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Diakonie: Jahresbericht 2012

Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss

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24<br />

Ambulant Betreutes<br />

Wohnen (ABW)<br />

Wiltrud Winzen<br />

Ambulant<br />

Betreutes Wohnen<br />

Das Ambulant Betreute Wohnen (ABW) ist ein Hilfsangebot<br />

für psychisch kranke oder behinderte Menschen, damit<br />

sie in einer eigenen Wohnung leben können und ihre<br />

Selbstständigkeit erhalten bleibt oder verbessert wird.<br />

In der Regel werden die Leistungen als Eingliederungshilfe<br />

vom Landschaftsverband Rheinland bezahlt, nachdem<br />

der individuell notwendige Unterstützungsbedarf in<br />

einem Hilfeplan erfasst und genehmigt worden ist. Oberstes<br />

Ziel ist immer, die eigenen Stärken auszuschöpfen<br />

und Fähigkeiten zu verbessern, so dass Teilhabe in allen<br />

Bereichen des gesellschaftlichen Lebens möglich und<br />

professionelle Hilfe zunehmend entbehrlich wird.<br />

Der Weg dahin verlangt viel gegenseitiges Vertrauen,<br />

Kooperationsbereitschaft, Einfühlungsvermögen, Kritik-<br />

und Reflexionsfähigkeit und nicht zuletzt Geduld auf Seiten<br />

des Klienten und des Helfers.<br />

Im folgenden Fallbeispiel kann nachvollzogen werden,<br />

wie die Begleitung und Unterstützung durch die Fachkraft,<br />

begünstigende Bedingungen der Umwelt und nicht<br />

zuletzt der Wille zur Veränderung, die Klientin zu einer<br />

Stabilisierung und Steigerung ihrer Lebensqualität geführt<br />

hat.<br />

In der Regel bleiben die Klienten zwischen einem und<br />

fünf Jahren in der Betreuung. Beim chronischen Verlauf<br />

einer psychischen Erkrankung kann die Begleitung weit<br />

darüber hinaus gehen, wobei eine mehrjährige Begleitung<br />

nicht zwangsläufig auf einen langsamen Entwicklungsprozess<br />

hindeuten muss.<br />

Um einen positiven Verlauf zu gewährleisten, ist das Erreichen<br />

einer Vertrauensgrundlage zwischen dem Klienten<br />

und dem Betreuer bedeutend.<br />

Zu Beginn einer Betreuung werden mit Hilfe des Individuellen<br />

Hilfeplanes alle Ziele erarbeitet, die der Klient innerhalb<br />

eines Jahres erreichen möchte. Einen optimalen<br />

Verlauf zu erwirken, ist aus Sicht des Betreuers und<br />

der Betreuten mit viel Geduld verbunden. Rückschläge<br />

in fast allen Lebensbereichen sind zu erwarten.<br />

Wie es funktioniert bzw. wie sich der Prozess eines Betreuungsverhältnisses<br />

entwickeln kann, stellen wir anhand<br />

einer Klientin dar, welche sich sechs Jahre in der<br />

Betreuung befand.<br />

Frau B. wandte sich mit 18 Jahren, auf Anraten ihres gesetzlichen<br />

Betreuers, an das Ambulant Betreute Wohnen.<br />

Ihre Diagnose war: Borderline-Persönlichkeitsstörung<br />

(ist eine Persönlichkeitsstörung, die durch Impulsivität<br />

und Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen<br />

gekennzeichnet ist).<br />

Außerdem lagen aggressives Verhalten, posttraumatische<br />

Belastungsreaktionen (Reaktion auf eine einmalige<br />

oder fortgesetzte Belastung) und selbstverletzendes<br />

Zahlen und Fakten<br />

• 128 Personen (122 in 2011) wurden ambulant betreut<br />

• 100 Klienten kamen aus Grevenbroich u. Umgebung<br />

• 28 Klienten wurden von Dormagen aus begleitet<br />

• 37 Klienten konnten aus dem Betreuten Wohnen<br />

entlassen werden<br />

• 31 Menschen sind neu aufgenommen worden

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