Diakonie: Jahresbericht 2012
Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss
Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss
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seit Jahren wenig Veränderung auf. Das Durchschnittsalter<br />
liegt konstant um die 85 Jahre. Die jüngste Bewohnerin<br />
ist mit aktuell 60 Jahren 41 Jahre jünger als unsere<br />
älteste Bewohnerin mit 101 Jahren. Die Durchschnittliche<br />
Verweildauer liegt bei etwa dreieinhalb Jahren. Der<br />
männliche Anteil an den Bewohnern schrumpft leicht auf<br />
jetzt nur noch 17% während die Verteilung nach Pflegestufen<br />
sich kaum verändert hat. Bei nunmehr 86% aller<br />
Bewohner liegt die Pflegestufe 2 oder 3 vor. Nur noch<br />
14% sind in die leichteste Pflegestufe 1 eingestuft.<br />
Ausbau der Angebote im Haus<br />
Gruppenangebote und Veranstaltungen im Haus Tabita<br />
nehmen einen großen Teil der Arbeit von Sozialdienst,<br />
Betreuungskräften aber auch von Mitarbeitern der Pflege<br />
und der Service-Mitarbeiter ein. Es wird immer versucht<br />
ein Gleichgewicht aus den Bereichen Bewegung<br />
für den Körper, Bewegung für den Kopf und Geselligkeit<br />
herzustellen. Beispielhaft sei hier das Angebot „Kraft und<br />
Balance Training“ genannt, um die Gefahr von Stürzen<br />
zu verringern. Die vielen Gruppen zum Thema Gedächtnistraining,<br />
aber auch unterschiedliche Feste, Feiern und<br />
Ausflüge, die dem jahreszeitlichen Ablauf folgen, ergänzen<br />
das Angebot.<br />
Qualitätssicherung<br />
Bedingt durch einen Personellen Wechsel der QM Beauftragten<br />
kam es <strong>2012</strong> zu einer Neuausrichtung der Arbeit.<br />
Richtungweisend sind in den Häusern stets die Ergebnisse<br />
der Expertenstandards zu den unterschiedlichen<br />
Themen wie „„Kontinenzförderung“, „Sturzprophylaxe“<br />
oder auch „Mangelernährung“ um nur einige zu nennen.<br />
Ernährungssituation<br />
Während die öffentliche Diskussion zur Ernährungssituation<br />
von Heimbewohnern oft durch reißerische Berichte<br />
über steigende Zahlen von mangelernährten Bewohnern<br />
in den Häusern bestimmt wird, kämpfen wir in unseren<br />
Einrichtungen einen differenzierteren Kampf. Übergewicht<br />
und Fehlernährung stellen oft ein zahlenmäßig größeres<br />
Problem dar, als verschiedene Formen von Mangelernährung.<br />
Die Ursachen für alle Probleme sind vielfältig<br />
und bedürfen einer genauen Anamnese und biographischen<br />
Erfassung von Ernährungsgewohnheiten. Hinzu<br />
kommen allgemeine altersbedingte Einschränkungen<br />
im Bereich von Geschmacksempfinden und Verdauung.<br />
Neben allen medizinischen und pflegerischen Erkenntnissen<br />
darf nicht vergessen werden, dass Essen und<br />
Trinken mit Genuss zu tun hat. Freude und Spaß an Es-<br />
sen und Trinken müssen immer mit vermittelt werden.<br />
Genauso wichtig ist der bewusst gestaltete Anteil an Geselligkeit<br />
und Gemeinschaft, der zu gutem Essen und<br />
Trinken unbedingt dazu gehören sollte.<br />
Personal/Ausbildung<br />
Für die Personalentwicklung war <strong>2012</strong> natürlich die Eröffnung<br />
von Haus Timon der bestimmende Faktor. Mitarbeiter,<br />
die sich im Haus Tabita als Führungskräfte bewährt<br />
hatten, bildeten den Kern des neu aufzubauenden<br />
Teams im Haus Timon. Bei der Neubesetzung der so frei<br />
werdenden Stellen, profitierten wir von einigen bei uns<br />
selbst ausgebildeten frisch examinierten Altenpflegekräften.<br />
Nicht zuletzt aus diesem Grund versucht das Diakonische<br />
Werk in allen seinen Einrichtungen eine Vielzahl<br />
an Ausbildungsplätzen vorzuhalten und auch in Zukunft<br />
zu besetzen. Die im letzten Jahr wieder eingeführte Altenpfleausbildungsumlage<br />
hat etliche Ungerechtigkeiten<br />
zwischen Einrichtungen, die viel ausgebildet haben und<br />
Einrichtungen, die dieser Verpflichtung nicht nachgekommen<br />
sind, ausgeglichen. Nach wie vor stellt die Besetzung<br />
von Stellen bei examiniertem Fachpersonal alle<br />
Einrichtungen vor große Probleme. Die jetzt schon absehbare<br />
Eröffnung weiterer stationärer Einrichtungen im<br />
Rhein-Kreis Neuss wird die Situation zusätzlich belasten.<br />
Neben einem insgesamt erfreulich niedrigen Krankenstand,<br />
machen wenige Einzelfälle die außerordentlich<br />
hohe psychische wie auch physische Belastung in<br />
der Altenpflege deutlich. Die engen Grenzen, die den<br />
Einrichtungen durch die knappe Refinanzierung über<br />
die Pflegesätze vorgegeben sind, lässt kaum Spielraum,<br />
Zahlen und Fakten<br />
Altersstufenstatistik <strong>2012</strong>,<br />
männlich weiblich gesamt<br />
bis 65 Jahre 0 1 1 1,3 %<br />
65 bis 70 Jahre 1 2 3 3,9 %<br />
71 bis 75 Jahre 1 5 6 7,8 %<br />
76 bis 80 Jahre 2 9 11 14,3 %<br />
81 bis 85 Jahre 2 15 17 22,1 %<br />
86 bis 90 Jahre 5 16 21 27,3 %<br />
91 bis 100 Jahre 2 15 17 22,1 %<br />
über 100 Jahre 0 1 1 1,3 %<br />
Summen 13 64 77 100 %<br />
Alter ø 84,54 85,36 85,22<br />
Stichtag 31. 12. <strong>2012</strong><br />
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