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Diakonie: Jahresbericht 2012

Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss

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gung in Einzelzimmern bietet dem Bewohner immer die<br />

Möglichkeit, sich zwischen einem Aufenthalt in seiner<br />

Privatsphäre oder im halböffentlichen Raum zu entscheiden.<br />

Das gesamte Außengelände von Haus Timon und<br />

Haus Tabita wurde gemeinsam zu einem geschützten<br />

Garten umgewidmet, der bei schönem Wetter auch desorientierten<br />

Bewohnern den Aufenthalt im Freien möglich<br />

macht. Das Pflege-und Betreuungskonzept des Hauses<br />

wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Gerontopsychiatrie<br />

IGP, einer Einrichtung der Zukunftswerkstatt<br />

Therapie kreativ gGmbH, von Herrn Dr. Udo Baer erstellt.<br />

Herr Dr. Baer begleitet mit Mitarbeitern seines Instituts<br />

auch die Implementierung des Konzepts im Betreuungsalltag<br />

der Startphase.<br />

Personal<br />

Bereits seit Anfang Januar konnten erste neue Mitarbeiter<br />

eingestellt und im Haus Tabita auf die neuen Aufgaben<br />

vorbereitet werden. Gemeinsam mit den langjährig<br />

in Tabita beschäftigten Kräften, bildeten sie das Kernteam<br />

für Haus Timon, dass sich in dem Maße erweiterte,<br />

wie die Belegung des Hauses voranschritt. Seit Ende Ju-<br />

Zahlen und Fakten<br />

Altersstufenstatistik <strong>2012</strong>,<br />

männlich weiblich gesamt<br />

bis 65 Jahre 0 0 0 0 %<br />

65 bis 70 Jahre 1 1 2 4,4 %<br />

71 bis 75 Jahre 1 1 2 4,4 %<br />

76 bis 80 Jahre 2 5 7 15,6 %<br />

81 bis 85 Jahre 4 11 15 33,3 %<br />

86 bis 90 Jahre 6 13 19 42,2 %<br />

91 bis 100 Jahre 0 0 07 0 %<br />

über 100 Jahre 0 0 0 0 %<br />

Summen 14 31 45 100 %<br />

Alter ø 82,8 84,1 83,7<br />

Stichtag 31. 12. <strong>2012</strong><br />

Aufgenommene Bewohner<br />

nach Pflegestufen<br />

Aufnahme HF Pflegestufe 0 I II III Summe<br />

0 1 37 16 3 57<br />

Konfessionen der Bewohner %<br />

römisch-katholisch 24 53,3 %<br />

evangelisch 17 37,8 %<br />

ohne Konfession 4 8,8 %<br />

li <strong>2012</strong> ist das Haus voll belegt und die Teams von Pflege,<br />

Betreuung, Sozialdienst und Service vollständig aufgebaut.<br />

Bewohner<br />

In den Monaten März – Juli zogen in kurzer Folge 44<br />

neue Bewohner in das Haus Timon ein. Teilweise hatten<br />

Familien ihre Angehörigen bereits schon vor Jahren<br />

für einen geschützten Platz im Haus Tabita angemeldet.<br />

Teilweise kamen Bewohner direkt nach einem Krankenhausaufenthalt<br />

ins Haus. Allen gemeinsam war, dass sie<br />

an Demenz erkrankt sind. Demenz ist sehr häufig eine<br />

Erscheinung im Alter. Fast jeder Vierte über 80 ist davon<br />

betroffen. Es gibt viele Arten von Demenz und viele<br />

Ausprägungen. Ihnen allen zu Grunde liegt eine Veränderung<br />

im Gehirn. Dieser Lebensabschnitt ist für die betroffene<br />

Person und für ihre Angehörigen sehr schwer.<br />

Denn der Mensch mit Demenz verändert sich. Kaum etwas<br />

bleibt mehr, wie es war. Der Mensch, den ich geliebt<br />

habe, wird ein Fremder, einer, den ich nicht mehr verstehe.<br />

Vieles fällt bei ihm zurück ins Vergessen – bis hin<br />

zum eigenen Ich. Demente Menschen erkennen oft ihre<br />

Angehörigen nicht mehr, selbst ihre eigenen Kinder. Sie<br />

vergessen, wer sie selber sind, was sie waren; sie vergessen,<br />

was sie im Alltag zum Leben brauchen. Aber sie<br />

leben! Sie haben Gefühle, Bedürfnisse, Wünsche. Sie<br />

wollen Freude erfahren, nicht herum geschoben werden,<br />

nur am Rande stehen. Kein Mensch möchte das. Gerade<br />

in dieser Phase ihres Lebens sind diese Menschen<br />

darauf angewiesen, verstanden zu werden. Und angenommen<br />

zu werden, so wie sie sind. Und das ist nicht<br />

leicht. Selbst Angehörige wissen dann oft nicht mehr weiter,<br />

sind überfordert, reiben sich auf. Sie wollen verstehen<br />

und da sein – aber stoßen an ihre Grenzen. Deshalb<br />

hat das Haus ein besonderes Konzept: Hier finden<br />

Menschen mit Demenz das Verständnis und die Geborgenheit,<br />

die sie brauchen. Hier dürfen sie so sein, wie<br />

sie sind. Zu Hause sein. Begleitet auf ihrem Lebensweg.<br />

Erste Schritte<br />

Alle Mitarbeitergruppen, im neuen Haus Timon, aber<br />

auch im Haus Tabita mussten das Jahr <strong>2012</strong> nutzen, um<br />

sich organisatorisch neu aufeinander einzustellen.<br />

Die Mitarbeiter aus dem Bereich Service standen vor der<br />

Aufgabe, zwei neue Wohnbereiche in die Versorgung mit<br />

Essen und Getränken mit einzubeziehen. Da das „System<br />

Tabita“ aus logistischen Gründen nicht einfach erweitert<br />

werden konnte, wurde für beide Häuser ein komplett<br />

neues Versorgungssystem eingeführt.

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