Diakonie: Jahresbericht 2012
Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss
Diakonisches Werk Rhein-Kreis Neuss
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Kontakt- und Beratungsstelle SPZ Dormagen<br />
Qualität auf allen Ebenen<br />
Wiltrud Winzen<br />
Soziale Beratung<br />
Karl-Heinz Groß<br />
Kontaktstelle<br />
Seit 1993 leistet das Sozialpsychiatrische Zentrum Dormagen/Grevenbroich<br />
(SPZ) im südlichen Rhein-Kreis<br />
Neuss Hilfen in der Betreuung psychisch erkrankter Erwachsener.<br />
Dies geschieht durch die Kontakt- und Beratungsstelle<br />
in Dormagen, Knechtstedener Str. 20 und<br />
durch das Ambulant Betreute Wohnen (ABW).<br />
Alle, die in irgendeiner Weise mit psychischen Erkrankungen<br />
in Berührung kommen, können sich zunächst an<br />
unsere Kontakt- und Beratungsstelle wenden. Sie erfahren<br />
hier in Rat und Tat die gewünschte Unterstützung.<br />
Die Sozialpsychiatrische Arbeit in den Gemeinden wird<br />
vom Landschaftsverband Rheinland seit 1986 durch eine<br />
finanzielle Förderung der SPZ sichergestellt.<br />
In den letzten Jahren haben sich die SPZ im Rheinland<br />
im Rahmen einer intensiven Qualitätsentwicklung untereinander<br />
ausgetauscht. Nach einem gemeinsam entwickelten<br />
Kriterienkatalog fand in jedem SPZ eine gründliche<br />
Bestandsaufnahme statt. Im Vorfeld wurden Trägervertreter,<br />
Betroffene und Angehörige im Rahmen einer<br />
Fortbildungsveranstaltung durch den Landschaftsverband<br />
Rheinland in die Qualitätskriterien eingeführt.<br />
Auf diese Weise sollte gewährleistet sein, dass alle SPZ<br />
rheinlandweit nach den gleichen Kriterien beurteilt werden.<br />
Eine weitere Besonderheit des Prüfungsverfahrens<br />
ist, dass nicht die Behörde kontrolliert, sondern die geschulten<br />
Nutzer des SPZ und die hauptamtlichen SPZ-<br />
Mitarbeitenden besuchen sich gegenseitig und geben eine<br />
Bewertung ab.<br />
Schon im Selbstbewertungsprozess haben die ganz unterschiedlichen<br />
Sichtweisen zu spannenden Diskussionen<br />
geführt. Durch regelmäßige Treffen in unserem<br />
SPZ konnten die Hauptamtlichen feststellen, dass ein<br />
Perspektivenwechsel der Weiterentwicklung nicht im<br />
Wege steht. Hier ist besonders die überaus engagierte<br />
ehrenamtliche Mitarbeit der Besucher und der Angehörigen<br />
zu würdigen, die unermüdlich auf ihre Bedürfnisse<br />
aufmerksam gemacht haben und dadurch<br />
auch auf Schwachstellen hingewiesen haben. Dadurch<br />
ist klargeworden: wir brauchen das Erfahrungswissen<br />
der psychisch Kranken und deren Angehörigen!<br />
Sie sind aus eigenem Erleben, aus eigener<br />
Sicht und Anschauung und durch viele Begeg-<br />
nungen in Kliniken, Kontaktstellen und Selbsthilfegruppen<br />
eben auch Experten der Psychiatrie! So arbeiten<br />
wir auf Augenhöhe zusammen: Wir wollen nach Wegen<br />
suchen, die Erkrankten und Beeinträchtigten in unserer<br />
Mitte zu behalten. Wir brauchen sie wegen ihres großen<br />
Erfahrungsschatzes.<br />
Im Prozess der Qualitätsentwicklung der SPZ wird der<br />
Visitation ein hoher Stellenwert eingeräumt. Der Besuch<br />
dient dem Erfahrungsaustausch auf kollegialer Ebene<br />
unter fachlichen Aspekten. Auf der Basis der Selbstbewertung<br />
schaffen sich die Visitatoren vor Ort ein Bild<br />
über den Ist-Zustand und das Entwicklungspotential.<br />
Am 29.03.<strong>2012</strong> war es dann soweit: eine trialogisch zusammengesetzte,<br />
dreiköpfige Gruppe aus einem Mitarbeiter,<br />
einem Angehörigen und einem Psychiatrieerfahrenen<br />
eines anderen SPZ besuchte das SPZ in Dormagen.<br />
Die Visitatoren wurden durch die Räumlichkeiten<br />
geführt und hatten die Möglichkeit, im Rahmen eines<br />
von SPZ-Besuchern zubereiteten Mittagessens mit unterschiedlichen<br />
Nutzergruppen Kontakt aufzunehmen. In<br />
einem abschließend zusammengestellten Visitationsbericht<br />
wurden alle wesentlichen Aspekte des Besuchs und<br />
der Gespräche festgehalten. Die darin enthaltene Wiedergabe<br />
der Atmosphäre, die Einschätzung zum Stand<br />
der Umsetzung der Qualitätsbereiche sowie Empfehlungen<br />
zur Weiterentwicklung bescheinigten, dass sich<br />
„die sozialpsychiatrische Arbeit des SPZ Dormagen auf<br />
einem guten Niveau befindet“ und „in Teilbereichen auch<br />
noch genügend Entwicklungspotentiale bestehen“. Der<br />
abschließenden Bemerkung des Besucherkomitees<br />
„Grundsätzlich benötigt das SPZ Dormagen – wie alle<br />
SPZ im Rheinland auch – mehr personelle Ressourcen,<br />
um Inklusion zielgerichtet und effizient umzusetzen!“ ist<br />
von Seiten des SPZ Dormagen nichts hinzuzufügen.<br />
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