Die Kapazitätsorientierte Materialbewirtschaftung ... - BWI - ETH Zürich
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6 Logistik-Strategien für Mischfertiger - <strong>Die</strong> <strong>Kapazitätsorientierte</strong> <strong>Materialbewirtschaftung</strong> (Korma)<br />
FST WST<br />
SST SET Zeit<br />
(nichttechnische Arbeits-<br />
gangzwischenzeiten<br />
+ Administrationszeiten)<br />
* (alter Dringlichkeitsfaktor)<br />
(nichttechnische Arbeitsgangzwischenzeiten +<br />
Administrationszeiten) * (neuer Dringlichkeitsfaktor)<br />
Dauer der Arbeitsgänge<br />
+ technische Arbeitsgangzwischenzeiten<br />
Abb. 5 <strong>Die</strong> Rolle des Dringlichkeitsfaktors für die Wahrscheinliche Terminierung<br />
Eine beliebige Iteration des Terminierungsalgorithmus berechnet den Wahrscheinlichen<br />
Starttermin unter Hinzuziehen des aktuell gültigen Dringlichkeitsfaktors. <strong>Die</strong>selbe<br />
Iteration des Algorithmus berechnet mit dem Dringlichkeitsfaktor 0 den spätesten<br />
Starttermin und damit die minimal nötige Durchlaufzeit, ohne Arbeitsgänge zu<br />
überlappen. <strong>Die</strong> Abb. 5 zeigt nun das Ziel jeder Neurechnung des Dringlichkeitsfaktors,<br />
nämlich die Differenz, d.h. die Schlupfzeit zwischen dem frühesten Starttermin und dem<br />
Wahrscheinlichen Starttermin aufzufüllen. Da es sich dabei um einen Multiplikationsfaktor<br />
handelt, ist der naheliegende Ansatz eine proportionale Beziehung, wie sie in der<br />
Abb. 6 gezeigt ist 2 .<br />
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Abb. 6 Proportionalität für die Neurechnung des Dringlichkeitsfaktors<br />
Im Falle eines Produktionsauftrags mit einer einfachen Menge von seriell ablaufenden<br />
Arbeitsgängen liefert die Wahrscheinliche Termininierung mit der Neurechenformel in Abb.<br />
6 meistens die exakte Lösung nach nur einem Iterationsschritt nach dem Initialschritt. Bei<br />
einer Netzwerkstruktur kann es aber in jedem Ast des Netzwerks eine unterschiedliche<br />
Anzahl von Arbeitsgängen mit unterschiedlichen Arbeitsgangzwischenzeiten geben. In<br />
jedem Fall gibt es Situationen, wo eine direkte und exakte Lösung mit einer Schlupfzeit<br />
vernünftig nahe bei Null nicht immer mit einer Iteration erzielt werden kann. Folgendes<br />
sind Gründe und Möglichkeiten zu ihrer Behandlung:<br />
• <strong>Die</strong> Rechnung war zu grob. Eine weitere Iteration des Verfahrens wird eine genaueres<br />
Resultat liefern, das heisst eine Schlupfzeit genügend nahe bei Null.<br />
• Es liegt eine Rechenungenauigkeit vor, die zum Beispiel dadurch entfernt werden<br />
kann, dass auf eine feinere Einheit genau gerechnet wird, zum Beispiel auf Zehnteltage<br />
genau anstatt “nur” auf Halbtage.<br />
2<br />
<strong>Die</strong> Abkürzungen: DRIFAK steht für den Dringlichkeitsfaktor, FET für den frühesten Endtermin<br />
und WET für den Wahrscheinlichen Endtermin