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Diakonie: Jahresbericht 2012

Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss

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Seniorenberatungsstellen<br />

Die Nachfrage wächst stetig<br />

Dagmar Drossart<br />

Beratung Dormagen<br />

Rosemarie Mörtzsch<br />

Beratung Jüchen/<br />

Korschenbroich<br />

Ein fast alltäglicher Fall. Ein Ehepaar, beide Partner<br />

sind über 80 Jahre alt. Der Ehemann ist nach<br />

einem Sturz pflegebedürftig. Bislang hat er seine<br />

an Demenz erkrankte Ehefrau noch betreuen können.<br />

Unterstützung von seiner Seite ist nun nicht mehr<br />

möglich. Die Haushaltshilfe wird von der Ehefrau als Folge<br />

der Demenz nicht geduldet. Wird das Bestreben der<br />

Ehefrau, den Ehemann pflegen zu wollen, von den Angehörigen<br />

in Frage gestellt, reagiert sie aggressiv. Die Seniorenberaterinnen<br />

haben als außenstehende Personen<br />

vielfach die Möglichkeit vermittelnd in ein Familiensystem<br />

einzuwirken, Bedürfnisse und Ressourcen abzufragen,<br />

Hilfsangebote zur Entlastung vorzustellen, ohne<br />

dass sich Familienmitglieder ausgeschlossen oder überfordert<br />

fühlen.<br />

Im Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen sind<br />

sie erfahren, können von Situationen, die Aggressionen<br />

hervorrufen ablenken und Hilfen einrichten, die toleriert<br />

werden. Nicht immer wird es eine perfekte Lösung geben,<br />

zumal die in Frage kommenden Dienstleistungen,<br />

Pflege und Betreuungsdienste zur Mangelware werden,<br />

dennoch wirken Ideen und Impulse in die Familienbeziehungen<br />

hinein und führen in der Regel zu befriedigenden<br />

Ergebnissen für alle Beteiligten.<br />

Neben solch komplexen Fallmanagements stellte in beiden<br />

Seniorenberatungsstellen in Jüchen/Korschenbroich<br />

und Dormagen die leistungserschließende Beratung einen<br />

Schwerpunkt dar. Außer Anträgen, Stellungnahmen<br />

und Widersprüchen gehörte insbesondere auch die Beratung<br />

zu finanziellen Entlastungsmöglichkeiten der pflegenden<br />

Angehörigen zur Kernaufgabe der Beratungsstellen.<br />

Nach dem Pflegeneuausrichtungsgesetz haben<br />

Betroffene nun die Möglichkeit, Geldleistungen für ihre<br />

dementiell erkrankten Angehörigen zu beantragen sowie<br />

alle Geldleistungen in Betreuungsleistungen umzuwandeln,<br />

um so eine umfangreiche, entlastende Unterstützung<br />

bei der Betreuung ihrer Angehörigen zu erhalten.<br />

Beide Seniorenberaterinnen hielten Vorträge zu den<br />

Themenbereichen Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung.<br />

Zunehmend warben sie dafür, auch schon in<br />

jüngeren Jahren entsprechende Vorsorge zu treffen, da<br />

es hinsichtlich der Geschäfts- oder Einwilligungsfähigkeit<br />

krankheitsbedingt für diese Maßnahmen auch schon<br />

zu spät werden kann. Es fanden Vorträge im Matthäushof<br />

für Bewohner und Mitglieder der Frauenhilfe, in der<br />

Buchhandlung Seitenweise, der Arbeiterwohlfahrt und<br />

vor der Selbsthilfegruppe Angst und Depression statt.<br />

In der Beratung in Jüchen/Korschenbroich war die Be-<br />

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