Ther.: Hörgeräte. (Pschyrembel)
Definiciones de términos alemán 92<br />
hoarse<br />
heiser adj. / / [- Heiserkeit]<br />
alle Stimmklänge mit auditiv wahrnehmbaren pathologischen Geräuschanteilen Wendler,<br />
Seidner, Kittel, Eysholdt)<br />
e.g. Die adjektivischen Umschreibungen einer Heiserkeit sind zahlreich (z.B. brüchig, rauh) und<br />
keineswegs immer wieder klar zu reproduzieren. Das japanische Komitee für<br />
Stimmfunktionsuntersuchungen hat deshalb eine Einteilung in fünf Parameter vorgeschlagen, die<br />
GRBAS-Skala (Hirano 1989, Sakata et al. 1994): 1. G (grade): repräsentiert den Grad der<br />
Heiserkeit (klare Stimme, Heieserkeit, Tonlosigkeit). 2. R (rough): Rauheit der Stimme durch<br />
Geräuschanteile im tieferen Anteil des Stimmspektrums (...). 3. B (breathy): Verhauchtheit der<br />
Stimme durch frequente Geräuschanteile (z.B. durch "wilde Luft"). 4. A (asthenic): Verlust an<br />
Klangfülle (durch Kraftlosigkeit). 5. S (strained): hyperfunktionelle bzw. gepreßte Stimmfunktion.<br />
(Böhme)<br />
homorganic<br />
homorgan adj. / / [- Homorgane]<br />
bezieht sich auf Sprachlaute, die mit dem gleichen Artikulationsorgan gebildet werden<br />
Bußmann)<br />
e.g. Affrikaten: Konsonantenverbindungen aus einem stimmlosen Explosiv und einem stimmlosen, an<br />
der gleichen Artikulationsstelle gebildeten (homorganen) Frikativ: [pf], [ts] (Kürschner)<br />
~ Phonetik, Artikulation, Affrikate<br />
◊ homorgane Sprachlaute<br />
hyperactivity<br />
Hyperkinese c. / f. / (-n) [- - hyperaktiv]<br />
= Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Strauß Syndrom, Hyperkinesie<br />
pathologisch gesteigerte Motorik vor allem der Skelettmuskulatur mit zum Teil<br />
unwillkürlich ablaufenden Bewegungen; Vorkommen: Bei Erkrankungen des<br />
extrapyramidalen Systems (Athetose, Ballismus, Chorea), Störungen der Psychomotorik<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Ein besonderes Problem stellten bei manchen Patienten die Hyperkinesen dar. Sie sind immer<br />
ein Zeichen einer zentralen motorischen Störung und besonders häufig bei Patienten mit<br />
Hirnstammläsionen. (Bartomlome)<br />
~ Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom<br />
hyperadduction<br />
Hyperadduktion c. / f. / -en [hyperadduzieren- - hyperadduziert]<br />
die Hyperadduktion der Stimmlippen ist mit gepreßter Stimmqualität verbunden und wird<br />
als Folge eines zu hohen Tonus der Adduktorenmuskeln interpretiert. Sie tritt häufig<br />
zusammen mit erhöhtem Muskeltonus der Rumpf- und Halsmuskulatur auf.<br />
Hyperadduktion kann sich auch als Folge einer Luftknappheit (bedingt durch zu geringes<br />
Atemvolumen, hohen phonatorischen oder artikulatorischen Luftverlust) oder als<br />
Reaktion auf laryngeale Hyperkinesen (Tremor, Myoklonien) einstellen Böhme)<br />
e.g. Bei primärer Hyperadduktion besteht das Bündel der Maßnahmen aus allgemeiner oder auf die<br />
Gesichts- und Sprechmuskeln fokussierter Entspannung (Brookshire, 1992; McClosky, 1977),<br />
Haltungskorrektur zur Tonusminderung und Verbesserung der Atmung (Netsell u. Rosenbek,<br />
1985) sowie Modifikation der Atemmuster (Murdoch et al. 1997). (Ziegler)
Definiciones de términos alemán 93<br />
hyperfunctional tension voice disorder<br />
hyperfunktionelle Dysphonie c. / f. / - -n<br />
= hyperfunktionelle Stimmstörung<br />
es handelt sich um eine unabsichtliche, übertreibene Kontraktion der<br />
Phonationsmuskulatur einschließlich der Atem-, Artikulations- und Halsmuskulatur Wirth)<br />
e.g. Die hyperfunktionelle Dysphonie ist die häufigste funktionelle Stimmstörung. Es besteht ein<br />
unökonomischer Stimmgebrauch. (...) Oft ist eine hyperfunktionelle Dysphonie auch nach<br />
entzündlichen Erkrankungen der oberen und unteren Respirationsorgane nachweisbar und kann<br />
zu jahrelang rezidivierenden Dysphonien führen. Dies kann ganz besonders oft bei<br />
Intensivsprechberufen beobachtet werden. (Böhme)<br />
hyperkinetic dysphonia<br />
hyperkinetische Dysphonie c. / f. / - -n<br />
= hyperkinetische Stimmstörung<br />
unwillkürliche Stimmlippenbewegungen (spontane Hyperkinesen), die kontinuierlich oder<br />
intermittierend auftreten. Sie äußern sich in rhythmisch alternierenden Ab- und<br />
Adduktionsbewegungen von unterschiedlicher Amplitude. Schnelle<br />
Adduktionsbewegungen und langsame Abduktionsphase. Die Hyperkinesen<br />
(Myoklonien) sind sowohl in Ruhe als auch bei reflektorischen und intendierten<br />
Stimmlippenbewegungen vorhanden. (...) Stimme zittrig, unwillkürliche Tonhöhen- und<br />
Lautstärkeveränderungen.(...) Hyperkinesen verursachen meist ein kompensatorisches<br />
Preßverhalten im Kehlkopfbereich<br />
Chorea: Stimme heiser, tief, ermüdet rasch. Wechselnde hyperkinetische Funktion der<br />
Kehlkopfmuskulatur. Unwillkürliche Aktionen der Stimmlippen. Überwiegen der Funktion<br />
der Stimmritzenschließer, daher laute oder schreiende Stimme. Wirth S. 297 Wirth)<br />
e.g. Seltener sind die Hyperkinetischen Dysphonien, die sich in einen langsamen (Typ I) und einen<br />
schnellen Untertyp (Typ II) klassifizieren lassen. In Typ I kommt es infolge episodisch<br />
einschießender Bewegungen zu häufigen unwillkürlichen Lautäußerungen, zu Stimmabbrüchen,<br />
Tonhöhensprüngen und unkontrollierten Lautstärkeänderungen. Durch den ständig wechselnden<br />
Tonus der laryngealen Muskulatur kann ein regelmäßiger Schwingungsablauf nicht<br />
aufrechterhalten werden - es kommt zu einer vorwiegend rauhen Stimmqualität. In Typ II der<br />
hyperkinetischen Dysphonie treten Tremor oder Myoklonien auf, die sich auditiv als Stimmzittern<br />
bemerkbar machen. Auch hier kann die laryngeale Konfiguration nicht stabil gehalten werden; es<br />
kommt wiederum zu unkontrollierten Tonhöhen- und Lautstärkeänderungen und<br />
Tonhöhensprüngen (v. Cramon & Vogel, 1984) (Ziegler, Cramon)<br />
~ neurologische Stimmstörung<br />
hyperlexia<br />
Hyperlexie n. / f. / (-n)<br />
bedeutet überdurchschnittliche Lesefähigkeit trotz Retardierung bei Kindern )<br />
Dieser Begriff ist in der deutschsprachigen Literatur nicht gebräuchlich, es existiert auch kein ähnlicher Ausdruck<br />
für dieses Phänomen.<br />
hypernasality<br />
Hypernasalität n. / f. / kein Plural [hypernasalieren- - hypernasal]<br />
= pathologische Nasalität<br />
Lt. rhinolalia aperta<br />
Störung des Stimmklangs (...) beim offenen Näseln durch eine zu starke Nasenresonanz<br />
mit Luftaustritt durch die Nase bei der Bildung von Orallauten Biesalski)
Definiciones de términos alemán 94<br />
e.g. Als Hyperrhinophonie bezeichnet man die Aussprache oraler Laute mit nasaler Klangfärbung.<br />
Dies geschieht situationsbedingt, gewohnheitsmäßig oder aus organischen Gründen<br />
(pathologische Nasalität). (Wirth)<br />
~ offenes Näseln, Hyperrhinophonie, Rhinophonia aperta, Rhinolalia aperta, Dysglossia<br />
palatalis<br />
hypertrophy<br />
Hypertrophie n. / f. / -n [hypertrophieren- - hypertrophiert]<br />
= einfache Hypertrophie<br />
Vergrößerung von Geweben oder Organen durch Zunahme des Zellvolumens bei<br />
gleichbleibender Zellzahl. Eine Hypertrophie wird durch Anpassung an eine physiol.<br />
funktionelle Mehrbelastung (sog. Aktivitätshypertrophie, z.B. Leistungsherz) od. pathol.<br />
Überbelastung verursacht (z.B. Herzhypertrophie bei pathol. Volumen- od.<br />
Druckbelastung des Herzens). Nach Wegfall des Stimulus ist die Hypertrophie<br />
weitgehend reversibel Pschyrembel)<br />
e.g. Bei der autosomal rezessiven Form der Myotonia congenita, die P.E. Becker (1964) von der<br />
dominanten Form abgrenzte, manifestieren sich die Symptome zwischen dem fünften und elften<br />
Lebensjahr, bei der mehr als die Hälfte der Patienten, zuerst an den Beinen, im weiteren Verlauf<br />
an den Händen und der Kaumuskulatur. Man spricht von rezessiv generalisierter Myotonie. In<br />
jedem zweiten Fall besteht eine Myotonie der Zunge. Bei 75% der Patienten findet man eine<br />
Muskelhypertrophie. Hinzu kommt eine periodische Muskelschwäche, die unter Muskelaktivität<br />
wieder nachläßt. (Masuhr, Neumann)<br />
~ Hyperplasie<br />
hypofunctional tension voice disorder<br />
hypofunktionelle Dysphonie c. / f. / - -n<br />
= hypofunktionelle Stimmstörung<br />
eine Schwäche der Kehlkopfmuskulatur mit dadurch bedingtem unvollständigem<br />
Stimmlippenschluß Wirth)<br />
e.g. Die Stimme ist behaucht bis verhaucht und leise mit geringer dynamischer Modulation,<br />
insbesondere geringer oder aufgehobener Steigerungsfähigkeit. Sie trägt nicht und ist von der<br />
Klangfarbe her matt (...). Dem Stimmklang entspricht der gesamtkörperliche Aspekt, das<br />
Auftreten des Patienten. (Biesalski)<br />
hypokinetic dysphonia<br />
hypokinetische Dysphonie c. / f. / - -n<br />
= hypokkinetische Stimmstörung, rigide Dysphonie, hypokinetisch-hypertone Dysphonie,<br />
rigid-hypokinetische Dysphonie<br />
erschwerte und ungenügende Adduktion der Stimmlippen, d.h. rasches<br />
Auseinanderweichen, jedoch nur langsame Annäherung. Diese kann nicht<br />
aufrechterhalten werden. Tremor der Stimmlippen, evtl. auch der Epiglottis, des<br />
Gaumensegels und der Zunge. Phonationsdauer stark verkürzt. Stimme monoton,<br />
schwach, leise. Physiologischer Asynchronismus zwischen den thorakalen und<br />
abdominalen Atembewegungen fehlt, statt dessen gleichmäßige Koordination der<br />
Atembewegung<br />
Hypertonisch-hypokinetische Form: Starrheit der Musk. u. eingeschränkte Beweglichkeit<br />
bewirken eine Bradyarthrie, Mimik und Gestik ausdruckslos. Geströter Atemrhythmus u.<br />
Atemmuskulaturbeweglichkeit. MontonieFranke Wirth)
Definiciones de términos alemán 95<br />
e.g. Eine hypokinetische Dysarthrie entsteht bei Läsionen des extrapyramidalen Systems. In diese<br />
Gruppe ist z.B. der Parkinsionismus einzureihen. (...) Das klinische Bild (des Parkinson-<br />
Syndroms) ist durch ein a- bis hypokinetisch-hypertones Bewegunsmuster und Tremor<br />
gekennzeichnet.Lippen, Zunge und Unterkiefer werden beim Sprechen kaum bewegt, so daß<br />
eine verwaschene und undeutliche Artikulation resultiert. Durch Fehlinnervationen des<br />
Gaumensegels beim Sprechen kann zusätzlich ein offenes Näseln auftreten. Die Stimme klingt<br />
leise, monoton und kraftlos (Hypokinese der Kehlkopfmuskulatur). Das Sprechtempo ist<br />
verlangsamt, kann aber auch immer schneller werden (Sprechpropulsionen). Dadurch können<br />
Wiederholungen von Wörtern und Satzteilen auftreten (Palilalie). Der Tremor kann gleichzeitig<br />
Stimmlippen, Epiglottis, Zunge und Gaumensegel befallen. Das Zusammenspiel von Atmung,<br />
Stimmgebung und Artikulation verläuft unkoordiniert. (Pascher)<br />
hyponasality<br />
Hyponasalität n. / f. / kein Plural [hyponasalieren- - hyponasaliert]<br />
= Denasalität<br />
Lt. rhinolalia clausa<br />
Störung des Stimmklanges (...) beim geschlossenen Näseln durch eine zu geringe<br />
Nasenresonanz mit zu geringem oder fehlendem Luftaustritt aus der Nase bei den<br />
Nasallauten Biesalski)<br />
e.g. Die Stimme klingt dumpf und verstopft, die erforderliche Nasalierung der Laute /n/, /m/ und /ng/<br />
bleibt aus. (Wendler)<br />
~ Hyporhinophonie, Rhinophonia clausa, Rhinolalia clausa, geschlossenes Näseln,<br />
Dysglossia nasalis<br />
hypopharynx<br />
Hypopharynx c. / m. / Hypopharyngen<br />
= Kehlkopfrachen, Laryngopharynx, Pars laryngea pharyngis, Schlund<br />
der Hypopharynx reicht von der Epiglottisoberkante bis zum unteren Rand der<br />
Ringknorpelplatte des Larynx und geht dort in den Ösophagus über. Die hintere<br />
Begrenzung wird durch den 3. - 6. Halswirbel gebildet, die Vorderwand besteht aus der<br />
Rückseite des Kehlkopfes, der sich in den Hypopharynx vorwölbt und zu Ausbildung<br />
zweier, seitlich gelegener Schleimhauttaschen (Sinus piriformes) führt, die sich erst in<br />
Höhe des Ösophagusmundes wieder vereinen Probst, Grevers, Iro)<br />
e.g. Mit dem Eintritt des (Nahrungs-) Bolus in den Oropharynx macht die Hinterzunge eine schnelle<br />
Kolbenartige Rückwärtsbewegung, um den Bolus in den Hypopharynx zu befördern (Hamlet et<br />
al., 1989; McConnel et al., 1989; Mendelsohn, 1983; Shawker et al., 1983). Dieser Mechanismus<br />
kann, da er Druck erzeugt, mit einer Pumpe verglichen werden. (...) Die daraus entstehende<br />
Erweiterung des Hypopharynx ermöglicht die Boluspassage. (Bartolome)<br />
hypotonia<br />
Hypotonie n. / f. / -n [- - hypotonisch]<br />
= verminderter Tonus, Tonusmangel<br />
1. Hypotonie des Blutdrucks 2. Hypotonie der Muskulatur: Herabsetzung des Ruhetonus<br />
eines Muskels oder der gesamten Muskulatur (d.h. des Dehnungswiderstands bei<br />
passiver Bewegung eines Muskels) Pschyrembel)<br />
e.g. Stimmstörungen beruhen meist auf einer Störung des vegetativen Gleichgewichts. Vegetative<br />
Tonusverschiebungen können sich als Hypertension (Verkrampfung) oder Hypotension<br />
(Erschlaffung) zeigen. "Mit der vegetativen Tonuslage sind die psychophysischen<br />
Gesamtzustände und der vornehmlich diencephal gesteuerte stimmlich-affektive Ausdruck bzw.<br />
die Tonuslage der Atemmuskulatur und des Zwerchfells, ferner die gesamte Phonations- und
Definiciones de términos alemán 96<br />
Artikulationsmuskulatur und die Rhythmik der Atembewegungen mehrfach korreliert" (Weihs<br />
1961,141). (Grohnfeldt)<br />
~ hypotone Dysphonie<br />
idiopathic<br />
idiopathisch adj. /<br />
idiopathisch sind Krankheiten, die selbständig auftreten, eine eigentümliche, oft<br />
unbekannte Ursache haben Franke)<br />
e.g. Idiopathische Epilepsien sind nicht durch andere Krankheiten bedingt, d.h. angeboren. Sie haben<br />
keine bekannte oder vermutete Ätiologie außer einer möglichen familiären Disposition. (Masuhr /<br />
Neumann)<br />
◊ idiopathische Kehlkopflähmung, idiopathische Epilepsie<br />
Griechisch: "idios"= selbst, eigen<br />
illocutionary<br />
illokutionär adj. / / [- Illokution]<br />
= illokutionärer Akt, die Illokution betreffend, illokutiver Akt<br />
intendierte Funktion des Sprechaktes Linke)<br />
e.g. Man spricht jemanden mit einer bestimmten Intention an: man will ihn informieren, grüssen, ihn<br />
warnen, ihm drohen, ihm etwas versprechen, ihn von etwas überzeugen. Austin und Searle<br />
nennen es die Illokution oder den illokutionären Akt. (Linke)<br />
~ lokutionär, perlokutionär, Äußerung<br />
impairment<br />
Schädigung n. / f. / -en [schädigen- - geschädigt]<br />
= Störung<br />
beobachtbare Störungen physischer und psychischer Funktionen Böhme)<br />
e.g. Auf der Ebene der Schädigung (impairment) werden bei Dysarthrien die durch die neurologische<br />
Erkrankung verursachten sprechmotorischen Symptome erfaßt und nach pathophysiologischen<br />
Kriterien wie Bewegungseinschränkung, Verlangsamung, Tonuserhöhung etc. charakterisiert. Die<br />
Dysarthrien sind auf dieser Ebene also als Bewegungsstörungen gekennzeichnet. (Böhme)<br />
~ neuromotorische Schädigung, Dysfunktion<br />
◊ neuromotorische Schädigung, Hörschädigung<br />
Die Klassifikation beruht auf dem von der Weltgesundheitsorganisation entwickeltem ICIDH-Modell (International<br />
Classification of Impairments, Disabilities and Handicaps) (WHO, 1995) zur Folgeerscheinung einer<br />
Erkrankung<br />
impedance<br />
Impedanz n. / f. / -en<br />
1. Wechselstromwiderstand einer elektron. Schaltung, die sich aus Ohm-Widerständen,<br />
Kondensatoren od. Spulen zusammensetzen kann; 2. Akustische Impedanz: Bez. F. den<br />
Wellenwiderstand bzw. die Dämpfung eines Mediums bei der Ausbreitung von<br />
Schallwellen, z.B. im Ohr durch Trommelfell und Gehörknöchelchen, wodurch es<br />
frquenzabhängig zur Abschwächung der Schallwellen kommt Pschyrembel)<br />
e.g. Impedanzänderungen (...) werden bewirkt a) durch Kontraktion der Mittelohrmuskeln<br />
(reflektorisch) mit Versteifung der Gehörknöchelchenkette und b) durch Änderung des<br />
Luftdruckes im äußeren Gehörgang und dadurch bedingter veränderter Spannung des<br />
Trommelfell-Gehörknöchelchenapparates. (Boenninghaus)
Definiciones de términos alemán 97<br />
impedance audiometry<br />
Impedanzaudiometrie c. / f. / kein Plural<br />
Tonaudiometrie zur Prüfung der akustischen Impedanz m. Tympanometrie und<br />
Stapediusreflexmessung Pschyrembel)<br />
e.g. Sie (die Impedanzaudiometrie) dient der objektiven Funktionsdiagnostik des<br />
Schalleitungsapparates. Bei normalem Trommelfell und Mittelohr wird der größte Teil der<br />
auftreffenden Schallenergie absorbiert und dem Innenohr zugeführt. Ein kleiner Teil wird durch<br />
den akustischen Widerstand (= Impedanz) des Trommelfells und des Mittelohres reflektiert.<br />
(Boenninghaus)<br />
~ Tympanometrie, akustischen Impedanz, Tympanometrie, Stapediusreflex<br />
impulsivity<br />
Impulsivität n. / f. / kein Plural [- - impulsiv]<br />
jemand mit einem impulsivem Wesen; aus einem plötzlichen, augenblicklichen Impuls<br />
heraus handelnd, einer Eingebung sogleich folgend, spontan Duden, Das<br />
Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Als hyperkinetisch wird ein Kind bezeichnet, das eine für sein Alter inadäquate Aufmerksamkeit,<br />
eine erhöhte Impulsivität und einen Überschuß an kaum steuerbarer und zielgerichteter<br />
motorischer Aktivität sowie emotianal und sozial störende Verhaltensweisen aufweist, oft in Form<br />
erhöhter Erregbarkeit und Irritierbarkeit. (Möller / Laux / Deister)<br />
~ Hyperaktivität<br />
incipient stuttering<br />
/<br />
)<br />
infant vocalization<br />
infantile Vokalisation c. / f. / - -en [vokalisieren- Vokalisieren - vokalisierend]<br />
= kindliche Vokalisation<br />
erste stimmliche, nicht-sprachliche Äußerungen eines Kindes Böhme)<br />
e.g. In den frühesten Phasen lassen sich zwei Typen von Vokalisation unterscheiden:<br />
- Das Schreien als allererste Form der Kommunikation<br />
- Zusammen mit dem ersten Lächeln treten ab der 6. - 8. Woche Äußerungen der Zufriedenheit auf,<br />
die als Gurren bezeichnet werden. (Biesalski / Friedrich)<br />
~ Gurren, Sprachentwicklung, vorsprachliche Vokalisation, nicht-sprachliche Vokalisation<br />
infection<br />
Infektion n. / f. / -en [infizieren- Infekt - infiziert]<br />
Übertragung, Haftenbleiben und Eindringen von Mikroorganismen (Viren, Bakterien,<br />
Pilzen, Protozoen u.a.) in einen Makroorganismus (Pflanze, Tier, Mensch) und<br />
Vermehrung in ihm. Infektion bildet die Grundlage für eine Infektionskrankheit<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Die Poliomyelitis ist eine Virusinfektion, die die Motoneurone des Hirnstammes und des<br />
Rückenmarks befällt umd mit Schluckstörungen einhergehen kann, heute jedoch in Europa<br />
infolge der Impfungen nur noch selten auftritt. (Bartolome)<br />
~ Entzündung<br />
inflammation
Definiciones de términos alemán 98<br />
Entzündung n. / f. / -en [entzünden- - entzündet, entzündlich]<br />
(Abwehr-)reaktion des Organismus und seiner Gewebe gegen verschiedenartige<br />
(schädigende) Reize (...) lokale Entzündungszeichen sind Rubor (Rötung), Calor (Hitze),<br />
Tumor (Schwellung), Dolor (Schmerz) und Functio laesa (gestörte Funktion)<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Chronisch-atrophische Laryngitis. Die atrophische, zumeist trockene Verlaufsform der glottischen<br />
Entzündung geht regelmäßig mit einer Stimmstörung einher. Es findet sich eine eher blasse<br />
Schleimhautveränderung. Die Stimmlippen erscheinen schmal und sind nicht verdickt wie bei der<br />
chronischen Verlaufform. (Böhme)<br />
~ Infektion, Laryngitis, chronisch, Meningitis<br />
◊ chronische Entzündung, eitrige Entzündung, seriöse Entzündung, Entzündungsreaktion<br />
inflection<br />
/<br />
)<br />
infraglottal<br />
infralottal adj. /<br />
= subglottisch<br />
(anat.) unterhalb der Stimmritze gelegen Franke)<br />
e.g. Nach anatomischer Sicht reicht der subglottische Raum vom oberen Rand der Stimmlippen bis<br />
zum unteren Rand des Ringknorpels. Nach hals-nasen-ohrenärztlicher Definition erstreckt sich<br />
der subglottische Raum vom unteren Rand der Stimmlippen bis zum unteren Rand des<br />
Ringknorpels. (Wirth)<br />
inhalatory stridor<br />
inspiratorischer Stridor c. / n. / kein Plural<br />
= inhalatorisches Atemziehen<br />
(lat. Zischen, Pfeifen): pfeifendes Atemgeräusch bei Verengung od. Verlegung der<br />
oberen Luftwege (...) inspiratorisch (bei der Einatmung) z.B. bei Pseudokrupp<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Eine Verlegung des Atemwegs, besonders im Bereich von Pharynx, Laryx und<br />
Tracheobronchialsystem, verursacht eine Stenoseatmung, das Leitsymptom ist der Stridor. (...)<br />
Eine Stenose im Pharynx und/oder im suporaglottischen Bereich verursacht in der Regel einen<br />
scheppernden, sonoren inspiratorischen Stridor, wobei die Stimme normal sein kann. Der Stridor<br />
bei einer Stenose im Bereich der Glottis ist immer insiratorisch und oft auch expiratorisch, es<br />
bestehen Heiserkeit bis Aphonie. Bei einer subglottischen Stenose kommt es zu in- und<br />
expiratorischem Stridor, der von einem bellenden Husten unterbrochen sein kann. Die Stimme<br />
kann normal sein. (Naumann, Scherer)<br />
inner ear<br />
Auris interna c. / n. / Aures -e<br />
= Innenohr, Labyrinth<br />
Auris interna, Labyrinth; zwei Anteile werden unterschieden: Das knöcherne Labyrinth<br />
entspricht den Knochenkanälchen im Felsenbein. Diese werden ausgekleidet vom<br />
häutigen Labyrinth, das die Schnecke einschl. des Corti-Organs als<br />
Schallaufnahmeapparat sowie für die Gleichgewichtsempfindung Sacculus, Utriculus u.<br />
die drei Bogengänge enthält Pschyrembel)
Definiciones de términos alemán 99<br />
e.g. Äußeres Ohr, Trommelfell und das Mittelohr werden funktionell als Schalleitungsapparat<br />
zusammengefaßt und als solcher der Einheit aus Innenohr, Hörnerv und Hörbahn<br />
gegenübergestellt, die der Schallempfindung dient. (Berghaus, Rettinger, Böhme)<br />
inner language<br />
innere Sprache c. / f. / kein Plural<br />
Sprachform, die nicht zu verbaler Kommunikation, sondern als Vehikel des Denkens<br />
dient Bußmann)<br />
e.g. Die innere Sprache arbeitet im Geheimen- wir bemerken sie nicht, während wir sprechen, und<br />
außerhalb der Fachkreise ist über sie wenig bekannt. (Lutz)<br />
~ Sprachentwicklung, Sprache<br />
inspiration<br />
Inspiration n. / f. / (-en) [einatmen- - einatmend]<br />
= Einatmung<br />
die Erweiterung des Brustraumes nach allen Seiten erfolgt, (...) wodurch ein<br />
luftverdünnter Raum in den Alveolen geschaffen wird. Dieser wird dann dadurch<br />
ausgeglichen, daß Luft durch die Luftröhre in die Lungen einströmt; das nennt man die<br />
Einatmung Habermann)<br />
e.g. In der Stimmtherapie ist eine intensive, aber unwillkürliche Einatmung besonders wichtig. Sie<br />
gewährleistet, daß die Luft in der angemessenen Dosierung das Stimmband erreicht. (Grohnfeldt)<br />
intelligibility<br />
Verständlichkeit n. / f. / kein Plural [- - verständlich]<br />
Parameter zur Beurteilung von Sprach- und Sprechstörungen bei Aphasie, Dysarthrie<br />
und Dyslalie Franke)<br />
e.g. Die Störung der Artikulationsfähigkeit wird bei den meisten Dysarthrien als Hauptursache für eine<br />
eingeschränkte Verständlichkeit gesehen. (Böhme)<br />
~ Dysarthrie, Aphasie, Dyslalie<br />
interdisciplinary consultation<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit c. / f. / kein Plural<br />
= interdisziplinäre Beratung<br />
Zusammenarbeit mehrere Disziplinen Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Für eine optimale Behandlung der Aphasien ist das interdisziplinäre Zusammenspiel zwischen<br />
Ärzten, Neuropsychologen, Logopäden und Neurolinguisten (bzw. Sprachheilpädagogen)<br />
wünschenswert. (Böhme)<br />
interiorized stutterer<br />
introvertierter Stotterer c. / m. / introvertierte -<br />
)<br />
~ Stottern, extrovertierter Stotterer<br />
Diese Einteilung nach Persönlichkeitsmerkmalen und Temperament wurde in der deutschsprachigen Literatur<br />
nicht übernommen<br />
intermittent aphonia
Definiciones de términos alemán 100<br />
intermittierende Aphonie c. / m. / intermittierende -n<br />
= sprunghafter Stimmverlust<br />
ein plötzlich oder rasch entstehender, mitunter rezidivierender Stimmverlust, bei dem die<br />
relektorische Stimmgebung in den meisten Fällen weitestgehend erhalten ist Pascher)<br />
e.g. Psychogene Aphonie (...) Für den psychogenen Charakter sprechen das plötzliche Auftreten<br />
sowie das plötzliche Verschwinden der akuten Stimmstörung. (Böhme)<br />
Spasmodische Dysphonie (...) Im Sprechverlauf Zunahme der Symptomatik bis hin zum<br />
intermittierenden Stimmversagen und völliger körperlicher Erschöpfung. (Naumann) (Böhme;<br />
Naumann)<br />
~ psychogene Aphonie<br />
Eine intermittierende Aphonie, bzw. das sprunghafte Auftreten eines Stimmverlustes wird in der<br />
deutschsprachigen Literatur als Symptom der psychogene Aphonie teilweise auch der spasmodischen<br />
Dysphonie beschrieben, jedoch nicht extra definiert.<br />
intervention<br />
Intervention n. / f. / -en [intervenieren- - intervenierend]<br />
Therapiemaßnahme, die auf das Leben eines Menschen ausgerichtet ist und die<br />
entworfen wurde, um eine Veränderung herbeizuführen Zimbardo)<br />
e.g. Von indirekter Therapie wird dann gesprochen, wenn die Interventionen nicht direkt an der<br />
Verhaltensklasse Stottern oder am Sprechmuster ansetzen, wobei es Therapieansätze gibt, die<br />
völlig darauf verzichten, mit dem Kind selbst therapeutisch zu arbeiten, indem sie sich<br />
ausschließlich auf die Bezugspersonenarbeit konzentrieren. (Böhme)<br />
~ Therapie, Behandlungsziel<br />
intervention goal<br />
Behandlungsziel c. / n. / -e<br />
= Therapieziel<br />
angestrebte Veränderung mit Hilfe therapeutischer Maßnahmen Franke)<br />
e.g. Therapeutisches Ziel einer interaktionalen und integrativen Stimmtherapie ist es, unangepaßte<br />
kompensatorische Funktions- und Verhaltensmuster durch angepaßte und physiologische zu<br />
ersetzen. (Böhme)<br />
~ Intervention<br />
intonation<br />
Intonation n. / f. / -en [intonieren- - intonierend]<br />
die Gesamtheit aller suprasegmentalen und prosodischen Elemente (Merkmale); oft wird<br />
allerdings unter Intonation nur der Tonhöhenverlauf in einem Satz verstanden Gadler)<br />
e.g. Pathologische Veränderungen im psychischen Bereich, die sich auch auf den Gesamtorganismus<br />
auswirken, können sich über die Beeinflussung von Hirnstammzentren als Intonationsstörung<br />
manifestieren, (...). (Grohnfeldt)<br />
intonation pattern<br />
Intonationsmuster c. / n. / -<br />
= Tonmuster<br />
phonologisch distinktive Tonhöhenbewegung. In Tonsprachen besteht diese<br />
Distinktivität auf der lexikalischen Ebene, in Intonationssprachen auf der syntaktischen<br />
und pragmatischen Ebene Bußmann)
Definiciones de términos alemán 101<br />
e.g. Eine Tonhöhenbewegung mit bedeutungsunterscheidender Funktion. Im System des Deutschen<br />
können wir drei Tonmuster feststellen, die zueinander in einem Oppositionsverhältnis stehen:<br />
fallend, steigend und gleichbleibend. (Gadler)<br />
intraoral air pressure<br />
intraoraler Luftdruck c. / m. / (intraorale Luftdrücke)<br />
= Luftdruck innerhalb des Mundes<br />
ein höherer bzw. geringerer intraloraler Druck spielt während der Verschlußbildung eine<br />
Rolle, der sich seinerseits in eine größere oder geringere Schallintensität im Moment der<br />
Verschlußlösung und damit im Einsetzen des nachfolgenden Voakls abbildet Kohler)<br />
e.g. Wegen der oben angesprochenen phonetischen Realisierung der Stimmhaft-stimmlos-Opposition<br />
z.B. im Deutschen Anlaut ist auch eine Unterscheidung der beiden Plosivkategorien nach den<br />
Merkmalen fortis (lat. stark angespannt) und lenis (lat. Schwach, ungespannt) vorgeschlagen<br />
worden, der artikulatorisch ein höherer bzw. niedriger intraoraler Druck sowie eine stärkere und<br />
schwächere Verschlußbildung zugrundeliegen könnte.<br />
Technisch einfacher zu realisieren und in der Anwedung für die Patienten eher zumutbar sind<br />
Apparaturen zur Messung des supraglottischen Luftdrucks. Hier werden in aller Regel oraler und<br />
nasaler Luftdruck erfaßt. Die weiteste Verbreitung besitzen Systeme mit Gesichtsmasken mit<br />
eingelassenen kleinen Schläuchen, die senkrecht zum Luftstrom plaziert werden. Ziegler S. 88<br />
Untersuchungen mit Miniaturdruckwandlern haben nachgewiesen, wie bedeutsam eine wirkungsvolle<br />
Resonanzabstimmung in den Ansatzräumen für die Klangfarbe ist. Aus den Ergebnissen kann<br />
abgeleitet werden, daß die zeitlichen Verhältnisse zwischen Schluß- und Offenphase der Glottis<br />
und die auftretenden Druckverläufe bedeutungsvoll sind. Ein in dieser Hinsicht ungünstiges<br />
Verhalten kann die Resonanzabstimmung mit den Ansatzräumen sehr nachteilig<br />
beeinflussen.Wendler (Pompino-Marschall)<br />
intubation<br />
Intubation n. / f. / -en [intubieren- - intubiert]<br />
Einführen eines Spezialtubus in die Trachea od. einen Hauptbronchus; Formen:<br />
1. Endotracheale Intubation: Einführung eines Endotrachealtubus a) durch den Mund<br />
(orotracheal) od. b) durch die Nase (nasotracheal) in die Trachea (...). 2. Endobronchiale<br />
Intubation: Einführen eines Doppellumentubus od. Endobronchialtubus in einen<br />
Hauptbronchus zur seitengetrennten Belüftung der Lunge Pschyrembel)<br />
e.g. Direkt oder indirekt auf eine Intubation zurückzuführende Schädigungen am Kehlkopf, die sich<br />
unmittelbar oder mit zeitlicher Verzögerung nach der Extubation bemerkbar machen. (...) Nach<br />
der Extubation fällt bei unmittelbaren Larynxläsionen, z.B. einer Aryluxation, eine Heiserkeit auf,<br />
die länger als üblich bestehenbleibt, seltener tritt sofort Luftnot auf. Intubationsgranulome<br />
entwickeln sich oft erst innerhalb der ersten Wochen nach der Exturbation, narbige Stenosen<br />
Wochen bis Monate danach. (Berghaus, Rettinger, Böhme)<br />
jargon<br />
Jargon n. / m. / kein Plural<br />
gehäuftes Auftreten von phonematischen bzw. semantischen Paraphasien, so dass die<br />
Sprache unverständlich wird Böhme)<br />
e.g. Die phonematische Entstellung der Wörter kann soweit gehen, dass lange Passagen aus<br />
Lautfolgen bestehen, die nicht mehr in Zusammenhang mit bekannten Wörtern gebracht werden<br />
können (phonematischer Jargon). (Biniek)
Definiciones de términos alemán 102<br />
~ Aphasie, Jargon-Aphasie, Wernicke-Aphasie<br />
◊ Jargon-Aphasie<br />
jargon aphasia<br />
Jargon-Aphasie c. / f. / kein Plural<br />
= Jargonparaphasie<br />
von Jargon-Aphasie spricht man, wenn die Rede durch Paraphasien und Neologismen<br />
so entstellt ist, dass sie über weite Strecken nicht mehr verständlich ist Poeck)<br />
e.g. Die phonematische Entstellung der Wörter kann soweit gehen, dass lange Passagen aus<br />
Lautfolgen bestehen, die nicht mehr in Zusammenhang mit bekannten Wörtern gebracht werden<br />
können (phonematischer Jargon). (Biniek)<br />
~ Aphasie, Jargon<br />
kinesics<br />
Kinesik n. / f. / kein Plural [- - kinesisch]<br />
im Bereich non-verbale Komunikation die Untersuchung von Struktur und Funktion nichtphonetischer<br />
Kommunikationsmittel wie Gesichtsausdruck, Gestik, Mimik,<br />
Körperhaltung, Blickkontakt u.a. Bußmann)<br />
e.g. Kinesik ist die Wissenschaft, die sich mit der Erforschung non-verbaler Kommunikation befaßt.<br />
(Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />
~ non-verbale Kommunikation<br />
labial<br />
Labial n. / m. / -e [- - labial]<br />
= Lippenlaut<br />
systematisch mehrdeutige Bezeichnung für Sprachlaute, an deren Artikulation primär die<br />
Lippen beteiligt sind Bußmann)<br />
e.g. Labiale Zone: Die Lautbildung erfolgt zwischen Ober- und Unterlippe (bilabial). Labiale: m, p und<br />
b (Wirth)<br />
~ bilabial, Phonetik, Artikulation, Labiodental, Labialassimilation<br />
labial assimilation<br />
Labialassimilation c. / f. / -en<br />
Vorgang und Ergebnis der artikulatorischen Anpassung eines Sprachlautes an einen<br />
benachbarten Laut (in diesem Fall einen Labial) Bußmann)<br />
e.g. Harmonisierungsprozesse betreffen Vorgänge, bei denen Laute innerhalb der Lautreihe einander<br />
angeglichen werden:<br />
1. Labialassimilation LAS<br />
2. Velarassimilation VAS<br />
3. Prävokalische Stimmgebung PST (Baumgartner / Füssenich)<br />
~ Phonetik, Erfassung phonologischer Prozesse, Artikulation, Assimilation, Labial<br />
labiodental<br />
Labiodental c. / m. / -e [- - labiodental]<br />
= Lippenzahnlaut<br />
Artikulation, bei der die Unterlippe und die oberen Schneidezähne beteiligt sind Gadler)<br />
e.g. Labiodentale Laute: f, w, v. (Wirth)
Definiciones de términos alemán 103<br />
~ Labial, Bilabial, Dental, Phonetik, Artikulation<br />
Landau Kleffner syndrome<br />
Landau -Kleffner -Syndrom c. / n. / kein Plural<br />
= Aphasie-Epilepsie-Syndrom<br />
es handelt sich um eine besondere Form erworbener Kinderaphasie: Zuerst<br />
zunehmende rezeptive Sprachstörungen, dann expressive Sprachstörung, bis der<br />
Zustand einer globalen Aphasie erreicht ist; epileptische Anfälle, Ätiologie unbekannt<br />
Wirth)<br />
e.g. Bei ungeklärten Sprachentwicklungsstörungen oder einer Aphasie im Kindesalter kann in<br />
seltenen Fällen an das Landau-Kleffner-Syndrom gedacht werden. (Böhme)<br />
~ Aphasie, Epilepsie, Syndrom<br />
language<br />
Sprache n. / f. / -n [sprechen- - sprachlich]<br />
auf kognitiven Prozessen basierendes, gesellschaftlich bedingtes, historischer<br />
Entwicklung unterworfenes Mittel zum Ausdruck bzw. Austausch von Gedanken,<br />
Vorstellungen, Erkenntnissen und Informationen sowie zur Fixierung und Tradierung von<br />
Erfahrung und Wissen Bußmann)<br />
e.g. Die Sprache eines Kindes mit ihren drei Bereichen (Artikulation, Wortschatz, Grammatik) kann<br />
sich nur dann entwickeln, wenn eine Reihe grundlegender Fähigkeiten angemessen ausgebildet<br />
ist (z.B. das Sehen, Hören und die Feinmotorik) und bereits Sprachverständnis und Motivation<br />
zum Sprechen vorliegen. (Wendlandt)<br />
~ Sprachentwicklung, Sprachstörung, innere Sprache, Spracherwerb, Sprachintention,<br />
Sprachtherapie<br />
◊ innere Sprache, Sprachentwicklungsstörung, Sprachentwicklungsverzögerung,<br />
Sprachstörung, Spracherwerb, Sprachproduktion<br />
language acquisition<br />
Spracherwerb c. / m. / kein Plural<br />
erste entscheidende Reifungsphase der kindlichen Kommunikation und<br />
Symbolkompetenz im Zeitraum zwischen der frühen non-verbalen Mutter-Kind-<br />
Interaktion und der Entdeckung des Symbolcharakters der Sprachzeichen Franke)<br />
e.g. Voraussetzung für die normale Sprach- und Sprechentwicklung ist eine differenzierte fein- und<br />
grobmotorische Koordination. Deshalb ist die normale Schluck- und Saugfunktion von<br />
wesentlicher Bedeutung für den Sprech- und damit für den Spracherwerb. (Böhme)<br />
~ Sprachentwicklung, Sprache<br />
◊ Spracherwerbsstörung<br />
language assessment<br />
logopädische Befunderhebung c. / f. / - -en<br />
= logopädische Beurteilung, Sprachuntersuchung<br />
die logopädische Beurteilung erfaßt im Rahmen sprachsystematischer Prüfverfahren<br />
nicht nur den sprachlichen, sondern auch den nicht-sprachlichen Entwicklungsbereich.<br />
Einbezogen werden also das Anamnesegespräch sowie eine Einschätzung der<br />
Spontansprache, des Verhaltens sowie des allgemeinen Entwicklungsstandes Böhme)<br />
e.g. Aufgrund der in der logopädischen Befunderhebung gewonnenen Ergebnisse, ihrer Analyse und<br />
Interpretation wird ein Therapieplan erstellt. (Dickmann et al.)
Definiciones de términos alemán 104<br />
Die "logopädische Befunderhebung" geht über die bloße "Sprachuntersuchung" hinaus.<br />
language development<br />
Sprachentwicklung c. / f. / kein Plural<br />
nach gewissen Gesetzmäßigkeiten (zeitlich und inhaltlich) u.v.a. in der Interaktion mit<br />
wichtigen Bezugspersonen initiierte und sich entwickelnde sprachlicher und<br />
sprechtechnischer Fähigkeiten des Kindes Franke)<br />
e.g. Die Kindersprachforschung unterscheidet grundsätzlich zwei Phasen in der Sprech- und<br />
Sprachentwicklung: Das vorsprachliche (prälinguale) und verbale (linguale) Stadium. (Böhme)<br />
~ Spracherwerb, Sprache, Sprachentwicklungsverzögerung, Sprachentwicklungsstörung<br />
◊ Sprachentwicklungsstörung, Sprachentwicklungsverzögerung<br />
language impairment<br />
Sprachstörung c. / f. / -en [- - sprachgestört]<br />
bei einer Sprachstörung bestehen unterschiedlich ausgeprägte Auffälligkeiten im<br />
Bereich der Syntax und Morphologie, aber auch der Semantik. Hinzu kommen<br />
außersprachliche Probleme in der Fein- und Grobmotorik sowie Defizite in den<br />
Wahrnehmungsbereichen auditiv, visuell, taktil-kinästhetisch Böhme)<br />
e.g. Aphasien sind zentrale Sprachstörungen. Aphasische Störungen erstrecken sich auf alle<br />
expressiven und rezeptiven sprachlichen Modalitäten, d.h. auf Sprechen, Verstehen, Lesen,<br />
Schreiben. (Wirth)<br />
~ expressive Sprachstörung, Sprache<br />
◊ expressive Sprachstörung<br />
language intent<br />
Sprachintention c. / f. / (-en)<br />
= Sprachabsicht<br />
normale seelische Spannung (beim Sprechen), die Absicht und Zielgerichtetheit<br />
beinhaltet Franke)<br />
e.g. Das Erkennen der Intention des Sprechers stellt auch die Basis für den Erwerb der Sprache<br />
durch das kleine Kind dar. (Szagun)<br />
~ Sprache<br />
language therapy<br />
Sprachtherapie c. / f. / -n [- Sprachtherapeut/in - sprachtherapeutisch]<br />
Sprachtherapie ist die Gesamtheit der auf Beseitigung von Sprachstörungen und -<br />
behinderungen gerichtete Tätigkeiten. Entsprechend der vielfältigen Bedingtheit von<br />
Sprache und Sprachtstörungen fällt die Sprachtherapie in den Zuständigkeitsbereich<br />
verschiedener Fachgebiete, z.B. der Sprachheilpädagogik, der Medizin, der<br />
Psychologie, der Logopädie Knura / Neumann)<br />
e.g. Aufgabe der Sprachtherapie ist es, sprachliche Lernprozesse in Gang zu setzen. (Biesalski /<br />
Friedrich)<br />
~ Therapie, Sprachstörung<br />
LARSP<br />
LARSP c. / / kein Plural<br />
= Language Assessment Remediation and Screening Procedure
Definiciones de términos alemán 105<br />
Screening zur systematischen Erfassung und grammatischen Analyse von<br />
Spontansprache, entwickelt von Crystal et al. (1976) Grohnfeldt)<br />
e.g. Das Verfahren besteht im Wesentlichen aus einem Profilbogen, auf dem die einzelnen Phasen<br />
des Grammatikerwerbs dargestellt sind. (...) Damit dient LARSP zum einen der Beurteilung des<br />
sprachlichen Entwicklungsstandes eines Kindes, zum anderen aber auch der Beschreibung<br />
abweichender Strukturen und Erwerbsverläufe sprachauffälliger Kinder. Ein auf der Idee des<br />
LARSP basierendes diagnostisches Verfahren für das Deutsche liegt seit 1986 in Form der<br />
Profilanalyse (Clahsen, 1986) vor. (Grohnfeldt)<br />
~ Grammatik, Diagnostik<br />
laryngeal airway<br />
laryngealer Atemweg c. / m. / laryngeale Atemwege<br />
= laryngealer Luftweg<br />
der Kehlkopf dient (...) als Atemweg (Stimmlippen geöffnet = Respirationsstellung) und<br />
trennt bei Nahrungsaufnahme Speise- und Luftweg voneinander. Der Kehlkopf stellt (...)<br />
die engste Stelle der oberen Luftwege dar Probst, Grevers, Iro)<br />
e.g. In der Architektur des Larynx lassen sich drei "Verschlußventile" der Atemwege abgrenzen<br />
(Lagemann, 1983): 1. Die Epiglottis mit den aryepiglottischen Falten. 2. Die Taschenbänder. 3.<br />
Die Stimmbänder. (Bartolome)<br />
laryngeal carcinoma<br />
Larynxkarzinom c. / n. / -e<br />
= Kehlkopfkarzinom<br />
häufigster maligner Tumor im Halsbereich (histol. Plattenepithelkarzinome), der v.a. ab<br />
dem 50. Lj. und bei Männern auftritt (m:w=5:1); (...) Einteilung nach der Lokalisation in<br />
supraglottisches (ca. 30%), glottisches (ca. 60%) und subglottisches (selten) K.; als<br />
transglottischer Tu. wird ein K. mit Beteiligung aller drei Etagen bezeichnet<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Der Tumor wird seit den dreißiger Jahren häufiger beobachtet als früher, offenbar nicht nur durch<br />
eine verbesserte Diagnostik und eine längere Lebenserwartung, sondern auch wegen der<br />
Zunahme äußerer Noxen (Syncarcinogenese). Vor allem das Zigarettenrauchen ist Schuld daran,<br />
daß die Carcinome der Atemwege heute an erster Stelle der Häufigkeitsstatistik stehen. (...)<br />
Vorerkrankungen des Carcinoms können erfahrungsgemäg sein: lange andauernde, chronische<br />
Laryngitis,Pachidermien, Leukoplakien, Papillome des Erwachsenen. (Boenninghaus)<br />
laryngeal mirror<br />
Laryngoskop c. / m. / -e<br />
= Kehlkopfspiegel<br />
1. Kehlkopfspiegel zur indirekten Laryngoskopie; 2. Lupenlaryngoskop; Stabendoskop<br />
zur indirekten Laryngoskopie; 3. Stützlaryngoskop; auf dem Sternum des Patienten<br />
abgestütztes starres Laryngoskop, das (in Komb. mit einem binokulären<br />
Auflichtmikroskop) zur direkten Laryngoskopien (Mikrolaryngoskopie) verwendet wird<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. In traditioneller Art erfolgt die Untersuchung mit dem abgewinkelten, angewärmten Spiegel, mit<br />
dem bei herausgestreckter und vom Untersucher gehaltener Zunge das Gaumensegel<br />
aufgeladen und der Kehlkopf seitenrichtig betrachtet wird. (Franzen)<br />
~ Laryngoskopie<br />
laryngeal muscle cramping
Definiciones de términos alemán 106<br />
Kehlkopfmuskelverkrampfung c. / f. / -en<br />
= Laryngospasmus<br />
)<br />
~ Laryngospasmus<br />
Die Unterscheidung zwischen der "Kehlkopfmuskelverkrampfung" und dem "Laryngospasmus" wird in der<br />
deutschen Literatur nicht vorgenommen. Deswegen siehe bei "Laryngospasmus".<br />
laryngeal muscle tension<br />
laryngeale Muskelspannung c. / f. / - -en<br />
= Kehlkopfmuskulaturspannung<br />
der Spannapparat des Kehlkopfes wirkt durch den knorpeligen Rahmen (Schild- und<br />
Ringknorpel) und das Zusammenspiel zweier Muskelpaare: Mm. Cricothyroidei und Mm.<br />
Vocales. (...) kommt (es) zur Verlängerung und Anspannung der Stimmlippen und damit<br />
zu einer Steigerung der Tonhöhe. (...) An der unteren Grenze des Tonhöhenumfanges<br />
erfolgt die Entspannung und Verkürzung der Stimmlippen Wendler)<br />
e.g. Besonders Kehlkopf und Zungenbein, die keine knöchenre Verbindung mit dem übrigen Skelett<br />
haben, sind in ausgeprägtem Maße dem muskulären Wechselspiel von Hebern und Senkern<br />
unterworfen. Damit ist speziell die Phonation von günstigen oder ungünstigen Situationen auch in<br />
weiter entfernt liegenden Körperbereichen abhängig und dementsprechnd von dort beeinflußbar.<br />
(...) Desgelichen kann eine kraniomandibuläre Dysfunktion, die mit Bewegungsgeräuschen im<br />
Kiefergelenk und mit palpationsempfindlicher Kaumuskulatur einhergeht, nicht nur durch<br />
Bewegungseinschränkung des Unterkiefers eine mangelhafte Artikulation mit sich bringen,<br />
sondern auch im ganzen Pharynx- und Larynxbereich eine deutliche Tonussteigerung, des<br />
öfteren sogar mit Beeinflussung der Stimmleistung. (Spiecker-Henke)<br />
laryngeal spasm<br />
Laryngospasmus c. / m. / Laryngospasmen<br />
= Kehlkopfkrampf, Spasmus laryngis, Laryngismus stridulus (bei Kindern)<br />
krampfartige Kontraktion der Kehlkopfmuskulatur, mit Einengung der Glottis, häufig<br />
psychogen mit Dysphonie od. v. a. bei Tetanie im Kindesalter mit inspirator. Stridor u.<br />
Zyanose Pschyrembel)<br />
e.g. Hauptsymptome: nach starkem Husten, nach heftiger Schreckreaktion, nach Aspiration eines<br />
Fremdkörpers oder bei Extubation nach Narkose plötzlicher reflektorischer Verschluß der Glottis.<br />
Beginn des Erstickens u.U. bis zur Bewußtlosigkeit, in der sich der Spasmus dann in aller Regel<br />
wieder löst. (...) Ursachen: Vermutlich sehr niedrige Reizschwelle der endolaryngealen<br />
Schutzreflexe. (Naumann, Scherer)<br />
laryngeal web<br />
Diaphragma laryngis c. / n. / Diaphragmata laryngis<br />
Segelbildung mit glatter, zarter Schleimhautbedeckung zwischen den vorderen<br />
Stimmlippenbereichen kommen als seltene angeborene Mißbildungen vor; sie<br />
entwickeln sich aber auch als derbe Narbenplatten nach beidseitigen Eingriffen in oder<br />
nahe der vorderen Kommissur, insbesondere nach Papillomabtragungen, beidseitigen<br />
Dekrotisationen und Traumen (Synechien) Wendler)<br />
e.g. Je nach Größe dieses Segels kommt es zu inspiratorischem und expiratorischem Stridor sowie<br />
zu einer Heiserkeit bis Tonlosigkeit (...). Die Diagnose erfolgt durch eine laryngoskopische<br />
Untersuchung des Kehlkopfes, zu Therapie ist eine Durchtrennung des Segels erforderlich.<br />
(Grohnfeldt)<br />
laryngectomee
Definiciones de términos alemán 107<br />
Laryngektomierter n. / m. / Laryngektonierte [- - kehlkopflos]<br />
= Kehlkopfloser<br />
kehlkopftotalexstirpierter Patient Weerda)<br />
e.g. Die Rehabilitation kehlkopfloser Patienten ist zwar stets als komplexer Prozeß zu verstehen,<br />
jedoch ergibt sich als zentrale Aufgabe, eine gebrauchfähige Sprechweise anzubilden. Der Erfolg<br />
der Wiedereingliederung in Familie, Beruf und andere soziale Strukturen wird entscheidend vom<br />
Grad der sprachlichen Kommunikationsfähigkeit bestimmt. (Wendler)<br />
~ Luftaufnahme<br />
laryngectomy<br />
Laryngektomie n. / f. / (-n) [laryngektomieren- - laryngektomiert]<br />
= Kehlkopfexstirpation<br />
Absetzen des Kehlkopfes einschließlich des Zungenbeins vom Hypopharynx und von<br />
der oberen Trachea. Damit Trennen der des Luft- und Speiseweges. Das<br />
Pharyngostoma wird verschlossen, der Stumpf der Trachea wird als Tracheostoma in<br />
die Halshaut eingenäht Boenninghaus)<br />
e.g. Die Kehlkopfexstirpation führt zu erheblichen Veränderungen der vitalen Atem- und<br />
Schluckfunktionen. Gleichfalls kommt es zu einem Ausfall der Stimmfunktion. (...) Von dem<br />
operativen Eingriff bleiben die orofacialen Funktionen Funktionen (Artikulation) und der obere Teil<br />
des Vokaltrakts weitgehend verschont. (Böhme)<br />
~ künstlicher Kehlkopf, Stoma, Ösophagusstimme, Neck dissection<br />
laryngitis<br />
Laryngitis c. / f. / Laryngitiden<br />
= Kehlkopfentzündung<br />
Kehlkopfentzündung, evtl in Komb. mit Pharyngitis auftretend; Formen: 1. Akute<br />
Laryngitis: (...) häufig im Zus. mit Erkrankungen der oberen Luftwege (...), Sympt.:<br />
Schmerzen, Heiserkeit, Fieber, Aphonie; Diagn.: in der Laryngoskopie gerötete<br />
Stimmlippen; Ther.: Stimmschonung, allg. Kopfdamfbäder (...), Antbiotika, (...); 2.<br />
Chronische Laryngitis: über Wo. bis Mon. persistierende, meist durch ständige<br />
Überbeanspruchung der Stimme (Lehrer, Sänger) od. exogene Noxen verursachte<br />
Laryngitis (...); Sympt.: Heiserkeit, Stimmstörung, Globusgefühl, evtl. Husten, seltener<br />
Schmerzen; Diagn.: laryngoskopische Rötung und Verdickung der Stimmlippen (...);<br />
Ther.: Elimination exogener Noxen (Rauchen), Antiphlogistika, logopädische<br />
Behandlung Pschyrembel)<br />
e.g. Ein großer Teil der Erkrankungen des Kehlkopfes beruht auf entzündlichen Ursachen. Damit ist<br />
die Laryngitis die häufigste Ursache einer Dysphonie in der laryngologischen Praxis. Es handelt<br />
sich aus phoniatrischer Sicht um sekundäre Stimmstörungen. (Böhme)<br />
~ Stimmruhe<br />
laryngomalacia<br />
Laryngomalazie n. / f. / kein Plural<br />
die Laryngomalazie beruht auf der fehlenden Reife und damit auf der Instabilität des<br />
Kehlkopfknorpels und der Epiglottis. Sofort nach der Geburt oder mit Latenz tritt ein<br />
inspiratorischer Stridor unterschiedlichen Ausmaßes mit zunehmender Zyanose auf.<br />
Manchmal sind interkostale Einziehungen sichtbar Weerda)<br />
e.g. Die Laryngomalazie ist die häufigste Ursache (60-75%) eines kongenitalen Stridors.<br />
Insbesondere die supraglottischen Strukturen (Epiglottis, Aryknorpel) sind abnorm weich und<br />
verformbar, so daß sie bei Insiration angesaugt werden. Neurogene und infektiöse Ursachen<br />
werden darüber hinaus diskutiert. (...) Der Stridor verschwindet ohne Therapie innerhalb der
Definiciones de términos alemán 108<br />
ersten beiden Lebensjahre, nachdem sich das Kehlkopfskellet gefestigt hat. In sehr seltenen<br />
Fällen kann jedoch eine passagere Tracheotomie erforderlich werden. Besondere bedeutung<br />
kommt der sorgfältigen Aufklärung der beunruhigten Eltern über diese meist harmlose Anomalie<br />
zu. (Probst, Grevers, Iro)<br />
laryngopharyngectomy<br />
Pharyngolaryngektomie c. / f. / (-n)<br />
bei einer Pharyngolaryngektomie muß (neben dem Larynx) auch der Hypopharynx<br />
entfernt werden Böhme)<br />
e.g. Die freie Dünndarm-Implantation zur chirurgischen Stimmrehabilitation nach<br />
Pharyngolaryngektomie in Form eines Jejunum-Sprechsiphons wird von Ehrenberger et al.<br />
(1985) empfohlen. (...) Damit entsteht eine Siphonwirkung und in 80% eine gut verständliche<br />
Siphonstimme (Denk et al. 1992). (Böhme)<br />
~ Laryngektomie Neck-dissection<br />
laryngopharynx<br />
Hypopharynx c. / m. / Hypopharyngen<br />
= Kehlkopfrachen, Laryngopharynx, Schlund<br />
der Hypopharynx reicht von der Epiglottisoberkante bis zum unteren Rand der<br />
Ringknorpelplatte des Larynx und geht dort in den Ösophagus über. Die hintere<br />
Begrenzung wird durch den 3. - 6. Halswirbel gebildet, die Vorderwand besteht aus der<br />
Rückseite des Kehlkopfes, der sich in den Hypopharynx vorwölbt und zu Ausbildung<br />
zweier, seitlich gelegener Schleimhauttaschen (Sinus piriformes) führt, die sich erst in<br />
Höhe des Ösophagusmundes wieder vereinen Probst, Grevers, Iro)<br />
e.g. Mit dem Eintritt des (Nahrungs-) Bolus in den Oropharynx macht die Hinterzunge eine schnelle<br />
Kolbenartige Rückwärtsbewegung, um den Bolus in den Hypopharynx zu befördern (Hamlet et<br />
al., 1989; McConnel et al., 1989; Mendelsohn, 1983; Shawker et al., 1983). Dieser Mechanismus<br />
kann, da er Druck erzeugt, mit einer Pumpe verglichen werden. (...) Die daraus entstehende<br />
Erweiterung des Hypopharynx ermöglicht die Boluspassage. (Bartolome)<br />
laryngoscopy<br />
Laryngoskopie c. / f. / -n [laryngoskopieren- - laryngoskopisch]<br />
= Kehlkopfspiegelung<br />
instrumentelle Inspektion des Kehlkopfes; 1. Indirekte Laryngoskopie: a)<br />
Kehlkopfspiegelung; die Zunge wird vorsichtig vorgezogen u. ein planer Spiegel bis zur<br />
Uvula vorgeschoben, dabei seitenrichtige Wiedergabe des Bildes b)<br />
lupenendoskopische Laryngoskopie nach Einführen eines Laryngoskops in den Mund<br />
bis zur Rachenhinterwand (...) 2. Direkte Laryngoskopie: syn Autoskopie; a) endoskop.<br />
Inspektion des Larynx nach Einfürhung eines Stützlaryngoskops in Intubationsnarkose;<br />
b) Mikrolaryngoskopie unter Verwendung eines mit einem Auflichtmikroskop<br />
verbundenen starren Laryngoskops; ermöglicht endolaryngeale mikrochirurgische u.<br />
laserchirurgische Eingriffe<br />
b) Mikrolaryngoskopie ... ermöglicht endolaryngeale mikrochirurgische und laserchirurgische<br />
Eingriffe Pschyrembel)<br />
e.g. Bei der Laryngoskopie werden die Farbe der Schleimhaut, lokale od. diffuse Veränderungen,<br />
Auflagerungen und Beweglichkeit der Stimmlippen beurteilt. (Pschyrembel)<br />
larynx<br />
Larynx c. / m. / Laryngen
Definiciones de términos alemán 109<br />
= Kehlkopf<br />
kranialer Teil der Luftröhre mit der Doppelfunktion als Pförtner der unteren Luftwege u.<br />
Apparat der Stimmbildung; besteht aus einem Gerüst von Knorpeln, die durch Gelenke,<br />
Bänder und Membranen beweglich verbunden sind Pschyrembel)<br />
e.g. Im Verlauf der Phylogenese besaß der Kehlkopf zunächst nur eine Verschlußfunktion<br />
(Sphinkterfunktion), da sich unmittelbar über dem Kehlkopf Luft- und Speiseweg kreuzen. Der<br />
menschliche Kehlkopf entwickelte sich aus dem primitiven Ringmuskelverschluß des urzeitlichen<br />
Lungenfisches. Erst später kam die Stimmgebung hinzu. Daher die Doppelfunktion des<br />
Kehlkopfes: Atmung und Stimmgebung. (Wirth)<br />
lateral<br />
lateral adj. / / [- Lateral]<br />
= seitlich<br />
seitlich, auswärts, weg von der Mittellinie Franke)<br />
e.g. Laterale (Seitenlaute): Luft strömt an einer oder beiden Seiten an der an den gaumen gelegten<br />
Zunge vorbei: [l] (Gadler)<br />
lateral plane<br />
laterale Ebene c. / f. / - -n<br />
= seitliche Ebene<br />
von der Medianebene weg Kahle)<br />
e.g. Röntgenaufnahmen des Schädels und der Wirbelsäule werden grundsätzlich in zwei Ebenen,<br />
sagittal und seitlich angefertigt. (Masuhr)<br />
lateral seal<br />
seitlicher Abschluß der Mundhöhle c. / m. / (seitliche Abschlüsse - -)<br />
= seitliche Begrenzung der Mundhöhle<br />
die Zähne und die Wangen bilden die seitliche Begrenzung des Mundhohlraumes<br />
Pétursson, Neppert)<br />
e.g. Nach vorn setzt sich der Rachenraum in die Mundhöhle fort, die nach oben durch den weichen<br />
und harten Gaumen begrenzt wird. Durch das Heben und Senken des weichen Gaumens ist die<br />
Passage zum Nasenraum entweder versperrt oder geöffnet. (...) Seitlich erfolgt die Begrenzung<br />
des Ansatzrohres durch den aufsteigenden Unterkieferast und die Wangen, nach untern durch<br />
den Mundboden mit der Zunge. Den vorderen Abschluß der Mundhöhle bilden die Lippen.<br />
(Spiecker-Henke)<br />
learning disability<br />
Lernstörung c. / f. / -en [- - lerngestört]<br />
umschriebene Lernschwäche als mögliches Störungsbild einer Teilleistungsschwäche;<br />
das Kind verfügt über normale Intelligenz, keine Sinnesschädigungen oder eine<br />
umschriebene neurologische Störung Wirth)<br />
e.g. Von den schulbezogenen umschriebenen Leistungsstörungen stehen die Störungen bei Erwerb<br />
der Schriftsprache zahlenmäßig im Vordergrund gegenüber den Rechenstörungen. (Von Harnack<br />
/ Koletzko)<br />
~ Teilleistungsstörung, Lese-Rechtschreib-Schwäche<br />
Lernstörungen sind Folgen der Schwächen in der Perzeption, in Verstehen und einsichtiger Verarbeitung sowie in<br />
der Sprache oder in der Motorik und in produktiv-konstruktiven Leistungen (häufig auch LRS).<br />
legato speech
Definiciones de términos alemán 110<br />
Legato n. / n. / kein Plural<br />
= Legato-Sprechen, Legato-Technik<br />
die Legato-Technik beginnt mit einem weichen Stimmeinsatz, versucht dann aber die<br />
Entspannung des Kehlkopfs dadurch aufrechtzuerhalten, dass die aufeinanderfolgenden<br />
Wörter eines Satzes fließend ineinander übergehend gesprochen werden Fielder /<br />
Standop)<br />
e.g. Solche Sprechhilfen, ob fraktionierendes Sprechen, Legato, metrisches Sprechen, betontes<br />
Sprechen, Stoppen, Anblasen, easy onset, stressed und streched speech, cancellation, pull outs<br />
oder airflow-Techniken, können, da Sprechen aus Sprechatmung, Stimmgebung und Artikulation<br />
besteht, nur an einer oder mehreren dieser Teilkomponenten ansetzen. (Böhme)<br />
~ Stottern<br />
lesion<br />
Läsion n. / f. / -en<br />
= Verletzung<br />
Schädigung, Verletzung, Störung Pschyrembel)<br />
e.g. Eine Atrophie der Sprechmuskulatur, besonders der Zunge, verweist gemeinsam mit einer<br />
Bewegungsstörung eindeutig auf eine periphere Läsion. (Böhme)<br />
~ zerebro-vaskuläre Läsion, Trauma<br />
◊ periphere Läsion, zentrale Läsion<br />
lethargy<br />
Lethargie n. / f. / (-n) [- - lethargisch]<br />
= Schlafsucht<br />
Form der Bewußtseinstörung mit Schläfrigkeit und Verlangsamung der psychischen<br />
Aktivität; Vorkommen bei posttraumatischer Hirnleistungsschwäche,<br />
Hirndruckssteigerung, Encephalitis lethargica sive epidemica und andere Pschyrembel)<br />
e.g. Die träge schläfrige Teilnahmslosigkeit kommt zum Beispiel bei einer Encephalitis vor. (Franke)<br />
leukoplakia<br />
Leukoplakie c. / f. / kein Plural<br />
= Weißschwielenkrankheit<br />
Bezeichnung für weiße, nicht abwischbare flache oder papillomatöse<br />
Schleimhautveränderungen Pschyrembel)<br />
e.g. Die häufigsten Präkanzerosen im Bereich von Lippen und Mundhöhle sind Leukoplakien. Es<br />
handelt sich hierbei häufig um Zufallsbefunde, die keine Beschwerden verursachen. Äthiologisch<br />
werden vor allem exogene Reizfaktoren wie Prothesedruck oder Alkohol- bzw. Nikotinabusus<br />
angeschuldigt. Wegen ihrer morphologischen Ähnlichkeit zu In-situ bzw. invasiven Karzinomen<br />
und der fakultativen Entartungsgefahr sollte bei diesem Krankheitsbild immer eine diagnostische<br />
Abklärung mittels Probeexision erfolgen. Die Therapie der Wahl ist die komplette chirurgische<br />
Entfernung der Neubildung. (Probst, Grevers, Iro)<br />
~ Mukosa<br />
Leukoplakien können auch laryngeal auftreten.<br />
lexical accessing problem<br />
lexikalische Zugriffsstörung c. / f. / - -en<br />
= Wortabrufstörung, Wortfindungsstörung
Definiciones de términos alemán 111<br />
Wortfindungsstörungen, die sowohl beim freien Sprechen als auch beim Benennen<br />
auftreten. Dabei scheint die Verbindung von Lautgestalt und Bedeutung gestört zu sein<br />
Gadler)<br />
e.g. Ein weiterer Störungmechanismus (bei semantisch-lexikalischen Störungen) ist der gestörte<br />
lexikalische Zugriff, obwohl das konzeptuelle Wissen über die entsprechenden<br />
Bedeutungsstrukturen erhalten ist. (Böhme)<br />
~ Aphasie<br />
lexical acquisition<br />
Lexikonerwerb c. / m. / kein Plural<br />
= Vokabelerwerb, Wortschatzerwerb<br />
Sprachentwicklung im Sinne erster sinnbezogener Wortäußerungen - auch<br />
Einwortschöpfungen Kittel)<br />
e.g. Eine neue Phase der phonologischen Entwicklung eines Kindes beginnt, wenn es einzelne<br />
Wörter aus der sprachlichen Umgebung herausgreift und diese zu äußern beginnt. Zumeist<br />
geschieht dies im Alter von 10 -13 Monaten. (Baumgartner / Füssenich)<br />
~ Lexikonentwickung<br />
lexical development<br />
Lexikonentwicklung c. / f. / kein Plural<br />
= Wortschatzentwicklung, Entwicklung des Vokabulars<br />
bezieht sich auf den Vokabelerwerb von Kindern sowie die Art und Anzahl und mit<br />
welcher Schnelligkeit die Wörter erworben werden Szagun)<br />
e.g. Es ist eine beeindruckende Leistung, dass normalentwickelte Kinder bereits mit 1 1/2 Jahren<br />
durchschnittlich 50 wortähnliche Äußerungen von sich geben. (Baumgartner / Füssenich)<br />
~ Lexikonerwerb<br />
lexical processing<br />
lexikalische Verarbeitung c. / f. / kein Plural<br />
= lexikalische Prozessierung<br />
eine Reihe von Prozessen führt zu dem gesuchten Eintrag im mentalen Lexikon (der<br />
benannt, gelesen, verstanden, nachgesprochen oder geschrieben wird) Kotten)<br />
e.g. Störungen der lexikalischen Verarbeitung gehören zum charakteristischen Störungsbild aller<br />
aphasischen Patienten. Bei vielen Patienten bilden semantische Fehler einen hohen Anteil des<br />
Gesamtfehleraufkommens oder stehen sogar im Mittelpunkt der Symptomatik. (Blanken)<br />
~ Aphasie<br />
lingual fraenum<br />
Frenulum linguae c. / n. / Frenula -<br />
= Zungenbändchen<br />
Frenulum, verbindet Zunge mit Mundboden, hat keinen Einfluß auf artikulatorische<br />
Fähigkeiten Franke)<br />
e.g. Unbedingte Notwendigkeit der operativen Verlängerung eines zu kurzen Zungenbädchens<br />
besteht aus sprachlicher Hinsicht nicht. Aus kieferorthopädischer Sicht ist sie jedoch zu<br />
empfehlen, da sonst ein Reiz auf das Paradontium besteht mit Schleimhautreaktion. Weiterhin<br />
Oberkieferkompression wegen Tieflage der Zunge insbesondere beim Schlucken. Folge eines<br />
verkürzten Zungenbändchens: Diastema mediale. (Wirth)
Definiciones de términos alemán 112<br />
lingual-alveolar<br />
alveolar-koronal adj. / / [- Alveolar]<br />
Lautbildung mit dem Zungensaum (Zungenkranz) am Zahnwulst (Alveolaren) Wirth)<br />
e.g. stimmhafter alveolar-koronaler Nasal: matt, Kanne, wenn (Wirth)<br />
~ Phonetik, Artikualtion, Alveolar, Alveolen, koronal<br />
Im Deutschen wird "alveolar" häufig synonym verwendet, die Bezeichnung "lingual-alveolar" wird in der<br />
deutschsprachigen Literatur nicht verwendet.<br />
linguistic component<br />
Komponente n. / f. / -n<br />
1) in der Semantik Synonym für semantisches Merkmal<br />
2) im Rahmen der generativen Transformationsgrammatik Teilbereich des grammatischen<br />
Modells, das aus einer syntaktischen Komponente (Basiskomponente) sowie aus einer<br />
semantischen und einer phonologischen Komponente besteht Bußmann)<br />
e.g. Die Form "wirst gebunden haben" ist eine zusammengesetzte, finite Verbform, und zwar die 2.<br />
Person Singular Futur II Indikaiv Aktiv des Hauptverbs "binden". Sie besteht aus den<br />
Komponenten "wirst" und "gebunden haben". "gebunden haben" besteht aus den Komponenten<br />
"gebunden" und "haben". (Kürschner)<br />
~ Merkmal<br />
◊ Komponentenanalyse<br />
linguistic impairment<br />
linguistische Störung c. / f. / - -en<br />
= linguistische Schädigung<br />
linguistische Beeinträchtigung in den verschiedenen Komponenten des Sprachsystems<br />
(Phonologie, Lexikon, Syntax, Semantik) Bongartz)<br />
e.g. Phonologie, das System der Anwendung von Sprachlauten ist genau wie Syntax, Morphologie,<br />
Semantik und Pragmatik ein Teil der Sprache und nicht des Sprechens. Damit ist die motorische<br />
Realisierung eines Wortes lediglich ein Aspekt der Umsetzung des gedachten Wortes in eine<br />
hörbare Sprachäußerung. Wir können somit einen motorischen (artikulatorischen) Aspekt<br />
(Artikulationsstörung) und phonologischen (linguistischen) Aspekt (phonologische Störung)<br />
unterscheiden. (Böhme)<br />
~ Linguistik<br />
In der deutschsprachigen Literatur wird die "Sprachstörung" als Störung des Sprachaufbaus oder -vermögens<br />
abgegrenzt von den "Sprechstörungen".<br />
lip configuration<br />
Lippenstellung c. / f. / -en<br />
= Lippenformung, Lippenhaltung<br />
die Lippenstellung bezieht sich auf eine 'Mehr' an Vergrößerung bzw. Verkleinerung des<br />
Raumes zwischen den Lippen, als phonetisch notwendig ist. Lippenspreizung -<br />
Lippenrundung (...) Der neutrale Punkt liegt dazwischen und kann als 'weder<br />
Lippenrundung noch Lippenspreizung' gekennzeichnet werden<br />
die Mundlippen (Labium, Pl. Labia). Sie bestehen aus dem Musculus orbicularis oris, dessen<br />
Fasern den Mund kreisförmig umschließen. Der Orbicularis oris schließt die Lippen und<br />
steuert auch das Vorstülpen der Lippen. Die Lippenstellung wird außerdem durch eine<br />
ganze Reihe von Gesichtsmuskeln mitgestaltet Pe´tursson, Neppert S. 85
Definiciones de términos alemán 113<br />
die Lippen, Labia oris, sind seitlich im Mundwinkel verbunden. Die Oberlippe reicht bis zur<br />
Basis der äußeren Nase und zur Nasen-Lippen-Furche, Sulcus nasolabialis, die<br />
Unterlippe bis zur Kinn-Lippen-Furche, Sulcuas mentolabialis, der Grenze zum Kinn.<br />
Philtrum heißt die Rinne, die über die Mitte der Oberlippe von der Nase herabzieht und<br />
in deren Verlängerung die Oberlippe einen beerenförmigen Wulst besitzt, der in eine<br />
Furche der Unterlippe paßtKahle S. 176 Vieregge)<br />
e.g. Die Lippen können verschiedene Formen annehmen, sich spreizen, runden oder vorstülpen<br />
Sie sind an der Bildung vieler Vokale und einiger Konsonanten entscheidend mitbeteiligt. Wenn sie<br />
sich vorstülpen, bilden sie vor den Schneidezähnen einen zusätzlichen Resonanzraum, die<br />
Lippenhöhle. (Schubiger)<br />
lip rounding<br />
Lippenrundung c. / f. / -en<br />
Lippenstellung gerundet (...) in 'Frontalansicht' (...) Lippen in Form eines Ovales oder<br />
Kreises Grohnfeldt)<br />
e.g. Lippenrundung ('lip rounding') geschieht meistens mit simultaner Lippenvorstülpung, wodurch das<br />
Ansatzrohr in seiner Länge zunimmt. Auch die Verkürzung desselben kann erreicht werden,<br />
indem eine Lippenrundung ohne Lippenvorstülpung erfolgt. (Vieregge)<br />
lip spreading<br />
Lippenspreizung c. / f. / -en<br />
= Lippenbreitziehen<br />
Lippenstellung gespreizt (...) in 'Frontalansicht' (...) Lippen in Form eines Striches;<br />
Lippenspreizung Grohnfeldt)<br />
e.g. Die vielfältigen Lippenbewegungen, die neben den hier interessierenden konsonantischen<br />
labialen Artikulationen sowie der Lippenrundung/ Lippenspreizung bei der Vokalartikulation<br />
hauptsächlich dem facialen Ausdrucksverhalten dienen, werden durch (vielfältige) Muskeln<br />
vollzogen. (Pompino-Marschall)<br />
~ Lippenrundung Lippenstellung<br />
liquid gliding<br />
Liquid Gliding c. / n. / - -s<br />
)<br />
~ Halbvokal, Gliding<br />
Dieser phonologische Prozess ist in der deutschsprachigen Literatur nicht beschrieben.<br />
liquids<br />
Liquide n. / m. / - [- - liquid]<br />
= Fließlaute<br />
Konsonanten, die durch Hemmung der fließend strömenden Luft entstehen, wie l, j, r<br />
Franke)<br />
e.g. Die Mutä entsprechen den Explosiven (Verschlusslauten), die Halbvokale den restlichen<br />
Konsonanten, d.h. den Frikativen (Spiranten, Reibelauten) und den unter der Bezeichnung<br />
Liquide zusammengefaßten Nasalen (Nasenlaute), Laterale (Seitenlaute) und Intermittierenden<br />
(Schwinglauten). (Kürschner)<br />
~ Phonetik, Artikulation<br />
In der deutschsprachigen Literatur werden z.T. auch "Halbvokale" mit "Liquide" gleichgesetzt.<br />
lisp
Definiciones de términos alemán 114<br />
Sigmatismus n. / m. / (Sigmatismen)<br />
= Lispeln, S-Stammeln, Parasigmatismus<br />
hier handelt es sich um eine spezielle Form der Artikulationsstörung (Dyslalie), die bei<br />
Kindern häufig auftritt: Die S-Laute bzw. Zischlaute werden fehlerhaft gebildet (z.B. mit<br />
der Zunge zwischen den Zähnen statt hinter den Zähnen) Wendlandt)<br />
e.g. Eine besondere Verlaufsform phonetisch-phonologischer Störungsbilder ist die multiple<br />
Interdentalität mit und ohne Sigmatismus. Neben den S-Lauten können auch noch andere Laute<br />
interdental gebildet werden. (Böhme)<br />
~ Dyslalie, Artikulation<br />
◊ Sigmatismus interdentalis, Sigmatismus addentalis, Sigmatismus lateralis<br />
listening skill<br />
auditive Aufmerksamkeit c. / f. / kein Plural<br />
der Bereich der Aufmerksamkeit umfaßt die Fähigkeit, sich - in diesem Fall auditiven -<br />
Stimuli zuzuwenden und diese bewußt wahrzunehmen. Er bildet die Basis für die<br />
anderen Teilfunktionen, da ohne Aufmerksamkeit keine komplexere Verarbeitung<br />
stattfinden kann Lauer)<br />
e.g. Als Vorbereitung auf die Behandlung der sprachlichen Ebene, sollte insbesondere bei jüngeren<br />
Kindern sowie bei Kindern mit umfassenden Sprachentwicklungsstörungen, zunächst die auditive<br />
Wahrnehmung im nicht-sprachlichen Bereich gefördert werden. Das Ziel liegt zunächst darin, die<br />
Aufmerksamkeit des Kindes auf auditive Reize zu lenken. (Jahn)<br />
Der Begriff "Zuhörfertigkeit" wird im Deutschen nicht verwendet. Die zentral-auditive Teilfunktion der<br />
"Aufmerksamkeit" entspricht dem englischen Eintrag "listening skill" von den zentral-auditiven Teilfunktionen<br />
am ehesten.<br />
locutionary<br />
lokutionär adj. / / [- Lokution]<br />
= lokutionärer Akt, die Lokution betreffend, lokutiver Akt<br />
eigentliche Produktion sprachlicher Laute Clément)<br />
e.g. In J.L. Austins (1962) Sprechakttheorie Teilhandlung jeder Sprechhandlung, die die Artikulation<br />
von Sprachgebilden, die Produktion von Wörtern und Wortketten in bestimmter grammatischer<br />
Ordnung und die Bezugnahme mittels Sprache auf Objekte und Sachverhalte in der Welt<br />
vollzieht. (Bußmann)<br />
~ illokutionär, perlokutionär, Äußerung<br />
long-term memory<br />
Langzeitgedächtnis c. / n. / kein Plural<br />
= Altgedächtnis, LZG<br />
das Langzeitgedächtnis bewahrt Informationen für den Abruf zu irgendeinem späteren<br />
Zeitpunkt auf. Die Informationen im Langzeitgedächtnis bilden unser Weltwissen<br />
Zimbardo)<br />
e.g. Bei den Gedächtnisstörungen handelt es sich um Störungen der mnestischen Funktionen<br />
(Merkleistung und Langzeitgedächtnis). Von besonderer klinischer Bedeutung sind die retrograde<br />
und anterograde Amnesie. (Masuhr / Neumann)<br />
~ Kurzzeitgedächtnis, Speicher, Abruf, Speicherung<br />
loud speaker<br />
Lautsprecher c. / m. / -
Definiciones de términos alemán 115<br />
ein Gerät, das elektrische Schwingungen in mechanische umwandelt und entsprechend<br />
Schall abstrahlt Duden, Die Musik)<br />
e.g. Im Idealfall schwingt die Lautsprechermembran proportional zu den Spannungsschwankungen,<br />
die dem Lautsprecher vom Verstärker zugeführt werden. Die Abstrahlung ist nicht unabhängig<br />
von der Frequenz der Schwingung; daher meist unterschiedlich dimensionierte Lautsprecher<br />
(Hoch-, Mittel- und Tieftöner) miteinander kombiniert. (Duden, Die Musik)<br />
loudness<br />
Lautheit c. / f. / kein Plural<br />
subjektive Empfindung eines Schalldrucks, ist abhängig von der Frequenz eines Tones,<br />
Maß ist Phon, es wird bezogen auf einen Ton von 1000Hz. Unterscheidungsschwelle für<br />
die Lautstärke ist abhängig von Frequenz und Lautstärke Franke)<br />
e.g. Wird ein Ton mit einem bestimmten Schalldruck angeboten, so empfindet der Zuhörer diesen mit<br />
einer bestimmten subjektiven Lautstärke. Wird der Schalldruck erhöht, steigt die empfundene<br />
Lautstärke; bei Schalldruckabfall nimmt die Lautstärke ab. Wird nun bei unverändertem<br />
Schalldruck die Tonhöhe geändert, dann wird vom Zuhörer erwartungsgemäß auch eine andere<br />
subjektive Tonhöhe wahrgenommen. Gleichzeitig ändert sich aber auch immer die subjektiv<br />
empfundene Lautstärke, obwohl der physikalische Druck unverändert bleibt. Die subjektive<br />
Lautstärke ist also frequenzabhängig. Bei gleichem Schalldruck werden Schallereignisse<br />
zwischen 2000 und 5000 Hz lauter wahrgenommen als höher- oder niederfrequentere Töne. Soll<br />
der Patient alle Tonhöhen gleichlaut ("isophon") hören, so muß der Schalldruck in Abhängigkeit<br />
von der Frequenz angepaßt werden. Dadurch entstehen Kurven gleicher Lautstärkepegel<br />
(Isophone). (Schmidt)<br />
low frequency<br />
tieffrequent adj. / / [- tiefe Frequenz]<br />
das Gehör für mittlere und hohe Frequenzen (>1kHz) (-->tiefe Frequenzen 1kHz) Probst,<br />
Grevers, Iro)<br />
e.g. Die Hörschwelle im Tonaudiogramm kann typische Verläufe zeigen, die auf die Natur der<br />
Hörstörung hinweisen, so z.B. die Senkenbildung im Bereich von 4-6 kHz bei der<br />
Lärmschwerhörigkeit, die Tieftonschwerhörigkeit zu Beginn der Ménière-Krankheit oder neben<br />
einer Schalleitungsschwerhörigkeit eine Senkenbildung im mittleren Frequenzbereich (Carhart-<br />
Senke) bei der otosklerotischen Stapesfixation. (Probst, Grevers, Iro)<br />
In der deutschen Literatur wird nicht genau definiert, ab welcher Frequenz der "tieffrequente" Bereich beginnt.<br />
maladaptive response<br />
fehlangepaßte Reaktion c. / f. / - -en<br />
fehlangepaßtes
Definiciones de términos alemán 116<br />
gestörter Anpassungsprozess nach einer einschneidenen Lebensveränderung oder<br />
nach belastenden Lebensereignissen mit unterschiedlichen affektiven Symptomen und<br />
sozialer Beeinträchtigung. Alte Bezeichnung für Störungen mit vorwiegend sozial<br />
schädlichen Verhaltensweisen Möller / Daux / Deister)<br />
e.g. In der Fortentwicklung der Störung erkennt das Kind sehr bald, dass die Bewältigung des<br />
Stotterns über seine Kräfte geht. Es ist stark verunsichert, weil ihm keine Handlungs- und<br />
Lösungsperspektiven offenstehen. Es beschreibt sich selbst als überfordert und seinem Symptom<br />
ausgeliefert. Das ständige Bemühen, das dauernde Einsetzen erfolgloser Bewältigungsversuche<br />
führt zu Erlebnissen und Gefühlen der Erfolglosigkeit, Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit. (Fiedler /<br />
Standop)<br />
~ Stottern<br />
Die "Anpassungsstörung" wurde in den modernen Diagnosesystemen erstmals definiert; frühere Ansätze zur<br />
Beschreibung und Definition solcher Beschwerdebilder waren sehr uneinheitlich.<br />
malformation<br />
Fehlbildung n. / f. / -en [- - mißgebildet]<br />
= Mißbildung<br />
Entwicklungsfehler einzelner bzw. mehrerer Organe oder Körperabschnitte, der auf eine<br />
Störung der intrauterinen Entwicklung zurückzuführen ist Pschyrembel)<br />
e.g. Die submuköse Gaumenspalte tritt etwa in 2% der Spalten des sekundären Gaumens auf und ist<br />
vielfach mit anderen Fehlbildungen assoziiert. (Böhme)<br />
~ Dysplasie<br />
◊ kongenitale Fehlbildung, Fehlbildungssyndrom<br />
malignant<br />
maligne adj. / / [- Malignität]<br />
= bösartig, malignant<br />
malignant, bösartig (meist bezogen auf Tumoren) Pschyrembel)<br />
e.g. Die Einteilung nach Ausdehnung der malignen Tumoren erfolgt nach dem TNM-System: Tumor,<br />
Nodulus (Lymphknotenmetastase), Metastase (Fernmetastase).<br />
Beispiel: T1, N0, M0 bedeutet: Tumor auf Stimmlippe begrenzt. Stimmlippe beweglich, keine<br />
Halslymphknoten- oder Fernmetastasen. (Wirth)<br />
~ Tumor, Metastase<br />
◊ maligner Tumor, Malignität<br />
Ggs. Benigne<br />
malocclusion<br />
Malokklusion c. / f. / -en<br />
= Okklusionsstörung, okklusale Störung<br />
Anomalien der Okklusion (normale Schlußbißstellung der Zähne) Diedrich)<br />
e.g. Okklusale Störungen bilden oft auslösende Faktoren der Muskelhypertonie. Besonders in Frage<br />
kommen sogenannte vorzeitige Kontakte und Gleithindernisse im mandibulären<br />
Exkursionsbereich. (Koeck)<br />
mandible<br />
Unterkiefer n. / m. / - [- - mandibular]<br />
= Mandibula<br />
Lt. inferior maxilla, submaxilla<br />
Unterkiefer Franke)
Definiciones de términos alemán 117<br />
e.g. Für die Mahlbewegungen des Kauens sind seitliche Drehungen des Unterkiefers wichtig. Für die<br />
Sprache sind nur vertikale Kieferbewegungen von Bedeutung. (Wirth)<br />
~ Oberkiefer, mandibuläre Retrognathie<br />
mandibular retrognathia<br />
mandibuläre Retrognathie c. / f. / - -n<br />
Mandibula: Unterkiefer, retro- : Wortteil mit der Bedeutung zurück, hinter<br />
(Rückverlagerung des Unterkiefers) Pschyrembel)<br />
e.g. Robin-Syndrom: Fehlbildungskomplex mit Mikroretrognathie, Glossoptose, evt. Mikroglossie und<br />
Gaumenspalte, evtl. in Kombination mit Herzfehler, Extremitätenfehlbildungen und<br />
Choanenalatresie. Die Neugeborenen sind durch die Atmungsbehinderung und<br />
Aspirationsmöglichkeit sehr gefährdet. (Pschyrembel)<br />
~ Unterkiefer. Mikrognathie<br />
markedness theory<br />
Markiertheitstheorie c. / f. / kein Plural<br />
von der Prager Schule (Trubetzkoy, Jakobson) entwickelter Ansatz zur Bewertung der<br />
Glieder eines Oppositionspaares als "markiert" (merkmalhaltig) oder "unmarkiert"<br />
(merkmallos) Bußmann)<br />
e.g. Nach dem Vorbild der Prager Schule stellen Chomsky / Halle (1968) in entwickelter Form das<br />
natürliche Auftreten von Beobachtunsdaten durch den Ansatz einer Markiertheitstheorie dar,<br />
wobei die Klassen der als Ausnahmen auftretenden Daten markiert werden.<br />
Z.B. ist das unmarkierte Glied der Opposition "rund" versus "nicht-rund" für vordere Vokale "nichtrund"<br />
und für hintere Vokale "rund", so dass gemäß dieser Markiertheitsregel /y/, ein runder<br />
vorderer Vokal, markierter ist als /u/, ein runder hinterer Vokal. (Lewandowski)<br />
~ Merkmal, Linguistik, Phonologie, distinktives Merkmalsystem<br />
Die jeweiligen Merkmalssysteme - auf akustischer Ebene (Jakobson/Halle, 1956) und auf artikulatorischer Ebene<br />
(Chomsky/Halle, 1968)- weisen zwar gewisse Gemeinsamkeiten auf, aber auch wesentliche Unterschiede.<br />
masking<br />
Vertäubung n. / f. / (-en) [vertäuben- - vertäubt]<br />
= Maskierung<br />
(audiol.) zum Vermeiden von Überhören wird weißes Rauschen od.<br />
Schmalbandrauschen auf das bessere Ohr gegeben. Nötig, wenn der Unterschied<br />
beider Luftleitungen mehr als 40 dB, der der Knochenleitungen mehr als 10 dB, der<br />
Unterschied zw. Knochenleitung des einen und Luftleitung des anderen Ohres 40 dB<br />
und mehr beträgt. Max. Vertäubung der Luftleitung: 40 dB Franke)<br />
e.g. Wenn ein Ohr besser hört als das andere, kann das Prüfsignal für das schlechtere Ohr trotz<br />
Verwendung geschirmter Kopfhörer vom besserhörenden Ohr wahrgenommen werden<br />
("Überhören"). (...) Einerseits soll nur dann vertäubt werden, wenn es erforderlich ist, andererseits<br />
soll eine unerwünschte Rückwirkung des vertäubten Ohres auf das untersuchte Ohr vermieden<br />
werden (Übervertäubung). (...) Zur Vertäubung benutzt man den Luftleitungshörer mit<br />
Schmalbandrauschen. Als Startwert der Vertäubung hat sich bewährt, bei Knochenleitung 10 dB<br />
über der Luftleitung, bei Luftleitung mit 20 dB über der Luftleitung des Gegenohres zu beginnen.<br />
Die vertäubung wird im Audiometrieformular vermerkt. (Wendler)<br />
masking noise<br />
Vertäubungsgeräusch c. / n. / -e<br />
"weißes Rauschen" (Vertäubungsgeräusch, daß alle hörbaren Frequenzen in gleicher<br />
Stärke enthält) Boenninghaus)
Definiciones de términos alemán 118<br />
e.g. Rauschen: Geräusch zur Hörprüfung. Weißes Rauschen: gleichmäßiges, über sämtliche<br />
Frequenzen mit gleichem Schalldruck verteiltes Geräusch, aus dem Breitband- und<br />
Schmalbandrauschen herausgeschnitten werden können. (Franke)<br />
master schedule<br />
Verstärkungsplan c. / m. / -pläne<br />
Verstärkungsmuster (Festlegung des Zeitpunkts und der Dauer von Verstärkern im<br />
Lernexperiment), die mit operanten Reaktionen gekoppelt sind, werden als<br />
Verstärkungspläne oder Bestrafungspläne bezeichnet Zimbardo)<br />
e.g. Verstärker können entweder nach einer bestimmten Anzahl von Reaktionen gegeben werden -<br />
bezeichnet als Quotenplan - oder nach einer bestimmten Zeitspanne und unabhängig von der<br />
Reaktionsrate eines Organismus - bezeichnet als Intervallplan. In beiden Fällen gibt es entweder<br />
ein konstantes (festes) oder ein unregelmäßges (variables) Verstärkungsmuster. (Zimbardo)<br />
~ Reiz, Verstärkung<br />
maxilla<br />
Oberkiefer n. / m. / - [- - maxillar]<br />
= Maxilla<br />
Lt. supramaxilla<br />
Oberkiefer. Paariger Gesichtsknochen, besteht aus Körper und vier Fortsätzen Franke)<br />
e.g. Nach kieferorthopädischen und kieferchirurgischen Gesichtspunkten lassen sich<br />
Sprechstörungen bei Veränderungen des Kiefer- und Zahnsystems entsprechend ihrer Häufigkeit<br />
einteilen in:<br />
1. Kiefer - und Gebißfehlbildungen<br />
2. Maxillo-dento-faziale Anomalien<br />
3. Zahnersatz (Prothesen)<br />
4. Zustand nach Oberkieferresektion. (Böhme)<br />
~ Unterkiefer, Mikrognathie<br />
mean length of utterance<br />
mittlere Äußerungslänge c. / f. / - -n<br />
= MLU, durchschnittliche Äußerungslänge<br />
gilt als generelles Maß der syntaktischen Komplexität der Äußerung eines Kindes. Dabei<br />
werden die Morpheme der ersten 50 verständlichen Äußerungen gezählt Franke)<br />
e.g. Als Maßstab für die Grammatikentwicklung wurde die durchschnittliche Äußerungslänge einer<br />
jeweiligen Sprachstichprobe genommen, sie wird in Morphemen gemessen. (Szagun)<br />
~ Sprachentwicklung, Grammatik, Äußerung<br />
medial<br />
medial adj. /<br />
= mittig, mittelwärts, einwärts<br />
nach der Mittelebene des Körpers zu gelegen Pschyrembel)<br />
e.g. Durch folgende Faktoren wird das Rückschwingen der Stimmlippen erreicht:<br />
- Der Luftstrom saugt die medialen Flächen der Stimmlippen wieder zusammen (Bernoulli-effekt)<br />
- Eigenelastizität der Stimmlippen (Wirth)<br />
~ peripher<br />
medulla
Definiciones de términos alemán 119<br />
Medulla n. / f. / -e oder -s<br />
= Medulla oblongata<br />
verlängerter Teil des Rückenmarks, Teil des Rautenhirns, in dem sich Atem- und<br />
Kreislaufzentrum befinden, die auch von höheren Zentren des Gehirns beeinflußt<br />
werden. Hier kreuzen sich die meisten Leitungsbahnen Franke)<br />
e.g. Bulbäre Dysarthrie. Sie beruht auf Schädigungen der Hirnnervenkerne im Bereich der Medulla<br />
oblongata und ist somit peripher lokalisiert. (Böhme)<br />
~ Neurologie, neuroanatomisch, Dysarthrie<br />
melodic intonation therapy<br />
Melodische IntonationsTherapie c. / f. / (- - -n)<br />
= MIT, Melodic Intonation Therapy<br />
Therapieprogramm nach Sparks für schwere Aphasien, wobei Sätze aus dem<br />
Alltagsleben von zunehmender Länge über ihre zugrundeliegende melodischrhythmische<br />
Struktur erarbeitet werden Franke)<br />
e.g. Für aphasische Patienten, die sich kaum (oder nur mit starker Sprachsanstrengung) äußern<br />
können, schlagen Sparks et al. (1986) eine Therapiemethode vor, mit der man auf eine<br />
rhythmisch-melodische Stimulierung abzielt: die Melodic Intonation Therapy. (Böhme)<br />
~ Aphasie<br />
membrane<br />
Membran n. / f. / -en<br />
= Membrana<br />
Lt. membrana<br />
zarte Haut; (physiologisch) Grenzfläche Pschyrembel)<br />
e.g. An den Synapsen findet die Erregungsübertragung von einem Neuron zum nächsten statt. Das<br />
geschieht dadruch, dass eine an den Endköpfchen ankommende Erregung zu einem Einstrom<br />
von Kalziumionen an der präsynaptischen Zellmembran führt. (Trepel)<br />
◊ Membrana tympani, Zellmembran<br />
memory storage<br />
Speicherung n. / f. / kein Plural [speichern- Speicher]<br />
Speicherung ist die Aufbewahrung des enkodierten Materials über die Zeit Zimbardo)<br />
e.g. Unter Gedächtnis verstehen wir die Eigenschaft unseres Gehirns, Informationen zu speichern,<br />
die wir aus den Speichern wieder hervorholen können. (Remschmidt)<br />
~ Langzeitgedächtnis, Speicher, Kurzzeitgedächtnis, Abruf<br />
meningitis<br />
Meningitis n. / f. / Meningitiden [- Meningen - meningitisch]<br />
= Hirnhautentzündung<br />
Entzündung der Meningen (Hirnhäute), durch verschiedene Erreger hervorgerufen, oft<br />
als Komplikation von Infektionskrankheiten mit meist schwerem Verlauf. Häufig<br />
Defektheilung verschiedener Grade mit unter Umständen starken Lern- und<br />
Definiciones de términos alemán 120<br />
mental retardation<br />
geistige Behinderung c. / f. / - -en [- geistig Behinderte/r - geistig behindert]<br />
= geistige Retardierung<br />
als geistig behindert gilt, wer infolge einer Schädigung des zentralen Nervensystems<br />
oder anderweitig bedingter Beeinträchtigungen der Intelligenzfunktionen in seinem<br />
Lernverhalten ein dauerndes Vorherrschen des anschauend-vollziehenden Aufnehmens,<br />
Verarbeitens und Speicherns zeigt und in seiner seelisch-geistigen Gesamtentwicklung<br />
trotz regulärer Erziehungsbemühungen im Verhältnis zur lebensaltersgemäßen<br />
Durchsschnittserwartung wesentlich, das heißt mehr als 40-50% zurückbleibt Wirth)<br />
e.g. Während vor allem das tetraspastische Syndrom mit geistiger Behinderung verbunden ist, ist nur<br />
bei etwa einem Viertel der Kinder mit spastischer Diplegie und kaum jemals bei Kindern mit rein<br />
hyperkinetischem Syndrom die intellektuelle Entwicklung deutlich gestört. (Masuhr / Neumann)<br />
metabolism<br />
Stoffwechsel n. / m. / - [- - metabolisch]<br />
= Metabolismus<br />
die Gesamtheit der chemischen Reaktionen des Organismus, die an Abbau und<br />
Umwandlung von aufgenommenen Stoffen (Nahrungsmittel, Sauerstoff) sowie Auf-, Um-<br />
und Abbau kürpereigener Substanzen beteiligt sind Pschyrembel)<br />
e.g. Metabolische Prozesse des Zentralnervensystems, die auf genetischen Enzymdefekten beruhen,<br />
manifestieren sich meist schon früh im Kindesalter mit gravierenden neurologischen Ausfällen,<br />
Epilepsie und psychomotorischer Retardierung. (Masuhr / Neumann)<br />
◊ oxidativer Metabolismus, intermediärer Stoffwechsel, Stoffwechselanomalie,<br />
Stoffwechselstörung<br />
metastasis<br />
Metastase n. / f. / - n [- Metastasierung - metastasieren]<br />
(allgemein) als Folge der Verschleppung bestimmter Faktoren aus einem lokalen<br />
(primären) Krankheitsherd, (im engeren Sinne) Geschwulstmetastase insbesondere<br />
maligner Tumoren (Karzinom, Sarkom..) durch Verschleppung von Tumorzellen<br />
(sogenanntes Tochtergeschwulst) Pschyrembel)<br />
e.g. Die Einteilung nach Ausdehnung der malignen Tumoren erfolgt nach dem TNM-System: Tumor,<br />
Nodulus (Lymphknotenmetastase), Metastase (Fernmetastase).<br />
Beispiel: T1, N0, M0 bedeutet: Tumor auf Stimmlippe begrenzt. Stimmlippe beweglich, keine<br />
Halslymphknoten- oder Fernmetastasen. (Wirth)<br />
~ Tumor, maligne<br />
◊ Fernmetastase, lokale Metastase, hämotogene Metastase, lymphogene Metastase<br />
metronomes<br />
Metronom n. / n. / -e<br />
Taktmesser; uhrenähnliches Gerät, mit dem das Tempo eines Musikstücks kontrolliert<br />
wird. Das Metronom enthält ein von Federkraft angetriebenes Pendel, dessen<br />
Schwingungsdauer (Anzahl der Schläge in der Minute) durch ein verschiebbares<br />
Laufgewicht eingestellt werden kann. Die Schläge sind durch ein regelmäßiges Ticken<br />
und, bei manchen Metronomen, zusätzlich durch ein Läuten in bestimmten Abständen<br />
(z.B. auf jedem 2., 3. oder 4. Schlag) hörbar Duden, Die Musik)<br />
e.g. Das Metronom wurde 1816 von J.N. Mälzel (unter Benutzung vieler früherer Konstruktionen)<br />
entwickelt; an ihn erinnert die Abkürzung M.M. (Metronom Mälzel), die mit Notenwert und Zahl
Definiciones de términos alemán 121<br />
das vom Komponisten (zuerst L. van Beethoven, Sonate op. 106, 1817/18) oder Herausgeber<br />
festgelegte Zeitmaß angibt (z.B. M.M. Viertelnote= 120 bedeutet 120 Viertelschläge in der<br />
Minute). (Duden, Die Musik)<br />
microcephaly<br />
Mikrocephalus n. / m. / kein Plural<br />
Lt. microcephalia<br />
kleiner Schädel, oft Teil eines Mißbildungssyndroms mit mangelnder Hirnentwicklung<br />
Franke)<br />
e.g. vermindertes Hirnwachstum (Mikrocephalus) kann Folge einer genetisch bedingten Störung,<br />
nach pränataler Infektion, durch Strahlen und Chemikalien entstehen. (Sitzmann)<br />
~ Geistige Behinderung, Fehlbildung<br />
Gegenteil: Makrocephalus<br />
micrognathia<br />
Mikrognathie n. / f. / -n<br />
= Brachygnathie<br />
abnorm kleiner Oberkiefer, angeborene Unterentwicklung Pschyrembel)<br />
e.g. Typischer Aspekt eines reifen Neugeborenen mit Pierre-Robin-Syndrom: Retro- und Mikrognathie<br />
und zusätzliche Gaumenspalte. (von Harnack / Koletzko)<br />
~ Oberkiefer<br />
middle ear<br />
Auris media c. / n. / Aures mediae<br />
= Mittelohr<br />
Lt. auris media, cavitas tympanica, cavum tympani<br />
das Mittelohr ist eine funktionelle Einheit eines Systems lufthaltiger Zellen und Räume,<br />
die mit Schleimhaut ausgekleidet sind. Zu diesen Strukturen gehören das Trommelfell<br />
(Membrana tympani), die Pauke (Tympanon) mit den drei Gehörknochelchen (Hammer/<br />
Malleus, Amboß/Inkus, Steigbügel/ Stapes), die pneumatischen Räume des<br />
Warzenfortsatzes (Processus mastoideus, Mastoid) und die Tube (Tiba auditiva) als<br />
Verbindung zum Nasenrachenraum Keidel) Auris media mit Paukenhöhle,<br />
Gehörknöchelchen, Trommelfell, Tuba Eustachii, pneumatischen Räumen, Aufgabe des<br />
Mittelohres: Drucktransformationn bzw. -verstärkung, Anpassung der<br />
Schallwellenwiderstände, Schallschutz Franke Wendler)<br />
e.g. Ohne das Mittelohr würde der Schall kaum in das Innenohr eindringen, sondern reflektiert<br />
werden. (Schmidt)<br />
~ Gehörknöchelchen Stapesiusreflex<br />
middle ear muscle reflex<br />
Stapediusreflex c. / m. / (-e)<br />
= akustikofazialer Reflex<br />
die Binnenohrmuskeln (M. tensor tympani und M. stapedius) kontrahieren sich<br />
reflektorisch unter Einwirkung von lautem Schall und erhöhen die Impedanz des<br />
Mittelohres. Obwohl der M. tensor tympani nicht vom N.stapedius innerviert wird, hat<br />
sich die Bezeichnung Stapediusreflex eingebürgert Wendler)<br />
e.g. Neben dem Mittelohrdruck ist das Verhalten des Stapediusreflexes für die pädaudiologische<br />
Diagnostik besonders bedeutungsvoll. Die vermutbare Hörschwelle, z.B. bei der<br />
Differentialdiagnose von Schalleitungsschwerhörigkeiten, ein Lautheitsausgleich (Rekruitment)
Definiciones de términos alemán 122<br />
und der Dynamikbereich des Gehörs sind die wichtigsten diagnostischen Daten der<br />
Stapediusreflexschwelle. (Biesalski)<br />
~ Gehörknöchelchen Mittelohr<br />
middle ear ossicle<br />
Ossiculum auditus c. / n. / Ossicula -<br />
= Gehörknöchelchen, Ossiculum auditoria<br />
Lt. ossicula auditus<br />
In der Paukenhöhle befinden sich die von Schleimhaut überzogenen drei<br />
Gehörknöchelchen. Der Hammer (Malleus) bestehtn aus Griff (Stiel), kurzem Fortsatz,<br />
vorderem Fortsatz, Hals und Kopf. Der Hammergriff und der kurze Fortsatz sind in die<br />
Pars tensa des Trommelfells eingelassen (...) Hammer und Amboß verbindet ein<br />
Sattelgelenk. Der Amboß (Incus) besteht aus Körper, kurzem Schenkel und langem<br />
Schenkel. Letzterer reicht in das meso tympanum herab und ist an seinem Processus<br />
lenticularis durch ein Gleitgelenk mit dem Steigbügelköpfchen verbunden. Der<br />
Steigbügel (Stapes) besteht aus Köpfchen, vorderem und hinterem Schenkel und der<br />
Fußplatte im ovalen Fenster Boenninghaus)<br />
e.g. Aufgabe der Gehörknöchelchen ist es, die niedrige Impedanz der Luft an die hohe Impedanz der<br />
Innenohrflüssigkeiten anzupassen. Sind die Gehörknöchelchen nämlich unterbrochen, wie dies<br />
bei chronischen Mittelohrentzündungen der Fall sein kann, dann muß der Luftschall direkt auf das<br />
ovale Fenster auftreffen, um gehört zu werden. Da Luft jedoch im Vergleich zum<br />
flüssigkeitsgefüllten Innenohr eine niedrigere Impedanz hat, kann die Schallwelle der Luft die<br />
Flüssigkeit im Innenohr kaum in Bewegung versetzen. Vielmehr werden rund 98% der<br />
Schallenergie reflektiert. (Schmidt)<br />
~ Mittelohr Stapediusreflex<br />
midline of the tongue<br />
Sulcus medianus lingualis c. / f. / (Sulci mediani linguales)<br />
= Mittellinie der Zunge<br />
(longitudinale) Mittelrinne des Zungenrückens Faller)<br />
e.g. Normale S-Bildung. Mediane Rillenbildung der Zunge durch Heben der seitlichen Partien bis zu<br />
den Alveolen der oberen Molaren; dadurch erfolgt eine Konzentrierung des Luftstrahls auf die<br />
Hinterfläche der oberen Schneidezähne. (...) Die Zungenspitze nähert sich entweder den oberen<br />
Schneidzähnen (kein Kontakt) oder bildet eine mediane Rinne (apikales oder Zungenspitzen-S).<br />
(Wirth)<br />
mild hearing impairment<br />
geringgradige Schwerhörigkeit c. / f. / (- -en)<br />
= Schwerhörigkeit leichten Grades, geringradiger Hörverlust<br />
geringgradige Schwerhörigkeit. Hörschwelle 26-40 dB Wirth)<br />
e.g. Folgen sind meist nur unwesentliche Störungen der Sprachentwicklung, jedoch Schwierigkeiten<br />
bei differenzierter sprachlicher Kommunikation (z.B. in der Schule). Die Redundanz der Sprache,<br />
d.h. ihr überreichlicher Informationsgehalt, kommt solchen leicht schwerhörigen Kindern zugute.<br />
Flüstersprache wird freilich ebenso wie manche leisen Umweltgeräusche nur schlecht oder gar<br />
nicht verstanden. (Biesalski)<br />
In der deutschsprachigen Literatur gibt es keine einheitliche Einteilung der Schwerhörigkeitsgrade in dB. Zur<br />
Beurteilung der Erwerbsunfähigkeit wird häufig eine Einteilung mit prozentualem Hörverlust gegenüber dem<br />
Normalhörigen vorgenommen.<br />
minimal pair
Definiciones de términos alemán 123<br />
Minimalpaar c. / n. / -e<br />
zwei Zeichen (mit unterschiedlichen Bedeutungen = Inhalten), deren Ausdrucksseiten<br />
sich nur in einer Einheit unterscheiden, (z.B. Hund und Mund) Kürschner)<br />
e.g. Zur Förderung der phonematischen Diskriminationsfähigkeit (Eigen- und Fremdwahrnehmung)<br />
wird das rezeptive Diskriminieren von Minimalpaaren vorgeschlagen. (Böhme)<br />
~ Phonologie, Aphasie, Phonologischer-Prozess Ansatz<br />
◊ Minimalpaar- Therapie<br />
Minimum Response Level<br />
minimales Reaktionslevel c. / n.(m.) / minimale -<br />
bei jüngeren Kindern (bis 2 1/2 Jahre) beobachtet man die Reaktion auf die<br />
Hörprüfsignale (Kopfwendereaktionen, manchmal kleine und kleinste<br />
Gesichtsverziehungen und andere). (...) Der Reizpegel wird dabei bis an die<br />
Reaktionsschwelle erniedrigt Wendler)<br />
e.g. Die Prüfung von Kindern in der Neugeborenenzeit, während der 1. und 2. Lebenswoche, hat den<br />
Vorteil, daß fast alle Kinder erfaßt werden können. (...) Die Bedenken gehen davon aus, daß ein<br />
noch unreifes Funktionssystem geprüft wird und daß daher relativ große Reizintensitäten<br />
eingesetzt werden müssen (80 - 100 dB), um die erwarteten Reflexe bzw. Reaktionen<br />
auszulösen. (...) Säuglinge nach dem 3. Monat reagieren bereits mit Orientierungsverhalten zu<br />
Schallquelle hin und bei einer Intensität von ca. 50 dB. (...) Im Kindergartenalter können<br />
motivierende Spielsituationen zu Hörprüfung herangezogen werden. Allmählich lernen die Kinder<br />
auch zu lauschen, und es lassen sich schwellennahe Befunde ermitteln. (Biesalski)<br />
~ Audiogramm Hörscreening<br />
mixed dysarthria<br />
gemischte Dysarthrie c. / f. / kein Plural<br />
Kombination der verschiedenen (dysarthrischen) Störungsbilder, bei denen sowohl das<br />
erste alsauch das zweite motorische Neuron betroffen sein kann Ziegler et al.)<br />
e.g. Klinisch kann somit bei einer amyothrophischen Lateralsklerose eine bulbäre Dysarthrie als<br />
Frühsymptom feststellbar sein. Es findet sich als Ausdruck einer bulbären Erkrankung eine<br />
Muskelatrophie der Zunge. Zusätzlich kann eine Spasitzität der orofazialen Muskulatur aufgrund<br />
der Pyramidenbahnbeteiligung nachweisbar sein. Daraus resultiert eine gemischte Dysarthrie.<br />
(Böhme)<br />
~ Dysarthrie, Multiple Sklerose, amyothrophische Lateralsklerose, ataktische Dysarthrie,<br />
pseudobulbäre Dysarthrie<br />
moderate hearing impairment<br />
mittelgradige Schwerhörigkeit c. / f. / - -en<br />
= mittelgradiger Hörverlust, Schwerhörigkeit mittleren Grades<br />
mittelgradige Schwerhörigkeit im Bereich von 40 - 70 dB Wirth)<br />
e.g. Folgen sind eine Verzögerung der Sprachentwicklung, audiogenes Stammeln,<br />
Dysgrammatismus. Eine normale Beschulung, mit Hörgerät, ist in günstig gelagerten Fällen<br />
möglich. Andernfalls Sonderschulen für Hörgeschädigte. Die mittelgradige Schwerhörigkeit<br />
verursacht stets Verständigungsschwierigkeiten, die von den Eltern oft erst nach Jahren mit einer<br />
Schwerhörigkeit in Verbindung gebracht werden. Hörgeräteversorgungen kommen daher<br />
verspätet für diese Kinder. (Biesalski)<br />
~ mittel- bis hochgradige Schwerhörigkeit, hochgradige bis an Taubheit grenzende<br />
Schwerhörigkeit, Schwerhörigkeit, Hörstörung, Hörgerät<br />
In der deutschsprachigen Literatur gibt es keine einheitliche Einteilung der Schwerhörigkeitsgrade in dB. Zur<br />
Beurteilung der Erwerbsunfähigkeit wird häufig eine Einteilung mit prozentualem Hörverlust gegenüber dem<br />
Normalhörigen vorgenommen.
Definiciones de términos alemán 124<br />
moderately severe hearing impairment<br />
mittel- bis hochgradige Schwerhörigkeit c. / f. / - - - -en<br />
= mittel- bis hochgradiger Hörverlust, Schwerhörigkeit mittleren bis schweren Grades<br />
mittel - bis hochgradige Schwerhörigkeit. Hörschwelle von 56 - 70 dB Wirth)<br />
e.g. In dieser Gruppe bestehen auch mit Hörgeräten schon Schwierigkeiten in der Kommunikation,<br />
die durch ein notwendiges Sprach- und Hörtraining kompensiert werden können. (Wirth)<br />
~ mittelgradige Schwerhörigkeit, hochgradige bis an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit,<br />
Schwerhörigkeit, Hörstörung, Hörgerät<br />
In der deutschsprachigen Literatur gibt es keine einheitliche Einteilung der Schwerhörigkeitsgrade in dB. Zur<br />
Beurteilung der Erwerbsunfähigkeit wird häufig eine Einteilung mit prozentualem Hörverlust gegenüber dem<br />
Normalhörigen vorgenommen.<br />
modification<br />
Modifikation n. / f. / -en [- - modifiziert]<br />
= Verhaltensmodifikation<br />
allgemeine Bezeichnung für jegliche Veränderung bei therapeutischen Vorgängen.<br />
Basiert auf der Lerntheorie und den Prinzipien der Konditionierung Franke)<br />
e.g. Bei der Behandlung von Dyslalien mit phonologischem Störungsschwerpunkt liegen die<br />
Therapieschwerpunkte in den Bereichen der auditiven Wahrnehmung und Aneignung des<br />
Lautsystems. Es geht in der Therapie um die Behandlung einer sprachsystematischen Störung,<br />
nämlich der Modifikation des kindlichen phonologischen Systems. (Böhme)<br />
~ Verhalten, Therapie<br />
◊ Verhaltensmodifikation<br />
monitoring ability<br />
Monitoring n. / n. / kein Plural [- Monitor]<br />
= Fähigkeit zum Monitoring<br />
kognitiven Kontrolle beim Sprechen und Verstehen der eigenen sowie der<br />
Gesprächspartneräußerungen ; verglichen wird, ob das, was gesagt oder innerlich<br />
formuliert wurde, mit dem intendierten Mitteilungsinhalt übereinstimmt. Zusätzlich<br />
vergleicht der "Monitor" die abgeleitete Botschaft mit den Standardkriterien der<br />
Sprachproduktion im Hinblick auf sprachstrukturelle Abweichungen Bongartz)<br />
e.g. Die Leitungsaphasie ist gekennzeichnet durch paraphasische Spontansprache, geringe<br />
Verständnisstörung und schwere Beeinträchtigung des Nachsprechens. Ihre funktionale Basis<br />
wird heute in einer Störung von Monitoring- und Korrekturprozessen gesehen. (Kittel)<br />
~ Aphasie<br />
Der Begriff "Monitor" bezieht sich auf das Sprachverarbeitungsmodell von Levelt (1983, 1989).<br />
monoloudness<br />
Monodynamik c. / f. / kein Plural<br />
sich nicht verändernde Lautstärke der Stimme Franke)<br />
e.g. Symptome der rigid-hypokinetischen Dysarthrie finden sich auch bei Patienten nach schwerem<br />
Schädel-Hirn-Trauma. (...) Als besonders charakteristisch erscheint uns eine Beeinträchtigunder<br />
Fähigkeit, Länge und Spannung der Stimmlippen zu verändern. Dieses Phänomen dürfte eine<br />
Ursache der Reduktion von Tonhöhen- und Lautstärkevariation und mitverantwortlich für die<br />
Monotonie sein (Schröter-Morasch u. von Deuster, 1998). (Ziegler et al.)<br />
~ Monotonie Sprechen auf gleicher Tonhöhe, Prosodie, Dysarthrie
Definiciones de términos alemán 125<br />
monopitch<br />
Sprechen auf gleicher Tonhöhe c. / n. / kein Plural<br />
geringste Tonhöhenunterschiede der Sprechmelodie Franke)<br />
e.g. Minimaler Umfang ('minimised range') bzw. maximaler Umfang ('extensive range') beziehen sich<br />
auf die Minimalisierung bzw. Maximalisierung der Tonhöhenbewegung. Verharrt ein Sprecher<br />
während des Sprechens konstant in einer bestimmten Tonhöhe, ohne von anderen Tonhöhen<br />
Gebrauch zu machen (er spricht also relativ monoton), so ist dies der Fall von Minimalisierung.<br />
(Vieregge)<br />
~ Monotonie Monodynamik, Sprechmelodie, Intonationsmuster, Dysarthrie<br />
monosyllabic<br />
einsilbig adj. / / [- Einsilber]<br />
(Wort) mit nur einer Silbe Duden, Die Grammatik)<br />
e.g. Die wenigen spontanen Äußerungen (bei globaler Aphasie) bestehen überwiegend aus stereotyp<br />
wiederkehrenden Redefloskeln oder Automatismen, in Einzelfällen aus aneinandergereihten<br />
Einsilbern, auch als "recurring utterances" bezeichnet, wie z.B. "dododododo", oder aus<br />
festgefügten und wenig variablen Wörtern oder sogar Phrasen. (Biniek)<br />
~ Silbe, mehrsilbig<br />
monotony<br />
Monotonie n. / f. / kein Plural [- - monoton]<br />
geringste Tonhöhenunterschiede der Sprechmelodie, eintöniges Sprechen Franke)<br />
e.g. Parkinson-Krankheit (...) Die Dysprosodie bei extrapyramidalen Erkrankungen, speziell bei der<br />
Parkinson-Krankheit stellt sich folgendermaßen dar: Die Dynamik (...) , die rhythmischen und<br />
zeitlichen Akzente (...) sowie die Sprachmelodie können betroffen sein. (...) Treten die<br />
melodischen Akzente in den Hintergrund, resultiert eine Monotonie. (Böhme)<br />
~ Monodynamik, Sprechen auf gleicher Tonhöhe, Sprechmelodie, Prosodie, Dysprosodie,<br />
Intonationsmuster, Dysarthrie<br />
morpheme<br />
Morphem n. / n. / -e [- Morphologie]<br />
kleinste bedeutungstragende und klassifizierte Einheit Gadler)<br />
e.g. Im Wort "Tage" gibt es zwei Morpheme, "Tag" und "e". "Tag" stellt den Begriff einer Zeiteinheit<br />
dar, "e" vermittelt die Bedeutung der Mehrzahl. (Wirth)<br />
~ freies Morphem, Morphophonologie<br />
◊ lexikalisches Morphem, grammatisches Morphem, freies Morphem, gebundenes<br />
Morphem<br />
morphological marker<br />
morphologisches Merkmal c. / n. / morphologische -e<br />
die die Flexion (d.h. Konjugations- und Deklinationsform) einer Sprache bezeichnenden<br />
Merkmale, z.B. die Angabe von Person, Numerus, Tempus u.a. bei Verben, Kasus- und<br />
Genuskennzeichnung bei Nomen Bußmann)<br />
e.g. Störungen der Deklination usw. werden als "morphologische" Störungen bezeichnet. Zuweilen<br />
wird unterschieden: - Dysgrammatismus: Unfähigkeit, die Gedanken durch deklinatorisch und<br />
konjugatorisch richtig gebrauchte Wörter auszudrücken. - Dyssyntaxie: Verstoß gegen die Regeln<br />
der Wortfolge oder der Satzfügung. (Wirth)<br />
~ Morphologie, Morphem, Dysgrammatismus
Definiciones de términos alemán 126<br />
morphonemic rule<br />
morphophonematische Regel c. / f. / - -n<br />
die phonologischen Regularitäten im Rahmen der Morphologie, speziell die<br />
systematischen phonologischen Varianten von Morphemen und die Bedingungen ihres<br />
Auftretens Bußmann)<br />
e.g. Die wichtigsten Fälle morphophonemischen Wechsels sind: Auslautverhärtung, Umlaut, E/I-<br />
Wechsel, Ablaut. (Kürschner)<br />
~ Morphophonologie, Morphologie, Phonologie, Morphem, Phonem<br />
morphophonology<br />
Morphophonologie c. / f. / kein Plural<br />
= Morphonologie, Morpho-Phonologie, Morphonemik, Morphophonemik, Phon-<br />
Morphologie<br />
Morphonologie u. Morphophonologie: Teilgebiet der Linguistik, das sich mit den<br />
Beziehungen zwischen Phonologie und Morphologie befaßt Duden)<br />
e.g. Intermediäre Analyseebene zwischen Phonologie und Morphologie, auf der die phonologischen<br />
Regularitäten im Rahmen der Morphologie, speziell die sytematischen phonologischen Varianten<br />
von Morpehmen (Allomorph) und die Bedingungen ihres Auftretens beschrieben werden. (...)<br />
Diese auf N.Trubetzkoy zurückführende Annahme einer der konkreten Äußerungsform<br />
zugrundeliegenden abstrakten phonologischen Ebene wird im Rahmen der generativen<br />
Transformationsgrammatik von N. Chomsky u.a. systematisch ausgebaut, indem regeln<br />
angesetzt werden, die die Überführung der abstrakten morphophonologischen (Tiefen)-Struktur<br />
(auch. systematisch phonemische Ebene) in die konkrete phonetische Realisierung der<br />
Oberflächenstruktur gewährleisten. (Bußmann)<br />
~ Phonologie, Morphologie, Phonem, Morphem, morphophonematische Regel<br />
motokinaesthetic<br />
kinästhetisch adj. / / [- Kinästhetik]<br />
die Kinästhesie betreffend;Bewegungsgefühl, Muskelsinn, Wahrnehmung von Stellung,<br />
Bewegung, Eigengewicht, Widerstand der Körperteile. Wichtig für Koordination und<br />
Steuerung von Bewegungsabläufen Franke)<br />
e.g. Die taktil-kinästhetische Stimulation kann das direkte Führen der Artikulatoren oder berühren der<br />
Artikulationsstellen sowie Körperwahrnehmungsübungen beinhalten. (Böhme)<br />
~ Wahrnehmung, motokinästhetischer Ansatz<br />
◊ taktil-kinästhetisch, kinästhetische Wahrnehmung<br />
motokinesthetic approach<br />
motokinästhetischer Ansatz c. / m. / kein Plural<br />
Ansatz nach Stinchfield-Hawk und Young (1938) zur Entwicklung der korrekten<br />
artikulatorischen Bewegungsmuster, die durch Stimulation und Manipulation durch den<br />
Therapeuten angebahnt und gefestigt werden Franke)<br />
e.g. Der Ansatz beruht auf der Annahme, dass korrekte kinästhetische und taktile Empfindungsmuster<br />
durch Manipulation geformt und dadurch entsprechende Artikulationsmuster angebahnt werden<br />
können. (Franke)<br />
~ kinästhetisch<br />
motor aphasia
Definiciones de términos alemán 127<br />
motorische Aphasie c. / f. / kein Plural<br />
= Broca-Aphasie, expressive Aphasie, output-Aphasie<br />
Störung in Phonologie, Syntax und Lexikon sowie beim Benennen, Lesen, Schreiben.<br />
Oft verbunden mit Dysarthrie. Leitsymptom Agrammatismus. Oft gestörte Prosodie.<br />
Läsion im vorderen Teil der Sprachregion Franke)<br />
e.g. Die Therapie bei motorischer Aphasie ist wegen des ausreichenden Sprachverständnisses<br />
leichter; durch Einsicht in den Zweck der Maßnahmen kann der Patient zu größerer Aktivität<br />
angeregt werden. (Wirth)<br />
~ Aphasie, Broca-Aphasie<br />
"Motorische Aphasie" ist die ältere Bezeichnung für "Broca-Aphasie". Bei einer "Broca-Aphasie" ist allerdings nie<br />
nur eine motorische oder expressive Störung vorhanden. Stets sind die Störungen auch mit<br />
Sprachverständnisschwierigkeiten verbunden.<br />
motor dysfunction<br />
motorische Dysfunktion c. / f. / - -en<br />
= motorische Funktionsstörung<br />
Funktionsstörung der vom zentralen Nervensystem kontrollierten Bewegungsabläufe<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Die vier motorischen Kardinalsymptome des Parkinsonsyndroms sind Bradykinese, Rigor,<br />
Tremor und Störung gleichgewichtserhaltener Reflexe. (Poeck / Hacke)<br />
~ Dysfunktion<br />
motor inco-ordination<br />
motorische Koordinationsstörung c. / f. / - -en<br />
fehlerhafte Abstimmung und Zusammenwirken von Funktionen der Muskulatur bei<br />
Bewegungsabläufen, z.B. bei Ataxie, Gangstörungen, Dysmetrie, treten nach<br />
Schädigung des Gehirns, Rückenmarks oder peripheren Nervensystems auf<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Bei Kindern mit mittel- oder hochgradiger Sprachentwicklungsstörung zeigten 40 % altersgemäße<br />
und 60 % unterdurchschnittliche Leistungen der motorischen Koordination. (Böhme)<br />
~ Muskulatur<br />
motor neuron disease<br />
motoneuronale Krankheit c. / f. / kein Plural<br />
diese heterogene Gruppe von Krankheiten ist dadurch gekennzeichnet, dass nur das<br />
motoneuronale System beteiligt ist. Es können das 1. Motoneuron, das 2. Motoneuron<br />
oder beide Systeme in Kombination degenerieren Poeck / Hacke)<br />
e.g. Bei der progressiven Bulbärparalyse besteht eine Atrophie motorischer Hirnnervenkerne in der<br />
Medulla oblongata mit Paresen der Zungen-, Kehlkopf-, Schluck- und Kaumuskulatur. (Masuhr /<br />
Neumann)<br />
~ amyothrophische Lateralsklerose, Läsion des Motoneurons<br />
motor neuron lesion<br />
Läsion des Motoneurons c. / f. / -en - -<br />
= Verletzung des Motoneurons, Läsion der motorischen Neurone<br />
Verletzung des motoneuralen Systems, bestehend aus 1. Motoneuron (Pyramidenzellen<br />
des motorischen Kortex und Pyramidenbahn) und 2. Motoneuron (motorische<br />
Vorderhornzelle oder Hirnnervenkern mit motorischem Nerv und davon versorgte<br />
Muskeln) Poeck / Hacke)
Definiciones de términos alemán 128<br />
e.g. Zentrale Paresen bei Läsion des ersten motorischen Neurons sind abhängig von der kortikalen<br />
Repräsentation der Funktionen in der vorderen Zentralwindung und der topischen Anordnung der<br />
Fasern im Verlauf der absteigenden Bahnen. (Masuhr / Neumann)<br />
~
Definiciones de términos alemán 129<br />
Mukosa c. / f. / Mukosen<br />
= Schleimhaut<br />
die das Innere von Hohlorganen auskleidende Schicht, wird durch Drüsensekrete feucht<br />
gehalten; besteht aus Epithel u. der darunter gelegenen bindegewebigen Lamina propria<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Zusätzlich zu dieser Grundbewegung (des M. vocalis und dem Ligamentum vocale) und<br />
weitgehend unabhängig von ihr erfolgt die Randkantenverschiebung, eine Eigenbewegung der<br />
gegenüber Muskelköper und Stimmband verschieblichen Schleimhaut. Dabei rollt die<br />
Schleimhaut ellipsenförmig ab und zeigt in bestimmten Schwingungsphasen auch<br />
entgegengestzte Bewegungstendenzen. (Wendler)<br />
~ Leukoplakie<br />
multiphonemic approach<br />
multiphonemischer Ansatz c. / m. / kein Plural<br />
strukturorientierte Behandlung phonetischer Störungen im Gegensatz zur traditionellen<br />
Laut-für-Laut-Behandlung Grohnfeldt)<br />
e.g. Die Erfassung phonologischer Prozesse ermöglicht es, an ganzen Lautklassen zu arbeiten, z.B.<br />
indem bei dem phonologischen Prozess "Plosivierung von Frikativen" die distinktiven Merkmale<br />
"plosiv" und "frikativ" gegenübergestellt werden. Damit können mehrere Laute, in diesem Fall<br />
verschiedene Frikative, gleichzeitige behandlet werden. (Jahn)<br />
~ Artikulation, phonologische Störung, Phonologischer- Prozess Ansatz<br />
multiple sclerosis<br />
multiple Sklerose c. / f. / kein Plural<br />
= MS, Encephalomyelitis dissaminata, disseminierte Sklerose, Polysklerose<br />
schubförmig oder chronisch verlaufende Entmarkungskrankheit von Gehirn und<br />
Rückenmark unbekannter Ätiologie. J.M. Charcot (1868) beschrieb erstmals die Trias:<br />
Nystagmus, skandierendes Sprechen und Intentionstremor. Neben diesen zerebellaren<br />
Symptomen verursachen die disseminierten Entmarkungsherde vor allem spastisch
Definiciones de términos alemán 130<br />
die fleischigen Teile des Körpers, die durch Zusammenziehen und Erschlaffung<br />
Bewegungen vermitteln Pschyrembel)<br />
e.g. M. buccinator (Wangenmuskel: Er bildet die muskuläre Grundlage der Wange. Sein<br />
Ursprungslinie ist hufeisenförmig. Sie beginnt am Processus alveolaris des Oberkiefers in Höhe<br />
des ersten Mahlzahnes. Sie endet an der gleichen Stelle an der Pars alveolaris des Unterkiefers.<br />
Der Muskel verläuft zum Mundwinkel und den Lippen. (Wirth)<br />
~ Muskeldystrophie, Muskulatur, Muskeltonus<br />
◊ Muskelgewebe, Muskelatrophie, Muskeltonus, Muskeldystrophie, Muskelschwäche<br />
muscle tone<br />
Muskeltonus c. / m. / kein Plural<br />
= Ruhetonus, Reflextonus<br />
der durch Einfluß der Gammaneurone bedingte Spannungszustand der Muskeln<br />
(Reflextonus) Pschyrembel)<br />
e.g. Skelettmuskeln sind außer im Schlaf nie völlig entspannt. Es laufen immer einige<br />
Kontraktionswellen ab. Mann nennt diese ohne Willkürinnervation vorhandene Spannung<br />
Muskeltonus. Er kann bei Erregung sehr hoch werden. Wir sind "verspannt". Die Befestigung der<br />
Muskeln am Skelett durch Sehnen bringt bei fast allen Körperstellungen die Muskeln unter einen<br />
gewissen Zug oder eine Vorspannung, was für die Kontraktionsfähigkeit von Bedeutung ist. Im<br />
Experiment kann man zeigen, daß ein nicht gedehnter Muskel ebenso wie ein zu stark gedehnter<br />
Muskel bei der Kontraktion weniger Kraft entwickeln kann als bei mittlerer Dehnung. Wir machen<br />
bei manchen Bewegungen, die viel Kraft erfordern, davon Gebrauch und "dehnen vor", wir holen<br />
zum Schlag aus. (Bartels, Bartels)<br />
~ muskuloskelettäre Spannung, Muskel<br />
Der "Ruhetonus" der Muskeln kann euton, hyperton (angespannt), hypoton (schlaff) sein.<br />
muscular dystrophy<br />
Muskeldystrophie c. / f. / -n [- - dystrophisch]<br />
= progressive Muskeldystrophie, Dystrophia musculorum progressiva, Muskeldystrophie<br />
erblich, meist im Kindesalter beginnende, langsam fortschreitende Myopathie mit<br />
Schwäche und Atrophie der Muskeln an Gliedmaßen, Rumpf und im Gesicht. Masuhr /<br />
Neumann)<br />
e.g. Bei der okulopharyngealen Muskeldystrophie des mittleren bis höheren Erwachsenenalters ist die<br />
Muskelschwäche vorwiegend im Bereich der Augen und des Pharynx lokalisiert. (Bartolome)<br />
~ myotonische Dystrophie, Muskel, Myopathie<br />
◊ X-chrosomal-rezessive Muskeldystrophie, autosomal-rezessive Muskeldystrophie,<br />
autosomal-dominante Muskeldystrophie<br />
musculature<br />
Muskulatur n. / f. / kein Plural [- Muskel - muskulär]<br />
= Muskelgewebe<br />
mit wenigen Ausnahmen (Irismuskeln, Myoepithel) aus dem Mesoderm<br />
hervorgegangene Gewebeart, die in bes. Maße die Eigenschaft der Kontraktilität besitzt<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Die Muskulatur des Kehlkopfes läßt sich funktionell unterteilen in: - Erweiterer der Stimmritze (...)<br />
- Schließer der Stimmritze (...) - Spanner der Stimmlippen (...). (Biesalski)<br />
~ Musculus, Muskeltonus, muskuloskelettäre Spannung, Sprechmuskulatur<br />
◊ Sprechmuskulatur, Kehlkopfmuskulatur
Definiciones de términos alemán 131<br />
musculoskeletal tension<br />
muskuloskelettäre Spannung c. / f. / (- -en)<br />
= Spannung der Skelettmuskulatur<br />
die Muskeln werden durch Erregung motorischer Nerven zur Kontraktion veranlaßt. (...)<br />
Bei Erregung der kurzen Muskelfasern wird nur Spannung entwickelt, sie bleiben gleich<br />
lang, isometrisch, bei Erregung der langen Muskelfasern, bleibt die Spannung gleich,<br />
isotonisch, aber sie verkürzen sich. (...) Auch der ruhende Muskel hat eine bestimmte<br />
Spannung, einen Ruhetonus. Bartels, Bartels)<br />
e.g. Der physiologische Spannungszustand der Skelett-Muskulatur (Ruhetonus und kontraktiler<br />
Tonus) wird durch Schädigungen zerebraler und zerebellarer Bahnen verändert (Hypertonus<br />
bzw. Hypotonus). Ein Ausfall des ersten Motoneurons führt zur spastischen, des zweiten Neurons<br />
zur schlaffen Lähmung. Demgegenüber sind Tonusveränderungen bei extrapyramidalen<br />
zerebellaren Störungen nicht mit Paresen verbunden. (Masuhr)<br />
~ Muskeltonus, Musulus, Muskulatur<br />
Im Gegensatz zum Eintrag "Muskeltonus" bzw. "Ruhetonus" der Muskeln ist bei dem Begriff "muskuloskelettäre<br />
Spannung" sowohl die kontraktile Spannung als auch die Ruhespannung der Skelettmuskeln gemeint.<br />
mutational falsetto<br />
Mutationsfistelstimme c. / f. / (-n)<br />
die Mutationsfistelstimme stellt eine postmutationelle Stimmstörung dar. (...) Diese<br />
akustisch auffällige Mutationsstörung wird Fistelstimme genannt, die sich durch ein<br />
störend-schrilles Kopfregister auszeichnet. Sie wird häufig von Heiserkeit, Knarrstimme<br />
und ähnlichem begleitet Vieregge)<br />
e.g. Dauert die Mutation länger als zwei Jahre nach dem erfolgten Abschluß des Kehlkopfwachstums,<br />
spricht man von einer Mutations-Stimmstörung. Besonder charakteristisch ist die sogenannte<br />
Mutationsfistelstimme, bei der junge Männer unnatürlich kindlich hoch sprechen, bei nicht<br />
mitteilender Stimme (also beim Husten, Lachen, Räuspern usw.) jedoch zu altersentsprechender<br />
Stimmhöhe zurrückkehren. Die Prognose ist gut. Die Behandlung gliedert sich in eine<br />
Stimmübungsbehandlung zur Erreichung der normalen, tiefen Stimmlage und in eine zweite<br />
Phase, in der diese Stimmlage in das Alltagsleben der Betroffenen umgesetzt werden muß.<br />
(Grohnfeldt)<br />
~ Stimmmutation, Stimmstörung, heiser, Stimmtherapie<br />
mutism<br />
Mutismus n. / m. / kein Plural [- - mutisitsch]<br />
= Aphrasia voluntaria<br />
der Mutismus ist ein vollständiges oder partielles Nichtsprechen bei erhaltener<br />
Sprechfähigkeit und abgeschlossener Sprachentwicklung. Der periphere und zentrale<br />
Sprechapparat sowie das Hörvermögen sind normal Böhme)<br />
e.g. Bei erhaltener Hör- und Sprechfähigkeit kann die Sprechverweigerung total sein (totaler<br />
Mutismus) oder nur gegenüber bestimmten Personen oder in bestimmten Situationen auftreten<br />
(elektiver Mutismus). (Wendlandt)<br />
~ elektiver Mutismus, totaler Mutismus, traumatischer Mutismus, funktioneller Mutismus,<br />
psychogener Mutismus<br />
◊ totaler Mutismus, elektiver Mutismus, traumatischer Mutismus, funktioneller Mutismus,<br />
psychogener Mutismus<br />
myasthenia gravis<br />
Myasthenia gravis c. / f. / kein Plural<br />
= Myasthenia gravis pseudoparalytica, Erb-Goldflam-Krankheit
Definiciones de términos alemán 132<br />
Autoimunkrankheit mit Störung der neuromuskulären Reizübertragung (...) Sympt.:<br />
belastungsabhängige Ermüdung der quergestreiften Muskulatur, insb. der okulo-faziopharyngealen<br />
Muskeln. Als Kompikationen. besonders gefürchtet sind Schluck- u.<br />
Atemlähmung (...) Pschyrembel)<br />
e.g. Als definierte Erkrankung des Muskelsystems manifestiert sie sich auch im Larynx. Die Stimme<br />
wird bei Gebrauch zunehmend energiearm, unrein und hyperrhinophon. Ihre Leistungsfähigkeit<br />
kann soweit zurückgehen, daß sie z.B. beim Vorlesen allmählich völlig erlischt. Nach wenigen<br />
Minuten kehren muskuläre Normalfunktion und Stimme für kurze Zeit zurück (...) (Wendler)<br />
~ Dysphagie, Dysarthrie, neurogene Dysphonie, neurodegenerativ<br />
myelination<br />
Myelinisierung n. / f. / -en [- Myelin]<br />
= Markscheidenbildung<br />
Umhüllung des Neurits mit Myelin zur schnelleren Reizweiterleitung, Vorgang etwa<br />
abgeschlossen mit 12 Jahren Franke)<br />
e.g. Die Markscheidenbildung (Myelinisierung) des ZNS durch Oligodendrozyten ist ein später Teil der<br />
Entwicklung. Sie beginnt erst unter dem Reiz neuronaler Impulse im 6. Embryonalmonat und hält<br />
bis ins Erwachsenenalter hinein an. (Trepel)<br />
~ Nervensystem, Nerv, multiple Sklerose<br />
myocarditis<br />
Myokarditis n. / f. / Myocarditiden [- Myokard]<br />
= Herzmuskelentzündung<br />
Herzmuskelentzündung Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Ursachen:<br />
1. Rheumatische Myokarditis<br />
2. Para- und postinfektiöse Myokarditis<br />
3. Allergische Myokarditis<br />
4. Sarkoidose<br />
5. Idiopathische Myokarditis (Pschyrembel)<br />
~ Muskel<br />
◊ rheumatische Myokarditis, allergische Myokarditis, idiopathische Myokarditis<br />
myoclonic epilepsy<br />
myoklonische Epilepsie c. / f. / (- -n)<br />
Lt. myoclonica epileptica<br />
bei myoklonischen Epilepsien des Kleinkindesalters stellen kurze myoklonische Anfälle<br />
die vorherrschende Anfallsform dar und treten gehäuft über den Tag hinweg auf. Nicht<br />
selten sind die myoklonischen Anfälle auch mit anderen Anfallsformen kombiniert,<br />
insbesondere mit atonischen Anfällen und generalisierten tonisch-klonischen Anfällen<br />
von Harnack / Koletzko)<br />
e.g. Nach der internationalen Klassifikation gibt es folgende Formen:<br />
benigne myoklonische Epilepsie des Kleinkindesalters, juvenile myoklonische Epilepsie (Impulsivpetit-mal),<br />
Epilepsie mit myoklonisch-astatischen Anfällen (Lennox-Gastaut-Syndrom), schwere<br />
myoklonische Epilepsie des Kleinkindalters, Myoklonusepilepsie (Typ Lundborg),<br />
Myoklonusepilepsie (Typ Lafora). (Pschyrembel)<br />
~ Epilepsie, Myoklonie<br />
◊ myoklonische Epilepsie des Kleinkindesalters, juvenile myoklonische Epilepsie,<br />
kryptogene myoklonische Epilepsie
Definiciones de términos alemán 133<br />
Im Deutschen gibt es kein einheitliches Krankheitsbild der "myoklonischen Epilepsie"; der Begriff bezieht sich auf<br />
die Formen des Kleinkindes- oder Jugendalters, kann aber auch andere myoklonische Formen der Epilepsie<br />
meinen (siehe Kontext).<br />
myoelastic-aerodynamic theory<br />
Myoelastisch-aerodynamische Theorie c. / f. / (- -n)<br />
die klassische myoelastisch-aerodynamische Theorie (van den Berg 1958) geht davon<br />
aus, daß die Glottis durch einen erhöhten subglottalen Druck geöffnet wird: Wenn der<br />
erhöhte subglottische Druck den durch die adduzierten Stimmlippen hervorgerufenen<br />
Widerstand überwindet, wird die Glottis geöffnet, und Luft strömt hindurch. Durch eine<br />
kombinierte Wirkung kommt es nachfolgend wieder zum Glottisschluß: 1. Die<br />
entweichende Luft senkt den subglottalen Druck unter den Schwellenwert für die<br />
Öffnung, 2. Die elastischen Kräfte in den Stimmlippen führen zur Schließung, 3. Der<br />
Bernoulli-Effekt unterstützt die Schließungsfunktion Wendler)<br />
e.g. Neben dem subglottischen Anblasedruck haben auch Masse, Spannung, Länge und Stellung der<br />
Stimmlippen zueinander, die weitgehend durch das Zentralnervensystem gesteuert werden,<br />
Einfluß auf die Stimmerzeugung. Da mit der myoelastischen Theorie nicht alle mechanischen<br />
Vorgänge bei der Stimmlippenschwingung zu erklären sind, ergänzte Tonndorf (1925) diese<br />
durch aerodynamische Gesetzmäßigkeiten. Diese Überlegungen konnten erklären, durch welche<br />
Vorgänge die Stimmlippen wieder in ihre ursprüngliche Ausgangslage gebracht werden.<br />
Berücksichtigung zur Mechanik der Stimmlippenfunktion finden die Bernoullischen<br />
Strömungsgesetze, die für Flüssigkeiten und Gase gelten. (Grohnfeldt)<br />
~ Stimmlippenschwingung, Glottis, Glottisschluß, Abduktion der Stimmlippen, Adduktion<br />
der Stimmlippen<br />
myoneural junction<br />
motorische Endplatte c. / f. / - -en<br />
= neuromuskuläre Synapse<br />
Kontaktstelle von Muskel und Nerv Lippert)<br />
e.g. Endigungsbereich einer motorischen Nervenfaser auf einer Muskelfaser; die marklose<br />
Nervenendigung mit myofibrillenfreier Sarkoplasmazone enthält zahlreiche Mitochondrien und<br />
Vesikel, in denen Acetylcholin gepeichert ist, das bei Erregung der motorischen Endplatte<br />
freigesetzt wird und zur Erregung der Muskelmembran führt. (Pschyrembel)<br />
~ neuromuskuläre Transmission, Muskel, Nerv, Synapse<br />
myopathy<br />
Myopathie n. / f. / -n [- - myopathisch]<br />
= Muskelerkrankung<br />
degenerative Muskelerkrankung; im engeren Sinne Bezeichnung für systemartige,<br />
einzelne Muskelgruppen oder die gesamte Muskulatur erfassende, häufig progredient<br />
verlaufende Erkrankung, die primär vom Muskel selbst ausgehen Pschyrembel)<br />
e.g. Das Kardinalsymptom der Myopathien ist die Muskelschwäche. Hinzu kommen fakultativ<br />
Schmerzen (Myalgien) und Muskelschwund. (Mauhr / Neumann)<br />
~ Muskel, myotonische Dystrophie, Muskulatur<br />
myotonic dystrophy<br />
myotonische Dystrophie c. / f. / - -n<br />
= Myotone Dystrophie, Myotonia dystrophica, Dystrophische Myotonie, Dystrophia<br />
myotonica, Curschmann-Batten-Steinert-Syndrom
Definiciones de términos alemán 134<br />
Die myotonische Dystrophie ist eine von H. Steinert (1909) erstmals beschriebene<br />
dominant erbliche Myopathie mit umschriebener Muskeldystrophie, myotoner Reaktion<br />
und vielfältigen Begleit-Symptomen wie Katarakt und Gonadenatrophie. Man<br />
unterscheidet eine kongenitale und adulte Form Masuhr / Neumann)<br />
e.g. Die myotonische Dystrophie Curschmann-Steinert-Batten ist eine Muskelerkrankung, die sehr<br />
häufig mit einer Dysphagie einhergeht. (Bartolome)<br />
~ Myopathie, Muskel, Muskeldystrophie<br />
myringotomy<br />
Parazentese /<br />
= Paracentese<br />
Inzision desTrommelfells im hinteren od. vorderen unteren Quadranten; v.a. bei<br />
purulenter Otitis media od. Tubenkatarrh Pschyrembrel)<br />
e.g. (bei akuter Mittelohrentzündung) In der regel wird eine sofortige Antibiotikatherapie durchgeführt,<br />
obwohl eine spontane Besserung 1-2 abgewartet werden kann. 8...) Bei fehlendem Ansprechen<br />
oder Verschlechterung des Zustandes innerhalb der von 48 Stunden muß ein Antibiotikawechsel<br />
vorgenommen werden. Falls die Besserung ungenügend bleibt, muß eine Parazentese mit<br />
bakteriologischer Untersuchung des Sekrets durchgeführt werden. (Probst, Grevers, Iro)<br />
~ Membrana tympany, Tuba auditive, Otitis media, Paukenröhrchen, Membrana tympany<br />
Perforation<br />
narrow-band noise<br />
Schmalbandrauschen c. / n. / kein Plural<br />
(audiologisch) frequenzabhängiges Rauschen im Tief-, Mittel- oder Hochtonbereich zur<br />
Vertäubung Franke)<br />
e.g. Ist man an der Hörleistung des schlechteren Ohres interessiert, muß man die Reaktion des<br />
besseren Ohres ausschalten, indem man es mit Breit- oder Schmalbandrauschen beschallt,<br />
während die Prüfsignale auf das schlechtere Ohr gegeben werden. (Wendler)<br />
~ Breitbandrauschen, Vertäubung, Audiometrie<br />
nasal<br />
nasal adj. / / [nasalieren- Nasal]<br />
1. auf die Nase bezogen; 2. Nasal. Ein durch die Senkung des Velums und durch die<br />
Nase ausströmende Luft, bei gleichzeitiger Blockade des Mundausganges, produzierter<br />
Laut (z.B. [m], [n]) Gadler)<br />
e.g. Bei den Nasallauten /m, n, ng/ ist das Gaumensegel gesenkt, so daß der Nasenraum als<br />
zusätzlicher Resonanzraum genutzt werden kann. (Spiecker-Henke)<br />
~ Nasalität, Cavitas nasi, Nasenresonanz, Phonetik, Nasalierung<br />
nasal anemometry<br />
Rhinomanometrie c. / f. / -n<br />
= nasale Luftstrommessung<br />
Messung der Druckdifferenz (...) zwischen Naseneingang und Nasenrachenraum bei der<br />
Einatmung und bei der Ausatmung durch automatisch registrierte Manometer, wobei<br />
gleichzeitig die Strömungsgeschwindigkeit (...) gemessen wird. Die gemessenen Werte<br />
geben Auskunft über den respiratorischen Funktionszustand der Nase Boenninghaus)<br />
e.g. Es besteht eine direkte Korrelation zwischen Näseln und Meßdaten der nasalen Luftströmung.<br />
(Böhme)
Definiciones de términos alemán 135<br />
~ Rhinophonia aperta, Rhinophonia clausa, Nasalität, Cavitas nasi, Atmung, obere<br />
Atemwege<br />
nasal assimilation<br />
Nasalassimilation c. / f. / -en<br />
= nasale Angleichung<br />
weitverbreitete phonologische Regularität, bei der ein Nasal im Silbenauslaut den<br />
Artikulationsort einnimmt, an dem der folgende Konsonant im gleichen Wort gebildet<br />
wird: lat. Inperfectus --> imperfectus (>unvollkommen); dt. (auch wenn im Schriftbild<br />
nicht gekennzeichnet): Senf gesprochen /semf/; Anke gesprochen /angke/.<br />
Definiciones de términos alemán 136<br />
In der dt. Literatur wird der "nasale Durchschlag" beschrieben und z.B. von Vieregge dem englischen Begriff<br />
"nasal emission" gleichgesetzt wird. Die englischen Einträge "nasal snort" und "nasal emission" werden im<br />
Deutschen deswegen synonym verwendet.<br />
nasal flaring<br />
Nasenflügelatmung c. / f. / kein Plural<br />
heftige Bewegung der Nasenflügel bei Atemnot Pschyrembel)<br />
e.g. (Hertel) Bei schwerer Lungenerkrankung und Herzinsuffizienz kommt es zur Weitstellung der<br />
Nasenflügel während der Inspiration. (Franke)<br />
~ Dyspnoe, Nase, Atmung<br />
nasal regurgitation<br />
nasale Penetration c. / f. / - -n<br />
Nahrung tritt in die Nase ein Bartolome)<br />
e.g. Der velopharyngeale Abschluss wird durch die Velumelevation gewährleistet, die das Eindringen<br />
des Bolus in die Nase, also eine nasale Penetration, verhindert. (Bartolome)<br />
~ Dysphagie, Gaumenspalte, Regurgitation<br />
nasal resonation<br />
Nasenresonanz c. / f. / -en<br />
mehr oder weniger starkes Mitschwingen der in den Nasenräumen vorhandenen Luft in<br />
der Frequenz der Stimmlippen Wirth)<br />
e.g. Die Nase und auch die Nasennebenhöhlen dienen beim Sprechen als Resonanzraum. Die<br />
Konsonanten m, n und ng (sog. Resonanten oder Rhinophone) werden gesprochen, ohne daß<br />
der Nasenrachenraum durch das Gaumensegel abgeschlossen ist. Die Luft strömt durch die<br />
Nase aus. (Boenninghaus)<br />
~ Nasal, Nasalität, Nasalierung, Velum<br />
nasal snort<br />
nasaler Durchschlag c. / n. / (nasale Durchschläge)<br />
= nasales Schnaufen, nasale Durchschlaggeräusche<br />
der nasale Durchschlag (nasales Schnaufen, 'nasal escape, nasal emission') stellt ein<br />
hörbares, nasales Entweichen von Druck bei nicht nasalen Segmenten dar, meist bei mit<br />
Druck erzeugten Segmenten wie [p, s] Vieregge)<br />
e.g. Er (der nasale Durchschlag) kann bei allen mit relativ starkem Druck erzeugten Lauten auftreten:<br />
bei Plosiven, Frikativen und manchmal auch bei Vibranten. Bei nicht sehr sorgfältigem<br />
Artikulieren kann dieses Phänomen auch bei normalen Sprechern in Erscheinung treten, ist aber<br />
vorwiegend denjenigen pathologischen Sprechern vorbehalten, die eine insuffiziente<br />
Schließfunktion des Velums haben (z.B. Gaumen- und/ oder Lippenspaltenträgern). (Vieregge)<br />
~ Palatum fissum, Velum fissum, velopharyngeale Insuffizienz<br />
In der dt. Literatur wird der "nasale Durchschlag" beschrieben und z.B. von Vieregge dem englischen Begriff<br />
"nasal emission" gleichgesetzt wird. Die englischen Einträge "nasal snort" und "nasal emission" werden im<br />
Deutschen deswegen synonym verwendet.<br />
nasalisation<br />
Nasalierung n. / f. / -en [nasalieren- - nasal]<br />
dem Klang der Vokale und dem Klang bzw. dem Geräusch der Konsonanten wird nasale<br />
Resonanz hinzugefügt = Nasalierung = nasaler Anteil eines Lautes Wirth)
Definiciones de términos alemán 137<br />
e.g. Es gibt eine Reihe spezifischer Krankheitsbilder, bei denen Probleme im Erwerb der Aussprache<br />
naheliegen. (...) Hierzu gehören beispielsweise Kinder mit Makroglossien ebenso wie solche mit<br />
Lippen-Kiefer-Gaumenspalten. Letztere neigen infolge von Insuffizienzen des Gaumensegels<br />
häufig zu starken Nasalierungen. (Hacker) (Baumgartner, Füssenich)<br />
~ Nasalität, Nasal, Nasenresonanz, Hypernasalität<br />
Als "Nasalierung" bezeichnet man im Deutschen auch den Vorgang der Ersetzung oraler Laute durch Nasale<br />
(z.B. Licht ---> /nlicht/. Siehe z.B. Jahn<br />
nasality<br />
Nasalität n. / f. / [nasalieren- - nasal]<br />
bei der Nasalität ("nasaler Beiklang", "gesunde Nasalität") besteht eine bewußt gebildete<br />
erhöhte Nasenresonanz, die ein klangverbesserndes Ziel verfolgt, die Tragkraft der<br />
Stimme erhöht und die Anstregung der Kehlkopfmuskeln verhindert Böhme)<br />
e.g. Das pathologische Näseln ist von der erwünschten Nasalität zu unterscheiden, die beim Singen<br />
und Sprechen durch ein gewisses Maß an Nasenresonanz zur Stimmästhetik beiträgt. (Biesalski)<br />
~ Nasenresonanz, Nasal, Nasalierung, Hyponasalität, Hypernasalität, Rhinophonia aperta,<br />
Rhinophonia clausa, Rhinophonia mixta<br />
◊ Hyponasalität, Hypernasalität<br />
nasogastric tube<br />
nasogastrale Sonde c. / f. / - -n<br />
die Einführung erfolgt über die Nase durch den Pharynx und Ösophagus in Magen oder<br />
Duodenum/Jejunum Bartolome)<br />
e.g. Aus diesen Gründen kann eine nasogastrale Sonde sowohl Auslöser einer Dysphagie mit<br />
Aspitation sein als auch eine solche erheblich verstärken. (Bartolome)<br />
~ Dysphagie<br />
nasopharyngoscopy<br />
Nasopharyngoskopie n. / f. / -n<br />
Untersuchung des Nasenrachenraumes mit einem Spiegel (Postrhinoskopie) oder einer<br />
Nasenoptik Boenninghaus)<br />
e.g. Besonders schwierig zu spiegelnde Patienten werden mit dem flexiblen Nasopharyngoskop über<br />
die weitere Nasenseite untersucht. (Biesalski / Friedrich)<br />
~ Dysphagie, Nasopharynx<br />
nasopharynx<br />
Epipharynx c. / m. / Epipharyngen<br />
= Nasenrachen, Nasopharynx, Pars nasalis pharyngis<br />
Epipharynx, Nasopharynx; Pars nasalis pharyngis; Raum zwischen Nasenhöhle und<br />
Rachen Pschyrembel)<br />
e.g. Der Nasopharynx (Nasenrachen, Epipharynx) ist nach vorn über die Choanen zur Nase geöffnet.<br />
Die vordere untere Wand besteht aus der Rückseite des weichen Gaumens. Das Dach wird von<br />
einem Teil der Schädelbasis, der unteren Fläche des keilbeinkörpers, gebildet. Am Rachendach<br />
und der hinteren oberen Pharynxwand sitzt (bei Kindern) die Rachenmandel. Seitlich findet sich<br />
rechts und links die Tubenöffnung mit dem sie oben und hinten umgreifenden Tubenwulst, der<br />
durch den Tubenknorpel gebildet wird. (Boenninghaus)<br />
~ Cavitas nasi, Pharynx, Velum, Tuba auditiva
Definiciones de términos alemán 138<br />
naso-tracheal intubation<br />
nasotracheale Intubation c. / f. / - -en<br />
in Narkose oder ohne Betäubung bei Bewußtseinsverlust wird durch (...) die Nase ein<br />
Tubus in die Luftröhre eingeführt Wirth)<br />
e.g. endotracheale Intubation: Einführen eines Endotrachealtubus (...) durch die Nase (nasotracheale<br />
Intubation) in die Trachea; Ind.: Beatmung während der Narkose od. Intensivtherapie,<br />
Verhinderung einer Aspiration bei Bewußtlosen, Überbrückung akuter kehlkopfstenosen (inf.<br />
Larynx- od. Glottisödem). (Pschyrembel)<br />
~ Intubation, Aspiration, Larynxtraumen, Stimmlippenverletzung<br />
natural constraint<br />
Phonotaktik n. / f. / kein Plural<br />
Lehre von den für eine bestimmte Sprache zugelassenen Laut- und<br />
Phonemkombinationen. Für jede Sprache gibt es spezifische phonotaktische Regeln, die<br />
die Verbindbarkeit von Phonemen in verschiedenen Positionen (An-, Laut- und Auslaut)<br />
beschreiben Bußmann)<br />
e.g. Phoneme lassen sich nicht beliebig kombinieren. Zum Beispiel können /a/, /h/, /l/, /t/ nur in der<br />
Reihenfolge /h/, /a/, /l/, /t/ (=halt) miteinander verbunden werden. (Duden, Die Grammatik)<br />
~ Phonetik<br />
Der Begriff "Phonotaktik" entspricht nicht genau dem Ausdruck "natural constraint". Die "natürlichen<br />
Begrenzungen" ergeben sich durch die Phonotaktik. In der deutschsprachigen Literatur gibt es keinen<br />
Fachbegriff dafür.<br />
natural phonology theory<br />
natürliche Phonologie-Theorie c. / f. / (- -n)<br />
Theorie der phonologischen Entwicklung. Stampe (1979) nimmt universelle<br />
Gesetzmäßigkeiten innerhalb des Spracherwerbs an. Die phonologische Entwicklung<br />
wird dabei als eine allmähliche Überwindung physiologisch bedingter universell gültiger<br />
phonologischer Prozesse verstanden. (...) Ziel der Prozesse ist eine Vereinfachung der<br />
Sprachproduktion Jahn)<br />
e.g. Stampe (1979) geht davon aus, dass die kindliche Lautproduktion zunächst durch eine Vielzahl<br />
ungeordneter phonologischer Prozesse gekennzeichnet ist, die eine fast vollständige<br />
Neutralisation phonologischer Oppositionen bewirken. Jede neue phonologische Opposition, die<br />
das Kind lernt, führt zu einer fortschreitenden Unterdrückung, Begrenzung und Ordnung von<br />
angeborene Prozessen. (Jahn)<br />
~ Phonologie, phonologische Störung<br />
neologism<br />
Neologismus n. / m. / Neologismen<br />
= Wortneubildung<br />
Wortneubildungen, die entweder für bestehende Begriffe oder neue Begriffe und<br />
Vorstellungen gebraucht werden. Es ist ein in der Sprache nicht vorkommendes Wort,<br />
das zumeist aus anderen Wörtern zusammengezogen oder gebildet wird. (...) Man<br />
unterscheidet einen phonematischen und einen semantischen Neologismus Böhme)<br />
e.g. Wernicke-Aphasie. Leitsymptome sind u.a.:<br />
- Erheblich gestörtes Sprachverständnis<br />
- Reichlich semantische und/oder phonematische Paraphasien, die z.T. vom Zielwort grob abweichen;<br />
- Neologismen, phonematischer und semantischer Jargon (...) (Wirth)<br />
~ Aphasie, Sprachentwicklung, globale Aphasie, Wernicke-Aphasie, Schizophasie
Definiciones de términos alemán 139<br />
neonatal period<br />
Neugeborenenperiode c. / f. / kein Plural<br />
= Neugeborenen-Phase<br />
die Neugeborenenperiode im weiteren Sinne umfaßt die ersten 4 Lebenswochen von<br />
Harnack / Koletzko)<br />
e.g. Als Antwort auf einen adäquaten (Schall)reiz lassen sich beim Neugeborenen zahlreiche Reflexe<br />
und reflexähnliche Antworten auslösen, von denen einige hier aufgeführt sind: Auropalpebral-<br />
Reflex, Moro-Reflex, Startle-Reflex, akusikofazialer Reflex (Kittel)<br />
~ Entwicklung<br />
nerve<br />
Nerv n. / m. / -en [- - nervös]<br />
der aus parallel verlaufenden Nervenfasern mit bindegewebiger Umhüllung bestehende<br />
Anteil des peripheren Nervensystems Pschyrembel)<br />
e.g. Als Dysglossie bezeichnet man Artikulationsstörungen infolge organischer Erkrankungen im<br />
Bereich der peripheren Nerven und Muskeln einschließlich des knöchernen Systems der<br />
Sprechwerkzeuge. (Böhme)<br />
~ Neurologie, Neuron, neural, neurologisch, Nervensystem, Nervenläsion, Nervenkern<br />
◊ Sinalnerv, Fazialisnerv, Nervensystem, Nervenläsion, Nervenkern<br />
nerve lesion<br />
Nervenläsion c. / f. / -en<br />
= Nervenverletzung<br />
Schädigung/Verletzung der Nerven Pschyrembel)<br />
e.g. Bei der einseitigen nukleären oder peripheren Fazialisparese ist die ganze ipsilaterale<br />
Gesichtsmuskulatur gelähmt. Zusätzlich kann es, abhängig von der Höhe der Läsion des<br />
peripheren Nerven, zu Begleitsymptomen wie Störungen des Geschmackssinnes, der Tränen-<br />
und Speichelsekretion sowie zu Hörstörungen kommen. (Bartolome)<br />
~ Nerv, Läsion<br />
nerve nucleus<br />
Nervenkern c. / n. / -e<br />
= Nucleus nervis, Hirnnervenkern<br />
Ansammlung von Nervenzellen im ZNS Pschyrembel)<br />
e.g. Die progressive Bulbärparalyse beruht auf einer Degeneration der kaudalen motorischen<br />
Hirnnervenkerne im Bereich der Medulla oglongata. (Böhme)<br />
~ Nervensystem, Nerv, Hirnnerv<br />
◊ Hirnnervenkern<br />
nervous system<br />
Nervensystem c. / n. / -e<br />
Gesamtheit des Nervengewebes als morphologisch und funktionelle Einheit mit der<br />
Befähigung der Reizaufnahme in den Endapparaten (Rezeptoren), der spezifischen<br />
Erregungsbildung in den Rezeptoren, der Weiterleitung der Erregung, deren<br />
Verarbeitung im Zentralnervensystem und Reizbeantwortung zu den peripheren<br />
Empfängern (Effektoren); Einteilung: 1. topographisch: Zentralnervensystem (Gehirn und<br />
Rückenmark), peripheres Nervensystem (Hirnnerven, Rückenmarknerven und periphere
Definiciones de términos alemán 140<br />
Ganglien); 2. Funktionell: animales Nervensystem, vegetatives (autonomes)<br />
Nervensystem Pschyrembel)<br />
e.g. Das neurogene Stottern im Erwachsenenalter kann primär nach einem Schädel-Hirn-Trauma,<br />
einem zerebralen Insult oder bei degenerativen Erkrankungen des Zentralnervensystems<br />
beobachtet werden. (Böhme)<br />
~ Neurologie, Nerv<br />
◊ vegetatives Nervensystem, peripheres Nervensystem, zentrales Nervensystem<br />
neural<br />
neural adj. /<br />
= nervlich<br />
Nerven-, durch Nerven bedingt Pschyrembel)<br />
e.g. Lokal findet sich (bei der Presbyphonie) oft eine reduzierte Spannung der Stimmlippen mit einem<br />
organischen Internus-Transversus-Spalt bei der Phonation. Diese lokalen Veränderungen sind<br />
Ausdruck biochemischer, endokrinologischer und neuraler Veränderungen. (Böhme)<br />
~ Neurologie, Nerv, Neuron<br />
◊ Neuralgie<br />
neuroanatomical<br />
neuroanatomisch adj. / / [- Neuroanatomie]<br />
die Anatomie der Nerven bzw. des Nervensystems betreffend Duden, Das<br />
Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Die neurologische (neuroanatomische) Dysarthrie-Einteilung kann lediglich zur Systematisierung<br />
angewendet werden, da reine Verlaufsformen eher selten sind und Mischformen überwiegen.<br />
(Böhme)<br />
~ Nervensystem, Neurologie, neurologisch<br />
neurobehavioral<br />
neurobehavioral adj. /<br />
bezieht sich auf das beschreibbare Verhalten bei der neurologischen Untersuchung<br />
Poeck / Hacke)<br />
e.g. Das grundlegende Merkmal organisch psychischer Störungen ist eine psychische Auffälligkeit<br />
oder Verhaltensauffälligkeit, die mit einer vorübergehenden oder permanenten Funktionsstörung<br />
des Gehirns einhergeht. (Möller / Laux / Deister)<br />
~ neurologischer Status<br />
neurochronaxic theory<br />
neurochronaxische Theorie c. / f. / (- - n)<br />
(dem) Gesetz der allgemeinen Nervenphysiologie folgend (wird) jede einzelne<br />
Bewegung der Stimmlippen durch gezielte, vom Hirn ausgehende und auf die<br />
Vokalismuskulatur gerichtete Innervationsstöße bewirkt (...). Die Stimmlippen schwingen<br />
nach solchen Vorstellungen, indem sie "coup par coup" auf Aktionspotentiale reagieren,<br />
die ihnen vom N. recurrens zufließen. Der subglottische Druck und die Luftströmung<br />
durch die Glottis hindurch erweitern dabei lediglich die Amplitude. Die Stimmfrequenz<br />
aber hänge von derjenigen der Rekurrensimpulse ab, und die letzteren erhalten ihre<br />
Rhythmik von zentralen Zellgruppen Habermann)<br />
e.g. R. Husson stellte 1950 seine Neurochronaxische Theorie der Myoelastischen Theorie gegenüber.<br />
Diese hebt als souveränes Element die Kehlkopfinnervation hervor. Nach seinen<br />
Untersuchungen sollte der Grundton der Stimmlippenschwingung der gleiche sein wie die
Definiciones de términos alemán 141<br />
Frequenz der Aktionsströme, welche über den Nervus recurrens den Musculus vokalis<br />
innervieren. Eine Vielzahl von Autoren, die sich eingehend mit dieser Theorie beschäftigt haben,<br />
sind jedoch zu einer vollständigen Ablehnung dieser Stimmbildungstheorie gekommen (J.van<br />
Berg, 1954, 1957, 1958; M. Hast 1961, 1966; F. Wustrow, 1970; B. Vallancien 1972; K. Ishizaka<br />
und M. Matsudaira 1972; M. Hirano, 1977; C.R. Larson und G.B. Kempster 1983; R.S. McGowan<br />
1987; I.R. Titze 1988 und andere). (Grohnfeldt)<br />
~ Myoelastisch-aerodynamische Theorie, Phonation, Stimmlippenschwingung, Abduktion<br />
der Stimmlippen, Adduktion der Stimmlippen<br />
neurodegenerative<br />
neurodegenerativ adj. /<br />
bezieht sich auf die Degeneration (Entartung zellulärer Strukturen oder Funktionen<br />
infolge Schädigung der Zelle) von Nervenzellen Pschyrembel)<br />
e.g. Bei der progressiven Bulbärparalyse handelt es sich um eine Degeneration der Kerne kaudaler<br />
Hirnnerven, vor allem der Nn. Vagus und hypoglossus, mit Paresen der Kehlkopf-, Zungen- und<br />
Schluckmuskulatur sowie des N. trigeminus und N. facialis. (Masuhr / Neumann)<br />
~ Nervensystem, amyotrophische Lateralsklerose<br />
"Neurodegenerativ" bezieht sich vor allem auf degenerative / atrophische Prozesse de Gehirns und<br />
Rückenmarks.<br />
neuroleptic<br />
neuroleptisch adj. / / [- Neuroleptikum]<br />
= antipsychotisch<br />
das Neuroleptikum betreffend; zur Behandlung von Psychosen angewandtes<br />
Arzneimittel, das die motorische Aktivität hemmt, Erregung und Aggressivität dämpft und<br />
das vegetative Nervensystem beeinflußt Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Bei unklaren Dysarthrien sollte besonders an die Nebenwirkungen von Barbituraten, aber auch<br />
an Neuroleptika, Tranquilizer und andere Psychopharmaka gedacht werden. (Böhme)<br />
~ Epilepsie, Psychose<br />
neurolinguistics<br />
Neurolinguistik c. / f. / kein Plural [- Neurolinguist/in - neurolinguistisch]<br />
Die klinische Neurolinguistik beschäftigt sich aus linguistischer Sicht mit den<br />
Beziehungen zwischen Sprache und Sprechen bzw. Sprachverarbeitung und Gehirn,<br />
besonders mit den Sprachdefiziten bei Hirnschädigungen. Es handelt sich somit um die<br />
Verbindungen zwischen Neurologie, Neuropsychologie, Neurolaryngologie und<br />
Neurolinguistik Böhme)<br />
e.g. Inzwischen gibt es anhand einer Vielzahl von Einzelfallstudien über doppelte<br />
Leistungsdissoziationen deutliche empirische Evidenzen für wesentlich komplexere<br />
Modellannahmen. Diesen Vorstellungen wird im Logogenmodell Rechnung getragen, das von<br />
Vertretern der kognitiven Neurolinguistik entwickelt wurde. (Böhme)<br />
~ Neurologie<br />
neurologic<br />
neurologisch adj. / / [- Neurologe]<br />
1. Aufbau und Funktion des Nervensystems betreffend, zur Neurologie gehörend, auf ihr<br />
beruhend. 2. Die Nervenkrankheiten betreffend Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Dysarthrische Sprechstörungen lassen sich vorwiegend bei neurologischen , aber auch bei<br />
internistischen Erkrankungen feststellen. (Böhme)
Definiciones de términos alemán 142<br />
~ Neurologie, neurologische Stimmstörung, neurologische Dysfunktion<br />
◊ neurologische Stimmstörung, neurologische Dysfunktion<br />
neurologic voice disorder<br />
neurogene Dysphonie c. / f. / - -n<br />
= neurogene Stimmstörung<br />
Hauptsymptome: Leichte Heiserkeit bis Aphonie, abhängig von der Stellung der<br />
gelähmten Stimmlippe in ihrer Position zur gesunden Stimmlippe, bei einseitiger oder<br />
beidseitiger Lähmung, schlaffer oder straffer Stimmlippenlähmung. Ruhedyspnoe nur bei<br />
doppelseitiger Lähmung. Belastungsdyspnoe evtl. auch bei einseitiger Lähmung. (...) Bei<br />
zentralen Lähmungen stehen nicht Stimmlippenstillstände im Vordergrund, z.B.<br />
paradoxe Stimmlippenbewegungen, Ruhetremor, Intensionstremor, Störung der<br />
koordinierten Feinmotorik, verlangsamte Ab- und Adduktionsbewegungen,<br />
Stimmlippennystagmus in Kombination mit Velum und Schlundnystagmus. Ursachen:<br />
Vielfältig Naumann, Scherer)<br />
e.g. Schließlich kann durch eine Läsion des zentralen Nervensystems die zentral-motorische<br />
Steuerung der Kehlkopfbewegungen gestört sein. Solche zentralen Stimmstörungen treten in der<br />
Regel im Rahmen einer umfassenden Störung der Sprechmotorik, unter Einbeziehung von<br />
Artikulation und Sprechatmung auf. Die Stimme scheint jedoch ein sensitiverer Indikator für<br />
Beeinträchtigungen der Sprechmotorik zu sein als etwa Merkmale der Artikulation: bei<br />
degenerativen Erkrankungen des zentralen Nervensystems wie z.B. beim Morbus Parkinson ist<br />
die Dysphonie häufig ein Initialsymptom, das einer Dysarthrie vorangeht (Aronson, 1985). (...)<br />
Den Symptomen einer Stimmstörung kommt daher ein eigenes Gewicht unter den zentralmotorischen<br />
Störungen des Sprechens zu.<br />
Stimmstörungen bei neurologischen (...) Erkrankungen Bei Bulbärparalyse mit dem Hauptsymptom<br />
der Dysarthrie lassen sich stroboskopisch zentralbedingte Einbrüche in den Schwingungsablauf<br />
der Stimmlippen nachweisen, auch wenn laryngoskopisch sichtbare Kehlkopflähmungen nicht<br />
vorliegen. (...) Bei Parkinson-Syndrom besteht neben der extrapyramidalen Dysarthrie oft ein<br />
Stimmlippentremor (...). Die Stimme ist durch ungenügende Stimmlippenadduktion verhaucht<br />
sowie leise und wenig steigerungsfähig (Mikrophonie).(...)Bei zerebralen Bewegungsstörungen<br />
betreffen die dysarthrophonischen Störungen nicht nur die Artikulation, sondern auch die Stimme.<br />
(...) Bei schweren laryngealen Dysfunktionen, wie z.B. bei choreatischen und athetotischen<br />
Bewegungsstörungen, kann die Stimme laut und schrill sein (Makrophonie) bzw. schreiend<br />
(Megaphonie). (...) Bei der Multiplen Sklerose kann die Stimme rauh bis heiser und monoton sein.<br />
Bei Phonationsbeginn findet sich auch an den Stimmlippen ein Intentionszittern mit feinen<br />
ruckartigen Adduktionsbewegungen, bis es zum Stimmlippenschluß kommt, der aber nicht lange<br />
gehalten werden kann.(...) Bei Myastenia gravis pseudoparalytica betreffen die pathologischen<br />
Ermüdungserscheinungen auch die Phonationsmuskulatur.Biesalski S. 235 (Ziegler, Cramon)<br />
~ Dysphonie, Stimmlippenparese, Dysarthrie, hyperkinetische Dysphonie, hypokinetische<br />
Dysphonie, schlaff-spastische Dysphonie, spasmodische Dysphonie, dystone Dysphonie<br />
Unter dem Begriff "neurogene Dysphonie" werden sowohl peripher- als auch zentralbedingte<br />
Bewegungsstörungen der Stimmlippen zusammengefaßt, wobei die zentralen neurogenen Stimmstörungen<br />
meistens im Rahmen einer Dysarthrie auftreten.<br />
neurological dysfunction<br />
neurologische Dysfunktion n. / f. / - -en<br />
= neurologische Funktionsstörung<br />
Funktionsstörung des Nervensystems Pschyrembel)<br />
e.g. Neurologische Funktionsstörungen führen innerhalb des Systems der Basalganglien zu<br />
hyperkinetischen oder hypokinetischen Bewegungsstörungen. (Poeck / Hacke)<br />
~ Nervensystem, Neurologie, Dysfunktion
Definiciones de términos alemán 143<br />
neurological status<br />
neurologischer Status n. / m. / kein Plural<br />
gegenwärtiger Zustand (des Nervensystems) oder klinischer (neurologischer)<br />
(Untersuchungs-)Befund Pschyrembel)<br />
e.g. Die neurologische Untersuchung muss immer vollständig sein. Sie wird deshalb in einer<br />
bestimmten Reihenfolge vorgenommen:<br />
Anamnese, Inspektion des Körpers, Untersuchung des Kopfes, Hirnnerven, Reflexe, Motorik,<br />
Bewegungskoordination, Sensibilität, vegetative Funktionen, orientierende internistische<br />
Untersuchung, psychischer Befund, fakultativ: neuropsychiologische Untersuchung (Poeck /<br />
Hacke)<br />
~ Nervensystem, neurobehavioural<br />
neurology<br />
Neurologie n. / f. / kein Plural [- - neurologisch]<br />
= Nervenheilkunde<br />
Fachgebiet der Medizin, das sich mit der Erforschung, Diagnostik und Behandlung der<br />
Erkrankungen des Nervensystems und der Muskulatur befaßt Pschyrembel)<br />
e.g. Bei der körperlichen Untersuchung wird zunächst die Funktion der Hirnnerven geprüft. Es folgt<br />
die Untersuchung der Motorik, d.h. der Kraftentfaltung bzw. eines pathologischen<br />
Bewegungsmusters, der Trophik, des Muskeltonus und der Reflexe. (Masuhr / Neumann)<br />
~ neural, Neurolinguistik, neurologisch, Nerv<br />
neuromotor impairment<br />
neuromotorische Schädigung n. / f.<br />
= neuromuskuläre Schädigung<br />
Schädigung des zentralen oder peripheren Nervensystems Ziegler et al.)<br />
e.g. Bei der amyotrophischen Lateralsklerose besteht eine degenerative Krankheit der ersten und<br />
zweiten mototischen Neurone, die die willkürlichen aktivierbaren Skelettmuskeln innervieren.<br />
(Böhme)<br />
~ Dysarthrie, amyotrophische Lateralsklerose, Zerebralparese, Schädigung,<br />
Nervensystem<br />
neuromuscular<br />
neuromuskulär adj. /<br />
bezieht sich auf das Zusammenspiel zwischen Nerven und Muskeln Bartolome)<br />
e.g. Zerebrale Bewegungsstörung. Es handelt sich um eine neuromuskuläre Störung im<br />
Bewegungsablauf mit oder ohne Intelligenzdefekt infolge einer prä-, peri- oder postnatal<br />
erworbenen, nicht progressiven Hirnschädigung. (Wirth)<br />
~ Neurologie, Muskel, neurologisch, neuromuskuläre Transmission<br />
◊ neuromuskuläre Transmission<br />
neuromuscular transmission<br />
neuromuskuläre Transmission c. / f. / - -en<br />
= neuromuskuläre Übertragung<br />
Erregungsübertragung vom Motoneuron zur Muskelfaser geschieht an einer Synapse,<br />
der motorischen Endplatte. Übertragungssubstanzen sind Neurotransmitter;
Definiciones de términos alemán 144<br />
inhibitorische (hemmende) oder exzitatorische (erregende) Neurotransmitter Silbernagel<br />
/ Despopoulos)<br />
e.g. Die Myasthenie ist eine Autoimmunkrankheit mit Störung der neuromuskulären Übertragung.<br />
Zirkulierende polyklonale Antikörper führen zur Blockierung und Abnahme der postsynaptischen<br />
Acetylcholin-Rezeptoren an der motorischen Endplatte. Die Folge ist eine belastungsabhängige<br />
Muskelschwäche. (Masuhr / Neumann)<br />
~ neuromuskulär, Neuron, motorische Endplatte, Synapse<br />
neuron<br />
Neuron n. / n. / -en<br />
= Nervenzelle<br />
Nervenzelle, besteht aus Körper (soma), Axon, Dendriten; Aufgaben: Sammeln von<br />
Erregung, Umwandlung in zelleigene Erregungsmuster, Erregungsleitung,<br />
Erregungsverteilung Franke)<br />
e.g. Motorische Neuronen, auch efferente Neuronen genannt, tragen Informationen nach außen, vom<br />
zentralen Nervensystem zu den Muskeln und Drüsen. (Zimbardo)<br />
~ Nerv, neural, Nervensystem<br />
◊ motorisches Neuron<br />
neurosis<br />
Neurose n. / f. / -n [- Neurotiker/in - neurotisch]<br />
= Psychoneurose<br />
1. Bezeichnung für eine psychische Störung, die nicht auf einer Erkrankung des<br />
Nervensystems beruht. 2. (psychoanalytisch) Bezeichnung für eine psychische Störung,<br />
die infolge eines verdrängten frühkindlichen (Psychoneurose) oder aktuellen<br />
(Aktualneurose) psychodynamischen Konflikts entsteht und mit psychischen bzw.<br />
somatischen Symptomen einhergeht Pschyrembel)<br />
e.g. Im traditionellen Sprachgebrauch steht Neurose für eine psychische Störung, bei der es<br />
Symptome wie Phobien oder Zwänge gibt, die ineffektive Angstbewältugungsversuche des<br />
Individuums darstellen. (Zimbardo)<br />
~ Psychose<br />
neutralisation<br />
Neutralisation n. / f. / -en [neutralsieren- - neutralisierend]<br />
Aufhebung semantisch relevanter Oppositionen; Die Unmöglichkeit, in einem<br />
bestimmten lautlichen Kontext eine Opposition zu realisieren, die in anderen Kontexten<br />
zwischen solchen Phonemen besteht, die ein gemeinsames Merkmal (oder eine Reihe<br />
gemeinsamer Merkmale) besitzen; Aufhebung der phonologischen Opposition in<br />
bestimmten Positionen Lewandowski)<br />
e.g. RAD - RAT: die Opposition /d/ - /t/ ist aufgehoben, bzw. neutralisiert. (Lewandowski)<br />
~ Phonetik, Fernassimilation<br />
noise-induced hearing impairment<br />
Lärmschwerhörigkeit c. / f. / -en<br />
= chronisches Lärmtrauma<br />
durch lang andauernde, hohe Schalldruckspitzen (über 85 - 90 dB A) und langjährige<br />
Exposition kommt es zu einer mechanischen Schädigung und einer metabolischen
Definiciones de términos alemán 145<br />
Dekompensation des Hörorgans. Die Patienten leiden an einem Vertäubungsgefühl und<br />
an einer zunehmenden Innenohrschwerhörigkeit Weerda)<br />
e.g. Dauer und Stärke der Lärmexposition stehen nicht in linearem Zusammenhang zum Ausmaß der<br />
Schwerhörigkeit, es bestehen große individuelle Schwankungen. Die individuelle Lärmexposition<br />
wird durch den Technischen Aufsichtsdienst der Berufsgenossenschaft beurteilt. Lärmexponierte<br />
Personen nehmen heute an jährlichen Vorsorgeuntersuchungen teil und sind gehalten,<br />
persönlichen Lärmschutz zu tragen.<br />
Akutes Lärmtrauma: Hauptsymptome: Sofort nach Beendigung der Lärmbelastung bemerkte<br />
Schwerhörigkeit, die innerhalb von Stunden und Tagen eine deutliche Besserungstendenz zeigt.<br />
Meist symmertrisch, seltener Asymmetrie zugunsten des der Schallwuelle abgewandten Ohres.<br />
(Differentialdiagnostische Abgrenzung gegenüber einer Lärmschwerhörigkeit nur anamnestisch<br />
und durch Arbeitsplatz-Lärmanalyse möglich.Naumann, Scherer S. 70 (Franzen)<br />
~ Schallempfindungsschwerhörigkeit, Innenohr, Hörgerät, Organum spirale<br />
noisy voice<br />
Stimmunreinheit c. / f. / -en<br />
= geräuschvolle Stimme<br />
Abnahme der harmonischen Teiltöne bis zum Verschwinden der Vokalformanten sowie<br />
zunhemende Überlagerung mit nichtharmonischen Klanganteilen (Geräuschen) Wirth)<br />
e.g. Jegliche Störungen der Regelmäßigkeit der Stimmlippenschwingung sowie weitere<br />
Geräuschquellen neben dem Glottissignal führen zu einer Abweichung vom streng harmonischen<br />
Spektrum. Die Störung des Spektrums wird als Signal-zu-Rausch-Verhältnis gemessen, das<br />
Signal-zu-Rausch-Verhätlnis ist also ein Maß für die Abweichung vom ideal reinen Glottissignal<br />
und damit für die Stimmreinheit. (Grohnfeldt)<br />
~ heiser, Dysphonie, Stimme, Phonation, Signal-Geräusch-Verhältnis, Spektrograph<br />
nominal<br />
Nominalphrase c. / f. / -n<br />
= Nominale, nominales Satzglied<br />
syntaktische Kategorie, die normalerweise ein Nomen oder Pronomen als Kern enthält,<br />
der in verschiedener Weise erweitert sein kann Bußmann)<br />
e.g. Beispiel: /Der nette Junge/ besucht die alte Frau./<br />
Den ersten Teil bezeichnen wir als NP (=Nominalphrase), den zweiten Teil als VP (=Verbalphrase).<br />
(Gadler)<br />
~ Verbphrase, Syntax<br />
Abkürzung: NP<br />
non-contiguous assimilation<br />
Fernassimilation c. / f. / -en<br />
bezieht sich die Assimilation auf entfernte Sprachlaute in einem Wort, so handelt es sich<br />
um Fernassimilation Bußmann)<br />
e.g. Wenn die beteiligten Laute unmittelbar benachbart sind, spricht man von Kontaktassimilation,<br />
sonst von Fernassimilation. Progressive Assimilation liegt vor, wenn der voranstehende Laut auf<br />
einen ihm folgenden Laut Einfluss nimmt, regressive Assimilation liegt vor, wenn ein Laut einen<br />
vorangehenden Laut beeinflußt. (Kürschner)<br />
~ Assimilation, Koartikulation, Neutralisation, regressive Assimilation, progressive<br />
Assimilation<br />
Ggs. Kontaktassimilation<br />
nondirective therapy
Definiciones de términos alemán 146<br />
Nicht-direktive Therapie c. / f. / - -n<br />
= Non-direktive Therapie, indirekte Therapie<br />
die Therapie bemüht sich um ein nicht-direktives Vorgehen, bei dem der Therapeut das<br />
Streben des Patienten nach Selbsterkenntnis lediglich unterstützt aber niemals lenkt<br />
Zimbardo)<br />
e.g. Mit indirekter Therapie ist hier gemeint, dass nicht am Sprechmuster bzw. am Stottersymptom<br />
angesetzt sondern das Ziel verfolgt wird, die psychischen, physiologischen und linguistischen<br />
Voraussetzungen für flüssiges Sprechen zu verbessern. (Natke)<br />
~ Therapie<br />
"Nicht-direktive Therapie" kann im Sinne der klientenzentrierten Therapie nach Carl Rogers (1959) verstanden<br />
werden oder allgemeiner im Gegensatz zu direktiven Therapien, die direkt am Symptom ansetzen.<br />
non-speech<br />
nicht-sprachlich adj. /<br />
in zwischenmenschlichen Kommunikationsprozessen auftretende nichtsprachliche<br />
Phänomene Bußmann)<br />
e.g. In schweren Fällen, in denen Sprechbewegungen unmöglich sind, ist es geboten, mit nichtsprachlichen<br />
Bewegungsaufgaben zu beginnen. (Böhme)<br />
~ Sprache, Sprachentwicklung, Kommunikation, non-verbale Kommunikation, nichtsprachlicher<br />
Laut, nicht-sprachliche Vokalisation<br />
◊ nicht-sprachlicher Laut, nicht-sprachliche Vokalisation<br />
nonspeech sound<br />
Laut ohne Phonemstatus c. / m. / -e - -<br />
= Laut ohne linguistische Relevanz in der Muttersprache<br />
abweichendes Sprachlautinventar (...) (von) der Ausgangssprache Deutsch. In der<br />
pathologischen Sprache kann dieser Fall auch auftreten, z.B. wenn ein /S/ (im<br />
Deutschen) pathologisch beispielsweise interdental oder addental realisiert wird<br />
Vieregge)<br />
e.g. Clicks, orale Verschlußlaute, die auch als Schnalzlaute bezeichnet werden, sind von uns<br />
Europäern als Sprachlaute nicht geläufig, werden aber in paralinguistischer Funktion durchaus<br />
auch von uns artikuliert: Der Fiakerfahrer produziert einen (uni-)lateralen alveolaren Click um sein<br />
Pferd anzutreiben und der Gourmet mag mit wiederholtem bilabialen Schnalzen sein Gefallen an<br />
einer besonderen Delikatesse zum Ausdruck bringen. (Pompino-Marschall)<br />
~ Phonologie<br />
non-speech vocalisation<br />
nichtsprachliche Vokalisierung c. / f. / - -en<br />
= nichtsprachliche phonische Signale, phonische nonverbale Ausdruckserscheinungen<br />
nichtsprachliche Signale, d.h. Signale, die in keiner Sprache als Zeichenträger<br />
verwendet werden, z.B. Husten, Röcheln usw. Vieregge)<br />
e.g. Neben den (...) prosodischen Merkmalen der Sprache spielen im ersten Lebensjahr die<br />
nichtsprachlichen Kommunikationsmittel eine große Rolle, in den Interaktionen zum Teil eine<br />
hervorragende Rolle. Wir unterscheiden phonische und nichtphonische nonverbale<br />
Ausdruckserscheinungen. (Bsp.:) Schreien (...) Schreienen und Weinen (...) Wimmern, Jammern,<br />
Schluchzen, Seufzen und Stöhnen (...) zufriedene Einschlaflaute (...) Juchzen (...) Lachen etc.<br />
(Clausnitzer und Clausnitzer)<br />
~ vorsprachliche Vokalisation, vorsprachliche Kommunikation, Vokalisation
Definiciones de términos alemán 147<br />
nontest ear<br />
Gegenohr c. / n. / (Gegenohren)<br />
= nicht getestetes Ohr<br />
das Ohr, welches nicht (z.B. audiometrisch) geprüft wird; das Gegenohr zum Prüfohr )<br />
e.g. Vertäubt wird, wenn die Differenz der Luftleitungsschwellen zwischen dem zu untersuchenden<br />
und dem Gegenohr 50 dB oder mehr beträgt. Vertäubt wird das Gegenohr. (Wendler)<br />
~ Audiometrie, Vertäubung<br />
Das Gegenohr zum getesteten wird in der deutschen Literatur nicht gesondert definiert.<br />
non-verbal<br />
non-verbal adj. /<br />
nicht mithilfe der Sprache Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Non-verbale Kommunikation. Übermittlung von Informationen mit Hilfe von Blicken, Gesten,<br />
Gebärden, Berührungen, usw.. (Gadler)<br />
~ Kommunikation, non-verbale Kommunikation<br />
◊ non-verbale Kommunikation<br />
non-verbal communicative skill<br />
non-verbale Kommunikation c. / f. / kein Plural<br />
= nichtverbale Kommunikation<br />
die Übermittlung von Information mit Hilfe von Blicken, Gesten, Gebärden, Berührungen<br />
usw., die auch ohne Sprache eine Mitteilung enthalten können; im allgemeinen begleiten<br />
sie bewußt oder unbewußt das Sprechen und auch das Zuhören Gadler)<br />
e.g. Das wichtigste Rehabilitationsziel (in der Aphasietherapie) ist die Verbesserung der verbalen und<br />
non-verbalen Kommunikation; dies läßt sich meist nur über die Verbesserung andererer<br />
neurophysiologischer Leistungen wie Problemlösestrategien, Bewegungsplanung und -<br />
koordination, Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis, auditive und visuell-konstruktive Leistungen<br />
erzielen. (Bielsalski / Friedrich)<br />
Mit "skill" ist eigentlich die "Fertigkeit" zur "non-verbalen Kommunikation" gemeint.<br />
normal dysfluency<br />
normale Unflüssigkeit c. / f. / - -en<br />
= normale Sprechunflüssigkeit<br />
normale Unflüssigkeiten (auch funktionelle Unflüssigkeiten genannt) beinhalten<br />
Wiederholungen, Pausen, Dehnungen, Satzabbrüche und -korrekturen, Floskeln und<br />
Einschübe Sandrieser / Schneider)<br />
e.g. Es ist unumstritten, dass normale Sprechunflüssigkeiten bei jedem Menschen auftreten.<br />
Demgegenüber werden mit disfluencies Unterbrechungen des Sprechens gekennzeichnet, die<br />
außerhalb einer solchen Norm liegen und die auf den Sprecher aufmerksam machen. (Fiedler /<br />
Standop)<br />
~ Stottern, Sprechunflüssigkeit, Flüssigkeit<br />
In der Phase zwischen 2 und 5 Jahren spricht man auch von "Entwicklungsunflüssigkeit".<br />
nuclear magnetic resonance<br />
Kernspinresonanz c. / f. / -en<br />
= NMR, magnetische Kernspinresonanz<br />
physikalischer Vorgang, der mit der Messung und Ausrichtung Atomkernen verbunden<br />
ist; in der Kernspintomographie können unterschiedliche Gewebe (v.a. Weichteilgewebe)
Definiciones de términos alemán 148<br />
differenziert werden, die für dünne Schnitte durch den Körper in (meist) Grautonbilder<br />
sichtbar gemacht werden Pschyrembel)<br />
e.g. Beim Hirninfarkt wird die Magnetresonanz-Tomographie (MRT) immer wichtiger, zumal die<br />
Untersuchungszeiten kürzer und die Vielfalt der Methoden größer werden. Auch beatmete<br />
Patienten können heute im MRT untersucht werden. (Poeck / Hacke)<br />
~ Tumor, zerebrovaskuläre Läsion<br />
nystagmographic record<br />
Nystagmusregistrierung c. / f. / -en<br />
zur Registrierung des Spontannystagmus hat sich das von Frenzel angegebene Schema<br />
bewährt. Im Dunkelraum verhindern die indirekt beleuchteten Gläser mit 18 Dioptrien<br />
eine Blickfixation. Die beobachteten Augenbewegungen werden in das Frenzel-Schema<br />
eingezeichnet, d.h. Richtung und Intensität des Nystagmus durch schematisierte<br />
Zeichen festgehalten. Nystagmus kann auch als Elektrnystagmogramm (ENG)<br />
dokumentiert werden. Bitemporale Elektroden zeichnene die elektrischen<br />
Potentialschwankungen auf, die bei Augenbewegungen entstehen Weerda)<br />
e.g. Eine Nystagmusregistrierung ist auf elektrophysiologischem Wege (Elektronystagmographie,<br />
ENG) möglich: die bei jedem Nystagmusschlag auftretende Verschiebung zwischen Cornea (+)<br />
und Retina (-) bestehende Potentialdifferenz wird über bitemporal angelegte Elektroden<br />
abgeleitet, verstärkt und mit dem X-Y- Schreiber registriert (Nystagmogramm). Damit lassen sich<br />
neben der Nystagmusdauer und der Schlagzahl auch die Amplituden der Nystagmusschläge und<br />
die Winkelgeschwindigkeiten der langsamen Nystagmuskomponenten feststellen und<br />
dokumentieren.<br />
mit Hilfe der Elektronystagmographie werden Potentialdifferenzen zwischen Kornea und Retina mittels<br />
Oberflächenelektroden zur Analyse nystaktischer Augenbewegungen registriert Masuhr,<br />
Neumann S. 139 (Boenninghaus)<br />
~ Kontrolle der Augenmotorik, Innenohr<br />
observation<br />
Beobachtung n. / f. / -en [beobachten- Beobachter - beobachtend]<br />
= Observation<br />
Beobachtung ist die mit Hilfe unserer Sinnesorgane (oder deren Ergänzung durch<br />
bestimmte Hilfsmittel, z.B. Mikroskop) erfolgende Registrierung von Veränderungen der<br />
Umwelt. Die Psychologie beschränkt sich auf Veränderungen im Verhalten von Mensch<br />
und Tier Remschmidt)<br />
e.g. im weiteren Sinne ist Beobachtung gleichbedeutend mit der Erhebung von Daten im Rahmen<br />
wissenschaftlicher Untersuchungen. Die zweite Bedeutung von Beobachtung bezieht sich auf<br />
eine spezifische Form der Datenerhebung (Zimbardo)<br />
~ direkte Beobachtung<br />
◊ direkte Beobachtung<br />
obstruction<br />
Obstruktion n. / f. / -en [obstruieren- Obstruent - obstruktiv]<br />
= Verschluß, Verstopfung, Verlegung<br />
Verschluß, Verstopfung, Verlegung eines Hohlorgans, Ganges od. Gefäßes<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Beim Obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) kommt es zur intermittierenden vollständigen<br />
Verlegung der oberen Atemwege während des Schlafes, was zu Atempausen (Apnoe) führt. (...)<br />
Obligatorisches Symptom ist das heftige Schnarchen. Oft werden vom Ehepartner<br />
Atemaussetzer mit nachfolgender Weckreaktion (Arousal) beschrieben. Dies führt zur
Definiciones de términos alemán 149<br />
Schlaffragmentierung (fehlende Tiefschlafphasen). Die Folgen sind morgendliche<br />
Unausgeschlafenheit ("wie gerädert"), exzessive Tagesmüdigkeit (Einschlafen bei monotonen<br />
Tätigkeiten wie Zeitungslesen, Fernsehen, Autofahren), Konzentrations- und Leistungsminderung<br />
sowie Potenzstörungen. (Weerda)<br />
obstruent<br />
Obstruent n. / m. / -en [obstruieren- - obstruktiv]<br />
= Geräuschlaut<br />
Konsonant, bei dessen Bildung die durch das Ansatzrohr gestoßene Luft ein Hemmnis<br />
sagittal überwinden muß, also sagittale Okklusive einschließlich der Affrikaten und<br />
sagittalen Frikative Bußmann)<br />
e.g. Konsonant: Geräuschlaut. Zu den Obstruenten gehören die Verschlußlaute (Klusile), Affrikaten,<br />
Reibelaute (Spiranten). (Lewandowski)<br />
~ Konsonant, Phonetik, Frikativ, Plosiv, Affrikate<br />
occipital<br />
okzipital adj. /<br />
= occipital<br />
den Hinterkopf betreffend Franke)<br />
e.g. Der Okzipitallappen ist der kortikale Hauptmanifestationsort des visuellen Systems. (Trepel)<br />
~ neuroanatomisch<br />
◊ Okzipitallappen<br />
occlusion<br />
Okklusion n. / f. / -en [okkludieren- Okklusiv - okklusiv]<br />
= Okklusio dentium<br />
Okklusio dentium: Schlußbißstellung beider Zahnreihen (Pschyrembel: Verschließung,<br />
Verschluß) Franke)<br />
e.g. Liegt eine Neutralokklusion vor, liegen die Molarenachsen (Mahlzahnachsen) unmittelbar<br />
übereinander. Im Falle der Distal- oder Mesialokklusion hingegen sind sie gegeneinander<br />
versetzt. (Schmuth)<br />
~ Malokklusion, Kreuzbiß, Mordex apertus<br />
oculomotor control<br />
Kontrolle der Augenmotorik c. / f. / kein Plural<br />
die Augenmuskeln werden durch die III. IV und VI Hirnnerven erregt. (...) Die Nerven<br />
entspringen in den jeweiligen Kernen des Mittelhirns und in der Pons. (...) Durch<br />
Verbindungen (dieser Hirnnerven und ihrer Kerne) entstehen funktionelle Zentren,<br />
welche die Augenbewegungen steuern Reim)<br />
e.g. Pathologische Augenbewegungen (z.B. Opsoklonus, pathol. Nystagmus, disjugierte od. vertikale<br />
Blicklähmung) kommen u.a. bei zerebellaren u. Hirnstammsyndromen sowie bei<br />
Augenmuskellähmungen durch nukleäre oder infranukleäre Störungen vor. (Pschyrembel)<br />
~ Nystagmus, Nystagmusregistrierung, Opthalmologe<br />
oedema<br />
Ödem n. / n. / -e [- - ödematös]<br />
= Schwellung
Definiciones de términos alemán 150<br />
Gewebeschwellung durch Mißverhältnis in Zu- und Abfluß der Lymphe Franke)<br />
e.g. Reincke-Ödem der Stimmlippen. Es stellt eine Sonderform der chronischen hyperplastischen<br />
Laryngitis dar. Es handelt sich um ein auf die Stimmlippenoberfläche begrenztes subepitheliales<br />
Ödem, d.h. um eine Wassereinlagerung zwischen Epithel und Bindegewebe der Stimmlippe.<br />
(Wirth)<br />
~ Epithel, Stimmlippe<br />
◊ Reincke-Ödem<br />
oesophageal flap<br />
ösophageale Lappenplastik c. / f. / - -en<br />
plastische Rekonstruktion der phonatorischen Neoglottis (nach Staffieri 1970): (...) In die<br />
freiliegende Vorderwand der Speiseröhre wird oberhalb des 1. Trachealknorpels ein 5<br />
mm langer Längsschnitt gemacht. Die inzidierte vordere Ösophaguswand wird über den<br />
nach oben offenen 1. Trachealknorpel gezogen und dort vernäht. (...) Die durch die<br />
Inzision der Ösophagusvorderwand gebildeten Ersatzstimmlippen geraten durch den<br />
aus den Lungen kommenden Luftsrom in Schwingungen Wirth)<br />
e.g. (ösophageale) Lappenplastiken werden im Vergleich zur primären und sekundären<br />
Stimmrehabilitation seltener ausgeführt. Jejunum-Interponat: Die freie Dünndarm-Implantation zur<br />
chirurgischen Stimmrehabilitation nach Pharyngolaryngektomie in Form eines Jejunum-<br />
Sprechsiphons wird von Ehrenberger et al. (1985) empfohlen. Dabei wird eine siphon-artige<br />
Jejunumschlinge mit Hilfe einer End-zu-End-Anastomose am kranialen Trachearand und am<br />
rekonstruierten Hypopharynx angelegt. Das etwa 20 cm lange Dünndarm- Interponat wird am<br />
Zungengrund aufgehängt (...). Laryngoplastiken (Hagen 1995) Seit 1989 wird ein mikrovaskulärer<br />
Larynxersatz (Laryngoplastik) mit einem Unterarmlappen zu sofortigen Stimmrehabilitation nach<br />
totaler Laryngektomie durchgeführt. (Böhme)<br />
~ Stimmrehabilitation, Ösophagus, Hypopharynx, Laryngektomie<br />
oesophageal spasm<br />
Ösophagusspasmus c. / m. / Ösophagusspasmen<br />
= Speiseröhrenspasmus, diffuser Ösophagusspasmus, Ösophaguskrampf,<br />
Nußknackerösophagus<br />
idiopathischer Ösophagusspasmus, Bársony-Teschendorf-Syndrom; seltenes<br />
Krankheitsbild m. spontan auftretenden, langanhaltenden, schmerzhaften<br />
Ösophaguskontraktionen u. Hypertrophie der glatten Muskulatur der Ösophaguswand<br />
(...) Urs.: wahrscheinl. Dysfunktion des vegetativen Nervensystems; Sympt.: Dysphagie,<br />
retrosternale Schmerzen, Brechreiz mit massiver Regurgitation von Speichel u. Schleim;<br />
Ther.: Spasmolytika Pschyrembel)<br />
e.g. Geben die Patienten plötzlich auftretende krampfartige Schmerzen an, die über Minuten anhalten<br />
können, liegt die Usache häufig in tertiären Kontraktionen (diffuser Ösophagusspasmus), die den<br />
Bolustransport erheblich behindern können. (Bartolome)<br />
~ Ösophagus, Dysphagie, Spasmus<br />
oesophageal speech<br />
Ösophagusstimme c. / f. / (-n)<br />
= Speiseröhrenersatzstimme, Speiseröhrenstimme, Ruktusstimme, Ösophagus-<br />
Ersatzstimme<br />
als Stimmlippenersatz (Pseudoglottis) tritt der Ösophagussphinkter (M.cricopharyngeus)<br />
in Funktion, (...). Die Windkesselfunktion übernimmt die Speiseröhre. Das überwiegend<br />
im oberen Ösophagusdrittel allmählich entstehende Luftreservoir wird durch<br />
antperistaltische Wellen für den Sprechvorgang entleert, wobei sich die
Definiciones de términos alemán 151<br />
Bauchmuskulatur im Sinne einer Ausatmungsbewegung an der Ruktusbildung beteiligt<br />
Wendler)<br />
e.g. So fungiert bei der Ösophagus-Ersatzstimme der obere Ösophagus als Aktivator und der<br />
Übergang von Pharynx zum Ösophagus, das sog. PE-Segment, als Vibrator. Die Artikulatoren<br />
entsprechen bei allen Ersatzstimmen denen des Gesunden. (...) Um die Schleimhaut des PE-<br />
Segments zum Schwingen zu bringen, muß zunächst Luft in den Ösophagus aufgenommen<br />
werden. Dazu sind grundsätzlich Injektion, Inhalation und Schlucken möglich. (Böhme)<br />
~ Prothesenstimme, oberer Ösophagus, Laryngektomie, Pseudoglottis,<br />
Stimmrehabilitation<br />
oesophagus<br />
Ösophagus c. / f. / Ösophagi [- - ösophageal]<br />
= Speiseröhre<br />
ca. 25 cm langer u. 1cm weiter , innen mit Schleimhaut überzogener Muskelschlauch<br />
(innere Ring- u. äußere Längsmuskelschicht) zw. Pharynx u. Magen; (...) Entfernung von<br />
der Zahnreihe bis Kardia (Mageneingang) 40cm; drei physiol. Engen: 1. obere<br />
(Ringknorpel-) Enge, ca.15cm; 2. mittlere Enge (an d. Bifurcation tracheae), 25 cm; 3.<br />
untere Enge (Zwerchfelldurchtritt), 40cm von der Zahnreihe entfernt Pschyrembel)<br />
e.g. Die Speiseröhre gewährleistet als muskulärer Schlauch von etwa 24 bis 27 cm Länge den<br />
gerichteten Transport des Speisebolus und des auch in den Nüchternphasen produzierten<br />
Speichels vom Hypopharynx in den Magen. Der Ösophagus wird nach oral und aboral durch<br />
tonisch kontrahierte Sphinkteren verschlossen, die ihn jeweils gegen Abschnitte mit<br />
unterschiedlichem Ruhedruck abgrenzen. Die Transportfunktion wird durch streng sequentiell<br />
erfolgende Kontraktionen der einzelnen Ösophagussegmente gewährleistet, die den Bolus mit<br />
einer Geschwindigkeit von etwa 2 bis 6 cm/s in den Magen "schieben". (Bartolome)<br />
~ Ösophagusstimme, oberer Ösophagus, Dysphagie, ösophageale Phase<br />
◊ Ösophagusstimme, oberer Ösophagus, ösophageale Phase<br />
omission<br />
Omission n. / f. / -en<br />
= Auslassung<br />
Auslassung (eines Phonems im Wort) Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Eine Dyslalie kann sich in drei Grundformen zeigen: (1) der betroffene Laut wird ausgelassen<br />
(Elision, Omission, Mogilalie), (2) ersetzt (Paralalie) oder verzerrt wiedergegeben (Distorsion).<br />
(Franke)<br />
~ Phonologie, elidieren, phonologische Störung<br />
omohyoid<br />
omohyoid adj. / / [- Omohyoideus]<br />
Schulterzungenbein- Bunjes)<br />
e.g. Der Schulterblatt-Zungenbein-Muskel (M. omohyoideus) hat eine auf den ersten Blick<br />
eigenwilligen Verlauf: Er erreicht das laterale Ende des Zungenbeinkörpers vom Oberrand des<br />
Schulterblatts aus (gr: ómos -Schulter). Dabei überkreuzt er unter anderem auch die wichtigsten<br />
Gefäß-Nervenstraße des Halses in der Carotisscheide. Daß er sie nicht ständig zusammendrückt<br />
und und damit irritiert, ist seiner Teilung in den oberen und einen unteren Muskelbauch zu<br />
verdanken: die beiden Bäuche sind über der Gefäß-Nervenstraße durch eine Zwischensehne<br />
verbunden. (Deckert)<br />
~ Muskel, Muskulatur<br />
◊ M. omohyoideus
Definiciones de términos alemán 152<br />
onset of phonation<br />
Stimmeinsatz c. / m. / Stimmeinsätze<br />
die Art und Weise, wie die Phonation beginnt wird als Stimmeinsatz bezeichnet Wendler)<br />
e.g. Es können viele Arten eines Stimmeinsatzes unterschieden werden (Frank 1994): - Gehauchter<br />
Stimmeinsatz (....) - Weicher Stimmeinsatz (...) - Harter Stimmeinsatz (...) - "Coup de glotte" (...)<br />
Grundsätzlich sollte ein weicher Stimmeinsatz bevorzugt und ein harter vermieden werden. Ein<br />
harter Stimmeinsatz kann zu einer Stimmstörung führen. Das sogenannte Ventiltönchen kann<br />
zum Abbau harter Stimmeinsätze verwendet werden. (Böhme)<br />
~ Voice onset time, Glottisschlag, pathologischer Glottisschlag<br />
ontogenic<br />
ontogenetisch adj. / / [- Ontogenese]<br />
die Ontogenese betreffend; Entwicklung eines Individuums von der Zygote zu einem<br />
differezierten Organismus Pschyrembel)<br />
e.g. Die Stimm-, Sprech- und Sprachfunktion ist phylo- und ontogenetisch eine der frühesten und<br />
variabelsten Leistungen des Zentralnervensystems. (Böhme)<br />
~ Entwicklung<br />
open bite<br />
Mordax apertus c. / m. / Mordices aperti<br />
= offener Biß<br />
seitliches oder frontales Nichtauftreffen eines Zahnreihenabschnittes auf die Kauebene.<br />
Urs.: Lutschen (lutschoffener Biß), kurze Gelenkfortsätze, Rachitis u.a.. Kann sich beim<br />
Dauerbiß fortsetzen. Syn.: Mordex apertus Franke)<br />
e.g. Therapeutische Beeinflussung der Mandibula (Kopf-Kinn-Kappe) Die extraorale Appararatur, die<br />
dem Wachstumspotential des Unterkiefers entgegenwirkt, ist die Kopf-Kinn-Kappe. Sie besteht<br />
aus einer vorgefertigten oder individuell hergestellten Kinnkappe aus Kunststoff, die durch<br />
Gummizüge oder Federn mit einer Kopfhaube verbunden ist. (...) Bei Fällen mit offenem Biß ist<br />
eine vertikale Zugrichtung indiziert. (Schmuth)<br />
~ Kreuzbiß<br />
open glottal airway<br />
offener glottaler Luftweg c. / m. / (offene glottale -e)<br />
Ruheatmungsstellung: vollständig geöffnete Glottis in Form eines Dreiecks, lautloses<br />
Durchströmen der Luft. Bei höherem Druck Hauchgeräusch. Entspannte Stimmlippen<br />
Syn.: Abduktionsstellung, Expirationsstellung, Hauchstellung Franke)<br />
e.g. Bei der normalen Atmung werden die Erweiterer der Stimmritze aktiv: Die Stellknorpel gleiten<br />
nach außen und drehen sich zudem um ihre eigene Achse so, daß die anhängenden<br />
Stimmbänder zur Seite hin weggedreht werden. Die Stimmritze, also der Atemraum zwischen<br />
den Stimmlippen, erweitert sich so, daß eine unbehinderte Atmung durch den Kehlkopf hindurch<br />
möglich ist. (Grohnfeldt)<br />
~ Abduktion der Stimmlippen, Glottis, laryngealer Atemweg<br />
operant behaviour<br />
operantes Verhalten c. / n. / kein Plural<br />
operant nennt man jedes Verhalten, das von einem Organismus ausgeht und unter<br />
Rückgriff auf die beobachtbaren Auswirkungen auf die Umwelt beschrieben werden<br />
kann Zimbardo)
Definiciones de términos alemán 153<br />
e.g. Lernpsychologische Suchttheorien gehen davon aus, dass Alkoholmißbrauch ein operant<br />
erlerntes Verhalten ist, bei dem die Reduktion von Hemmung, Unsicherheit, Kontaktschwäche die<br />
wichtigsten Verstärker für Alkoholkonsum sind. (Möller / Laux / Deister)<br />
~ Verhalten<br />
Operantes Konditionieren: Lernprinzip nach B.F Skinner: Das Verhalten wird durch die nachfolgenden<br />
Konsequenzen gesteuert.<br />
opthalmologist<br />
Opthalmologe c. / m. / [- - opthalmologisch]<br />
= Augenarzt<br />
Facharzt der Augenheilkunde )<br />
e.g. Diagnose und Therapie des Augenarztes führen ihn täglich über sein Fach hinaus. Von den zwölf<br />
Hirnnerven sind sechs am Auge und seinen Hilfsorganen beteiligt. Dadurch ist die Verflechtung<br />
mit der Neurologie besonders eng. Das Auge ist ja ein vorgeschobener Gehirnteil. Mit der Hals-<br />
Nasen-Ohren-Heilkunde bestehen enge Beziehungen wegen der nebenhöhlen, die dicht an das<br />
Auge heranreichen, (...). (Leydhecker)<br />
~ visuell, visueller Reiz, Gesichtsfeld, >visuomotorische Störung>, visuospatiale Störung<br />
optimum pitch<br />
Euphonie n. / f. / (-n) [- - euphon]<br />
= optimale Klangqualität<br />
der normale Stimmklang (Euphonie) ist: klar, frei von Nebengeräuschen, Druck und<br />
Dauer-Fehl-Überspannungen, in jeder Tonhöhe kräftig oder leise, weittragend,<br />
resonanzreich, weich, anstrengungslos Wirth)<br />
e.g. Grundsätzlich ist die Beschreibung der Stimmqualität in drei Kategorien möglich: - Euphonie:<br />
Stimmklang normal, - Dysphonie: Heiserkeit, - Aphonie: Tonlosigkeit. (Böhme)<br />
~ Dysphonie, Aphonie, Stimme, Klang<br />
oral<br />
oral adj. / / [- Oral]<br />
(allg.) zum Mund gehörend; (phon.) im Mundraum klingender Laut Franke)<br />
e.g. Oral(laut) Sprachlaut, der im Unterschied zum Nasal ohne Beteiligung der Nasenhöhle (d.h. mit<br />
gehobenem Velum) gebildet wird. Mit Ausnahme von [m], [n] und [nj] sind im Dt. alle<br />
Konsonanten und Vokale Orale. (Bußmann)<br />
~ orosensorisch, Cavitas oris, Cavitas oris propria, oronasopharyngeal, orale Phase<br />
oral apraxia<br />
bukkofaziale Apraxie c. / f. / (- -n)<br />
= orale Apraxie, Gesichtsapraxie<br />
die bukkofaziale Apraxie (Gesichtsapraxie) ist wie die Spechapraxie ein<br />
zentralmotorische Störung. Es findet sich eine erhaltene Beweglichkeit der Lippen, der<br />
Zunge und des Kiefers, wobei oft sprechapraktische Störungen mit einer bukkofazialen<br />
Apraxie assoziiert sind. Beide Störungen können jeweils ohne die andere auftreten<br />
Böhme)<br />
e.g. Bei einer umfassenderen oralen Apraxie wird ein Kind lutschen, saugen, kauen, sich die Lippen<br />
ablecken, solche Bewegungen aber nicht auf eine entsprechende Aufforderung hin ausführen<br />
können. (Kittel)<br />
~ Apraxie, Sprechapraxie, artikulatorische Dyspraxie
Definiciones de términos alemán 154<br />
oral cavity<br />
Cavitas oris propria c. / f. / Cavitates - -e<br />
= eigentliche Mundhöhle<br />
Cavum oris proprium: eigentliche Mundhöhle; von d. Zähnen bis zur Schlundkopfenge<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Das Dach der Mundhöhle wird vom harten und vom weichen Gaumen (mit dem Zäpfchen<br />
gebildet): Nach hinten geht die Mundhöhle durch den Isthmus faucium in den Mundrachen über.<br />
Die Zunge füllt bei geschlossenem Mund die Mundhöhle aus. Am Zungengrund befindet sich die<br />
Zungenmandel. Am Mundhöhlenboden schlägt sich die Schleimhaut der Mundhöhle auf die<br />
Unterfläche der Zunge über. In der Mittellinie bildet sich dabei eine Falte (Zungenbändchen).<br />
(Wirth)<br />
~ Cavitas oris, Palatum molle, Palatum durum, Frenulum lingua, Lingua<br />
oral transit time<br />
Transitzeit c. / f. / -en<br />
= Transit-Time<br />
die Zeit, die der Bolus benötigt, um von der Mundhöhle in den Magen zu gelangen<br />
Bartolome)<br />
e.g. Die Transitzeit des Bolus in der pharyngealen Phase dauert unter einer Sekunde. (Bartolome)<br />
~ Ösophagus, Pharynx, Dysphagie<br />
organ of Corti<br />
Organum spirale c. / n. / Organa spiralia<br />
= Cortisches Organ, Corti-Organ<br />
in der Scala media der Cochlea gelegen, enthält die Cortilymphe umspülten Haarzellen<br />
mit der darüber liegenden Tectorialmembran Franke)<br />
e.g. Eine (...) Relativbewegung entsteht zwischen Tektorialmembran und Corti-Organ, wenn die<br />
kochleäre Trennwand nach oben und unten schwingt. Weil die Spitzen der Stereozilien der<br />
äußeren Haarzellen an der Tektorialmembran befestigt sind, werden ihre Sinneshäarchen damit<br />
im Wechsel nach außen und nach innen ausgelenkt (Deflektion). Wie die Stereozilien der inneren<br />
Haarzellen ausgelenkt werden, ist nicht genau bekannt. (...) Interessanterweise sind die inneren<br />
Haarzellen erheblich unempfindlicher als die äußeren Haarzellen. Das spielt für das<br />
Frequenzunterscheidungsvermögen des Ohres eine wichtige Rolle und wird weiter untern<br />
besprochen. (Schmidt)<br />
~ Auris interna, Cochlea, Schallempfindungsschwerhörigkeit<br />
orofacial dyskinesia<br />
orofaziale Dyskinesie c. / f. / - -n<br />
= orofaciale Dyskinesie<br />
rasche, flüchtige Zuckungen einzelner Muskeln oder Muskelgruppen im orofazialen<br />
Bereich; auch die Koordination von Kau- und Schluckbewegungen kann erschwert sein<br />
Böhme)<br />
e.g. Während in den ersten Jahren der Therapie mit L-Dopa nur bei hoher Einzeldosis "peak dose"-<br />
Dyskinesien auftreten, kann später die gesamte "on"-Phase von Hyperkinesen begleitet sein und<br />
zur Reduktion von L-Dopa zwingen. Es handelt sich um choreatische Hyperkinesen des Kopfs,<br />
Rumpfs und der Extremitäten, orofaziale Dyskinesien und einen dystonen Blepharospasmus.<br />
(Masuhr / Neumann)<br />
~ Dyskinesie, Chorea, Parkinson
Definiciones de términos alemán 155<br />
oromotor<br />
mundmotorisch adj. / / [- Mundmotorik]<br />
bezieht sich auf die Bewegungen von Zungen-, Lippen-, Gaumensegelmuskulatur<br />
Böhme)<br />
e.g. eine genaue Abklärung der mundmotorischen Fähigkeiten sollte immer Bestandteil der<br />
logopädischen Diagnostik bei Dyslalien sein. (Böhme)<br />
~ Dysarthrie, Dysphagie, Dyslalie, Artikulation<br />
oronasopharyngeal<br />
oronasopharyngeal adj. /<br />
den Nasen- und den Mundrachen betreffend )<br />
e.g. Zum Ansatzrohr gehören zunächst der Rachenraum (Pharynx), den man in einen unteren<br />
(Hypopharynx, Laryngopharynx), mittleren (Mesopharynx, Oropharynx) und einen oberen Bereich<br />
(Epipharynx, Nasopharynx) gliedert. Soweit der Rachen nicht zur Mundhöhle und zu den<br />
Nasenhöhlen offen ist und nach oben an die knöcherne Schädelbasis reicht, erfolgt die<br />
Begrenzung durch verschiedene Muskelgruppen, die den Rachenraum trichterförmig<br />
umschließen. Sie beeinflussen damit, die Gestalt des Ansatzrohres im Rachenraum vorwiegend<br />
in Bezug auf Enge und Weite. Nach vorn setzt sich der Rachenraum in die Mundhöhle fort, die<br />
nach oben durch den weichen und harten Gaumen begrenzt wird. Durch das Heben und Senken<br />
des weichen Gaumens ist die Passage zum Nasenraum entweder versperrt oder geöffnet.<br />
(Spiecker-Henke)<br />
~ Cavitas oris, Cavitas nasi, Parynx, Epipharynx, Mesopharynx, velopharyngealer<br />
Sphinkter<br />
oropharynx<br />
Mesopharynx c. / m. / Mesopharyngen<br />
= Oropharynx, Mundrachen, Pars oralis pharyngis<br />
der Oropharynx (Mundrachen, Mesopharynx) reicht vom Zäpfchen (Uvula) bis zum Rand<br />
des Kehldeckels (Epiglottis). Er öffnet sich über den Isthmus faucium zur Mundhöhle. In<br />
ihm liegt zwischen den Gaumenbögen die Gaumenmandel (Tonsilla palatina). Der<br />
vordere und hintere Gaumenbogen laufen oben im Spitzen Winkel zusammen und<br />
bilden dort die Fossa supratonsillaris. Teile des Zungengrundes und die Valleculae<br />
epiglotticae gehören zum Oropharynx Boenninghaus)<br />
e.g. Die orale Phase (des Schluckaktes) findet in der Mundhöhle und dem Oropharynx statt. Am<br />
reflexgetriggerten Schluckakt, der pharyngealen Phase, sind die Strukturen des Pharynx, der<br />
Larynx und der Oro- und Hypopharynx sowie der obere Ösophagussphinkter beteiligt.<br />
(Bartolome)<br />
~ Pharynx, Cavitas oris, Epipharynx, Hypopharynx, Dysphagie, velopharyngealer<br />
Sphinkter, velopharyngeale Insuffizienz<br />
orosensory<br />
orosensorisch adj. /<br />
sensorisch: sich auf die Sinne beziehend<br />
oral: (allg.) zum Mund gehörend Franke)<br />
e.g. Überprüfung der oralen (...) taktilen Sensibilität: Erstens kann es bei einer Störung im vorderen<br />
Bereich der Mundhöhle (sensibel versorgt durch den Nervus trigeminus) zum Liegenbleiben bzw.<br />
Herauslaufen von Flüssigkeiten und Speisebrei sowie zu Störungen der Bolusformung und des<br />
Bolustransportes kommen. Nicht selten klagen Patienten mit taktilen Sensibilitätsstörungen auch
Definiciones de términos alemán 156<br />
darüber, sich auf Zunge und Wangeninnenseite zu beißen und dies dann als sehr schmerzhaft zu<br />
empfinden. (Bartolome)<br />
~ sensorisch, oral, Cavitas oris, Dysphagie<br />
oscillation<br />
Oszillation n. / f. / -en [oszillieren- Oszillator - oszillatorisch]<br />
= Schwingung<br />
zeitl. period. Zustandsänderung, die auftritt, wenn bei Störungen eines mechanischen,<br />
elektrischen oder auch thermischen Gleichgewichts Kräfte wirksam werden, die den<br />
Gleichgewichtszustand wiederherzustellen suchen Meyers)<br />
e.g. Letztere (Klänge) werden erzeugt durch "Schwingungen, d.h. hin- und hergehende Bewegungen<br />
der tönenden Körper, und diese Schwingungen müssen regelmäßig, periodisch sein".<br />
(Habermann)<br />
~ Oszillator, Stimmlippenschwingung, Sinuston, Ton, Klang<br />
oscillator<br />
Oszillator n. / m. / -en [oszillieren- Oszillation - oszillatorisch]<br />
= Schwingungserzeuger<br />
Schwingungserzeuger Duden)<br />
e.g. Es handlet sich bei den der Phonation dienenden Stimmlippenbewegungen um sog.<br />
"selbsterregte Schwingungen". Ein schwingendes System regelt die von einer Energiequelle<br />
nachströmende Energie und wird durch diese wiederum in Schwingungen gehalten. (Habermann)<br />
~ Oszillation, Stimmlippenschwingung<br />
otitis externa<br />
Otitis externa c. / f. / Otitides -e<br />
= Außenohrentzündung<br />
Entzündungen am äußeren Ohr als Ekzem, Furunkel o.ä. Franke)<br />
e.g. (Formen der ) Entzündungen (des äußeren Ohres): 1. Perichondritis der Ohrmuschel (...), 2.<br />
Gehörgangsekzem (...), 3. Osteomyelitis der Pars tympanica des Schläfenbeins (sog. maligne<br />
Otitis media) (...), 4. Gehörgangsfurunkel (...). (Boenninghaus)<br />
~ Auris externa, Otitis media<br />
otitis media<br />
Otitis media c. / f. / Otitides -e<br />
= Mittelohrentzündung<br />
Mittelohrentzündung, durch Eindringen von Bakterien meist aus Pharynx über die Tuba<br />
Eustachii, mit Fieber, Schmerzen, Schallleitungsstörung, oft seröser, dann eitriger<br />
Sekretabfluß (Trommelfellperforation). Gefahr der chron. Otitis und Infizierung von<br />
Mastoid und Meningen Franke)<br />
e.g. Formen: 1. Akute Otitis media: Urs.: meist tubogen aszendierende Inf. aus dem Nasopharynx<br />
(...), die im Kindesalter durch eine kurze, weite Tuba auditiva Eustachii begünstigt wird; auch<br />
nach Trommelfellruptur u. (v.a. bei Kindern) hämatogen i.R. einer Sepsis u. als Komplikation von<br />
Infektionskrankheiten (...); 2. Chronische Otitis media: Pathogenese: multifaktoriell, begüstigende<br />
Faktoren sind u.a. Tubenfunktionsstörungen u. schlechte Pneumatisation im Bereich des<br />
Schläfenbeins; Vork.: z.B. nach Rhinitis, Pharyngitis (...); 3. Chronische seromuköse Otitis media<br />
mit Umwandlung der Epithelzellen der Mittelohrschleimhaut in sezernierende Becherzellen; Urs.:<br />
lang andauernde Tubenventilationsstörungen (...). (Pschyrembel)
Definiciones de términos alemán 157<br />
~ chronische seromuköse Otitis media, Auris media, Schallleitungsstörung, Membrana<br />
tympani-Perforation, Tuba auditiva Eustachii<br />
◊ chronische Otitis media, chronische seromuköse Otitis media<br />
otolaryngologist<br />
Otorhinolaryngologe c. / m. / -n<br />
= Hals-Nasen-Ohren-Arzt<br />
Arzt im Fachgebiet der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde )<br />
e.g. Deutliche Abweichungen von diesem (normalen) Entwicklungsgang (des Gehörs) sollten als<br />
Alarmzeichen ernst genommen werden (Fachmann aufsuchen!). Auch bei älteren Kindern gibt es<br />
Veränderungen im Hörverhalten (...) Der Hals-Nasen-Ohren-Arzt, eine Hörberatungsstelle oder<br />
der Kinderarzt (bzw. die von ihm empfohlenen Stellen) können den Sachverhlat klären und<br />
weiterhelfen. (Wendlandt)<br />
~ Otorhinolaryngologie (Schweiz), Audiologie, Hörstörung, Stimmstörung,<br />
Sprachentwicklungsstörung<br />
otorhinolaryngology<br />
Otorhinolaryngologie (Schweiz) c. / f. / kein Plural [- - otorhinolaryngologisch]<br />
= Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (Deutschland), Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten<br />
(Österreich)<br />
die Hals-Nasen-Ohrenheilkunde umfaßt die Erkennung, die konservative und operative<br />
Behandlung, Prävention und Rehabilitation der Erkrankungen, Verletzungen, Frakturen,<br />
Fehlbildungen und Formveränderungen des äußeren, mittleren und inneren Ohres, des<br />
inneren Gehörganges und der Otobasis sowie der hierzu führenden und daraus<br />
folgenden Erkrankungen, der inneren und äußeren Nase und des pneumatisierten und<br />
stützenden Systems sowie der Weichteile des Gesichtsschädels, der<br />
Nasennebenhöhlen, ihrer knöchernen Wandungen und des Jochbeins sowie der<br />
Rhinobasis, von Naso-, Oro- und Hypopharynx einschließlich Lippen, Wangen, Zunge,<br />
Zungengrund, Mundboden und Tonsillen, der Glandula submandibularis sowie des<br />
Halses, des Larynx, der oberen Luft- und Speisewege, des Lymphsystems des Kopfes<br />
und des Halses, der Glandula parotis und des Nervus facialis sowie der übrigen<br />
Hirnnerven im Bereich des Halses und des Kopfes und der Schädelbasis, der Hör- und<br />
Gleichgewichtsfunktionen und des Geruchs- und Geschmacksinnes, die Audiologie und<br />
die sonstige Funktionsdiagnostik des Gebietes, die wiederherstellenden und plastischen<br />
Operationen des Gebites, die endoskopischen Verfahren des Gebietes einschließlich<br />
der oberen Luft- und Speisewege, der Allergologie des Gebietes sowie Störungen von<br />
Stimme, Sprache und Sprechen beim Kind und Erwachsenen sowie die besondere<br />
Diagnostik und Therapie von kindlichen Hörstörungen (98. Deutscher Ärztetag, Köln,<br />
1992) Arnold, Ganzer)<br />
e.g. Die Zusammenlegung der Otologie und der Rhino-Laryngologie zu dem Fach Hals-Nasen-<br />
Ohrenheilkunde erfolgte um die Jahrhundertwende zunächst an einigen, später an alle deutschen<br />
Universitäten. Die erste Hals-Nasen-Ohrenklinik entstand 1899 in Rostock. (..) Die Gründe für<br />
den Zusammenschluß von Otologie und Rhino-Laryngologie waren einmal die gemeinsame<br />
Untersuchungstechnik der im Kopf-Halsbereich liegenden Organe, zum anderen aber die engen<br />
anatomischen, funktionellen und pathogenetischen Zusammenhänge der<br />
schleimhautausgekleideten Räume der oberen Luftwege und - verbunden durch die Tube- der<br />
Mittelohrräume. (Boenninghaus)<br />
~ Otorhinolaryngologe, Audiologie, Hörstörung, Stimmstörung, Sprachentwicklungsstörung<br />
ototoxicity<br />
Ototoxizität n. / f. / kein Plural [- - ototxisch]
Definiciones de términos alemán 158<br />
Bezeichnung für die zu einer irreversiblen Schädigung des VII. Hirnnerven, von Gehör u.<br />
Vestibularapparat führende tox. Wirkung versch. Substanzen Pschyrembel)<br />
e.g. Toxische Schäden des Innenohres: Ursachen: - Infektionskrankheiten (Grippeotitis, Mumps,<br />
Fleckfieber, Menengitis, Zoster oticus, Borreliose). - Stoffwechselstörungen durch Schilddrüsen-,<br />
Leber- oder Nierenkrankheiten. - Medikamente. Ototoxisch z.B. Chinin, Salicylsäure etc. (...).<br />
- Verwendung von Ohrentropfen mit ototoxischen Medikamenten bei bestehender<br />
Trommelfellperforation (Tympanogener Innenohrschaden). - Industrieerzeugnisse<br />
(Kohlenmonoxyd, Nitrobenzol, Anilin). Symptome: Zunehmende beiderseitige Schwerhörigkeit bis<br />
Taubheit. Vestibuläre Schwindelerscheinungen. Ohrgeräusch (steht gelegentlich als erstes<br />
Symptom im Vordergrund der Beschwerden). (Boenninghaus)<br />
~ Hörschädigung, Schallempfindungsschwerhörigkeit, Auris interna<br />
overadduction<br />
Übertretung der Mittellinie c. / f. / -en - -<br />
(bei einseitige Stimmlippenlähmungen) ein Anlegen der beweglichen Stimmlippe an die<br />
gelähmte Stimmlippe, damit ein Stimmlippenschluß erreicht werden (kann), d.h. die<br />
bewegliche Stimmlippe soll sich bei Phonation über die Mittellinie hinüber auf die andere<br />
Seite bewegen Wirth)<br />
e.g. (Mit frühzeitigen Stimmübungen) soll erreicht werden, daß die gesunde Stimmlippe bei der<br />
Adduktion die Mittellinie überschreitet und allmählich die Gegenseite erreicht, so daß ein<br />
kompensatorischer Stimmlippenschluß herbeigeführt werden kann. Außerdem wird eine<br />
Aktivierung der gelähmten Stimmlippe angestrebt. Als Mittel sind alle Kraftübungen geeignet, die<br />
mit starker Anstrengung der funktionstüchtigen inneren und der äußeren Kehlkopfmuskeln<br />
verbunden sind. (Wendler)<br />
~ Stimmlippenparese, Glottisschluß<br />
overextension<br />
semantische Überdehnung c. / f. / - -en<br />
= Übergeneralisierung, Semanteme<br />
Wörter werden (von Kindern) zunächst auf Objekte überdehnt, auf die Erwachsene sie<br />
nicht anwenden würden Wirth)<br />
e.g. Das Kind benennt anfangs Handlungen und Bewegungen, wofür Wünsche und Gefühle den<br />
Antrieb bilden. Im weiteren Verlauf der Wortentwicklung werden zunehmend konkrete<br />
Gegenstände und Personen assoziativ benannt (Mama- Frauen-frauliche Gegenstände).<br />
Sprachwissenschaftlich wird von Semantemen gesprochen, wobei diese als individuelle<br />
Aneinanderreihung von wortbedeutenden Lauteinheiten, Vokalen und Konsonanten zu verstehen<br />
sind. So werden vom Kind schon etwa 20 Semanteme gebildet, während es sich noch in der<br />
Phase des sogenannten Zweiwortsatzes gegen Ende des 2. Lebensjahres befindet. (Wendler)<br />
~ Sprachentwicklung, Semantik<br />
overlap<br />
Überbiß n. / m. / Überbisse<br />
= Prognathie<br />
bei einer Prognathie (Überbiss) überragen die oberen Schneidezähne stark die unteren<br />
Böhme)<br />
e.g. Frontaler Engstand. Ursache ist eine Größendiskrepanz zwischen Zahngröße und Kiefergröße<br />
bei relativ zu großem Zahnmaterial. Erscheinungsbild: Schiefstehende oder sich überlappende<br />
Zähne. (Wirth)<br />
~ Mandibula, Maxilla<br />
Den Ausdruck "Überlappen" als Fachbezeichnung gibt es im Deutschen nicht. Symptomatisch ähnlich ist die<br />
Prognathie. Der Kontext bezieht sich aber auf den ursprünglichen Begriff.
Definiciones de términos alemán 159<br />
overt assessment<br />
offene Untersuchung c. / f. / - -en<br />
der Patient/in weiß, dass sie untersucht wird )<br />
Diese Einteilung wird in der deutschsprachigen Literatur nicht vorgenommen.<br />
paediatrician<br />
Pädiater n. / m. / -<br />
= Kinderarzt<br />
Facharzt für Krankheiten des Säuglings- und Kindesalters; Kinderarzt Duden)<br />
e.g. Deutliche Abweichungen von diesem (normalen) Entwicklungsgang (des Gehörs) sollten als<br />
Alarmzeichen ernst genommen werden (Fachmann aufsuchen!). Auch bei älteren Kindern gibt es<br />
Veränderungen im Hörverhalten (...) Der Hals-Nasen-Ohren-Arzt, eine Hörberatungsstelle oder<br />
der Kinderarzt (bzw. die von ihm empfohlenen Stellen) können den Sachverhlat klären und<br />
weiterhelfen. (Wendlandt)<br />
~ Otorhinolaryngologe<br />
paired stimuli approach<br />
paariger Stimulus-Ansatz c. / m. / kein Plural<br />
bei dem Minimalpaaransatz (Weiner 1981) werden die betroffenen phonologischen<br />
Prozesse gezielt behandelt. Die therapeutische Arbeit wird in einen sinnvollen<br />
kommunikativen Zusammenhang gebettet, wobei generell mit Wortpaaren gearbeitet<br />
wird, die sich nur in einem Phonem voneinander unterscheiden, z.B. Tanne/Kanne.<br />
Jahn)<br />
e.g. Ist z.B. das Therapieziel die Unterdrückung des Prozesses der Plosivierung, so könnte das<br />
Minimalpaar /zupe/ - /pupe/ ausgewählt werden; in einem Spielkontext wird ein Rollenwechsel<br />
durchgeführt, so dass das Kind die Spielanweisung gibt und die Therapeutin die Handlungen<br />
entsprechend der kindlichen Äußerungen ausführt. (Böhme)<br />
~ phonologische Störung<br />
Der "Minimalpaaransatz" entspricht nicht ganz exakt dem paarigen "Stimulus-Ansatz", er ist nur eine Variante.<br />
palatal<br />
palatal adj. / / [- Palatal]<br />
Gaumen-, palatal/ Gaumenlaut Bunjes)<br />
e.g. Artikulation, bei der sich der Zungenrücken am harten Gaumen befindet, der Artikulationsort am<br />
harten Gaumen. (Gadler)<br />
~ Palatal, Artilualtion, Phonetik, Palatum durum<br />
◊ Palatalreflex, Palatallaut<br />
palatal reflex<br />
Arcus palatum c. / m. / - palati<br />
= Gaumenbogen<br />
seitlich vom Zäpfchen gehen bogenförmig zwei hintereinanderliegende Falten zur<br />
Seitenwand (hintere und vordere Gaumenbögen) (Pschyrembel: Arcus palatoglossus<br />
und Arcus palatopharyngeus) Wirth)<br />
e.g. Die Zungenaktion dient nicht nur dem Bolustransport, sondern auch der Auslösung des<br />
Schluckreflexes, mit dem die orale Phase beendet wird. Es ist jedoch noch nicht eindeutig<br />
geklärt, welche Stimuli genau den Schluckreflex auslösen. Man nimmt an, daß er durch die
Definiciones de términos alemán 160<br />
gleichzeitige Stimulierung der Triggerareale im Oropharynx ausgelöst wird (Wuttge-Hanning et<br />
al., 1991). Ein notwendiger Stimulus ist der Bolus, der über sensible Rezeptoren im<br />
Gaumenbogen, im Oropharynx und in der Zunge an die Schluckzentren weiterleitet, daß Speise,<br />
Flüssigkeit oder Speichel zu schlucken sind. (Bartolome)<br />
~ Palatum, Palatum molle, velopharyngealer Sphinkter<br />
palatal arch<br />
Alveolarisierung n. / f. / (-en)<br />
als Form der Vorverlagerung kann sie sämtliche hintere Konsonanten betreffen<br />
(Palatale, Velare) Baumgartner / Füssenich)<br />
e.g. Zu den Substitutionsprozessen zählen die Alveolarisierung ("Gabel" wird zu "Dabel"),<br />
Velarisierung, Labialisierung, Plosivisierung, Frikativierung und Affrizierung. (Franke)<br />
~ Phonologie, Alveolar, Alveolen, palatal<br />
"Alveolarisierung" schließt den Begriff "palatal fronting" mit ein, der in der deutschsprachigen Literatur nicht<br />
vorkommt.<br />
palatal fronting<br />
Palatalreflex c. / m. / -e<br />
Anhebung des Gaumensegels nach Berührung der vorderen Gaumenbögen Bartolome)<br />
e.g. Der Würg- und Gaumenreflex (Gag- und Palatalreflex) bewirkt eine Kontraktion der<br />
Pharynxmuskulatur und ein rasches Heben des Velum. (Böhme)<br />
~ Dysphagie, Würgreflex, Gaumenbogen<br />
palatal repair<br />
Gaumenwiederherstellung c. / f. / -en<br />
der operative Verschluß erfolgt im Bereich des weichen Gaumens dreischichtig<br />
(Nasenschleimhaut, Muskulatur, Mundschleimhaut), im Bereich des harten Gaumens<br />
zweischichtig (Nasenschleimhaut, Mundschleimhaut) Wirth)<br />
e.g. Die zeitliche Festlegung der einzelnen Behandlungsphasen (der Lippen-Kiefer-Gaumenspalten)<br />
beruht immer auf dem bewußt eingegangenen Kompromiß zwischen der möglichst frühzeitigen<br />
ästhetischen und funktionellen Herstellung einerseits und der weitgehenden Verhinderung von<br />
wachstumsschädigenden operativen Einflüssen andererseits. (Böhme)<br />
~ Palatum durum, Palatum molle, Palatum fissum, Velum fissum<br />
palatal shortness<br />
Velumhypoplasie c. / f. / (-n)<br />
= Gaumensegelhypoplasie<br />
zu kurzes Gaumensegel, großer Abstand zwischen Gaumensegel und hinterer<br />
Rachenwand. Das Längenverhältnis vom harten zum weichen Gaumen beträgt<br />
normalerweise 2:1; es kann bei zu kurzem Gaumensegel auf 3:1 bis 4:1 verschoben<br />
sein Wirth)<br />
e.g. Kongenital verkürztes Velum (Sedlàcková-Syndrom): Die angeborene Verkürzung des weichen<br />
Gaumens beruht nach Beschreibungen von Sedlàcková (1967) auf einer Entwicklungsstörung<br />
durch Einwirkung einer exogenen Noxe in den ersten zwei Embryonalmonaten. Die Mißbildung<br />
ist sofort nach der Geburt feststellbar. (...) Bei einem Leitsymptom mit Velumverkürzung bzw.<br />
Velumhypoplasie stellt sich ein offenes Näseln (Rhinophonia aperta) aufgrund eines<br />
insuffizienten Gaumen-Rachen-Verschlusses ein. (Böhme)<br />
~ velopharyngeale Insuffizienz, Velo-Pharyngo-Plastik, hintere Pharynxwand, Rhinophonia<br />
aperta
Definiciones de términos alemán 161<br />
palatal sound<br />
Palatal n. / m. / -e [- Palatum - palatal]<br />
= Gaumenlaut, Palatallaut<br />
(phon.) durch Berührung der Zunge am Gaumen entstehende Laute wie z.B. g und k,<br />
j,ng und das uvulare r Franke)<br />
e.g. Einteilung der Konsonanten nach dem Ort der Lautbildung (...) Palatale Zone: Der Zungenrücken<br />
artikuliert gegen den harten und weichen Gaumen. Vorn (prä- und mediopalatal) bildet die<br />
retroflektierte Zunge das amerikanische l und r. Weiter rückwärts (postpalatal und velar) artikuliert<br />
der gehobene Zungenrücken die palatalen Laute:- j, vorderes ch (harter Gaumen = mediopalatal)<br />
(...). - x, k, g (weicher Gaumen = velar). -ng, Zäpfchen-R (uvular). (Wirth)<br />
~ Phonetik, Artikulation, Konsonant<br />
◊ Palatallaut<br />
palatal-lift prosthesis<br />
Velumprothese c. / f. / -n<br />
= Gaumensegelprothese, palatal lift, GSP<br />
bei der prothetischen Unterstützung der Gaumensegelfunktion wird mit einer an den<br />
Zähnen befestigten Konstruktion das Gaumensegel passiv angehoben bzw. die<br />
velopharyngeale Passage verengt. Ziegler)<br />
e.g. Die Gaumensegelprothese (auch unter dem englischen Namen 'palatal lift' bekannt) gehört zu<br />
den erfolgreichsten und effektivsten Maßnahmen der Dysarthriebehandlung (Duffy, 1995). (...) An<br />
der Indikationsstellung sollten neben dem Sprachtherapeuten auch ein Zahnarzt und ein<br />
Phoniater beteiligt sein. (...) Die entscheidenden Indikationskriterien sind die vorhersehbare<br />
Wirkung der GSP am größten. Es sollte bei der Prognose aber auch berücksichtigt werden, daß<br />
die verbesserten aerodynamischen Verhältnisse zur Normalisierung der übrigen<br />
sprechmotorischen Funktionen beitragen können und eine effektive Übungsbehandlung erst<br />
ermöglichen (Ziegler)<br />
~ Velum palatinum, velopharyngeale Insuffizienz, Velo-Pharyngo-Plastik, Hypernasalität,<br />
Rhinophonia aperta, nasale Penetration<br />
palate<br />
Palatum n. / m. / Palata [- Palatal - palatal]<br />
= Gaumen<br />
Palatum. Horizontal gelegene, knöcherne Scheidewand zwischen Mund- und<br />
Nasenhöhle. Besteht aus hartem G. (Palatum durum) und weichem G. (Palatum molle),<br />
der wiederum das Gaumensegel (Velum palatinum) und das Zäpfchen (Uvula) beinhaltet<br />
Franke)<br />
e.g. Eine Gaumenspalte entsteht durch das unvollkommene Zusammenwachsen der Teile, die sich in<br />
der embryonalen Zeit an der Bildung des Gaumens beteiligen. Der Gaumen entwickelt sich aus<br />
dem ersten Kiemenbogen. Auf jeder Seite wächst aus den Oberkieferfortsätzen eine Leiste, die<br />
die Basis für die Gaumenplatte bildet. Die Teile, die die Basis des harten Gaumen bilden,<br />
wachsen von vorn nach hinten zusammen. In der 9. Embryonalwoche ist der harte Gaumen<br />
geschlossen. Der weiche Gaumen schließt sich danach. Zwischen die Oberkieferfortsätze schiebt<br />
sich vorn der Stirnfortsatz. (Wirth)<br />
~ Palatum durum, Palatum molle, Velum palatinum, Uvula, Phonetik, Artikulation,<br />
Elektropalatographie, Palatum fissum<br />
◊ Palatum fissum, Palatum durum, Palatum molle<br />
palato-alveolar
Definiciones de términos alemán 162<br />
palatoalveolar adj. /<br />
= alveo-palatal<br />
zum Alveolarkamm und Gaumen gehörig )<br />
e.g. Artikulation, bei der sich die Zungenspitze im Bereich hinter den Alveolen (Zahndamm) im<br />
Bereich des Beginns des Palatums (harter Gaumen) befindet; der Artikulationsort hinter den<br />
Alveolen im Übergangsgebiet zum Palatum. (Gadler)<br />
~ Phonetik, Artikulation<br />
palliation<br />
Palliation n. / f. / (-en) [- - palliativ]<br />
= Linderung, Milderung, Erleichterung<br />
palliativ: [lat.] krankheitsmildernd, die Beschwerden einer Krankheit lindernd, nicht die<br />
Ursache beseitigend (von Behandlungsweisen oder Medikamenten) Meyers)<br />
e.g. Die Behandlung progredienter neurologischer Erkrankungen erfolgt in Ermangelung kausaler<br />
Therapiemöglichkeiten symptomatisch-medikamentös. (...) Mit der Option, die orale Ernährung so<br />
lange wie möglich fortzusetzen, versucht man, durch kompensatorische Maßnahmen die<br />
Lebensqualität der Patienten zu verbessern. (Bartolome)<br />
~ Dysphagie, Dysarthrie<br />
palpebral fissure<br />
Palpebralfissur c. / f. / -en<br />
= Lidspalte, Lidritze, Rima palpebrarum<br />
Zwischenraum zwischen den Augenlidern Pschyrembel)<br />
e.g. Eine erweiterte Lidspalte, verstrichene Stirn und Nasolabial-Falte und ein herabhängender<br />
Mundwinkel sprechen für eine homolaterale periphere Läsion des N. facialis. (Masuhr /<br />
Neumann)<br />
~ Down-Syndrom, Fazialisparese<br />
papilloma<br />
Papillom n. / n. / -e [- - papillös, papillomatös]<br />
vom Oberflächenepithel ausgehender, histol. meist benigner Tumor mit papillärem<br />
Aufbau, der häufig viel Bindegewebe enthält Pschyrembel)<br />
e.g. Die Papillome des Larynx gehören zu den gutartigen epithelialen Geschwülsten und sind sowohl<br />
im Kindesalter als auch bei Erwachsenen zu beobachten. Das besondere Kennzeichen dieser<br />
Papillome besteht in der ausgesprochenen Rezidivneigung und in der Gefahr der malignen<br />
Entartung. (Böhme)<br />
~ Tumor, Reinke-Ödem, Stimmlippenknötchen<br />
◊ Stimmlippenpapillom<br />
paralinguistic<br />
paralinguistisch adj. / / [- Paralinguistik]<br />
bezieht sich auf die Paralinguistik; Zweig der Linguistik, der Erscheinungen untersucht,<br />
die hörbare und sichtbare sprachliche Äußerungen in psychisch-expressiver,<br />
darstellender und apellativer Funktion begleiten, wie z.B Mimik und Gestik<br />
Lewandowski)<br />
e.g. Aphasiker verwenden in der Kommunikation häufig gefüllte und ungefüllte Pausen, bestimmte<br />
Körperhaltungen oder Handbewegungen, um ihren momentanten Gesprächsschritt zu sichern.<br />
(Bongartz)
Definiciones de términos alemán 163<br />
~ non-verbale Kommunikation, Aphasie<br />
parallel talk<br />
Parallelsprechen c. / n. / kein Plural<br />
= parallel talking<br />
sprachliche Umsetzung kindlicher Vorhaben, Gefühle und Bedürfnisse Grohnfeldt)<br />
e.g. Beispiel: Kind geht auf eine Kiste zu, faßt den Deckel an. Erwachsener: "So, du willst die Kiste<br />
auspacken, ja?" (Grohnfeldt)<br />
~ Therapie, Sprachentwicklung<br />
paralysis<br />
Paralyse n. / f. / -n [- - paralysiert]<br />
vollständige Lähmung Pschyrembel)<br />
e.g. Die progressive Paralyse beginnt allmählich mit Leistungsabfall, Gedächtnisstörungen und<br />
affektiver Labilität. Frühzeitig fallen Artikulationsstörungen mit "Silbenstottern" und ein<br />
unregelmäßiges Schriftbild auf. Dysarthrie und Koordinationsstörungen sind progredient. (Masuhr<br />
/ Neumann)<br />
~ Parese, Pseudobulbärparalyse<br />
◊ juvenile Paralyse, progressive Paralyse, Pseudobulbärparalyse<br />
paramedian<br />
paramedian adj. / / [- - paramediär]<br />
gering von der Mittellinie abweichend Franke)<br />
e.g. Bei den (häufigeren) isolierten Schädigungen des unteren Kehlkopfnerven, tritt dagegen eine<br />
ausgeprägte Heiserkeit auf, wenn die Lähmung einseitig ist. Die Stimmlippe steht dann<br />
unbeweglich in einer sogenannten Paramedianstellung und kann zur Stimmbildung nicht<br />
ausreichend an die gesunde, gegenseitige Stimmlippe angenähert werden. (Grohnfeldt)<br />
~ Stimmlippenparese, laterale Ebene<br />
◊ Paramedianstellung<br />
paraphasia<br />
Paraphasie n. / f. / -n<br />
es finden sich verbale Entgleitungen, d.h., es werden Wortformen verwendet, die den<br />
Gedanken nicht richtig wiedergeben. Zwei grundsätzliche Verlaufsformen sind zu<br />
unterscheiden:<br />
1. Phonematische Paraphasie<br />
2. Semantische Paraphasie Poeck)<br />
e.g. Beim Benennen erfolgen Paraphasien aus dem semantischen Feld des Zielwortes oder ohne<br />
Bezug dazu. Anstatt zu benennen beschreibt der Patient oft den Gebrauch oder Eigenschaften<br />
eines Gegenstandes. (Wirth)<br />
~ Aphasie, phonematische Paraphasie, verbale Paraphasie<br />
◊ phonematische Paraphasie, semantische Paraphasie<br />
parasympathetic<br />
parasympathisch adj. / / [- Parasympathikus]<br />
bezieht sich auf den Parasympathikus; physiologisch und pharmakologisch vom<br />
Sympathikus abgrenzbarer Teil des vegetativen Nervensystems Pschyrembel)
Definiciones de términos alemán 164<br />
e.g. Der Sympathikus befaßt sich mit Reaktionen auf Notfälle. Aufgabe des Parasympathikus ist die<br />
interne Überwachung und Regulation einer ganzen Reihe von Funktionen (Körperhaushalt, wie<br />
für Ausscheidung von überflüssigen Stoffen, den Schutz des visuellen Apparates und die<br />
Langzeitspeicherung von Körperenergie) (Zimbardo)<br />
~ Nervensystem<br />
Ggs. Sympathikus<br />
paresis<br />
Parese n. / f. / -n [- - paretisch]<br />
motorische Schwäche, unvollständige Lähmung Franke)<br />
e.g. Vorwiegend finden sich linksseitige Rekurrensparesen, weitaus seltener rechtsseitige oder<br />
bilaterale Lähmungen. (Böhme)<br />
~ Hemiparese, Zerebralparese, Fazialisparese, Paralyse, Rekurrensparese<br />
◊ Zerebralparese, Hemiparese, Rekurrensparese, Fazialisparese<br />
Parkinson's disease<br />
Parkinson-Krankheit c. / f. / kein Plural<br />
= Morbus Parkinson, Parkinson`s disease<br />
es handelt sich um ein hypokinetisch-hypertones Syndrom mit der Trias: Tremor, Rigor,<br />
Akinese. Pathogenetisch liegt eine progrediente Degeneration dopaminerger Neurone<br />
vor (Systematrophie) Masuhr / Neumann)<br />
e.g. Die hypokinetische Dysphonie bei Parkinson-Krankheit ist kein konstantes Symptom.<br />
Gelegentlich kann jedoch die hypokinetische Dysphonie sogar als erstes Symptom einer<br />
Parkinson-Krankheit feststellbar sein. (Böhme)<br />
~ Dysartrie, orofaziale Dyskinesie, Rigor, Tremor<br />
paroxysm<br />
Paroxysmus n. / m. / Paroxysmen [- - paroxysmal]<br />
= Anfall<br />
Anfall, Krampf Pschyrembel)<br />
e.g. Pathognomisch für eine Multiple Sklerose ist das Syndrom einer paroxysmalen Dysarthrie und<br />
Ataxie. (Böhme)<br />
~ Krampf, multipler Sklerose<br />
partial seizure<br />
partieller Anfall c. / m. / -e Anfälle<br />
= fokaler Anfall<br />
einfache fokale (partielle) Anfälle beruhen auf einer lokalen, herdförmig auf einer<br />
Hirnhälfte beschränkten neuronalen Erregung. Komplexe fokale (partielle) Anfälle gehen<br />
mit einseitigen, häufiger bilateralen neuronalen Entladungen einher Masuhr / Neumann)<br />
e.g. Fokale (partielle) Anfälle können ohne Bewußtseinsstörung (einfach-partiell) oder mit<br />
Bewußtseinsstörung (komplex-partiell) auftreten. Fokale Anfälle sind in der Mehrzahl<br />
symptomatisch, das heißt, Ausdruck einer lokalisierbaren organischen Hirnschädigung. (Poeck /<br />
Hacke)<br />
~ Epilepsie, Krampf, Paroxysmus<br />
◊ einfach fokaler partieller Anfall, komplex partieller Anfall<br />
part-word repetition
Definiciones de términos alemán 165<br />
Teilwortwiederholung c. / f. / -en<br />
= Wortteilwiederholung, Silbenwiederholungen<br />
Wiederholung von Lauten und Silben Baumgartner / Füssenich)<br />
e.g. Es kommt zu "hämmernden" Wiederholungen von Lauten und Silben. (Fiedler / Standop)<br />
~ Stottern, Unflüssigkeit, Artikulation<br />
pathogenesis<br />
Pathogenese n. / f. / -n [- - pathogenetisch]<br />
Entstehung und Entwicklung von Krankheiten Pschyrembel)<br />
e.g. Ätiopathogenese. Die Parkinson-Krankheit ist in 80-90% der Fälle idiopathisch; die Rolle<br />
genetischer Faktoren umstritten. (Masuhr / Neumann)<br />
~ Ätiologie, Pathologie<br />
◊ Ätiopathogenese<br />
pathologist<br />
Pathologe/in n. / m.(f.) / -n/-nen<br />
Wissenschaftler auf dem Gebiet der Pathologie Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Der Pathologe befaßt sich mit den abnormen und krankhaften Veränderungen im menschlichen<br />
Organismus. (Pschyrembel)<br />
~ Pathologie<br />
pathology<br />
Pathologie n. / f. / (-n) [- - pathologisch]<br />
als Teilgebiet der Medizin die Lehre von den abnormen und krankhaften Veränderungen<br />
im (menschlichen) Organsismus, insbesondere von den Ursachen (Ätiologie) sowie<br />
Entstehung und Entwicklung (Pathogenese) von Krankheiten und den durch sie<br />
verursachten organischen Veränderungen und funktionellen Auswirkungen<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Pathologisches Weinen und Lachen (früher als "Zwangsweinen" und "Zwangslachen" bezeichnet)<br />
beobachtet man bei Bulbärparalyse und Pseudobulbärparalyse. (Masuhr / Neumann)<br />
~ Pathologe/in, Pathogenese, pathophysiologisch, Psychopathologie<br />
◊ Psychopathologie<br />
pathophysiology<br />
pathophysiologisch adj. / / [- Pathophysiologie]<br />
bezieht sich auf die Pathophysiologie; Lehre von den krankhaften Lebensvorgängen und<br />
gestörten Funktionen im menschlichen Organismus; zusammen mit der Pathobiochemie<br />
beschäftigt sie sich mit u.a. mit molekularbiologischen Untersuchungen innerhalb der<br />
Zellen zur Erklärung pathologischer Abweichungen von physiologischen und<br />
biochemischen Vorgängen Pschyrembel)<br />
e.g. Pathophysiologisch handelt es sich bei Epilepsie um eine Labilität des Membranpotentials mit<br />
Neigung zu paroxysmalen Spontanentladungen bei Ungleichgewicht zwischen den Transmittern<br />
Glutamat und GABA. (Masuhr / Neumann)<br />
~ Pathologie, Physiologie<br />
perception
Definiciones de términos alemán 166<br />
Wahrnehmung n. / f. / -en [wahrnehmen]<br />
= Perzeption<br />
(med.): allgemeine Wahrnehmung. (psychologisch): noch nicht bewußt erkannte und<br />
eingeordnete Wahrnehmung mit Augen, Nase, Ohren, Zunge, Haut, Innenohr (Lagesinn)<br />
umd Muskeln (Bewegungssinn) Franke)<br />
e.g. Die visuelle Wahrnehmung ist ebenfalls eine wichtige Voraussetzung für den Beginn der<br />
Sprachentwicklung. (Wendlandt)<br />
~ perzeptiv, Perzeptionspsychologie<br />
◊ Perzeptionsschwerhörigkeit<br />
Ggs. Apperzeption<br />
perceptual<br />
perzeptiv adj. / / [perzipieren- Perzeption]<br />
= perzeptuell, perzeptorisch<br />
die Perzeption (Wahrnehmung) betreffend; wahrnehmend Duden)<br />
e.g. Die perzeptive (auditive) Phonetik untersucht die Aufnahme und Verarbeitung akustischer<br />
Signale durch das Ohr und das zentrale Nervensystem. (Biesalski / Friedrich)<br />
~ Wahrnehmung<br />
perceptual psychology<br />
Perzeptionspsychologie c. / f. / kein Plural<br />
= Wahrnehmungspsychologie<br />
befaßt sich mit den Perzepten. Ein Perzept ist das, was wahrgenommen wird. Es ist<br />
weder der physische Gegenstand (distaler Reiz) noch sein Abbild in einem Rezeptor<br />
(proximaler Reiz). Vielmehr handelt es sich um das erfahrene (phänomenale) Ergebnis<br />
des gesamten Wahrnehmungsprozesses, der so unterschiedliche psychische Vorgänge<br />
wie Zusammenfügen, Urteilen, Schätzen, Erinnern, Vergleichen und Assoziieren umfaßt<br />
Zimbardo)<br />
e.g. Ein schwieriges Problem bei den Wahrnehmungsvorgängen ist die Tatsache, dass unsere<br />
Sinnesorgane ja nur chemische oder physikalische Gegebenheiten (etwa Schallwellen oder<br />
Lichtwellen) registrieren, wir aber als Endprodukt der Wahrnehmungsvorgänge Gegenstände,<br />
Ereignisse oder Lebewesen registrieren. (Remschmidt)<br />
~ perzeptiv, Wahrnehmung<br />
perforation<br />
Perforation n. / f. / -en<br />
= Durchbruch, Durchbohren<br />
Durchbruch, Durchbohren; Eröffnung einer geschlossenen Körperhöhle od. Struktur,<br />
meist eines Hohlorgans; 1. Spontan inf. nekrotisch-entzündlicher Gewebeschädigung<br />
(z.B. Magenperforation, Trommelfellperforation); 2. Traumatisch bedingt (auch iatrogen,<br />
z.B. P. des Uterus bei Kürettage, des Ösophagus bei Ösophagoskopie) Pschyrembel)<br />
e.g. Akute Otitis media (...) Befund: (...) diffuse Rötung und Vorwölbung des Trommelfells mit<br />
Übergreifen der Rötung auf die Gehörwand, Einzelheiten des Trommelfells nicht mehr<br />
auszumachen. Schließlich spontane stecknadelstichgroße Perforation im vorderen unteren oder<br />
hinteren unteren Trommelfellquadranten am zweiten oder dritten Tag mit zunächst serösem,<br />
später eitrigem Sekretabfluß, "pulsierender Reflex" und Ohreneiterung ("Ohrenlaufen").<br />
(Boenninghaus)<br />
~ Membrana tympani-Perforation<br />
◊ Trommelfellperforation
Definiciones de términos alemán 167<br />
perinatal<br />
perinatal adj. /<br />
umfaßt den Zeitraum kurz vor, während und bis 7 Tage nach der Geburt Franke)<br />
e.g. Zerebrale Bewegungsstörung. Es handelt sich um eine neuromuskuläre Störungen im<br />
Bewegungsablauf mit oder ohne Intelligenzdefekt infolge einer prä-, peri- oder postnatal<br />
erworbenen, nicht progressiven Hirnschädigung. (Wirth)<br />
~ pränatal<br />
peripheral<br />
peripher adj. /<br />
= außen<br />
zur Außenseite hin, weg vom Mittelpunkt, außen Franke)<br />
e.g. Als Dysglossie bezeichnet man Artikulationsstörungen infolge organischer Erkrankungen im<br />
Bereich der peripheren Nerven und Muskeln einschließlich des knöchernen Systems der<br />
Sprechwerkzeuge. (Böhme)<br />
~ medial<br />
◊ peripheres Nervensystem<br />
Ggs. Zentral<br />
perlocutionary<br />
perlokutionär adj. / / [- Perlokotion]<br />
bezieht sich auf den perlokutionären/perlokutiven Akt, die Perlokution;<br />
mit einem Sprechakt mitvollzogene Teilhandlung und die Wirkung auf die Gefühle,<br />
Gedanken oder Handlungen des Hörers, die der Äußerung als Plan, Zweck oder Absicht<br />
zugrunde liegen; die Konsequenz, die sich für den Hörer aus dem Sprechakt ergibt<br />
Lewandowski)<br />
e.g. Zur Bestimmung einer Äußerung gehört dreierlei: 1. Der begriffliche Inhalt (lokutionärer Akt), 2.<br />
Die Absicht des Sprechers (illokutionärer Akt), 3. Die Wirkung der Äußerung auf den Hörer<br />
(perlokutionärer) Akt. (Szagun)<br />
~ illokutionär, lokutionär, Äußerung<br />
personal FM unit<br />
FM-System c. / n. / -e<br />
= Mikroport-Anlage, FM-Ausstattung<br />
FM-Ausstattung (drahtlose Übertragungsanlagen).(...) (Mikrophon-Sender und<br />
Empfangsgerät) (...) Es handelt sich um drahtlose Hochfrequenzverstärker zusätzlich zu<br />
den individuellen Hörgeräten.Eine Einblendautomatik dämpft beim Sprechen der<br />
Bezugsperson die Umgebungsgeräusche um 20 dB ab. Ein konstanter Sprecher-<br />
Mikrofon-Abstand führt zur Ausschaltung nachteiliger akustischer Übertragungsfaktoren<br />
Wirth)<br />
e.g. Es handelt sich um eine Gerätekombination, die aus einem Kurzwellensender (für den Lehrer)<br />
und eine Empfangsgerät (für den schwerhörigen Schüler) besteht. Außerdem ist über Induktion<br />
das individuelle Hörgerät mit eingeschaltet. Das Sprachverständnis wird vor allem in der Schule<br />
durch diese Art der nebengeräuscharmen Verstärkung meistens soweit verbessert, daß unter<br />
Umständen auch erheblich hörgestörte Kinder normale Schulen besuchen können. (Biesalski)<br />
~ Hörgerät, Kommunikationshilfe für Högeschädigte<br />
pharyngeal
Definiciones de términos alemán 168<br />
pharyngeal adj. / / [- Pharyngeal]<br />
auf den Pharynx bezüglich, dort artikuliert (Sprachw.) Duden)<br />
e.g. Pharyngeal(laut) [Auch: Faukal, Rachenlaut]. Nach der Artikulationsstelle (Pharynx) bezeichneter<br />
Sprachlaut. Wegen der geringen Möglichkeiten, die Pharynx zu verändern, gibt es im<br />
wesentlichen zwei Pharyngeallaute: [] und []. Beide kommen im Arab. vor : [hi'n :a: ?] >Henna,<br />
roter pflanzlicher Farbstoff, ['?i :sa:] Jesus. (Bußmann)<br />
~
Definiciones de términos alemán 169<br />
[h - c]. Dies ist der pharyngeale Engelaut. Die Zungenwurzel nähert sich der<br />
Rachenwand, und dadurch wird der Kehldeckel gegen den Kehlkopfeingang<br />
hinuntergedrückt. Es gibt diesen Laut sowohl stimmlos als auch stimmhaft im<br />
Arabischen z.B. bei Mohammed [mo' ham:ad]. Der auditive Eindruck ist der eines<br />
gepreßten Vokaleinsatzes, was dem folgenden Vokal einen kehligen Beiklang gibt<br />
Beispiele für den pharyngealen Frikativ [h]/ [c] können wir dem orientalischen Dialekt des<br />
Hebräischen entnehmenPompino-Marschall S. 192 Schubiger)<br />
e.g. Untergruppen von Frikativen ergeben sich durch Labialisierung, Palatalisierung, Velarisierung<br />
(Sekundäre Artikulation), Pharyngealisiserung, Aspiration, Nasalierung, Glottalisierung.<br />
(Bußmann)<br />
~ Phonetik, Konsonant, Frikativ, Pharynx<br />
pharyngeal plosive<br />
Pharyngealplosiv c. / m. / -e<br />
= Rachenverschlußlaut, pharyngealer Plosiv<br />
ein echter pharyngealer Plosiv wird mit Verschlußbildung im Rachenraum gebildet, d.h.<br />
daß unmittelbar hinter dem Mundraum die Rachenwände gegeneinander geführt<br />
werden, wobei der Kehlkopf etwas angehoben wird. Die Verschlußbildung ist ein<br />
Zusammenspiel von Rachenwänden un Glottis, die hierbei vermutlich geschlossen wird,<br />
da ein echter Verschluß nur mit den Rachenwänden artikulatorisch wohl kaum möglich<br />
ist Vieregge)<br />
e.g. Pharyngeale Plosive können bei Patienten vorkommen, die Schwierigkeiten mit dem<br />
velopharyngealen Schließmechanismus haben, welcher bei Plosivartikulationen den Nasenraum<br />
abschließt, und daher als Kompensation pharyngeale Plosive einsetzen, die sie sehr wohl<br />
produzieren können. (Vieregge)<br />
~ Plosiv, Pharynx, Phonetik, Konsonant<br />
In Phonetikbüchern, die die Norm der deutschen Sprache beschreiben, werden velare, uvulare und laryngeale<br />
Verschlußlaute definiert. Pharyngeale Plosive treten nur als kompensatorische Artikulation auf.<br />
pharyngeal speech<br />
Pharynxstimme c. / f. / (-n)<br />
= Rachenstimme<br />
bei der pharyngealen Ersatzstimme dient der Hypopharynx als Aktivator und die<br />
Schleimhautenge zwischen Zungengrund und Pharynx als Vibrator Böhme)<br />
e.g. Es gibt auch eine Pharynxstimme, bei der die im Hypopharynx vorhandene Luft<br />
zusammengepreßt und zur Bildung eines Geräusches benutzt wird; sie ist aber wegen des sehr<br />
geringen Luftvolumens sehr leise und durch den Geräuschcharakter der Ersatzstimme nur<br />
schwer verständlich. Diese Pharynxstimme ist nicht identisch mit dem Pseudoflüstern (...).<br />
(Grohnfeldt)<br />
~ Parabukkale Stimme
Definiciones de términos alemán 170<br />
besteht die Wand aus einer derben Bindegewebsmembran, Fascia pharyngobasilaris,<br />
durch die der Pharynx in großem Umfang an der Schädelbasis befestigt ist Kahle)<br />
e.g. Während die Rachenhinterwand mit ziemlich gleichbleibender glatter Oberfläche für alle Teile des<br />
Rachens den hinteren Abschluß bildet, begrenzen den mittleren Rachen (Mesopharynx) nach<br />
vorn und seitlich die vorderen und hinteren Gaumenbögen und die Zungenwurzel. Der obere<br />
Rachen (Epipharynx) hat als untere Grenze das Gaumensegel, als hinteren Teil des weichen<br />
Gaumens, als seitlichen je eine Öffnung der Tube (der Eustachischen Röhre, die zum Mittelohr<br />
führt), als obere hinten die Rachenmandel und vorn oben die Choanen, mandelförmige, schräg<br />
verlaufende Ausgänge der Nase nach hinten, zum Rachen zu. (Habermann)<br />
~ hintere Pharynxwand, velopharyngealer Sphinkter, Pharynx, velopharyngeale<br />
Insuffizienz<br />
pharyngoplasty<br />
Velo-Pharyngo-Plastik c. / f. / -en<br />
= Velo-Pharyngoplastik<br />
(Biesalski) OP, wobei ein breiter, gestielter Lappen aus der Rachenhinterwand mit dem<br />
Velum vernäht wird. Zur Verminderung des Nasenluftstroms Franke)<br />
e.g. Ein therapieresistentes offenes Näseln kann zwischen dem 4. 6. Lebensjahr durch eine<br />
Unterfütterung der Rachenhinterwand bzw. partielle Vernähung von Hinterwand und<br />
Gaumensegel (Velo-Pharyngo-Plastik) gebessert werden. (Berghaus)<br />
~ Rhinophonia aperta, Rhinophonia mixta, Hypernasalität, pharyngealer Gewebslappen<br />
pharynx<br />
Pharynx n. / m. / Pharyngen [- - pharyngeal]<br />
= Rachen, Schlund<br />
Rachen, Schlund; membranös-muskulärer, von Schleimhaut ausgekleideter Schlauch,<br />
der von der Schädelbasis bis zum Ösophagusmund in Höhe des Ringknopels reicht;<br />
gemeinsamer Teil des Atem- und Speisewegs im Anschluß an Nasen- und Mundhöhle<br />
bis zum Eingang in Trachea bzw. Ösophagus; Einteilung in drei Etagen: Pars nasalis<br />
(Epipharynx), Pars oralis (Mesopharynx), Pars laryngea (Hypopharynx) Pschyrembel)<br />
e.g. Im Mesopharynx kreuzen Atemweg und Speiseweg. Beim Neugeborenen steht der Kehlkopf<br />
noch hoch im Pharynx, der Kehldeckel überragt den Zungengrund, die Speise gelangt seitlich an<br />
ihm vorbei (Recessus piriformis) in den Oesophagus, ohne den Luftweg zu gefährden; der<br />
Säugling kann trinken und gleichzeitig atmen. Später tritt der Kehlkopf tiefer, der Rachen wird<br />
höher. Der Eingang in den Kehlkopf gerät dabei in den Speiseweg. (Kahle)<br />
~ Epipharynx, Mesopharynx, Hypopharynx, Pharynxwand, Pharynxhinterwand<br />
◊ Pharynxraum, Epipharynx, Mesopharynx, Hypopharynx, Pharynxwand,<br />
Pharynxhinterwand<br />
phonation<br />
Phonation c. / f. / (-en) [phonieren- - phonatorisch]<br />
= Stimmgebung, Stimmerzeugung, Stimmproduktion, Stimmbildung<br />
Stimm- und Lautbildung durch den Stimmapparat: Erzeugung von Tönen in<br />
unterschiedlicher Höhe durch Veränderung der Stimmritzenweite u.<br />
Stimmlippenspannung; Schwingungen der Stimmlippen verursachen einen Primärklang,<br />
der aus Grund- und Obertönen zusammengesetzt ist; durch Resonanz in Pharynx,<br />
Mund- und Nasenhöhle erfolgt eine Verstärkung von Teiltönen Pschyrembel)<br />
e.g. Die Stimmproduktion beruht auf einer präzisen Interaktion zwischen subglottischen und<br />
transglottischen Kräften, die sich durch die myoelastisch-aerodynamische Theorie gut erklären<br />
läßt. Die Stimmproduktion wird durch den funktionellen Charakter der einzelnen Strukturen der
Definiciones de términos alemán 171<br />
Stimmlippe beeinflußt. Neben der Innervation spielt ein ausgewogenes propriozeptives System<br />
eine bedeutsame Rolle für die Phonation.<br />
bei der Stimmerzeugung (Phonation) liegen die Stimmlippen als Schwingungsgenerator der Stimme<br />
aneinander. Angeblasen durch die Ausatemluft werden ihre freien Schleimhautkanten in<br />
periodische Schwingungen versetzt und ein Ton erzeugt (Randkantenphänomen)Franzen S. 119<br />
Die Stimmbildung ist Ausdruck der organischen Voraussetzungen des Kehlkopfs und der beteiligten<br />
Nerven und Muskeln, ist an ein hohes Ausmaß der Feinabstimmung neurophysiologischer und<br />
neuropsychologischer Prozesse gebunden und von dem seelischen Empfinden der<br />
Gesamtsituation der Betreffenden abhängig. Dementsprechend vielgestaltig sind die Ansätze zur<br />
Beeinflussung der Stimmbildung und die dabei zugrundeliegenden Formen des<br />
Selbstverständnisses und Menschenbildes. Grohnfeldt S.5 (Böhme)<br />
~ Stimme, myoelastisch-aerodynamische Theorie, Glottis, Stimmlippenschwingung, Plica<br />
vocalis, Ligamentum vocale Stimmlippe<br />
◊ Phonationsatmung,Phonationsmechanismus, phonatorische Stockung<br />
phonatory stoppage<br />
phonatorisches Stoppen c. / n. / kein Plural<br />
abrupte phonatorische Unterbrechungen Grohnfeldt)<br />
e.g. Die Suche nach dem trennenden Merkmal zwischen Entwicklungsunflüssigkeiten und Stottern<br />
geht weiter. Stromstas (1965) spektographische Befunde pathologischer<br />
Koartikulationsbesonderheiten (auffällige Übergänge von Konsonanten zu Vokalen, abrupte<br />
phonatorische Unterbrechungen) bei später stotternden Kindern als Abgrenzung gegenüber nur<br />
vorübergehend unflüssigen Kindern konnten bis heute nicht wiederholt werden. (Grohnfeldt)<br />
~ Unflüssigkeit, Stottern<br />
phoneme<br />
Phonem n. / n. / -e [- Phonematik, Phonemik - phonematisch]<br />
(ling.) Laut, kleinste sprachl. Einheit, die zur Unterscheidung von Wörtern dient, z.B.<br />
Bein im Gegensatz zu Pein Franke)<br />
e.g. Ein Phonem ist jedoch selbst nicht bedeutungstragend. Es handelt sich also um das kleinste<br />
Glied eines Lautgegensatzes, das die Bedeutung eines Wortes ändern kann; zum Beispiel a, o<br />
und ö in Rasen - Rosen - Rösen. Die Phoneme unterscheiden sich durch sog. distinktive<br />
Merkmale. Die deutsche Sprache hat 35 Phoneme bei Einbeziehung der lang/kurz-Distinktion<br />
von sieben Vokalen. (Wirth)<br />
~ Phonologie, phonemische Transkription<br />
◊ Phoneminventar, phonemische Transkription<br />
phonemic paraphasia<br />
phonematische Paraphasie c. / f. / - -n<br />
lautliche Veränderungen eines Wortes durch Substitution, Auslassung, Umstellung oder<br />
Hinzufügung. Treten die Entstellungen sehr häufig auf, dass die Sprache unverständlich<br />
wird, spricht man von einem phonematischen Jargon Böhme)<br />
e.g. Wernicke-Aphasie. Leitsymptome sind u.a.:<br />
- Erheblich gestörtes Sprachverständnis<br />
- Reichlich semantische und/oder phonematische Paraphasien, die z.T. vom Zielwort grob abweichen;<br />
- Neologismen, phonematischer und semantischer Jargon (...) (Wirth)<br />
~ Paraphasie, Aphasie, Jargon
Definiciones de términos alemán 172<br />
phonetic<br />
phonetisch adj. / / [- Phonetik]<br />
die Phonetik betreffend, lautlich Duden)<br />
e.g. phonetische Bedeutung: Den Lauten einer Sprache werden bestimmte Bedeutungen<br />
zugesprochen, d.h. es wird eine Art Verbindung zwischen den Lauten eines Wortes und seiner<br />
Bedeutung hergestellt. (So scheint Klirren bereits aufgrund seiner Laute auf eine Geräusch<br />
hinzuweisen, das vorwiegend aus höheren Tönen besteht.) (Gadler)<br />
~ phonetische Ausführung, phonetische Verwandschaft, phonetisch-artikulatorische<br />
Störung, phonetisch-phonologische Störung<br />
◊ phonetische Ausführung, phonetische Verwandschaft, phonetisch-artikulatorische<br />
Störung, phonetisch-phonologische Störung<br />
phonetic implementation<br />
phonetische Ausführung c. / f. / - -en<br />
= phonetischer Akt<br />
der (Sprech-)Teilakt, der die Produktion sprachbezogener Laute bzw. komplexer<br />
Schallgebilde umfaßt Bußmann)<br />
e.g. Die Produktion der Laute erfolgt nun durch das Zusammenwirken der besprochenen<br />
Artikulationsorgane (Rachen, Kehldeckel, weicher Gaumen, Nasenraum, Mundraum, harter<br />
gaumen, Zunge, Lippen). Die einzelnen Laute werden durch eine Reihe von verschiedenen<br />
Eigenschaften gekennzeichnet: Verhalten der Stimmbänder, Artikulationsstelle(n), Artikulationsart<br />
(wie die Hindernisse überwunden werden), Behauchung. (Gadler)<br />
~ Phonetik, phonetische Verwandschaft, Sprechmechanismus, Artikulation<br />
phonetic variabilty<br />
phonetische Verwandschaft c. / f. / - -en<br />
= phonetische Ähnlichkeit<br />
Eigenschaft von stellungsbedingten Lautvarianten, die zu ein und demselben Phonem<br />
gehören, z.B. die Merkmale [+stimmlos], [+Frikativ] und [+ dorsal] bei ch1 und ch2, die<br />
zu dem Phonem /x/ gehören. Phonetische Verwandschaft läßt sich nicht exakt<br />
operational definieren, basiert in vielen Fällen vielmehr auf Intuition und ist abhängig von<br />
der Differenziertheit der Beschreibungssprache. - Phonetische Verwandschaft gepaart<br />
mit komplementärer Verteilung gilt in der Regel als Kriterium dafür, daß zwei<br />
Lautvarianten Allophone ein und desselben Phonems sind Bußmann)<br />
e.g. Daß die Laute im Ablauf eines Wortes sich gegenseitig in ihrer artikulatorischen Bildung infolge<br />
der großen Beweglichkeit unserer Sprechorgane und der zahlreichen Möglichkeiten ihres<br />
Zusammenspiels beeinflussen (und trotzdem noch als die Ziellaute erkannt werden), sei erwähnt,<br />
um das Bewegliche, kaum Fixierbare des Geschenes zu kennzeichnen. (...) In komplizierter<br />
Weise werden alle diese Laute in ihren Modifikationen (über die Zwischeneinheit der Linguisten<br />
Phonem und Morphem) in der Synthese zum sinntragenden Wort und Satz (...). (Habermann)<br />
~ Phonetik, Phonem<br />
In der deutschen Literatur werden die Bedingungen der Ähnlichkeit bzw. Zusammengehörigkeit der nichtdistinktiven<br />
phonetischen Variationen bzw. der Allophone eines Phonems beschrieben, anstatt deren<br />
Unterschiede zu betonen.<br />
phonetics<br />
Phonetik n. / f. / kein Plural [- Phonetiker - phonetisch]<br />
untersucht die lautliche Seite des Kommunikationsvorgangs unter dem Aspekt folgender<br />
Teilprozesse: (a) artikulatorisch-genetische Lautproduktion (Artikulatorische Phonetik),<br />
(b) Struktur der akustischen Abläufe (Akustische Phonetik), (c) neurologisch-
Definiciones de términos alemán 173<br />
psychologische Vorgänge des Wahrnehmungsprozesses (Auditive Phonetik). Ihre Basis<br />
sind Erkenntnisse der Anatomie, Physiologie, Neurologie und Physik Bußmann)<br />
e.g. Dabei ist der Gegenstand "Laut" etwas, was von einem Beobachter - Hörer - aus einem zeitlichen<br />
Kontinuum von verschiedenartigen "Geräuschen" herausgelöst wird. Diese Elemente versucht<br />
nun der Hörer oder, wenn er geschult ist, der Phonetiker, unter Zuhilfenahme eines bestimmten,<br />
begrenzten Zeichenvorrats symbolisch darzustellen. Daher wird dieser Bereich auch als<br />
Symbolphonetik bezeichnet: Die phonetische Information wird als eine Kette von Symbolen<br />
dargestellt.Die Verschriftlichung erfolgt mit Hilfe eines Systems, das auf der Basis des<br />
lateinischen Alphabets beruht. (Gadler)<br />
~ akustische Phonetik, Artikulation, phonetisch-artikulatorische Störung<br />
◊ akustische Phonetik<br />
phonological<br />
phonologisch adj. /<br />
die Phonologie betreffend Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Die phonologischen Störungen sind primär linguistische Kommunikationsstörungen und nicht als<br />
artikulatorisches Problem deutbar. (Böhme)<br />
~ Phonologie, phonologische Störung, phonologische Repräsentation<br />
◊ phonologische Störung, phonologische Repräsentation<br />
phonological acquisition<br />
Erwerb der Phonologie c. / m. / kein Plural<br />
stufenweiser Erwerb des Lautsystems Biesalski / Friedrich)<br />
e.g. Zum einen ermöglicht die zunehmende Regularisierung und Systematisierung der Aussprache<br />
die Produktion neuer Wörter, zum anderen wird ein Kind infolge immer neuer Wörter zur<br />
Regelbildung seiner Aussprache gezwungen. (Baumgartner / Füssenich)<br />
~ Phonologie, Sprachentwicklung, phonologische Repräsentation<br />
phonological representation<br />
phonologische Repräsentation c. / f. / - -en<br />
die Darstellung der lexikalischen und grammatischen Morpheme als Matrizen von<br />
Merkmalen, die durch die phonologischen
Definiciones de términos alemán 174<br />
phonological-process approach<br />
Phonologischer-Prozess Ansatz c. / f. / kein Plural<br />
bei dem Ansatz (Weiner, 1981) werden die betroffenen phonologischen Prozesse gezielt<br />
behandelt Jahn)<br />
e.g. Aufgrund ihrer Bedeutung für den Laut- und Schriftspracherwerb, bildet die Förderung der<br />
auditiven Wahrnehmung, insbesondere der phonolgischen Bewusstheit, einen Schwerpunkt<br />
innerhalb der phonologisch orientierten Therapie. Darauf aufbauend bzw. parallel dazu erfolgt die<br />
gezielte Arbeit an phonologischen Prozessen. (Jahn)<br />
~ phonologische Störung, Erwerb der Phonologie, Phonologie, multiphonemischer Ansatz<br />
phonology<br />
Phonologie n. / f. / (-n) [- - phonologisch]<br />
die Lehre von den Phonemen und phonologischen Oppositionen. Die Phonologie<br />
untersucht, wie die Laute einer Sprache organisiert sind, damit die Übertragung von<br />
grammatischen Strukturen und dadurch auch von Bedeutung möglich ist Gadler)<br />
e.g. Phonologie, das System der Anwendung von Sprachlauten, ist genau wie Syntax, Morphologie,<br />
Semantik und Pragmatik ein Teil der Sprache und nicht des Sprechens. (Böhme)<br />
~ phonologisch, Phonetik, natürliche Phonologie-Theorie<br />
physical disability<br />
körperliches Unvermögen c. / n. / kein Plural<br />
= körperliches Gebrechen<br />
Gebrechen: dauernder, körperlicher Schaden Duden)<br />
e.g. Erwerbsunfähigkeit im sozialen Entschädigungsrecht bzw. völlige Erwerbsunfähigkeit im<br />
Einkommenssteuerrecht ist immer dann anzunehmen, wenn der Grad der Behinderung mehr als<br />
90% beträgt. Für die Annahme dauernder Erwerbsunfähigkeit ist außerdem Voraussetzung, daß<br />
in absehbarer Zeit keine Aussicht auf wesentliche Verbesserung besteht. (Böhme)<br />
physical therapist<br />
Physiotherapeut/in c. / m.(f.) / -en/-nen [- Physiotherapie - physiotherapeutisch]<br />
= Krankengymnast/in<br />
die Berufsausübung beinhaltet die Anwendung geeigneter Verfahren der Physiotherapie<br />
in Prävention, kurativer Medizin, Rehabilitation und im Kurwesen Pschyrembel)<br />
e.g. Der Physiotherapeut lagert und dreht den Patienten (mit infantiler Zerebralparese), unterstützt<br />
physiologische Bewegungen der gesunden und kranken Körperregion und entwickelt neue<br />
Bewegunsmuster. (Masuhr / Neumann)<br />
~ Rehabilitation, interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
physiology<br />
Physiologie n. / f. / kein Plural [- Physiologe/in - physiologisch]<br />
Wissenschaft und Lehre von den normalen Lebensvorgängen, insbesondere von den<br />
physikalischen Funktionen des Organismus Pschyrembel)<br />
e.g. Die physiologisch richtige und effektivste Atemform für das Sprechen und Singen ist die<br />
kostoabdominale Atemform. (Böhme)<br />
~ pathophysiologisch<br />
◊ Pathophysiologie
Definiciones de términos alemán 175<br />
pinna<br />
Cavum Conchae c. / f. / Cava -<br />
= Koncha, Concha<br />
Trichter zum Gehörgangseingang (Koncha) Wendler)<br />
e.g. Die Weite des Gehörgangs und bedingt auch die Form der Concha sind von Bedeutung für die<br />
Schallzuleitung zum Trommelfell. (Franzen)<br />
~ Auris externa, Meatus acusticus<br />
pitch<br />
Tonhöhe c. / f. / -n<br />
(die Tonhöhe) ist bestimmt durch die Frequenz, die Zahl der Schwingungen pro<br />
Zeiteinheit Biesalski)<br />
e.g. (Die Frequenz ist) eine im Rahmen vieler (aber nicht aller) Musikkulturen fundamentale<br />
Eigenschaft des Tons; sie läßt sich durch Abstraktion von anderen Toneigenschaften wie Dauer,<br />
Lautstärke oder Klangfarbe als "lineare" (d.h. gleichmäßig ansteigende) oder "zyklische" (d.h.<br />
ähnlich wiederkehrende Tonigkeit) Veränderung eines Tons wahrnehmen. Dabei werden<br />
klangfarblich "hellere" Töne als "höher" empfunden. Höhe ist demnach eine relativ willkürliche<br />
metaphorische Bezeichnung. (...) Nur periodischen Schallereignissen kann intersubjektiv die<br />
Eigenschaft "Tonhöhe" zugeordnet werden. Je größer die Frequenz der Schwingung ist, umso<br />
höher ist die entsprechende Tonempfindung. (...) Genauere Untersuchungen haben ergeben,<br />
daß die Tonhöhenempfindung außer von der Frequenz auch noch von der Schallintensität und<br />
der Dauer des Schallereignisses abhängt.<br />
die Tonhöhe hängt von der Zahle der Stimmlippenschwingungne pro Sekunde (Grundfrequenz des<br />
produzierten Klanges), z.B. 440 Schwingungen pro Sekunde (440 Hz Kammerton a1, Tonhöhe<br />
des Neugebroenenschreies)Wirth S. 90 (Duden)<br />
~ Geschwindigkeit, Frequenz, Tonhöhenänderung, Sprechmelodie<br />
◊ Tonhöhenänderung, Tonhöhenbewegung<br />
pitch shift<br />
Tonhöhenänderung c. / f. / -en<br />
= Tonhöhenwechsel<br />
Tonhöhenänderungen basieren im wesentlichen auf verschiedenen Einstellungen des<br />
Spannapparates (Stimmlippenspannung) Wendler)<br />
e.g. Die Tonhöhe hängt hauptsächlich ab von der Glottiseinstellung; sie kann aber auch in<br />
beschränktem Umfang durch Variation des expiratorischen Luftstromes verändert werden. Jede<br />
Tonhöhensteigerung erfordert in erster Linie einen erhöhten muskulären Kraftaufwand aller<br />
Kehlkopfmuskeln, somit auch einer Vergrößerung des subglottischen Anblasedrucks. (Wirth)<br />
~ laryngeale Muskelspannung<br />
pitch variation<br />
Sprechmelodie c. / f. / (-n)<br />
= Tonhöhenbewegung, Tonhöhenvariation, Sprachmelodie<br />
Merkmal der Prosodie. Variation der Tonhöhe des primären Kehlkopftons während des<br />
Sprechens durch Veränderung der Kehlkopfmuskulaturspannung. Aufgabe:<br />
Kennzeichnung der Satzarten, Darstellung der Beziehungen der Satzteile untereinander<br />
u. der persönlichen Beziehung/Intention. Drei Melodieführungen: abschließende,<br />
weiterführende, fragende Franke)
Definiciones de términos alemán 176<br />
e.g. Ein wesentliches Charakteristikum der menschlichen Sprache ist ihre Tonhöhenbewegung, ihre<br />
Melodiekurve, also die Frequenzbewegung des Sprechgrundtons im Verlauf von Worten und<br />
Sätzen. Beim Ablauf der Sprache ändert sich die Tonhöhe dauernd in einer für die<br />
Ausdrucksform und für den Sprechenden charakteristische Weise. (Habermann)<br />
~ Prosodie, Sprechen auf einer Tonhöhe, Intonationsmuster<br />
Play Audiometry<br />
Spielaudiometrie c. / f. / kein Plural [- - spielaudiometrisch]<br />
wichtiges pädaudometrisches Verfahren. In eine Spielhandlung eingebaute<br />
Hörschwellenbestimmung für Kinder ab 2-3 Jahren. Auf einen gehörten Ton hin soll ein<br />
Baustein gelegt, eine Puppe angezogen werden o.ä. Franke)<br />
e.g. Die Spielaudiometrie als weitgehender audiologischer Suchtest steht und fällt mit der<br />
Konditionierung der Kinder durch die untersuchende Person. Ton oder Geräusch und<br />
Spielhandlung müssen so gekoppelt sein, daß daraus ein Spaß wird und nicht ein Zwang. Es<br />
reichen durchaus Klötzchen oder Bilder, die aufeinandergestellt, bzw. aufgedeckt werden<br />
müssen. (Biealski)<br />
~ Konditionierungsaudiometrie, Audiometrie, Hörschwelle<br />
plosive<br />
Plosiv n. / m. / -e [plosivieren- - plosiv]<br />
= Verschlußlaut, Plosivlaut, Explosiv, Okklusiv<br />
Plosiv(laut) [lat. plaudere klatschend zusammenschlagend]. Mit pulmonaler Luft bei<br />
oralem Verschluß gebildeter nicht- nasaler Sprachlaut (Verschlußlaut) Bußmann)<br />
e.g. Völliges aktives Schließen des Luftdurchgangs zwischen zwei oder drei Artikulationsorganen und<br />
anschließende aktive Wiedereröffnung. Dabei erfogt Abbremsung, Unterbrechung und<br />
Beschleunigung des Luftstroms sowie Aufbau, Erhaltung und Ausgleich einer Druckdifferenz zur<br />
Erzeugung lautklassenspezifischer Schallformen (impulsartiger Abfall und Anstieg der Lautstärke<br />
und Rauschimpulse an bestimmten Stellen) während der Verschluß- und Öffnungsvorgänge.<br />
Dabei laufen außerdem in Abhängigkeit von der Artikulationsstelle und von der Form des<br />
verschlußbildenden Organs spezifische Veränderungen der Hohlraumform im pharyngooralen<br />
Ansatzrohrteil ab, und dies hat Konsequenzen für die resonatorisch bedingte Schallmodifikation<br />
während dieser relativ schnellen Bewegungen bei der Verschlußbildung und der Öffnung.<br />
Beispiele: [p t k kp] (Pétursson)<br />
~ Burst, Phonetik, Verschlußlaut, Plosivinjektion, Pharyngealplosiv<br />
◊ Plosivlaut, Plosivinjektion<br />
plosive injection<br />
Plosivinjektion c. / f. / -en<br />
= Verschlußlautinjektion, Injektionsmethode<br />
die Injektion durch Konsonantendruck (Damsté 1986) gelingt mit Hilfe von Lippen- und<br />
Zungenbewegungen. Dabei wird Luft in der Mundhöhle zusammengedrückt und<br />
gleichzeitig eine Silbe gesprochen, die einen Verschlußlaut enthält Böhme)<br />
e.g. Der Nachteil (der Injektionsmethode) besteht in der Notwendigkeit häufigeren Nachdrückens<br />
kleiner Luftmengen. Vorteilhaft wirkt sich aber aus, daß für die Injektion Explosivlaute (p,t,k)<br />
während des fließenden Sprechens benutzt werden können. (Wendler)<br />
~ Ösophagusstimme, Laryngektomie<br />
pneumatic otoscopy<br />
pneumatische Otoskopie c. / f. / - -en
Definiciones de términos alemán 177<br />
= pneumatische Siegle-Otoskopie, pneumatische Gehörgangsspiegelung<br />
die Beweglichkeit des Trommelfells läßt sich (...) mit Hilfe eines außen mit einer Lupe<br />
abgeschlossenen Trichters, der luftdicht in den Gehörgang eingesetzt wird (Siegle-<br />
Trichter). Mit einem an den Trichter angeschlossenen Gummiballon kann dann zur<br />
Untersuchung der Trommelfellbeweglichkeit der Luftdruck im Gehörgang erhöht und<br />
erniedrigt werden (pneumatische Ohrlupe) Boenninghaus)<br />
e.g. Untersuchung mit der pneumatischen Lupe (Siegle-Trichter): Indikation: - Zur Beurteilung der<br />
Trommelfellbeweglichkeit. - Zur Diagnostik eines Paukenergusses. - Zur genaueren Diagnostik<br />
kleiner Trommelfellperforation. (Arnold, Ganzer)<br />
~ Membrana tympani, Membrana tympani-Perforation, Otitis media<br />
pneumotachography<br />
Pneumotachographie c. / f. / (-n) [- - pneumotachographisch]<br />
Registrierung der zu jedem Zeitpunkt der Atemphase herrschenden<br />
Luftstromgeschwindigkeit am Mund- und Nasenausgang Wirth)<br />
e.g. Die Untersuchungsmethode wurde in der Phoniatrie benutzt, um während der Stimmgebung die<br />
Strömungsgeschwindigkeit der Expirationsluft zu messen. Der Vorteil pneumotachographischer<br />
Untersuchungen gegenüber spirographischen Methoden besteht in der hohen Empfindlichekeit<br />
des Meßvorgangs, der feinste Schwankungen der Strömungsgeschwindigkeit während der<br />
Phonation wiedergibt, sowie in der Offenheit des Sytems, das gleichzeitig Stimmschallanalysen<br />
ermöglicht. Nachteilig wirkt sich aus, daß sowohl Mundstück als auch Maske die Klangbildung in<br />
den Ansatzräumen und die Schallabstrahlung beeinträchtigen, Artikulationsbewegungen<br />
behindern und auditive Kontrollmöglichkeiten der Stimmgebung einschränken. Wegen der großen<br />
Streuung der Meßwerte, die z.B. nicht einmal eine Abgenzung Stimmgesunder und<br />
-kranker erlauben, ist das Verfahren für eine objektive Differenzierung stimmlicher Leistungen nicht<br />
geeignet. (Wendler et al.)<br />
~ Luftstrom, Respiration, atmen, Expiration<br />
poloypoid degeneration<br />
Reinke-Ödem c. / n. / - -e<br />
es stellt eine Sonderform der chronischen hyperplastischen Laryngitis dar. Es handelt<br />
sich um ein auf die Stimmlippenoberfläche begrenztes subepitheliales Ödem, d.h. um<br />
eine Wassereinlagerung zwischen Epithel und Bindegewebe der Stimmlippe Wirth)<br />
e.g. Es besteht eine subepitheliale ödematöse Hyperplasie der Stimmlippen zwischen Mukosa und<br />
M.vocalis durch eine lokale Schädigung der Gefäßwände und Störungen des Lymphkreislaufs im<br />
Reinke-Raum. Hinzu kommt eine krankheitsfördernde Einwirkung von Nikotin- und<br />
Alkoholabusus. Extreme Stimmbelastungen unterstützen die Entstehung eines Reinke-Ödems.<br />
Symptome: (...) Charakteristischerweise tritt eine auffällige Vertiefung der Sprechstimmlage ein.<br />
(...) Bei ausgeprägten Verlaufsformen kann Diplophonie und Aphonie auftreten. Behandlung:<br />
Grundsätzlich sollte der Patient auf die Notwendigkeit einer postoperativen Stimmtherapie<br />
hingewiesen werden. Die Behandlung des Reinke-Ödems beruht auf mehreren Grundprinzipien:<br />
1. Verzicht auf Nikotin- und Alkoholgewohnheiten 2. Antiplogistische Maßnahmen einschließlich<br />
Ausschluß einer Sinusitis bzw. Bronchitis 3. Minimal invasive stimmchirurgische Behandlung. (...)<br />
Die konservative Stimmtherapie kann primär ein Reinke-Ödem nicht beseitigen und bleibt auch<br />
erfolglos, wenn der phonochirurgische Eingriff nur zu einer partiellen Besserung führt und ein<br />
Nikotin- und Alkoholabusus nicht abgebaut wird. (Böhme)<br />
~ Ödem, Stimmabusus, Diplophonie, Aphonie<br />
polyp<br />
Polyp n. / m. / -en [- - polypoid, polypös]
Definiciones de términos alemán 178<br />
primär benigner. aus der Mukosa eines Hohlorgans hervorgehender u. in das Lumen<br />
wachsender gestielter oder breitbasig aufsitzender Tumor; kann einzeln, multipel od.<br />
massenhaft vorkommen Pschyrembel)<br />
e.g. Sie treten überall an den Stimmlippen auf, meist in Einzel-, selten in Mehrfachpolypen,<br />
bevorzugen aber die mechanische stärker belasteten vorderen zwei Drittel. (...) Mittlere, bei<br />
Männern auch höhere Alter sind bevorzugt. Die Ursachen sind noch nicht restlos geklärt.<br />
Vermutet werden individuelle Disposition, Stimmüberlastung und chronische Entzündung. Als<br />
begünstigend gelten Phonationstraumen und vor allem Rauchen: Mehr als 80% der Betroffenen<br />
rauchen stark. - Die Stimme kann erheblich, bis zu aphonischen Schüben beeinträchtigt sein,<br />
doch ist sie bei Sitz an der Stimmlippenaufsichtsfläche (selten) oder bei gestielten und<br />
pendelnden Polypen (ebenfalls selten) gelegentlich nahezu unauffällig. Nicht entfernte<br />
Larynxpolypen entarten nur in 1-2% maligne. (Wendler)<br />
~ Stimmlippenpolyp<br />
◊ Stimmlippenpolyp, Larynxpolypen, Mehrfachpolypen<br />
polysyllabic<br />
mehrsilbig adj. /<br />
(Wort) mit mehr als eine Silbe Duden , Die Grammatik)<br />
e.g. Vereinfachung mehrsilbiger Wörter: "Schokolade" wird zu "lade" (Baumgartner / Füssenich)<br />
~ einsilbig, Silbe<br />
post-alveolar<br />
post-alveolar adj. /<br />
Artikulationsstelle ist hinter dem Zahndamm Wirth)<br />
e.g. Die Zungenspitze artikuliert hinter die Alveolaren: z.B. [l] (Duden, Die Grammatik)<br />
~ Alveolar, Phonetik, Artikulation, Alveolen<br />
postdental<br />
postdental adj. /<br />
Artikulation, bei der sich die Zungenspitze hinter den oberen Schneidezähnen befindet<br />
Gadler)<br />
e.g. Postdental, d.h. Zungenspitze an der hinteren Fläche der oberen Schneidezähne; Sigmatismus<br />
addentalis (Wirth)<br />
~ Dental, Phonetik, Artikulation<br />
post-dorsal<br />
postdorsal adj. / / [- Postdorsal]<br />
artikulierendes Organ ist die hintere Zungenoberfläche Wirth)<br />
e.g. [g] - stimmhafter postpalat-postdorsaler Verschußlaut: gehen, liegen (Wirth)<br />
~ Phonetik, Artikulation<br />
posterior pharyngeal wall<br />
hintere Pharynxwand c. / f. / - Pharynxwände<br />
= Rachenhinterwand, Rachenrückwand, Pharynxhinterwand<br />
die Rachenhinterwand bildet mit ziemlich gleichbleibender glatter Oberfläche für alle<br />
Teile des Rachens den hinteren Abschluß Habermann)
Definiciones de términos alemán 179<br />
e.g. Die hintere Rachenwand ist (in Ruhe) flach, frontal gestellt und lückenlos.(...) Reflektorische<br />
Sicherung des Atemweges: Das Gaumensegel wird angehoben und gespannt (...) und gegen die<br />
hintere Pharynxwand gedrängt, die sich durch Kontraktion des oberen Schlundschnürers<br />
wulstartig vorbuckelt (Passavant-Ringwulst); die oberen Luftwege sind vom Speiseweg<br />
abgetrennt. (Kahle)<br />
~ Pharynxwand, Pharynx<br />
posterior seal<br />
hinterer Abschluß der Mundhöhle c. / m. / (hintere Abschlüsse - -)<br />
= hintere Begrenzung der Mundhöhle<br />
die Mundhöhle wird (...) hinten durch die hinteren Gaumenbögen (und das<br />
Gaumensegel) verschlossen Weerda)<br />
e.g. Die Rachenhinterwand bildet mit ziemlich gleichbleibender glatter Oberfläche für alle Teile des<br />
Rachens den hinteren Abschluß. (Habermann)<br />
~ vorderer Abschluß der Mundhöhle, Cavum oris, Arcus palatum, Palatum fissum, Velum<br />
fissum<br />
postonset<br />
post onset adj. /<br />
= Krankheitsdauer<br />
seit dem Ausbruch, Beginn (einer Krankheit) Langenscheidts Fachwörterbuch Medizin)<br />
e.g. Der AAT (Aachener Aphasie Test) kann erst dann verwendet werden, wenn die (aphasischen)<br />
Patienten zeitlich und physisch belastbarer sind und wenn sich die Sprachstörungen nicht mehr<br />
von Tag zu Tag ändern. Es muß also eine bestimmte relativ stabile Kombination von<br />
sprachlichen Symptomen erkennbar sein. Dies ist frühestens nach 4 - 6 Wochen der Fall. (Biniek)<br />
~ Schlaganfall<br />
postvocalic devoicing<br />
postvokalische Desonosierung c. / f. / (- -en)<br />
= Desonorisierung, Entstimmhaftung, Entsonorisierung,<br />
stimmhafte Konsonanten werden nach Vokalen durch stimmlose homorgane<br />
Konsonanten ersetzt )<br />
~ Desonosierung, Phonologie<br />
In der deutschen Literatur wird nicht vom phonologischen Prozeß der postvokalischen Entstimmung gesprochen,<br />
sondern nur von Enstimmung. Deswegen siehe bei Desonosierung. Ein Beispiel regelgerechter<br />
Entstimmung ist die Auslautverhärtung im Deutschen.<br />
pragmatic disorder<br />
pragmatische Störung c. / f. / - -en<br />
interpersonelle Kommunikationsstörung im sozialen und situativen Kontext Böhme)<br />
e.g. Die Behandlungsbedürftigkeit läßt sich anhand folgender Beobachtungen feststellen:<br />
Das Kind hat allgemein Kontaktschwierigkeiten, die sich in unterschiedlicher Form äußern können:<br />
Vermeidung von Blickkontakt; keine Möglichkeit zur Eröffnung/ Führung eines Dialoges;<br />
konsequentes Nichtbeachten des Sprecherwechsels; keine Beobachtung unterschiedlicher<br />
Äußerungstypen und -formen (Böhme)<br />
praxis<br />
Praxie n. / f. / (-n) [- - praktisch]
Definiciones de términos alemán 180<br />
Fähigkeit und Geschicklichkeit, erlernte, d.h. zweckmäßige und zielbewußte komplizierte<br />
Bewegungen und Leistungen im Alltag auszuführen. Ist motorische Komponente des<br />
Körperschemas und kortikal gesteuert Franke)<br />
e.g. Sprache und Praxie sind als unabhängige Funktionen in derselben (linken) Hemisphäre<br />
organisiert. (Wirth)<br />
~ Apraxie<br />
Ggs. Apraxie<br />
prefix<br />
Präfix n. / n. / -e<br />
ein Affix, das vorne an die Basis angehängt wurde Gadler)<br />
e.g. Präfixe treten fast ausschließlich als Wortbildungsmorpheme wie un- (z.B. un-schön), miß- (z.B.<br />
miß-trauen), ver- (z.B. ver-sinken), Ur- (Ur-großvater) auf. (Kürschner)<br />
~ Morphem<br />
prelinguistic communication<br />
prälinguistische Kommunikation c. / f. / kein Plural<br />
= präverbale Kommunikation<br />
Zeitraum zwischen 0 und einem Jahr, umfaßt die ersten stimmlichen Äußerungen und<br />
die 1. und 2. Lallperiode Böhme)<br />
e.g. Gleichzeitig achtet das Kind, auf weitere präverbale Kommunikationsmöglichkeiten zu achten.<br />
Dazu gehören die Sprachmelodie und die bewußten und unbewußten Gebärden beim Sprechen.<br />
Besonders sind Silbenbetonungen, die rhythmischen Akzente, festzustellen. Diese sprachlichen<br />
Vorstufen eignet sich der Säugling zwischen dem achten und zehnten Lebensmonat an. (Böhme)<br />
~ Sprachentwicklung, Lallen, Gurren, Kommunikation<br />
prenatal<br />
pränatal adj. /<br />
= vorgeburtlich, prenatal<br />
vor der Geburt Pschyrembel)<br />
e.g. Wir unterscheiden darüber hinaus bei den weitaus selteneren sensorineuralen Hörstörungen zwei<br />
Gruppen: einmal die heredität bedingten Hörschädigungen, zum anderen die peri-, post- und<br />
pränatal enstandenen. (Böhme)<br />
~ perinatal<br />
presbyacusis<br />
Presbyakusis c. / f. / kein Plural<br />
= Alterschwerhörigkeit<br />
diese Zivilisationskrankheit führt mit zunehmendem Alter zu einer symmetrischen<br />
Innenohrschwerhörigkeit, besonders im Bereich der hohen Frequenzen Weerda)<br />
e.g. Presbyakusis (...) Symptome: Zunehmende Schwerhörigkeit, höhere Frequenzen in der Regel<br />
stärker betroffen als der Tieftonbereich. Eingeschränktes Wortverständnis, vor allem bei<br />
Nebengeräuschen, Diskriminationsverlust, Unbehaglichkeit in geräuschvoller Umgebung, beim<br />
Telefonieren (Rekruitment), Tinnitus. Komplikationen: Psychosoziale Isolation mit depressiven<br />
Verstimmungszuständen und Mißtrauen gegenüber der Umgebung. (...) Therapie: Möglichst<br />
frühzeitige binaurale Hörgeräteversorgung ggf. mit Hörtraining und -bei hochgradiger<br />
Schwerhörigkeit - Lippenlesetraining. (Arnold, Ganzer)<br />
~ Schallempfindungsschwerhörigkeit
Definiciones de términos alemán 181<br />
pre-speech vocalisation<br />
vorsprachliche Vokalisation c. / f. / - -en<br />
lautliche Äußerungen des Kindes vor dem Auftreten der ersten Wörter (entspricht dem<br />
Zeitraum zwischen der Geburt und dem Ende des 12. Lebensmonats) Baumgartner /<br />
Füssenich)<br />
e.g. Es entstehen schon in den ersten Lebensmonaten rhythmische un reziproke Muster, z.B.<br />
Blickkontakt und Vermeiden des Blickkontakts und im Vokalisieren. (Szagun)<br />
~ Sprachentwicklung, Spracherwerb, Gurren, Lallen, infantile Vokalisation, nichtsprachliche<br />
Vokalisation<br />
pressure consonant<br />
vorsymbolische Kommunikation c. / f. / kein Plural<br />
= präsymbolische Kommunikation<br />
entspricht der sensomotorischen Phase nach Piaget; die sensomotorischen Strukturen,<br />
die Handlungssschemata des Säuglings, sind abhängig von der Gegenwart von<br />
Gegenständen- z.B. Dingen, an denen das Kind saugen kann, die es beobachten oder<br />
ergreifen kann - aber nach diesem Stadium beinhalten die kognitiven Strukturen<br />
zunehmend symbolische Repräsentationen der äußeren Realität Zimbardo)<br />
e.g. Bei der Entstehung der Symbole fällt der Nachahmung eine Schlüsselrolle zu, da sie eine erste<br />
innere Repräsentation in Form des Vorstellungsbildes schafft. (Szagun)<br />
~ Sprachentwicklung, Spracherwerb, Kommunikation<br />
presymbolic communication<br />
präverbale Periode c. / f. / kein Plural<br />
= prälinguale Periode, prelinguale Periode, präverbales Stadium, vorsprachliche Periode<br />
auf den Spracherwerb bezogener Zeitraum von der Geburt bis zum Sprechbeginn<br />
Franke)<br />
e.g. Den prälingualen Stufen (präverbale Periode, d.h. zwischen 0 und etwa 1 Jahr) der<br />
physiologischen Sprach- und Sprechentwicklung wird mit Recht zunehmend Aufmerksamkeit<br />
geschenkt, da die Möglichkeiten einer Diagnostik und Behandlung im präverbalen Stadium immer<br />
mehr an Bedeutung gewinnen. (Böhme)<br />
~ Spracherwerb, vorsprachliche Kommunikation, Lallen, Gurren<br />
preverbal period<br />
prävokalisch adj. /<br />
= vorvokalisch<br />
vorvokalisch; Position eines Konsonanten, der einem Vokal vorausgeht Duden, Die<br />
Grammatik)<br />
e.g. Bei der prävokalischen Stimmgebung werden stimmlose Laute (vor den Vokalen) den<br />
stimmhaften innerhalb einer Lautreihe angeglichen: "Tasche" wird zu "Dasche", "Topf" zu "Dop"<br />
(Baumgartner / Füssenich)<br />
~ Phonologie, Artikulation, Vokal, phonologische Störung, prävokalische Stimmgebung<br />
prevocalic<br />
prävokalische Stimmgebung c. / f. / (- -en)<br />
= PST<br />
stimmlose Laute werden durch stimmhafte Laute ersetzt, z.B. Pudel --> /bu:dl/ Jahn)
Definiciones de términos alemán 182<br />
e.g. Harmonisierungsprozesse betreffen Vorgänge, bei denen Laute innerhalb der Lautreihe<br />
angeglichen werden: 1. Labialassimilation (LAS) (...) 2. Velarassimilation (VAS) (...) 3.<br />
Prävokalische Stimmgebung (PST): Tasche --> 'dasche, Topf --> dop, Prinz --> bint, Kamm --><br />
gam. (Baumgartner, Füssenich)<br />
~ Phonologie, Desonosierung, phonetisch-phonologische Störung<br />
prevocalic voicing<br />
primäres Stottern c. / n. / kein Plural<br />
Primär bezeichnet ein frühkindliches Symptombild des Stotterns nach der bekanntesten<br />
Stufeneinteilung der Entwicklung des Stotterns nach Bluemel (1935) Fiedler / Standop)<br />
e.g. Die bekannteste Stufeneinteilung der Entwickung des Stotterns ist die von Bluemel (1935), der<br />
zwischen primärem und sekundärem Stottern unterschiedet: Primär bezeichnet ein<br />
frühkindliches, sekundär ein voll ausgeprägtes Symptombild. (Fiedler / Standop)<br />
~ Stottern, beginnendes Stottern<br />
profound hearing impairment<br />
an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit c. / f. / (- - - - -en)<br />
= an Taubheit grenzender Hörverlust<br />
an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit: Hörschwelle ab 91 dB Wirth)<br />
e.g. Folgen (der an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit) sind Ausbleiben der spontanen<br />
Sprachentwicklung ("Welt des Schweigens"). Eine Sonderbeschulung ist stets notwendig. Als<br />
Ersatz lernen hochgradig Hörgestörte das Lippenlesen. Das "Lipreading" wird desto leichter<br />
erlernt, desto jünger der Patient ist. Außerdem ist die visuelle Funktion beim hörgestörten Kind<br />
wesentlich besser ausgebildet als beim Normalhörenden. (Biesalski)<br />
~ Schwerhörigkeit, Hörverlust, Hörstörung, Hörschädigung, hochgradiger bis an Taubheit<br />
grenzender Hörverlust<br />
In der deutschsprachigen Literatur gibt es keine einheitliche Einteilung der Schwerhörigkeitsgrade in dB. Zur<br />
Beurteilung der Erwerbsunfähigkeit wird häufig eine Einteilung mit prozentualem Hörverlust gegenüber dem<br />
Normalhörigen vorgenommen.<br />
prognosis<br />
Prognose n. / f. / -n [- - prognostisch]<br />
= Vorhersage<br />
Voraussicht auf den Krankheitsverlauf, Heilungsaussicht Pschyrembel)<br />
e.g. Die Prognose hängt weitgehend von der Intelligenz und dem Sprachvermögen ab. Wenn es im<br />
Rahmen der Sprachtherapie nicht gelingt, bei den frühautistischen Kindern die für das Sprechen<br />
notwendige sprachliche Kompetenz als das zugrundeliegende Regelwissen zu verbessern, wird<br />
das Sprechen und Verstehen von Sprache bei diesen Kindern ein blosser Akt stereotyper<br />
Verhaltensmuster bleiben, dem jegliche Kreativität fehlt. (Böhme)<br />
programmed instruction<br />
programmiertes Lernen c. / n. / kein Plural<br />
= programmierte Instruktion<br />
Bezeichnung für eine Form des Lernens, bei der das Lernmaterial in kleinen,<br />
aufeinanderfolgenden Teilen dargeboten und jeder Lerneffekt sofort verstärkt wird<br />
www.sign-lang.uni-hamburg.de)<br />
e.g. Beispiel: Nach erfolgreicher Lösung einer Teilaufgabe wird diese belohnt und die nächste<br />
Teilaufgabe dargeboten. Das programmierte Lernen erfolgt durch sogenannte Lehrmaschinen.<br />
(www.sign-lang.uni-hamburg.de)<br />
~ Therapie
Definiciones de términos alemán 183<br />
progressive<br />
progressiv adj. /<br />
= progredient, fortschreitend<br />
fortschreitend, z.B. ein Krankheitsverlauf Franke)<br />
e.g. Die progressive Bulbärparalyse kann als eine Sonderform der amyotrophen Lateralsklerose<br />
aufgefaßt werden. (Böhme)<br />
~ progressive Assimilation<br />
◊ progressive Muskeldystrophie, progressive Bulbärparalyse, progressive Assimilation<br />
videofluoroscopy<br />
Videoflouroskopie c. / f. / -n [videoflourekopieren- - videoflouroskopisch]<br />
videoaufgezeichnete Röntgendurchleuchtung, mit einer Bildfrequenz von 25 Aufnahmen<br />
pro Sekunde Bartolome)<br />
e.g. Fast immer ist neben einer ausführlichen Anamnese und klinischen Untersuchung bei Vedacht<br />
auf eine neurogene Dysphagie eine mehr oder weniger ausführliche apparative Zusatzdiagnostik<br />
unverzichtbar. Dabei kommt der zeitlich hochauflösenden Röntgenkinematographie (ca. 50 bis<br />
200 Bilder/s) bzw. Videoflouroskopie (ca. 25 bis 30 Vollbilder/s oder 50 bis 60 Halbbilder/s) eine<br />
dominierende Bedeutung zu. (Bartolome)<br />
~ Dysphagie<br />
visual<br />
visuell adj. / / [visualisieren- Visus]<br />
= optisch<br />
das Sehen betreffend, für d. Auge sichtbar Pschyrembel)<br />
e.g. Visuomotorische und visuell-perzeptive Untersuchungen beinhalten gleichzeitig die Untersuchung<br />
zentraler Sprachstörungen und zerebraler Störungen. Bei einer Störung der visuomotorischen<br />
Gestaltfunktion handelt es sich um eine zentrale Wahrnehmungsstörung mit<br />
Integrationsschwäche und um einen Mangel an analytischen und synthetischen Fähigkeiten. Es<br />
besteht somit eine enge Verbindung von Sprache und Wahrnehmungsfähigkeit sowie von zentral<br />
bedingten Sprachstörungen und der Störung visuomotorischer Gestaltfunktion.<br />
Untersuchung der visuellen Wahrnehmung (1.) Sehprüfung: Ziel der Sehprüfung ist die feststellung<br />
der Leistungsfähigkeit des Auges hinsichtlich des optischen Auflösungsvermögens, d.h.<br />
Sehschärfe. (...) (2.) Prüfung der Schriftzeichenwahrnehmung: Die visuelle Wahrnehmung von<br />
Schriftzeichen wird informell durch geeignete Aufgabenstellung überprüft. (...) Die<br />
Unterscheidungfähigkeit für Schriftzeichen (graphematische Differenzierungsfähigkeit) wird<br />
ebenfalls durch Benennenlassen oder durch Herausfinden von Buchstaben aus einem Text<br />
überprüft, (...) (3.) Prüfung der visuellen Wort- und Satzwahrnehmung: Geprüft wird, inwieweit<br />
gegliedertere Gestalten wie Wörter und Sätze gelesen werden können. (...) (Wirth)<br />
~ visueller Reiz, Gesichtsfeld, visuospatiale Störung, Kontrolle der Augenmotorik,<br />
visuomotorische Störung<br />
visual cue<br />
visueller Reiz c. / m. / visuelle -e<br />
= optischer Reiz<br />
optische Reize = Lichtblitze oder wechselnde Kontrastmuster Reim)<br />
e.g. Licht als adäquater Reiz wird durch einen angepaßten dioptrischen Apparat auf den Netzhäuten<br />
beider Augen fokussiert und von den Photosensoren in elektrische Signale umgesetzt. Von
Definiciones de términos alemán 184<br />
diesen zweidimensionalen Abbildungen ausgehend wird die gesehene Szene zur weiteren<br />
Analyse in Aspekte von Form, Farbe, Tiefe und Bewegung zerlegt und parallel weiterverarbeitet.<br />
Sinnesphysiologische Untersuchungen zeigen, daß Ganglienzellen auf Unterschiede der Stimulation<br />
des Zentrums und der Randzone reagieren. Am meisten werden sie durch Reizkontraste<br />
aktiviert.Zimbardo S. 179 (Schmidt)<br />
~ visuell, Reiz<br />
visual field<br />
Gesichtsfeld c. / n. / (-er)<br />
das Gesichtsfeld umfaßt den mit beiden Augen (ohne Hilfe von Blick- oder<br />
Kopfbewegungen) wahrgenommenen Raum Masuhr)<br />
e.g. Wie schon aus hirnanatomischen Gründen zu erwarten, bestehen praktisch bei allen Patienten,<br />
bei denen eine visuelle Agnosie angenommen wurde, Gesichtsfelddefekte. Es ist deshalb zu<br />
prüfen, ob ihre visuelle Wahrnehmung überhaupt die Voraussetzung für ein normales Erkennen<br />
bietet. Die Entscheidung kann schwierig sein; die augenärztliche Untersuchung alllein reicht dafür<br />
gewöhnlich nicht aus.<br />
Augenbewegungen vergrößern das schnell erfaßbare Feld und ermöglichen eine zielgerichtete<br />
Wahrnehmung.Schmidt S. 263<br />
Die visuelle Informationsleitung von der Netzhaut bis in die visuellen Zentren des Cortex (bestehen)<br />
aus mehreren Schritten. Bei jedem Schritt reagieren die beteiligten Zellen jeweils auf einen<br />
bestimmten Teil des Sehfeldes. Jede Ganglienzelle in der Netzhaut integriert Informationen über<br />
Lichtmuster, die aus vielen Rezeptorzellen kommen.<br />
Wenn die elektrische Aktivität einer einzelnen Ganglienzelle aufgezeichnet wird, so zeigt sich, daß in<br />
bestimmten Teilen des Sehfeldes die Darbietung eines Reizes zu Aktivitätsveränderungen führt.<br />
Derartige Bereiche werden als rezeptive Felder bezeichnet.Zimbardo S.179 (Poeck)<br />
~ visuomotorische Störung, Kontrolle der Augenmotorik<br />
◊ Gesichtsfelddefekte<br />
visual motor problem<br />
visuomotorische Störung c. / f. / - -en<br />
(bei einer Störung der) visuomotorischen Koordination ist die Fähigkeit, das Sehen mit<br />
den Bewegungen des Körpers zu koordinieren, (gestört) Wirth)<br />
e.g. Störungen der visuomotorischen Koordination 1. Optische Ataxie Patienten mit visuomotorischer<br />
oder "optischer" Ataxie greifen, als ob sie blind oder hochgradig schwachsichtig wären.(...) Die<br />
"blinde Hand" steht im Widerspruch dazu, daß die Patienten denselben Gegenstand visuell<br />
erkennen und sein Aussehen beschreiben können. (...) 2. Blickataxie Man könnte diese Störung<br />
als eine optische Ataxie der Blickbewegungen auffassen. (...) Wenn sie aber den Blick auf einen<br />
Gegenstand fixiert haben und es taucht in der Peripherie des Gesichtsfeldes ein anderer<br />
Gegenstand auf, können sie den Blick nicht mit einer zielsicheren Bewegung auf den peripheren<br />
Gegenstand richten. (...) 3. Simultanagnosie Wenn die Zuwendung der Aufmerksamkeit zu<br />
peripheren Reizen gestört ist, bleibt sie auf einem einmal fixierten Gegenstand haften. Die<br />
Patienten nehmen nie mehr als eine Gegenstand auf einmal wahr. (...) 4. Balint-Syndrom Die<br />
Kombination aller drei Symptome ( Optische Ataxie, Blickataxie und Simultanagnosie) wird nach<br />
ihrem Erstbeschreiber als "Balint-Syndrom" bezeichnet. (Goldenberg)<br />
~ Gesichtsfeld, visuospatiale Störung, Kontrolle der Augenmotorik<br />
Visual Reinforcement Audiometry<br />
visuelle Verstärkeraudiometrie c. / f. / kein Plural
Definiciones de términos alemán 185<br />
= visuelle Konditionierungsaudiometrie, Peep- Show<br />
Form der Spielaudiometrie. Als Verstärkung u. Anreiz erscheint ein Diapositiv Franke)<br />
e.g. Ab einem Alter von 2 Jahren kann man versuchen, die Reaktion dem Kind im Sinne eines<br />
bedingten Reflexes (Pawlow) erst einzuüben, bevor man die eigentliche Hörprüfng beginnt. Auf<br />
einem Bildschrim werden kindgerechte Bilder gleichzeitig mit der Präsentation eines laut<br />
überschwelligen akustischen Stimulus gezeigt. In der Trainingsphase lernt das Kind, daß visueller<br />
und auditiver Reiz immer gleichzeitig erscheinen (Konditionierung). In der anschließenden<br />
Untersuchugnsphase läßt man die visuelle Darbietung etwas verzögert gegen die auditive<br />
Stimulation auftreten. Das Kind wird für die "richtige" Reaktion auf einen auditiven Stimulus mit<br />
einem neuen Bild belohnt. Der Reizpegel wird dabei bis zur Reaktionsschwelle erniedrigt. Bei<br />
weiter entwickelten Kindern kann statt der passiven Belohnung mit Bildern eine aktive Reaktion<br />
konditioniert werden. (Wendler)<br />
~ Konditionierungsaudiometrie, Spielaudiometrie<br />
In der deutschen Literatur wird allgemein von Konditionierungsaudiometrie gesprochen, es konnten nur<br />
Textstellen gefunden werden, die dem Sinn nach der visuellen Konditionierungsaudiometrie entsprechen.<br />
visuo-spatial disturbance<br />
visuospatiale Störung c. / f. / - -en<br />
= räumliche Orientierungsstörung<br />
Störungen der Raumauffassung und des räumlichen Denkens werden meist als<br />
"visuospatiale" oder "visuokonstruktive" Störungen bezeichnet. Diese Bezeichnungen<br />
betonen die Wichtigkeit der visuellen Wahrnehmung für die Raumauffassung und das<br />
räumliche Denken Goldenberg)<br />
e.g. Als räumliche Orientierungsstörungen werden neuropsychologische Symptome bezeichnet,<br />
deren Gemeinsamkeit darin liegt, daß die räumlichen Relationen, die zwischen einer Person und<br />
den Gegebenheiten der Außenwelt , zwischen verschiedenen Objekten oder zwischen den<br />
einzelnen Elementen eines Objektes bestehen, nicht richtig erkannt werden oder<br />
vorstellungsmäßig erfaßt werden können. Die Störung läßt sich vor allem in der visuellen<br />
Modalität beobachten, sie kann aber auch im taktilen und auditiven Bereich auftauchen.<br />
Störungsformen (bzw. Ausdrucksformen): (...) topographische Orientierungsstörung (...)<br />
räumliche Lesestörung (...) Neglect (...) Balint-Syndrom (...) "Ankleideapraxie", "Uhrzeitagnosie",<br />
"Autotopagnosie", "Rechts-Links-Störung" und "Fingeragnosie". (Hartje, Poeck)<br />
~ visuomotorische Störung<br />
vocabulary<br />
Wortschatz n. / m. / kein Plural<br />
= Lexikon, Vokabular<br />
Gesamtmenge der Lexeme eines Sprechers oder einer Sprache<br />
Aktiver Wortschatz: Menge der verwendeten Wörter<br />
Passiver Wortschatz: Menge der verstandenen, aber nicht unbedingt gebrauchten Wörter<br />
Franke)<br />
e.g. Eine Sprachentwicklungsstörung liegt vor, wenn die folgenden vier Auffälligkeiten gemeinsam<br />
auftreten: Sprachverständisstörung, Dyslalie, eingeschränkter Wortschatz, Dysgrammatismus<br />
(Wendlandt)<br />
~ Semantik, Wort, Sprachentwicklung<br />
◊ aktiver Wortschatz, passiver Wortschatz, eingschränkter Wortschatz<br />
vocal abuse disorder<br />
Stimmabusus c. / m. / -<br />
= Stimmißbrauch, stimmliche Fehlbelastung
Definiciones de términos alemán 186<br />
Ursachen: Unökonomische Stimmgebung in Sprechberufen oder bei Arbeiten in Lärm.<br />
Husten. Stimmliche Belastung oder Überforderung bei Sängern. Hauptsymptome:<br />
Heiserkeit nach Stimmbelastung, abends am ausgeprägtesten. Räusperzwang.<br />
Entwicklung einer hyperfunktionellen Dysphonie möglich Naumann, Scherer)<br />
e.g. Das Merkmal "extrem laute und angestrengte Stimmgebung beim Spielen" steht in der Hierarchie<br />
der Faktoren, die bei Kindern eine Dysphonie verursachen können, mit an vorderster Stelle.<br />
Besonders schädlich ist dieser Stimmißbrauch bei noch nicht völlig abgeklungenen laryngealen<br />
Entzündungen. (Grohnfeldt)<br />
~ hyperfunktionellen Dysphonie, heiser, Stimmlippenknötchen<br />
vocal constriction<br />
Globus pharyngis c. / m. / Globi -<br />
= Globusgefühl, Engegefühl im Vokaltrakt, Kloßgefühl<br />
der Globus pharyngis tritt gemeinsam mit Stimmstörungen auf. Beim Globus pharyngis<br />
besteht eine im oberen Digestivtrakt lokalisierte Mißempfindung, die der Betroffene im<br />
Bereich der vorderen Halsregion verspürt. Der Schluckakt ist nicht beeinträchtigt.(...) Ein<br />
Globusgefühl kann bei funktionellen und organischen Dysphonien feststellbar sein. (...)<br />
Patienten mit einem Sprechberuf erkranken am häufigsten an einer Stimmstörung, die<br />
mit einem Globusgefühl einhergehen kann. (Es tritt) zum Beispiel beim und nach dem<br />
Sprechen sowie bei Aufregung (auf). (Die Mißempfindung äußert sich) zum Beispiel (als)<br />
Druck, Kloß im Hals, Brennen, Trockenheit. (Es wird empfunden) zum Beispiel medial,<br />
lateral, Mundboden, Larynx Böhme)<br />
e.g. Häufig wird eine Stimmerkrankung von "Globusgefühl" bzw. von Mißempfindungen im<br />
Halsbereich begeleitet, die vom Patienten oft als so schwerwiegend empfunden werden, daß sie<br />
im Vordergrund der angegebenen Beschwerden stehen; sie können auch als alleiniges Symptom<br />
auftreten. (...) Nahezu jede Stimmerkrankung ist mit Ängsten, Hemmungen und<br />
Beeinträchtigungen des Selbstwertgefühls verbunden, die umgekehrt auch die Ursache der<br />
Stimmprobleme sein können. Angst (lat. Angustus: eng, Beengtheit) ist häufig gekoppelt mit dem<br />
Erlebnis der Enge im Kehlkopfbereich oder einem Gefühl der Atemnot. (Spiecker-Henke)<br />
~ hyperfunktionelle Dysphonie, Stimmtherapie, Dyspnoe<br />
vocal fold<br />
Plica vocale c. / f. / -e vocalia<br />
= Stimmfalte, Stimmlippe<br />
auch: Stimmfalten, Plicae vocales; Bez. f. die vor d. Rückfläche des Schildknorpels zum<br />
Processus vocalis des Stellknorpels ziehenden Falten, die Stimmband (Lig. vocale) u.<br />
Stimmmuskel (M. vocalis) enthalten. Sie dienen der Stimmbildung (Phonation); abhängig<br />
von Stellung u. Spannung der Stimmlippen werden Töne mit unterschiedlichen<br />
Frequenzen erzeugt Pschyrembel)<br />
e.g. Funktionell zweischichtiger Aufbau der Stimmlippe (Plica vocale). Die Mucosa, das Ligamentum<br />
vocale und der M. vocalis beteiligen sich in Abhängigkeit vom Spannungszustand der<br />
Stimmlippen unterschiedlich am Schwingungsablauf. Die Mucosa, bestehend aus Epithel und<br />
subglottischem Gewebe, bildet eine relativ lockere und gut bewegliche Schicht. (...) Dagegen<br />
bilden das Ligamentum vocale und der M. vocalis gemeinsam ein starres System. Beide Systeme<br />
stellen den funktionell wirksamen zweischichtigen Aufbau der Stimmlippe dar (...) Es wird auch<br />
von einem "body-cover-model" gesprochen (Fujimura 1981). (Böhme)<br />
~ Ligamentum vocale, Phonation, Stimmlippenschwingung, myoelastischeaerodynamische<br />
Theorie<br />
vocal fold cancer<br />
Stimmlippenkarzinom c. / n. / -e
Definiciones de términos alemán 187<br />
= Stimmlippenkrebs, Stimmlippentumor<br />
frühzeitige Heiserkeit und Räusperzwang. Oft eine chronische Laryngitis in der<br />
Anamnese. (...) Es entsteht meist in der vorderen Hälfte der Stimmlippen (einschließlich<br />
vordere Kommissur). Lymphknotenmetastasen sehr spät oder gar nicht Naumann,<br />
Scherer)<br />
e.g. Stimmlippentumoren. Mehr als zwei Drittel aller Larynxkarzinome sind glottische. Dieser Sitz ist<br />
noch günstig, weil durch die frühen Stimmstörungen rechtzeitig geeignete Maßnahmen ergriffen<br />
werden können und weil eine Halslymphknotenabsiedlung aufgrund geringer<br />
Lympfgefäßversorgung der Stimmlippen relativ spät erfolgen. (Wendler)<br />
~ Kehlkopfkarzinom<br />
vocal fold lesion<br />
Stimmlippenverletzung c. / f. / -en<br />
= Stimmlippenschädigung<br />
1. Stimmlippenblutungen Äthiologie. Indirekte und/oder direkte traumatische<br />
Schädigungen des Kehlkopfs können zu isolierten subepithelialen Stimmlippenblutungen<br />
führen. Zumeist handelt es sich um professionelle Stimmstörungen bei Sängern oder<br />
Sprechern. Besonders stellen sich Stimmlippenblutungen nach Stimmißbrauch, wie<br />
Schreien, Rufen, oder forciertes Singen, ein. Weiterhin kann durch Niesen, Pressen,<br />
Würgen und Erbrechen eine Stimmlippenblutung auftreten.2. Intubationsfolgen (...)<br />
Mikrotraumatische Schädigungen der Glottis- Als Ursachen sind eine Reizung der<br />
Schleimhaut durch den Tubus, eine Verminderung der Schleimsekretion durch<br />
Prämedikation und eine unnötig lange Entziehung von Getränken nach Nakose<br />
anzusehen Böhme)<br />
e.g. Bei Intubation kann es zur Luxation des Aryknorpels, zu Stimm- und Taschenbandverletzungen<br />
kommen. Langzeitintubationen führen nicht selten zu Nekrosen und Granulomen, besonders an<br />
den Aryknorpeln und Ringknorpelplatten. Klinisch äußern sich die Intubationsschäden in<br />
Heiserkeit und Stridor. (Weerda)<br />
~ Stridor, heiser, Stimmabusus, Intubation<br />
vocal fold paralysis<br />
Stimmlippenparese c. / f. / -n<br />
= Stimmbandlähmungen, Stimmlippenlähmung, Stimmlippenparalyse<br />
(Wirth) mögl. sind (1) Lähmung des N. laryngeus inferior (N. recurrens); Stimmlippe steht<br />
in Median- und Prarmedianstellung. (2) Bei Lähmungen des N. laryngeus superior u.<br />
inferior (N. vagus) steht sie in Intermediätstellung mit u. ohne Exkavation. (3) Bei<br />
Lähmungen des N. laryngeus superior schlaffe Stimmlippe mit leichter Exkavation bei<br />
Phonation Franke)<br />
e.g. Bei einseitigen Lähmungen steht als Symptom die Heiserkeit im Vordergrund, bei doppelseitigen<br />
(Stimmlippen-)Paresen die Atemnot. Die Atembehinderung ist um so stärker, je näher die<br />
Stimmlippen zur Medianlinie stehen. Je weiter offen die Glottis bei maximaler Adduktion verbleibt,<br />
desto ausgeprägter ist gewöhnlich die Heiserkeit. Am häufigsten sind Lähmungen des N.<br />
laryngeus inferior sive recurrens. Deshallb ist die Bezeichnung Rekurrensparese oft für alle<br />
Stimmlipppenlähmungen in Gebrauch. (Wendler)<br />
~ Dyspnoe, heiser, Übertretung der Mittellinie<br />
vocal fold polyp<br />
Stimmlippenpolyp c. / m. / -en<br />
sie treten überall an den Stimmlippen auf, meist als Einzel-, selten als Mehrfachpolypen,<br />
bevorzugen aber die mechanische stärker belasteten vorderen zwei Drittel. Es sind
Definiciones de términos alemán 188<br />
ödematöse, myxomatöse oder teleangiektatische Pseudotumoren von glatter, glasiger,<br />
kugeliger Oberfläche und grauer, gelblicher oder rötlicher bis dunkelroter Farbe. Sie<br />
bestehen aus einem lockeren, stets bindegewebigen Grundgerüst mit<br />
Flüssigkeitseinlagerungen (weiche ödematöse Fibrome) Wendler)<br />
e.g. Im Kindesalter treten Stimmlippenpolypen nur selten auf. Vielmehr lassen sich diese<br />
Krankheitsbilder bei Erwachsenen, besonders bei männlichen Patienten feststellen.<br />
Äthiologie. Es handelt sich um Pseudotumoren, die besonders oft als Ausdruck einer<br />
Schleimhauthyperplasie nach akuter oder chronischer Laryngitis auftreten. Voraussetzung ist<br />
allerdings eine gleichzeitige unökonomische Überforderung des Larynx. (...)<br />
Therapie. Es ist eine mikrochirurgische Abtragung des Stimmlippenpolypen erforderlich. Zusätzlich ist<br />
eine prä- und postoperative Stimmtherapie, eine "Sandwich-Behandlung", erforderlich. (Böhme)<br />
~ Polyp, Laryngitis, stimmliche Hyperfunktion<br />
vocal fold sulcus<br />
Sulcus glottidis c. / m. / Sulci -<br />
= Stimmlippenfurche<br />
der Sulcus glottidis (Stimmlippenfurche) beruht auf einer Längsfurche entlang der<br />
medialen Stimmlippenanteile. Er kann ein- oder beiderseits vorhanden sein Böhme)<br />
e.g. Stroboskopische fehlt (beim Sulcus glottidis) meistens die Schlußphase, oder sie tritt nur verkürzt<br />
und bei höheren Intensitäten auf. Die in Respirationsstellung besser zu erkennende, mit einer<br />
festen Verwachsung von Schleimhaut und Muskel einhergehende (...) behindert durch eine<br />
Beeinträchtigung des Fasersystems die Randkantenverschiebung der Schleimhaut. (...) Die<br />
Stimme klingt belegt bis rauh und behaucht, sie ist meist auch wenig belastungsfähig. (...) Als<br />
Ursache werden neben der gesicherten kongenitalen Hypoplasie des M. vocalis (zum Teil auch in<br />
Kombination mit Epidermoidzysten) auch Muskelathrophie mit bindegewebiger Umwandlung<br />
nach tieferer Entzündung sowie Altersinvoltion vermutet. (Wendler)<br />
~ Dysphonie, Stimmstörung, Glottisschluß<br />
vocal fold vibration<br />
Stimmlippenschwingung c. / f. / -en<br />
die Bewegungsform der Stimmlippen setzt sich aus einer horizontalen und einer<br />
vertikalen Komponente zusammen. Zusätzlich lassen sich eine eigene, gesetzmäßig<br />
ablaufende Formveränderung, eine Verschiebung der Schleimhaut auf den<br />
Stimmlippenrändern erkennen (Randkantenverschiebung) Wirth)<br />
e.g. Bei den hohen Tönen wird dann eine Stufe erreicht, bei der die Stimmlippen stark gespannt,<br />
gestreckt und verlängert sind. (...) Nur der vordere Teil der Stimmlippe vom Ansatz am Processus<br />
vocalis der Stellknorpel bis zur Ansatzstelle vorn am Schildknorpel schwingt, und zwar mit der<br />
Randzone dieses Teils der Stimmlippen. Im Crescendo zum Vollton der Kopfstimme schwingen<br />
dann immer breitere Anteile der Stimmlippen, wobei die verstärkte Amplitude einer größeren<br />
Intensität der Stimme entspricht. Als Grundprinzip soll jedoch festgehalten werden, daß beim<br />
Aufwärtssingen aus physikalischen Gründen die schwingende Masse verringert wird.<br />
(Habermann)<br />
~ myoelastische-aerodynamische Theorie, Plica vocalis, Ligamentum vocale Stimmlippe<br />
vocal hyperfunction<br />
stimmliche Hyperfunktion c. / f. / (- -en)<br />
= Hyperfunktion<br />
unabsichtliche, übertriebene Kontraktion der Phonationsmuskulatur einschließlich der<br />
Atem-, Artikulations- und Halsmuskulatur Wirth)<br />
e.g. Nicht selten propft sich die funktionelle Störung auf die organische Erkrankung auf. Z.B. führen<br />
bisweilen entzündliche Veränderungen, besonders bei stärkerer stimmlicher Beanspruchung oder
Definiciones de términos alemán 189<br />
bei herabgesetzter allgemeiner Leistungsfähigkeit zu Überspannungen der Kehlkopfmuskulatur<br />
und auf diesem Wege zu weiterer Verschlechterung der Stimmfunktion (Hyperfunktion).<br />
Andererseits kann die Überanspruchung zu einer reaktiven Schonhaltung führen (Hypofunktion).<br />
(Grohnfeldt)<br />
~ hyperfunktionelle Dysphonie, stimmliche Hypofunktion<br />
Die "stimmliche Hyperfunktion" wirkt als Ursache einer "hyperfunktionellen Stimmstörung", wird in der deutschen<br />
Literatur jedoch nicht gegen sie abgegrenzt.<br />
vocal hypofunction<br />
stimmliche Hypofunktion c. / f. / (- -en)<br />
= Hypofunktion<br />
eine Schwäche der Kehlkopfmuskulatur mit dadurch bedingtem unvollständigem<br />
Stimmlippenschluß Wirth)<br />
e.g. Nicht selten propft sich die funktionelle Störung auf die organische Erkrankung auf. Z.B. führen<br />
bisweilen entzündliche Veränderungen, besonders bei stärkerer stimmlicher Beanspruchung oder<br />
bei herabgesetzter allgemeiner Leistungsfähigkeit zu Überspannungen der Kehlkopfmuskulatur<br />
und auf diesem Wege zu weiterer Verschlechterung der Stimmfunktion (Hyperfunktion).<br />
Andererseits kann die Überanspruchung zu einer reaktiven Schonhaltung führen (Hypofunktion).<br />
(Grohnfeldt)<br />
~ hypofunktionelle Dysphonie, stimmliche Hyperfunktion<br />
Die "stimmliche Hypofunktion" wirkt als Ursache einer "hypofunktionellen Stimmstörung", wird in der deutschen<br />
Literatur jedoch nicht eindeutig gegen sie abgegrenzt.<br />
vocal ligament<br />
Ligamentum vocale c. / n. / Ligamenta vocalia<br />
= Stimmband<br />
Ligamentum vocale = Stimmband Pschyrembel)<br />
e.g. Korrekterweise sollte von "Stimmlippe" gesprochen werden. Davon ist das Ligamentum vocale<br />
als eigentliches "Stimmband" abzugrenzen. Der Begriff "Stimmband" sollte deshalb vermieden<br />
werden, wenn die gesammte Stimmlippe oder ihre Schleimhautanteile gemeint sind. (Böhme)<br />
~ >Plica vocale>, Larynx, Glottis<br />
vocal nodule<br />
Stimmlippenknötchen c. / f. / -<br />
meist symmetrische, bindegewebige Schleimhautverdickung am Übergang vom<br />
vorderen zum mittleren Drittel der Stimmlippen; Urs.: chron. Stimmüberlastung bei<br />
berufl. die Stimme einsetzenden Personen (Sängerknötchen) oder laut schreienden<br />
Kindern (Schreiknötchen); Sympt.: Heiserkeit, verkürzte Tonhaltedauer; Ther.:<br />
Stimmschonung, logopädische Therapie, bei größeren, fibrosierten<br />
Stimmlippenknötchen mikrochir. Entfernung Pschyrembel)<br />
e.g. Stimmlippenknötchen (...) werden den gutartigen Larynxtumoren (Pseudotumoren) zugerechnet.<br />
(...)Stimmlippenknötchen sind im Kindesalter vorzugweise bei Knaben, aber auch bei Mädchen<br />
feststellbar. (...) Im Erwachsenenalter erkranken nur Frauen an Stimmlippenknötchen. (...)<br />
Verlaufsbeobachtungen sprechen für ein hyperfunktionelles Vorstadium, das zur Entwicklung der<br />
Stimmlippenknötchen führen kann. (...) Es lassen sich grundsätzlich zwei Formen von<br />
Stimmlippenknötchen unterscheiden: weiche Stimmlippenknötchen und harte<br />
Stimmlippenknötchen. Während die weichen Knötchen einen ödematösen Charakter aufweisen<br />
und eine rasche Rückbildungstendenz zeigen, besteht bei den harten Knötchen eine fibromatöse<br />
Umwandlung. (Böhme)<br />
~ direkte Laryngoskopie, >Dysphonie>, hyperfunktionelle Dysphonie, Stimmstörung,<br />
Stimmtherapie
Definiciones de términos alemán 190<br />
vocal process<br />
Processus vocalis c. / m. / - vocales<br />
an der Basis der (Aryknorpel-) Pyramide dient der nach vorn gerichtete Processus<br />
vocalis als Ansatz für den M. vocalis Boenninghaus)<br />
e.g. Die Gelenke zwischen Aryknorpel und Ringknorpel sind so gestaltet, daß nicht, wie oft<br />
angenommen wird, während der Phonation allein eine Drehbewegung erfolgt und die Processus<br />
vocales in einer horizontalen Ebene zu Mitte schwenken bzw. während der Phonation zur Seite,<br />
sondern es findet eine Kipp-Gleit-Bewegung statt. (Wendler)<br />
~ Cartilago arytaenoidea, Larynx<br />
vocal rehabilitation<br />
Stimmrehabilitation c. / f. / (-en)<br />
zur Stimmrehabilitation nach Laryngektomie stehen mehrere Verfahren, die alle eine<br />
intensive logopädische Übungsbehandlung erfordern, zur Verfügung. Grundsätzlich<br />
sollte angestrebt werden, dem Patienten eine Technik zur Ösophagusersatz- (Synonym:<br />
Ructus-) sprache anzuleiten Probst, Grevers, Iro)<br />
e.g. Die schnellste Stimmrehabilitation erreichten die Patienten mit Stimmprothese (71,3% in 6<br />
Wochen). In der selben Zeit erlernten 45,5% der Patienten den Gebrauch des Servoxgerätes und<br />
nur 16,1% die Ösophagus-Ersatzstimme. (Böhme)<br />
~ Ersatzstimme, Laryngektomierter, Laryngektomie<br />
Der Begriff "Stimmrehabilitation" wird im Deutschen in Abgrenzung zu "Stimmtherapie" vor allem für die<br />
logopädische Übungsbehandlung mit Laryngektomierten verwendet.<br />
vocal tract<br />
Vokaltrakt c. / m. / -e<br />
= Ansatzrohr<br />
als Vokaltrakt (Ansatzrohr) bezeichnet man alle lufthaltigen Räume (außer<br />
Nasennebenhöhlen) oberhalb der Glottis Böhme)<br />
e.g. Der vordere Abschluß des Vokaltraktes besteht aus den Lippen und den Frontzähnen. Zum<br />
Vokaltrakt gehören Mundhöhle, Nasenhaupthöhle, Naso-, Oro- und Hypopharynx sowie<br />
supraglottische Bezirke.(...) Neben der Respiration und der phonatorischen Glottisfunktion besitzt<br />
der Vokaltrakt für den Stimmklang und damit für die Bildung der Vokale und Konsonanten eine<br />
spezielle Bedeutung. (Böhme)<br />
~ Resonanzraum, Pharynx, Cavitas oris, Phonation<br />
vocalisation unit<br />
Stimmgebungseinheit c. / f. / -en<br />
)<br />
e.g. Unter Schreidauer ist mit H. Rothgänger/ R. Überschär die totale Vokalisation während einer<br />
einzigen Ex- oder Inspiration zu verstehen (1980). P. Gegesi Kiss et al.stellten fest, daß die<br />
Tonemissionen beim eben neugeborenen Kind kürzer als drei Sekunden, in den folgenden Tagen<br />
meist zwei Sekunden und kürzer sind (1972).K. Michelsson/ A. Rinne fanden eine Schreidauer<br />
von zwei bis fünf Sekunden (1985), M. Papousek von 0,8 bis 4,5 Sekunden (1984) und H.<br />
Rothgänger/ R. Überschär errechneten ein Mittel von 2,4 Sekunden bei einer Streuung von 1,6<br />
bis 2,6 Sekunden (1980). (Clausnitzer und Clausnitzer)<br />
In der deutschen Literatur wird der Begriff "Stimmgebungseinheit" bzw. "vocalisation unit" nicht definiert. In Bezug<br />
auf die Schreientwicklung beim Neugeborenen wird von "Schreidauer" gesprochen. Siehe Kontext.<br />
vocalising
Definiciones de términos alemán 191<br />
Vokalisation n. / f. / -en [vokalisieren- - vokalisch]<br />
1. Bildung und Aussprache der Vokale beim Singen. 2. Vokalische Aussprache eines<br />
Konsonanten Duden)<br />
e.g. Kehlkopf und Ansatzrohr sind die morphologischen Grundstrukturen eines Stimmechanismus zur<br />
Erzeugung von Sprachlauten, über den nur der Mensch verfügt. (...) Während bei den Tieren bis<br />
hin zu den subhumanen Primaten die Vokalisation ausschließlich im Kehlkopf erfolgt, entstehen<br />
beim Menschen die eigentlichen Sprachlaute bekanntlich durch Modulation der Kehlkopftöne im<br />
supralaryngealen Trakt. Dieser wird durch eine beträchtliche Verlängerung und durch die starke<br />
Motilitätszunahme zu solchen hochdifferenzierten Leistungen in die Lage versetzt. Dabei kommt<br />
dem Zusammenspiel der Artikulationsorgane bis hin zur Nase und zu den Mundlippen hin eine<br />
große Bedeutung zu. Die spezifische menschliche Klangbildung erfolgt in den oberen<br />
resonanzräumen, gesteuert von einer äußerst komplizierten Kooperation verschiedener<br />
Hirnareale und -organe. (Clausnitzer, Clausnitzer)<br />
~ vorsprachliche Vokalisationen, Stimme, Phonation<br />
Der Begriff der "Vokalisation" wird im Deutschen in unterschiedlichen Kontexten verwendet. Einerseits wie in der<br />
Definition angegeben, andererseits aber auch im Sinne der Phonation, siehe Kontext.<br />
voice<br />
Stimme n. / f. / -n [stimmen- Stimmung - stimmlich]<br />
die Stimme entsteht dadurch, daß der Luftstrom aus den Lungen die Stimmbänder in<br />
Schwingungen versetzt. Diese Schwingungen modulieren den Luftstrom, der im Nasen-,<br />
Rachen- und Mundraum bei bestimmten Frequenzen bestimmte Resonanzen erzeugt<br />
Bartels, Bartels)<br />
e.g. Die seelische Verfassung, die Stimmung, in der sich ein Mensch befindet, prägen den Klang<br />
seiner Stimme entscheidend, obwohl jeder Mensch seinen ihm eigentümlichen Stimmklang hat.<br />
(Wirth)<br />
~ Phonation, Stimmstörung, Dysphonie, stimmhaft, Larynx<br />
voice disorder<br />
Stimmstörung n. / f. / -en<br />
= Dysphonie<br />
man versteht darunter Abweichungen verschiedener Stimmparameter von einer Norm,<br />
die durch verschiedene Faktoren beeinflußt wird Wendler)<br />
e.g. Als Stimmkrankheit werden organische Erkrankungen des Larynx bezeichnet. Dagegen erfaßt<br />
der Begriff Stimmstörung eher funktionelle Veränderungen des Kehlkopfs. Eine Trennung der<br />
Bezeichnung " funktionelle und organische Veränderungen des Larynx" ist in der täglichen Praxis<br />
oft nicht einfach bzw. nicht möglich, so daß der übergeordnete Begriff Stimmstörung in der<br />
Phoniatrie weitgehend Verbreitung gefunden hat.<br />
Die Veränderung des Stimmklangs, die Heiserkeit (Dysphonie) bzw. Tonlosigkeit (Aphonie), sind als<br />
ein Symptom anzusehen. Dabei kann es sich um organische oder funktionelle sowie gemischte<br />
organische-funktionelle Veränderungen des Larynx handeln. (Böhme)<br />
~ Dysphonie, funktionelle Dysphonie, neurogene Dysphonie, endokrine Dysphonie<br />
progressive assimilation<br />
progressive Assimilation c. / f. / - -en<br />
= perseverierende Assimilation, voranschreitende Assimilation, perseverative Assimilation<br />
der zweite Sprachlaut gleicht sich dem vorausgehenden an Bußmann)<br />
e.g. "mb" wird zu "mm" (mhd. Zimber wird zu nhd. Zimmer) (Lewandowski)<br />
~ Phonetik, Artikulation, regressive Assimilation, Assimilation, Fernassimilation<br />
Gegenteil: regressive Assimilation
Definiciones de términos alemán 192<br />
prolongation<br />
Prolongation n. / f. / -en<br />
= Lautverlängerung<br />
Langziehen von Vokalen und Konsonanten Baumgartner)<br />
e.g. Lautverlängerung am Wortanfang (z.B. Mmmmmmmmamma) kann als ein möglicher Indikator für<br />
"Stottern" im Unterschied zu entwicklungsbedingten Sprechunflüssigkeiten gelten. (Fiedler /<br />
Standop)<br />
~ Stottern, Unflüssigkeit, prolongiertes Sprechen<br />
prolonged speech<br />
prolongiertes Sprechen c. / n. / kein Plural<br />
Verlangsamen der Sprechweise zur Neukoordination von Atmung und Artikulation<br />
Fiedler / Standop)<br />
e.g. Ein unbestreitbarer Vorteil der VAR-Geräte liegt darin, dass die Geschwindigkeit des<br />
prolongierten Sprechens gut kontrolliert werden kann. (Fiedler / Standop)<br />
~ Stottern, Therapie, Prolongation, verzögertes auditives Feedback<br />
prompt<br />
Prompt n. / m. / -s<br />
PROMPT (Prompts for Restructurin Oral Muscular Phonetic Targets). Dieser Ansatz wird<br />
als artikulatorisch-prosodische Behandlung verstanden, bei der dynamische taktile und<br />
kinästhetische Hilfen eingesetzt werden Böhme)<br />
e.g. Die Hilfestellungen (prompts) sollen spezifischen Einfluss auf phonetische Faktoren wie<br />
Artikulationsstelle und -modus, Stimmhaftigkeit und Lautsegmentdauer nehmen. (Böhme)<br />
~ Intervention, Therapie<br />
pronunciation<br />
Aussprache n. / f. / -n [aussprechen- Ausspruch - ausgesprochen]<br />
bezogen auf eine Sprachgemeinschaft spricht man im allgemeinen von der Aussprache<br />
einer Sprache. Oft bezieht man sich auf eine schriftliche Kodifizierung und spricht dann<br />
z.B. auch von der Aussprache (oder Lautung) eines Buchstaben oder einesWortes. Zur<br />
Normierung und Kodifizierung einer überregionalen schriftnahen Standardsprache<br />
Orthoepie Bußmann)<br />
e.g. Stammeln ist ein Fehler der Aussprache. (Wirth)<br />
~ Artikulation, phonetisch-artikulatorische Störung, Phonetik<br />
◊ Aussprachestörung<br />
prophylactic<br />
prophylaktisch adj. / / [- Prophylaxe]<br />
= vorbeugend, präventiv, schützend<br />
vorbeugend, verhütend, vor einer Erkrankung schützend Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />
e.g. prophylaktische Maßnahmen gegen akute Rhinitis: Abhärtung (Sport, Sauna) und Vitamin C.<br />
Gegen einige Influenzavirusstämme (Grippe) Möglichkeit der jährlich zu wiederholenden Impfung<br />
(Boenninghaus,)<br />
prosody
Definiciones de términos alemán 193<br />
Prosodie n. / f. / (-n) [- Prosodik - prosodisch]<br />
= Prosodik<br />
die Mittel zur Gliederung der Rede (gesprochene Sprache) mit Akzent, Betonung,<br />
Intonation, Senkung und Hebung der Stimme (Tonmuster) Gadler)<br />
e.g. Die Erarbeitung prosodischer Elemente muß konform gehen mit den individuellen verbalen und<br />
nonverbalen Ausdrucksmöglichkeiten des Patienten mit dem Ziel eines kongruenten<br />
Kommunikationsverhaltens. (Böhme)<br />
~ Sprechmelodie, Intonationsmuster, Tonmuster Dysprosodie, Monotonie, Monodynamik,<br />
Sprechen auf gleicher Tonhöhe<br />
◊ prosodische Elemente, Dysprosodie<br />
prosody impairment<br />
Dysprosodie c. / f. / (-n)<br />
= Störung der Prosodie, prosodische Störung<br />
(Störung) der Sprechausdrucksmerkmale wie Dynamik, Melodie, Stimmklang,<br />
Rhythmus, Dauer. Prosodische Störungen treten auf bei Dysarthrie, mot. Aphasie,<br />
psychiatr. Erkrankungen Franke)<br />
e.g. (Zu den) wichtigsten Übungsbereiche(n) der Dysarthriebehandlung (gehört): (...) die<br />
Verbesserung der Prosodie (z.B. Hervorheben akzentuierter Silben und reduzieren unbetonter<br />
Silben, Verbesserung der angemessenen Modulation von Lautstärke, Tonhöhe und<br />
Sprechgeschwindigkeit). (Biesalski)<br />
~ Dysarthrie, Prosodie, Monotonie, Monodynamik, Sprechen auf gleicher Tonhöhe<br />
Im Gegensatz zur englischen Literatur lassen sich in der deutschen die Bergiffe Dysprosodie und<br />
Prosodieschädigung nicht gegeneinander abgrenzen und werden deswegen als Synonyma definiert.<br />
prothesis<br />
Prothese n. / f. / -n [- Prothesis - prothetisch]<br />
= Prothesis, Organersatz<br />
künstl. Ersatz von Körperteilen, z.B. von Auge (Epithese), Gebiß, Gelenken (als<br />
Endoprothese), amputierten Gliedmaßen. Hand-, Arm- u. Beinprothesen sind mit<br />
Gelenkvorrichtungen u. der Möglichkeit zur Bewegung durch Muskelzug od.<br />
pneumatische bzw. myoelektrische Kraftquellen versehen Pschyrembel)<br />
e.g. Prothesen-Ösophagus-Stimme (...) Das Einbringen von sog. Ventilprothesen hat zu günstigen<br />
Ergebnissen geführt. Während der Laryngektomie oder später werden in einen Shunt, der<br />
operativ zwischen Tracheahinterwand und Ösophagusvorderwand angelegt wird,<br />
Kunststoffprothesen mit einem ösophagusseitigen Ventil eingesetzt. In der Ausatmungsphase<br />
kann bei zugehaltenem Tracheostoma Luft für eine ösophageale Stimmgebung bereitgestellt<br />
werden. Der Überdruck öffnet das Prothesenventil, das - bei fehlendem Atemstrom- geschlossen<br />
ist und einen Schutz vor in die Trachea eindringenden Nahrungsbestandteilen, Schleim u.a.<br />
bietet. (Wendler)<br />
~ Prothesenstimme<br />
◊ Prothesenstimme<br />
protoconversation<br />
Protokonversation n. / f. / -en<br />
prälinguistische Geste bei Kindern im Alter von 9 - 10 Monaten mit der Funktion, die<br />
später linguistische Formen erfüllen werden Grohnfeldt)<br />
e.g. Die Kommunikation besteht in den rhythmischen Abwechslungen des An- und Wegschauens,<br />
des Vokalisierens und Nicht-Vokalisierens. (Szagun)<br />
~ Sprachwerwerb, prälingustische Kommunikation, Protodeklarativ, Protoimperativ
Definiciones de términos alemán 194<br />
protodeclarative<br />
Protodeklarativ n. / m. / -e<br />
Bates et al. (1987) sprechen von Protodeklarativ, wenn das Kind ein Objekt benutzt, um<br />
die Aufmerksamkeit des Erwachsenen hervorzurufen Oerter / Montada)<br />
e.g. Eine andere Geste dieser Art ist der Protodeklarativ, der dadurch charakterisiert wird, dass<br />
einfach ein Gegenstand gezeigt wird. Der kommunikative Inhalt dieser gestikulierten "Worte" ist<br />
derselbe wie der, der durch die ersten Worte des Kindes vermittelt wird. (Grohnfeldt)<br />
~ Spracherwerb, Protoimperativ, Protokonversation, prälinguistische Kommunikation<br />
protoimperative<br />
Protoimperativ n. / m. / -e<br />
Bates et al. (1987) spricht von Protoimperativ, wenn das Kind den Erwachsenen benutzt,<br />
um etwas zu erhalten Oerter / Montada)<br />
e.g. Bates beschreibt zum Beispiel einen Protoimperativ, der dadurch charakterisiert wird, dass das<br />
Kind erwartungsvoll die Hände nach einem Gegenstand austreckt, der nicht in greifbarer Nähe<br />
ist, und gleichzeitig den Erwachsenen ansieht, der diesen Auftrag offensichtlich ausführen kann.<br />
(Grohnfeldt)<br />
~ Spracherwerb, Protodeklarativ, Protokonversation, prälinguistische Kommunikation<br />
protoword<br />
Protowort n. / n. / Protowörter<br />
vor dem Erscheinen der ersten Wörter, die Kinder aus ihrer Umgebungssprache<br />
aufgreifen, entwickeln sie eigene Vokabeln, sogenannte Protowörter}. Es handelt sich<br />
dabei um bestimmte phonetische Gestalten, die eindeutige Referenzbezüge zur<br />
Umgebung aufweisen Baumgartner / Füssenich)<br />
e.g. Das Protowort verkörpert Silben und Silbenkombinationen, gelegentlich auch isolierte oder<br />
reduplizierte Vokale mit dem Charakter eines Quasi-Worts. Diese "sinnbezogenen Lallwörter"<br />
sind insofern unfertige Wörter, als sie meist nur ein einem oder wenigen Lauten mit diesen<br />
übereinstimmen. (Clausnitzer / Clausnitzer)<br />
~ Spracherwerb, Sprachentwicklung<br />
protrusion<br />
Protrusion n. / f. / -en [- - protrusiv]<br />
(Brunthaler) Hervortreiben. (1) nach vorn geneigte Schneidezähne, (2) besonders<br />
starkes Hervortreten der Kieferpartie im Profil Franke)<br />
e.g. Im Verlauf der Entwicklung erfolgt aber nur in bestimmten Fällen tatsächlich eine Kippung (oder<br />
Drehung) eines Zahns.Ein typisches Beispiel ist die Protrusion der oberen Schneidzähne durch<br />
den Lutschfinger. Hier erfolgt tatsächlich eine Kippung der Zähne, die im Einzelfall mehr oder<br />
weniger schnell zustande kommt, wofür man die innere Bereitschaft zur Fehlentwicklung (u.a.<br />
Erbanlage) verantwortlich machen kann. (Schmuth)<br />
~ Maxilla, Mandibula, Malokklusion, Okklusion<br />
pseudobulbar<br />
pseudobulbär adj. /<br />
betrifft supranukleäre Bahnen im Hirnstamm Pschyrembel)
Definiciones de términos alemán 195<br />
e.g. Bei der pyramidalen pseudobulbären Dysarthrie kommt es zu einer Beeinträchtigung der<br />
Sprechatmung und gepreßter Phonation, welche bei der Hemisphärendysarthrie nicht vorliegen.<br />
(Wirth)<br />
~ pseudobulbäre Dysartrie, Pseudobulbärparalyse<br />
◊ pseudobulbäre Dysarthrie, Pseudobulbärparalyse<br />
pseudobulbar dysarthria<br />
pseudobulbäre Dysarthrie c. / f. / (- -n)<br />
= spastische Dysarthrie<br />
Suprabulbäre (kortikobulbäre, pseudobulbäre) Dysarthrie. Sie beruht auf einer<br />
Schädigung des Tractus corticonuclearis der Pyramidenbahn und tritt besonders bei<br />
multiplen Hirninfarkten oder posttraumatisch auf. Es findet sich eine spastische Parese<br />
der am Sprechvorgang beteiligten Muskulatur. Das offene Näseln kann ein Leitsymptom<br />
der suprabulbären Dysarthrie sein Böhme)<br />
e.g. Die pyramidale (pseudobulbäre) Dysarthrie kommt nur bei der vaskulären Pseudobulbärparalyse<br />
und bei der amyotrophen Lateralsklerose vor. (Wirth)<br />
~ pseudobulbär, Pseudobulbärparalyse<br />
pseudobulbar palsy<br />
Pseudobulbärparalyse c. / f. / (-n)<br />
Erkrankung durch umschriebene bilaterale Schädigung der supranukleären Bahnen im<br />
Hirnstamm, die die Hirnnervenkerne mit Großhirn und Stammganglien verbinden<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Die Pseudobulbärparalyse geht mit Dysphagie, Dysarthrophonie und pathologischem Weinen<br />
und Lachen einher. (Masuhr / Neumann)<br />
~ pseudobulbär, pseudobulbäre Dysarthrie, Paralyse, Dysphagie<br />
◊ infantile Pseudobulbärparalyse<br />
pseudoglottis<br />
Pseudoglottis c. / f. / Pseudoglottides [- - pseudoglottal, pseudoglottisch]<br />
für die ehehmalige Glottis tritt vikarierend eine Pseudoglottis in Funktion. Die<br />
Pseudoglottis befindet sich in dem Bereich des pharyngo-ösophagealen Segments. Sie<br />
besteht aus Schleimhautfalten und Muskelgewebe des Speiseröhrenringmuskels sowie<br />
benachbartem Muskelgewebe und kann in Höhe des Ösophagusmund bzw. am<br />
Übergang vom Ösophagusmund zum Hypopharynx nachgewiesen werden Böhme)<br />
e.g. Als Stimmlippenersatz (Pseudoglottis) tritt der Ösophagussphinkter (M. cricopharyngeus) in<br />
Funktion, manchmal erfolgt aber die Pseudoglottisbildung, die nach Gestalt und Größe variiert,<br />
auch im unteren Anteil des Hypopharynx. Eine schmale, leistenförmige Wulstbildung im Bereich<br />
der Pseudoglottis ist für eine klangvolle und mühelose Ruktusbildung wesentlich günstiger als<br />
eine flache und breitbasige Wölbung. (Wendler)<br />
~ oberer Ösophagus, Ösophagusstimme, Laryngektomie<br />
pseudospeech<br />
Pseudoflüstern c. / n. / kein Plural<br />
= Pseudoflüsterstimme<br />
die tonlose Artikulation von Explosiv- und Reibelauten nach Laryngektomie, wenn<br />
Ösophagusstimme noch nicht erlernt ist und eine elektronische Sprechhilfe fehlt Franke)
Definiciones de términos alemán 196<br />
e.g. Werden die Patienten nach einer Laryngektomie nicht logopädisch angeleitet, so versuchen sie<br />
sich spontan mit der Pseudoflüsterstimme zu verständigen. Die stimmlosen Explosiv- und<br />
Reibelaute werden dabei mittels der im Ansatzrohr befindlichen Luft artikuliert. Die so erzeugte<br />
Sprache ist jedoch schwer verständlich. (Wirth)<br />
~ Laryngektomie, Plosiv, Artikulation<br />
pseudostuttering<br />
Pseudostottern c. / n. / kein Plural<br />
beim Pseudostottern wird eine Symptomatik simuliert, die nicht der eigenen<br />
Symptomatik entspricht. Dabei werden meist spannungslose Silbenwiederholungen<br />
eingesetzt. Natke)<br />
e.g. Der Stotternde wird angeleitet, Stottern absichtsvoll hervorzubringen: Das, was er jahrelang mit<br />
aller Energie zu vermeiden trachtete, soll er nun tun: Symptome nicht nur zulassen, sondern sie<br />
bewußt produzieren. (...) Durch diese aktive Auseinandersetzung kommt es beim Klienten zur<br />
allmählichen Desensibilisierung der oft langjährig vorhandenen Ängste und Selbstunsicherheiten.<br />
(Grohnfeldt)<br />
~ Stottern, Therapie<br />
psychogenic mutism<br />
psychogener Mutismus c. / m. / kein Plural<br />
= hysterischer Mutismus<br />
im Rahmen einer Neurose auftretender (meist elektiver) Mutismus Pschyrembel)<br />
e.g. Schwere Verlaufsformen können durch eine psychoanalytisch orientierte Therapie oder<br />
verhaltenstherapeutische Konzepte beeinflußt werden. (Böhme)<br />
~ Mutismus, elektiver Mutismus, totaler Mutismus, funktioneller Mutismus, traumatischer<br />
Mutismus, akinetischer Mutismus<br />
psychogenic voice disorder<br />
psychogene Dysphonie c. / f. / (- -en)<br />
= psychogene Stimmstörung<br />
hierbei handelt es sich um die extreme Form der hyperfunktionellen Stimmstörung.<br />
Überwiegend wird diese Stimmstörung als psychisch bedingt angesehen<br />
(Konversionssymptom). Manche Patienten sind Grenzfälle zur Psychose Grohnfeldt)<br />
e.g. Bei fast allen Krankheitsbildern einer psychogenen Dysphonie oder Aphonie steht eine<br />
inadäquate Bewältigung von Konflikten und Streßsituationen im Vordergrund. Daher ist neben<br />
der Verbesserung der Phonation das therapeutische Gespräch und die Verarbeitung der<br />
auslösenden Konfliktsituationen aus Familie und Arbeitsbereich ein bedeutender therapeutischer<br />
Faktor. Häufig ist es notwendig, einen Psychotherapeuten hinzuzuziehen. (Biesalski)<br />
~ psychogene Aphonie, Konversionsdysphonie, Konversionsaphonie Dysphonie,<br />
hyperfunktionelle Dysphonie<br />
In der deutschen Literatur wird zwischen einer Konversionsstimmstörung und einer psychogenen Stimmstörung<br />
nicht unterschieden.<br />
psychomotor<br />
psychomotorisch adj. / / [- Psychomotorik]<br />
betrifft Psychomotorik, die Gesamtheit des durch psychische Vorgänge beeinflußten<br />
körperlich-seelischen Ausdrucksverhaltens Pschyrembel)
Definiciones de términos alemán 197<br />
e.g. Unter psychomotorischen Fähigkeiten verstehen wir erworbene Verhaltensmuster, deren<br />
Kennzeichen wohlkoordinierte willentliche Bewegungen sind, die auf bestimmte Reize oder<br />
Situationen erfolgen. (Remschmidt)<br />
psychopathology<br />
Psychopathologie c. / f. / (-n) [- - psychopathologisch]<br />
Lehre von den psychischen Erlebnis- und Handlungsmöglichkeiten des Menschen,<br />
sofern diese als abweichend oder pathologisch angesehen werden; umfaßt<br />
Beschreibung, nosologische Klassifikation und sinnhafte Bewertung der Störungen von<br />
Bewußtsein, Denken, Orientierung, Affekt, Ich-Erleben, Wahrnehmung, Antrieb,<br />
Persönlichkeit und Verhalten unter Berücksichtigung des somatischen Befundes und<br />
des sozialen und kulturellen Kontextes Pschyrembel)<br />
e.g. Mit der Erforschung psychischer Störungen befaßt sich die Psychopathologie, eine<br />
wissenschaftliche Disziplin, in der psychologisch und medizinisch geschulte Experten<br />
zusammenarbeiten. (Zimbardo)<br />
~ Pathologie<br />
psychosis<br />
Psychose n. / f. / -n [- - psychotisch]<br />
Psychose ist die allgemeine Kategorie für eine Reihe schwerer psychischer Störungen,<br />
bei welchen Beeinträchtigungen der Wahrnehmung, des Denkens und der Emotionalität<br />
auftreten. Eine Person, die psychotisch beschrieben wird, leidet an einer gravierenden<br />
organischen oder psychischen Dysfunktion, weshalb sie auf sehr abweichende Art fühlt,<br />
denkt und/oder handelt Zimbardo)<br />
e.g. Die Schizophrenie ist eine Form einer endogenen Psychose, die durch Nebeneinander von<br />
gesunden und veränderten Empfindungen und Verhaltensweisen gekennzeichnet ist. (Böhme)<br />
~ Neurose<br />
◊ endogene Psychose,exogene Psychose<br />
psychotherapy<br />
Psychotherapie n. / f. / -n [- Psychotherapeut - psychotherapeutisch]<br />
Psychologische Behandlungsmethoden, allgemein als Psychotherapien bezeichnet,<br />
konzentrieren sich auf die Veränderungen der unangemessenen Verhaltensweisen, die<br />
wir erlernt haben, sowie Wörter, Gedanken, Interpretationen und Rückmeldungen, die<br />
unsere Strategien im Leben lenken Zimbardo)<br />
e.g. Unter Psychotherapie verstehen wir die Behandlung von Krankheiten und psychogenen<br />
Störungen durch seelische Mittel. Sie erfordert Einfühlungsvermögen und spezielle Schulung von<br />
seiten des behandelnden Arztes, eine intensive Zusammenarbeit mit dem Krankenpflegepersonal<br />
und aktive Mitarbeit seitens des Patienten. (Remschmidt)<br />
~ Verhaltenstherapie, Therapie<br />
puberphonia<br />
Mutationsdysphonie c. / f. / (-en)<br />
= Mutationsstimmstörung, Mutationsstörung, mutationelle Stimmstörung<br />
wenn die Mutation zu spät einsetzt, sprechen wir von verzögertem Stimmwechsel<br />
(Mutatio tarda), zieht sie sich über das normale Zeitmaß hin von verlängertem<br />
Stimmwechsel (Mutatio prolongata). Bei den Mutationsstörungen im engeren Sinne<br />
bleibt die Stimmsenkung trotz normalen Kehlkopfwachstums aus, ist unvollständig, geht<br />
übermäßig tief oder es tritt soagr eine Stimmerhöhung ein Biesalski)
Definiciones de términos alemán 198<br />
e.g. Wir können unterscheiden (Wirth 1995): - funktionelle Mutationsstörungen - organische<br />
Mutationsstörungen. (...) Die Syptomatik ist durch unphysiologisch hohe und auditiv auffällige<br />
Sprechstimmlage gegeben. Die lavierten Formen führen ebenfalls zu einer allerdings nur leicht<br />
überhöhten Sprechstimmlage und sind somit akustisch für den Hörer nicht so auffällig. Zum Teil<br />
besteht ein plötzliches Umkippen der Stimme nach oben oder unten sowie Heiserkeit, Pressen<br />
oder Diplophonie. (...) Normalerweise findet sich die Sprechstimmlage im unteren Drittel des<br />
Stimmumfangs. Bei Mutationsstörungen ist dieses Verhältnis verändert. Kommt es bei<br />
Mutationsstörungen zu Sprechbelastungen, so stellen sich als Folge der unphysiologischen<br />
Stimmgebung sekundäre laryngeale Symptome ein, die durchaus mit einer Laryngitis zu<br />
verwechseln sind. (Böhme)<br />
~ heiser, gepreßt, Mutationsfistelstimme, Diplophonie<br />
pull-out<br />
pull out n. / m. / -s<br />
= "Rettungsanker"<br />
größere Vielfalt von Techniken zur Berichtigung der Aussprache, bevor ein gestottertes<br />
Wort zu Ende gesprochen ist Fiedler / Standop)<br />
e.g. Wenn der Stotternde gelernt hat, sich mit seiner Störung zu akzeptieren (...) kann er sinnvoll von<br />
Methoden Gebrauch machen, weil die Notwendigkeit zur Kaschierung und Vermeidung des<br />
Stotterns nicht mehr besteht und die Sprechtechniken (z.B. Cancellation, Pull outs in diesem<br />
Sinne nicht mehr mißbraucht werden. (Böhme)<br />
~ Stottern, Therapie, Intervention<br />
pure tone<br />
Sinuston c. / m. / Sinustöne<br />
= Reinton<br />
die durch eine Sinusschwingung erzeugte Tonempfindung. Da sich jede Schwingung<br />
aus Sinusschwingungen zusammensetzen läßt, wird der Sinuston auch als der<br />
"einfachste Ton" bezeichnet Duden Die Musik)<br />
e.g. Mit dem Begriff Sinuston ist eine Sinusschwingung gemeint, die nur aus einer einzigen Frequenz<br />
besteht. Sinustöne sind im alltäglichen Leben eine Ausnahme. Allerdings werden sie vom Arzt<br />
häufig als Stimulus bei Hörprüfungen verwendet. (Schmidt)<br />
~ Tonschwellenaudiometrie, Sinustonstimulus, Ton<br />
pure-tone audiometry<br />
Tonschwellenaudiometrie c. / f. / kein Plural [- - tonschwellenaudiometrisch]<br />
die wichtige Tonschwellenaudiometrie mißt die bei einer Schädigung vorliegende<br />
Schwellenerhöhung in Abhängigkeit von der Beschallungsfrequenz bei Luft- und<br />
Knochenleitungsübertragung Biesalski)<br />
e.g. Das am meisten verwendete Tonaudiometer (Tongenerator) erzeugt reine Töne in Oktav- oder<br />
Halboktavabständen von C bis c6 (ca. 62 Hz bis 8000Hz = 8kHz), die durch Lautstärkeregler von<br />
der Hörschwelle bis zur Unbehaglichkeitsschwelle verstärkt werden können. Die Töne werden für<br />
jedes Ohr einzeln - gegebenenfalls bei größerer Seitendifferenz des Gehörs unter Ausschaltung<br />
des anderen Ohres durch Vertäubung - zunächst mittels Kopfhörer über Luftleitung und<br />
anschließend mit einem Knochenleitungshörer (aufgesetzt auf dem Warzenfortsatz) über<br />
Knochenleitung gegeben. (Boenninghaus)<br />
~ Audiometer, Audiogramm, Audiometrie, Sinuston-Hörschwelle, Hörverlust<br />
pure-tone stimulus<br />
Sinustonstimulus c. / m. / Sinutonstimuli [- Sinustonstimulation]
Definiciones de términos alemán 199<br />
Sinuston: reiner Ton ohne Obertöne. Anwendung in der Audiometrie; Stimulus: Reiz, löst<br />
Reaktion aus Franke)<br />
e.g. Reizformen. Die bei Erwachsenen übliche Prüfung mit reinen Tönen (Sinustönen) ist für Kinder<br />
oft nicht interessant genug. Alternativ werden statt dessen Wobble-Töne verwendet (engl. to<br />
warble= trillern), frequenzmodulierte Töne mit der Mittenfrequenz des Prüftons und einer<br />
einstellbaren Modulationsfrequenz. (Wendler)<br />
~ Tonschwellenaudiometrie, Sinuston, Audiometer, Audiogramm<br />
pure-tone threshold<br />
Sinuston-Hörschwelle c. / f. / -n<br />
= Hörgrenze, Hörschwelle<br />
Schalldruckpegel, bei dem ein (Sinus-)ton eben hörbar wird. Messung durch die<br />
Schwellenaudiometrie. Syn.: Hörgrenze Franke)<br />
e.g. Jede Frequenz wird vom Untersuchten erst ab einem bestimmten, beim Gesunden sehr<br />
niedriegen, Schalldruckpegel wahrgenommen. Dieser Schalldruckpegel heißt Hörschwelle. Die<br />
Hörschwelle des Ohres wird mit der Tonschwellenaudiometrie gemessen. Hierzu wird ein<br />
Tonaudiometer verwendet, ein Gerät, das - in der Regel digital - reine Töne erzeugt. (Schmidt)<br />
~ Hörstörung, Schwerhörigkeit, Hörschädigung, Hörverlust, Audiometrie,<br />
Tonschwellenaudiometrie<br />
pyramidal system<br />
Pyramidenbahn c. / f. / -en<br />
= Fasciculus pyramidalis, Tractus corticospinalis<br />
die Gesamtheit derjenigen absteigenden Leitungsbahnen des ZNS; die in der<br />
Großhirnrinde entspringen und bis zu den motorischen Kernen der Hirnnerven oder zu<br />
den Vorderhornzellen des Rückenmarks ziehen Pschyrembel)<br />
e.g. Bei der amyotrophischen Lateralsklerose findet man somit eine Kombination von nukleärer<br />
Atrophie und Degeneration der Pyramidenbahnen. (Böhme)<br />
~ Nervensystem, Hirnnerv, Nervenkern<br />
radiotherapy<br />
Strahlentherapie n. / f. / -n<br />
= Radiotherapie<br />
Anwendung ionisierender Strahlung zur (kurativen oder palliativen) Behandlung<br />
malinger, selten auch benigner Neoplasien, allein oder kombiniert mit chirurgischen oder<br />
chemotherapeutischen Maßnahmen Pschyrembel)<br />
e.g. Die Schluckstörungen im Rahmen einer Therapie wegen eines Mundhöhlen-Pharynx-Tumors<br />
betreffen eine sehr inhomogene Patientengruppe. Die Therapie reicht von einer einfachen<br />
chirurgischen Exzision mit oder ohne nachfolgende Strahlentherapie, einer alleinigen<br />
Strahlentherapie bis zu kombinierten Radio-Chemotherapien. (Bartolome)<br />
~ Tumor<br />
rate<br />
Geschwindigkeit n. / f. / -en<br />
= Maß, Rate<br />
Verhältnis der Zeit zu der in ihr ausgeführten Bewegung Duden)<br />
e.g. Bis zum Moment der Glottisöffnung zeigt die subglottale Druckkurve das Bild einer stark<br />
gedämpfeten Oszillation. Nach Öffnung der Glottis ist die Situation völlig anders, die sub- und
Definiciones de términos alemán 200<br />
supraglottalen Räume sind dann akustisch miteinander gekoppelt. Während der<br />
Schließungsphase bewegen sich die Stimmlippen mit allmählich zunehmender Geschwindigkeit<br />
wieder zueinander. (Wendler)<br />
~ Frequenz, Stimmlippenschwingung, Oszillation<br />
◊ Geschwindigkeitszunahme<br />
rational-emotional therapy<br />
rational-emotive Therapie c. / f. / - -n<br />
die rational-emotive Therapie ist ein umfassendes System der<br />
Persönlichkeitsveränderung, das auf der Veränderung irrationaler Überzeugungen, die<br />
unerwünschte, höchst belastende emotionale Reaktionen wie schwere Angst<br />
verursachen, aufgebaut ist; entwickelt von Albert Ellis (1962) Zimbardo)<br />
e.g. Die rational-emotive Therapie zielt auf die Steigerung des Selbstwertgefühls des Individuums und<br />
auf sein Potential zur Selbstverwirklichung, indem versucht wird, das System falscher<br />
Überzeugungen, das die persönliche Entwicklung blockiert, abzubauen. (Zimbardo)<br />
~ Therapie, Psychotherapie<br />
reading disability<br />
Dyslexie n. / f. / (-en) [- - dyslektisch]<br />
= Legasthenie, Lesestörung<br />
1) angeborene Dyslexie: Störung im Erlernen des Lesens; die Wörter können nicht<br />
global aufgenommen, die Buchstaben nicht zusammengesetzt werden, bzw. Wörter in<br />
Laute zerlegt werden. Laute werden ausgelassen, hinzugefügt, umgestellt, ähnlich wie<br />
bei Legasthenie. Oft auftretend mit Sprach- und Sprachentwicklungsstörung<br />
2) erworbene Dyslexie: meist mit Dysgraphie auftretende Störung im aphasischen<br />
Symptomenkomplex Franke)<br />
e.g. Je nach den typischen Lesefehlern können also Oberflächen-, Tiefen- und Wortformdyslexie in<br />
verschiedenen Ausprägungen und teilweise mit individuellen Störungsprofilen diagnostiziert<br />
werden. (Böhme)<br />
~ Sprachentwicklungsstörung, Aphasie, Alexie, Teilleistungsstörung<br />
◊ angeborene Dyslexie, erworbene Dyslexie, lineare Dyslexie, Entwicklungsdyslexie,<br />
Tiefendyslexie, Oberflächendyslexie, Wortformdyslexie<br />
recall<br />
Abruf n. / m. / kein Plural [- Erinnerung - erinnern]<br />
= Erinnern<br />
das Wiederauffinden der gespeicherten Informationen zu einem späteren Zeitpunkt<br />
Zimbardo)<br />
e.g. Zum einen sind die Patienten (mit Korsakow-Syndrom) oft nicht fähig, die zeitliche Ordnung in der<br />
Aufeinanderfolge von Informationen im Gedächtnis festzuhalten bzw. das Wissen um diese<br />
Ordnung beim Abruf der Gedächtnisinhalte zu nutzen. (Poeck)<br />
~ Langzeitgedächtnis, Kurzzeitgedächtnis, Speicher, Speicherung<br />
receptive language<br />
rezeptive Sprache c. / f. / kein Plural<br />
= Sprachrezeption
Definiciones de términos alemán 201<br />
als rezeptive Sprachleistung sind die Wahrnehmung sprachlicher Äußerungen, ihre<br />
innere Verarbeitung, also die Analyse ihres Inhalts und ihrer Bedeutungen zu verstehen<br />
Clausnitzer / Clausnitzer)<br />
e.g. Beim Kind ist die Fähigkeit, Sprache zu verstehen, viel eher ausgebildet als die Fähigkeit, selbst<br />
zu sprechen. (Wendandt)<br />
~ Sprachentwicklung, Sprachproduktion, Sprache<br />
Ant.: expressive Sprache<br />
recessive<br />
rezessiv adj. /<br />
= latent, überdeckt<br />
überdeckt, latent<br />
(Vererbung): Unterdrückung einer Erbanlage durch eine stärkere (dominante) andere. Bei<br />
der rezessiven Vererbung tritt die Anlage nur auf, wenn sie von beiden Elternteilen<br />
vererbt wird Franke)<br />
e.g. Es handelt sich (bei der spastischen Spinalparalyse) um eine überwiegend autosomal dominante<br />
Erbkrankheit. Die rezessive Form setzt schon im frühen Kindesalter ein. (Masuhr / Neumann)<br />
Ggs.: dominant<br />
recovery<br />
Heilung n. / f. / -en [- - geheilt]<br />
= Genesung, Rekonvaleszens<br />
vollständige (Restitutio ad integrum) oder nur teilweise (Defektheilung)<br />
Wiederherstellung der Gesundheit (bzw. des Ausgangszustandes) nach einer Krankheit<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Liegt bei einem Kind eine Sprech- oder Sprachstörung vor, bei der keine Heilung zu erwarten ist<br />
(häufig in Verbindung mit anderen Behinderungen), steht zu Beginn der Elternberatung die<br />
Unterstützung bei der psychischen Verarbeitung an. (Böhme)<br />
~ heilend, Heilungsprozess<br />
reduplicated babbling<br />
Reduplikation n. / f. / -en<br />
= Silbenverdopplung<br />
Wiederholungen von silbenähnlichen Konsonant-Vokal-Verbindungen Biesalski /<br />
Friedrich)<br />
e.g. Lallen bedeutet undifferenziertes, neutrales Sprachpotential für alle Sprachen. Es kommen dabei<br />
zum Beispiel englische, amerikanische oder polnische Formen von l und r vor oder afrikanische<br />
Klixe. Charakteristisch sind Reduplikationen, z.B. bababa. (Wirth)<br />
~ Spracherwerb, Sprachentwicklung, Reduplikation<br />
Siehe auch Reduplikation (als phonologischer Prozess)<br />
reduplication<br />
Reduplikation n. / f. / -en [reduplizieren]<br />
= Silbenverdopplung<br />
Silbenstrukturprozess, bei dem Silben im Wort verdoppelt werden Baumgartner /<br />
Füssenich)<br />
e.g. Die erwähnten phonologischen Prozesse kennzeichnen durchaus nicht die Aussprache eines<br />
jeden Kindes. Gleichwohl treten einige von ihnen nahezu obligatorisch auf. Hierzu zählen die<br />
Auslassung unbetonter Silben, die Reduplikation, die Auslassung finaler Konsonanten, die
Definiciones de términos alemán 202<br />
Reduktion von Mehrfachkonsonanz, vermutlich auch die Alveolarisierung und die Plosivierung.<br />
(Baumgartner / Füssenich)<br />
~ Phonologie, Phonologische Prozesse, Silbenstruktur, Sprachentwicklung, Reduplikation<br />
Siehe auch Reduplikation (in der Lallphase)<br />
referent<br />
Referent n. / m. / -en [referieren- Referenz]<br />
= Denotat<br />
Objekt oder Sachverhalt in der Realität oder im Text, worauf durch sprachliche<br />
Ausdrücke Bezug genommen wird Bußmann)<br />
e.g. Ein Referent ist das, was ein sprachliches Zeichen bei seiner Verwendung in der Parole = in der<br />
Rede bezeichnet. (Kürschner)<br />
~ referentielle Fähigkeit<br />
referential ability<br />
referentielle Fähigkeit c. / f. / - -en<br />
Fähigkeit des Kindes, in den vorsprachlichen Anfängen auf außersprachliche Objekte<br />
hinzuweisen; außerdem die Herausbildung gemeinsamer Austauschprozesse, indem<br />
das Kind versucht, den Bezugspersonen seine Wünsche und Interessen mitzuteilen<br />
Baumgartner / Füssenich)<br />
e.g. Bruner (1974/75) sieht die Anfänge der sprachlichen Referenz, also das Bezugnehmens auf<br />
äußere Ereignissen mit Worten, in drei Arten von Verhaltensweisen: 1. Den Hinweisen, 2. Der<br />
verhaltensmäßigen Deixis, 3. Dem Benennen. Diese drei sind für das Kind Mittel, um mit der<br />
Mutter gemeinsame Bezugnahme auf äußere Ereignisse herzustellen. (Szagun)<br />
~ Sprachentwicklung, Referent<br />
reflexive sound<br />
reflektorisches Schreien c. / n. / kein Plural<br />
erste stimmliche Äußerungen des Säuglings sind ein reflektorisches Schreien. Sie<br />
werden als reflexartiges Verhalten verstanden, wenn das Kind auf Hunger, Schmerz,<br />
Kälte u.ä. reagiert Böhme)<br />
e.g. Charakteristische Veränderungen bei Erkrankungen wurden nachgewiesen. Ab der 3. Woche<br />
sind Unterschiede erkennbar bei Hunger, Schmerz, Zufriedenheit, Freude. Ab der 5. Woche<br />
enthält das Schreien die Hälfte der Vokale aber keine Konsonanten. Ab der 6. Woche treten<br />
Gurrlaute auf, z.B. erre, grr bei Zufriedenheit und in gesättigtem Zustand. Die Artikulationsstelle<br />
der Konsonanten wandert von hinten nach vorne, die der Vokale von vorn nach hinten. Dauer der<br />
Phase des reflektorischen Schreiens und Gurrens bis zur 7.-8. Woche. (Wirth)<br />
~ vorsprachliche Kommunikation<br />
Über die Dauer der Phase des reflektorischen Schreiens sind sich deutschsprachige Autoren/innen uneinig.<br />
regressive assimilation<br />
regressive Assimilation c. / f. / - -en<br />
= antipizierende Assimilation, rückwirkende Assimilation<br />
der vorausgehende Sprachlaut gleicht sich dem folgenden an Bußmann)<br />
e.g. "top" zu "pop", "mb" zu "bb", "nb" zu "mb" (Lewandowski)<br />
~ progressive Assimilation, Phonologie, Assimilation, Fernassimilation<br />
Ggs. progressive Assimilation<br />
regurgitation
Definiciones de términos alemán 203<br />
Regurgitation n. / f. / -en<br />
retrograde Bewegung der ösophagealen Muskulatur, die sogar ein Wiederauswürgen<br />
aus der Speiseröhre in den Rachen, Mund und/oder Kehlkopf bewirken kann Bartolome,<br />
G. S. 337)<br />
e.g. Die Regurgitation wird als Aufsteigen von Intestinalinhalt ohne Würgreiz definiert. (Böhme)<br />
~ Dysphagie, Ösophagus, Würgreflex<br />
rehabilitation<br />
Rehabilitation n. / f. / -en [rehabilitieren]<br />
= REHA, Wiederherstellung<br />
1. (allg.) Wiederherstellung, Eingliederung<br />
2. Maßnahmen zur Vorbeugung bei (drohender) bzw. zur Linderung oder Beseitigung von<br />
schweren gesundheitlichen (seltener auch bei sozial sehr erheblichen) Störungen; im<br />
engeren Sinne die medizinische, soziale und berufliche Integration Behinderter oder von<br />
Behinderung bedrohter Personen (...) Pschyrembel)<br />
e.g. Cochlear-Implant-Rehabilitation. Die Sprach- und Sprechtherapie, ausgeführt von Logopäden<br />
und/oder Hörgeschädigtenpädagogen, wird ebenfalls nach vier bis sechs Wochen postoperativ<br />
mit und ohne Ablesen der Lippen begonnen. (Böhme)<br />
~ Physiotherapeut, Rehabilitationsprogramm<br />
◊ berufliche Rehabilitation, familiäre Rehabilitation, soziale Rehabilitation<br />
rehabilitation programme<br />
Rehabilitationsprogramm c. / n. / -e<br />
Summe medizinischer, sozialer und beruflicher Maßnahmen, die als Ziel die<br />
Wiederherstellung des normalen oder eines dem Optimalen angenäherten Status haben<br />
Franke)<br />
e.g. Schultz-Coulon und Berniers (1993) und Schultz-Coulon (1994) empfehlen als grundsätzliches<br />
Konzept zur Stimmrehabilitation nach Laryngektomie die intraoperative tracheoösophageale<br />
Punktion mit Einsetzen einer Stimmprothese und eine postoperative Stimmtherapie mit<br />
zusätzlichem Erlernen der Ösophagus-Ersatzstimme. (Böhme)<br />
~ Therapie, Rehabilitation<br />
reinforcement<br />
Verstärkung n. / f. / -en [verstärken- Verstärker - verstärkend]<br />
= Bekräftigung<br />
Maßnahme, die sich auf die Veränderung der Auftretenswahrscheinlichkeit einer<br />
Reaktion auswirkt Zimbardo)<br />
e.g. Lerntheoretische Erklärungsversuche des Stotterns nehmen häufig eine Störung der normalen<br />
Sprechentwicklung des Kindes an, die zumeist an charakteristischen Abläufen von Verstärkungs-<br />
und Bestrafungsvorgängen in Sprechsituationen verdeutlicht wird. (Fiedler / Standop)<br />
~ Verstärkungsplan<br />
◊ negative Verstärkung, positive Verstärkung<br />
relaxation<br />
/<br />
)
Definiciones de términos alemán 204<br />
remedial<br />
heilbar adj. / / [heilen- Heilung]<br />
= heilbar<br />
bezieht sich auf Heilung; vollständige (restitutio ad integrum) oder nur teilweise<br />
(Defektheilung) Wiederherstellung der Gesundheit (bzw. des Ausgangszustandes) nach<br />
einer Krankheit Pschyrembel)<br />
e.g. Besteht die doppelseitige Recurrensparese mehr als 12 Monate, ist mit einer Rückkehr der<br />
Nervenfunktion nicht mehr zu rechen. (Boenninghaus)<br />
~ Heilungsprozess, Heilung<br />
remedial procedure<br />
Heilverfahren n. / n. / -<br />
Heilverfahren, Behandlungsmethode; Vorgehen, um Heilung zu erreichen Bunjes)<br />
e.g. Bei der Parkinson-Krankheit besteht ein Dopamin-Mangel an den Rezeptoren. Die<br />
medikamentöse Behandlung kann auch zu einer günstigen Beeinflussung der hypokinetischen<br />
Dysarthrie führen. Die Möglichkeiten, den Patienten rein medikamentös zu behandeln, sind<br />
allerdings begrenzt, so dass zusätzliche neuropsychologisch-logopädische Interventionen<br />
notwendig sein können. (Böhme)<br />
~ heilbar, Heilung<br />
remediation<br />
Heilung n. / f. / -en<br />
= Behandlung<br />
etwas durch Behandlung beseitigen (eine Krankheit); heilende Maßnahmen anwenden;<br />
jemanden wieder gesund machen (z.B. durch ein Medikament) Duden, Das<br />
Stilwörterbuch)<br />
e.g. Von besonderer Bedeutung ist, dass die Heilung der gastro-ösophagealen Refluxkrankheit<br />
schneller als die der Laryngitis stattfindet. (Böhme)<br />
~ heilbar, Heilungsprozess<br />
residual<br />
residual adj. / / [resduieren- Residuum]<br />
= restlich, zurückbleibend<br />
(Med.) a) als Reserve zurückbleibend ( z.B. in Bezug auf die nicht ausgeatmete<br />
Reserveluft); b) als Rest zurückbleibend (z.B. in Bezug auf Urin, der in der Harnblase<br />
zurückbleibt); c) als [Dauer]folge einer Krankheit zurückbleibend (in Bezug auf<br />
körperliche, geistige und psychische Schäden, z.B. Dauerlähmung bestimmter Muskeln<br />
nach einem Schlaganfall) Duden)<br />
e.g. Ein Residualzustand nach gebesserter Sprachentwicklungsverzögerung, bei dem Stammeln als<br />
hartnäckigstes Symptom zurückgeblieben ist, wird als Restdyslalie bezeichnet. (Wirth)<br />
~ Residualvolumen, Resthörvermögen<br />
◊ Residualvolumen<br />
residual air<br />
Residualvolumen c. / n. / Residualvolumina<br />
= Restluft, Residualluft, Reserveluft
Definiciones de términos alemán 205<br />
Restluft, die selbst nach kräftigstem Ausatmen noch in der Lunge verbleibt (etwa 1200<br />
ml) Habermann)<br />
e.g. Im Alter wird die Brustwand starrer, die Lunge verliert an Elastizität. Das Residualvolumen steigt,<br />
die Vitalkapazität nimmt ab. (Biesalski)<br />
residual hearing<br />
Resthörvermögen c. / n. / kein Plural<br />
= Resthörigkeit<br />
als Resthörigkeit wird ein Zustand bezeichnet, bei dem noch tiefe Geräusche und<br />
Sprachlaute mit Hörgeräten differenziert werden können Wirth)<br />
e.g. Resthörigkeit und Gehörlosigkeit als Bezeichnungen höchstgradiger Funktionsstörungen gehen<br />
ineinander über, wobei der absolute Verlust des Gehörs relativ selten ist, z.B. nach Menengitis.<br />
Die Diagnose Resthörigkeit mit sehr geringen audiometrischen Antworten um 90-100 dB im tiefen<br />
Frequenzbereich besagt, daß der Versuch einer apparativen Verwertung mit Hörgeräten<br />
gerechtfertigt ist. Bei Mißerfolg ist heute an eine Cochlea-Implant-Therapie zu denken. (Biesalski)<br />
~ Hörgerät, Hörverlust, Hörstörung, Hörschädigung<br />
In der deutschsprachigen Literatur gibt es keine einheitliche Einteilung der Schwerhörigkeitsgrade. Zur<br />
Beurteilung der Erwerbsunfähigkeit wird häufig eine Einteilung mit prozentualem Hörverlust gegenüber dem<br />
Normalhörigen vorgenommen.<br />
resonance<br />
Resonanz n. / f. / -en [resonieren- Resonator - resonant, resonantorisch]<br />
jeder luftgefüllte, offene und schwingungsfähige Hohlraum hat eine Eigenfrequenz. Wird<br />
er zum Schwingen angeregt, erklingt er in der Frequenz seiner Eigenschwingung.<br />
Dieses Phänomen bezeichnet man als Resonanz. Es tritt nur dann auf, wenn die<br />
anregende Schwingung mit der Frequenz des Eigentones weitgehend übereinstimmt.<br />
Den auslösenden Faktor nennt man Generator, den klingenden Hohlraum Resonator<br />
Spiecker-Henke)<br />
e.g. Für eine Resonanz ist eine Begrenzung des Raumes nötig. Knochen, gleichzeitig Schalleiter,<br />
sind auch Abgrenzung der Resonanzräume. Da jeder Mensch einen anderen Knochenbau hat, ist<br />
dementsprechend die Klangerzeugung von Mensch zu Mensch verschieden. (Grohnfeldt)<br />
~ Resonanzraum, Nasenresonanz, Klang, Vokaltrakt<br />
◊ Resonanzraum, Nasenresonanz<br />
resonance chamber<br />
Resonanzraum c. / m. / Resonanzräume<br />
unter den Resonanzräumen des Ansatzrohres versteht man die luftgefüllten Räume<br />
oberhalb der Stimmlippen (supraglottischer Raum) Grohnfeld)<br />
e.g. Den klingenden Hohlraum (nennt man) Resonator. Die Frequenz des Resonator ist veränderbar<br />
einerseits durch die Länge, den Querschnitt und die Form des Resonanzraumes, andererseits<br />
durch die Wandbeschaffenheit wie Elastizität oder Festigkeit. Das menschliche Ansatzrohr<br />
entspricht in vielerlei Hinsicht diesen Gegebenheiten. Es ist als luftgefüllter, mit mehreren<br />
Eigenfrequenzen versehener schwingungsfähiger Hohlraum dem Kehlkopf angekoppelt. (...) Erst<br />
auf dem Weg durch das Ansatzrohr wird der Primärklang (des Kehlkopfes) durch artikulatorische<br />
Bewegungen vorwiegend der Zunge zum gewünschten Sprachlaut und Klang geformt. Dabei<br />
wirkt das gesamte Ansatzrohr durch seine vielfältige Verformbarkeit als akustisches Filter.<br />
(Spiecker-Henke)<br />
~ Resonanz, Vokaltrakt, Pharynx, Vestibulum laryngis, Cavitas nasi, Cavum oris,<br />
Nasenresonanz
Definiciones de términos alemán 206<br />
respiration<br />
Respiration n. / f. / kein Plural [respirieren- - respiratorisch]<br />
= Atmung<br />
die Atmung als vitale Grundfunktion regelt den Gasaustausch, darüber hinaus liefert sie<br />
die notwendige Energie, um die Stimmlippen in Schwingungen zu versetzen Biesalski)<br />
e.g. Die Atmung wird zentral gesteuert. (...) Bei der Respiration wird das Thoraxvolumen abwechselnd<br />
vergrößert und verkleinert. Der vegetative Atemvorgang geschieht unwillkürlich. (Böhme)<br />
~ atmen, Klavikularatmung, Thorakalatmung, Abdominalatmung, Costoabdominalatmung<br />
Respirometer<br />
Spirometer n. / n. / - [- - spirometrisch]<br />
Atemmanometers (Spirometer). Dies mißt die Menge der hineingeblasenen Luft (zur)<br />
Bestimmung der Vitalkapazität Wirth)<br />
e.g. Spirometrische Verfahren gehören zur Grunddiagnostik bei Lungenerkrankungen und bei der<br />
Bewertung laryngealer Atmungsbehinderungen, können jedoch zur Beurteilung der<br />
Stimmfunktion nur wenig beitragen. (Wendler)<br />
~ Respiration, atmen, Luftstrom<br />
response-contingent stimulation<br />
Reaktions-abhängige Stimulation c. / f. / - -en<br />
Verabreichung eines aversiven Reizes nach einer Reaktion. Die allgemeine Wirkung<br />
besteht darin, die Auftretenswahrscheinlichkeit dieser Reaktion zu senken Zimbardo)<br />
e.g. Bei diesem operanten Bestrafungsverfahren wird den Stotternden in der Regel zu Beginn einer<br />
Übungseinheit ein fester Tokenbetrag ausgehändigt, von dem sie bei Auftreten der Symptomatik<br />
jeweils einen gewissen Anteil wieder zurückgeben müssen. (Fiedler / Standop)<br />
~ Therapie, Reiz, Stottern<br />
retardation<br />
Verzögerung n. / f. / -en [verzögern- - verzögert]<br />
= Retardation<br />
allgemeine Bezeichnung für Verzögerung oder Verlangsamung einer Bewegung oder<br />
Entwicklung; im engeren Sinne Verzögerung der körperlichen bzw. intellektuellen<br />
Entwicklung (sogenannte Retardation oder Reifungsverzögerung) im Vergleich zum<br />
jeweiligen Reifungsalter Pschyrembel)<br />
e.g. Bei einer Sprachentwicklungsverzögerung verläuft die Sprachentwicklung in allen vier Bereichen<br />
(Sprachverständnis, Artikulation, Wortschatz, Grammatik) zeitlich verzögert. Es wird<br />
angenommen, dass die sprachliche Verzögerung in absehbarer Zeit aufgeholt werden kann.<br />
(Wendtland)<br />
~ Entwicklung<br />
◊ Sprachentwicklungsverzögerung<br />
retention<br />
Retention n. / f. / -en<br />
= Zurückhaltung, Verhaltung, Abrufen<br />
1. (Med.) a) Funktionsstörung, die darin besteht, dass zur Ausscheidung bestimmte<br />
Körperflüssigkeiten od. andere Stoffe (bes. Urin) nicht [in ausreichendem Maße]<br />
ausgeschieden werden; b) Abflußbehinderung seröser Flüssigkeiten, die sich in einer
Definiciones de términos alemán 207<br />
Zyste ansammelt; c) unvollständige oder fehlende Entwicklung eines Organs od.<br />
Körperteils aus seinem Ausgangsbereich (z.B. der Zähne od. der Hoden) ; d)<br />
Verankerung, Befestigung (der Kunststoffzähne in einer Prothese). 2. Leistung des<br />
Gedächnisses in Bezug auf Lernen, Reproduzieren und Wiedererkennen (Psychol.)<br />
Duden)<br />
e.g. Das Abrufen (aus dem Langzeitgedächtnis) mißlingt nur dann, wenn die richtige Adresse für den<br />
Abrufbefehl oder der Zugang zu einer bestimmten gespeicherten Erinnerung verlorengegangen<br />
ist (Linton 1975). (Zimbardo)<br />
~ Physiologie, Pathologie<br />
retroflex<br />
retroflex adj. / / [retroflexieren- Retroflex]<br />
sich (plötzlich) nach hinten wenden od. biegen Bunjes)<br />
e.g. Retroflex(laut) [Auch (veraltet): Kakuminal]. Sprachlaut, der nach dem Artikulationsorgan ein<br />
Apikal, nach der Artikulationsstelle ein Postalveolar ist. Bei der Artikulation der Retroflex biegt<br />
sich die Zungenspitze etwas nach oben zurück. Z.B. (...) /r/ in amerik.-engl. /dor/ >Tür.<br />
(Bußmann)<br />
~
Definiciones de términos alemán 208<br />
Pararhotazismus, wobei r zu h wird. Ther.: je nach sprachlicher Umgebung wird<br />
Zungenspitzen-r (Süddeutschland, Österreich) od. Zäpfchen-r angebildet Franke)<br />
e.g. Ein Rhotazismus kann folgende Ursachen haben: - Gaumenspalten, -Taubheit, - Schwachsinn, -<br />
Verkürztes Zungenbändchen (Bildung des Zungenspitzen -R nicht möglich), - Verletzungen oder<br />
Lähmungen der Zunge. Viele Menschen ohne Sprechstörung können Zungenspitzen-R<br />
zeitlebens nicht erlernen. (Wirth)<br />
~ Artikulation, funktionelle Dyslalie, phonetisch-artikulatorische Störung<br />
◊ Rhotazismus bilabialis, Rhotazismus interdentalis, Rhotazismus lateralis, Rhotazismus<br />
laryngealis, Pararhotazismus<br />
rhythm<br />
Rhythmus n. / m. / Rhythmen [rhythmisieren- Rhythmik - rhythmisch]<br />
[gr.-lat. "das Fließen"] 1. Gleichmaß, gleichmäßig gegliederte Bewegung; periodischer<br />
Wechsel , regelmäßige Wiederkehr natürlicher Vorgänge (z.B. Ebbe und Flut). 2. Einer<br />
musikalischen Komposition zugrundeliegende Gliederung des Zeitmaßes, die sich aus<br />
dem Metrum des thematischen Materials, aus Tondauer und Wechsel der Tonstärke<br />
ergibt. 3. Gliederung des Sprechablaufs, bes. in der Verdichtung durch den geregelten,<br />
harmonischen Wechsel von langen u. kurzen, betonten u. unbetonten Silben, durch<br />
Pausen u. Sprachmelodie Duden)<br />
e.g. Der Rhythmus (bildet) ein ganz wesentliches Formprinzip für die künstlerische Verwendung der<br />
Stimme im Gesang und in der Sprache (...). (Habermann)<br />
~ Sprechmelodie, Prosodie, Atemrhythmus<br />
◊ Rhythmusstörung, Sprechrhythmus, Atemrhythmus<br />
right hemiplegia<br />
rechtsseitige Hemiplegie c. / f. / - -n<br />
vollständige Lähmung der rechten Körperhälfte Pschyrembel)<br />
e.g. Der betroffene Patient fiel durch eine innerhalb von Minuten eintretende globale Aphasie und eine<br />
Hemiplegie rechts auf. (Trepel)<br />
~ Hemiplegie, Aphasie<br />
rigidity<br />
Rigor n. / m. / kein Plural<br />
= Steifheit, Starre<br />
Steifigkeit der Muskulatur, die bei passiver Bewegung im Gegensatz zur Spastik<br />
während des gesamten Bewegungsablaufs bestehenbleibt; dabei oft ruckartiges<br />
Nachlassen des Widerstands (sogenanntes Zahnradphänomen oder Negro-Zeichen)<br />
infolge einer Störung der reziproken Innervation; Vorkommen bei Erkrankungen des<br />
extrapyramidalen Systems, vor allem Parkinson-Syndrom Pschyrembel)<br />
e.g. Symptome (Parkinson-Syndrom):<br />
- Akinese (Bewegungsarmut)<br />
- Rigor (Erhöhung des Muskeltonus, besonders bei Bewegungen)<br />
- Tremor (Zitten) (Wirth)<br />
~ Parkinson-Krankheit, Tremor<br />
◊ Nackenrigor, Extremitätenrigor<br />
role<br />
Rolle n. / f. / -n
Definiciones de términos alemán 209<br />
eine Rolle ist ein sozial definiertes Verhaltensmuster, das von einer Person, die eine<br />
bestimmte Funktion in einer Gruppe hat, erwartet wird Zimbardo)<br />
e.g. Stotternde übernehmen vielfach die Rolle einer Person, die selbst kaum mehr in der Lage<br />
scheint, neue Beziehungen anzuknüpfen und befriedigend aufrechtzuerhalten. (Fiedler / Standop)<br />
~ Verhalten<br />
◊ Rollenverhalten, Rollenspiel<br />
rounded<br />
gerundet adj. / / [runden- Rundung - rund]<br />
Lippenstellung gerundet (bei den Kardinalvokalen /o/ bis /u/) Pompino-Marschall)<br />
e.g. Die Vokoidklassifizierung in der IPA-Tabelle geht dann vom höchsten Zungenpunkt aus, der<br />
entweder in der Vorder-, Mittel oder Hinterzunge lokalisiert und entsprechend seiner Entfernung<br />
vom Gaumen geschlossen, geschlossen-mittel, offen-mittel oder offen sein kann und durch die<br />
beiden Lippenstellungen gerundet und ungerundet modifiziert wird. Damit ergeben sich drei<br />
Parameter: (1) Zungenhöhe mit vier Stufen, (2) artikulierender Zungenteil mit drei Unterteilungen,<br />
(3) Lippenstellung mit zwei Graden.<br />
Die gerundeten Hinterzungenvokale /u/, /o/ und /a/ bewirken koartikulatorisch eine postdorsalepostpalatale<br />
Bildung von 'k, g, ch' als hintere k2, g2 bzw. ch2 (...); die ungerundeten<br />
Vorderzungenvokale /i/, /e/, /ä/ bewirken ebenso wie die gerundeten Vorderzungenvokale /ü/, /ö/<br />
die vorderen k1,g1 und ch1(...) -Phonemvarianten. Dies hat bspw. in der Therapie gravierende<br />
Auswirkungen auf die Wahl der entsprechenden Übungswörter.Grohnfeldt S.39<br />
Labialisierung [Auch: Rundung]. Bezeichnung sowohl für den Vorgang der Sekundären Artikulation als<br />
auch für den diachronischen Prozeß, bei dem eine Labialisierung verschiedener Sprachlaute<br />
erfolgt, z.B. mhd. Leffel > nhd. Löffel. Gegenläufig ist die Entrundung.Bußmann (Kohler)<br />
~ Lippenstellung, Lippenspreizung, Artikulation, Phonetik, Lippenrundung<br />
◊ gerundete Lippen, Lippenrundung<br />
rule<br />
Regel n. / f. / -n [regeln- - geregelt]<br />
Grundbegriff zur Beschreibung, Erklärung oder Regulierung von sprachlichem Verhalten<br />
Bußmann)<br />
e.g. Wir kommen nun zu Kombination von Wörtern zu Sätzen. Die Regularitäten, die solchen<br />
Kombinationen bzw. Abfolgen zugrundeliegen, werden durch jene Komponente der Grammatik<br />
beschrieben, die als Syntax bezeichnet wird. (Gadler)<br />
~ Grammatik, Syntax<br />
◊ konstitutive Regeln, regulative Regel<br />
saliva<br />
Saliva n. / f. / kein Plural<br />
= Speichel<br />
(anat.) Saliva; Sekret der Speicheldrüsen (Glandula parotidea, submandibularis u.<br />
sublingualis) sowie zahlreicher kleiner Drüsen in der Mundhöhle; Menge: 1-2 Liter pro<br />
Tag; Zusammensetzung variieret in Abhängigkeit vom Funktionszustand der<br />
Speicheldrüsen (...) Funktion:Schutz von Mundschleimhaut u. Zahnschmelz, mechan.<br />
Reinigung, immun. Abwehr, Lösungsmittel für die Geschmacksknospen stimulierende
Definiciones de términos alemán 210<br />
Moleküle, Beginn der enzymatischen Aufspaltung von Stärke. Die Regulation der<br />
Speichelsekretion erfolgt reflektorisch u. kann durch bedingte Reflexe gesteigert werden.<br />
Erregung des Parasympathikus führt zu einer Sekretion (v.a. der Gl. Parotidea), des<br />
Sympathikus zur Sekretion v. mukösem Sp. (v.a. der Gl. Submandibularis). Störung der<br />
Speichelsekretion als verminderte (Oligosialie, Asialie) od. gesteigerte Sekretion<br />
(Ptyalismus) Pschyrembel)<br />
e.g. Ein verstärkter Speichelfluß kann primär als Folge der Hirnerkrankung auftreten, aber auch<br />
sekundär bei ungenügendem Mundschluß, bei verminderter Schluckfrequenz und bei gestörtem<br />
Schluckvermögen. (Bartolome)<br />
~ Dysphagie, Dysarthrie<br />
schizophrenia<br />
Schizophrenie n. / f. / (-n) [- - schizophren]<br />
die schizophrenen Störungen (Schizophrenien) machen eine schwere Form der<br />
Psychopathologie aus, bei der die Persönlichkeit sich aufzulösen scheint. Die<br />
Wahrnehmung ist verzerrt, die Emotionen sind abgestumpft, die Gedanken bizarr und<br />
Sprache fremdartig Zimbardo)<br />
e.g. In der klinischen Literatur über Schizophrenie werden ziemlich einheitlich Wortwiederholungen,<br />
assoziative Worteinschübe, Wortspielereien, Aufzählen von Objekten und Neologismen<br />
beschrieben. Aus dieser Sicht sind die meisten der unter Denkstörungen bei Schizophrenie<br />
erfaßten Besonderheiten Störungen der Kommunikation. (Böhme)<br />
~ Schizophasie<br />
screening<br />
Screening n. / n. / -s [screenen]<br />
= Screening-Test, Screening-Verfahren, Vortest, Suchtest<br />
Siebtest, zeit- und kostengünstiger Suchtest Pschyrembel)<br />
e.g. Eine morphologisch-syntaktische Analyse kann auch in verkürzter Form als Screening aus<br />
logopädischer Sicht für die Diagnostik genutzt und gleichzeitig als Ansatzpunkt für<br />
morphologisch-syntaktische Therapiebereiche verwendet werden. (Böhme)<br />
~ Diagnose, Diagnostik<br />
◊ Screeningverfahren<br />
secondary palate<br />
sekundärer Gaumen c. / m. / sekundäre -<br />
= hinterer embryonaler Gaumen<br />
die Bildung des sekundären oder hinteren embryonalen Gaumens folgt Ende des 2.<br />
Embryonalmonats durch Vereinigung des Nasenseptums und der Gaumenhälften Wirth)<br />
e.g. Ein zweites, entscheidendes Ereignis beginnt in der siebten Woche (genau: 47. Tag): Der<br />
sekundäre Gaumen bildet sich. (...) Mit einem betonten Vorwachsen des Unterkiefers kommt es<br />
innerhalb von Stunden zu einer Verlagerung der Zunge nach kaudoventral und einer Aufrichtung<br />
dieser Gaumenfortsätze.Während im anterioren Abschnitt ein fast sofortiges Aneinanderlegen<br />
des Nasenseptums und der beiden Gaumenfortsätze durch eine entsprechende Größe<br />
gewährleitete ist, besteht im posterioren Gaumenbereich noch ein Spalt zwischen den einzelnen<br />
Anteilen. (...) Drei Wochen nach Beginn des Gaumenschlusses am Ende der neunten Woche, ist<br />
der gesamte harte Gaumen geschlossen.Der Vereinigungsvorgang setzt sich danach noch bis in<br />
die Region der Uvula fort und ist hier ca. eine Woche später beendet. (Diedrich)<br />
~ Palatum fissum, Velum fissum, Labium fissum, Palatum durum, Palatum molle<br />
secretory otitis media
Definiciones de términos alemán 211<br />
chronische seromuköse Otitis media c. / f. / - - Otitides -e<br />
= chronische Mittelohrschleimhauteiterung, chronische seromuköse Mittelohrentzündung<br />
chronische seromuköse Otitis media mit Umwandlung der Epithelzellen der<br />
Mittelohrschleimhaut in sezernierende Becherzellen; Urs.: langandauernde<br />
Tubenventilationsstörungen; Sympt.: Druckgefühl, Schwerhörigkeit, Ohrgeräusche;<br />
Diagn.: in der Otoskopie retrahiertes Trommelfell, evtl. Paukenhöhlenerguß<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Chronische seromuköse Mittelohrentzündungen. Unter allen Patienten mit chronischer<br />
Tubenbelüftungsstörung besteht für die Kinder mit Gaumenspalten und Morbus Down statistisch<br />
ein erhöhtes Risiko, an einer chronischen Mittelohrentzündung zu erkranken. (...) Typisch für eine<br />
chronische Mittelohrschleimhauteiterung ist eine zentrale Trommelfellperforation (Perforation der<br />
Pars tensa des Trommelfells bei ringsum intaktem Anulus fibrosus). (...) Wird die Perforation nicht<br />
operativ verschlossen, kann es langfristig zu einer Arrosion der Gehörknöchelchen und nach<br />
Jahren zu einem Innenohrhörverlust kommen.Das Ausmaß der begleitenden<br />
Schalleitungsschwerhörigkeit ist von der Lokalisation und Größe der Perforation und davon<br />
abhängig, ob die Gehörknöchelchenkette noch intakt ist. (Wendler)<br />
~ Otitis media, Auris media, Tuba auditiva Eustachii, Schalleitungsschwerhörigkeit,<br />
Perforation der Membrana timpani, Paukenröhrchen<br />
segment<br />
Segment n. / n. / -e [segmentieren- - segmentiert]<br />
Abschnitt der linearen Redekette bzw. des Spechkontinuums, Ergebnis der<br />
Segmentierung;<br />
Resultat linguistischer Datengewinnung auf phonetischer, phonologischer, morphologischer,<br />
syntaktischer und textueller Ebene Lewandowski)<br />
e.g. Kleinste sprachliche Einheiten wie Phone, Morphe, Silben u.a., die aus dem Sprachkontinuum<br />
isoliert werden. (Bußmann)<br />
~ Phonetik, Artikulation, Grammatik, segmentale Phonologie<br />
segmental phonology<br />
segmentale Phonologie c. / f. / kein Plural<br />
Gegenstand der segmentalen Phonologie ist die Analyse der Phoneme Biesalski /<br />
Friedrich)<br />
e.g. Die Äußerungen bilden einen Korpus für die Analyse, die aus zwei Grundoperationen besteht:<br />
dem Segmentieren und Klassifizieren. Dabei wird beim Segmentieren die jeweilige zu<br />
analysierende Lautkombination in ihre erkennbaren Einzelteile zerlegt (Gadler)<br />
~ Phonologie, suprasegmentale Phonologie, Segment<br />
selective mutism<br />
elektiver Mutismus c. / m. / kein Plural<br />
= selektiver Mutismus, Situations-spezifischer Mutismus<br />
die elektive Sprechverweigerung, der elektive Mutismus, besteht nur gegenüber einem<br />
bestimmten Personenkreis. Eine ablehnende verbale Haltung kann gegen Eltern, Lehrer<br />
oder Gleichaltrige bestehen. Die elektive Verlaufsform , auch hier hat die physiologische<br />
Sprachentwicklung stattgefunden, wird am weitaus häufigsten beobachtet Böhme)<br />
e.g. Bei erhaltener Hör- und Sprechfähigkeit kann die Sprechverweigerung total sein (totaler<br />
Mutismus) oder nur gegenüber bestimmten Personen oder in bestimmten Situationen auftreten<br />
(elektiver Mutismus). (Wendlandt)<br />
~ Mutismus, totaler Mutismus, funktioneller Mutismus, psychogener Mutismus,<br />
traumatischer Mutismus
Definiciones de términos alemán 212<br />
self-correction<br />
Selbstkorrektur n. / f. / -en [- - selbst-korrigiert]<br />
= Selbstverbesserung<br />
eine Strategie des Sprechers beim Sprechen im kommunikativen Zusammenhang;<br />
eine an den Hörer gerichtete Anweisung, bereits Gesprochenes ganz oder teilweise außer<br />
Kraft zu setzen Lewandowski)<br />
e.g. Schlegoff et a. (1977) unterscheidet erstens zwischen selbstinitiierter Verbesserung, bei der ein<br />
Sprecher sich unaufgefordert selbst korrigiert, und fremdinitiierter Verbesserung, die nach<br />
Aufforderung durch den Rezipienten stattfindet. Die zweite Unterscheidung betrifft die<br />
Selbstverbesserung, die ein Sprecher selbst ausführt, gegenüber der Fremdverbesserung durch<br />
andere. (Bongartz)<br />
~ Therapie<br />
semantic<br />
semantisch adj. / / [- Semantik]<br />
betrifft die Semantik; die sich mit dem Studium der Bedeutungen beschäftigt, die durch<br />
die morphologischen und syntaktischen Strukturen ausgedrückt werden Gadler)<br />
e.g. In allen aphasischen Störungsbildern finden sich mehr oder weniger deutlich semantischlexikalische<br />
Auffälligkeiten. (Böhme)<br />
~ semantisches Lexikon, semantische Assoziation, semantische Verwechslung,<br />
semantisches Gedächtnis<br />
◊ semantische Paraphasie, semantisches Lexikon, semantische Assoziation, semantische<br />
Verwechslung<br />
semantic association<br />
semantische Assoziation c. / f. / - -en<br />
semantische Assoziationen entstehen zwischen Bedeutungselementen desselben<br />
Bedeutungskomplexes paradigmatisch, wenn beide Wörter zu derselben<br />
grammatikalischen Klasse gehören (z.B. Tisch - Stuhl) Niessen)<br />
e.g. Eine Patientin aus einer früheren Studie von Holland (1982) verwendete sieben<br />
kompensatorische Kommunikationsstrategien: Umschreibungen, semantisch assoziierte Wörter<br />
als Self-Cues, Bitte um Hilfe, gestische Beschreibungen, Stoppen und Neuanfang des<br />
Kommunikationsversuchs, Buchstabieren und Gesprächsschrittsicherung durch Handzeichen.<br />
(Bongartz)<br />
~ semantisch, Aphasie, Therapie<br />
semantic confusion<br />
semantische Verwechslung c. / f. / - -en<br />
Produktion von Wörtern aus dem gleichen semantischen Feld Baumgartner / Füssenich)<br />
e.g. Das Handicap der Wortfindungsstörungen versucht der Aphasiker dadurch zu umgehen, dass er<br />
(u.a.) das gesuchte Wort durch ein semantisch ähnliches ersetzt. (Gadler)<br />
~ Aphasie, semantisch<br />
semantic memory<br />
semantisches Gedächtnis c. / n. / kein Plural
Definiciones de términos alemán 213<br />
Langzeitspeicher, der die für den Sprachgebrauch notwendige semantische und<br />
enzyklopädisch-konzeptuelle Information enthält Lewandowski)<br />
e.g. Innerhalb des deklarativen Gedächtnisses wird weiterhin zwischen dem semantischen und<br />
episodischen Gedächtnis differenziert. Das semantische Gedächtnis enthält das "Weltwissen"<br />
einer Person, also beispielsweise ihr Wissen über Sprache, Regeln und Konzepte. Die<br />
Wissenseinheiten dieses Systems sind nicht zeitlich, sondern konzeptuell verbunden und<br />
organisiert. (Oerter/Montada)<br />
~ Langzeitgedächtnis, Kurzzeitgedächtnis, Speicher, Speicherung, semantisch<br />
senility<br />
Altersschwäche c. / f. / kein Plural [- - senil]<br />
= Senilität, Marasmus senilis<br />
Bezeichnung für allgemeine Abbauvorgänge im Alter Pschyrembel)<br />
e.g. Mit zunehmendem Alter kommt es zu einer Reihe von körperlicher Abnützerscheinungen und<br />
seelischer Veränderungen. (Remschmidt)<br />
sensorimotor<br />
sensomotorisch adj. / / [- Sensomotorik]<br />
betrifft die Sensomotorik, die durch sensorische Eindrücke beherrschte, beeinflußte oder<br />
bedingte Bewegung und deren Abläufe Franke)<br />
e.g. Die plastischen Eigenschaften unseres Zentralnervensystems bilden die Basis für eine<br />
Restitution neurogener, aber auch strukturell bedingter sensomotorischer Störungen. (Bartolome)<br />
~ Motorik, Wahrnehmung<br />
sensorineural deafness<br />
Schallempfindungsschwerhörigkeit c. / f. / (-en)<br />
= sensorineurale Schwerhörigkeit<br />
die Störung liegt im Innenohr (sensorische oder cochleäre Störung) oder im Hörnerv<br />
(neurale oder retrocochleäre Störung) Weerda)<br />
e.g. Bei einer Schalleitungsschwerhörigkeit ist die akustische Information abgeschwächt, bei einer<br />
Schallempfindungsschwerhörigkeit ist sie verstümmelt. (...) Bei manchen<br />
Schallempfindungsschwerhörigkeiten wird trotz maximaler Verstärkung keine 100%ige<br />
Wortverständlichkeit erreicht, es besteht dann ein Wörterverständnisverlust<br />
(Diskrimmationsverlust). (Boenninghaus)<br />
~ erworbene Hörschädigung, Schwerhörigkeit, Hörstörung, Hörverlust<br />
sensory<br />
sensorisch adj. / / [- Sensorik, Sensor - sensoriell]<br />
sich auf die Sinne beziehend Franke)<br />
e.g. Physikochemisch gesehen gibt es 5 verschiedene Typen von Sensoren: - Sensoren, die<br />
mechanische Deformationen registrieren, z.B. in Haut, Muskeln, Ohr und Gleichgewichtsorgan. -<br />
Sensoren, die Änderungen der Temperatur (Abkühlung oder Erwährmung) registrieren, v.a. in der<br />
Haut. - Sensoren, die auf chemische Reize reagieren, z.B. die Geschmacks- und<br />
Geruchssensoren, aber auch viele Sensoren im Körperinneren und in der Haut, die durch<br />
körpereigene Stoffe erregt werden. - Sensoren, die auf Photonene reagieren, die Stäbchen und<br />
Zapfen der Retina. - Sensoren, die spezialisiert sind, physikalisch oder chemisch induzierte<br />
Gewebsschädigungen zu registrieren, die Nozisensoren, deren Erregung Schmerz hervorruft.<br />
(Schmidt)
Definiciones de términos alemán 214<br />
~ sensorischer Stimulus, Perzeption, sensorische Deprivation, periphere<br />
Perzeptionsstörung<br />
sensory deprivation<br />
sensorische Deprivation c. / f. / (- -en)<br />
Ausschaltung aller Sinneseindrücke durch extreme Isolation bei einem Menschen;<br />
Folgen: Denkstörungen, Konzentrationsstörungen, depressives Syndrom, evtl.<br />
Halluzinationen Pschyrembel)<br />
e.g. Die vorliegenden Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen sensorischer Deprivation<br />
sprechen eindeutig dafür, daß es eine kritische Periode gibt, während der ein heranwachsendes<br />
Tier normale visuelle Erfahrungen machen muß, damit sein Gehirn sich normal entwickelt.<br />
(Zimbardo)<br />
~ sensorischer Stimulus, Perzeption, sensorisch, Sprachentwicklung<br />
sensory disability<br />
periphere Perzeptionsstörung c. / f. / (- -en)<br />
= sensorische Einschränkung, Fähigkeitsstörung der Sinnesorgane<br />
eine periphere Perzeptionsstörung< unterscheidet sich von einer zentralen<br />
Perzeptionsstörung durch die Lokalisation der Störung. Die zentrale Perzeptionsstörung<br />
z.B. die sensineurale Gehörlosigkeit (Taubheit) beruht auf einer zentralen Abweichung<br />
im Gehirn, die periphere Reiz: Stimulus; 1. (physiol.) physik. Bzw. chem. Prozeß in der Umwelt od. dem<br />
Körperinnern, der im Organismus auf Rezeptoren wirkt u. bei Überschreitung der<br />
Reizschwelle eine Erregung, Reaktion od. Wahrnehmung auslöst; 2. (psychol.) Bez. für<br />
einen Vorgang, der im Organismus eine Veränderung des psych. Zustands bewirkt<br />
-->sensorisch: sich auf die Sinne beziehend Pschyrembel)<br />
e.g. Im menschlichen und tiereischen Organismus kann ein einzelner Sensor entweder aus einer<br />
Zelle bestehen oder aus einem Zellteil, der für die Aufnahme von bestimmten Reizen spezialisiert<br />
ist. (...) Wir bezeichnen Reize , für die ein Sensor besonders empfindlich ist, als adäquate Reize,<br />
andere als inadäquate. (Schmidt)<br />
~ sensorisch, sensorische Deprivation, Schwelle, periphere Perzeptionsstörung<br />
sequential memory
Definiciones de términos alemán 215<br />
auditive Merkfähigkeit c. / f. / kein Plural<br />
= sequentielles (auditives) Gedächtnis<br />
ein Parameter der auditiven Dekodierung und Wahrnehmung:<br />
auditive Merkfähigkeit: abhängig von Alter eines Kindes wird eine bestimmte Anzahl von<br />
Lauten, Silben und Wörtern in einer Reihenfolge erinnert, d.h. auditiv gespeichert Kittel)<br />
e.g. Störung der Wahrnehmung der richtigen Lautfolge, d.h. des Erkennens auditiver Sequenzen.<br />
Diese Kinder können nur die einzelnen Laute richtig hören, erfassen und behalten, aber nicht die<br />
richtige Reihenfolge. Ebenso bleibt die Bedeutung der Wörter unklar. Es entstehen<br />
Mißverständnisse durch Sequenzverwechslungen und Irrtümer im Bedeutungsverständnis.<br />
(Wirth)<br />
~ Speicher, Speicherung, Langzeitgedächtnis, Kurzzeitgedächtnis<br />
Der Begriff "auditive Merkfähigkeit" ist weiter gefaßt, als der Ausdruck "sequentielles Gedächtnis".<br />
severe-to-profound hearing loss<br />
hochgradiger bis an Taubheit grenzender Hörverlust c. / m. / (- - - - - -e)<br />
= hochgradige, an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit<br />
Hochgradige Schwerhörigkeit: Hörschwelle im Bereich 71 - 90 dB. Die Artikulation,<br />
Kommunikation, Stimme und Sprache der Kinder bleiben auch mit Hörgerät<br />
eingeschränkt. Hochgradige, an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit: Hörschwelle ab<br />
91 dB. Hörgeräte vermitteln das Gefühl des Sprachrhythmusses, jedoch bleibt die<br />
akustische Kommunikation stark behindert Wirth)<br />
e.g. Eine wichtige präoperative Frage vor CI ist, ob eine hochgradige Schwerhörigkeit oder<br />
Resthörigkeit durch eine Hörgeräteversorgung ausreichend kompensiert werden kann und so<br />
eine Verbesserung des Sprachverständnisses erreichbar ist. Bei Kindern sollte der Erfolg der<br />
Hörgeräteversorgung erst nach einer mehrmonatigen Probephase beurteilt werden. (Wendler)<br />
~ Schwerhörigkeit, Hörschwelle, Hörgerät, an Taubheit grenzender Hörverlust,<br />
Resthörigkeit<br />
In der deutschsprachigen Literatur gibt es keine einheitliche Einteilung der Schwerhörigkeitsgrade in dB. Zur<br />
Beurteilung der Erwerbsunfähigkeit wird häufig eine Einteilung mit prozentualem Hörverlust gegenüber dem<br />
Normalhörigen vorgenommen.<br />
severity<br />
Schweregrad n. / m. / -e<br />
Heftigkeit, Stärke (z.B. von Schmerzen), Schwere und Ernsthaftigkeit (z.B. einer<br />
Infektion oder Erkrankung) Langenscheidts Fachwörterbuch Kompakt Medizin)<br />
e.g. Der Schweregrad der Dysarthrien ist von zahlreichen Teilsymptomen der Lippen-, Zungen-,<br />
Gaumensegel-, Kehlkopfmotilität sowie von der Funktion der Respirationsmuskulatur abhängig,<br />
bei der ein präzises Zusammenspiel der artikulomotorischen Fähigkeiten erforderlich ist. (Böhme)<br />
short-term memory<br />
Kurzzeitgedächtnis c. / n. / kein Plural<br />
= Arbeitsgedächtnis, Frischgedächtnis, Neugedächtnis, Merkfähigkeit<br />
das Kurzzeitgedächtnis beinhaltet Erinnerungen an das, was wir vor kurzem erfahren<br />
haben; solch begrenzte Informationen hält sich nur bis zu 20 Sekunden lang, wenn sie<br />
nicht mit besonderer Aufmerksamkeit bedacht oder durch Wiederholung<br />
wiederhergestellt wird Zimbardo)<br />
e.g. Die begrenzte Speicherkapazität des Kurzzeitgedächtnises wird als unmittelbare<br />
Gedächtisspanne bezeichnet. Wenn die Elemente (Items), die erinnert werden sollen, nicht<br />
miteinander in Zusammenhang stehen, so scheint die Kapazität des Kurzzeitgedächtnises
Definiciones de términos alemán 216<br />
zwischen fünf und neun Informationseinheiten zu liegen - etwa sieben plus/minus zwei.<br />
(Zimbardo)<br />
~ Langzeitgedächtnis, Speicher, Speicherung, auditive Merkfähigkeit, Abruf<br />
sibilant<br />
Zischlaut c. / m. / -e<br />
= Sibilant<br />
Untergruppe auditiv ähnlicher Frikative sowie entsprechender Affrikaten, die durch<br />
Engebildung zwischen Vorderzunge und vorderem Gaumen entstehen Bußmann)<br />
e.g. Der Sigmatismus ist sehr oft feststellbar, da die Zischlautbildung ein präzises kinästhetisches<br />
Empfinden der Artikulationsorgane erfordert. (Böhme)<br />
~ Phonetik, Artikulation, Sigmatismus<br />
single-phoneme approach<br />
/<br />
)<br />
skill<br />
Fertigkeit n. / f. / -en<br />
Fertigkeiten sind durch fünf Eigenschaften charakterisiert:<br />
(1) sie repräsentieren ein weites Feld komplexer Verhaltensweisen<br />
(2) sind gelernte Integrationen gut ausgeführter Leistungen und sind von Kompetenz und<br />
Fähigkeit zu unterscheiden<br />
(3) beeinhalten immer nur ein Maß an Zielerreichung<br />
(4) sie werden durch Übung verbessert<br />
(5) beinhalten Kombinationen wahrnehmungsbezogener, kognitiver und motorischer<br />
Prozesse Zimbardo)<br />
e.g. Eine Klassifikation der Teilleistungsschwächen nach der International Classification of Diseases:<br />
- Störungen des Sprechens und der Sprache<br />
- Umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten<br />
- Umschriebene Entwicklungsstörungen motorischer Funktionen. (Wirth)<br />
~ Fähigkeit<br />
slow speech<br />
Langsam-Sprechen c. / n. / kein Plural<br />
= vokaldehnendes Langsamsprechen<br />
Stotternde werden angehalten, möglichst langsam Silbe um Silbe zu sprechen und<br />
Vokale in den Silben zu dehnen Fiedler / Standop)<br />
e.g. Eine Möglichkeit der Geschwindigkeitsreduktion (in der Stottertherapie) liegt in der Akzentuierung<br />
oder Betonung beim Sprechen. Eine Reihe bis heute gebräuchlicher Sprechübungen gehen auf<br />
das vokaldehnende Langsam-Sprechen zurück. (Fiedler / Standop)<br />
~ Stottern, Therapie, prolongiertes Sprechen, Prolongation<br />
Neuere Techniken legen mehr Gewicht auf den Betonunsaspekt (wie z.B. beim prolongierten Sprechen).<br />
slurring<br />
Lallen n. / n. / kein Plural<br />
stammeln, undeutlich reden Duden, Das Stilwörterbuch)
Definiciones de términos alemán 217<br />
e.g. Auditive Merkmale sowohl der schlaffen als auch der spastischen Dysarthrie im Bereich der<br />
Artikulation sind: reduzierte Artikulationsschärfe, rückverlagerte Artikulationsbasis und<br />
Hypernasalität. (Ziegler et al.)<br />
~ Dysarthrie, Artikulation<br />
smooth speech<br />
smooth speech c. / n. / kein Plural<br />
= smooth motion speech<br />
sanfter weicher Phonationseinsatz mit Anlauthilfen; kontinuierliche Silbenbindung bei<br />
kontinuierlich ruhiger Ausatmung, Verlangsamung und Verlängerung von Vokalen und<br />
Konsonanten Fiedler / Standop)<br />
e.g. Das Smooth-Motion-Sprechtraining von Howie, Tanner und Andrews (1981) beginnt mit einer<br />
Sprechrate von 50 Silben pro Minute, die graduell in Schritten von 5 Silben pro Minute dem<br />
Normalsprechtempo angeglichen wird. (Fiedler / Standop)<br />
~ Stottern, prolongiertes Sprechen, VAR<br />
social interaction<br />
soziale Interaktion c. / f. / - -en [interagieren]<br />
aufeinander bezogene Handlungen und deren wechselseitige Beeinflussung von<br />
Mitgliedern einer Gruppe oder von Gruppen untereinander; wichtigstes Instrument der<br />
sozialen Interaktion ist die Kommunikation Pschyrembel)<br />
e.g. In der sozialen Interaktion zwischen Mutter und Baby lassen sich gewisse rhythmische Muster<br />
der Abwechslung, z.B. Blickkontakt und beim Vokalisieren beobachten. (Szagun)<br />
~ Sozialisation, Kommunikation<br />
socialization<br />
Sozialisation n. / f. / kein Plural [sozialisieren- - sozialisiert]<br />
Prozess der gegenseitigen Beeinflussung von Individuum und seiner Umwelt,<br />
Enstehung von Mustern sozialen Verhaltens und Anpassung an die Gesellschaft<br />
Franke)<br />
e.g. Die Familie ist die wichtigste Einflußgröße, die Form und Verlauf der Sozialisation bestimmt.<br />
(Zimbardo)<br />
~ Entwicklung, soziale Interaktion<br />
soft palate<br />
Palatum molle c. / m. / Palata mollia<br />
= weicher Gaumen, Gaumensegel, Velum palatinum<br />
der weiche Gaumen, Palatum molle (Gaumensegel, Velum palatinum), ist eine<br />
schleimhautbekleidete Muskel- und Sehnenplatte, der von den folgenden Muskeln<br />
gebildet wird: Der M. levator veli palatini und der M. tensor veli palatini entspringen von<br />
der Schädelbasis, der letztere auch von der Tubenlippe.(...) Sagittal verläuft der M.<br />
uvulae ins Bindegewebe des Zäpfchen. Der M. palatopharyngeus zieht in die<br />
Rachenwand Kahle)<br />
e.g. Der harte Gaumen setzt sich ohne sichtbare Grenze in den weichen Gaumen fort<br />
(Gaumensegel). Anstelle der Knochenplatte befindet sich hier eine Bindegwebsplatte<br />
(Gaumenaponeurose), in welche die Muskeln des Gaumen einstrahlen. Seitlich vom Zäpfchen<br />
gehen bogenförmig zwei hintereinanderliegende Falten zur Seitenwand (vordere und hintere<br />
Gaumenbögen). (Wirth)<br />
~ Palatum durum, Palatum, Velum fissum, Uvula
Definiciones de términos alemán 218<br />
somatic<br />
somatisch adj. / / [- Somatik]<br />
körperlich, den Körper betreffend Franke)<br />
e.g. Das somatische Nervensystem untersteht willentlicher Kontrolle. Es kontrolliert die<br />
Skelettmuskeln des Körpers. (Zimbardo)<br />
◊ somatisches Nervensystem<br />
Ggs. Psychisch<br />
sonogram<br />
Sonogramm n. / n. / -e [- Sonographie - sonographisch]<br />
= Ultraschalldiagnostik, Echographie<br />
elektroakustische Prüfung u. Aufzeichnung der Dichte eines Gewebes mittels<br />
Schallwellen, z.B. bei Hirn- und Zungenfunktionsstörungen; Echographie (Med.) Duden)<br />
e.g. Ein weiterer diagnostischer Ansatz zur Beurteilung der Oral-Motorik und insbesondere der<br />
Zungenfunktion besteht in der Sonographie.Sie kann zur Therapiekontrolle auch am Krankenbett<br />
mit Erfolg eingesetzt werden. (Bartolome)<br />
~ Dysphagie, Dysarthrie<br />
sonorant<br />
Sonorant n. / m. / -en [- - sonor]<br />
= Sonorlaut<br />
im engeren Sinne: sth. Sprachlaut, der kein Obsruent ist, d.h. alle Laute außer<br />
Verschluß- und Frikativ(laut)en, z.B. /m/, /n/, /l/ (...) in tschech. /'brno/ >Brünn (...) ist /r/<br />
sonorer Konsonant und darüber hinaus als Silbenträger ein Sonant. /o/ ist ein sonorer<br />
Vokal. Im weiteren Sinne: sth. Sprachlaut Bußmann)<br />
e.g. Im Gegensatz zu den Obstruenten (Geräuschlauten) fehlt bei der Produktion der Sonoranten das<br />
typische Geräusch; ( z.B. [n], [l], [r]). (Gadler)<br />
~
Definiciones de términos alemán 219<br />
Hörfeld c. / n. / -er<br />
der Bereich, in dem der Mensch den akustischen Reiz ohne Schmerzempfindung<br />
wahrnimmt. Er liegt zwischen 20 Hz und 20 kHz bzw. zwischen Null und 100 dB<br />
Weerda)<br />
e.g. Unter prothetischem Dynamikbereich bezeichnet man den Abstand zwischen der Hörschwelle<br />
und der Unbehaglichkeitsgrenze mit Hörgerät. Ist dieser Abstand (also das Hörfeld mit Hörgerät)<br />
geringer als bei einem normalhörenden Kind so ist von einem eingeschränkten Dynamikbereich<br />
auszugehen.Das bedeutet eine pathologische Intensitätsbreite bzw. Lautheitsfunktion<br />
(Recruitment) und als Konsequenz die automatische Pegelbegrenzung (Kompression).<br />
(Biesalski)<br />
~ Lautheit, Frequenz<br />
sound prolongation<br />
/<br />
)<br />
sound repetition<br />
Lautwiederholung /<br />
= Lautrepetition<br />
Primärsymptomatik (des Stotterns) (...): - Wiederholungen: Teilwortwiederholungen<br />
(Laut- bzw. Silbenwiederholungen), Wortwiederholungen, Satzteilwiederholungen<br />
Böhme)<br />
e.g. Klonisches Stottern ist charakterisiert durch kürzere, rasch aufeinanderfolgende Kontraktionen<br />
der Sprechmuskulatur. Es kommt zu typischen "hämmernden" Wiederholungen von Lauten,<br />
Silben und Wörtern, denen beim endgültigen Aussprechen der Wörter Wortdehnungen folgen<br />
können (zum Beispiel "k-k-k-kommen" oder " Hand-t-t-tuuuch"). (Fiedler, Standop)<br />
~ Stottern, klonisches Stottern<br />
sound-field threshold<br />
Freifeld-Hörschwelle c. / f. / -n<br />
= Freifeld-Hörgrenze<br />
Hörprüfung (wird bei der Freifeldaudiometrie) ohne Kopfhörer mit Rauschen,<br />
Kinderliedern, Wobbeltönen bei kleinen, ängstlichen oder mehrfach behinderten Kindern<br />
(durchgeführt). Hörschwelle nicht exakt bestimmbar Franke)<br />
e.g. Tonschwellenaudiometrie (...) Für Kinder bis 2 oder 2 1/2 Jahre ist die Darbietung über<br />
Lautsprecher normal (Freifeld). Das Kind sitzt oder liegt in der Mitte zwischen zwei Lautsprechern<br />
und hat von jedem den gleichen definierten Abstand (1m - 1,5 m). Wird dieser Abstand - bedingt<br />
durch motorische Aktivität des Kindes - nicht genau eingehalten, ist der dadurch verursachte<br />
Meßfehler tolerabel, solange der Abstand vom entfernteren Lautsprecher kleiner ist als der<br />
Hallradius des Untersuchungsraumes. Bei der Freifeldmessung werden grundsätzlich beide<br />
Ohren gleichzeitig untersucht, eine Trennung der Befunde nach der Seite oder eine Vertäubung<br />
des nichtgeprüften Ohres ist nur bedingt möglich. (Wendler)<br />
~ Sinuston-Hörschwelle, Audiometrie, Spielaudiometrie, Konditionierungsaudiometrie<br />
sound-isolated<br />
schallisoliert adj. / / [schallisolieren- Schallisolation, Schallisolierung]<br />
mit Hilfe von Isolierstoffen (...) Schallschutzmaßnahmen treffen Meyers)<br />
e.g. Der (audiometrische) Prüfraum sollte bis auf einen Störlärmpegel von höchsten 35 dB<br />
abgeschirmt sein, was bereits erhebliche Anstrengungen bei der Schalldämmung erfordert
Definiciones de términos alemán 220<br />
(schallabwehrende Verkleidung der Wände, Fußbodenbelag, Akustiktür, Doppelfenster).<br />
(Biesalski)<br />
~ schallisolierter Raum<br />
◊ schallisolierter Raum<br />
sound-isolated room<br />
schallisolierter Raum c. / m. / schallisolierte Räume<br />
= schalltoter Raum, schallgeschützter Raum, schallgedämmter Raum<br />
ein für akust. Messungen oder hallfreie Rundfunkaufnahmen bestimmter Raum, der<br />
gegenüber Schalleinfall von außen abgeschirmt ist und in dessen Innerem<br />
Schallreflexion durch schallabsorbierende Wand-, Decken- und Fußbodenbeläge<br />
weitgehend verhindert werden Meyers)<br />
e.g. Um Kenntnisse über das schwellennahe Hörvermögen eines Probanden zu erlangen, müssen die<br />
Hörprüfungen in einem schallisolierten Raum durchgeführt werden. Umgebungsgeräusche<br />
können das schwellennahe Hören entscheidend verändern. (Stange)<br />
~ schallisoliert Audiogramm, Tonschwellenaudiogramm, Audiometrie<br />
spasm<br />
Spasmus n. / m. / Spasmen<br />
= Muskelspasmus<br />
Lt. spasmus<br />
vermehrter, nicht physiologisch angemessener, oft krampfartiger Spannungszustand der<br />
Muskeln Franke)<br />
e.g. Die dystonen Spasmen können sich auf benachbarte Körperregionen ausbreiten (segmentale<br />
Dystonie). (Masuhr / Neumann)<br />
~ spastisch, Spastizität<br />
◊ Spasmus glottidis<br />
spastic<br />
spastisch adj. / / [- Spastik]<br />
= spasmisch, spasmodisch<br />
krampfhaft, krampfartig, verkrampft (vom Spannungszustand der Muskulatur) Duden,<br />
Das Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Die Hemisspären-Dysarthrie weist eine spastische Charakteristik auf. (Böhme)<br />
~ Zerebralparese, Spasitizität, Spasmus<br />
◊ spastische Parese, spastische Zerebralparese<br />
spastic dysphonia<br />
spasmodische Dysphonie c. / f. / (- -n)<br />
= spastische Dysphonie<br />
die spasmodische Dysphonie, früher als spastische Dysphonie bezeichnet, kann den<br />
zentralen Stimmstörungen zugeordnet werden. Sie wird aus neurologischer Sicht den<br />
Dystonien zugeordnet. (...) Die spasmodische Dystonie zählt zu den kraniozervikalen<br />
Dystonien (Blepharospasmus, oromandibuläre Dystonie, Torticollis) (...) Grundsätzlich ist<br />
zwischen spasmodischen Dysphonien vom -Adduktorentyp, - Abduktorentyp, - Mischtyp<br />
(Adduktor-Abduktortyp) zu differenzieren Böhme)<br />
e.g. Dieses früher als spastische Dysphonie bezeichnete Krankheitsbild nimmt trotz relativer<br />
Seltenheit aufgrund seiner Eigenarten einen breiten Raum in der Literatur ein. Während lange
Definiciones de términos alemán 221<br />
eine rein funktionelle bzw. psychogene Stimmstörung angenommen wurde, besteht heute an der<br />
organischen Genese kaum noch eine Zweifel, auch wenn Einzelheiten der Pathogenese nach<br />
wie vor unbekannt sind. Psychische Faktoren werden allenfalls noch als Auslöser oder<br />
unterstützende Begleiterscheinungen dieser wahrscheinlich extrapyramidal-motorischen<br />
Systemerkrankung angesehen. (Wendler)<br />
~ Adduktorentyp der spasmodischen Dysphonie, Abduktorentyp der spasmodischen<br />
Dysphonie, neurogene Dysphonie, Dystonie<br />
spasticity<br />
Spastizität n. / f. / kein Plural<br />
Tonuserhöhung der Muskulatur Langenscheidts Fachwörterbuch Medizin)<br />
e.g. Diplegia spastica infantilis (Little-Krankheit). Spastische Paresen beider Beine mit geringer<br />
Mitbeteiligung der Arme. Alleiniges Befallensein der Beine heißt Paraplegie. Gestreckte und<br />
infolge von Adduktorenspasmen gekreuzte Beine, Spitzfußstellung der Füße, gesteigerte<br />
Eigenreflexe, nur bei Innervation Spastizität, in Ruhe schlaffe Extremitäten (Wirth)<br />
~ spastisch, Spasmus, Zerebralparese<br />
specific developmental disorder<br />
Teilleistungsstörung c. / f. / -en<br />
= Teilleistungsschwäche, umschriebene Entwicklungsstörung<br />
einzelne Leistungsbereiche liegen unter dem Niveau der sonstigen intellektuellen<br />
Kapazität und haben damit nicht den Charakter einer allgemeinen Intelligenzminderung<br />
Möller / Laux / Deister)<br />
e.g. Die klinisch wichtigsten Teilleistungsschwächen im Bereich der Reizaufnahme und -<br />
differenzierung sind Störungen oder Schwächen der auditiven, visuellen und taktilkinästhetischen<br />
Reizverarbeitung. (Beispiele: Lese-Rechtschreib-Störung, Dyskalkulie, Dyslalie)<br />
(Tölle)<br />
~ Sprachentwicklung, Sprachstörung, Lese-Rechtschreibschwäche, Lernstörung<br />
Früher wurden Teilleistungsschwächen im deutschsprachigen Raum unter "minimaler cerebraler Dysfunktion<br />
(MCD)" zusammengefaßt.<br />
spectograph<br />
Spektrograph c. / m. / -en [spektrographieren- Spektrographie - spektrographisch]<br />
= Spektograph<br />
Instrument zur Aufnahme und Auswertung von Emissions- und Absorptionsspektren im<br />
sichtbaren, ultraroten u. ultravioletten Bereich Duden)<br />
e.g. Die Beurteilung eines Schallereignisses in seinen Teilton- und Geräuschstrukturen, als<br />
Spektralanalyse bezeichnet, kann mit unterschiedlichen Methoden erfolgen. Am verbreitesten bei<br />
Kommunikationsstörungen ist die Sonagraphie. (Böhme)<br />
~ Spektrogramm, Klang<br />
spectrogram<br />
Spektrogramm c. / n. / -e [spektrographieren- Spektrograph - spektrographisch]<br />
Aufzeichnung von Spektren mit einem Spektralapparat Duden)<br />
e.g. Die Ergebnisse der sonagraphischen Spektralanalyse werden auf einem hochauflösenden<br />
Graphik-Bildschirm sichtbar gemacht und können mit einem Printer ausgedruckt werden.<br />
(Böhme)<br />
~ Spektrograph, Klang
Definiciones de términos alemán 222<br />
speech<br />
gesprochene Sprache c. / f. / kein Plural<br />
= Rede<br />
in entwicklungsgeschichtlicher Hinsicht (sowohl bezüglich der Sprachgeschichte als<br />
auch bezüglich des Spracherwerbs) primäre Kommunikationsform Bußmann)<br />
e.g. In den zunächst fast ausschließlich kontrastiv angelegten, syntaxorientierten Studien wurde<br />
gesprochene Sprache entweder als von der geschriebenen Sprache abweichendes System mit<br />
eigenen syntaktischen Gesetzmäßigkeiten oder als "defizitäres" Sytem aufgefaßt; als<br />
charakteristische Merkmale der gesprochenen Sprache gelten v.a. kurze, oftmals unvollständige<br />
Sätze (freistehende Nebensätze, Satzabbrüche, Ellipsen), Mischung von Satzstrukturen<br />
(Anakoluth, Kontamination), Nachtrag, Ausklammerung von obligatorischen Satzgliedern,<br />
vorwiegend parataktische Satzanschlüsse, häufiger Gebrauch von Modalpartikeln u.a.m.. Unter<br />
dem Einfluß von Sprechakttheorie und ethnomethodologischer Konversationsanalyse verschiebt<br />
sich das Interesse zunehmend auf die kommunikative Funktion der für die gesprochene Sprache<br />
typischen sprachlichen Mittel (z.B. Intonation); im Mittelpunkt stehen dabei<br />
Gesprächsstrukturierung (z.B. Systematik des Sprecherwechsels (...)) und Prozeduren der<br />
Bedeutungsproduktion und Verständnissicherung (Paraphrasen, Repairing/Reparaturprozesse<br />
etc.). (Bußmann)<br />
~ Sprachentwicklung, Kommunikation<br />
speech and language therapy<br />
logopädische Therapie c. / f. / (- -n)<br />
= logopädische Behandlung, Sprachtherapie<br />
zur logopädischen Behandlung gehören Sprachaufbau, Normalisierung bzw. Besserung<br />
der gestörten Sprache, des Sprechens oder der Stimme mit dem Ziel, die<br />
Kommunikationsfähigkeit des Patienten zu verbessern und seine soziale Integration zu<br />
erleichtern. (...) Dazu gehören die Beratung der Angehörigen und die Zusammenarbeit<br />
mit dem Arzt, Pädagogen, Psychologen und anderen in der Rehabilitation tätigen<br />
Personen. (...) Logopäden behandeln Patienten aller Altersgruppen; dazu gehören<br />
Erwachsene, Jugendliche, Schulkinder und Kinder im Vorschulalter bis zum Säugling.<br />
Hierbei handelt es sich im wesentlichen um folgende Krankheitsbilder: Stimmstörungen<br />
organische, funktioneller und psychischer Genese (...); zentralbedingte Sprach-, Sprech-<br />
und Schluckstörungen (...);Sprachentwicklungsverzögerungen unterschiedlicher Genese<br />
(...); Störungen des Redeflusses (...);Hörstörungen (...); periphere Sprechstörungen(...).<br />
Lichtenberg, Schücking)<br />
e.g. Unter (...) interdiziplinären Auspizien soll (...) der Begriff 'logopädische' Therapie als Synonym für<br />
die unterschiedlichen Ansätze sprach-, sprech- und stimmtherapeutischer Tätigkeiten verwendet<br />
werden. Das erscheint (...) aus den Gründen der internationalen Zusammenarbeit gerechtfertigt.<br />
So werden z.B. in der Schweiz alle kommunikationstherapeutischen Fachleute als Logopäden<br />
bezeichnet. (Clausnitzer und Clausnitzer)<br />
~ Logopädie<br />
Die "logopädische Therapie" umfaßt nicht nur die Behandlung von Sprach- und Sprechstörungen, sondern auch<br />
die von Stimm- und Schluckstörungen, der Begriff entspricht jedoch am ehesten dem englischen Begriff der<br />
"speech and laguage therapy".<br />
speech avoidance<br />
Vermeidung n. / f. / -en [vermeiden]<br />
= Sprechvermeidung<br />
Vermeiden bestimmter Laute, Wörter oder Sprechsituationen Böhme)<br />
e.g. Die Stotternden versuchen, ihr Symptome zu kaschieren, gehen Kommunikationssituationen aus<br />
dem Wege, entwickeln Ängste vor sozialen Kontakten und ziehen sich unsicher, gegebenenfalls
Definiciones de términos alemán 223<br />
überangepaßt und zunehmend unerfahren im Umgang mit Menschen aus dem sozialen Leben<br />
zurück. (Biesalski / Friedrich)<br />
~ Stottern, erwartete Vermeidungsreaktion<br />
speech behaviour<br />
Sprechverhalten c. / n. / kein Plural<br />
kann als ein Verhalten oder eine Aktivität angesehen werden, wovon wenigstens ein Teil<br />
beobachtbar und als Sprechverhalten erkennbar ist Lyons)<br />
e.g. Zu den Fähigkeitsstörungen (disability) (bei einer Dysarthrie) zählen in erster Linie<br />
Einschränkungen der Verständlichkeit, Beeinträchtigungen ästhetischer Aspekte des Sprechens,<br />
beispielsweise aufgrund prosodischer und stimmlicher Veränderungen, sowie eine Verringerung<br />
der Flexibilität in Gesprächssituationen aufgrund der verlangsamten und mit Anstrengung<br />
verbundenen Sprachproduktion. (Ziegler et al.)<br />
~ Verhalten, Sprechen<br />
speech breathing<br />
Phonationsatmung c. / f. / kein Plural<br />
= Sprechatmung<br />
bei der Sprechatmung : 1. ist gegenüber der vitalen, reflektorisch ablaufenden und nicht<br />
mit mit phonischer Leistung verbundenen Atmung die Einatmung verkürzt in ihrer Dauer,<br />
die Ausatmung wesentlich verlängert, 2. pflegt die Einatmung einen größeren<br />
Höhenausschlag zu haben, also ausgiebiger zu sein, 3. enthält die absteigende<br />
Atmungslinie eine Anzahl ungleicher welliger bis zackiger Erhebungen oder Senkungen,<br />
4. findet sich üblicherweise ein geringer Asynchronis, das Fehlen einer genauen<br />
zeitlichen Übereinstimmung, zwischen Brust- und Bauchatmungskurve<br />
die Sprechatmung hat zwei Aufgaben: - Bereitstellung des erfordelichen Luftvolumens durch<br />
vertiefte Einatmung, Ausnutzung des expiratorischen Reservevolumens durch vertiefte<br />
Ausatmung. - Aufbau eines geeigneten subglottischen Anblasedruckes Wirth S. 30<br />
Habermann)<br />
e.g. Die physiologisch richtige und effektivste Atemform für das Sprechen und Singen ist die<br />
kostoabdominale Atemform (Zwerchfellflankenatmung). Die kostoklavikuläre Atmung<br />
(Hochatmung) ist als uneffektiv abzulehnen. (Böhme)<br />
~ Atmung, Abdominalatmung>, Thorakalatmung, Klavikularatmung,<br />
Costoabdominalatmung<br />
speech disorder<br />
Sprechstörung c. / f. / -en [- - sprechgestört]<br />
Störung der Lautbildungsmotorik durch Störung am Sprechorgan oder dessen<br />
Innervation, z.B. Dyslalie, Rhinophonie, Dysglossie, Dysarthrie Franke)<br />
e.g. Der Begriff der zentralen Sprechstörungen umfaßt Dysarthrien und Apraxien. Dysarthrophonien<br />
beinhalten Störungen der Artikulation (Dysarthrie), Stimmfunktion (Dysphonie) und<br />
Sprechatmung (Dyspnoe). (Böhme)<br />
~ Dysarthrie, Dysglossie, Rhinophonie, Apraxie<br />
◊ zentrale Sprechstörung, periphere Sprechstörung<br />
Ggs. Sprachstörung<br />
speech fluency<br />
Sprechflüssigkeit c. / f. / (-en) [- - flüssig]
Definiciones de términos alemán 224<br />
= Fluency<br />
flüssiges Sprechen. Durchschnittliche Phrasenlänge von mehr als 5 Wörtern bei<br />
wenigen Unterbrechungen und bei normaler Sprechgeschwindigkeit Franke)<br />
e.g. Die gezielte Entspannung der Gesichts- und Sprechmuskeln kann generell zur Streßbewältigung<br />
bei Sprechapraxie angewendet werden und dadurch vor allem die Sprechflüssigkeit verbessern.<br />
(Böhme)<br />
~ Sprechunflüssigkeit, Flüssigkeit, normale Unflüssigkeit<br />
◊ Fluency-Shaping<br />
speech hesitancy<br />
stockendes Sprechen c. / n. / kein Plural<br />
= Stocken, Stockung<br />
Pausen, Unterbrechungen und Verzögerungen bei der Sprachproduktion Fiedler /<br />
Standop)<br />
e.g. Den Reaktionen der Bezugspersonen kommt durch Hinlenkung der Aufmerksamkeit eines Kindes<br />
auf sein schlechtes, gestörtes stockendes Sprechen eine große Bedeutung für die Entwicklung<br />
eines Stotterns zu. (Wirth)<br />
~ Stottern, Sprechunflüssigkeit<br />
speech mechanism<br />
Sprechmechanismus c. / f. / Sprechmechanismen<br />
= Sprachproduktionsmechanismen<br />
zu den Sprechbewegungen (im weiteren Sinne) zählen wir die Bewegungsvorgänge<br />
innerhalb der drei für die Sprachproduktion grundlegenden Funktionskreise: Atmung,<br />
Phonation und Artikulation (d.h die Sprechbewegungen im engeren Sinne) Pompino-<br />
Marschall)<br />
e.g. Die extrem feinen und komplexen Mechanismen des Sprechens, die eine ungeheuer genaue<br />
organische Koordination verlangen, um normales, natürlich klingendes Sprechen zu erzeugen,<br />
werden ziemlich leicht aus dem Gleichgewicht gebracht. Es scheint aus Gründen der Systematik<br />
angebracht, die Lauterzeugung als Mechanismen auf vier Ebenen zu betrachten: 1)<br />
Atmungsmechanismen, welche die Rolle der Atmung an der lauterezugenden und<br />
lautunterscheidenden Funktion (darunter auch an der Prosodie) spezifizieren. 2) Laryngeale<br />
Mechanismen, die früher auch Phonationsmechanismen genannt wurden, welche die Rolle des<br />
Stimmlippenbereichs spezifizieren. 3) Artikulationsmechanismen, welche die Rolle der Organe<br />
des Ansatzrohres spezifizeiren. 4) Nasalierungsmechanismen, welche die Rolle der Nasenhöhle<br />
als zusätzlichen Resonanzraum spezifizieren. Im Grunde genommen ist die Betrachtung der<br />
Lautbildung auf diesen vier Ebenen eine systematische bzw. didaktische Vereinfachung. In<br />
Wirklichkeit muß man angesichts des Erfordernisses einer extrem genauen Koordination<br />
zwischen den Organen des Sprechapparates den ganzen Prozeß des Sprechens als eine Einheit<br />
betrachten. (Pétursson, Neppert)<br />
~ Atmung, Phonation, Artikulation, Sprechmuskulatur<br />
speech musculature<br />
Sprechmuskulatur c. / f. / kein Plural [- Sprechmuskeln - sprechmuskulatorisch]<br />
am Sprechen sind etwa 100 Muskeln beteiligt. Jeder Muskel enthält wenigstens 100<br />
motorische Einheiten, von denen in einem gegebenen Augenblick schätzungsweise 10<br />
aktiv sind. Beim Sprechen werden im Durchschnitt 14 Laute pro Sekunde geäußert.<br />
Daraus folgt, daß pro Sekunde 14000 verschiedene neuromuskuläre Ereignisse und<br />
Ereigniskombinationen im korrekten Zeitablauf der Innervation zur sprechmotorischen<br />
Leistung koordiniert werden müssen Poeck)
Definiciones de términos alemán 225<br />
e.g. Die klinische Klassifikation der Dysarthrien nach neurophysiologischen Kriterien, wie sie von<br />
Darley und Mitarbeitern vorgeschlagen wurde, beruht daher auf dem Analogieschluß: motorische<br />
Störungen, die sich an Rumpf und Extremitäten als schlaff, spastisch, akinetisch, ataktisch etc.<br />
zeigen, sollten - so die Grundannahme - die Sprechmuskulatur nach demselben<br />
Pathomechanismus schädigen. (Ziegler)<br />
~ Artikulation, Artikulatoren, Dysarthrie<br />
speech pathology<br />
Logopädie n. / f. / kein Plural [- - logopädisch]<br />
= Sprachpathologie<br />
heute bezeichnet Logopädie die noch junge nichtmed. Fachdisziplin, die den durch eine<br />
Sprach-, Sprech-, Redefluß-, Stimm- oder Hörstörungen in seiner<br />
Kommunikationsfähigkeit beh. Menschen zum Gegenstand hat. Logopädie beschäftigt<br />
sich in Theorie und Praxis mit der Prävention und sprachlich-sozialen Rehabilitation des<br />
derart kommunikationsbehinderten Menschen (Motsch 1979,1982) Franke)<br />
e.g. Die logopädische Diagnostik, Therapie und Beratung von Patienten mit Störungen der Stimme,<br />
der Sprache, der Artikulation, des Redeflusses, der Schriftsprache und bei Störungen des Gehörs<br />
(soweit diese sich auf Stimme, Sprechen und Sprache auswirken) erfolgt selbständig und<br />
eigenverantwortlich in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt und auf dessen Verordnung<br />
hin. Im angloamerikanischen Sprachgebrauch entspricht dieser Tätigkeitsbereich am eheasten<br />
dem der "speech pathology". (Wendler)<br />
~ logopädische Therapie, Stimmstörung, Hörstörung<br />
◊ logopädische Therapie, logopädische Diagnostik, logopädische Beratung, logopädische<br />
Behandlung<br />
speech perception<br />
Sprachperzeption c. / / (-en)<br />
= Sprachwahrnehmung, Spracherkennung<br />
Teilprozeß der Sprachverarbeitung: Wahrnehnmung, Strukturierung und Interpretation<br />
von sprachlichen Daten (phonetische Segmente, Wörter, Sätze) auf der Basis<br />
neurophysiologischer und kognitiver Prozesse. Bei Sprachperzeption wird akustische<br />
Information (Schallwellen) vom Hörer durch Vergleich mit gespeicherter grammatischer<br />
Information in bedeutungshaltige sprachliche Ausdrücke übertragen, wobei statistische<br />
Information über die Wahrscheinlichkeit der Auftretenshäufigkeit von phonologischen,<br />
morphologischen und syntaktischen Strukturen die Rekonstruktion stützen Bußmann)<br />
e.g. Die Fähigkeit, Sprachlaute zu unterscheiden, wird bereits im ersten Lebensjahr erworben. Im<br />
Alter von vier Monaten sind Kinder in der Lage, Vokale und Konsonanten sowie<br />
Intonationsmuster auditiv zu differenzieren (z.B. /ba/ versus /ga/). Dabei wird dem Laut jedoch<br />
noch keine Bedeutung zugewiesen. Bedeutungstragend sind zunächast die prosodischen<br />
Merkmale einer Äußerung, wie Intonation und Rhythmus. (...) Die Fähigkeit, eine Verbindung<br />
zwischen dem Laut und seiner Bedeutung herzustellen, und z.B. den Wörtern "Tanne" und<br />
"Kanne" entsprechende Gegenstände zuzuordnen, wird erst im zweiten Lebensjahr erworben.<br />
(...) Es wird angenommen, daß sich die Perzeptionsentwicklung weitgehend innerhalb der ersten<br />
vier Lebensjahre in Wechselwirkung mit der Entwicklung der produktiven Fähigkeiten vollzieht,<br />
wobei die Perzeption der Produktion leicht vorausgeht (Ingram, 1986). (Jahn)<br />
~ auditives Sprachverständnis, zentral-auditive Verarbeitung, Sprachentwicklung<br />
Sprachperzeptionsstörung<br />
speech signal<br />
gesprochenes Signal c. / n. / gesprochene Signale<br />
= Sprachsignal
Definiciones de términos alemán 226<br />
Ausdrucksseite: Laute/ Lautfolgen (...), die zum Ausdruck der entsprechenden<br />
Inhaltsseite dienen Kürschner)<br />
e.g. Zu Signalen werden die genannten Indizes (diese informieren, aber kommunizieren nicht, weil sie<br />
unwillkürlich sind wie z.B. Reflexe), wenn sie willkürlich gebildet werden, um einen bestimmten<br />
Inhalt mitzuteilen. In diesem Fall spricht man von Kommunikation, weil der Sender die Zeichen<br />
bewußt gestaltet, um ein Ziel zu erreichen. (Wendler)<br />
speech-to-noise ratio<br />
Signal-Geräusch-Verhältnis c. / n. / (-se)<br />
= Signal-Rausch-Abstand, Störschall-Nutzschall-Verhältnis, Figur-Hintergrund-Verhältnis<br />
das Verhältnis zwischen der Nutzenergie des zu verstehenden Sprachsignals und den<br />
Störanteilen Kießling, Kollmeier, Diller)<br />
e.g. Die Selektion, die auch als Figur-Hintergrund- Unterscheidung bezeichnet wird, beinhaltet die<br />
Fähigkeit zur Unterscheidung bedeutungsvoller Informationen von Umgebungsgräuschen.<br />
Störgeräusche müssen unterdrückt werden, um relevante Stimuli aufnehmen zu können. Dies<br />
wird um so schwieriger, je mehr Nebengeräusche vorhanden und je komplexer diese sind.<br />
(Lauer)<br />
~ zentral-auditive Verarbeitung, zentrale Hörstörung, auditive Diskrimmination<br />
spinal<br />
spinal adj. /<br />
zur Wirbelsäule, zum Rückenmark gehörig Pschyrembel)<br />
e.g. Die spinale Muskelatrophie ist auf eine Vorderhornzelldegeneration zurückzuführen. (Masuhr /<br />
Neumann)<br />
~ Nerv, zerebral, Nervensystem<br />
◊ Spinalnerven, Spinalparalyse<br />
spoken language<br />
gesprochene Sprache c. / f. / kein Plural<br />
= expressive Sprache<br />
mündliche Sprache; spontanes, freies Sprechen in natürlichen Situationen; nicht<br />
schriftlich formulierte Sprache Gadler)<br />
e.g. Als charakteristische Merkmale der gesprochenen Sprache gelten vor allem kurze, oftmals<br />
unvollständige Sätze, Mischung von Satzstrukturen, Nachtrag, Ausklammerung von<br />
obligatorischen Satzgliedern, vorwiegend parataktische Satzanschlüsse, häufiger Gebrauch von<br />
Modalpartikeln u.v.m. (Bußmann)<br />
~ Sprache, Sprachproduktion, verbale Kommunikation<br />
staccato<br />
Stakkato n. / n. / -s und Stakkati [- - stakkato]<br />
= Staccato<br />
kurz abgestoßen (zu spielen od. zu singen, in Bezug auf eine Tonfolge) Duden)<br />
e.g. Legatoorientierte Lieder sind ein vorzügliches Übungsmaterial für die Staccato-Monotonie<br />
hirnorganischer bzw. dyspraktisch bedingter Dysphonien. (Grohnfeldt)<br />
~ Dysarthrie<br />
◊ Stakkato-Monotonie<br />
status epilepticus
Definiciones de términos alemán 227<br />
Status epilepticus c. / m. / kein Plural<br />
andauernder epileptischer Zustand oder Wiederholung von Anfällen, bei denen für mehr<br />
als 20 Minuten keine Unterbrechung der iktualen Symptome eintritt; grundsätzlich bei<br />
allen Anfallstypen möglich Pschyrembel)<br />
e.g. Benigne, frontal oder zentral sitzende Hirntumoren, offende Hirnverletzungen und Enzephalitiden<br />
disponieren zum Status epilepticus. (Masuhr / Neumann)<br />
~ Epilepsie, Krampf, partieller Anfall<br />
stenosis<br />
Stenose n. / f. / -n<br />
= Verengung<br />
angeborene oder erworbene Verengung, Enge , Einengung von Hohlorganen oder<br />
Gefäßen Pschyrembel)<br />
e.g. Sowohl im Anschluß an eine Radiotherapie als auch Jahre und sogar Jahrzehnte danach können<br />
auftreten:<br />
Fibrosen der Halsmuskulatur und der Subkutis als Spätfolgen ("Holzhals"), Stenosen von Pharynx und<br />
Ösophagus (...) (Bartolome)<br />
stimulability<br />
Stimulierbarkeit n. / f. / kein Plural [- - stimulierbar]<br />
bezieht sich auf die Möglichkeit der Lautanbahnung (in der Artikulationstherapie) durch<br />
auditive, visuelle oder kinästhetische Stimulierung durch den Therapeuten Franke)<br />
e.g. Van Riper (1989) gibt als Kriterien für die Reihenfolge einer Lautanbahnung bei einer<br />
Artikulationsstörung die Stimulierbarkeit eines Lautes, Demonstrierbarkeit,<br />
Entwicklungsreihenfolge, Vorkommenshäufigkeit, Existenz von Schlüsselwörtern und lautliche<br />
Ähnlichkeit an. (Böhme)<br />
~ Artikulation, Dyslalie, Reiz<br />
stimulus<br />
Reiz n. / m. / -e [- Stimulation]<br />
= Stimulus<br />
ein äußeres oder inneres Ereignis, das eine Verhaltensweise des Individuums nach sich<br />
zieht Zimbardo)<br />
e.g. Reize können auditiv, visuell oder taktil-kinästhetisch präsentiert werden. Die Stimulation kann<br />
nur in einer oder in mehreren Modalitäten gleichzeitig erfolgen. (Böhme)<br />
~ Reizgeneralisierung, Cue, kontingent, Stimulierbarkeit<br />
◊ konditionierter Reiz, neutraler Reiz, unkonditionierter Reiz<br />
stimulus generalization<br />
Reizgeneralisierung c. / f. / - -en<br />
= Reizgeneralisation, Stimulusgeneralisierung<br />
die automatische Ausdehnung der konditionierten Reaktion auf Reize, die nie im<br />
Zusammenhang mit dem ursprünglichen unkonditionierten Reiz aufgetreten sind. Je<br />
ähnlicher der neue Reiz dem konditionierten Reiz ist, um so stärker wird die Reaktion<br />
ausfallen Zimbardo)<br />
e.g. Bei der Reizgeneralisation erfolgt, wie der Name schon sagt, eine Verallgemeinerung des Reizes.<br />
Ist z.B. ein Tier darauf dressiert, auf einen definierten Ton mit einem bestimmten Verhalten zu
Definiciones de términos alemán 228<br />
reagieren, so läßt sich das gleiche Verhalten auch hervorrufen, wenn man den Ton etwas höher,<br />
tiefer, lauter oder leiser werden läßt. (Remschmidt)<br />
~ Reiz<br />
stoma<br />
Stoma n. / n. / Stomata<br />
(chir.) op. hergestellte Öffnung an einem Hohlorgan, z.B. Gastro stoma Pschyrembel)<br />
e.g. (Bei) Laryngektomie: Absetzen des Kehlkopfes einschließlich des Zungenbeins vom<br />
Hypopharynx und von der oberen Trachea. Damit trennen des Luft- und Speisewegs. Das<br />
Pharyngostoma wird verschlossen, der Stumpf der Trachea wird als Tracheostoma in die<br />
Halshaut eingenäht. (Boenninghaus)<br />
~ Tracheostoma<br />
◊ Tracheostoma, Pharyngostoma<br />
stop consonant<br />
Verschlußlaut c. / m. / -e<br />
= Plosivlaut,Plosiv , Explosiv, Okklusiv<br />
Plosiv(laut) [lat. plaudere klatschend zusammenschlagend]. Mit pulmonaler Luft bei<br />
oralem Verschluß gebildeter nicht- nasaler Sprachlaut (Verschlußlaut) Bußmann)<br />
e.g. Völliges aktives Schließen des Luftdurchgangs zwischen zwei oder drei Artikulationsorganen und<br />
anschließende aktive Wiedereröffnung. Dabei erfogt Abbremsung, Unterbrechung und<br />
Beschleunigung des Luftstroms sowie Aufbau, Erhaltung und Ausgleich einer Druckdifferenz zur<br />
Erzeugung lautklassenspezifischer Schallformen (impulsartiger Abfall und Anstieg der Lautstärke<br />
und Rauschimpulse an bestimmten Stellen) während der Verschluß- und Öffnungsvorgänge.<br />
Dabei laufen außerdem in Abhängigkeit von der Artikulationsstelle und von der Form des<br />
verschlußbildenden Organs spezifische Veränderungen der Hohlraumform im pharyngooralen<br />
Ansatzrohrteil ab, und dies hat Konsequenzen für die resonatorisch bedingte Schallmodifikation<br />
während dieser relativ schnellen Bewegungen bei der Verschlußbildung und der Öffnung.<br />
Beispiele: [p t k kp] (Pétursson)<br />
~ Burst, Phonetik, Artikulation, Plosivinjektion<br />
stop-initial cluster<br />
Konsonantengruppe mit Plosivanlaut c. / f. / -n - -<br />
= Phonemketten<br />
(zweigliedrige Konsonantengruppen mit Plosivanlaut im Deutschen):/psch/, /pl/, /pr/<br />
/tsch/, /tr/, /kv/, /kn/, /kl/, /kr/, /bl, /br/, /dr/, /gn/, /gl/, /gr/, /pfl/, /pfr/, /tsv/ Ternes)<br />
e.g. Ein bei Kindern häufig auftretender Silbenstrukturprozeß ist die Reduktion von<br />
Mehrfachkonsonanz, z.b. wenn die Konsonantenverbindung /tr/ auf den ersten Konsonanten /t/<br />
reduziert wird (z.B. Traube --> Taube). (Jahn)<br />
~ Phonologie<br />
stopping<br />
plosivieren v. / / [- Plosivierung]<br />
häufigste Veränderung einer Artikulationsart durch Ersetzung von Frikativen und<br />
Affrikaten durch Plosivee Baumgartner / Füssenich)<br />
e.g. z.B. "Schiff" wird zu "Pip"; "Tisch" zu "Dit", "Flasche" zu "Dade" (Franke)<br />
~ Phonetik, Artikulation, phonologische Störung, Plosiv
Definiciones de términos alemán 229<br />
storage<br />
Speicher n. / m. / -<br />
= Gedächtnis<br />
innerhalb des gesamten Systems des Erinnerns und Abrufens von Informationen gibt es<br />
drei Gedächntnissysteme:<br />
1. Das sensorische Gedächtnis bewahrt flüchtige Impressionen sensorischer Reize nur eine<br />
oder zwei Sekunden lang<br />
2. Das Kurzzeitgedächtnis beeinhaltet Erinnerungen and das, was wir vor kurzem erfahren<br />
haben (20 Sekunden)<br />
3. Das Langzeitgedächtnis bewahrt Informationen für den Abruf zu irgendeinem späteren<br />
Zeitpunkt auf Zimbardo)<br />
e.g. Erinnerungen, die in den Langzeitspeicher gelangen, haben zuvor das sensorische und das<br />
Kurzzeitgedächtnis durchlaufen. (Zimbardo)<br />
~ Speicherung, Langzeitgedächtnis, Kurzzeitgedächtnis, Abruf, semantisches Gedächtnis,<br />
auditive Merkfähigkeit<br />
◊ sensorischer Speicher, Kurzzeitspeicher, Langzeitspeicher<br />
strained-strangled<br />
gegequetscht adj. / / [quetschen]<br />
= gepreßt<br />
(Art der) Stimmgebung, die von einer extremen Spannung des gesammten<br />
Phonationsapparates begleitet wird Böhme)<br />
e.g. Beim häufigeren Adduktorentyp (der spasmodischen Dysphonie) klingt die Stimme infolge von<br />
Spasmen der Stimmmuskulatur stark gepreßt, scheppernd, sakkadierend und knarrend. Sie wird<br />
wechselweise lauter und leiser. Die häufigen Unterbrechungen erinnern an eine Stimme aus dem<br />
Lautsprecher, der einen Wackelkontakt hat (Wackelkontaktphänomen).Der Patient erscheint<br />
beim Sprechen wie gewürgt. (Wendler)<br />
~ heiser, Stimmunreinheit, Adduktorentyp der spasmodischen Dysphonie<br />
Im Deutschen ist der Begriff "angspannt-gequetscht" oder "gequetscht" kein eindeutig definierter Begriff für den<br />
Stimmklang. Man verwendet zur Objektivierung der Stimmklangbeurteilung z.B. die RBH-Skala.<br />
strident<br />
strident adj. / / [- Stridor]<br />
= schrill, scharf<br />
(Artikulationsmerkmal) Schall mit großem Geräuschanteil Linke, Nussbaumer,<br />
Portmann)<br />
e.g. Die akustische auffällige Mutationsstörung wird Fistelstimme genannt, die sich durch ein störendschrilles<br />
Kopfregister auszeichnet. Sie wird häufig von Heiserkeit, Knarrstimme und ähnlichem<br />
begleitet. (Vieregge)<br />
~ heiser, Stimmunreinheit, gequetscht, Mutationsfistelstimme<br />
stridor<br />
Stridor n. / n. / kein Plural [- - strident]<br />
= Atemziehen<br />
pfeifendes Atemgeräusch bei Verengung der Luftwege Franke)<br />
e.g. Eine vom Kehlkopf ausgehende Dyspnoe wird durch infektions-, tumor- oder<br />
fremdkörperbedingte Raumforderungen verursacht und geht in typischer Weise mit einem<br />
inspiratorischen und evtl. auch zusätzlich expiratorischen Atemgeräusch (Stridor) einher. Eine<br />
hochgradige Dyspnoe mit Stridor kann auch Ausdruck einer bilateralen Kehlkopflähmung sein.<br />
Für die Entstehung des Atemgeräusches ist eine Einschränkung des Lumens um 30-50%
Definiciones de términos alemán 230<br />
erforderlich. Anamnestisch wichtig ist die Zeitdauer der Entstehung und die Unterscheidung<br />
zwischen Ruhe- und Belastungsdyspnoe. Das ursächliche Krankheitsgeschehen kann sich auf<br />
dem Niveau der Glottis abspielen (größte Enge der oberen Luftwege), supraglottisch (z.B.<br />
Epiglottitis, Zungengrundprozeß) und subglottisch (oft in- und expiratorischer Stridor). (Franzen)<br />
~ kongenitaler Stridor laryngis, Dyspnoe, kongenitales Diaphragma laryngis<br />
◊ kongenitaler Stridor laryngis, kongenitales Diaphragma laryngis<br />
structural<br />
strukturell adj. / / [- Struktur]<br />
= struktural<br />
a) eine bestimmte Struktur aufweisend; von der Struktur her<br />
b) sich auf die Struktur von etwas beziehend Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Die plastischen Eigenschaften unseres Zentralnervensystems bilden die Basis für eine<br />
Restitution neurogener, aber auch strukturell bedingter sensomotorischer Störungen. Dabei<br />
spielen Training und Lernen eine wichtige Rolle für die Funktionswiederherstellung. (Bartolome)<br />
stutter<br />
stottern v. / / [- Stotternder - stotternd]<br />
das Sprechen ist durch Störungen des Redeflusses gekennzeichnet: Es treten<br />
Wiederholungen von Silben und Lauten, Dehnen von Lauten und/oder Blockaden auf,<br />
die durch mehr oder weniger starke Verspannungen gekennzeichent sind Wendlandt)<br />
e.g. Viele Kinder, die zu stottern beginnen, wählen den Weg der erhöhten Sprechgeschwindigkeit, um<br />
möglichst schnell über das "unangenehme Übel" der Wiederholungen und ersten Prolongationen<br />
hinwegzukommen oder sie von vornherein zu unterbinden. (Baumgartner / Füssenich)<br />
~ Stottern, Sprechunflüssigkeit, Flüssigkeit<br />
stuttering<br />
Stottern n. / n. / kein Plural<br />
= Balbuties<br />
Stottern ist eine sprechmotorische Redeflußstörung und damit eine zentrale<br />
Sprechstörung. Es tritt beim mitteilenden und nicht-kommunikativen Sprechen -<br />
unabhängig vom Willen des Sprechers- im Kindes- und Erwachsenenalter auf und<br />
äußert sich symptomatisch in den Bereichen Respiration, Phonation, Artikulation,<br />
Sprechablauf und Motorik Böhme)<br />
e.g. Auffällig sind eine Reihe das Stotter begleitender Mitbewegungn. Es handelt sich dabei um<br />
unübliche Bewegungen von Gesicht- und Halsmuskulatur, der Extremitäten oder des ganzen<br />
Körpers, die gleichzeitig mit dem Sprechen ausgeführt werden. (Fiedler / Standop)<br />
~ stottern, beginnendes Stottern, Sprechunflüssigkeit, Flüssigkeit, Poltern, Time-Out-<br />
Verfahren, Erwartungskrampf, erwartete Vermeidungsreaktion,<br />
Desensibilisierungstherapie, primäres Stottern<br />
◊ chronisches Stottern, neurogenes Stottern, beginnendes Stottern, psychogenes<br />
Stottern, primäres Stottern, tonisches Stottern, klonisches Stottern<br />
stuttering block<br />
Stotterblock c. / m. / -blöcke<br />
= Blockierung<br />
krampfartige längere Kontraktionen der Artikulationsmuskulatur Wirth)
Definiciones de términos alemán 231<br />
e.g. Realistischer ist das Ziel, die Stottersymptomatik zu entschärfen (Abbau der schweren<br />
Blockierungen zugunsten einer spannungsfreien, repetierenden Symptomatik) und eine<br />
Veränderung der mit dem Stottern verbundenen negativen Gefühle vorzunehmen. (Böhme)<br />
~ Stottern, Unflüssigkeit<br />
stuttering pattern<br />
Stottermuster c. / n. / -<br />
das eigene symptomatische Verhalten eines Stotternden Fiedler / Standop)<br />
e.g. Die meist noch fehlende exakte Wahrnehmung des eigenen Stotterns ist die Vorbedingung für<br />
einen Symptomansatz. (Böhme)<br />
~ Stottern, Unflüssigkeit<br />
subglottal stenosis<br />
subglottische Stenose c. / f. / (- -n)<br />
= subglottale Verengung<br />
meist sind sie nicht angeboren, sondern erworben. Solche Engstellen am Larynx und an<br />
der Trachea sind meist Folge einer Intubation über längere Zeit (z.B. bei Frühgeborenen<br />
oder im Rahmen einer Langzeitintubation und Intensivpflege nach Unfall). Der Tubus<br />
führt auch bei schonender Behandlung zu Schleimhautläsionen an Larynx und Trachea,<br />
insbesondere an der engsten Stelle, dem Ringknorpelsegment. Nach Extubation ist die<br />
Atmung zunächst häufig normal, nach Tagen oder Wochen bilden sich jedoch narbige<br />
Strikturen, die den Luftweg einengen Berghaus, Rettinger, Böhme)<br />
e.g. Bei subglottischer Stenose als Folge einer Intubation oder Tracheotomie wird die<br />
Ringknorpelplatte gespalten und entweder ein Kunststoffrohr (Kehlkopfendoprothese) als<br />
Platzhalter für den erweiterten Luftweg eingesetzt oder eine offene Laryngotrachealrinne gebildet,<br />
die nach Stabilisierung der Wände plastisch wieder verschlossen wird. (Boenninghaus)<br />
~ Stridor, laryngealer Atemweg, Dyspnoe<br />
subglottic<br />
subglottisch adj. / / [- Subglottis - subglottal]<br />
= infraglottal<br />
(anat.) unterhalb der Stimmlippen gelegen Franke)<br />
e.g. Subglottischer Raum. Nach anatomischer Sicht reicht der subglottische Raum vom oberen Rand<br />
der Stimmlippen bis zum unteren Rand des Ringknorpels. Nach hals-nasen-ohrenärztlicher<br />
Definition erstreckt sich der subglottische Raum vom unteren Rand der Stimmlippen bis zum<br />
unteren Rand des Ringknorpels. (Wirth)<br />
~ subglottischer Luftdruck, subglottische Stenose<br />
◊ subglottischer Luftdruck, subglottische Stenose<br />
subglottic air pressure<br />
subglottischer Luftdruck c. / m. / kein Plural<br />
= subglottischer Druck<br />
Luftdruck unterhalb der Stimmlippen; bei normalem Sprechen wechselt der subglottische<br />
Druck und damit der Expirationsdruck. Eine Tonhöhensteigerung geht mit einem Anstieg<br />
des subglottischen Luftdrucks parallel, wenn die Lautstärke konstant bleibt. Auch eine<br />
Intensitätssteigerung der Stimme bewirkt eine Zunahme des subglottischen Luftdrucks,<br />
wenn die Tonhöhe konstant bleibt Wirth)
Definiciones de términos alemán 232<br />
e.g. Es handelt sich bei den der Phonation dienenden Stimmlippenbewegungen um sog.<br />
"selbsterregte Schwingungen". Ein schwingendes System regelt die von einer Energiequelle<br />
nachströmende Energie und wird durch diese wiederum in Schwingungen gehalten. Der durch<br />
angespannte Ausatmung bei der Phonation erhöhte subglottische Luftdruck, treibt die<br />
Stimmlippen auseinander; nun strömt durch die Öffnung Luft aus; der Druck sinkt, und die<br />
Elastizität der Stimmlippen führt diese wieder zusammen oder näher aneinander. Dadurch<br />
vermindert sich die Menge des hindurchtrentenden Luftstroms. Der subglottische Luftdruck steigt<br />
an, und der Vorgang wiederholt sich von neuem. (Habermann)<br />
~ myoelastische-aerodynamische Theorie, Stimmlippenschwingung<br />
subject-auxiliary inversion<br />
Inversion n. / f. / -en<br />
Vorgang und Ergebnis der Umkehrung der Stellung von syntaktischen Elementen im<br />
Satz. Während im Deutschen die Wort- bzw. Satzfolge "Subjekt + finites Verb" als<br />
Grundordnung im Hauptsatz gilt, entsteht durch Inversion die Ordnung "finites Verb +<br />
Subjekt" Bußmann)<br />
e.g. Inversion: "Lothringer lächelt" in "Warum lächelt Lothringer?" (Kürschner)<br />
~ Syntax<br />
In der deutschsprachigen Literatur bezieht sich die "Inversion" nur auf die Stellung von Verb und Finitum im Satz.<br />
sucking<br />
Saugen n. / n. / kein Plural [saugen]<br />
beim Saugen verfügt das Kind über zwei Techniken, dem Pumpsaugen durch Herstellen<br />
eines Unterdruckes im Mund,und dem Lecksaugen oder Ausstreichen der Brustwarze<br />
oder des Nuckelns mit Zunge und Lippen Oerter / Montada)<br />
e.g. Schlucken ist die erste Funktion des Pharynx und beginnt in der zwölften Lebenswoche des<br />
Fötus. Saugen beginnt etwa mit der achzehnten Woche. Es umfaßt alle oralmotorischen<br />
Strukturen. (Bartolome)<br />
supraglottic cavity<br />
Vestibulum laryngis c. / m. / Vestibula -<br />
= supraglottischer Raum<br />
Nach der Definitiuon von Anatomen reicht der supraglottische Raum vom<br />
Kehlkopfeingang (freier Epiglottisrand, aryepiglottische Falten, Aryknorpel) bis zum<br />
unteren Rand der Taschenfalten (Plica ventricularis, Taschenbänder). Wirth)<br />
e.g. Die Tumoren im supraglottischen Raum sind bei der Diagnosestellung häufig groß, die<br />
Hypopharynxkarzinome in der überwiegenden Mehrzahl sehr groß. Ihre Prognose ist<br />
entsprechend schlecht (Spätstadien). (Weerda)<br />
~ Larynx, Plica vestibularia<br />
suprasegmental phonology<br />
suprasegmentale Phonologie c. / f. / kein Plural<br />
jener Bereich der Phonologie, der sich mit der Funktion der prosodischen Elemente<br />
beschäftigt Gadler)<br />
e.g. Die prosodische (suprasegmentale) Phonologie bzw. Phonetik vefaßt sich mit den<br />
nichtsegmentalen Aspekten der lautlichen Performanz bzw. Kompetenz. Diese sind:<br />
1. Die Silbe<br />
2. Die Lautdauer<br />
3. Die Tonhöhe<br />
4. Die Betonung (Biesalski / Friedrich)
Definiciones de términos alemán 233<br />
~ segmentale Phonologie, Phonologie<br />
swallowing reflex trigger<br />
Schluckreflex-Triggerung c. / f. / - -en<br />
= Triggerung, Schluckreflex-Auslösung<br />
der Schluckreflex besteht aus der willkürlichen Reflexeinleitung und der unwillkürlichen<br />
Reflextriggerung (Schluckreflexauslösung) Bartolome)<br />
e.g. Nach Logeman (1983, 1995) steigert die thermal-taktile Stimulation an den vorderen<br />
Gaumenbögen die Schluck-Triggerung. (Böhme)<br />
~ Würgreflex, Dysphagie<br />
◊ Triggerareal, Triggerpunkt<br />
syllable<br />
Silbe n. / f. / -n [- - silbisch]<br />
sprachliche Einheit, die aus einem Vokal und einem oder mehreren Konsonanten<br />
besteht Gadler)<br />
e.g. Der Therapieaufbau zur phonologisch bedingten Dyslexie- und Dysgraphiebehandlung ist in drei<br />
Bereiche gegliedert: Ausgegangen wird von einer Schwierigkeitsabfolge, die mit der Satz- und<br />
Wortsegmentierung beginnt. Anschließend folgt die Silbenanalyse und -synthese und zuletzt die<br />
phonologisch-graphematische Feindurchgliederung. (Böhme)<br />
~ Phonologie, Artikulation, einsilbig, mehrsilbig, Silbenreduzierung<br />
◊ offene Silbe, geschlossene Silbe, starke Silbe, schwache Silbe, Silbenreduzierung<br />
syllable reduction<br />
Silbenreduzierung c. / f. / -en<br />
phonologischer Prozess zur Vereinfachung mehrsilbiger Wörter Baumgartner /<br />
Füssenich)<br />
e.g. z.B. "Schokolade" wird zu "Lade" (Franke)<br />
~ Phonologie, Artikulation, Silbe, phonologische Störung<br />
symptom<br />
Symptom n. / n. / -e [- - symptomatisch]<br />
= Krankheitszeichen<br />
Beschwerde, faßbares Krankheitszeichen Pschyrembel)<br />
e.g. Symptome. Bei der spasmodischen Dysphonie vom Adduktortyp besteht eine stöhnendeächzende,<br />
angespannt-gequetschte Stimmgebung, die von einer extremen Spannung des<br />
gesamten Phonationsapparats begleitet wird. (Böhme)<br />
~ Syndrom<br />
synapse<br />
Synapse n. / f. / -n [- - synaptisch]<br />
Berührungspunkt zweier Neuronen, an dem Nervenimpulse übertragen werden Franke)<br />
e.g. Der Prozeß der chemischen Übertragung an den Synapsen beruht auf der Aktivität von<br />
Trägerstoffen, die als Neurotransmitter bezeichnet werden. (Zimbardo)<br />
~ Neuron, Nervensystem, Nerv, motorische Endplatte, neuromuskuläre Transmission
Definiciones de términos alemán 234<br />
syndrome<br />
Syndrom n. / n. / -e<br />
Gruppe von regelhaft gleichzeitig zusammentreffenden Symptomen einer Erkrankung<br />
Franke)<br />
e.g. Landau-Kleffner-Syndrom. Erworbenen Aphasie und Epilepsie im Kindesalter. Beginn mit<br />
verbaler akustischer Agnosie, dann Verlust der Spontansprache (Aphasie), dann epileptische<br />
(klonische) Anfälle. (Wirth)<br />
~ Symptom, Landau-Kleffner-Syndrom, Down-Syndrom<br />
◊ Landau-Kleffner-Syndrom, Down-Syndrom<br />
synergistic<br />
synergistisch adj. / / [- Synergismus, Synergie]<br />
den Synergismus betreffend; das Zusammenwirken von Substanzen oder Faktoren (z.B.<br />
Muskeln); die sich gegenseitig beeinflussen Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Diese Schlußinsuffizienz (bei Paramedianposition der Stimmlippe) wird verstärkt durch eine<br />
relative Inaktivität des antagonistischen M. cricothyreoideus innerhalb des im Larynx wirksamen<br />
muskulären Synergismus mit nachlassender Zugkraft auf die gelähmte Stimmlippe und<br />
entsprechender Veränderung der Lähmungsposition nach lateral. (Böhme)<br />
~ Muskel, Muskulatur<br />
syntactic aphasia<br />
syntaktische Aphasie c. / f. / (- -n)<br />
= Wernicke-Aphasie, sensorische Aphasie, rezeptive Aphasie<br />
der Begriff Wernicke-Aphasie wurde den Bezeichnungen sensorische Aphasie<br />
(Goldstein 1948), rezeptive Aphasie (Weisenburg und McBride 1935), syntaktische<br />
Aphasie (Head 1926), pragmatische Aphasie (Wepmann und Jones 1964), akustische<br />
Aphasie (Luria 1970) oder posterior aphasia (Benson 1967) vorgezogen, da diese<br />
Ausdrücke jeweils nur einen speziellen Aspekt der Sprachstörung betonen Biniek)<br />
~ Aphasie, Wernicke-Aphasie, Syntax<br />
syntactic complexity<br />
syntaktische Komplexität c. / f. / kein Plural<br />
bezieht sich auf die Komplexität syntaktischer Strukturen eines Satzes oder Satzgefüges<br />
Szagun)<br />
e.g. Auf die Stimulierung syntaktischer Fähigkeiten zielt das Helm Elicited Language Program for<br />
Syntax Stimulation (HELPSS, vg. Helm-Estabrooks & Ramsberger, 1986) ab, bei dem situative<br />
Kontexte vorgegeben werden, die von den Patienten durch eine satzwertige Zieläußerung<br />
vervollständigt werden sollen. Die Anforderungen werden dabei hinsichtlich der Patientenreaktion<br />
und syntaktischen Komplexität stufenweise gesteigert. (Böhme)<br />
~ Syntax, syntaktische Störung<br />
syntactic impairment<br />
syntaktische Störung c. / f. / - -en<br />
Beeinträchtigung der Sprachproduktion grammatisch geordneter Strukturen, d.h. das<br />
morphologisch-syntaktische Regelsystem kann nicht normgerecht angewendet werden<br />
Böhme)<br />
e.g. Es gibt zwei Hauptformen syntaktischer Störungen bei Aphasie: den Agrammatismus und den<br />
Paragrammatismus. (Böhme)
Definiciones de términos alemán 235<br />
~ Syntax, Grammatik, Agrammatismus, Aphasie<br />
syntax<br />
Syntax n. / f. / kein Plural [- - syntaktisch]<br />
1) Teilbereich der Semiotik (auch Syntaktik), der sich mit der Anordnung und Beziehung<br />
von Zeichen beschäftigt<br />
2) Teilbereich der Grammatik natürlicher Sprachen (Satzlehre): System von Regel>n, die<br />
beschreiben, wie aus einem Inventar von Grundelementen (Morphemen, Wörtern,<br />
Satzgliedern) durch spezifische syntaktische Mittel alle wohlgeformten Sätze einer<br />
Sprache abgeleitet werden können Bußmann)<br />
e.g. Mit Hilfe der Reduzierten-Syntax-Therapie (REST) wird die Behandlung des schweren<br />
Agrammatismus bei Aphasie angestrebt. (Böhme)<br />
~ Grammatik, syntaktische Aphasie, syntaktische Komplexität, syntaktische Störung<br />
systematic desensitisation<br />
systematische Desensibilisierung c. / f. / - -en<br />
bekanntestes Verfahren der Verhaltenstherapie von Wolpe (1958) zur gezielten<br />
Angstbehandlung entwickelt Fiedler / Standop)<br />
e.g. Da Angst ein Hauptgrund für fehlangepaßte Vermeidungshandlungen ist, wird der Klient<br />
angeleitet, der Entstehung von Angst durch Entspannung vorzubeugen. (Zimbardo)<br />
~ Verhaltenstherapie, Angst<br />
tactile cue<br />
taktiler Cue c. / m. / taktile -s<br />
Hinweis (Cue), der gespeichert ist, um dabei zu helfen, genau das abzurufen, was von<br />
all dem Verfügbaren gerade gewünscht wird; (in diesem Fall ein taktiler Hinweis)<br />
Zimbardo)<br />
e.g. Der Therapeut sollte sich nach Shewan (1980) vor allem von dem Ziel leiten lassen, dem<br />
sprechapraktischen Patienten über taktile, visuelle oder andere Vorstellungshilfen zu korrekten<br />
artikulatorischen Bewegungsengrammen zu verhelfen. (Böhme)<br />
~ Cue, gestischer Cue<br />
tactile stimulation<br />
taktile Stimulation c. / f. / - -en<br />
taktile Reizsetzung, um eine Faszilitation oder Inhibition von Haltung- und<br />
Bewegungsmustern hervorzurufen Bartolome)<br />
e.g. Thermal-taktile Stimulation. Mit einem eisgekühlten Metallstab werden gezielte Triggerzonen<br />
gereizt. (Bartolome)<br />
~ Stimulierbarkeit, Reiz<br />
Tangible Reinforcement Operant Conditioning Audiometry<br />
Konditionierungsaudiometrie c. / f. / kein Plural<br />
das Kind wird konditioniert, auf Tonreize mit einer bestimmten Spielhandlung zu<br />
reagieren Stange)<br />
e.g. Ab einem Alter von 2 Jahren kann man versuchen, die Reaktion dem Kind im Sinne eines<br />
bedingten Reflexes (Pawlow) erst einzuüben, bevor man die eigentliche Hörprüfung beginnt. Auf<br />
einem Bildschrim werden kindgerechte Bilder gleichzeitig mit der Präsentation eines laut
Definiciones de términos alemán 236<br />
überschwelligen akustischen Stimulus gezeigt. In der Trainingsphase lernt das Kind, daß visueller<br />
und auditiver Reiz immer gleichzeitig erscheinen (Konditionierung). In der anschließenden<br />
Untersuchungsphase läßt man die visuelle Darbietung etwas verzögert gegen die auditive<br />
Stimulation auftreten. Das Kind wird für die "richtige" Reaktion auf einen auditiven Stimulus mit<br />
einem neuen Bild belohnt. Der Reizpegel wird dabei bis zur Reaktionsschwelle erniedrigt. Bei<br />
weiter entwickelten Kindern kann statt der passiven Belohnung mit Bildern eine aktive Reaktion<br />
konditioniert werden. (...) Die Gesamtheit der Methoden heißt Konditionierungsaudiometrie<br />
(englisch: Conditioned oriented reflex audiometry COR). (Wendler)<br />
~ Spielaudiometrie, visuelle Verstärkeraudiometrie, Tonschwellenaudiogramm<br />
Eine gesonderte Konditionierungsaudiometrie für geistig retardierte Kinder wird in der deutschen Literatur nicht<br />
erwähnt, deswegen wir hier die Konditionierungsaudiometrie beschrieben.<br />
team<br />
Team n. / n. / -s<br />
= Gruppe<br />
Gruppe von Personen, die mit der Bewältigung einer gemeinsamen Aufgabe beschäftigt<br />
ist Duden, Das Fremdwörterbuch)<br />
e.g. Insbesondere bei Patienten mit schweren Hirnschäden müssen in manchen Fällen durch<br />
Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten erst die Voraussetzungen für den Beginn der<br />
logopädischen Behandlung geschaffen werden. (Bartolome)<br />
~ interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
◊ Ärzteteam, Therapeutenteam<br />
Teflon injection<br />
Teflonimplantation c. / f. / -en<br />
= Tefloninjektion<br />
stimmverbessernde glottisverengende Operationen bei zu weitem Glottisspalt während<br />
der Phonation (Lateralposition der gelähmten Stimmlippe) können durch<br />
(...)Teflonimplantationen erfolgen Franzen)<br />
e.g. Mögliche Komplikationen (bei einseitiger Lähmung der inneren Kehlkopfmuskulatur) Exkavierung<br />
des gelähmten Stimmbandes (Kadaverstellung) mit erneuter Stimmverschlechterung --><br />
Therapie: evtl. Einspritzen von Teflon, Silikon, Collagen oder Knorpelimplantation, um durch eine<br />
Medianverlagerung des Stimmbandes eine bessere Stimme zu erreichen. (Weerda)<br />
~ Stimmlippenparese<br />
telegraphic language<br />
Telegrammsprache c. / f. / kein Plural<br />
= Telegrammstil<br />
typischer Sprechstil während der kindlichen Entwicklung. Er tritt mit etwa 2-3 Jahren auf<br />
und ist gekennzeichnet durch kurze, einfache Sätze, die Verwendung vieler<br />
Inhaltswörter und das Fehlen von Funktionswörtern, Tempus-Endungen und<br />
Pluralbildungen Zimbardo)<br />
e.g. Mit ca. 2 1/2 Jahren kommt das Kind ins zweite Fragealter mit Fragewörtern (z.B. warum, wie,<br />
was). Einfache Sätze können gebildet werden; Beginn von Nebensatzbildungen. (Wendlandt)<br />
~ Sprachentwicklung, Grammatik<br />
therapeutic process<br />
therapeutischer Prozess c. / m. / therapeutische -e<br />
= Therapieprozess, Therapie
Definiciones de términos alemán 237<br />
der therapeutische Prozess kann vier Aufgaben umfassen:<br />
1) Erstellung einer Diagnose<br />
2) Bestimmung der Ätiologie<br />
3) Entwurf einer Prognose<br />
4) Durchführung einer Behandlung Zimbardo)<br />
e.g. Darüber hinaus ist der Prozess der Krankheitsbewältigung eine wichtige Variable im<br />
Therapieprozess. (Böhme)<br />
~ Therapie<br />
therapy<br />
Therapie n. / f. / -n [therapieren- Therapeut - therapeutisch]<br />
= Behandlung<br />
Behandlung von Krankheiten, Heilverfahren Pschyrembel)<br />
e.g. Ein spezielles Ziel in der Therapie von Stimmstörungen bei morphologischen Veränderungen des<br />
Stimmapparates ist die bestmögliche und ökonomische Kompensation des Glottisschlusses.<br />
(Böhme)<br />
~ Sprech- und Sprachtherapie, Sprachtherapie, therapeutischer Prozess, Physiotherapeut,<br />
Psychotherapie, Verhaltenstherapie, rational-emotive Therapie<br />
◊ physikalische Therapie, Sprachtherapie, Psychotherapie<br />
thoracic breathing<br />
Thorakalatmung c. / f. / kein Plural<br />
= Brustatmung, Kostalatmung, Rippenatmung, Hochatmung<br />
beim kostalen Atemtyp erweitert sich bei der Inspiration im wesentlichen der Thorax, das<br />
Zwerchefell wird passiv durch die sich hebenden Rippen mit in die Höhe gezogen Wirth)<br />
e.g. Brustatmung. Diese ist als alleinige Atemform unphysiologisch und kann zu Stimmstörungen<br />
führen. Die Brustatmung wird oft als Hochatmung bezeichnet. (Böhme)<br />
~ Abdominalatmung, Mischatmung, Thorax, Thoraxkontraktion<br />
thoracic contraction<br />
Thoraxkontraktion c. / f. / -en<br />
= Brustkorbkontraktion<br />
der Thoraxraum erweitert sich (...) die Rippen werden entgegen dem elastischen<br />
Lungenzug und gegen die Schwerkraft durch Kontraktion der äußeren<br />
Zwischenrippenmuskeln gehoben und erweitern den Brustkorb lateral (kaudal) und<br />
sagittal (kranial) Wendler)<br />
e.g. Die bewegenden Kräfte des Brustkorbes sind einerseits die Zwischenrippenmuskeln und<br />
andererseits die Mm. Scaleni. Die Zwischenrippenmuskeln, Mm. intercostales füllen die<br />
Zwischenräume aus.(...) Bei dieser (der Inspiration) wird der Brustkorb aktiv gehoben und - da die<br />
Rippen schräg gestellt sind - erweitert, der epigastrische Winkel vergrößert. (...) Bei ruhiger<br />
Atmung kehrt der elastische Brustkorb passiv wieder in die Atemruhelage zurück. Erst bei<br />
forcierter Expiration wird der Brustkorb gegen die elastischen Kräfte zusätzlich gesenkt. (Kahle)<br />
~ Thorax, Atmung, atmen, Thorakalatmung<br />
thorax<br />
Thorax c. / m. / Thoraxe [- - thorakal]<br />
= Brustkorb
Definiciones de términos alemán 238<br />
der Brustkorb, Thorax, besteht aus 12 Brustwirbeln mit den Zwischenwirbelscheiben, 12<br />
Rippenpaaren und dem Brustbein. Der Brustkorb umfaßt den Brustraum, die Cavitas<br />
thoracis, an der man eine obere und untere Brustapertur, Apertura thoracis superior und<br />
Apertura thoracis inferior, beschreibt Kahle)<br />
e.g. Nach den Körperabschnitten im Bereich von Thorax und Abdomen, die während der Ruhe- und<br />
Stimmatmung die stärksten Bewegungen zeigen, wird der Atemtyp bestimmt. (...) Wesentlich<br />
erscheint nur ein Unterscheidungsmerkmal, nämlich das Verhältnis der thorakalen zur<br />
abdominalen Atembewegung. (Wendler)<br />
~ Atmung, atmen, Atemtyp, Thorakalatmung, Thoraxkontraktion<br />
Thoraxkontraktion, Thorakalatmung, Thoraxerweiterung, Thoraxmuskeln, Thoraxraum<br />
threshold<br />
Schwelle n. / f. / -n<br />
(physiol.) (Burkhardt) die bei einem gegebenen Ausgangszustand zur Auslösung einer<br />
Reaktion nötige Mindestgröße eines Reizes. (Hörschwelle, Schmerzschwelle) Franke)<br />
e.g. Oft wird eine Reiz erst dann wirksam, wenn seine Intensität einen bestimmten Wert, die<br />
Schwelle, überschritten hat; er löst dann aber die volle Reaktion aus. Dies ist- in der Sprache der<br />
Technik- nichtlineares Verhalten: die Stärke der Reizbeantwortung ist nicht einfach der<br />
Reizstärke proportional. Of ist es auch eine ganz bestimmte Reizkonfiguration oder Gestalt, die<br />
erst die motorische Antwort auslöst. (Schmidt)<br />
~ Sinuston-Hörschwelle, Tonschwellenaudiometrie, auditive Empfindung, Hörfeld<br />
throat<br />
Kehle n. / f. / -n [kehlen]<br />
= Gula, Gurgel<br />
1. vorderer Teil des Halses (beim Menschen und bei bestimmten Tieren): der Marder hat<br />
dem Huhn die Kehle durchgebissen (...); 2. der Rachen (mit Luft- und Speiseröhre): als<br />
er den Fisch aß, blieb ihm eine Grete in der Kehle stecken Duden)<br />
~ Pharynx<br />
Der Begriff Kehle wird im Deutschen gewöhnlich nicht im medizinischen Bereich verwendet, man benutzt<br />
anatomische Einteilungen.Der oben beschriebene Bereich entspricht sowohl dem Rachen als auch dem<br />
äußeren Hals.<br />
throat clearing<br />
Räusperer n. / m. / - [sich räuspern]<br />
leichter Hustenstoß, um sekret von den Stimmlippen wegzuschleudern Franke)<br />
e.g. Weiterhin berichten die Stimmgestörten (mit hyperfunktioneller Dysphonie) über Räusperzwang<br />
und Trockenheitsgefühl im Rachenbereich bei Stimmbelastungen. (Böhme)<br />
~ Stimmstörung, hyperfunktionelle Dysphonie<br />
thyroarytenoid<br />
thyroarytaenoid adj. /<br />
Schilddrüse und Gießbeckenknorpel betreffend Bunjes)<br />
e.g. Ebenfalls (glottis-)verengernd wirkt der M. thyreoarytaenoideus, dessen wichtigster Teil dann<br />
auch M. vocalis oder "Internus" genannt wird. Bei dessen Funktionsausfall werden die<br />
Stimmbänder meist bogenförmig ausgehöhlt, und die Stimmritze erscheint oval. Die Spannung<br />
der Stimmbänder, die für die höheren Töne wichtig ist, wird durch den schon erwähnten äußeren<br />
Kehlkopfmuskel, den M. cricothyreoideus und den medianen Teil des M. thyroarytaenoideus (M.<br />
vocalis), dem Stimm-Muskel bewirkt, der die Tonbildung vor allem dadurch beeinflußt, daß er<br />
Gestalt, Dicke und Elastizität der schwingenden Stimmlippenabschnitte verändert. (Habenmann)
Definiciones de términos alemán 239<br />
~ Larynx<br />
thyrohyoid muscle<br />
M. thyrohyoideus c. / m. / -n<br />
= Schildknorpel-Zungenbein-Muskel<br />
M. thyreohyoideus (Schildknorpel-Zungenbeinmuskel). Fortsetzung des M.<br />
sternothyreoideus. Vom hinteren Teil der Außenfläche der Schildknorpelplatten zu den<br />
Seitenflächen des Zungenbeinkörpers. Funktion: Bei fixiertem Zungenbein Zug des<br />
Kehlkopfes aufwärts, bei festgestelltem Kehlkopf Zug des Zungenbeins abwärts.<br />
Innervation: R. thyreoideus des Plexus cervicalis (Halsnerven) Wirth)<br />
e.g. Der gesamte Kehlkopf kann (...) über einen Muskelzug, der sich vom Sternum (M.<br />
sternohyoideus) bis zum Zungenbein (M. thyreohyoideus) zieht, in Längsrichtung bewegt werden.<br />
(Biesalski)<br />
~ Schildknorpel, Larynx, Muskel<br />
thyroid cartilage<br />
Cartilago thyroidea c. / m. / Cartilagines -e<br />
= Schildknorpel<br />
zwei Platten aus hyalinem Knorpel, die vorn im rechten Winkel zusammengewachsen<br />
sind und mit der Eminentia laryngea (Adamsapfel) außen am Hals deutlich vorspringen.<br />
Die hinteren Ränder laufen oben und unten in die Schildknorpelhörner aus.Durch<br />
Bänder sind die oberen mit dem Zungenbein, die unteren mit dem Ringknorpel<br />
verbunden. Zwischen Zungenbein und Schildknorpeloberrand finden sich die Membrana<br />
Membrana hothyroidea, zwischen Schildknorpelunterrand und Ringknorpel das<br />
Ligamentum cricothyroideum (Ligamentum conicum) Boenninghaus)<br />
e.g. Die Schildknorpelplatten sind ventral in einem unterschiedlich großen Winkel vereinigt (beim<br />
Mann etwa 90 , bei Knaben vor der Pubertät und beim weiblichen Geschlecht 120 ). (Wendler)<br />
~ Larynx, Cartilago arytaenoideus<br />
tinnitus<br />
Tinnitus aurium n. / m. / -<br />
= Tinnitus<br />
Tinnitus aurium (lat. Tinnitus Geklingel; aures Ohren): Ohrengeräusche Pschyrembel)<br />
e.g. Objektive Ohrgeräusche z.b. durch Glomustumoren des Mittelohres oder Spasmen des M. tensor<br />
tympani bzw. Myoklonien der Gaumenmuskulatur sind auch vom Untersucher wahrnehmbar. (...)<br />
Dagegen handelt es sich bei den subjektiven Ohrgeräuschen, dem sog. Tinnitus, um<br />
Empfindungen, die sich bisher einer Objektivierung entziehen. Sind sie durch Erkrankungen des<br />
Mittelohres, z.B. einen Tubenkatarrh, eine Mittelohrentzündung oder eine Otosklerose bedingt,<br />
kann eine Besserung durch Beseitigung der Grunderkrankung erreicht werden. Dies trifft auch für<br />
das Geräusch beim Hörsturz oder bei M. Menière zu, wenn sich die Hörleistung unter der<br />
Therapie bessert. Diese Geräusche haben meistens einen tieffrequenten Charakter.<br />
Hochfrequente Geräusche, wie sie bei einer Vielzahl von dauerhaften Innenohrschädigungen<br />
unterschiedlicher Äthiologie auftreten, sind jedoch nur schwer beeinflußbar. Ohrgeräusch ist ein<br />
Symptom, keine Diagnose! (...) Die subjektiv empfundene Intensität (kann) durch sekundäre<br />
Faktoren wie Streß, Schlafstörungen oder vegetative Störungen erheblich gesteigert werden (...).<br />
(Boenninghaus)<br />
tonal pattern<br />
Tonmuster c. / n. / -
Definiciones de términos alemán 240<br />
= Intonationsmuster<br />
phonologisch distinktive Tonhöhenbewegung. In Tonsprachen besteht diese<br />
Distinktivität auf der lexikalischen Ebene, in Intonationssprachen auf der syntaktischen<br />
und pragmatischen Ebene Bußmann)<br />
e.g. Eine Tonhöhenbewegung mit bedeutungsunterscheidender Funktion. Im Deutschen können wir<br />
die Tonhöhenbewegungen feststellen, die zueinander in einem Oppositionsverhältnis stehen:<br />
fallend, steigend und gleichbleibend. (Gadler)<br />
~ Sprachmelodie, Intonationsmuster<br />
tone<br />
Ton n. / m. / Töne<br />
einfache pendelartige (periodische) Sinusschwingung (Sinuston oder reiner Ton). Ein<br />
Ton im musikalischen Sinne ist physikalisch ein Klang Wirth)<br />
e.g. Tonempfindungen werden durch physikalische Reize (Schwingungen) hervorgerufen. Diese<br />
Empfindung muß einheitlich, für den Hörer unzerlegbar sein. DIN 1320 bezeichnet daher nur den<br />
Sinuston als Ton. Diese Bezeichnung hat sich jedoch bei Musikern nicht durchgesetzt, da auch<br />
eine nicht-sinusförmige, von einem Musikinstrument erzeugte Schwingung eine einheitliche<br />
Tonempfindung hervorruft. (Duden, Die Musik)<br />
~ Sinuston, Klang, Tonschwellenaudiometrie, Sinustonstimulus, Sinuston-Hörschwelle<br />
◊ Tonempfindung, Tonschwellenaudiometrie, Sinuston, Tonmuster<br />
tongue protrusion<br />
Zungenstoß c. / m. / Zungenstöße<br />
= Zungenpressen, tongue thrust, infantiles Schluckmuster<br />
(Schalch) Zunge macht beim Schlucken statt der Vorwärts-rückwärts-Bewegung eine in<br />
umgekehrter Richtung. Bei frontalen Hirnläsionen oder cerebralen Bewegungsstörungen<br />
od. bei myofunktionellen oder orofazialen Störungen bewirkt Zahnstellungs- u.<br />
Kieferanomalien, teilweise auch Sigmatismus interdentalis Franke)<br />
e.g. Das Zungenpressen (tongue thrust) ist ein wichtiges Leitsymptom einer orofazialen Dysfunktion.<br />
Dabei kommt es zu einer Vorverlagerung der Zunge gegen oder zwischen die Zähne bzw. die<br />
Zahnreihen während des Schluckens und des Sprechens. Als Folge kann sich ein Sigmatismus,<br />
speziell ein Signamtismus interdentalis, einestellen. Zusätzlich kann eine hyperfunktionelle<br />
Dysphonie beobachtet werden. (Böhme)<br />
~ Sigmatismus<br />
tonsil<br />
Tonsille n. / f. / -n [- - tonsillär, tonsillar]<br />
= Tonsilla, Mandel, Amygdala<br />
Mandel. Lymphatisches Gewebe mit bindegewebiger Kapsel umgeben, mit Krypten<br />
(Vertiefungen) besetzt. Aufgabe: Abwehrfunktion. Lage: am hinteren Zungenrücken (T.<br />
lingualis), am Dach des Epipharynx (T. pharyngica), beiderseits zwischen den<br />
Gaumenbögen (T. palatina). Syn.: Amygdala<br />
(anat.) Tonsille, Mandel; lymphorektikuläres Gewebe im Bereich des Übergangs der Mund-<br />
und Nasenhöhle in den PharynxPschyrembel Franke)<br />
e.g. Tonsillenfunktion. Mit dem übrigen lymphatischen Gewebe im Körper haben die Tonsillen<br />
gemeinsam die Aufgabe der Lymphocyten- und Plasmazellenbildung und der Antikörperbildung<br />
(...).Über die Krypten und das retikulierte Epithel bekommt das lymphoepitheliale Gewebe der<br />
Gaumenmandel besonders engen Kontakt mit Bakterien und anderen Fremdstoffen der
Definiciones de términos alemán 241<br />
Mundhöhle, (...). Über den Blutweg werden die Informationen durch Lymphocyten an das<br />
gesamte lymphatische System weitergeleitet und Abwehrstoffe bereitgestellt. Es kann kein<br />
Zweifel daran bestehen, daß die Aufgaben des lymphatischen Rachenringes in einer<br />
immunspezifischen Schutz- und Abwehrfunktion liegen. (...) Vor allem in den ersten Lebensjahren<br />
("immunologische Lernphase") sind die Tonsillen als immunaktives Organ aufzufassen.<br />
(Boenninghaus)<br />
~ Cavitas oris, Gaumenbogen<br />
trachea<br />
Trachea c. / f. / (Tracheen)<br />
= Luftröhre<br />
10- 12 cm langer Abschnitt der Atemwege, beginnt unterh. des Ringknorpels u. endet<br />
mit d. Aufzweigung in d. beiden Stammbronchien (Bifurcatio tracheae), ist aufgebaut aus<br />
16 - 20 hufeisenförmigen, nach hinten offenen hyalinen Knorpelspangen (Cartilagines<br />
tracheales), deren Ende durch eine Bindegewebemembran (Paries membranaceus) mit<br />
vorwiegend querverlaufenden glatten Muskelzügen verbunden sind; zwischen den<br />
einzelnen Knorpelspangen sind die Ligg. Annularia ausgespannt Pschyrembel)<br />
e.g. Die Hinterwand der Trachea ist membranös (Paries membranaceus) und liegt auf dem<br />
Ösophagus. (...) Der seitlichen Trachealwand liegen die Schilddrüsenlappen an, (...) Beim<br />
Schlucken hebt sich die Schilddrüse zusammen mit Kehlkopf und Luftröhre. (Boenninghaus)<br />
~ Atmung, Phonation<br />
tracheal stoma<br />
Tracheostoma c. / n. / Tracheostomata<br />
= Luftröhrenstoma<br />
operativ angelegte Öffnung der Luftröhre nach außen, i. d. R. zur Einlage einer<br />
Trachealkanüle Pschyrembel)<br />
e.g. Die Trachea wird endständig kranial des Sternums an der Halshaut vernäht. Laryngektomierte<br />
atmen ausschließlich über dieses Tracheostoma. Dadurch ergibt sich eine Reduktion der<br />
Totraumstrecke (Luftzirkulation ohne Gasaustausch) um ca. 15 cm (Mund- und Rachenraum,<br />
Endolarynx), wodurch die Atmung flacher wird. (Böhme)<br />
~ Laryngektomie, Laryngektomierter, Trachea-Ösophagus-Shunt<br />
tracheoesophageal shunt<br />
Trachea-Ösophagus-Shunt c. / m. / -s<br />
= Luftröhren-Speiseröhren-Shunt<br />
durch chirurgische Maßnahmen (wird) eine epithelisierte Verbindung zwischen Trachea<br />
und Ösophagus, ein Shunt, hergestellt Böhme)<br />
e.g. Durch Shuntoperationen läßt sich ein Luftkanal zwischen der Luftröhre und der Speiseröhre bzw.<br />
dem unteren Rachen anlegen, so daß während der Ausatmung bei zugehaltenem Tracheostoma<br />
Luft für eine Stimmgebung zur Verfügung steht. (Wendler)<br />
~ Stimmrehabilitation, Stimmprothese, Ösophaguslappen, Laryngektomie<br />
transformation<br />
Transformation n. / f. / -en [transformieren]<br />
Methode zur Umwandlung von syntaktischen Konstruktionen oder Sätzen bei (allerdings<br />
umstrittenem) Erhalt ihrer Grundbedeutung bzw. ihrer semantischen Information; eine<br />
Operation, die eine (Phrasen-) Struktur in eine andere überführt Lewandowski)
Definiciones de términos alemán 242<br />
e.g. Transformationen überführen die durch Phrasenstrukturregeln erzeugten Strukturbäume der<br />
Tiefenstruktur in abgeleitete Strukturbäume der Oberflächenstruktur (bezieht sich auf das Modell<br />
der generativen Transformationsgrammatik von N. Chomsky (1965)). (Bußmann)<br />
~ Grammatik, Syntax<br />
transient aphasia<br />
transitorische Aphasie c. / f. / (- -n)<br />
= vorübergehende Aphasie<br />
vorübergehende (transitorische) Aphasie mit der Dauer von wenigen Minuten bis 24<br />
Stunden Masuhr / Neumann)<br />
e.g. Transitorisch ischämischen Attacken (TIA) im Karotis-Stromgebiet gehen oft mit Motilitäts-,<br />
Sensibilitäts- und Sprachstörungen einher. (Masuhr / Neumann)<br />
~ Aphasie<br />
transient deafness<br />
vorübergehende Schwerhörigkeit c. / f. / (- -en)<br />
= vorübergehende Hörstörung<br />
eine Schalleitungsschwerhörigkeit ist häufig nur ein vorübergehendes Symptom und<br />
kann sehr oft korrigiert werden Berghaus, Rettinger, Böhme)<br />
e.g. Im Kleinkindes- und Vorschulalter ist andererseits die erworbene, vorübergehende<br />
Schwerhörigkeit aufgrund einer Otitis media deutlich häufiger als alle anderen Ursachen der<br />
Schwerhörigkeit. Sowohl akute als auch chronische Formen mit Mittelohrerguß sind für dieses<br />
Alter typisch und betreffen bis zu 75% der Kinder für eine unterschiedliche Zeitdauer. Die Otitis<br />
media acuta selbst, die nachfolgende Ergußbildung im Mittelohr und chronische Paukenergüsse<br />
führen zu einer Schalleitungsschwerhörigkeit von unterschiedlichem Ausmaß. Ein chronischer<br />
Paukenerguß kann kann beidseits Monate bis Jahre ohne andere Symptome als<br />
Schalleitungsschwerhörigkeit vorhanden sein. In solchen Fällen oder beim Auftreten von häufig<br />
rezidivierenden akuten Mittelohrinfektionen kann eine länger dauernde Hörstörung zu einer<br />
Sprachentwicklungsverzögerung des Kindes mit Artikulationsstörungen, Wortschatzdefizieten<br />
und Dysgrammatismen führen. (Probst, Grevers, Iro)<br />
~ Hörstörung, Hörschädigung, Hörverlust, Sprachentwicklung, Otitis media, chronisch<br />
seromuköse Otitis media<br />
trauma<br />
Trauma n. / n. / -ta [- Traumatologie - traumatisch]<br />
= Verletzung<br />
Gewalteinwirklung in körperlicher oder psychischer Hinsicht Pschyrembel)<br />
e.g. Als Folge einer Intubation oder Gastroskopie, aber auch nach einem stumpfen Halstrauma (wie<br />
z.B. Würgen) kann eine Aryknorpelluxation entstehen. (Böhme)<br />
~ Läsion<br />
◊ Schädel-Hirn-Trauma<br />
traumatic aphasia<br />
traumatische Aphasie c. / f. / (- -n)<br />
Aphasie, die nicht vaskulär, sondern traumatisch bedingt ist, wie z.B. nach einem<br />
Schädeltrauma oder einer Hirnoperation Wirth)<br />
e.g. Die amnestische Aphasie ist das typische Störungsmuster bei Aphasien nichtischämischer<br />
Genese (Verletzung, Tumor, auch Blutung). (Kittel)<br />
~ Aphasie, Trauma
Definiciones de términos alemán 243<br />
Die gängige Einteilung der Aphasien im deutschsprachigen Raum nach Poeck gilt für vaskulär bedingte<br />
Aphasien.<br />
traumatic mutism<br />
traumatischer Mutismus c. / m. / kein Plural<br />
= posttraumatischer Mutismus<br />
traumatischer Mutismus als Folge eines Hirntraumas oder einer Hirnstammschädigung<br />
Bußmann)<br />
e.g. Verantwortlich für den traumatischen Mutismus sind vermutlich sekundäre<br />
Gewebssschädigungen im Bereich der Brücke und des Hirnstamms und die dadurch bedingten<br />
bilateralen Unterbrechungen der von motorischen Gesichtskortex absteigenden<br />
Faserverbindungen. (Ziegler et.al.)<br />
~ elektiver Mutismus, totaler Mutismus, psychogener Mutismus, Tauma, Mutismus<br />
tremor<br />
Tremor n. / m. / kein Plural<br />
= Zittern<br />
unwillkürlich auftretende rhythmisch aufeinanderfolgende Kontraktionen antagonistisch<br />
wirkender Muskeln Pschyrembel)<br />
e.g. Das neurologische Bild der Parkinson-Krankheit wird durch die Teilsymptomatik Akinese<br />
(Bewegungslosigkeit, -armut), Rigor (Steifheit, Starre, Zahnradphänomen) und Ruhetremor<br />
charakterisiert. (Böhme)<br />
~ Parkinson-Krankheit, Rigor<br />
◊ Ruhetremor, Intentionstremor, Haltetremor<br />
triplegia<br />
Triplegie n. / f. / -n<br />
tri- (drei), -plegie (Wortteil mit der Bedeutung Lähmung); Lähmung von drei Extremitäten<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Ein Hirnstamminfarkt führt häufig zu einer Tetraplegie und Blickparese. (Masuhr / Neumann)<br />
~ Hemiplegie, Parese<br />
In der deutschsprachigen Literatur wird der Begriff "Triplegie" nicht verwendet. Gesprochen wird von<br />
"Hemiplegie", "Paraplegie" und "Tetraplegie".<br />
true vocal fold<br />
eigentliches Stimmband c. / n. / eigentliche Stimmbänder<br />
= Ligamentum vocale<br />
(Rohmert) bindegewebiger Rand der Stimmlippe Franke)<br />
e.g. Korrekterweise sollte von "Stimmlippe" gesprochen werden. Davon ist das Ligamentum vocale<br />
als eigentliches Stimmband abzugrenzen. Der Begriff "Stimmband" sollte deshalb vermieden<br />
werden, wenn die gesamte Stimmlippe oder ihre Schleimhautanteile gemeint sind. (Böhme)<br />
~ Stimmlippenschwingung, Plica vocale, Ligamentum vocale<br />
Die anatomische Bezeichnung für das eigentliche Stimmband ist "Ligamentum vocale".<br />
tumor<br />
Tumor n. / m. / -en<br />
= Geschwulst
Definiciones de términos alemán 244<br />
örtliche umschriebene Zunahme des Gewebevolumens; im weiteren Sinne jede<br />
lokalisierte Anschwellung (...), im engeren Sinne gewebliche Neubildung (Gewächs,<br />
Blastom, Neoplasie) im Form eines spontanen, verschiedengradig enthemmten,<br />
autonomen und irreversiblen Überschußwachstums von körpereigenem Gewebe, das in<br />
der Regel mit unterschiedlich ausgeprägtem Verlust spezifischer Zell- und<br />
Gewebefunktionen verbunden ist Pschyrembel)<br />
e.g. Vorwiegend kann eine Dysphagie nach operativen Eingriffen bei Tumoren der Zunge, Gaumens<br />
bzw. Oropharynx, Larynx und Hypopharynx sowie nach Mandibulotomie beobachtet werden.<br />
(Böhme)<br />
~ maligne, Metastase<br />
◊ malignerTumor, Hirntumor, Tumoroperation<br />
turn-taking<br />
Turn-Taking c. / n. / kein Plural<br />
= Sprecherwechsel<br />
Sprecherwechsel im Laufe eines Gesprächs Zimbardo)<br />
e.g. Die Modalitäten des Turn-Taking sind in dieser frühen Phase Blickaustausch und Gestik,<br />
vorsprachliche Routinespiele wie "Gib-und-nimm-Spiele" und der Austausch von Vokalisationen,<br />
wobei die Bezugsperson frühe Vokalisationen des Kindes imitiert und ihnen Bedeutung gibt.<br />
(Böhme)<br />
~ soziale Interaktion, Sprachentwicklung<br />
tympanic membrane<br />
Membrana tympani c. / n. / -e -<br />
= Trommelfell, Membrana tympanica<br />
(anat.) Membrana tympani; die sehnige Haut zw. äußerem Gehörgang u. Paukenhöhle;<br />
dreischichtig (mittl. Schicht, Lamina propria, fehlt in der Shrapnell-Membran)<br />
Pschyrembel)<br />
e.g. Das Trommelfell hat die Form eines nach innen gerichteten flachen Trichters. An seiner Spitze<br />
befindet sich der Umbo. Man unterscheidet den großen, unteren, gespannten Teil, die Pars<br />
tensa, und in der Incisura Rivini den kleineren, oberen, schlaffen Teil, die Pars flaccida<br />
(Shrapnell-Membran). (...) Der Hammergriff ist mit der Pars tensa fest verwachsen und scheint<br />
gelblich durch das Epithel hindurch. Sein unteres Ende entspricht dem Umbo (Nabel) des<br />
Trommelfells. (...) Die Eigenfarbe ist perlmuttgrau. (Boenninghaus)<br />
~ Membrana tympani-Perforation, Auris media, Auris externa, Tympanometrie<br />
tympanic membrane perforation<br />
Membrana tympani-Perforation c. / f. / - - -en<br />
= Trommelfellperforation, Perforation der Membrana tympanica, Perforation des<br />
Trommelfells<br />
punkt- bis nierenförmiger, zentraler Trommelfelldefekt bei akuter oder chron. Otitis<br />
media; randständige Perforation bei Cholesteatom; Sympt.<br />
Schalleitungsschwerhörigkeit; evtl. (eitrige) Otorrhoe, meist keine Schmerzen; Ther.:<br />
Nasentropfen, Antibiotika, Tympanoplastik Pschyrembel)<br />
e.g. Veränderung der Aufsicht und der Kontinuität durch Trommelfelldefekte: Bei einer akuten<br />
Mittelohrentzündung kann eine winzige bis stecknadelkopfgroße Perforation des Trommelfells<br />
bestehen, die meist nur an dem austretenden Sekrettropfen und dem auf diesem Sekret<br />
befindlichen pulsierenden Reflex zu erkennen ist. Nach Traumen sind die Perforationen oder<br />
Defekte des Trommelfells gezackt. Oft finden sich schlitzförmige Perforationen, ein blutig<br />
imbibierter oder lappiger Perforationsrand oder kleine Blutkoagula. (Boenninghaus)
Definiciones de términos alemán 245<br />
~ Otitis media, Membrana tympani<br />
tympanogram<br />
Tympanogramm c. / n. / -e [-Tympanometrie]<br />
die Impedanzänderung (bei der Tympanometrie) (läßt sich) durch die Messung des<br />
reflektierten Sondentonschallanteils in einer Kurve (Tympanogramm) aufzeichnen<br />
Boenninghaus)<br />
e.g. Das Tympanogramm, das nur bei nicht perforiertem Trommelfell durchführbar ist, kann eine<br />
Abflachung oder Verschiebung der Spitze in den negativen Druckbereich zeigen. Bei normalem<br />
Tympanogramm kann die Funktion der Ossicula mit dem Stapediusreflex überprüft werden.<br />
(Probst, Grevers, Iro)<br />
~ Tympanometrie, Impedanzaudiometrie, akustischen Impedanz, Mittelohr,<br />
Gehörknöchelchen, Perforation des Trommelfells<br />
tympanometry<br />
Tympanometrie c. / f. / (-n) [-Tympanogramm]<br />
Untersuchungsmethode der Impedanzaudiometrie, Messung der akustischen Impedanz<br />
des Trommelfells während einer Druckänderung im äußern Gehörgang zur Beurteilung<br />
der Trommelfellbeweglichkeit (z.B. bei Adhäsivprozessen u. Trommelfellnarben),<br />
Tubenfunktion (z.B. bei Tubenkatarrh), des Mittelohrdrucks (z.B. bei<br />
Paukenhöhlenerguß) u. der Funktion der Gehörknöchelchen (z.B. bei Otosklerose). Die<br />
Tympanometrie ist unabhängig von der Mitarbeit des Pat. u. daher ein wesentl.<br />
Bestandteil der Pädaudiologie Pschyrembel)<br />
e.g. Erzeugt man bei intaktem Trommelfell im Gehörgang, in dem sich die Meß-Sonde für den<br />
reflektierten Schallanteil befindet, zunächst ein Unterdruck, dann eine Druckgleichheit wie im<br />
Mittelohr und anschleißend einen Überdruck, läßt sich die Impedanzänderung durch die Messung<br />
des reflektierten Sondentonschallanteils in einer Kurve (Tympanogramm) aufzeichnen.<br />
(Boenninghaus)<br />
~ Tympanogramm, Impedanzaudiometrie, akustischen Impedanz, Mittelohr,<br />
Gehörknöchelchen<br />
unilateral<br />
unilateral adj. /<br />
= einseitig<br />
1. A) nur eine [Körper]seite betreffend; nur auf einer [Körper]seite bestehend (...); b) nur<br />
von einer Seite, einer Person oder Partei, nicht auch von der Gegenseite ausgehend<br />
(...); c) nur auf ein bestimmtes Gebiet beschränkt und nicht vielseitig (...); 2. [in<br />
subjektiver oder parteiischer Weise] nur eine Seite einer Sache, nur einen Gesichtspunkt<br />
berücksichtigend, hervorhebend (...) Duden, Das Bedeutungswörterbuch)<br />
e.g. Bei einseitiger (Stimmlippen-) Lähmung ist in der Regel keine Atemnot vorhanden. Bei<br />
doppelseitigen Lähmungen tritt (dagegen) Atemnot auf. (Wirth)<br />
~ unilaterale Hörschädigung, Stimmlippenparese<br />
◊ unilaterale Hörschädigung, unilaterale Stimmlippenparese<br />
unilateral hearing impairment<br />
unilaterale Hörschädigung c. / f. / - -en<br />
= einseitige Schwerhörigkeit, einseitige Hörschädigung, einseitige Hörbehinderung<br />
sie sind angeboren (Röteln der Mutter, Geburtstraumen, Mißbildungen) oder erworben<br />
(Enzephalitis, Mumps, Aminoglykoside, Kopfverletzungen) (Johannsen 1974). Sie
Definiciones de términos alemán 246<br />
verzögern die Sprachentwicklung nicht und werden zumeist im Vorschulalter von den<br />
Eltern entdeckt. Eine apparative Therapie ist nur in Ausnahmefällen sinnvoll. Im übrigen<br />
sollten Elternhaus und Schule der einseitigen Hörbehinderung rücksichtsvoll Rechnung<br />
tragen Biesalski)<br />
e.g. Indikation für Hörgeräteversorgung bei einseitiger Schwerhörigkeit: - Bei einseitiger<br />
Schwerhörigkeit muß der tonaudiometrische Hörverlust bei 2000 Hz oder bei mindestens 2<br />
Prüffrequenzen zwischen 500 und 3000 Hz mindestens 30 dB betragen. - Bei einseitiger<br />
Schwerhörigkeit muß durch das Hörgerät das Sprachverstehen im Störgeräusch um mindestens<br />
10 Prozentpunkte steigen oder das Richtungshören verbessert werden. (Arnold, Ganzer)<br />
~ Hörgerät<br />
unvoiced<br />
stimmlos adj. /<br />
Eigenschaft sprachl. Laute, bei deren Bildung die Stimmbänder nicht schwingen,<br />
sondern in Ruhelage verbleiben. Franke)<br />
e.g. Wenn sie (die Stimmbänder) weit geöffnet sind, bewirken sie stimmlose Laute, wie [p], [s].<br />
(Gadler)<br />
~ Laut, Artikulation<br />
upper oesophagus<br />
oberer Ösophagus c. / f. / (- Ösophagi)<br />
= obere Speiseröhre<br />
der Ösophagusmund (1. Enge) liegt am Ende des Hypopharynx hinter dem Ringknorpel<br />
(etwa in Höhe des 6. Halswirbels). (...) Im Bereich des Ösophagusmundes liegt die Pars<br />
fundiformis des M. constrictor pharyngis inferior (= Kilianscher Schleudermuskel)<br />
Weerda)<br />
e.g. Die Speiseröhre hat drei Engen. Die obere Enge, Ösophagusmund, liegt in Höhe des<br />
Ringknorpels. Sie hat Verschlußfunktion und ist die engste Stelle (Durchmesser etwa 14mm). Im<br />
Schluckakt erschlafft der Verschluß 0,5 - 1 s lang. (Kahle)<br />
~ Ösophagus, Ösophagusstimme<br />
In der deutschen Literatur wird der Ösophagus nach seinen drei Engen unterteilt, anstatt nach oberem und<br />
unterem Anteil. Hier wird also die obere Enge beschrieben.<br />
upper respiratory tract<br />
obere Atemwege c. / m. / immer Plural<br />
= obere Luftwege<br />
der eine Teil der luftleitenden Organe liegt im Kopf: obere Luftwege - Nase mit<br />
Nasenhöhlen, Nasennebenhöhlen und Rachen, bei klinischen Betrachtungen wird häufig<br />
auch die Mundhöhle dazu gerechnet Kahle)<br />
e.g. Am häufigsten sind obstruktive Ventilationsstörungen (Obere Atemwege: Ein- und beidseitige<br />
Stimmlippenlähmungen, gut- und bösartige Tumoren des Larynx, Trachealstenose; untere<br />
Atemwege: Asthma bronchiale, akute und chronische Bronchitis) feststellbar. (Böhme)<br />
~ laryngealer Atemweg, Atmung<br />
Manche deutschsprachigen Autoren zählen den Kehlkopf zu den oberen Luftwegen hinzu. Siehe z.B. Probst et al.<br />
utterance<br />
Äußerung n. / f. / -en [äußern- - geäußert]
Definiciones de términos alemán 247<br />
1) von einem Sprecher zwischen zwei Pausen produzierte Laut- (oder<br />
Schriftzeichen)kette, die aus einem oder mehreren satzartigen Ausdrücken bestehen<br />
kann.<br />
2) Sprechakttheorie Bußmann)<br />
e.g. Übertragene Bedeutungen von Metaphern und Redewendungen werden gelegentlich wörtlich<br />
ausgelegt (Konkretismus). Es gelingt den Patienten (mit nicht-aphasischer zentraler<br />
Sprachstörung) nicht immer, wichtige von unwichtigen Äußerungen zu unterscheiden. (Böhme)<br />
~ Sprache, Kommunikation, lokutionär, perlokutionär, illokutionär<br />
uvula<br />
Uvula n. / n. / -e<br />
= Zäpfchen, Staphyle<br />
Uvula (Dim. von lat. uva Traube) syn. Staphyle; Zäpfchen am Gaumen Pschyrembel)<br />
e.g. Eine Uvula bifida (geteiltes Zäpfchen) sollte immer Anlaß sein, ganz besonders intensiv nach<br />
einer submukösen Gaumenspalte zu fahnden. Das gespaltene Zäpfchen stellt allerdings kein<br />
obligates Symptom einer submukösen Gaumenspalte dar. (Böhme)<br />
~ Velum fissum, Palatum fissum, sekundärer Gaumen, velopharyngealer Sphinkter<br />
uvular<br />
uvular adj. / / [- Uvula - uvulär]<br />
= uvulär<br />
anat. zum Zäpfchen gehörig Bunjes)<br />
e.g. Uvular(laut) [Auch: Zäpfchenlaut]. Nach der Artikulationsstelle (Uvula) benannter Sprachlaut, z.B.<br />
der sth. Frikativ [r] in dt. [rö:re] >Röhre, der stl. Explosivlaut [q] in grönländisch [qa'jaq] Kajak oder<br />
beide in grönländisch [an:ora'aq] Anorak. (Bußmann)<br />
~
Definiciones de términos alemán 248<br />
[x] ist der /tase/<br />
Jahn)<br />
e.g. Ersetzungsprozesse. Es werden Lauteigenschaften verändert, die den Artikulationsort oder die<br />
Artikulationsart betreffen, z.B. bei der Ersetzung des velaren Plosivlautes /k/ durch den<br />
alveolaren Laute /t/ (z.BV. Kanne --> Tanne). (Jahn)<br />
~ Alveolarisierung, phonetisch-phonologische Störung, Assimilation<br />
velopharyngeal<br />
velopharyngeal adj. /<br />
zu Gaumensegel (Velum) und Rachen (Pharynx) gehörend )<br />
e.g. Ein besonderes Problem stellen bei manchen Patienten die Hyperkinesen dar. Sie sind immer ein<br />
Zeichen einer zentralen motorischen Störung und besonders häufig bei Patienten mit<br />
Hirnstammläsionen. (...) Häufig treten sie an Gaumensegel, Rachenhinterwand und Kehlkopf als<br />
velo-pharyngo-laryngeale Myokloni in Erscheinung und sind bisweilen schon von außen an<br />
nystagmusartigen Vertikalbewegungen des Kehlkopfes erkennbar.<br />
Vokal: Bei Totalverschluß des velopharyngealen Nasenzugangs durchgehende unterschiedliche<br />
eingeengte Öffnung des pharyngo-oralen Ansatzrohrteiles. Pétrusson S. 93 (Bartolome)<br />
~ velopharyngeale Insuffizienz, velopharyngealer Sphinkter, Velo-Pharyngoplastik<br />
◊ velopharyngeale Insuffizienz, velopharyngealer Sphinkter, Velo-Pharyngoplastik<br />
velopharyngeal insufficiency<br />
velopharyngeale Insuffizienz c. / f. / (- -en)<br />
= velopharyngeale Inkompetenz, insuffuzienter velopharyngealer Abschluß<br />
fehlender Abschluß des Nasenrachenraumes durch das Velum pallatinum (zu kurzes<br />
Velum, Spaltbildung, Lähmung z.B. nach Diphterie, Narbenbildung nach Tonsillektomie<br />
oder Tumorresektion, nach Adenotomie), (...) tritt auch funktionell auf Weerda)<br />
e.g. Der velopharyngeale Abschluß wird durch die Velumelevation gewährleistet, die das Eindringen<br />
des Bolus in die Nase, also eine nasale Penetration verhindert. (...) Bei insuffizintem<br />
velopharyngealen Abschluß erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer nasalen Penetration<br />
insbesondere bei großen Bolusmengen oder nach vorn geneigtem Kopf. (Bartolome)<br />
~ velopharyngealer Sphinkter, Velumprothese, Velumhypoplasie, Velo-Pharyngoplastik,<br />
pharyngealer Gewebslappen, Velum fissum, Palatum fissum<br />
velopharyngeal valve<br />
velopharyngealer Sphinkter c. / m. / velopharyngeale -<br />
Hauptaufgabe des Velums ist es den Nasenweg zu trennen. Das Velum besteht aus<br />
einem intinsischen Muskelpaar und vier Paar extrinsischen Muskeln. Der intrinsische<br />
Musculus uvulae (Zäpfchenmuskel) erstreckt sich innerhalb des Zäpfchens. Seine
Definiciones de términos alemán 249<br />
Kontraktion bewirkt eine Hebung und Verkürzung des Gaumensegels. Ebenfalls an der<br />
Hebung des Gaumensegels beteiligtsind der Musculus levator veli palatini<br />
(Gaumensegelheber) und der Musculus tensor veli palatini (Gaumensegelspanner). Der<br />
Musculus palatopharyngeus (Gaumen-Rachen-Muskel) bildet den hinteren<br />
Gaumenbogen und verbindet den Gaumen mit dem Pharyngeus superior (oberer<br />
Rachenmuskel). Seine Kontraktion zieht den Gaumen abwärts und wölbt die<br />
Rachenhinterwand nach vorne. Den vorderen Gaumenbogen formt der Muculus<br />
palatoglossus (Gaumen-Zungen-Muskel), der den Gaumen ebenfalls abwärts zieht, der<br />
aber auch an der Zungenrückenelevation beteiligt ist Bartolome)<br />
e.g. Eine Beschreibung der physiologischen velopharyngealen Verschlußmuster kann in Anlehnung<br />
an Skolnick et al. (1973) und Croft et al. (1981) in vier Typen erfolgen: 1. Koronarer Typ: Das<br />
Velum bewegt sich in der ganzen Breite nach dorsal auf die Rachenhinterwand zu. Dabei<br />
entsteht ein koronarer Spalt zwischen Velum und Rachenhinterwand. 2. Sagittaler Typ: Es tritt<br />
eine starke Bewegung der seitlichen Pharynxwände ein. Dabei findet sich ein sagittaler Spalt. 3.<br />
Zirkulärer Typ: Ein ringförmiger Verschluß ist infolge einer Bewegung von Velum und und<br />
lateralen Pharynxwänden feststellbar. 4. Zirkulärer Typ mit Passavantschem Wulst: Eine<br />
Bewegung von Velum und seitlichen Rachenwänden sowie eine zusätzliche Bewegung der<br />
dorsalen Rachenwand nach vorn sind erkennbar. (Böhme)<br />
~ Uvula, Palatum molle, Pharynxhinterwand, Pharynx, velopharyngeale Insuffizienz<br />
ventricle<br />
Ventrikel c. / m. / - [- - ventrikulär]<br />
= Ventriculus, Kammer, Höhle<br />
(kleiner Bauch), (1) Magen, (2) Herzkammern, (3) Hirnkammern, (4) V. laryngis:<br />
Morgagnische Taschen Franke)<br />
e.g. Die Liquorproduktion erfolgt in allen vier Ventrikeln, wobei der Transport von den Seitenventrikeln<br />
über den dritten in Richtung des vierten Ventrikels erfolgt. (Trepel)<br />
~ Nervensystem<br />
ventricular fold<br />
Plica vestibularis c. / f. / -e vestibulares<br />
= Taschenfalte<br />
die Membrana quadrangularis (...) formt an ihrem unteren Ende die sog. "falschen<br />
Stimmbänder ", die Taschenbänder, Ligg. vestibularia. Sie werfen im Schleimhautrelief<br />
die Taschenfalten auf, die in den Luftweg ragen und zwischen sich eine Ritze, die<br />
Vorhofspalte, freilassen Deckert)<br />
e.g. Normalerweise verhalten die Taschenfalten sich bei der Phonation passiv. Werden sie zur<br />
Stimmgebung (Taschenfaltenstimme) benutzt, besteht ein pathologisches Phonationsmuster.<br />
Allerdings können Taschenfalten auch eine Ersatzfunktion übernehmen, wenn die Stimmlippen<br />
durch Operationen oder Trauma so geschädigt sind, daß sie für die normale Stimmgebung nicht<br />
mehr verwendbar sind. (Böhme)<br />
~ Taschenfaltenstimme<br />
ventricular phonation<br />
Taschenfaltenstimme c. / f. / (-n)<br />
= Taschenfaltenphonation<br />
durch Zusammenpressen der Taschenfalten entsteht eine gepreßte, rauhe Stimme<br />
Boenninghaus)<br />
e.g. Normalerweise verhalten sich die Taschenfalten bei der Phonation passiv. Werden sie zur<br />
Stimmgebung benutzt, besteht ein pathologisches Phonationsmuster. Allerdings können die<br />
Taschenfalten auch eine Ersatzfunktion übernehmen, wenn die Stimmlippen durch Operationen
Definiciones de términos alemán 250<br />
oder Trauma so geschädigt sind, daß sie für die normale Stimmgebung nicht mehr verwendbar<br />
sind. (Böhme)<br />
~ Taschenfalte, Stimmlippenparese, Plica vestibularia<br />
verb inflection<br />
Konjugation n. / f. / -en [konjugieren- - konjugierend]<br />
= Verbflexion<br />
Morphologische Kennzeichnung des Verb(stamm)s hinsichtlich der verbalen<br />
grammatischen Kategorien Person, Numerus, Tempus, Modus, Genus und Aspekt<br />
Bußmann)<br />
e.g. Ein Verb kann im Satz in unterschiedlichen Formen auftreten. Diese Formen sind seine<br />
Realisationsformen = seine Konjugationsformen. (Kürschner)<br />
~ Flexion, Grammatik<br />
Im Englischen wird "Flexion" (inflection) nicht in wie im Dt. in Deklination, Konjugation und Komparation unterteilt<br />
verb phrase<br />
Verbalphrase c. / f. / -n<br />
= Verbphrase<br />
syntaktische Kategorie, die im Rahmen der generativen Transformationsgrammatik als<br />
unmittelbare Konstituente des Satzes fungiert und obligatorisch ein Verb enthält. Je<br />
nach Valenz des Verbs variiert Zahl und Art der (obligatorischen) Ergänzungen<br />
Bußmann)<br />
e.g. Der eigentliche Satzbau mit Beginn der Zweiwortäußerungen wird relativ schnell durch die<br />
Erweiterungen der Verbalphrase um fakultative und dann obligatorische Ergänzungen zum Verb<br />
aufgebaut. (Dickmann / Flossmann / Klasen / Schrey-Dern / Stiller / Tockuss)<br />
~ Grammatik, Syntax<br />
verbal behaviour<br />
verbales Verhalten c. / n. / kein Plural<br />
die Gesamtheit der nach außen sichtbaren Handlungen (in diesem Sinne die<br />
sprachlichen) Remschmidt)<br />
e.g. Dem Kind wird der Beginn der an es adressierten Sprachäußerung des Erwachsenen meist<br />
besonders signalisiert: es wird mit Namen angesprochen, oder mit "schau mal" - alles Hilfsmittel,<br />
das jetzt einsetzende verbale Verhalten des Erwachsenen als etwas Besonderes aus dem<br />
allgemeinen Verhaltensstrom herauszuheben und als an das Kind gerichtet erscheinen zu<br />
lassen. (Hörmann)<br />
~ Sprechverhalten, Verhalten<br />
verbal communication<br />
verbale Kommunikation c. / f. / kein Plural<br />
= mündliche Kommunikation<br />
zwischenmenschliche Verständigung mittels sprachlicher Mittel Bußmann)<br />
e.g. Das wichtigste Rehabilitationsziel (in der Aphasietherapie) ist die Verbesserung der non-verbalen<br />
und verbalen Kommunikation; dies läßt sich meist nur über die Verbesserung andererer<br />
neurophysiologischer Leistungen wie Problemlösestrategien, Bewegungsplanung und -<br />
koordination, Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis, auditive und visuell-konstruktive Leistungen<br />
erzielen. (Biesalski / Friedrich)<br />
~ Kommunikation, Aphasie, nonverbale Kommunikation
Definiciones de términos alemán 251<br />
verbal dyspraxia<br />
artikulatorische Dyspraxie c. / f. / (- -n)<br />
= verbale Dyspraxie, artikulatorische Apraxie, Sprechapraxie<br />
artikulatorische Apraxie mit den Leitsymptomen von Parapraxien beim Sprechen. Sie<br />
lassen sich unterteilen ind Substitutionen, Permutationen, Additionen, Elisionen,<br />
Perseverationen, amorphe Bewegungen und Hilfsbewegungen, bei denen andere<br />
Körperteile, bei der Sprechapraxie die Hände, das Erreichen des intendierten<br />
Artikulationsortes unterstützen Kittel)<br />
e.g. Verschiedene Autoren (u.a. Allmayer, 1997; Dannenbauer, 1999) haben auf das Phänomen der<br />
verbalen Entwicklungsdyspraxie hingewiesen. Es handelt sich hierbei um um eine neurogene<br />
Störung zielgerichteter, zeitlich abgestimmter Willkürbewegungen bei der Produktion von<br />
Sprachlauten und Lautsequenzen, wobei die sensomotorischen Fähigkeiten intakt sind. (Jahn)<br />
~ Apraxie, Sprechapraxie, bukkofaziale Apraxie<br />
"Sprechapraxie" und "artikulatorische Apraxie" werden in der deutschsprachigen Literatur häufig synonym<br />
verwendet.<br />
verbal output<br />
Sprachproduktion c. / f. / kein Plural<br />
= verbaler Output<br />
Teilprozess der Sprachverarbeitung, der die konzeptuelle Planung und sprachliche<br />
Produktion umfaßt; mehrere Ebenen stehen in einem engen Wirkungszusammenhang:<br />
psychologische (kognitive) Voraussetzung, Speicherung und Abruf von grammatischer<br />
/lexikalischer Information, neuromotorische Vorgänge, Artikulation,<br />
Überwachungsinstanz, die artikulatorische oder semantische Versprecher korrigiert<br />
Bußmann)<br />
e.g. In ihrer Beobachtungsstudie zum Kommunikationsverhalten in der häuslichen Umgebung stellte<br />
Holland (1982) bei den Aphasikern in den allermeisten Fällen eine große Bandbreite<br />
kommunikativer Verhaltensweisen und Strategien fest, wobei das nonverbale Verhalten sehr<br />
erfolgreich war. Patienten, deren verbaler Output in hohem Maße erfolgreich war, setzten viel<br />
häufiger unterschiedliche kompensatorische Strategien ein als die weniger erfolgreichen<br />
Kommunikatoren. (Bongartz)<br />
~ rezeptive Sprache, expressive Sprachstörung, Artikulation<br />
verbal paraphasia<br />
verbale Paraphasie c. / f. / - -n<br />
Austausch eines Wortes gegen ein beliebiges anderes Franke)<br />
e.g. Häufig bringen Wernicke-Aphasiker semantische Paraphasien hervor. Dabei wird das erwartete<br />
Wort entweder durch ein semantisch naheliegendes oder durch ein Wort ersetzt, das keinen<br />
direkten Bedeutungszusammenhang zum Zielwort mehr erkennen läßt. (Poeck)<br />
~ phonematische Paraphasie, Paraphasie<br />
Die "semantische Paraphasie" kann als eine Unterform der "verbalen Paraphasie" betrachtet werden.<br />
voice mutation<br />
Stimmmutation c. / f. / -en<br />
= physiologischer Stimmwechsel, Stimmwechsel<br />
die Umwandlung der kindlichen Stimme in die eines Erwachsenen während der<br />
Geschlechtsreifung heißt Mutation Wendler)<br />
e.g. Die Veränderungen der Stimme während der Pubertät (...) können zu Stimmstörungen führen.<br />
(...) Mit der Pubertät erfolgt, besonders bei Knaben, ein auffallendes Wachstum des
Definiciones de términos alemán 252<br />
Kehlkopfslkeletts mit einer Längen- und Breitenzunahme der Stimmlippen und eine Senkung der<br />
Sprechstimmlage. (...) Bei etwa einem Fünftel der mutierenden Knaben macht sich der<br />
Stimmwechsel als Stimmbruch besonders bemerkbar. (Böhme)<br />
~ Mutationsdysphonie, Mutationsfistelstimme<br />
voice onset time<br />
Voice Onset Time c. / f. / kein Plural<br />
= VOT<br />
hierunter versteht man den Stimmbildungszeitraum, d.h. die Zeitspanne, gemessen in<br />
Tausendstel Sekunden, die zwischen der Freigabe des Luftdrucks und dem Beginn der<br />
Stimmhaftigkeit (Vibration der Stimmbänder) verstreicht. Konsonanten (besonders<br />
Verschlußkonsonanten) mit niedriger VOT werden als stimmhaft, solche mit größerer als<br />
stimmlos wahrgenommen Lagenmayr)<br />
e.g. Kinder haben auch bei Plosiven eine höhere Voice-onset-time (VOT) als Erwachsene. Sie<br />
erscheint umso länger je größer die Zeitspanne ist, die zwischen der Verschlußlösung eines<br />
Lautes und dem Einsatz der Stimmlippenschwingung liegt. Je langsamer gesprochen wird, desto<br />
länger sind die VOT-Werte. (Baumgartner, Füssenich)<br />
~ Stottern, stimmlos, stimmhaft<br />
voice prosthesis<br />
Stimmprothese c. / f. / -n<br />
= Prothesen-Ösophagus-Stimme<br />
während derLaryngektomie oder später werden in einen Shunt, der operativ zwischen<br />
Tracheahinterwand und Ösophagusvorderwand angelegt wird, Kunststoffprothesen mit<br />
einem ösophagusseitigen Ventil eingesetzt. In der Ausatmungsphase kann bei<br />
zugehaltenem Tracheostoma Luft für eine ösophageale Stimmgebung bereitgestellt<br />
werden. Der Überdruck öffnet das Prothesenventil, das - bei fehlendem Atemstrom -<br />
geschlossen ist und einen Schutz vor in die Trachea eindringenden<br />
Nahrungsbestandteilen, Schleim u.a. bietet Wendler)<br />
e.g. Vergleichende Untersuchungen beweisen, daß die sprachliche Kommunikation mit wesentlich<br />
höherer Erfolgsrate und schneller mittels Stimmprothese als mittels Ösophagus-Ersatzstimme<br />
wiederhergestellt werden kann. (Böhme)<br />
~ Stimmrehabilitation, Trachea-Ösophagus-Shunt, Laryngektomie<br />
voice rest<br />
Stimmruhe c. / f. / kein Plural<br />
vollständige Stimmschonung, (...) der Verzicht auf jegliches Sprechen bis zur Abheilung<br />
der Veränderungen Grohnfeldt)<br />
e.g. Empfehlungen wie absolute Stimmruhe, Stimmschonung und Flüstern müssen sehr kritisch<br />
betrachtet werden. Eine absolute Ruhigstellung des Kehlkopfes ist praktisch niemals erreichbar.<br />
Vergleichsweise schluckt jeder Mensch 580- bis 2000mal täglich, wobei jedesmal eine<br />
Larynxelevation eintritt. Die einzige Indikation für eine Stimmruhe sind eine akute Laryngitis und<br />
ein Zustand nach einem operativen Eingriff im Stimmlippenbereich. (...) Bei einer übertriebenen<br />
Stimmruhe oder Stimmschonung wird dem Patienten einen Teil seiner Lebensqualität<br />
genommen. Dagegen sollte man eine modifizierte Stimmruhe, auch als "Stimmerhaltung"<br />
bezeichnet, angestrebt werden. Dabei werden folgende Empfehlungen ausgesprochen: -<br />
Grundsätzlich muß Sprechen über längere Zeit vermieden werden. - Schreien, Singen und<br />
Unterrichten sind nicht möglich. - Kein Telephonieren oder Sprechen im Lärm, da hier unbewußt<br />
laut phoniert wird. (Böhme)<br />
~ Laryngitis
Definiciones de términos alemán 253<br />
voice therapy<br />
Stimmtherapie c. / f. / (-n)<br />
Ziel aller stimmtherapeutischen Bemühungen, und damit auch der konservativen,<br />
üblicherweise logopädischen Übungsbehandlungen hat für jeden Patienten die<br />
individuell-optimale Stimmfunktion und bestmögliche Eigen-Kontrollfähigkeit der<br />
erreichten stimmlichen Leistungsfähigkeit zu sein in Abhängigkeit von den jeweiligen<br />
strukturell-morphologischen und funktionell-emotionalen Gegebenheiten. (...)<br />
(Gundermann 1970,1977,Haupt 1987, Spiecker-Henke 1994) Böhme)<br />
e.g. In den letzen Jahren beeinflußten Theorien und Verfahren der Psychotherapie die<br />
Weiterentwicklung der logopädischen Stimmtherapie. (...) Zunehmend wurde das Erarbeiten der<br />
physiologischen Stimmfunktion unter Berücksichtigung der psycho-mentalen Einheit des<br />
Patienten und seiner Eingebundenheit in die Umwelt in den Vordergrund gestellt. Weitere<br />
wesentliche Einflüsse auf die bestehenden Stimmtherapieverfahren kamen aus Methoden der<br />
Körperarbeit, die zur gleichen Zeit entstanden und ihre Anwendung sowohl innerhalb der<br />
Psychotherapie als auch in dem sich neu herausbildenden Bereich der Selbsterfahrung fanden.<br />
(...) Durch diese Methoden wurde der Zusammenhang von Stimmfunktion und<br />
gesamtkörperlicher Spannung deutlich. Und nach Wegen gesucht, diese Erkenntnis ind der<br />
praktischen Stimmtherapie umzusetzen. (Böhme)<br />
~ Atemtherapie, Schulung der auditiven Wahrnehmung in der Stimmtherapie, Dysphonie<br />
voice tremor<br />
Tremolo n. / n. / Tremoli [tremolieren]<br />
= Phonationstremor, Stimmzittern,<br />
es stellt eine unschöne Abart des Vibratos dar: 8 -12 mal pro Sekunde erfolgt ein<br />
Wechsel der Tonhöhe mit größeren Tonhöhenunterschieden (mehr als ein Ganzton) und<br />
größere Intensitätsschwankungen (über 5 dB) Wirth)<br />
e.g. Deutlich hörbare Abweichungen ( der Tonhöhe), als Tremolo bezeichnet, gelten nicht nur als<br />
unschön, sie sind oft zugleich Anzeichen einer stimmlichen Fehlfunktion. Im Alter besteht die<br />
Neigung zu einem starren, unelastischen und zu schnellen Vibrato mit auffällig großen<br />
Tonhöhenschankungen. (Wendler)<br />
~ Tonhöhenänderung<br />
voiced<br />
stimmhaft adj. / / [- Stimmhaftigkeit]<br />
Eigenschaft sprachl. Laute, bei denen die Stimmlippen schwingen (Vibration am Larynx<br />
fühlbar, z.B. bei den Vokalen und best. Konsonanten Franke)<br />
e.g. Stimmhafte und stimmlose Konsonanten: Solche bei denen die Stimmlippen eine der beteiligten<br />
Schallquellen bilden, bezeichnet man als stimmhaft (b, d, w); ist nur der stumme Atemstrom an<br />
der Konsonantenbildung beteiligt, nennt man diese stimmlos (p, t, f). Die Grenzen zwischen<br />
stimmhaft und stimmlos sind fließend. (Habermann)<br />
~ stimmlos, Stimme<br />
voluntary stuttering<br />
willentliches Stottern c. / n. / kein Plural<br />
= freiwilliges Stottern<br />
Bestandteil von mehrdimensionalen Therapieansätzen, um dem Annäherungs-<br />
Vermeidung-Konflikt zu entkommen , der bei Stotternden zur Bestrafung führt, sowohl,<br />
wenn er spricht (es folgt Stottern) oder auch nicht spricht (es folgen sozial unangenehme<br />
Konsequenzen oder angenehme Konsequenzen bleiben aus) Fiedler / Standop)
Definiciones de términos alemán 254<br />
e.g. Das Einüben des willentlichen Stotterns setzt vier Akzente:<br />
1. Selbstwahrnehmung der Symptomatik<br />
2. Symptome bewußt produzieren<br />
3. Stottern wird variiert<br />
4. Stottern wird Reststottern (Fiedler / Standop)<br />
~ Stottern, Therapie, Pseudostottern<br />
vowel<br />
Vokal n. / m. / -e [- - vokalisch]<br />
= Selbstlaut, Öffnungslaut, Monophthong<br />
ein Sprachlaut, bei dem der Luftstrom den Mund und Nasenraum frei passieren kann,<br />
wobei allerdings die Stimmbänder mitschwingen Gadler)<br />
e.g. Die Vokale werden in Oralvokale, Nasalvokale, Diphthonge und Halbvokale eingeteilt. (Wirth)<br />
~ Konsonant, Phonologie, Halbvokal, Vokaldreieck, Vorderzungenvokal, zentraler Vokal,<br />
Diphthong, Hinterzungenvokal<br />
◊ Vokaldreieck, zentraler Vokal, Kardinalvokal, Halbvokal, Oralvokal, Nasalvokal<br />
Ggs. Konsonant<br />
vowel triangle<br />
Vokaldreieck c. / n. / -e<br />
die Vokale werden hinsichtlich ihrer physiologischen Merkmale (Zungenlage)<br />
schematisch eingeteilt, die Eckpunkte (a, e, i) bedeuten Extremstellen der Zungenlage.<br />
Die übrigen Vokale lieben dazwischen Wirth)<br />
e.g. Aus dem ursprünglich von C.F. Hellwag (1754-1835) entwickelten Vokaldreieck bei dem [i], [u]<br />
und [a] die Eckpunkte bilden, wurde durch eine Differenzierung des a-Lautes in ein vorderes und<br />
ein hinteres [a] das Vokalviereck entwickelt. (Bußmann)<br />
~ Phonologie, Vokal, Vokalviereck<br />
Heute wird vorwiegend das "Vokalviereck" zur Beschreibung eingesetzt.<br />
Wernicke's area<br />
Wernicke-Sprachzentrum c. / n. / (- Sprachzentren)<br />
= Wernicke-Areal, sensorisches Sprachzentrum, Wernicke-Zentrum, Wernicke-Region<br />
sensorische Sprachregion im hinteren Bereich des Gyrus temporalis superior der<br />
dominanten Hemisphäre des Gehirns Pschyrembel)<br />
e.g. In der dominanten Hemisphäre werden offensichtlich auditorische Impulse mehr rational<br />
integriert, wobei im Zentrum das Verständnis der Sprache steht. Deswegen wird die sekundäre<br />
Hörrinde hier auch als sensorisches Sprachzentrum (Wernicke-Sprachzentrum) bezeichnet.<br />
(Trepel)<br />
~ Wernicke-Aphasie, sensorische Aphasie<br />
Ggs. Broca-Sprachzentrum<br />
word<br />
Wort n. / m. / Wörter [- - wörtlich]<br />
Definitionsvorschläge, aufgelistet nach Beschreibungsebenen:<br />
a) Phonetisch-phonologisch: kleinste durch Wortakzent und Grenzsignal theoretisch<br />
isolierbare Lautsegmente, die auf<br />
b) orthographisch-graphemischer Ebene durch Leerstellen im Schriftbild isoliert werden<br />
c) auf morphologischer Ebene sind sie Grundeinheiten von grammatischen Paradigmen (...)
Definiciones de términos alemán 255<br />
d) auf lexikalisch-semantischer Ebene kleinste, relativ selbständige Träger von Bedeutung,<br />
die im Lexikon kodifiziert sind, und<br />
e) unter syntaktischem Aspekt lassen sie sich als kleinste verschiebbare und ersetzbare<br />
Einheiten eines Satzes beschreiben (...) Bußmann)<br />
e.g. Wortarten sind Verb, Substantiv, Artikel, Pronomen, Adjektiv, Adverb, Partikel, Präposition,<br />
Konjunktion und Interjektion. (Kürschner)<br />
~ Sprache, Syntax, Phonologie, Artikulation, Wortfindung, Wortschatz, Wortwiederholung<br />
◊ Wortschatz, Wortfindung, Wortart, Wortform, Wortwiederholung, Wortkette<br />
word repetition<br />
Wortwiederholung c. / f. / -en<br />
= Wortrepetition<br />
Wiederholung von Wörtern Wirth)<br />
e.g. Johnson (1959) entwickelte mit seinen Mitarbeitern ein allgemeines System für die Einordnung<br />
von Sprechunflüssigkeiten. Sie kamen dabei zu folgenden Kategorien: (1) Einschiebungen, (2)<br />
Silben- und Phonemwiederholungen, (3) Wortwiederholungen, (4) Satzwiederholungen, (5)<br />
Aussagerevisionen, (6) unvollständiger Satzbau, (7) unterbrochene Wörter, (8) Dehnung von<br />
Phonemen. (Fiedler / Standop)<br />
~ Stottern, klonisches Stottern, Wort<br />
word retrieval<br />
Wortfindung c. / f. / kein Plural<br />
Fähigkeit, das passende Wort bzw. Ausdruck abzurufen Franke)<br />
e.g. Viele (amnestische) Patienten können die Wortfindungsstörungen aber durch die<br />
verschiedensten Umwegstrategien ausgleichen. Sie weichen in allgemeine Floskeln aus,<br />
beschreiben Gebrauch oder Eigenschaft oder verwenden Stellvertreterworte ohne spezifische<br />
Bedeutung, wie etwa "das Ding da". (Biesalski / Friedrich)<br />
~ amnestische Aphasie, Wortfindungsaufgabe, Abruf<br />
◊ Wortfindungsaufgabe, Wortfindungsstörung<br />
word string<br />
Wortkette c. / f. / -n<br />
eine Folge von Wörtern, die aufgrund syntaktischer oder semantischer Merkmale oder<br />
aufgrund der Sprechmelodie eine Einheit bilden Kotten)<br />
e.g. Die ersten Kombinationen von Wörtern sind Zweiwortäußerungen. Syntax, d.h. Regeln darüber,<br />
wie Wörter zu Sätzen kombiniert werden, beginnt mit Zweiwortäußerungen, da hier zwei Wörter<br />
zu einer Äußerung kombiniert werden. (Szagun)<br />
~ Wort<br />
word-finding task<br />
Wortfindungsaufgabe c. / f. / -en<br />
Patient wird aufgefordert, Objekte, Farben, Situationen und Handlungen zu benennen<br />
Wirth)<br />
e.g. Die Patienten lesen zunächst mehrere Schriftkarten laut vor (Voraktivierung der Lautstruktur).<br />
Danach ordnen sie die einzelnen Karten aus einer vorgegebenen Auswahlmenge je einer<br />
Bildkarte zu (Voraktivierung der Verarbeitungsroute zwischen semantischen und phonologischen<br />
Wissenseinheiten). Im Anschluss daran soll es den Patienten substantiell leichter fallen, solche<br />
Items zu benennen. (Böhme)<br />
~ Wortfindung, Aphasie
Definiciones de términos alemán 256<br />
Der Untertest "Benennen" des Aachener Aphasie Tests (AAT) prüft z.B. die Wortfindung ab.