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Diakonie: Jahresbericht 2012

Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss

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Kontakt aufgenommen und kamen lediglich zur Hilfeplanerstellung.<br />

Die Zusammenarbeit mit den Anbietern der Region und<br />

den Klienten verlief, bis auf kleinere Unstimmigkeiten,<br />

durchweg zufriedenstellend. Nachdem Anfang des Jahres<br />

festgestellt wurde, dass die Anfragen zur Hilfeplanerstellung<br />

bei weitem höher waren, als die Kapazitäten der<br />

Mitarbeiter von Kokobe und SPZ ermöglichten, wurde<br />

das Antragsverfahren dahingehend novelliert, dass nur<br />

noch Erstanträge und der erste Folgeantrag von den Beratern<br />

erstellt werden sollten. Alle weiteren Folgeanträge<br />

sollten, wie vorher üblich, von den Leistungsanbietern<br />

oder Hilfesuchenden geschrieben werden. Dies brachte<br />

den Beratern kurzfristig Entlastung, gegen Ende des<br />

Jahres mussten die Anbieter jedoch aufgrund des hohen<br />

Antragvolumens, wieder längere Wartezeiten zur Erstellung<br />

des Hilfeplans in Kauf nehmen.<br />

Die vorgesehene Hilfeplanerstellung für stationäres<br />

Wohnen, die einrichtungsweise durchgeführt werden<br />

sollte, konnte im Arbeitsbereich der SPZ Neuss, Meerbusch,<br />

Dormagen/Rommerskirchen/Grevenbroich nur<br />

ansatzweise durchgeführt werden. Hier ist wieder das<br />

hohe Anfragevolumen für Ambulant Betreutes Wohnen<br />

Hauptursache der Stagnation, da diese vorrangig zu behandeln<br />

waren und dementsprechend zuerst bearbeitet<br />

werden mussten.<br />

Nun stellt sich für manchen die Frage, wie kommt es zu<br />

solch einer hohen Nachfrage nach ambulanten Hilfen?<br />

Gibt es heute mehr psychisch oder suchterkrankte Menschen<br />

als noch vor einigen Jahren? Dazu muss gesagt<br />

werden, dass sich das Bewusstsein der Menschen geändert<br />

hat: Wo vor ca. zehn Jahren noch verschwiegen<br />

wurde, dass jemand in psychiatrischer Behandlung war,<br />

um nicht als „verrückt“ abgestempelt zu werden, ist heute<br />

die Hemmschwelle geringer anderen mitzuteilen, dass<br />

eine psychische- oder Suchterkrankung vorliegt. Depressionen<br />

und Burnout bekamen z. B. nach dem Suizid<br />

von Norbert Enke einen anderen Stellenwert und rückten<br />

in den Focus des öffentlichen Interesses. Es war nicht<br />

mehr „schlimm“ psychisch krank zu sein. Dementsprechend<br />

werden die Hilfen, die den Erkrankten zur Verfügung<br />

stehen auch in höherem Maße nachgefragt und in<br />

Anspruch genommen.<br />

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