29.08.2013 Aufrufe

Juli 2013 - PDF - Leoben

Juli 2013 - PDF - Leoben

Juli 2013 - PDF - Leoben

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

LE einst und jetzt<br />

Der Schwammerlturm einst ...<br />

1280 bin ich erstanden da<br />

Erbaut wurde der damalige Mautturm<br />

1280 im Zuge des Stadtaufbaus in der Murschleife<br />

als typisches mittelalterliches Stadttor.<br />

Die heutige Bauart (mit Ausnahme des<br />

Daches) erhielt er allerdings erst 1615.<br />

1794 war ich dem Sturze nah<br />

Am 6. Februar 1794 erschütterte ein gewaltiges<br />

Erdbeben die Stadt <strong>Leoben</strong> und<br />

richtete große Zerstörung an. Unter anderem<br />

wurde auch das vierseitige Spitzdach<br />

des Stadtturmes zerstört und durch das<br />

heute noch existente „Schwammerldach“<br />

ersetzt, das dem Turm bis heute seinen Namen<br />

„Schwammerlturm“ einbrachte.<br />

ich bin somit in jedem Falle<br />

sehr alt und älter als ihr alle<br />

Der Schwammerlturm ist seit vielen Generationen<br />

DAS Wahrzeichen der Stadt.<br />

Was der Schwammerlturm<br />

erzählt…<br />

... und jetzt<br />

Während andere vergleichbare Mauttürme<br />

wie etwa der Jakobsturm, der an der Südausfahrt<br />

Richtung Jakobikirche stand, abgerissen<br />

wurden, blieb der Schwammerlturm<br />

stehen.<br />

sah viele Feinde durch<br />

mich gehen<br />

Besonders im Mittelalter aber auch später<br />

befestigten sich die Städte mit Wehranlagen<br />

und Stadtmauern. Der Neubau des<br />

Stadtturmes im Jahre 1615 war im Zuge der<br />

Neubefestigung der steirischen Städte gegen<br />

die damals herrschende Türkengefahr<br />

notwendig geworden.<br />

und blieb doch immer<br />

aufrecht stehen<br />

<strong>Leoben</strong> blieb jedoch in der Türkenzeit<br />

großteils verschont, nur im Jahre 1680 war<br />

die Stadt betroffen. Die Vorstadt Waasen<br />

wurde niedergebrannt; die Innenstadt blieb<br />

aber heil, da die Türken deren feste Wehranlagen<br />

– ein Bestandteil war auch der Stadtturm<br />

– fürchteten.<br />

sah viermal auch die<br />

Franken schon<br />

In der Zeit von 1797 bis 1809 mussten die<br />

<strong>Leoben</strong>er vier Besatzungen durch die französischen<br />

Heere unter Napoleon hinnehmen.<br />

Napoleon Bonaparte selbst war nur<br />

einmal in <strong>Leoben</strong> und zwar im Jahre 1797<br />

anlässlich der Unterzeichnung des bekannten<br />

„Vorfriedens von <strong>Leoben</strong>“.<br />

doch immer fest den<br />

Kaiserthron<br />

Napoleon wurde letztlich 1815 endgültig<br />

besiegt, die „alten“ Monarchien in Europa<br />

restaurierten sich; am Schwammerlturm<br />

zeugt dieser Vers davon. Etwa 100 Jahre<br />

sollte die Monarchie in Österreich noch bestehen,<br />

dann wurde 1918 auch der habsburgische<br />

Kaiser vom Thron gestürzt. 1926<br />

wurde der kaiserliche Adler vom Schwammerlturm<br />

entfernt, der Spruch blieb aber<br />

unverändert.<br />

sah Krieger jüngst<br />

aus Ost und West<br />

Am Ende des Zweiten Weltkrieges rückten<br />

in <strong>Leoben</strong> sowjetische Truppen ein, die<br />

jedoch bald darauf von britischen Truppen<br />

abgelöst wurden, die ihre festgelegte Zone<br />

in der Steiermark in Anspruch nahmen.<br />

blieb auch in diesen<br />

Stürmen fest<br />

Der Schwammerlturm wurde 1954 als<br />

Wahrzeichen der Stadt renoviert. Der<br />

Spruch, der seine Westseite ziert, wurde von<br />

Friedrich Mayer-Beck graphisch neu gestaltet<br />

und nach einer Textvorlage von Josef<br />

Freudenthaler um die letzten beiden Verse<br />

erweitert.<br />

<strong>Juli</strong>/August <strong>2013</strong> Stadtmagazin LEOBEN<br />

Freisinger (2)<br />

15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!