Es gibt noch Grund zum Optimismus - Maxblue
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Börsenstrategien<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
nach wie vor ungebrochen. Folgt man dem<br />
IWF, werden sie 2012 im Durchschnitt um<br />
6 % wachsen.<br />
Sorgenkinder Spanien und Griechenland<br />
Zu der jüngsten Korrektur an den Aktienmärkten<br />
hatte auch die wachsende Sorge<br />
geführt, dass sich in Spanien die Schuldenkrise<br />
weiter verschärfen könnte. Die iberischen<br />
Banken sitzen auf einer wachsenden<br />
Zahl notleidender Immobilienkredite,<br />
unter deren Last manche zusammenbrechen<br />
könnten, so eine der Befürchtungen.<br />
Und dem staat fehle der finanzielle<br />
Spielraum, um im Ernstfall eingreifen zu<br />
können. nach Ansicht von Chef-Anlagestratege<br />
Stephan sind die Gefahren in Spanien<br />
längst nicht so groß, wie viele meinen.<br />
Vielmehr befinde sich das land auf<br />
einem „robusten Konsolidierungskurs“.<br />
Die gesamtwirtschaft liche Situation sei<br />
in Spanien deutlich besser, als die Risikoaufschläge<br />
auf spanische Staatsanleihen<br />
implizieren, so Stephan. Erste Investoren<br />
würden deswegen die Gelegenheit nutzen<br />
und in diese Papiere einsteigen.<br />
In Griechenland hat sich die Lage nach dem<br />
Scheitern aller Versuche über eine Regierungsbildung<br />
dagegen zugespitzt. Die beiden<br />
Parteien, die sich <strong>zum</strong> Reformkurs bekennen,<br />
verfehlten die absolute Mehrheit.<br />
Damit ist unklar, ob das Land sein Sparprogramm<br />
weiter umsetzen wird. Bis eine<br />
neue Regierung gebildet ist, muss nach<br />
Ansicht von Stephan mit überwiegend negativen<br />
nachrichten gerechnet werden. Ein<br />
erneutes Aufflammen der europäischen<br />
Staatsschuldenkrise liege deswegen derzeit<br />
im Bereich des Möglichen.<br />
Welche Anlageklassen und Länder Chef-<br />
Anlagestratege Dr. Ulrich Stephan und die<br />
Börsenexperten Markus Koch und Robert<br />
Halver für aussichtsreich halten, lesen Sie<br />
im exklusiven Interview.<br />
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Aktuelle Markteinschätzungen für<br />
Ihre Anlageentscheidungen erhalten<br />
Sie exklusiv auch im Quartalsausblick<br />
des Chef-Anlagestrategen für<br />
Privat- und Geschäftskunden der<br />
Deutschen Bank Dr. Ulrich Stephan:<br />
2 maxinfo Juni 2012<br />
www.maxblue.de/<br />
quartalsausblick<br />
1 Wie beurteilen Sie die erste<br />
Hälfte des Börsenjahrs 2012?<br />
DR. ULRICH STEPHAn: Wir haben einen<br />
fulminanten Jahresstart an den<br />
internationalen Aktienmärkten erlebt.<br />
Allein in den ersten beiden Monaten<br />
legte beispielsweise der DAX um mehr<br />
als 14 % zu. nach vier Monaten und<br />
zweistelligen Performance-Zahlen an<br />
vielen Aktienmärkten können wir also<br />
ein durchaus positives Fazit ziehen. Zugleich<br />
muss man festhalten, dass nicht<br />
alle Sorgen aus der Welt sind. Zwar<br />
<strong>gibt</strong> es guten <strong>Grund</strong> <strong>zum</strong> <strong>Optimismus</strong>,<br />
den<strong>noch</strong> wird der europäische Integrationsprozess<br />
nicht über nacht abgeschlossen<br />
sein und auch die Schwellenländer<br />
müssen eine gesunde Balance<br />
zwischen Wachstum und Inflation finden,<br />
damit die positive Stimmung auch<br />
im weiteren Jahresverlauf anhält.<br />
MARkUs kOcH: An der Wall Street ging<br />
es zwischen Januar und April in jedem<br />
der letzten drei Jahre aufwärts. neben<br />
den überwiegend robusten Wirtschaftsdaten<br />
und soliden Ertragszahlen<br />
von Corporate America, spielen die<br />
verabreichten Medikamente der notenbank<br />
eine tragende Rolle. In der Bilanz<br />
der Federal Reserve werden seit September<br />
kurzlaufende Staatsanleihen<br />
gegen Anleihen mit längeren Laufzeiten<br />
ausgetauscht. Durch den Prozess wird<br />
Risikoappetit angeregt. Wie nach QE1<br />
(Quantitative Easing) und QE2 ziehen<br />
Aktienkurse folglich an. Ende Juni läuft<br />
das Programm aus.<br />
RObeRt HAlVeR: Mit dem Börsenjahr<br />
2012 kann man bis dato zufrieden sein.<br />
Auch wenn die Jahreshöchststände<br />
wieder verlassen wurden, profitierten<br />
die Finanz- und Aktienmärkte von der<br />
robusten weltwirtschaftlichen Verfassung<br />
und einer notenbankpolitik, die<br />
die Risiken an den Staatsanleihemärkten<br />
rigoros bekämpft. Insbesondere der<br />
DAX zeigt Steherqualitäten.<br />
2 Welche Branchen / Länder<br />
bieten jetzt im kommenden<br />
2. Halbjahr 2012 attraktive<br />
Wachstumspotenziale?<br />
DR. ULRICH STEPHAn: Auch im zweiten<br />
Halbjahr erachte ich Asien, insbesondere<br />
China, Deutschland und die USA<br />
als die drei Regionen mit dem größten<br />
Potenzial. Asien scheint voraussichtlich<br />
aufgrund des erwarteten Gewinnwachstums<br />
bei den Unternehmen insgesamt<br />
Deutsche und amerika<br />
Wohin steuern die internationalen Fi<br />
drei Anlagestrategen – exklusiv für m<br />
Dr. Ulrich Stephan chinesische Aktien<br />
MARkUs kOcH<br />
Börsenexperte, new York<br />
unterbewertet zu sein. Darüber hinaus<br />
spricht die Kombination aus unterstützender<br />
Geldpolitik und volkswirtschaftlicher<br />
Stabilität für ein Investment in dieser<br />
Region. Zwei attraktive Sektoren sind chinesische<br />
Banken, aufgrund der staatlichen<br />
Reform- bzw. Stützungsmaßnahmen, und<br />
chinesische Airlines, aufgrund relativer Vorteile<br />
gegenüber der Konkurrenz und nicht<br />
zuletzt zweistelligen Wachstums beim Verkehrsaufkommen.<br />
Für die USA sprechen<br />
„Asien scheint aufgrund des erwarteten<br />
Gewinnwachstums bei den Unternehmen<br />
insgesamt unterbewertet zu sein.“<br />
DR. ULRICH STEPHAn<br />
die solide Verfassung der Unternehmen<br />
sowie auf der volkswirtschaftlichen Seite<br />
eine sich abzeichnende Stabilisierung am<br />
Immobilien- und Arbeitsmarkt. Deutschland<br />
überzeugt durch hohe Wettbewerbsfähigkeit,<br />
stabile Lohnkosten, moderate<br />
Verschuldung sowohl der Haushalte als<br />
auch der Unternehmen sowie starke Exporte<br />
in die Emerging Markets. Insbesondere<br />
Industriewerte profitieren von der hohen<br />
nachfrage aus den Schwellenländern.<br />
Daneben scheinen Versorger aufgrund<br />
hoher Dividendenzahlungen, steigender<br />
Gewinnerwartungen und angekündigter<br />
Kosteneinsparungsprogramme attraktiv.<br />
MARkUs kOcH: neben amerikanischen<br />
Aktien halte ich deutsche Titel mittelfristig<br />
für aussichtsreich. Die negativen Realzinsen<br />
dürften zunehmen und Aktien wie